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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7304 Wohnort: NBY
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04.04.2014 15:10
von BlueNote
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Die Geschichte finde ich ein bisschen banal, die Schreibsicherheit (Routine?) vermisse ich etwas.
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Einar Inperson Reißwolf
Beiträge: 1675 Wohnort: Auf dem Narrenschiff
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05.04.2014 11:05
von Einar Inperson
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Hallo Pokaproschrei,
jetzt erst einmal still, ich muss mich konzentrieren.
Ein Text, der auf Spannung, vielleicht auch auf etwas Grusel setzt. Leider empfinde ich weder noch. Für mich resultiert der Kontrollverlust lediglich aus der Höhenangst. Also aus einer inneren und nicht aus einer äußeren Bedrohung. Für mich hätte auch "Stand by me" dann wesentlich stärkere Bedeutung. Der Text möchte eine Bedrohung von äußeren Dämonen aufbauen. Bei mir funktioniert es leider nicht.
4 Federn
_________________ Traurige Grüße und ein Schmunzeln im Knopfloch
Zitat: "Ich habe nichts zu sagen, deshalb schreibe ich, weil ich nicht malen kann"
Einar Inperson in Anlehnung an Aris Kalaizis
si tu n'es pas là, je ne suis plus le même
"Ehrfurcht vor dem Leben" Albert Schweitzer |
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holg Exposéadler
Moderator
Beiträge: 2394 Wohnort: knapp rechts von links
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05.04.2014 12:31
von holg
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Bild - Motive zu erkennen
Wacht - Nein: Suche
Moment - Ein Moment mit einer langen Erklärungsrückblende.
Am Anfang denke ich, wir haben beim Gleichen abgeschrieben. Dann öffnet die lange Rückblende mit für meinen Geschmack zu viel Erklärung eine andere Geschichte. Zauberwerk - Knochenbilder, seltsame Begebenheiten beim zerbrechen. Der Zusammenhang mit dem vermissten Kind wird nicht klar, es dient nur als Vorwand für die Suche. Am Ende ein Cliffhanger, der mMn nicht funktioniert. Die Möglichkeiten dessen,was der mit dem plötzlich steifen Hals sieht, sind unendlich. Das macht es mir schwer, mir etwas vorzustellen.
sprachlich gefällt mir das.
_________________ Why so testerical? |
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Herbert Blaser Eselsohr
Alter: 58 Beiträge: 313 Wohnort: Basel
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06.04.2014 07:32
von Herbert Blaser
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Gute Umsetzung der Aufgabe. 6 Federn
_________________ Wie haben wir den Mut in einer Welt zu leben, in der die Liebe durch eine Lüge provoziert wird, die aus dem Bedürfnis besteht, unsere Leiden von denen mildern zu lassen, die uns zum Leiden brachten?
Marcel Proust |
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Pony Eselsohr
Alter: 68 Beiträge: 269 Wohnort: NRW
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06.04.2014 14:52
von Pony
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Hi,
der Text ist soweit ganz ordentlich geschrieben. Was mich stört, sind die Kraftausdrücke. Wenn ich sowas lese, verliert eine Geschichte sofort an Qualität. Ich weiß, dass diese Ausdrucksweise von jungen Leuten oft als normal angesehen wird, aber ich finde sie dennoch fies. Kann eben nicht aus meiner Haut.
Zum Text im allgemeinen:
Das Thema Wacht suche ich leider vergebens. Auch der Grund für das ungute Gefühl des Ich-Erzählers erschließt sich mir nicht. Ein paar gefundene Kochen und das Gefühl beobachtet zu werden, sind zuwenig, um eine konkrete Angst aufzubauen.
Der flüchtige Augenblick ist der, auf der Brücke. Er ist allerdings schwer zu erkennen, weil die Rückblende einen großen Teil der Geschichte einnimmt. Ich finde, der ganze Mittelteil mit der Rückblende könnte weg.
