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Zinna schweißt zusammen, was
Beiträge: 1551 Wohnort: zwischen Hügeln und Aue...
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30.03.2014 19:00 ab.Grund? [Lyrik] von Zinna
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ab. Grund?
Geleite uns, du Doppelzipfel
auf heiliger Mission!
Sahst schließlich im Familienfall
als anonymer Zeuge:
Uns Wichtetrupp im Wiegeschritt
- die Stimmen satt geölt.
Gedehnt der Brückenheimwärtsweg.
Ein Bruder kürzte ab.
Nun hilf, den Schlingel aufzuspüren!
Daheim - ein Jammerbild:
Schneewittchen weint am Stubentisch
um den versiebten Zwerg.
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Lupo Eselsohr
Beiträge: 364 Wohnort: Pegnesien
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30.03.2014 23:49 Wortspielereien von Lupo
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bereiten mir Vergnügen, wenn ich sie selbst entdecken darf.
Hier aber erscheint mir die Auswahl durchgängig selbst erklärend. Der Sprachrhythmus sagt mir zu. Den Bezug zum Bildmotiv halte ich für gegeben.
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s.buetow Gänsefüßchen
S Alter: 52 Beiträge: 24 Wohnort: Mecklenburg
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S 31.03.2014 15:32
von s.buetow
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Der arme Zwerg, ob er rechtzeitig gefunden wird, wo er nun möglicherweise verletzt und orientierungslos durch den Busch irrt?
Noch fehlt der erlösende Anruf bei Schneewittchen (ähh, die erlösende Anrufung !?)
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Rosanna Richter und Henker
Alter: 30 Beiträge: 1055
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31.03.2014 16:38 Re: ab.Grund? [Lyrik] von Rosanna
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Moin,
Ok, Ernst jetzt.
Argh.
Dein Beitrag hat mir aus mehreren Gründen am meisten Spaß gemacht:
1) Du hast als einziger die Brücke samt Passanten (inklusive genauer Anzahl) umgesetzt und damit zumindest einen Teil des Bildes präzise beschrieben (stand leider nicht deutlich als Muss in der Aufgabenstellung, gibt von mir aber mehr Federn als ein bisschen Wald und Schatten). Und das "Jammerbild" hat schon fast Metazüge.
2)"versiebte[n/r] Zwerg" ist ein Wortspiel, dass ich dir gerne klauen würde . Familienfall ist der neue Reichenbachfall. Und ab. Grund ist zwar auch nicht richtig originell, aber tausendmal schöner besser als App Schiet.
3) Mich stören wirklich nur Kleinigkeiten. Ich bin zum Beispiel erklärter Erbfeind von Ausrufezeichen. Das heilige hätte jetzt von meiner Warte aus auch nicht unbedingt sein müssen. Außerdem bin ich mir auch nach mehrmaligem Lesen unsicher, ob es sich hier tatsächlich um einen Mord im Familienkreis oder doch alkoholinduzierten Unfall handelt. Für ersteres spräche die Bitte "den Schlingel" zu fassen, für zweiteres, dass "ein Bruder [ab]kürzte" und nicht, salopp gesagt, abgekürzt wurde . Tendiere dennoch zu ersterer Lesart.
Bin mir noch unsicher, ob ich sieben oder acht Federn gebe. Auf jeden Fall bis jetzt mein Favorit
_________________ nahtannahtnähtnathannähte
nähtnathannahtannahtnahtnathans
nadelihremendepunkt |
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Eredor Dichter und dichter
Moderator Alter: 32 Beiträge: 3415 Wohnort: Heidelberg
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31.03.2014 20:35
von Eredor
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hallo du schlingel,
von mir gibt's in der regel nur lesezeichenrezensionen. gern detaillierter auf anfrage per pn!
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alles umgesetzt, schönes metrum mit guten reimen.
die satt geölten stimmen gefallen als sprachliches highlight.
ansonsten aber ein tendenziell schwächerer schmunzler, macht nicht viel mit mir.
3 federn.
