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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Postkartenprosa 03/2014
Du hast gesagt ... [Prosa]

 
 
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timcbaoth
Leseratte


Beiträge: 114



Beitrag30.03.2014 19:00
Du hast gesagt ... [Prosa]
von timcbaoth
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Du hast gesagt …

Als ich nachhause komme, liegst du im Bett, und eine andere neben dir. Mit dem Laken unternimmst du den Versuch, die Wahrheit zu verdecken.

Es braucht nur diesen Augenblick, damit ich erkenne, dass mein Vertrauen nichts anderes als Selbsttäuschung ist. Ich habe über mein Wunschdenken gewacht; habe dieses Fundament wahren wollen und stehe doch auf einer Hängebrücke.

Du hast gesagt, ich solle mich öffnen und du würdest meine Wunden heilen. Als du mein Kleid geöffnet hattest, hast du mich schließlich in den Arm genommen.

Du hast gesagt, wir bräuchten unsere Freiheit. Später, während du mein Handy kontrolliert hast, habe ich mich gefragt, ob du stolz auf mich bist.

Du hast gesagt, du würdest nicht mehr ohne mich sein wollen. Natürlich habe ich dich bei mir wohnen lassen, nachdem das Sägewerk bankrottgegangen war. Wenn du wieder Arbeit fändest, könntest du immer noch mit der Miete helfen.

Jetzt sagst du, wir müssen über alles reden; du hättest einen Fehler gemacht. Die andere steht auf, hält ihre verschränkten Arme vor den Körper und verdeckt trotz allem nichts. Sie packt ihre Kleider und verschwindet, murmelt dabei „Arschloch“.  Ich sehe, wie dir Tränen die Wange entlanglaufen. Fehlt dir etwas?

Das Laken um dich geschlungen gehst du auf mich zu und forderst Erlösung; willst, dass ich etwas dazu sage. Du fliegst auf mich zu und stößt mich von der Brücke. Der Abgrund ist tief, und darüber bin ich froh. Ich spüre, wie meine Augen feucht werden. Diesmal hast du recht - ich muss etwas sagen: „Hau endlich ab!“

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Herbert Blaser
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 58
Beiträge: 313
Wohnort: Basel


Beitrag31.03.2014 07:38

von Herbert Blaser
Antworten mit Zitat

Ich sehe keinen Zusammenhang mit der Aufgabe. 2 Federn

_________________
Wie haben wir den Mut in einer Welt zu leben, in der die Liebe durch eine Lüge provoziert wird, die aus dem Bedürfnis besteht, unsere Leiden von denen mildern zu lassen, die uns zum Leiden brachten?

Marcel Proust
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Constantine
Geschlecht:männlichBücherwurm


Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag31.03.2014 22:53

von Constantine
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Ich mach's kurz:
Dieser Text lässt die Wettbewerbsvorgaben im Thema "Die Wacht" und im Bildmotiv nirgends erkennen.
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Piratin
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 58
Beiträge: 2186
Wohnort: Mallorca
Ei 2


Beitrag01.04.2014 11:30

von Piratin
Antworten mit Zitat

Hallo Inko,

die metaphorische Umsetzung des Themas berührt mich leider nicht und die Wacht kann ich nicht erkennen. Trotz der Tragik des Moments und des Sturzes in den Abgrund bleibe ich unberührt. Es liegt vielleicht daran, dass ich über die vorherigen Wunden nichts erfahre oder ich die vorgeschlagene Freiheit im Gegensatz zur Handykontrolle durch ihn steht. Auch dass sie froh ist über den Abgrund ... hatte sie sich innerlich zuvor schon getrennt? Ist der Moment des Abgrunds der flüchtige Augenblick?
So nun zu meinen Federn, die ich versuche in ein Schema zu bringen (Themaerfüllung -> maximal 3 Federn, Idee -> maximal 3 Federn, Sprache und allgemeiner Eindruck -> maximal 2 Federn, maximal einen Zusatzpunkt für persönliches besonderes Gefallen):
Themaerfüllung: 1
Idee: 0,5
Sprache und allgemeiner Eindruck: 1
macht 2,5 Federn aufgerundet 3
Viele Grüße
Piratin


_________________
Das größte Hobby des Autors ist, neben dem Schreiben, das Lesen.
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fancy
Geschlecht:weiblichSchmuddelkind

Alter: 64
Beiträge: 2758
Wohnort: Im sonnigen Süden


Beitrag01.04.2014 15:29

von fancy
Antworten mit Zitat

Hallo,

hm, wenn das mal nicht doch eine Pointe ist ..

Mittlerweile bin ich schon dankbar, wenn die Brücke nicht in echt auftaucht ...

Jetzt lese ich erst einmal den Rest und komme später noch einmal zurück. Dann ggf. mehr.

Liebe Grüße

fancy

Nachdem ich alle Texte gelesen habe, schneidet deiner, meiner Meinung nach, nicht so gut ab. Die Einarbeitung der Vorgaben finde ich recht plump, eine Pointe hast du, trotz Verbot, gesetzt und vom Handwerklichen her gesehen, gäbe es noch einiges zu tun. Ich versuche das zu verdeutlichen:

Zitat:
Als ich nachhause komme, liegst du im Bett, und eine andere neben dir.
Als Einstieg in eine kurze Geschichte taugt dieser Satz nicht viel. Klar, wenn die Erzählerin den Mann erwischen will, muss sie zwangsläufig erst nach Hause kommen. (Ich weiß, es gibt Ausnahmen. Aber ich bleibe mit meiner Kritik in dieser Story.)