Angefangen bei Gregors Angebot, nach der Vermissten zu suchen, bis hier:
Zitat: | ... mit der Wut im Bauch vergaß ich meinen flauen Magen.
Bis jetzt. |
Konzentriert auf die Höhenangst, hättest du einen perfekten flüchtigen Augenblick.
Zum Text, im Einzelnen:
Englischer Titel, Warum? Ist mir schleierhaft.
Zitat: | Nicht, weil ich entgegen meiner Höhenangst über eine Hängebrücke hetze ... |
Höhenangst und hetzen passt nicht. Jemand mit Höhenangst, bewegt sich höchstens in Zeitlupe über eine solche Brücke. Warum er hetzt ist mir auch nicht klar. Bis zum Ende der Geschichte habe ich keinen Grund für Eile gefunden.
Grund für das mulmige Gefühl? Ich warte drauf, aber es kommt keine Erklärung.
Zitat: | Plötzlich lässt mich ein Stechen an der linken Schläfe erstarren. Mein Puls beschleunigt binnen Sekunden und kalter Schweiß bricht mir aus.
„Beweg dich, Mann!“, ruft Peter hinter mir.
Ich kann nicht, du Arsch!, möchte ich antworten und bete, dass es eine kurze Panikattacke sein möge. |
Die Panikattacke ist gut beschrieben. Das Rote streichen? Ich verstehe sowieso nicht, warum der Ich-Erzähler so negativ gegen seine Kameraden eingestellt ist.
Zitat: | Wir begannen im äußeren Waldgebiet unsere eigene Vermisstensuche und entdeckten vor einigen Stunden eine erkaltete Feuerstelle, |
vor einigen Stunden - streichen. Es ist unerheblich, wie lange der Knochenfund her ist.
Zitat: | „Vogelknochen sind innen hohl“, erinnerte ich mich, hob einen auf und zerbrach ihn entzwei. |
entweder: ich ... hob einen auf und zerbrach ihn.
oder: ich ... hob einen auf und brach ihn entzwei.
Zitat: | Plötzlich spürte ich ein kurzes Stechen am Hinterkopf und drehte mich erschrocken blitzschnell um. (Das holpert. Eins von beiden reicht) Dabei schrie Jutta auf. |
Mir ist nicht ganz klar, warum Jutta schreit. Hat sie auch was gespürt, oder sich nur erschrocken?
Wenn du im ersten Satz "erschrocken" streichst, kannst du es im zweiten einbauen. Damit wird deutlicher, dass Jutta aufschreit, weil er sich so abrupt umgedreht hat.
Ja, was? Einfach aufgehört, weil es sonst eine Pointe gegeben hätte?
Ich, als Leser hänge in der Luft. Ich kann mir nicht vorstellen, was da jetzt geschieht, oder auf ihn zukommt. Andeutungen fehlen, oder sind zu schwach gesät.
Wie gesagt, wenn du dich auf die Höhenangst konzentriert hättest, könntest du ihn jetzt seine steifen Gelenke bezwingen lassen, ihn einen ersten Schritt gehen, einen zweiten, erneuter Schweißausbruch, einen dritten Schritt und so langsam seine Höhenangst bewältigen lassen.
Nur so, als Vorschlag.
Viel Glück
Pony
_________________ Manche Kommentare sind wie Fisherman's Friends: Sind sie zu stark, bist du zu schwach |
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anuphti Trostkeks
Alter: 58 Beiträge: 4320 Wohnort: Isarstrand
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06.04.2014 20:29 Re: Stand by me [Prosa] von anuphti
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Postkartenprosa hat Folgendes geschrieben: | Unser erster Tag und noch keine Spur. Mein mulmiges Gefühl meldet sich zurück und der Magen verkrampft. Nicht, weil ich entgegen meiner Höhenangst über eine Hängebrücke hetze, unter der sich Baumkronen wie Pfähle hinauf strecken. Nein. Sondern ...
