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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Postkartenprosa 03/2014
Ungezieferbeseitigung [Prosa]

 
 
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Herbert Blaser
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 58
Beiträge: 313
Wohnort: Basel


Beitrag06.04.2014 08:29

von Herbert Blaser
Antworten mit Zitat

Weit ausgeholte Interpretation der Vorlage. Gut geschrieben. 6 Federn

_________________
Wie haben wir den Mut in einer Welt zu leben, in der die Liebe durch eine Lüge provoziert wird, die aus dem Bedürfnis besteht, unsere Leiden von denen mildern zu lassen, die uns zum Leiden brachten?

Marcel Proust
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Pony
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 68
Beiträge: 269
Wohnort: NRW


Beitrag06.04.2014 14:46

von Pony
Antworten mit Zitat

Hi,

Der Text ist nicht schlecht geschrieben. Ein paar "schwammige" Bezeichnungen, wie "man" und "etwas" stören aber die ansonsten lebendige Erzählweise. Wer ist "man" und was ist "etwas". Das hätte ich gerne konkreter.

Der Wechsel vom hier und jetzt zu den Erinnerungen ist gut gelungen. Trotz der Rückblenden bleibe ich am Ort des Geschehens und spüre den Moment seines Versagens beim Schmierestehen, seine Wut auf den Kumpel, seinen Wunsch, das Gute in sich festzuhalten, das ihm zuletzt doch entgleitet.

Zitat:
Ich laufe Mama durch den Wald hinterher. Der Weg biegt sich, nur noch um die Ecke, daran erinnere ich mich, dann steht man vorm Abhang. Von dort kann man das ganze gigantische Tal überschauen. Wenn du da oben stehst, hast du alles im Blick, hat sie gesagt. Ich renne schneller und fast kriege ich sie.
„Ich fass es nicht!“ Frank knallte mir eine und riss mich zurück in die heruntergekommene Nebengasse. „So steht man also Schmiere?“

Statt "man" setze besser direkt die Person ein, die gemeint ist:
... dann stehe ich vorm Abhang. Von dort kann ich das ...
„So stehst du also Schmiere?“


Zitat:
... die Kiffer bekämen doch nie was auf die Reihe, warum man sich darauf überhaupt noch einließe, ...

warum er sich darauf überhaupt noch einließe, ...

Zitat:
„Was? Nein…ja doch, eine Nachbarin.“

Die Auslassungspünktchen dürfen hier nicht direkt zwischen die beiden Wörter gesetzt werden, sondern müssen durch Leerzeichen von den Wörtern getrennt werden.
Ich zitiere aus einem meiner anderen Kommentare:
Zitat:
Ist das Wort zu Ende, aber der Satz nicht, kommt hinter das Wort ein Leerzeichen, dann die Pünktchen, als Wortersatz.
Wird ein Wort nicht vollständig ausgeschrieben, hängen die Pünktchen ohne Leerzeichen direkt an dem Wort, als Buchstabenersatz.

Hier stehen sie für ein Zögern. Sie haben somit eine eigene Bedeutung und gehören weder zum nein, noch zum ja. Deshalb dürfen sie auch nicht an diese Wörter angepappt werden.

Zitat:
"Und was hast du gesagt?“
Ich komme hierher, wenn ich die Kontrolle wieder finden muss.
„Ungezieferbeseitigung.“

Der rotmarkierte Satz steht zusammenhanglos zwischen dem Dialog. Ich verstehe zwar, dass der Protagonist versucht, durch das Abschweifen in seine Kindheitserinnerungen sein inneres Gleichgewicht zu bewahren, aber eine Zeile tiefer passt er besser, finde ich. Vielleicht noch ein wenig erweitert, um zu verdeutlichen, dass er wieder abschweift.

Vielleicht so?
„Und was hast du gesagt?“
„Ungezieferbeseitigung.“
Nur noch um die Ecke. Gleich bin ich da. Ich muss die Kontrolle wiederfinden.
„Her mit den Schlüsseln!“


Die Wiederholungen wären hier auch eine Bestätigung, dass er immer wieder die gleichen Gedankenrituale braucht, um sein inneres Gleichgewicht aufrecht zu erhalten.

Zitat:
Und ich mach es nicht wie ein Cowboy, von vorn für einen (in einem) fairen Kampf,


Zitat:
Wald. Bäume. Ja genau, da wars.

Wald. Bäume. Ja genau, da war's.

Zitat:
Ich hatte etwas aus den Augen verloren.

Wie ich schon sagte, "etwas" ist mir zu schwammig. Hier dürfte schon konkret genannt werden, was er verloren hat: sich selbst, die Kontrolle über sich, sein Gewissen, seinen Halt, seine Kindheit oder so ähnlich.

