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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Postkartenprosa 03/2014
Die Todesbrücke [Prosa]

 
 
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kskreativ
Geschlecht:weiblichMärchenerzähler
K

Alter: 59
Beiträge: 2232
Wohnort: Ezy sur Eure, France


K
Beitrag30.03.2014 19:00
Die Todesbrücke [Prosa]
von kskreativ
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

»Diese Idioten«, murmelte Trevor, als er aus seinem Versteck heraus beobachtete, wie eine Gruppe Menschen sich über die Seilbrücke tastete. Dumme gab es immer. Seufzend suchte er sich eine bequemere Position hinter dem dichten Ginsterbusch. Er konnte ihnen nicht helfen, aber zuzusehen, wie sie in ihr Unglück rannten, machte ihm auch keinen Spaß. »Konzentrier dich«, mahnte er sich selbst und richtete sein Augenmerk wieder auf die Wächter, die sein eigentliches Ziel waren. Sein Volk nannte sie die ›Unberührbaren‹, denn jeder Kontakt mit ihren stofflichen Körpern, oder dem Rauch, ihrer zweiten Gestalt, führte unweigerlich zu einem qualvollen Tod. Seelenfresser nannten die Menschen sie.
Er verfluchte innerlich seinen Boss, der ihn mit diesem Himmelfahrtskommando beauftragt hatte, sicher nicht, um ihm die Möglichkeit zu geben, in der Hierarchie der Assassinen aufzusteigen. Nein, der Mistkerl hoffte vielmehr, dass Trevor hier scheitern und den Tod finden würde. Ein kluge Schachzug, sich eines starken Konkurrenten zu entledigen, aber er wollte nicht das Opfer sein.
»Oh Shit!« Unwillkürlich spannte er die Muskeln an.
Einer der beiden Wächter verpuffte unvermittelt in einer tiefschwarzen Rauchwolke, die sich wie eine Spirale in den düsteren Himmel schraubte und Kurs auf die Brücke nahm. Wie ein Bussard, der eine besonders fette Maus erspäht hatte, kreiste er über den Menschen. Sie begannen zu rennen, zwei stolperten, wurden von den anderen einfach niedergetrampelt und standen nicht wieder auf.
Trevor stockte der Atem, als er sah, wie der Unberührbare sich hinabstürzte, der tiefschwarze Rauch breitete sich zu riesigen Schwingen aus, dann schlug er zu. Erbarmungslos. Schreie gellten von der Brücke, brachen dann abrupt ab.
Er knirschte grimmig mit den Zähnen, hilfloser Zorn zerriss ihn beinahe. Mit der rechten Hand umklammerte den Keris, einen magisch vergifteten Dolch, seine bevorzugte Waffe. Verdammt sollten diese Bastarde sein!
In diesem Moment drehte der zweite Unberührbare den Kopf in seine Richtung. Seelenlose Augen blickten ihn an, fixierten die neue Beute.
Trevor erstarrte.
Die Kreatur glitt lautlos auf ihn zu, Rauch wirbelte um sie herum.
»Komm nur her, du Ausgeburt der Hölle«, knurrte Trevor, schüttelte die Starre ab und machte sich bereit zum Kampf.

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Herbert Blaser
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 58
Beiträge: 313
Wohnort: Basel


Beitrag31.03.2014 07:30

von Herbert Blaser
Antworten mit Zitat

Solide Fantasy-Szene. Zwei- drei Schreibfehler und die bleibende Frage: Wer sind diese Assassinen?  5 Federn

_________________
Wie haben wir den Mut in einer Welt zu leben, in der die Liebe durch eine Lüge provoziert wird, die aus dem Bedürfnis besteht, unsere Leiden von denen mildern zu lassen, die uns zum Leiden brachten?

Marcel Proust
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Piratin
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 58
Beiträge: 2186
Wohnort: Mallorca
Ei 2


Beitrag31.03.2014 18:59

von Piratin
Antworten mit Zitat

Hallo Inko,

die Aufgabenstellung ist gut umgesetzt und der flüchtige Augenblick in Form der sich in schwarze Wolken verwandelten Gestalten auch. Aber ... eine Art von Pointe ist es schon, wobei nur eine Art ...