Plötzlich lässt mich ein Stechen an der linken Schläfe erstarren. Mein Puls beschleunigt binnen Sekunden und kalter Schweiß bricht mir aus.
„Beweg dich, Mann!“, ruft Peter hinter mir.
Ich kann nicht, du Arsch!, möchte ich antworten und bete, dass es eine kurze Panikattacke sein möge.
Vor mir entfernen sich die anderen – Drecksack Gregor an der Spitze, dahinter Sybille, Jutta und Joachim –, während ich versuche die Kontrolle wiederzuerlangen.
Angefangen hatte es am frühen Morgen mit der Vermisstenmeldung eines Mädchens im Lahntal im Taunus.
„Wir kennen die Wälder und könnten die Suchmannschaften unterstützen oder die Ab- und Zufahrtswege bewachen“, bot Gregor einem Polizeibeamten an.
„Keine Zivilisten!“
„Okay“, erwiderte er lächelnd.
Wir begannen im äußeren Waldgebiet unsere eigene Vermisstensuche und entdeckten vor einigen Stunden eine erkaltete Feuerstelle, um die abgenagte Knochen kreisförmig angeordnet waren.
„Das ist krank“, flüsterte Jutta.
„Oder ästhetisch“, meinte Peter.
„Von welchem Tier die wohl stammen?“, fragte Sybille.
„Vogelknochen sind innen hohl“, erinnerte ich mich, hob einen auf und zerbrach ihn entzwei.
Plötzlich spürte ich ein kurzes Stechen am Hinterkopf und drehte mich erschrocken blitzschnell um. Dabei schrie Jutta auf. Mir entglitten die Knochenhälften.
„Jemand beobachtet uns!“, wisperte ich.
„Da ist nichts. Nur dein kranker Humor“, sagte Gregor.
„Aber ...“
„Hör auf damit!“, befahl er und schlug mir gegen die Schulter.
Er sah nach Jutta, die mir einen verärgerten Blick zuwarf.
Scheißkerl!
Sie schloss sich sodann Sybille an. Ich trabte den anderen hinterher – mit der Wut im Bauch vergaß ich meinen flauen Magen.
Bis jetzt.
„Hey, Dirk geht nicht weiter!“, ruft Peter.
„Der versucht uns wieder Angst zu machen“, raunt Gregor zurück. „Genau der richtige Ort. Großes Kino, Dirk!“
Jutta blickt zurück.
Bitte Jutta.
Sie runzelt die Stirn, wendet sich ab und läuft weiter. Peter eilt mit einem „Viel Spaß, Blödmann.“ an mir vorbei.
Bleibt hier, ihr Arschlöcher!
Den steifen Hals bezwingend, gelingt es mir den Kopf zu drehen.
Was zur Hölle ... |
Eine Version des Stephen King Films "Stand by me".
Ich habe den Film erst googlen müssen, weil ich ihn nicht gesehen habe. Die Art, wie die Geschichte erzählt wird, ist im Duktus von Horrorgeschichten.
Für mich sind viele Details zu zusammenhanglos, aber vielleicht liegt das daran, dass ich den Film nicht kenne.
Abgesehen davon finde ich zwar die Brücke, aber eher nicht die Wacht. Bzw. die Schatten unter der Brücke.
Damit ist es für mich eher Mittelfeld.
LG
Nuff
_________________ Pronomen: sie/ihr
Learn from the mistakes of others. You don´t live long enough to make all of them yourself. (Eleanor Roosevelt)
You don´t have to fight to live as you wish; live as you wish and pay whatever price is required. (Richard Bach) |
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Vogel Eselsohr
Beiträge: 436
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09.04.2014 14:33
von Vogel
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Das gefällt mir, gruselig. Erinnert mich an Blair Witch Project. Ohne Infodump eine richtige Geschichte ausgebreitet, alles bildreich erzählt, ein spannendes Ende, das man doch nicht als Pointe auslegen kann. Ich meine fast, das könnte der beste Text bislang sein (und es sind nur noch wenige). Super!