Viel Glück
Pony


_________________
Manche Kommentare sind wie Fisherman's Friends: Sind sie zu stark, bist du zu schwach
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anuphti
Geschlecht:weiblichTrostkeks

Alter: 58
Beiträge: 4320
Wohnort: Isarstrand
DSFo-Sponsor Pokapro 2015


Beitrag06.04.2014 21:35
Re: Ungezieferbeseitigung [Prosa]
von anuphti
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Postkartenprosa hat Folgendes geschrieben:
Ich laufe Mama durch den Wald hinterher. Der Weg biegt sich, nur noch um die Ecke, daran erinnere ich mich, dann steht man vorm Abhang. Von dort kann man das ganze gigantische Tal überschauen. Wenn du da oben stehst, hast du alles im Blick, hat sie gesagt. Ich renne schneller und fast kriege ich sie.
„Ich fass es nicht!“ Frank knallte mir eine und riss mich zurück in die heruntergekommene Nebengasse. „So steht man also Schmiere?“
Ich blinzelte vorsichtig, um meine Augen vor Franks Spuckesprühregen zu schützen.
„Was schaust du denn so dämlich?“ schnauzte er. „Bist du drauf? Das glaub ich einfach nicht, ich geh da rein und mach die ganze Drecksarbeit und du lässt dir hier den Pelz bräunen. Ist denn niemand  vorbeigekommen?“
„Was? Nein…ja doch, eine Nachbarin.“
„Und was hast du gesagt?“
Ich komme hierher, wenn ich die Kontrolle wieder finden muss.
„Ungezieferbeseitigung.“
„Her mit den Schlüsseln!“
Ich warf Frank die Wagenschlüssel zu und lief seinem Hinterkopf hinterher zum Auto. Irgendwann jag‘ ich dir eine Kugel in den Kopf, Frank, so groß wie eine Radieschenscheibe. Und ich mach es nicht wie ein Cowboy, von vorn für einen fairen Kampf, und um dir in die Augen zu schauen. Ich mach es wie ein Mistkerl, dreckig und von hinten.
Frank fuhr los und laberte in einer Tour. Total vermasselt, die Kiffer bekämen doch nie was auf die Reihe, warum man sich darauf überhaupt noch einließe, da käme doch eh nichts bei rum. Ich kniff die Augen zusammen, versuchte sein nervtötendes Kleinkriminellengewäsch auszublenden und mich zurück in meinen Kopf zu verabschieden.
Pass auf dich auf, hat sie gesagt.
Wald. Bäume. Ja genau, da wars. Äste im Blickfeld. Ich stellte mir den Weg vor und lief und lief. Aber die Biegung war weg und es kam auch kein Abhang. Ich versuchte, mich zu erinnern, was man von oben sehen konnte und wie ihr Gesicht aussah. Aber es war nicht mehr da und nach einer Weile sah der Wald auch nicht mehr aus wie ein Wald, sondern wie das Schienennetz hinterm Hauptbahnhof.
Ich hatte etwas aus den Augen verloren.


Zwei Ebenen. Eine Ebene enthält die Wacht in Form von "Schmiere stehen".

Die zweite Ebene ist der Tagtraum, in dem das Bildmotiv aufgegriffen wird, mit Wald und Schlucht und (?) einem Schienennetz statt Hängebrücke.

Raffinierte Idee.
Umsetzung sprachlich solide, keine besonderen Höhepunkte, für mich Mittelfeld.

LG
Nuff


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Learn from the mistakes of others. You don´t live long enough to make all of them yourself. (Eleanor Roosevelt)

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UtherPendragon
Eselsohr
U


Beiträge: 402



U
Beitrag07.04.2014 12:00

von UtherPendragon
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Hallöchen!

Kurze Version:

Der Text ist schön Bipolar und agiert recht geschickt mit den beiden unterschiedlichen Welten und Perspektiven, sowie seiner Sprache. Das vorgegebene Thema ist seitens der Wacht schön und subtil umgesetzt, allerdings kommt mir das Bild an sich etwas zu kurz.

Frage: Wie kann eine Kugel groß wie eine Radiesschenscheibe sein??

Ansonsten: Gute Sprache.

Liebe Grüße

Uther Pendragon


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Dies ist ein Text, der an jeden Deiner Beiträge angehangen werden kann. Es besteht ein Limit von 400 Buchstaben.
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BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7304
Wohnort: NBY



Beitrag07.04.2014 17:51

von BlueNote
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Gut geschrieben! Gefällt mir!
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Jack Burns
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 54
Beiträge: 1444



Beitrag08.04.2014 03:52

von Jack Burns
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Die Vorgaben sind erfüllt. Speziell das Thema ist originell umgesetzt.
Mir gefällt der Realismus  der Szene.
Leider verstehe ich nicht, was neben der Handlung abläuft. Er steht Schmiere und träumt? Hmm...
Und was soll der letzte Absatz bedeuten?
Mir kommt es vor, wie ein Ausschnitt aus einem längeren Text. Vielleicht macht es dann mehr Sinn, wenn einige Zusammenhänge klar sind.
In dieser Form reicht es für mich, trotz vorhandener Qualität, nur fürs obere Mittelfeld.