***
einen gängigen chiasmus kann ich deinem gedicht leider nicht entnehmen. aber das ist schon in ordnung, wir sind da großherzig gewesen.
lg dennis
_________________ "vielleicht ist der mensch das was man in den/ ersten sekunden in ihm sieht/ die umwege könnte man sich sparen/ auch bei sich selbst"
- Lütfiye Güzel |
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firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
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01.04.2014 00:19
von firstoffertio
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Endlich ist mir das passende Wort für dieses Gedicht eingefallen: tragikomisch. Ein bisschen mehr komisch als tragisch, nicht? Am liebsten mag ich Verse 5/6 und 11/12. Der versiebte Zwerg, der arme. Schön, wie du mit dem Märchen und dem Bild gespielt hast, in so kurzen prägnanten Versen. Auch der Titel ist im Hinterher sehr gut gefunden.
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Stimmgabel Papiertiger
Beiträge: 4370 Wohnort: vor allem da
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01.04.2014 09:21 Re: ab.Grund? [Lyrik] von Stimmgabel
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ab. Grund?
Geleite uns, du /Doppel/zipfel
auf h/eiliger Mission!
Sahst schließlich im Familienfall
als anonymer Zeuge:
Uns Wichtetrupp im Wiegeschritt
- die Stimmen satt geölt.
Gedehnt der Brückenheimwärtsweg.
Ein Bruder kürzte ab.
Nun hilf, den Schlingel aufzuspüren!
Daheim - ein Jammerbild:
Schneewittchen weint am Stubentisch
um den versiebten Zwerg.
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Hallo Inko,
... eine hermetisch komödiantische Version zu Schneewittchen ... ... irgendein Wichtel-Zwerg ist während einer Tour verlorengegangen, er wird gesucht und Schneewittchen weint nun um ihn ...
... da ist wohl dieses "geleite" die Anrufung (wofür, und an wen? ... an Gott als Doppelzipfel Oberzwerg ) / ... und die adaptive Einarbeitung der Bildvorgabe = über die Brücke torkeln [ ... haben einen zuviel getrunken: die Stimmen satt geölt ]
... und Gott zugleich der "anonyme Zeuge"? [ schaut dem Wichtel-Treiben gelassen zu ]
und wird nun desweiteren angerufen, bei der Suche mitzuhelfen [ Nun hilf, den Schlingel aufzuspüren! ]
Wieso der Titel "ab. Grund?" ???
... die erste Strophe ist mir ehrlich zu hermetisch unklar [ rhythmisch brechend, was gut geht; aber mMn gewortet zu unklar ]; mit der zweiten Strophe geht's dann in den Metrik-Rhythmus [ Brückenheimwärtsweg ist mir zu konstruiert ]
und die dritte ist dann exzellent humoresk und inhalts-sprachflüssig [ S2/S3: jambisch, wechselnd 3/4hebig, alternierend, und mit paarigen Kadenzen ]
Nun hilf, den Schlingel aufzuspüren!
Daheim - ein Jammerbild:
Schneewittchen weint am Stubentisch
um den versiebten Zwerg. .................................
leider gibt's wegen S1, "ab. Grund?" und "Brückenheimwärtsweg" insgesamt paar Abzüge ...
Gruß, Stimmgabel
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_________________ Gabel im Mund / nicht so hastig... |
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Aranka Bücherwurm
A
Beiträge: 3106 Wohnort: Umkreis Mönchengladbach
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A 01.04.2014 13:51
von Aranka
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Hallo Inko!
Hallo Inko!
Ich fang mal mit dem an, was mich schmunzeln ließ. Es ist die letzte Strophe: Da merke ich die Ironie, die hat Frische und Witz und einen dazu passenden Rhythmus. Da fällt etwas in eine Märchenszene hinein und der versiebte Zwerg ein wenig "schwarzer Humor?" Würde ich mal ganz losgelöst von Thema und allem drum und dran lesen, würde ich diese Strophe als gelungen und reizvoll bezeichnen. Als Theaterszene vorgestellt hörte ich hier ein lamentierendes Schneewittchen-Weinen.
Mir scheint, dass hier ein Autor sich vom Bild hat leiten lassen und dieses von der humorvollen Seite betrachtet hat: warum nicht! Tut bei all den ernsten Deutungen hier im Wettbewerb beim Lesen mal ganz gut. Hier hat jemand die Zwerge auf der Brücke gesehen und sich weniger von den dunklen Gestalten im Tal beeindrucken lassen. Also lasse ich mich mal auf die Märchenwelt und die humorvolle Sichtweise ein, und schaue, was der Text in diese Richtung mir so erzählt.