_________________
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Nicki Bücherwurm
Alter: 68 Beiträge: 3613 Wohnort: Mönchengladbach
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09.04.2014 19:12
von Nicki
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Aus Zeitgründen schreibe ich nur kurze Bemerkungen unter jeden Text, sofern mir dazu etwas einfällt. Später bei Nachfrage natürlich gerne ausführlicher. In meine Bewertungen sind die Vorgaben, sowie Sprache und Stil mit eingeflossen. Nicht zu vergessen der persönliche Geschmack, denn jede Bewertung kann immer nur subjektiv sein.
Wache ist drin, die Brücke ebenso. Aber ich finde auch eine Pointe, eine actiongeladene handlung mit Rückblende ... sogar einen Cliffhanger hat der autor noch eingabaut. Das war aber nicht im Sinner der Vorgaben, leider Punktabzug.
_________________ MfG
Nicki
"Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist." Henry Ford
"Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt." A.Einstein
*Sommerblues* September 2017 Eisermann Verlag
*Trommelfeuer* November 2017 Eisermann Verlag
*Silvesterliebe* 30. November 2018 Eisermann Verlag
*Gestohlene Jahre* Work in Progress |
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Nordlicht Waldschrätin
Beiträge: 3761
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09.04.2014 23:13
von Nordlicht
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Um den „Augenblick“ hast du dich ja fein gedrückt Unterhaltsam geschrieben, dein Text! Mir gefällt, wie du in dieser Szene eine ganze Geschichte strickst. Auf die Aufzählung der Namen könnte ich auch verzichten, und etwas mehr Beschreibung der Gegend wäre vllt nicht schlecht gewesen, aber dein Text funktioniert auch so ganz gut. Sprachlich ist es weder grandios noch grottig; so ein, zwei kleine, feine Ausdrücke wären schön gewesen.
_________________ If I waited for perfection, I would never write a word - Margaret Atwood |
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firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
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10.04.2014 12:27
von firstoffertio
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Mir tritt diese eigenwillige Dynamik zwischen den Personen zu sehr in den Vordergrund. Ich komme nicht richtig rein in den Text.
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Zauberstift Honigkuchenpferd
Alter: 44 Beiträge: 389
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11.04.2014 13:11
von Zauberstift
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nicht schlecht, aber wo ist die Wacht??? Jemanden zu suchen ist was anderes.
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sleepless_lives Schall und Wahn
Administrator Alter: 58 Beiträge: 6460 Wohnort: München
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11.04.2014 14:39
von sleepless_lives
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Das Thema »Wacht« ist nicht umgesetzt. Ein bisschen blinkt es mal auf, aber Welten zu wenig. Der Text könnte mit kleinen Änderungen aus der Schublade stammen.
1 Feder.
_________________ Es sollte endlich Klarheit darüber bestehen, dass es uns nicht zukommt, Wirklichkeit zu liefern, sondern Anspielungen auf ein Denkbares zu erfinden, das nicht dargestellt werden kann. (Jean-François Lyotard)
If you had a million Shakespeares, could they write like a monkey? (Steven Wright) |
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Constantine Bücherwurm
Beiträge: 3308
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12.04.2014 15:54
von Constantine
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Ihr Lieben,
vielen Dank für eure Meinungen und Federn. Von 1 bis 8 Federn ist alles dabei, insofern, was soll ich sagen. You love it or you hate it. Leider nur 31 Bewertungen von 40 Teilnehmern erhalten.