Grüße
Martin


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Vogel
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Beiträge: 436

Goldene Neonzeit


Beitrag09.04.2014 15:38

von Vogel
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Der Einstieg in den Text gefiel mir nicht so, aber am Ende finde ich ihn doch gut. Der Text schafft es, einem das Gefühl zu geben, dass da noch viel mehr dahinter steckt, der Protagonist hat eine interessante Geschichte, doch wir erleben nur den kurzen Ausschnitt, den er selber für dumm und unwichtig hält, mit einem Partner, der dumm und unwichtig ist und den er erschießen will, aber eigentlich gibt es da etwas, an das er sich erinnern will, eigentlich ist er mehr als ein Kleinkrimineller, wäre nur sein Verstand klarer... Das hat was, sehr gut.

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Nicki
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Ei 10


Beitrag09.04.2014 20:13

von Nicki
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Aus Zeitgründen schreibe ich nur kurze Bemerkungen unter jeden Text, sofern mir dazu etwas einfällt. Später bei Nachfrage natürlich gerne ausführlicher. In meine Bewertungen sind die Vorgaben, sowie Sprache und Stil mit eingeflossen. Nicht zu vergessen der persönliche Geschmack, denn jede Bewertung kann immer nur subjektiv sein.

Alle Vorgaben berücksichtigt, gut geschrieben, gern gelesen. Mal etwas anderes, hat mir gefallen.


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MfG
Nicki

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Nordlicht
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Beitrag10.04.2014 00:13

von Nordlicht
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Hm, dein Text gefällt mir zwar gut, aber einen pointenlosen Augenblick hast du für mein Empfinden nicht dargestellt.
Deine Szene ist ein feines Gemisch aus Dialog, Gedanken und Beschreibungen, das für mich gut funktioniert. Dir gelingt es, die Spannung zwischen den Beiden gut einzufangen und in dem kurzen Text schon eine ganze Geschichte zu erzählen.


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firstoffertio
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Beitrag10.04.2014 13:22

von firstoffertio
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Dein Text ist interessant aufgebaut, und enthält in seiner Kürze eine Reihe von Aspekten. Das gefällt mir daran.
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Zauberstift
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Beitrag11.04.2014 14:14

von Zauberstift
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Ich versteh gar nichts, sorry. Eine  Kugel so groß we eine Radieschenscheibe? Hä?
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sleepless_lives
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Beitrag11.04.2014 15:36

von sleepless_lives
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Das Thema »Wacht« kommt vor, ist aber eigentlich nicht das Thema und dann eigentlich doch wieder, von hinten durchs Auge. Eine Geschichte, die bei jedem Lesen gewinnt, sprachlich gelungen, mit mehreren Ebenen und einem wunderbaren Schlusssatz.
9 Federn.


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Es sollte endlich Klarheit darüber bestehen, dass es uns nicht zukommt, Wirklichkeit zu liefern, sondern Anspielungen auf ein Denkbares zu erfinden, das nicht dargestellt werden kann. (Jean-François Lyotard)

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femme-fatale233
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Beitrag11.04.2014 16:08

von femme-fatale233
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Die Wacht als "Schmiere stehen" umzusetzen, finde ich eine schöne Idee, weil das etwas ist, das ein bisschen aus den anderen Texten in diesem Wettbewerb hier rausfällt. Ein bisschen fehlt mir die Brücke, wenngleich man sich diese natürlich als gekappte Verbindung denken kann, so wie der Protagonist sie in Bezug auf seine Erinnerung erlebt. Nur frage ich mich, woher es kommt, dass er eben jene Bilder nicht mehr reproduzieren kann. Klar, man kann das jetzt darauf schieben, dass er ja offenbar selbst auch mal kifft, wenn er das Zeug nicht gerade vertickt, aber diese Argumentationskette finde ich zu kurz gegriffen, da es in der Forschung keine Studie gibt, die das Kiffen als direkten Ursache von psychischen Erkrankungen belegen kann.

Erzählerisch ist das Ganze recht sicher geschrieben, besonders die Stelle, an der er sich vorstellt, wie er seinem Partner eine Kugel durch den Kopf jagt, bleibt hängen.
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Piezke
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Alter: 37
Beiträge: 132



Beitrag11.04.2014 16:48

von Piezke
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Ich habe Wacht und Foto gesucht, bis auf den Gedankenwald jedoch nichts gefunden. Vielleicht kann man den Übergang zwischen Kopfwelt und Echtwelt noch als Brücke interpretieren. Vielleicht ist Schmiere stehen auch Wache halten, aber letztlich handelt der Text doch von ganz anderen Dingen.