Zitat: | Geleite uns, du Doppelzipfel
auf heiliger Mission! |
Ironie pur, deutlich wahrnehmbar:
1. „Doppelzipfel“ : sehe da einen mit dieser lustigen Kindermütze vor mir.
2. das übertrieben „vornehme“ fast altbackene „geleite uns“.
3. „Mission“ (welch ein gewichtiger Auftrag (h)eilig!) und dann in einer lächerlichen Kinder Doppelzipfelmütze.)
Das gefällt mir, da es den Text gleich in einer klaren Tonlage installiert, die ich auch in der letzten Strophe wiederfinde.
Wer nun der Doppelzipfel ist und um welche Mission es sich handelt, muss der Text zeigen.
Zitat: | Sahst schließlich im Familienfall
als anonymer Zeuge: |
Diese Zeilen sind für mich sperrig, dienen dazu, den Doppelzipfel als "anonymen Zeugen" zu installieren. Erzählt wird mir das ganze von einem außenstehenden „Erzähler“ und der erzählt nun das, was er vermutet,dass der anonyme Zeuge sieht. Das ist eine solch komplizierte Perspektive und nimmt dem ganzen viel Direktheit.
So ein Wort wie „Familienfall“ hat zwar sein eigenes Wortgepäck, wirkt für mich jedoch hier als ein Konstrukt, dass nicht wirklich funktioniert. Auch bricht für mich hier der Textton.
Zitat: | Uns Wichtetrupp im Wiegeschritt
die Stimmen satt geölt. |
Nun wird das UNS gefüllt, es sind „Wichtelmänner“ oder besser ein „Trupp“ von „Wichten“. Der „Erzähler“,(einer der Wichte), vermutet, dass der „Zeuge“ die Situation ein wenig ironisch beäugt, vielleicht sogar ein wenig „abfällig“????
„Stimmen satt geölt“, kann ich nicht einordnen. Vielleicht eine Redensart, die ich nicht kenn. Das berühmte Brett vorm Kopf“ denke ich mal! Bin sicher, dass es eine Bedeutungsebene hat.
Zitat: | Gedehnt der Brückenheimwärtsweg.
Ein Bruder kürzte ab. |
„Brückenheimwärtsweg“ : Ja wann dehnt sich so ein Heimweg denn schon mal? Sehe nun eine Wichtelschar (vielleicht gut angeheitert, vielleicht schwankend, singend) über eine Brücke ziehen. Und dann passiert das Missgeschick: einer der Kerle fällt hinunter.
Und dann kommt die sprachlich frische letzte Strophe. "Nun hilf den Schlingel aufzuspüren! Ein Anruf an den Doppelzipfel, den höchste Zwerg? Oder gar einen Zwergengott??
ich habe einen Inhaltsfaden, der sich verfolgen lässt, auch wenn ich noch Fragen habe.
Ein für mich schwer zu bewertender Text. I
Ich schaue noch mal in den Titel: ab. Grund
Ich lese: "ab auf den Grund / ab in den Abgrund . Die Spielerei verstehe ich nicht wirklich. Auch hätte man den Titel vielleicht nutzen können, um einen anderen Lesefokus zu setzen. Der kommt mir zu ernsthaft daher.
Was mir sehr gefällt an diesem Text ist:
1. der feine humorvolle Blick
2. eine gut gesetzte Metrik: Jamben im Wechsel drei- und vierhebig mit sinnigen Brüchen.
3. eine wirklich gut gemachte letzte Strophe
4. es gibt eine Geschichte
Ich honoriere hier die feine Humoreske und metrische Gestaltung.
Gruß Aranka
_________________ "Wie dahingelangen, Alltägliches zu schreiben, so unauffällig, dass es gereiht aussieht und doch als Ganzes leuchtet?" (Peter Handke)
„Erst als ihm die Welt geheimnisvoll wurde, öffnete sie sich und konnte zurückerobert werden.“ (Peter Handke) |
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Oliver.Twist Leseratte
Alter: 38 Beiträge: 123 Wohnort: Hamburg
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01.04.2014 23:48
von Oliver.Twist
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Ein Absturz ist geschehen. Was aber war der Grund dafür? Sagt der Titel. Im Weiteren ist es die Gruppe oben auf der Hängebrücke der Photomontage-Vorlage, die das lyr. "Wir" ausmacht. "Uns Wichtetrupp im Wiegeschritt" bringt jambisch die Hängebrücke ins schwanken, auch durch die beiden "Wi...", die jeweils mit dem gleichen, z.B. dem linken Fuß auf die Bretter treten, während die krachenden, geräuschhaften Laute "...trupp" und "...schritt" mit dem rechten Fuß erschallen. Eine schön lautmalerische Stelle! Einer der "Zwerge" ist also auf der heilig/eiligen Mission eines Heimweges (zu Schneewittchen) abhanden gekommen. Ist er in die Schlucht gefallen? Höchstwahrscheinlich. Und er tat es auch noch in voller Absicht, der suizidale Gesell - denn nun fragen sich alle: warum?