Beim Betrachten der Postkarte fiel mir der fünfte aus der Gruppe extrem auf, weil er auf der Brücke zu stehen schien. Ich überlegte, warum er steht. Höhenangst vielleicht. Und so langsam entwickelte sich eine Geschichte um die Gruppe, ihre kleinen Konflikte und der Grund, warum sie losgezogen sind. Ich wollte einen Beitrag mit Mystery-Elementen kreieren, ich hatte in einer frühen Fassung etwas mehr Horror drin, aber den habe ich wieder entfernt, weil er mir zu plump und zu stark gewesen wäre. Ich wollte einen leisen Grusel erzeugen und bei dem ein oder anderen Leser ist es gelungen. Prima.
Ich muss noch klar stellen, dass dieser Beitrag kein Auszug aus einem längeren Werk ist oder gar aus einer Schubladengeschichte stammt, sondern für den Wettbewerb geschrieben worden ist. Aufgrund der Aufgabenstellung, dass es sich um einen Augenblick handeln muss, ist dies dementsprechend erfolgt und erzeugt aufgrund dessen den Eindruck einer Momentaufnahme.
Der Ton des Erzählers Dirk habe ich im Laufe der Geschichte beibehalten. Die Rückblende war für mich eine Sache, bei der ich hin und her überlegt habe: Meine Intention war es, die anderen Charaktere und die Gruppendynamik etwas zu zeigen. Und um das Zurücklassen von Dirk zu erklären.
Dirk scheint eine Art sechsten Sinn zu haben, der sich mit dem stechenden Gefühl im Kopf äußert. Zuerst beim Fund der Feuerstelle und anschließend auf der Brücke. Er spürt Unbehagen und versucht es rational mit einer Panikattacke zu erklären (daher seine Hoffnung, dass es eine sein möge). Dieses Unbehagen wird von unbekannten Beobachtern erzeugt. Was Dirk sieht, als es ihm endlich auf der Brücke gelingt den Kopf nach links zu wenden, bezieht sich auf die Postkarte und für mich war es insofern nicht mehr wichtig irgendeine Beschreibung nachzuliefern. Die Postkarte ist wichtiges Element meines Textes. Ob es sich um schwebende Burkaträger, Schwarzmagier oder zwei Ninjamaulwürfe handelt bleibt dem Betrachter überlassen. Eine Pointe habe ich mMn nicht im Text, schade, dass mir der Cliffhanger angekreidet wurde. Es ist wie es ist.
Als ich die Szene fertig hatte, fehlte ein Titel für das "Kind". Mir fiel spontan "Stand by me" ein, als verzweifelter, stummer Wunsch von Dirk, dass die anderen ihn nicht allein auf der Brücke zurücklassen sollen. Die Referenz an King war nicht beabsichtigt, aber als ich die Szene entwickelte und las und den spontanen Einfall überdachte, passte es einfach: Eine Variation der King-Novelle, sechs Personen auf einer Brücke in einem Tal, auf der Suche nach einem Geheimnis und die mysteriösen zwei Elemente auf dem Bild mit dem Thema "Die Wacht". Herausgekommen ist ein kleines Genrestück aus dem Mystery/Horrorbereich. Dass das von einigen erkannt worden ist, freut mich sehr. Leider wurde die angedeutete mysteriöse Wacht von vielen nicht gesehen.
Dank an alle Kommentatoren, die gerne weiterlesen würden.
Dass ich mir mit dem Titel leider keinen Gefallen getan habe und er doch so schwer bewertet worden ist, ist bedauerlich, aber es ist wie es ist.
Der Wettbewerb hat mir viel Spaß gemacht. Es ist unglaublich, wie viel 350 Wörtern tatsächlich sind und es war interessant damit zu arbeiten. Ich bin mit dem olympischen Gedanken an die Sache ran gegangen und mit einigen Erfahrungen mehr gehe ich hinaus.
Danke für alles.
Liebe Grüße,
Constantine
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Belzustra Eselsohr
Alter: 37 Beiträge: 344 Wohnort: Belgien
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12.04.2014 16:28
von Belzustra
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Hallo Constantine,
aber was ist denn jetzt mit den abgenagten Knochen, die kreisförmig um die Feuerstelle angeordnet sind? Waren die hohl?