Zwei Kleinkriminelle: Frank führt aus, der Ich-Erzähler passt auf, dass niemand in die Quere kommt. Na ja, er soll aufpassen, verzieht sich jedoch in träumerische Gedanken, Gedanken an früher, an sich und seine Mutter. Frank reißt ihn raus, sie flüchten und der Erzähler mischt plötzlich seine Gedankenwelt mit der realen.
Der Ich-Erzähler scheint mit seinem Dasein zu hadern. Seine gedanklichen Ausflüge legen nahe, dass er irgendwann die Orientierung verloren hat, die Mutter vielleicht gestorben oder abgehauen ist. Der Titel wird im Text direkt referenziert und indirekt aufgegriffen, als der Erzähler ankündigt, Frank irgendwann zu erschießen. Aber hat er noch eine tiefere Bedeutung, eine, die sich auf die Gedankenwelt des Erzählers bezieht?
Ich weiß auch nicht, wie ich zu dem Erzähler stehen soll. Er ist mir nicht symphatisch, besonders Dank seines Clint-Eastwoodschen Monologs. So touchiert der Text ein paar zu viele Ebenen für mich, ohne eine deutlich herauszustellen.

Der Text hätte einer meiner Favoriten sein können, wenn er sich auf die Spiegelung von Gedankenwelt und wirklicher Welt konzentriert hätte. Er ist eine nette, flüssig zu lesende Idee.
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Ithanea
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 34
Beiträge: 1062

Ei 3 Pokapro 2017


Beitrag12.04.2014 14:15

von Ithanea
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Hallo!

Vielen Dank an alle für eure Kommentare und Federn, ich habe es ja schon an anderer Stelle gesagt, ich bin wirklich beeindruckt, wie viele sich hier soviel Mühe gegeben haben und so ausführliche Kommentare dagelassen haben. Toll!
Ich bin oberüberrascht und froh, dass mein Text so gut ankam, allein, dass die Begriffe hardboiled und Clint Eastwood gefallen sind (obwohl letzteres nichtmal als Kompliment gemeint war Laughing) haut mich um.

@ Berti
Danke für deinen Kommentar. Guten Trash zu schreiben gehört für mich zu den spannendsten und schwierigsten Dingen, insofern freut es mich richtig, dass du den Text in dieser Schiene sehen könntest.

@ Eulenbaum
Du gehörst definitiv zu den Superkommentatoren und solltest "Feedbackfedern" bekommen. Ich bin nicht sicher, ob ich ganz verstanden habe, was du zum Ebenenwechsel sagst. Meine Idee war, dass der Prota in so eine Art Tagtraum gefallen ist und sich an einen Ausflug als Kind mit seiner Mutter in den Wald erinnert hat. Frank unterbricht das ganze, aber im Halbdämmerzustand fliegen dem Prota noch einzelne Gedankenfetzen dazu. Im Endeffekt hat diese Erinnerung etwas in ihm wachgerüttelt: Er will nicht so sein, wie er ist, nicht das Leben führen, das er gerade führt. Auf der Heimfahrt versucht er absichtlich, sich diese Erinnerung nochmal in den Kopf zu rufen, auch um nochmal ins Nachdenken zu kommen, was ihn da gerade so rausgerissen hat, denn bewusst ist es ihm noch nicht ganz. Aber es gelingt (noch) nicht.
Über deine Anmerkung "Es war das Schienennetz des Hauptbahnhofs" statt "wie das Schienennetz des Hauptbahnhofs" habe ich auch nachgedacht. Ich hatte mir den Prota mit geschlossenen Augen vorgestellt, der an Wald denken will, aber nur den trostlosen Bahnhof sehen kann. Deine Anmerkung klingt mehr so, als hättest du die Waldebene als Einbildung oder Vision gelesen, die sich kurzzeitig über Protas Wahrnehmung drüberlegt und verschwindet, als er merkt, dass das gar kein Wald ist, sondern Schienen (lapidar ausgedrückt). Ist das so? Ich freue mich, wenn der Text mehrere Varianten zulässt, für mich ist aber schon logisch, dass der Prota absichtsvoll versucht, wieder zurückzu"entwischen".

@ Lapidar
Wenn der Text Gedanken anregt, obwohl du ihn noch nichtmal magst, umso besser Laughing
Danke für deinen Kommentar.

@ Merope
Schade, dass es dir nicht so gefällt, aber vielen Dank für deinen Kommentar. Ich hatte mich mal aus dem Fenster gelehnt und versucht, das Bild nur als Kulisse, aber nicht alle Teile des Bildes zu verwenden.

@ holg
Ja, ganz korrekt habe ich die Vorgaben nicht umgesetzt, da kann ich deine Meinung gut verstehen. Ich freu mich tierisch, dass dir die Sprache gefällt! Danke

@ Piratin
Danke für deine Einschätzung. Ja, mit den Wagenschlüsseln hast du Recht. Flüchtigkeitsfehler, da ich an einen Schlüsselbund gedacht habe.