Ob der mystische Doppelzipfel eine Antwort weiß? Ob sie Schneewittchen trösten würde?
Und eins bleibt unklar: warum singen die nunmehr sechs Zwerge "satt geölt" - sie müssten doch bekümmert sein? Die Schlingel? (Oder brüllen sie lediglich den Doppelzipfel an mit ihren kernigen Stimmen?)
Phantasievoll mit Wachsmalstift und Rundschere; aber was schönes gebastelt! Das hängt der Herbergsvater nach unserer Klassenfahrt ins Esszimmer.
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Rübenach Exposéadler
R
Beiträge: 2832
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R 02.04.2014 22:09 Re: ab.Grund? [Lyrik] von Rübenach
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formal in Ordnung
_________________ "Vielleicht sollten mehr Leute Schreibblockaden haben." Joy Williams |
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HerbertH Klammeraffe
Beiträge: 544 Wohnort: terra sol III
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03.04.2014 20:27
von HerbertH
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Dieses gedicht passt gut zum bild, dem es eine eigenwillige anbindung an 'schneewittchen und die sieben zwerge' dadurch gibt, dass auf der brücke nur sechs winzlinge laufen, und schneewittchen schliesslich um den versiebten zwerg trauert.
Nicht ganz erschliesst sich mir der 'doppelzipfel', etwas mehr der 'familienfall' als fall des siebten.
Metrisch sind ungerade zeilen vier-, gerade zeilen dreihebige jamben.
Hier gefällt mir nicht ganz so gut die ungleich verteilte silbenzahl (weibliche und männliche zeilenende). Die reimlosigkeit ist für mich ok.
Auf das durchgestrichene 'h' könnte man auch verzichten, das heilig/eilig dilemma passt nicht so sehr zum inhalt des gedichts. Der titel dagegen scheint mir gut gewählt, auch mit der interpunktion. Er erschliesst sich vollständig erst nach lesen der geschichte.
Formale anforderungen an zahl von zeilen und wörtern sind erfüllt, hurra
Aber, oh weh, wo ist das thema 'die anrufung'?
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Jocelyn Bernsteinzimmer
Alter: 59 Beiträge: 2251 Wohnort: Königstein im Taunus
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04.04.2014 12:22
von Jocelyn
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Hier geht es um eine Familientragödie, nehme ich an. Ein Kind kam auf Abwege. Die Mutter trauert, aber die Trauer scheint nicht ernst genommen zu werden. Das Gedicht hat einen komödiantischen Anstrich, vor allem mit dem letzten Vers.
Auf mich wirkt das Gedicht "wie Kraut und Rüben". Form, Vokabular und Anspruch haken nicht ineinander. Eigentlich eher ein Fragment, eine noch unvollendete Idee?
Vorn die satt geölten Stimmen, dann hinten ein Märchen, dann aber wieder volksliedhafte Strophen, rhythmisch, aber nicht gereimt. Vielleicht liegt es an meiner geringen literaturwissenschaftlichen Bildung, dass ich damit nicht so viel anfangen kann? Weiß nicht. Das durchgestrichen h wirkt darin auch auf mich zu aufgesetzt, zu gewollt. Ich weiß nicht, was ich mit diesem Gedicht anfangen soll.
Eher im unteren Bereich.
_________________ If you dig it, do it. If you really dig it, do it twice.
(Jim Croce)
Die beständigen Dinge vergeuden sich nicht, sie brauchen nichts als eine einzige, ewig gleiche Beziehung zur Welt.
(Aus: Atemschaukel von Herta Müller, Carl Hanser Verlag, München 2009, Seite 198)
"Si Dieu n'existait pas, il faudrait l'inventer."