So nun zu meinen Federn, die ich versuche in ein Schema zu bringen (Themaerfüllung -> maximal 3 Federn, Idee -> maximal 3 Federn, Sprache und allgemeiner Eindruck -> maximal 2 Federn, maximal einen Zusatzpunkt für persönliches besonderes Gefallen):
Themaerfüllung: 2
Idee: 2
Sprache und allgemeiner Eindruck: 1
macht 5 Federn
Viele Grüße
Piratin


_________________
Das größte Hobby des Autors ist, neben dem Schreiben, das Lesen.
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Ithanea
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 34
Beiträge: 1062

Ei 3 Pokapro 2017


Beitrag31.03.2014 22:11

von Ithanea
Antworten mit Zitat

Solide und spannend geschrieben, wie ich finde.
Leider kann ich keinen flüchtigen Augenblick erkennen und ob es außer der Wettbewerbsvorgabe einen Grund hat, warum die Unberührbaren auch Wächter heißen, wird nicht so ganz klar. Sie bewachen halt die Brücke.
Insgesamt gefällt mir die Geschichte eigentlich ganz gut, auch wenn sie leider nicht so besonders heraussticht, wie andere.

 Ich federe erst am Schluss und bewerte nach Themenumsetzung (Eingehalten und Kreativität), Inhalt und Sprache/Stil.


_________________
Verschrieben. Verzettelt.
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KeTam
Geschlecht:weiblichUngeduld

Alter: 49
Beiträge: 4947

Das goldene Gleis Ei 1
Ei 10 Ei 8
Pokapro und Lezepo 2014


Beitrag01.04.2014 10:45

von KeTam
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Für mich wirkt der Text eher wie eine Passage von etwas Längerem. Er ist zwar anschaulich und flüssig geschrieben, aber wirkt eben bei mir nicht, da mir irgendwie der Zusammenhang fehlt.
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fancy
Geschlecht:weiblichSchmuddelkind

Alter: 64
Beiträge: 2758
Wohnort: Im sonnigen Süden


Beitrag01.04.2014 14:38

von fancy
Antworten mit Zitat

Hallo,

du bist kreativ mit der Vorgabe umgegangen, allerdings kommt mir die Passage vor, wie ein Ausschnitt aus einem größeren Text.

Irgendwie scheint die Aufgabe für Fantasy Autoren sehr geeignet gewesen zu sein.

Später ggf. mehr.

Liebe Grüße

fancy


_________________
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Wer wenig denkt, irrt viel (Leonardo da Vinci)
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Wenn Kritiker uneins sind, befindet sich der Künstler im Einklang mit sich selbst. (Oscar Wilde)

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femme-fatale233
Geschlecht:weiblichFüßchen

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Wohnort: München
Das Bronzene Pfand


Beitrag01.04.2014 19:16

von femme-fatale233
Antworten mit Zitat

Und mal wieder finde ich mich in einer Fantasy-Geschichte wieder, die auf 350 Worten versucht die Handlung eines mehrere hundert Seiten umfassenden Romans aufzuarbeiten. Dass diese Mission zum Scheitern verurteilt ist, merkt man auch hier - du musst jede Menge Hintergrundinfos geben, um erst mal ein bisschen verständlich zu machen, warum Trevor dort ist, wo er ist und wer diese Gestalten sind. Genau diesen Platz verschenkst du dann aber, um Dinge spannend beschreiben zu können.

Trevor ist für mich blass - ich weiß nur, dass er der Konkurrent von irgendwem ist und als Konkurrent von dem jetzt den Mist ausbaden muss. Ein bisschen Mut hat er anscheinend auch, aber sonst? Ich habe kein Interesse daran, dass er den Kampf gegen dieses Wesen gewinnt.
Genauso die Menschen: Warum darf man nicht auf diese Brücke? Nur weil dann diese Gestalten kommen? Mir tut es nicht Leid, wenn sie danieder gemetzelt werden, das ist nur Vorbote für etwas, das dann eh passiert - sie sind nur die Exemplifizierung dessen, was mit Trevor passieren könnte.
Am schlimmsten die Seelenfresser: Da haben wir mal wieder das personifizierte Unheil. Die attackieren einfach Leute, weil sie Seelenfresser, also böse, sind. Irgendwie eine Logik, mit der ich nicht so viel anfangen kann.