@ Constantine
Ja stimmt, der Zeitraum ist länger als ein Augenblick. Ich hatte versucht den Augenblick mit dieser Erinnerung, die kurz darauf wieder weg ist zu fangen. Kann verstehen, wenn dir das nicht reicht / du es anders interpretierst. Danke für den Hinweis auf den Kommafehler Embarassed Dabei habe ich den Text 800mal korrigiert.
Zur Idee mit der Erinnerung an die Mutter, habe ich oben @Eulenbaum ja etwas geschrieben. Es gibt keinen direkten Auslöser, warum ihm das gerade beim Schmierestehen einfällt, manchmal kommen die Gedanken einfach so. Ein direktes Trauma gibt es nicht, die Erinnerung an die Mutter rüttelt den Prota lediglich wach, dass er gar nicht so sein will, wie er ist.
Du hast recht, das ganze ist sehr oberflächlich abgehakt, ich weiß auch nicht, ob sich mir das in dem kurzen Text erschließen würde, wenn ich ihn nicht selbst geschrieben hätte. Danke für die ausführliche Beschäftigung!

@ timcbaoth
Der Hammer! Danke danke! Ich freue mich, dass die der Stil gefällt und du die Vorgaben, bis auf den Augenblick finden konntest.

@ KeTam
Freut mich, dass du dieses Thema (auch) spannend findest! Und vor allem, dass du in deinen Worten herausgearbeitet hast, was ich gern sagen wollte: [quote}"KeTam"]zur Vergangenheit, zu den Empfindungen, die sie damals hatte. [/quote] So schwebte mir das auch im Kopf vor.
Lustig, dass du und Akiragirl glaube ich, eine Frau gesehen haben. Für mich ist der Prota ein mein, aber ich habe nichts dagegen, es offen zu lassen. Kannst du sagen, worin du eine Frau gesehen hast?

@ fancy
Kein Thema, so ging mir das auch bei vielen Texten Laughing

@ Frau? Zufall
Vielen Dank und toll, dass es dir gefällt! Ich hatte zuerst auch einen Text geschrieben, der im Wald auf der Hängebrücke spielt und dann dachte ich: "Nää, da muss doch noch was andres drin sein". Plötzlich waren die zwei Typen da.
Dein Vergleich mit der Ungezieferbeseitigung der Erinnerung gefällt mir. So etwas ähnliches, also "Vergangenheit ist beseitigt worden" hatte ich mir gedacht, aber es gedanklich gar nicht so auf den Punkt gebracht wie du. Denn der Prota hat es natürlich nicht absichtlich gemacht.

@ Nicnak
Danke und cool, dass auch du den dreckigen Ton magst. Ich hoffe, du musst im Wettbüro nicht allzu viel blechen, wegen des falschen Tipps Wink

@ Belzustra
Ich komme hierher, wenn ich die Kontrolle wieder finden muss. sollte so ein Ritual der Mutter (und später des Prota sein), für die der Abhang im Wald ein Platz zum Runterkommen war, wo sie ihre Gedanken sammeln konnte. Der Satz, der sich in den Kopf des Protas mogelt, sollte eine Erinnerung daran sein, wie die Mutter das mal so oder so ähnlich gesagt hat. Als der Prota sich an das Erlebnis (das überhaupt kein schlimmes war) als kleines Kind erinnert, macht er sich seit langem mal wieder Gedanken, was er eigentlich tun und sein will. Das, was er gerade ist, jedenfalls nicht.
Danke für Kommentar und Federn =)

@ Dienstwerk
Hurra, du hast die Vorgaben gefunden und bist auch noch zufrieden damit =) Besser kanns ja kaum laufen. Danke für deine Antwort.

@ Jenni
Zitat:
Bezieht sich der Titel auf das Loch von der Größe einer Radieschenscheibe in Franks Hinterkopf? Shocked

Nein, nicht direkt, aber ich lasse diese Lesart nur zu gerne zu Laughing
So Leid es mir für Frank und den Prota tut, so sehr freut es mich, dass du sie richtig kaputt finden kannst. Danke!

@ Lupo
Ich kann gut verstehen, dass sich der Zusammenhang von Walderinnerung, aktueller Handlung und Postkarte zu wenig erschließt, bzw. zu oberflächlich ist, diese Befürchtung hatte ich auch. Freut mich, dass dir der Schreibstil als solcher gefällt.

@ mardii
schade, dass dir die Geschichte zu verworren ist. Mich ärgert das immer, wenn es mir bei manchen Texten so geht. Sorry.
Ich bin ja optimistisch, dass der Prota jetzt endlich merkt, dass er unzufrieden ist und nun ausbricht smile Danke für deinen Kommentar.