(Voltaire) |
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Einar Inperson Reißwolf
Beiträge: 1675 Wohnort: Auf dem Narrenschiff
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05.04.2014 23:10
von Einar Inperson
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Hallo Lyrik,
nur ein ganz kurzer Besuch der Prosa.
Der Doppelzipfel wird es richten. Die Anrufung ward nicht vergebens.
Highlight ist natürlich der versiebte Zwerg. Köstlich.
Fürs Schmunzeln 6 Federn
_________________ Traurige Grüße und ein Schmunzeln im Knopfloch
Zitat: "Ich habe nichts zu sagen, deshalb schreibe ich, weil ich nicht malen kann"
Einar Inperson in Anlehnung an Aris Kalaizis
si tu n'es pas là, je ne suis plus le même
"Ehrfurcht vor dem Leben" Albert Schweitzer |
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zitronenkuchen Eselsohr
Beiträge: 310
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06.04.2014 09:40
von zitronenkuchen
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den anfang verstehe ich nicht ganz, aber das ende finde ich super.
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Dienstwerk Reißwolf
Alter: 55 Beiträge: 1254 Wohnort: Gera/Markkleeberg
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06.04.2014 18:26
von Dienstwerk
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Befederungskommentar.
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hypnobader Eselsohr
Alter: 63 Beiträge: 420 Wohnort: Voralpen
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07.04.2014 14:35
von hypnobader
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Also, ich weiß nicht. Die Doppelzipfel sind hier anonyme Zeugen. Und die sieben Zwerge auf dem Heimweg zu Schneewittchen haben einen verloren. Oder? Mir erschließt sich dabei kein tieferer Sinn und ich sehe auch keinen Witz. Sorry. Sprachlich-rhythmisch finde ich es ganz ok.
_________________ Es gilt das gebrochene Wort |
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Zinna schweißt zusammen, was
Beiträge: 1551 Wohnort: zwischen Hügeln und Aue...
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07.04.2014 22:17
von Zinna
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Zinna, du hast’n Knall. Echt. Albern und reimt sich nichtmal…
Na und?
- Das Bild eine Fotomontage,
- der finstere Doppelzipfel ,
- 6 auf der Brücke…
da gehen sie eben mit Zinna durch
_________________ Wenn alle Stricke reißen, bleibt der Galgen eben leer...
(c) Zinna |
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crim sex, crim & rock'n'roll
Beiträge: 1578 Wohnort: München
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09.04.2014 09:54
von crim
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Hi.
Ein gewitztes Wortspielgedicht. Es ist auf jeden Fall ganz süß, die Wortwahl finde ich nett und insgesamt kommt schon ein beschwingtes Gefühl in mir auf. Spaßig, ja. Was mir nicht so zusagt: Die vielen Satzzeichen reißen es etwas auseinander für meinen Geschmack und der Versbau hat so etwas getrimmtes, das sich in den Vordergrund der Leseerfahrung rückt. Es ist schon gekonnt in ein metrisches Schema gebogen, soweit ich das beurteilen kann, aber bei mir bleibt doch ein wenig das Gebogene hängen. Die Sprache verliert an natürlichem Fluss. 5 Federn von mir.
LG Crim
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MrPink Lyromane
Alter: 53 Beiträge: 2431 Wohnort: Oberbayern
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10.04.2014 21:25
von MrPink
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Hallo.
Ist schon witzig, allerdings mir eine ganze Spur zu seicht, für ein witziges Gedicht.
_________________ „Das Schreiben wird nicht von Schmerzen besorgt, sondern von einem Autor.“
(Buk) |
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Zinna schweißt zusammen, was
Beiträge: 1551 Wohnort: zwischen Hügeln und Aue...
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11.04.2014 21:38
von Zinna
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Eredor hat Folgendes geschrieben: |
einen gängigen chiasmus kann ich deinem gedicht leider nicht entnehmen. aber das ist schon in ordnung, wir sind da großherzig gewesen.
lg dennis |
Wunderbare Bemerkung, Dennis ...
Sehr amüsant. Ha ha
_________________ Wenn alle Stricke reißen, bleibt der Galgen eben leer...
(c) Zinna |
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Zinna schweißt zusammen, was
Beiträge: 1551 Wohnort: zwischen Hügeln und Aue...
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16.04.2014 21:38
von Zinna
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Liebe Kommentarlinge,
ich möchte mich nun (Zeit wird’s, Zinna!) bedanken, dass ihr euch Zeit für meinen Beitrag genommen und ihn kommentiert und befedert habt.