Okay, ich kann mit keiner der Figuren was anfangen, das wäre aber nicht so schlimm, wenn die Handlung packend genug wäre, dass ich mich voll darauf einlassen könnte. Aber weil dir irgendwie der Spannungsschwerpunkt fehlt, packt mich auch die Handlung nicht so sehr.

Stilistisch: nun ja. Wie in vielen anderen Texten auch, finde ich hier jede Menge Sätze, die ich so ähnlich schon mal irgendwo gelesen habe. Was in diesem Zusammenhang überhaupt nicht passt für mich ist die Beschreibung des Konkurrenten von Trevor als "Boss" - das ist einfach ein Wort, das ich nicht unbedingt mit Fanatsy-Welten assoziieren würde, aber vielleicht habe ich dafür auch einfach nur zu wenig Fantasy gelesen.

Ich glaube gern, dass du wahrscheinlich beim Schreiben jede Menge Kopfkino hattest und mitten in der Situation warst, aber von diesem Kino kommt bei mir leider so wenig an. Nimm es mir nicht übel. Embarassed
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Nicnak
Eselsohr

Alter: 39
Beiträge: 206
Wohnort: Pendler zwischen Berlin und Bayern


Beitrag01.04.2014 20:15

von Nicnak
Antworten mit Zitat

Vorlagen gut umgesetzt, ein paar kleine Fehler drin, aber sonst gut.
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timcbaoth
Leseratte


Beiträge: 114



Beitrag01.04.2014 20:59

von timcbaoth
Antworten mit Zitat

Stilistisch stellenweise ausbaufähig. Erscheint mir für einen Augenblick etwas zu lange.

Idee: 5
Stil: 4
Vorgaben: 7
Gefühl: 5

=> 5 Punkte


_________________
Liebe Grüsse
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Einar Inperson
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1675
Wohnort: Auf dem Narrenschiff


Beitrag01.04.2014 22:14

von Einar Inperson
Antworten mit Zitat

Hallo Pokaproschrei,

jetzt erst einmal still, ich muss mich konzentrieren.

Zitat:
Mit der rechten Hand umklammerte er den Keris, einen magisch vergifteten Dolch, seine bevorzugte Waffe.


Eine kleine Auslassung. Manchmal kann man noch so oft über einen Text lesen. Hat natürlich keinen Einfluss auf die Befederung.

Eine der Geschichten, die hier weniger zu finden sind, als ich es erwartet habe. Du schaffst es trotz der knappen Anzahl an Worten, die Geschichte voranzubringen und dennoch so etwas wie Hintergrundinformationen einzuflechten. Leider kommt du nicht zu einem passenden Ende. Der Schluss wirkt, als sei da einfach etwas abgeschnitten. Als sei die Geschichte nicht wirklich fertig geworden.

Insgesamt 4 Federn


_________________
Traurige Grüße und ein Schmunzeln im Knopfloch

Zitat: "Ich habe nichts zu sagen, deshalb schreibe ich, weil ich nicht malen kann"
Einar Inperson in Anlehnung an Aris Kalaizis

si tu n'es pas là, je ne suis plus le même

"Ehrfurcht vor dem Leben" Albert Schweitzer
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Constantine
Geschlecht:männlichBücherwurm


Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag02.04.2014 00:27
Re: Die Todesbrücke [Prosa]
von Constantine
Antworten mit Zitat

Positiv:
Die Vorgabe der maximalen Wortanzahl wurde beibehalten: hier 343 Wörter. check.
Thema. Die Wacht. ja. check.
Das Bildmotiv ist erkennbar. check.
Idee: Das Bildmotiv aus der Sicht eines unbekannten Dritten. Gute Idee.
Pointe: nein. check.

Negativ:
-Für mich ist kein flüchtiger Augenblick ersichtlich. Wie lange der Assassine auf der Lauer ist, ist nicht bekannt, und was der flüchtige Augenblick in der Szene genau sein soll, weiß ich nicht, denn nun beginnt ein Kampf gegen die Unberührbaren.