@ Sanuk
schade, dass das nicht dein Ding ist und du die Vorgaben nicht finden konntest. Manchem ist es nah genug dran, anderen nicht, das hab ich mir gedacht, als ich den Text geschrieben habe.

@ Anne
Ich bin froh, dass du sagst, der Wechsel zwischen den beiden Welten sei gelungen. Mein Empfinden war gar nicht so. Ja, mit der Wortbegrenzung hatte ich auch richtig zu kämpfen, wahrscheinlich hattest du daher den Eindruck, nicht so reinzukommen.
An dich dieselbe Frage wie KeTam: Ich hatte an einen männlichen Prota gedacht, finde aber spannend, das manche wohl eine Frau sahen. Worin hast du die Frau gesehen (wenn du es denn so direkt benennen kannst)?

@ Einar
Klasse, das der Text für dich immer ein Stücken besser werden konnte. Vielen Dank!

@ Alle Kommentatoren auf der zweiten Seite:
Ich mache später weiter, jetzt muss ich erstmal abschicken, aus panischer Angst, dass alles gelöscht wird und weil ich nochwas erledigen muss.


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Verschrieben. Verzettelt.
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KeTam
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Das goldene Gleis Ei 1
Ei 10 Ei 8
Pokapro und Lezepo 2014


Beitrag12.04.2014 16:06

von KeTam
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Hallo Ithanea,

Zitat:
Kannst du sagen, worin du eine Frau gesehen hast?


ich weiß es wirklich nicht.
Vielleicht, weil ich dieses Gefühl so gut von mir selbst kenne und daher einfach angenommen habe, es wäre eine Frau ...

Schöner Text! smile

Lg und ein entspanntes Wochenende, KeTam.
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Akiragirl
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Beiträge: 3632
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Beitrag13.04.2014 09:44

von Akiragirl
Antworten mit Zitat

Ithanea hat Folgendes geschrieben:

An dich dieselbe Frage wie KeTam: Ich hatte an einen männlichen Prota gedacht, finde aber spannend, das manche wohl eine Frau sahen. Worin hast du die Frau gesehen (wenn du es denn so direkt benennen kannst)?

Sehr gute Frage ... wink
Irgendwie war es für mich klar; mir ist gar nicht in den Sinn gekommen, dass die Hauptfigur auch ein Mann sein könnte, obwohl es ja nirgends direkt steht. Vielleicht, weil Frank "sie" so abwertend behandelt und man es aus der Literatur irgendwie gewohnt ist, dass Männer vor allem ihre Freundinnen so behandeln? Ich dachte aus irgendeinem Grund, sie wäre Franks Freundin, die für ihn Schmiere stehen soll.


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"Man bereut nicht, was man getan hat, sondern das, was man nicht getan hat." (Mark Aurel)
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Ithanea
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 34
Beiträge: 1062

Ei 3 Pokapro 2017


Beitrag13.04.2014 22:57

von Ithanea
Antworten mit Zitat

So, weiter im Text:

@ Herbert
Ja, da hast du Recht. Ich wollte eben was ausprobieren. Es freut mich, dass du mir trotzdem 6 Federn gegeben hast. Danke!

@ Pony
Großen Dank für deine ausführliche Beschäftigung! Was du ansprichst, das wiederholte 'man' gerade im ersten Absatz hat mir auch zu schaffen gemacht. Mehrmals hab ich zwischen "kann man", "kann/konnte ich", "kannst du" hin- und hervariiert, aber mich am Ende für 'man' entschieden, weil ich irgendwie wollte, dass es eine Art Allgemeingültigkeit gewinnt. Auf den ganzen Text gesehen, ist da wohl zu viel 'man'.
Frank meint übrigens nicht den Prota, als er meint, man solle sich nicht auf Kiffer verlassen, sondern ander Typen, bei denen die zwei gerade wegen eines Auftrags waren.
Danke für den Hinweis mit den Pünktchen, diese REgel kannte ich noch nicht.
Den markierten Satz habe ich absichtlich mitten in den Dialog gesetzt. Ich meinte, so kommt ein langes Zögern rüber, bis der Prota Frank Antwort gibt (was diesen natürlich noch genervter macht). Außerdem sollte der Satz mehr wie ein unkontrollierter Nachklang der Erinnerung sein, den der Prota in Mutters Stimme hört, also kein Bewusstmachen der Erinnerung/des Gedankens. Kam wohl nicht rüber in der Kürze, schade.
Auch beim letzten Satz habe ich absichtlich ein schwammiges 'etwas' gelassen. Der Protagonist weiß an dieser Stelle noch gar nicht, was los ist. Was ihm fehlt. Nur, dass etwas ganz und gar nicht stimmt.
Deine Einwände sind nichts desto trotz berechtigt, denn ich hatte - wie gesagt - in der Kürze der Wortbegrenzung Schwierigkeiten, das rüberzubringen. Danke für deinen Kommentar und deine Federn!