Dass mein Gedicht doch so großen Zuspruch fand und einen so guten Platz belegt, hätte ich nicht erwartet. Aber warum entstand dieses Stück so wie es ist?
23. März 2014, 19 Uhr. Ein Bild, eine Aufgabenstellung: Anrufung.
Ein Bild. Hm? Was soll das sein?
*vergrößer*
Hm??? Brücke mit Leutchen, klar. Wald, auch klar. Struktur – Schlucht- macht ja Sinn mit der Brücke.
Aber was wächst da Großes noch? Die/das dunkle(n) Wasauchimmer?
Nein, wächst dort nicht, ist rein montiert. (Beim Rechten vermeinte ich zuerst eine Art „Fuß“ zu sehen, erinnerte mich an die Hütte der Baba Jaga auf ihrem Hühnerbein.)
Komischer Doppelzipfel…
Sechs Leutchen eilen auf der Brücke über der Schlucht von rechts nach links. (Hey, ihr drei hinteren, Egon? Benny? Kjeld? Keine Antwort. Schade.)
Und unten drunter dieser überragende Doppelzipfel. <- Das Wort setzte sich fest, in Kombination mit der Personenanzahl (6 Kleine)waren die Zwerge präsent und da kann Schneewittchen nicht weit sein. (Schlussstrophe stand so ziemlich)
Zu dem Zeitpunkt schob sich ein Blick über meine Schulter:
„Was kleben denn da für zwei Burka-Tanten zwischen den Bäumen?“
Burka? Tanten?
„Na, die zwei Großen, unter der Brücke.“
Der Monitor braucht eine Frischzellenkur, glaube ich.
Ich habe auch noch versucht, ein Gedicht mit ernsthaftem Hintergrund und Inhalt zu schreiben. Ehrlich. Bestimmt zwei Tage lang.
Aber da kamen die Burkas gegen den Doppelzipfel schon nicht mehr an. Keine Chance.
Also blieb es bei meiner ersten Intention.
Der Doppelzipfel wird um Beistand angerufen, damit die 6 ihren Bruder wieder finden, der den langen Weg abgekürzt hatte. Zu Hause wartet schließlich das unglückliche Schneewittchen.
Soweit die Geschichte, die niemanden interessiert…
Erklärt:
Anrufung: „Geleite uns du Doppelzipfel…“
Titel: ab.Grund?
Abgrund ist klar.
ab. (hinab= der „-fall“)
Grund? Tja, warum geschah es?
Was mir nicht gelungen ist zu vermitteln, dass es ein „Jetzt“ gibt,(die Mission) in dem die 6 unterwegs sind und bei dem sie den „D“ um Beistand anrufen und ein „Davor“. Das war dieser „Familienfall“, wo der Bruder die kürzeste Stecke nahm. Jetzt sind sie ausgerückt, den versiebten Zwerg zu finden.
Und der Grund für den Abkurz? Die Gesellen auf dem Heimweg, die Stimmen satt geölt (in welcher Kneipe wird nicht verraten) singen im Gleichschritt über die Brücke. Wer im Physikunterricht aufgepasst hat, ahnt, was wirklich geschah und wer ein „Nachhelfen“ behauptet, muss das erst beweisen.
Ein Unglück. Passiert … Und die dunkle Gestalt war Zeuge und soll nun den Navi-Job übernehmen.
Das heilig – soll eigentlich (neben dem eilig) schon zu Beginn etwas Unernstes ins Gedicht tragen. Funktioniert nicht, kommt unter die Axt.
Ist mir nicht ganz gelungen, die Abfolge nachvollziehbar zu zeigen, somit kommt das Stück auf die Werkbank.
Rübenach, danke für dein formalienprüfendes Auge.
Jocelyn, dass dich das Gedicht nicht erreicht, ist schade aber leider so. Du hast aber benannt, was dich daran stört und mit diesen Anmerkungen kann ich etwas anfangen.
Ich hatte mich entschlossen, einen Rhythmus zu suchen, aber auf Reime zu verzichten, da es bei diesen Vorgaben aussichtslos schien, sinnvolle und griffige Reime zu finden.
Das Gedicht ist für mich nicht „fertig“, jetzt nach dem Wettbewerb kann ich (entspannt) noch daran arbeiten.