Erbsen:
Zitat:
»Diese Idioten«, murmelte Trevor, als er aus seinem Versteck heraus beobachtete, wie eine Gruppe Menschen sich über die Seilbrücke tastete. Dumme gab es immer. Seufzend suchte er sich eine bequemere Position hinter dem dichten Ginsterbusch. Er konnte ihnen nicht helfen, aber zuzusehen, wie sie in ihr Unglück rannten, machte ihm auch keinen Spaß. »Konzentrier dich«, mahnte er sich selbst und richtete sein Augenmerk wieder auf die Wächter, die sein eigentliches Ziel waren. Sein Volk nannte sie die ›Unberührbaren‹, denn jeder Kontakt mit ihren stofflichen Körpern<-- Ausdruck! was ist damit gemeint? , oder dem Rauch, ihrer zweiten Gestalt, führte unweigerlich zu einem qualvollen Tod. Seelenfresser nannten die Menschen sie. <-- was ist ihre Schwachstelle? Wie erhofft sich der Assassine ihrer zu erwehren, sollte es zum Kampf kommen?
Er verfluchte innerlich seinen Boss, der ihn mit diesem Himmelfahrtskommando beauftragt hatte, sicher nicht, um ihm die Möglichkeit zu geben, in der Hierarchie der Assassinen aufzusteigen. Nein, der Mistkerl hoffte vielmehr, dass Trevor hier scheitern und den Tod finden würde. Ein kluge kluger Schachzug, sich eines starken Konkurrenten zu entledigen, aber er wollte nicht das Opfer sein.
»Oh Shit!« <-- für einen geschulten Assassinen ist er mir zu geschwätzig und ich würde völlig auf direkte Rede während seines Auftrages verzichten. Vorallem, wenn das zu beobachtende Objekt in der Nähe ist. Unwillkürlich spannte er die Muskeln an.
Einer der beiden Wächter verpuffte unvermittelt in einer tiefschwarzen Rauchwolke, die sich wie eine Spirale in den düsteren Himmel schraubte und Kurs auf die Brücke nahm. Wie ein Bussard, der eine besonders fette Maus erspäht hatte, kreiste er über den Menschen. Sie begannen zu rennen, zwei stolperten, wurden von den anderen einfach niedergetrampelt und standen nicht wieder auf.
Trevor stockte der Atem, als er sah, wie der Unberührbare sich hinabstürzte, der tiefschwarze Rauch breitete sich zu riesigen Schwingen aus, dann schlug er zu. Erbarmungslos. Schreie gellten von der Brücke, brachen dann abrupt ab.
Er knirschte grimmig mit den Zähnen, hilfloser Zorn zerriss ihn beinahe. Mit der rechten Hand umklammerte er den Keris, einen magisch vergifteten Dolch, seine bevorzugte Waffe.<-- für einen Assassinen gehe ich definitiv davon aus, dass es seine bevorzugte Waffe ist.  Verdammt sollten diese Bastarde sein!<-- gut. Wie hier würde ich ihn die markierten direkten Reden eher denken als sprechen lassen.
In diesem Moment drehte der zweite Unberührbare <-- oben hast du diesen Begriff in Anführungszeichen, hier nicht. Warum? den Kopf in seine Richtung. Seelenlose Augen blickten ihn an, fixierten die neue Beute.
Trevor erstarrte.
Die Kreatur glitt lautlos auf ihn zu, Rauch wirbelte um sie herum.
»Komm nur her, du Ausgeburt der Hölle«, knurrte Trevor, schüttelte die Starre ab und machte sich bereit zum Kampf.

Der Text liest sich wie der Auszug aus einer längeren Geschichte. Sehr abruptes Ende. Besser wäre gewesen, dass es nicht zum Kampf zwischen Assassine und Unberührbarer kommt, sondern die Menschen auf der Brücke gemeuchelt werden und der Assassine mit seiner Beobachtungsmission fortfährt. Besser wäre auch gewesen, dass der Leser und der Assassine keinerlei Infos über die Unberührbaren haben, sondern die Fähigkeiten der Unberührbaren beim Angriff auf die Personen auf der Brücke sichtbar werden und der Assassine dadurch Infos über diese Wesen sammelt. Danach beendet er seine Spähmission und flieht. Dann wäre der Text mMn in sich geschlossener.