Sollte das die Andeutung auf ein Ritual sein?
Wüsste gerne, was du dir vorgestellt hast, als du das geschrieben hast.
LG
Belzustra
_________________ Vivre est une chanson dont mourir est le refrain. Victor Hugo |
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Constantine Bücherwurm
Beiträge: 3308
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14.04.2014 14:07
von Constantine
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Hallo Belzustra,
ich hatte mir eine Düstere Legende vorgestellt. Da ich mein Setting im Taunus angesiedelt habe, habe ich zunächst recherchiert, ob es reale düstere Legenden gibt, auf die ich meine Geschichte aufbauen kann: Unerklärliches Verschwinden von Personen, rätselhafte Morde, mögliche Hexerei oder verbotene Kulte, vielleicht sogar Kannibalismus. Ich spielte auch mit der Idee, dass sich jemand eine Legende zunutze macht, um von der eigenen Spur abzulenken, es sich somit nicht um einen übernatürlichen Vorfall handelt, sondern alles ganz real ist, nur unter dem Deckmantel des Übernatürlichen.
Nach anfänglichen Treffern habe ich allerdings meine Recherchen eingestellt, weil das für die maximalen 350 Wörtern, die ich zur Verfügung hatte, zu viel geworden wäre und sich dann eher eine komplette Kurzgeschichte, wenn nicht sogar mehr daraus hätte machen lassen können. Aber die Atmosphäre, die ich empfand, habe ich versucht in die Geschichte einfließen zu lassen.
Was die abgenagten Knochen angeht, hohl oder nicht, so sind sie vergleichbar mit dem Gedankenexperiment zu Schrödingers Katze. Die Knochen haben beide Zustände, solange man nicht nachsieht. Dirk hat nicht nachgesehen und ich überlasse es der Fantasie des Lesers, was er aus den ausgesäten Puzzleteilen für sich herauszieht.
...pssst, Belzustra...ich verrate es dir...der Knochen ist...was war das?...aaaaaahhhhh...
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Belzustra Eselsohr
Alter: 37 Beiträge: 344 Wohnort: Belgien
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14.04.2014 14:59
von Belzustra
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Hallo Constantine,
ich liebe düstere Legenden. Echt schade, dass nur 350 Worte erlaubt waren. Dabei lasse ich mich so gerne in finstere Abgründe ziehen
Zitat: | Ich spielte auch mit der Idee, dass sich jemand eine Legende zunutze macht, um von der eigenen Spur abzulenken, es sich somit nicht um einen übernatürlichen Vorfall handelt, sondern alles ganz real ist, nur unter dem Deckmantel des Übernatürlichen. | Gerade so etwas finde ich unglaublich spannend. Meine Gedanken bevorzugen da meist die fantastische und wenig realistische Lösung, weshalb ich vom Gegenteil oft wesentlich faszinierter bin. Hast du schon einmal eine richtig gruselige Geschichte geschrieben? Ich wette, du könntest das.
Zitat: | Aber die Atmosphäre, die ich empfand, habe ich versucht in die Geschichte einfließen zu lassen. | Meiner Meinung nach ist dir das auch ganz gut gelungen. Sonst hätte ich wohl kaum so oft über deinen Text nachgedacht. Er spukt ja jetzt noch in meinem Kopf herum