@ Nuff
Freut mich, dass dir die Idee und die Sprache gefallen!
Danke für deine Federn!

@ Uther Pendragon
Zitat:

Frage: Wie kann eine Kugel groß wie eine Radiesschenscheibe sein??

Ja. Das frage ich mich auch immer öfter. Zuerst war es ja eine Gurkenscheibe, dann dachte ich "Nä, das' doch bisschen groß". Es musste allerdings ein Gemüse sein (Ja, ist so). Mir ist erst später eingefallen, dass bei einem Radieschen ja eine Scheibe nicht wirklich Sinn macht, da hätte ich auch gleich eine ganze nehmen können. Zwischendrin habe ich noch mit der Erdnuss geliebäugelt, aber das fand ich zu formschwierig. Herzlich Willkommen in meinem Kopf. Kaffee?
Es freut mich sehr, dass dir die Wacht-Umsetzung und die Sprache gefallen. Danke!

@ BN
Das freut mich wirklich! Danke für deine Federn.

@ Martin
Im letzten Absatz versucht sich der Prota wieder in seinen Tagtraum sinken zu lassen, weil er ihn an etwas vergangenes, schönes erinnert hat. Er kriegt das Bild aber nicht mehr auf die Reihe, das ist ein Leben, das er schon lang nicht mehr führt, in dem Leute wichtig waren, die es schon lange nicht mehr gibt und aktiv/bewusst schafft er es nicht so richtig, diese Gedanken und festzuhalten. Ich bin mir aber sicher, dass das einen Stein ins Rollen gebracht hat.
Freu mich, dass dir Thema und Realismus gefallen (das war mir, trotz aller Kleingangsterallüren und rauem Ton wichtig, da das ein Thema ist das jeden betreffen kann).
Den Text habe ich natürlich für den Wettbewerb geschrieben, er ist also kein Teil eines längeren. Ich könnte mir vorstellen, dass dein Gefühl daher kommt, dass ich (wie schon paarmal erwähnt) ziemliche Schwierigkeiten mit der Wortbegrenzung hatte.
Danke für deinen Kommentar.

@ Vogel
Danke für diese treffende Zusammenfassung. Im Ernst, das ist ziemlich genau das, was ich erzählen wollte. Es freut mich, dass der Text so bei dir ankam!

@ Nicki
Klasse. Ich bin froh, dass für dich alles gestimmt hat.

@ Nordlicht
Danke für deinen Kommentar. Super, dass die Charaktere und die Geschichte funktionieren.

@ firstoffertio
Ja, ich habe meinen Text so vollgepackt wie es nur ging, die 350 Wörter waren eine echte Herausforderung. Freut mich, dass es dir gefällt.

@ Zauberstift
Ja, das Radieschenthema wurde ja schon weiter oben diskutiert. Schade, dass der Text nicht so bei dir ankam. Habe ich zu verworren geschrieben?

@ sleepless_lives
Zitat:
Das Thema »Wacht« kommt vor, ist aber eigentlich nicht das Thema und dann eigentlich doch wieder, von hinten durchs Auge.

Das ist toll gesagt. Genauso ist es mir beim Schreiben gegangen, das Thema hat mich quasi von hinten überrollt, als ich mich dran vorbei mogeln wollte.
Ich bin megafroh, dass dir der Text gefällt und über deine neun Federn!!

@ femme-fatale
Toll, dass dir die Idee und der Schreibstil gefallen. Dass der Prota die Szene nicht mehr reproduzieren kann, liegt nicht an einer psychischen Erkrankung oder an exzessivem Cannabiskonsum. Er selbst wird bestimmt auch öfter was rauchen, ist aber übrigens keiner der Kiffer, die Frank meint. Es ist einfach so, dass er das Gefühl, die Stimmung dieser Erinnerung nicht mehr aufbauen kann, er kann sich vage erinner, aber sich nicht mehr hineinversetzen. Noch dazu kann er das Gesicht seiner Mutter nicht mehr vor sich sehen, die schon lange nicht mehr Teil seines Lebens ist.

@ Piezke
Ebenfalls eine sehr treffende Zusammenfassung. Ja, diese Geschichte habe ich erzählen wollen. Dass der Prota dir nicht sonderlich sympathisch ist, stört mich gar nicht so sehr (besonders, wenn es an unterschiedlichen Einstellungen Clint Eastwood gegenüber liegt Laughing Da kann man wohl nichts machen), dass der Text dir nicht so gefällt wegen zuvieler Ebenen schon eher. Du hast Recht, er ist wirklich sehr voll. Danke für deinen Kommentar!