Von der Befederung her liegt dieser Text für mich im zweiten Drittel.
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Dienstwerk
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 55
Beiträge: 1254
Wohnort: Gera/Markkleeberg
DSFo-Sponsor Goldene Harfe


Beitrag02.04.2014 00:30

von Dienstwerk
Antworten mit Zitat

Liebe/r Pokapro-Teilnehmer/in!

Herzlichen Glückwunsch, Du hast es geschafft, einen Text zu schreiben, der auf eine Postkarte passen könnte, zumindest, wenn man ihn mit einer Lupe liest. Möglicherweise ist Dein Werk ein Gewinnertext, vielleicht landet er im guten Mittelfeld, unter Umständen fällt er auch völlig durch und purzelt auf den stark umkämpften letzten Platz.

Erhält Deine Ministory unterirdisch wenige Federn von mir, dann könnte das an mir liegen, weil ich sie nicht verstanden habe oder an Dir, weil Du es nicht verstanden hast, sie mir verständlich zu machen. Vermutlich kommt eine Mischung aus beiden Gründen in Betracht. Gleiches gilt für übermäßig viele Federn - nur umgekehrt.

Ich bewerte tagesformabhängig, nach Bauchgefühl, persönlichem Gefallen und ich versuche, fair zu sein. Manchmal ist es draußen schon dunkel, oft ist es gar nicht mehr hell. Es ist wirklich sehr schwierig, um diese Uhrzeit die Sonnenuhr zu lesen. Aber ich gebe mir Mühe. Ah, cool - da unten rechts blinkt 00.18. So, es geht los. Ich beginne zu lesen:

Thema:
„Die Wacht“ (Wächter, Wache, Aufsicht, Bewahrer, wachen, überwachen, bewachen, bewahren, beobachten, aufpassen, kontrollieren etc.) - szenischer Augenblick, OHNE Pointe (aber nicht zwangsläufig ohne Spannung), direkter oder metaphorischer Bezug zum Bild (Brücke/Übergang, Leute, Gestalten/Schatten/Hügel, Wald/Schlucht/Abgrund...)

Meine Bewertungskriterien:
- Thema nicht getroffen, teilweise, gut bis perfekt getroffen (0-3)
- Thema sauschlecht, irgendwie, gut oder grandios umgesetzt (0-3)
- Zusatzfedern für Idee, Sprachgefühl, nach Gutdünken oder als Trost (1-3)
- Titel lasse ich außen vor, es sei denn, er ist total daneben, dann Abzug

Anmerkung:
Bewertung erfolgt erst, wenn ich alle 41 40 Texte gelesen habe, aber ich mache mir natürlich zu jedem einzelnen Text meterweise Notizen. Schließlich kann sich nach oben oder unten bis zur letzten Sekunde noch was ändern. Eine Feder hast Du in jedem Fall sicher. wink

Fantasy, fein. Nicht ganz mein Metier, deshalb finde ich schwer Zugang zum Text, aber insgesamt gut und sicher geschrieben. Irgendwo fehlt ein Wörtchen. Aber jetzt, wo ich Dich mit der Nase draufstoßen will, finde ich den Fehler nicht mehr. Magie? Thema ordentlich umgesetzt, alles drin: Brücke, Leute, die drüber gehen, Wächter, der Augenblick ist auch nicht zu lang. Federn zu gegebener Zeit.

Ende blinkt: 00.30

Liebe Grüße, Ana

*
*
*

Nachtrag 04.04.14

Meine Bewertungen im Detail:

2 x 1
9 x 2
8 x 3
4 x 4
6 x 5
5 x 6
3 x 7
1 x 8
1 x 9
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Lapidar
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 61
Beiträge: 2699
Wohnort: in der Diaspora


Beitrag02.04.2014 09:27

von Lapidar
Antworten mit Zitat

Ich finde es interessant, wie viele hier die Vorgabe mit einer Art von Dementoren/Seelenfresser Geschichte umgesetzt haben. Ich nehme an, das sind jüngere Teilnehmer, weil ihr mit diesen Geschichten groß geworden seid.