LG
Belzustra
LG
Belzustra
_________________ Vivre est une chanson dont mourir est le refrain. Victor Hugo |
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Constantine Bücherwurm
Beiträge: 3308
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14.04.2014 16:08
von Constantine
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Hallo Belzustra,
350 Wörter sind wahrlich nicht wenig. Hat mich selbst sehr erstaunt, wieviel mit dieser Wortanzahl möglich ist.
Belzustra hat Folgendes geschrieben: |
Zitat: | Ich spielte auch mit der Idee, dass sich jemand eine Legende zunutze macht, um von der eigenen Spur abzulenken, es sich somit nicht um einen übernatürlichen Vorfall handelt, sondern alles ganz real ist, nur unter dem Deckmantel des Übernatürlichen. |
Gerade so etwas finde ich unglaublich spannend. Meine Gedanken bevorzugen da meist die fantastische und wenig realistische Lösung, weshalb ich vom Gegenteil oft wesentlich faszinierter bin. Hast du schon einmal eine richtig gruselige Geschichte geschrieben? Ich wette, du könntest das. |
Diese Wette würdest du gewinnen. Sogar mehrfach. Ich mag unter Anderem "finstere Abgründe" erforschen, sowohl mit leicht übernatürlichem Setting, als auch mit hartem Realismus Wobei ich natürlich anmerkten möchte, dass Grusel von jedem Leser individuell definiert und empfunden wird.
Richtig spannend finde ich eine gut gemachte Mischung aus beidem. In diesem Beitrag hier wird es sehr leicht angedeutet: Eine Geschichte, die in der Realität beginnt und im Verlauf der Handlung langsam ins Surreale, Übernatürliche kippt bzw. zu kippen droht.
Belzustra hat Folgendes geschrieben: |
Zitat: | Aber die Atmosphäre, die ich empfand, habe ich versucht in die Geschichte einfließen zu lassen. |
Meiner Meinung nach ist dir das auch ganz gut gelungen. Sonst hätte ich wohl kaum so oft über deinen Text nachgedacht. Er spukt ja jetzt noch in meinem Kopf herum |
Vielen Dank für das doppelte Kompliment. Ich weiß nicht, ob es mich freuen soll, dass dir mein Gruselszenario noch im Kopf herumspukt. Ähm, ja, doch, der Wettbewerb ist seit einigen Tagen fertig und bei dir spukt es nach diesen Wochen weiterhin herum, insofern, doch, ich freue mich. Toll!
Die ganzen Ideen werde ich bewahren und vielleicht finden sie in einer ausführlicheren Geschichte Verwendung.
Sag Bescheid, wenn das Spuken zu heftig wird. Ich glaube, Pater Merrin wäre für diese Aufgabe dankbarer, als für die, welche ihn leider das Leben gekostet hat.
LG,
Constantine
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Constantine Bücherwurm
Beiträge: 3308
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14.05.2014 14:34 Re: Stand by me [Prosa] von Constantine
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Ich habe meinen Beitrag einer Überarbeitung unterzogen:
Unser erster Tag und noch kein Lebenszeichen. Mein mulmiges Gefühl meldet sich zurück und der Magen verkrampft, weil ich entgegen meiner Höhenangst auf einer Hängebrücke stehe. Unter mir Baumkronen, die sich mir wie Pfähle entgegen strecken.
Plötzlich lässt mich ein Stechen an der linken Schläfe erstarren. Mein Puls beschleunigt binnen Sekunden und kalter Schweiß bricht mir aus.
"Beweg dich, Mann!", ruft Peter hinter mir.
Ich kann nicht, du Arsch!, möchte ich antworten und bete, dass es eine kurze Panikattacke sein möge.
Vor mir entfernen sich die anderen – Drecksack Gregor an der Spitze, dahinter Sybille, Jutta und Joachim –, während ich versuche die Kontrolle wiederzuerlangen.
Angefangen hatte es am frühen Morgen mit der Vermisstenmeldung eines Mädchens im Lahntal im Taunus.
"Wir kennen die Wälder und könnten die Suchmannschaften unterstützen", bot Gregor einem Polizeibeamten an.
"Keine Zivilisten!"
"Okay", erwiderte er lächelnd.
Wir begannen im äußeren Waldgebiet unsere eigene Vermisstensuche und entdeckten eine erkaltete Feuerstelle, um die abgenagte Knochen kreisförmig angeordnet waren.
"Das ist krank", flüsterte Jutta.