@ KeTam und Anne nochmal
Klingt logisch. Es gibt ja auch keine besonderen Hinweise, hätte einfach beides sein können. Ich will nur tunlichst vermeiden, dass ich wie eine Frau schreibe/klinge, nur weil ich eine bin Laughing (was nicht heißt, dass ich nicht gern aus Frauensicht scheib).



Oh, huch. Schon fertig.
Hat Spaß gemacht!


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Vogel
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 436

Goldene Neonzeit


Beitrag14.04.2014 10:14

von Vogel
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Also ich hätte niemals gedacht, dass der Text von einer Frau ist, falls Dich das beruhigt. Auch Dein Text gehört mit Abstand betrachtet übrigens zu meinen Favoriten.

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Rainer Zufall
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 70
Beiträge: 801

Pokapro und Lezepo 2014


Beitrag14.04.2014 11:09

von Rainer Zufall
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Das ging mir genauso wie Vogel. Ich hätte nicht sagen können, ob von Männchen oder Weibchen geschrieben.
Definitiv für mich ein geiler Text. Einer meiner Favoriten.

Und ja, Frau Zufall, ich hätte mich wohl besser Reina oder so genannt, da hat mir wohl das Wortspiel einen Streich gespielt, und nun lauf ich hier als Kerl durchs Forum. Am Ende schreib ich noch wie ein Kerl Cool
Jetzt hab ich extra die roten Fußnägel ins Bildchen gefügt, damit die Sache ausgeglichen wird.
Schreib weiter so schön. Grüße von der Zufall
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Ithanea
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 34
Beiträge: 1062

Ei 3 Pokapro 2017


Beitrag14.04.2014 13:47

von Ithanea
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Danke, ihr beiden!
Naja, wer genau hinschaut, sieht ja das Zeichen unter deinem Namen, Zufall smile


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Pony
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 68
Beiträge: 269
Wohnort: NRW


Beitrag16.04.2014 16:24

von Pony
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Hi, Ithanea

Es freut mich, dass du mit meinem Kommentar was anfangen konntest.
Zitat:
Zitat:
Zitat:
... die Kiffer bekämen doch nie was auf die Reihe, warum man sich darauf überhaupt noch einließe, ...
Zitat:


warum er sich darauf überhaupt noch einließe, ...


Zitat:
Frank meint übrigens nicht den Prota, als er meint, man solle sich nicht auf Kiffer verlassen, sondern ander Typen, bei denen die zwei gerade wegen eines Auftrags waren.
Okay, das war mir schon klar, obwohl bei "man" Frank, aber auch der Ich-Erzähler gemeint sein konnte.
Das "er" bezieht sich dann aber eindeutig auf Frank, denn der Ich-Erzähler lässt den Leser an seinen Gedanken teilhaben und wiederholt in indirekter Rede, was Frank so vor sich hingemault hat. Dabei ist Frank für ihn der "er".
Hätte er das mit den Kiffern auf sich bezogen, so müsste es heißen: ... die Kiffer bekämen doch nie was auf die Reihe, warum ich mich darauf überhaupt noch einließe, ...
Nicht so einfach das Ganze, nicht wahr?

Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
"Und was hast du gesagt?“
Ich komme hierher, wenn ich die Kontrolle wieder finden muss.
„Ungezieferbeseitigung.“


Der rotmarkierte Satz steht zusammenhanglos zwischen dem Dialog. Ich verstehe zwar, dass der Protagonist versucht, durch das Abschweifen in seine Kindheitserinnerungen sein inneres Gleichgewicht zu bewahren, aber eine Zeile tiefer passt er besser, finde ich. Vielleicht noch ein wenig erweitert, um zu verdeutlichen, dass er wieder abschweift.

Vielleicht so?
„Und was hast du gesagt?“
„Ungezieferbeseitigung.“
Nur noch um die Ecke. Gleich bin ich da. Ich muss die Kontrolle wiederfinden.
„Her mit den Schlüsseln!“


Den markierten Satz habe ich absichtlich mitten in den Dialog gesetzt. Ich meinte, so kommt ein langes Zögern rüber, bis der Prota Frank Antwort gibt (was diesen natürlich noch genervter macht). Außerdem sollte der Satz mehr wie ein unkontrollierter Nachklang der Erinnerung sein, den der Prota in Mutters Stimme hört, also kein Bewusstmachen der Erinnerung/des Gedankens. Kam wohl nicht rüber in der Kürze, schade.


Doch, doch, das kam schon rüber. Mir sind halt ein paar andere Gedanken durch den Kopf gegangen: Wenn der Ich-Erzähler erst die Antwort gibt, also: „Ungezieferbeseitigung.“, und dann abschweift in seine Erinnerungen, dann kann ihn der nächste Satz von Frank: „Her mit den Schlüsseln!“, wieder in die Realität zurückreißen.
Hätte ich wohl direkt so erklären sollen. Confused

Schönen Gruß noch
Pony


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