Ist auf alle Fälle interessant. Da dieser Ausschnitt für mich wie ein Teil einer größeren Geschichte klingt, bin ich natürlich neugierig, was vorher und nachher passiert.


_________________
"Dem Bruder des Schwagers seine Schwester und von der der Onkel dessen Nichte Bogenschützin Lapidar" Kiara
If you can't say something nice... don't say anything at all. Anonym.
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Eulenbaum
Klammeraffe
E


Beiträge: 867



E
Beitrag02.04.2014 11:46

von Eulenbaum
Antworten mit Zitat

Die Geschichte ist erstmal rund. Auch der Schluß ist auf passende Weise offen.

"Wacht" ist umgesetzt als Thema, die Brücke ist da, die undefinierbaren Gestalten.

Man erfährt etwas über die soziale Umwelt des Prota, über die Gefahren dieser Geschichten-Welt, über Probleme (die Menschen, die sich der Gefahr der Brücke aussetzen).

Zitat:
nannte sie die ›Unberührbaren‹, denn jeder Kontakt mit ihren stofflichen Körpern, oder dem Rauch, ihrer zweiten Gestalt, führte unweigerlich zu einem qualvollen Tod.

Tolles Konzept für diese Wesen und was "ihr Inhalt" ist.

Der Name die ›Unberührbaren‹ wird dadurch auch nochmal richtig gut als Konzept der Wesen ausgeführt.

Aber es gibt auch gleichzeitig Vieles, was innerhalb des an sich gut umgesetzten Konzeptes nicht stimmig ist:

Beispiele:
Das ist mir zu klischeehaft:
 
Zitat:
Verdammt sollten diese Bastarde sein!

 An sich ist die Geschichte so, daß ihr diese Klischees nicht fehlen, sie verliert dadurch.

Ebenso hier:
Zitat:
du Ausgeburt der Hölle

Sprechen sie denn englisch in dem Land/dieser Welt:
Zitat:
Oh Shit!


Über die (fremde) Welt wird genug gesagt, daß erstmal keine Fragen störend dazwischen sprechen. Es bleibt vieles offen, es wird aber trotzdem genug gesagt, daß man Teil der Geschichte werden kann und bis zum Schluß beim Prota bleiben kann.

Gruß,
Eulenbaum
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Jenni
Geschlecht:weiblichBücherwurm


Beiträge: 3310

Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag02.04.2014 13:30

von Jenni
Antworten mit Zitat

Eine Hängebrückenszene des Genres Fantasy.
Jemand liegt hier auf der Lauer, greift an. Nur dadurch, dass die Beute dieses Angreifers "Wächter" sind, ist für mein Verständnis das Thema des Textes nicht "Die Wacht".
Da das in gewissem Maße Auslegungssache ist, würde ich darüber hinwegsehen, wenn mich die Szene durch Originalität in der sprachlichen oder dramaturgischen Umsetzung beeindrucken würde. Leider ist das nicht der Fall.
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BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7304
Wohnort: NBY



Beitrag02.04.2014 15:30

von BlueNote
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Gut gemacht!
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Jack Burns
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 54
Beiträge: 1443



Beitrag02.04.2014 21:45

von Jack Burns
Antworten mit Zitat

Wenn in einer Geschichte ein Wächter verkloppt wird, heißt das für mich nicht, dass das Thema Die Wacht ist. (Gilt für einige Beiträge)
Für mangelhafte Umsetzung 1 Punkt runter. Des weiteren, stören mich diese abgebrochenen Geschichten. Eine Szene sollte irgendwie ausklingen.

Der Text ist routiniert geschrieben und sehr gut lesbar.
Für den oberen Bewertungsbereich fehlt mir das Besondere. Originelle.