"Oder ästhetisch. Aber so können wir die kleine Michelle nicht identifizieren", meinte Peter.
"Du bist abscheulich", schimpfte sie zurück.
"Von welchem Tier die wohl stammen?", fragte Sybille.
"Vogelknochen sind innen hohl", erinnerte ich mich, hob einen auf und brach ihn entzwei.
Plötzlich spürte ich ein kurzes Stechen am Hinterkopf und drehte mich blitzschnell um. Dabei schrie Jutta auf. Mir entglitten die Knochenhälften.
"Jemand beobachtet uns!", wisperte ich.
"Da ist nichts. Nur dein kranker Humor. Hör auf damit!", befahl Gregor und schlug mir gegen die Schulter.
Er sah nach Jutta, die mir einen verärgerten Blick zuwarf.
Scheißkerl!
Sie schloss sich sodann Sybille an. Ich trabte den anderen hinterher – mit der Wut im Bauch vergaß ich meinen flauen Magen.
Bis jetzt.
"Hey, Dirk geht nicht weiter!", ruft Peter.
"Der versucht uns wieder Angst zu machen", raunt Gregor zurück. "Genau der richtige Ort. Großes Kino, Dirk!"
Jutta blickt zurück.
Bitte Jutta.
Sie runzelt die Stirn, wendet sich ab und läuft weiter. Peter eilt mit einem "Viel Spaß, Blödmann." an mir vorbei.
Bleibt hier, ihr Arschlöcher!
Den steifen Hals bezwingend, gelingt es mir den Kopf zu drehen.
Was zur Hölle ...
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Reese Buttercup Gänsefüßchen
Beiträge: 28
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17.05.2014 07:13
von Reese Buttercup
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Hallo Constantine,
kennst du 'Stand by Me' von Stephen King?
Wenn nicht: unbedingt angucken!
_________________ Solange dir vom Himmel kein Ziegel auf den Kopf fällt, kannst du dir da oben ruhig Luftschlösser bauen.
(Von mir.) |
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Constantine Bücherwurm
Beiträge: 3308
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17.05.2014 12:10
von Constantine
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Hallo Reese,
ja, ich kenne sowohl die Verfilmung von Rob Reiner aus dem Jahre 1985, als auch die zugrundeliegende Novelle "The Body" von Stephen King aus dem Jahre 1982.
Du kannst gerne meinen ersten Kommentar vom 12.04.2014 lesen, in welchem ich einiges zur Entstehungsgeschichte dieses Wettbewerbsbeitrags erkläre.
LG,
Constantine
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Reese Buttercup Gänsefüßchen
Beiträge: 28
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17.05.2014 13:52
von Reese Buttercup
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Hallo Constantine,
ich glaube, du bist nicht die Erste, der sowas passiert ist.
Die Novelle kenne ich nicht, es gibt sie wohl selbst gebraucht bei Amazon nicht mehr zu kaufen (??).
Den Film habe ich auch gesehen.
- Klasse!
Das ist schon Stoff, der einen zum Schreiben anregt.
_________________ Solange dir vom Himmel kein Ziegel auf den Kopf fällt, kannst du dir da oben ruhig Luftschlösser bauen.
(Von mir.) |
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Constantine Bücherwurm
Beiträge: 3308
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17.05.2014 14:15
von Constantine
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Hallo Reese,
"Stand by me" ist einer meiner Lieblingsfilme aus den 80ern, ich mag die Atmosphäre, ich mag de Jungs mit ihren Macken, ich mag die Musik, das Jahr 1959 wurde prima eingefangen und wenn ich mich richtig erinnere, wurde der Hauptprotagonist selbst Schriftsteller.
Vergleiche das Postkartenmotiv mit der Szene am Gleisübergang. Ich denke, es gibt schlechteres als eine Referenz an den jungen King, der für mich ein Meister der Novelle und Kurzgeschichte ist, welches vielleicht die wenigsten wissen.
LG,
Constantine
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