Lupo, dass dir der Sprachrhythmus zusagt, freut mich.
s.buetow, Tja, ob das ein ewiges Rätsel bleiben wird? Wer weiß …
Rosanna, wir hatten noch nicht das Vergnügen. Dass dich das Gedicht amüsieren konnte, freut mich sehr. Die Frage der Ursache des Falles habe ich oben nicht beantwortet.
Zwei Ausrufezeichen .. Oooch, sind das so viele..?
Ja, wie auch die anderen reichlich Zeichen sind sie korsett vorlagebedingt, um eine möglichst deutliche Zuordnung zu erreichen.
Eredor, schön, dass dir Metrum und die geölten Stimmen zusagen.
Immerhin ein Schmunzler, besser ein schwacher als gar keiner.
firstoffertio, dein Lob freut mich, schön, dass dir das Gedicht gefällt.
HerbertH, danke dass du auch in mein Gedicht rein geschaut hast. Konnte ich deine Unklarheiten ausräumen? Dass dir der Titel stimmig ist, freut mich sehr.
Dienstwerk und Einar Inperson, ein Danke für den Prosabesuch und eure Wort und Federn.
hypnobader, ist ein Kugelwitz, keine Ecke zum Lachen. Nee, danke dir fürs kommentieren. Der Rhythmus konnte dich wenigstens erreichen.
crim, dankeschön für deine lobenden Worte. Auch du hast das Gebogene und Getrimmte angemerkt. Da will ich noch versuchen, etwas zu richten.
MrPink, immerhin erkennst du es als witzig an. Das freut mich, tiefersinnig muss vielleicht. Nicht?
Oliver.Twist, ich habe mich über deinen Kommentar gefreut. Dass dich das Gedicht amüsieren kann, aber besonders, was du zum Wiegetritt sagst:
Zitat: | Uns Wichtetrupp im Wiegeschritt" bringt jambisch die Hängebrücke ins schwanken, auch durch die beiden "Wi...", die jeweils mit dem gleichen, z.B. dem linken Fuß auf die Bretter treten, während die krachenden, geräuschhaften Laute "...trupp" und "...schritt" mit dem rechten Fuß erschallen. Eine schön lautmalerische Stelle! |
Zinna hat was mit dem Kopf gemacht und es wurde bemerkt.
Danke Oliver.
Aranka, Frank, (ich fasse die Antworten an euch zusammen, dann muss ich nicht doppeln, es wird Zeit, dass ich mit den Antworten zu Potte komme. )
Ihr habt die Finger deutlich auf die unklaren Stellen gelegt.
„Gott“ musste der anonyme Zeuge nicht wirklich heißen, der da angerufen wird. Aber er kann, die Benennung ist nicht vordergründig.
Beide merkt ihr die Zwingungen und Kompliziertheit in der ersten Strophe an. (Dabei, was hatte ich die gedrechselt… ) Das ist nicht gewollt, so kommt neben anderen Dingen auch der Familienfall unters Messer. Eure kritischen Blicke ins Detail sind hilfreich und ich freue mich darüber.
Werde versuchen, das Gedicht insgesamt der dritten Strophe anzugleichen.
Kommt der Titel jetzt verständlicher herüber?
Euch allen herzlichen Dank!
Liebe Grüße
Zinna
_________________ Wenn alle Stricke reißen, bleibt der Galgen eben leer...
(c) Zinna |
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gold Papiertiger
Beiträge: 4943 Wohnort: unter Wasser
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16.04.2014 21:56
von gold
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liebe Zinna,
so oft ich auch dein Gedicht drehe und wende, ich werde nicht daraus schlau. :oops
es mag daran liegen, dass ich von Burka, Tschador, einfach nicht wegkomme und sich mir etwas Ernsthaftes, Dunkles, Schweres in den Vordergrund drängt, sodass ich mit dem Ausdruck "Doppelzipfel" partout nichts anfangen kann.
Vielleicht wäre es mir ja ähnlich wie dir ergangen, dass ich, wenn ich an dem Wettbewerb teilgenommen hätte und mich zwei Tage mit Burka beschäftigt hätte, aus der Verzweiflung heraus, das Ganze persifliert hätte.
Liebe Grüße
gold
_________________ es sind die Krähen
die zetern
in wogenden Zedern
Make Tofu Not War (Goshka Macuga)
Es dauert lange, bis man jung wird. (Pablo Picasso) |
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