Grüße
Martin


_________________
Monster.
How should I feel?
Creatures lie here, looking through the windows.
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Sanuk
Geschlecht:männlichWortedrechsler
S

Alter: 60
Beiträge: 61
Wohnort: Frankfurt am Main


S
Beitrag02.04.2014 21:47

von Sanuk
Antworten mit Zitat

Fantasy-Abenteuer-Szene. Gar nicht schlecht
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Berti_Baum
Reißwolf


Beiträge: 1213
Wohnort: Immerheim


Beitrag03.04.2014 13:21

von Berti_Baum
Antworten mit Zitat

"Kampf auf der Brücke" scheint unter den Teilnehmern heißt begehrt zu sein. Nach meinem Empfinden taugen diese Schnipsel, die teil einer größeren Geschichte zu sein scheinen, nicht für die PoKaPro. Aber auch abseits dieses Wettbewerbs ist der Text bestenfalls okay.
Sprüche wie: "Oh Shit!", "Verdammt sollen die Bastarde sein!" und "Komm nur her, du Ausgeburt der Hölle" sind Griffe in die Kiste der Langeweile - vor allem geballt in einem so kurzen Text.


_________________
Der Junge, der Glück brachte (Jugendbuch/2013)
Das Mädchen, das Hoffnung brachte (Jugendbuch/ November 2014)
Tod und tiefer Fall (Thriller/18. Mai 2015)
Rache und roter Schnee (Thriller/Oktober 2015)
Blut und böser Mann (Thriller/März 2016)
Asche und alter Zorn (Thriller/August 2016)
Ein kleines Verbrechen (Thriller/Dezember 2016)
Blinde Krähen (Thriller/März 2017)
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holg
Geschlecht:männlichExposéadler

Moderator

Beiträge: 2396
Wohnort: knapp rechts von links
Bronzenes Licht Der bronzene Roboter


Beitrag03.04.2014 15:15

von holg
Antworten mit Zitat

Bild - Brücke mit Menschen drauf, zwei Gestalten
Wacht -  Ist das, was Trevor macht, Wacht?
Moment - ja

Am Anfang ein wenig wirr. Ist Trevor kein Mensch, wenn sein die Gestalten Unberührbare nennt, die Menschen sie Seelenfresser nennen?
Boss klingt nach Wallstreet, Assassinenhierarchie und magisch vergifteter Dolch nach Playstation. Am Ende stürzt Trevor sich mit einem Dolch in den Kampf gegen Rauch.

Sorry, zieht bei mir nicht.


_________________
Why so testerical?
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Piezke
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 37
Beiträge: 132



Beitrag04.04.2014 00:10

von Piezke
Antworten mit Zitat

Todgeweihte, die eine Hängebrücke überqueren, wachende Fantasiewesen aus Stoff und Rauch. Es wird eine kurze Szene erzählt, die Ruhe vor dem Sturm und der Sturm selbst, dazwischen ein bisschen Weltenbau.

Trevor ist also Anhänger eines Assasinenordens und wurde von seinem Chef beauftragt, die Wächter, die "Unberührbaren", die Seelenfresser zu erledigen, die eine Brücke bewachen. Oder soll er sie nur observieren und das Ganze artet aus? Trevor ist offenbar kein Mensch ("Sein Volk nannte sie die 'Unberührbaren' ...", "Seelenfresser nannten die Menschen sie."), aber das spielt in dem Text keine Rolle.
Ein Menschenzug überquert die Brücke, dann greifen die Wächter an. Schließlich mischt Trevor mit und bevor es zum Kampf kommt, endet der Text.

Einige Beiträge haben einen Fantasy-Unterbau - hier funktioniert er gut, aber 350 Wörter sind deutlich zu wenig, um einen Mythos zu kreieren und eine starke Szene zu schildern. Trotzdem habe ich den Text gefühlt und bin überzeugt, ein Buch von dem Autor dürfte spannende Bettlektüre sein (auch wenn ich mit mythosschwangerer Fantasy nichts anfangen kann)!
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Soraja
Geschlecht:weiblichEselsohr


Beiträge: 227

DSFx


Beitrag04.04.2014 10:49

von Soraja
Antworten mit Zitat

Wow, das du noch zeit gefunden hast eine Karte zu schreiben RESPEKT!

_________________
Soraja wünscht Dir einen wundervollen Tag!
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