Mit dem Laken unternimmst du den Versuch, die Wahrheit zu verdecken.

Auch hier verstehe ich deine Intention, finde aber die Umsetzung nicht gelungen. Warum sagst du nicht einfach, dass er das Laken über den nackten Körper wirft und überlässt die Interpretation dem Leser?

Es braucht nur diesen Augenblick, damit ich erkenne, dass mein Vertrauen nichts anderes als Selbsttäuschung ist. Ich habe über mein Wunschdenken gewacht; habe dieses Fundament wahren wollen und stehe doch auf einer Hängebrücke.  

Diese Sätze kann man eigentlich nur im Zusammenhang mit dem Wettbewerb verstehen. Meiner Meinung nach sollten Wettbewerbstexte auch außerhalb bestehen können.

Außerdem, wenn es Wunschdenken war, war es kein Vertrauen!


Du hast gesagt, ich solle mich öffnen und du würdest meine Wunden heilen.

Hier wäre es besser gewesen das eine als Voraussetzung für das andere darzustellen. Wenn sie sich öffnet, kann er ihre Wunden heilen. So, wie du es schreibst, steht es nebeneinander wie eine Buche neben einer Linde.

 Als du mein Kleid geöffnet hattest, hast du mich schließlich in den Arm genommen.

Echt? Was soll das? Willst du zeigen, dass es ihm nur auf Sex ankommt?
Was hat das eine mit dem anderen zu tun?
Interessiert ihn nur der nackte Körper?



Du hast gesagt, wir bräuchten unsere Freiheit. Später, während du mein Handy kontrolliert hast, habe ich mich gefragt, ob du stolz auf mich bist.

Deine Erzählerin hat eine Vollmeise! Warum sollte er stolz auf sie sein? Weil sie seinen Befehlen folgt? Wenn das der Fall ist, hätte ich mir diese Aussage klarer formuliert gewünscht.

Du hast gesagt, du würdest nicht mehr ohne mich sein wollen.

Warum schreibst du nicht einfach: Du hast gesagt: Ich will nicht mehr ohne dich sein. ? Ich finde es sehr umständlich formuliert.

Natürlich habe ich dich bei mir wohnen lassen, nachdem das Sägewerk bankrottgegangen war. Wenn du wieder Arbeit fändest, könntest du immer noch mit der Miete helfen.

Jetzt sagst du, wir müssen über alles reden; du hättest einen Fehler gemacht. Die andere (Andere, es sei denn du schreibst die andere Frau) steht auf, hält ihre verschränkten Arme vor den Körper und verdeckt trotz allem nichts. Sie packt ihre Kleider und verschwindet, murmelt dabei „Arschloch“.  Ich sehe, wie dir Tränen die Wange entlanglaufen. Fehlt dir etwas?

Das Laken um dich geschlungen gehst du auf mich zu und forderst Erlösung; (Erlösung???) willst, dass ich etwas dazu sage. Du fliegst auf mich zu und stößt mich von der Brücke. (Auch wieder sehr gewollt.) Der Abgrund ist tief, und darüber bin ich froh. Ich spüre, wie meine Augen feucht werden. Diesmal hast du recht - ich muss etwas sagen: „Hau endlich ab!“


Zwei Federn von mir


_________________
Don't start doing things, just do them. Fang nicht an, Dinge zu tun, tu sie einfach! (Me)
Wer wenig denkt, irrt viel (Leonardo da Vinci)
Meinungsverschiedenheiten über ein Kunstwerk beweisen, dass das Werk neu, komplex und lebenswichtig ist. (Oscar Wilde)
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timcbaoth
Leseratte


Beiträge: 114



Beitrag01.04.2014 21:23

von timcbaoth
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Täuschkommentar, damit man mir den Text nicht zuordnet. smile

_________________
Liebe Grüsse
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Eulenbaum
Klammeraffe
E


Beiträge: 867



E
Beitrag01.04.2014 23:20

von Eulenbaum
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Schon der Anfang zeigt das Phänomen dieser Geschichte:
Zitat:
Als ich nachhause komme, liegst du im Bett, und eine andere neben dir. Mit dem Laken unternimmst du den Versuch, die Wahrheit zu verdecken.

Es scheint, es sind eine Floskeln - "die Wahrheit verdecken"? Aber dann bekommt es, im Nachhinein, wenn man die Geschichte kennt, einen anderen Sinn.

Aber von vorne:

Metaphorisch ist das Motiv der Brücke umgesetzt.
Das Thema Wacht ist bei der Prota angesiedelt.

Zitat:
Ich habe über mein Wunschdenken gewacht

Diese Wacht ist ein wichtiges Motiv für die Geschichte, diese "Wacht" wird nämlich jetzt durch Erkennen abgelöst.

Die Brücke bekommt eine wichtige Bedeutung in der Geschichte, eine "Hängebrücke", die vorher verdrängt wurde.

Es ist das eine recht kluge Geschichte, die die Vielschichtigkeit dieser Beziehung zeigt. Sie zeigt, daß es für die Prota nicht einfach ist, zu sehen, was wirklich mit ihr geschieht, zeigt auch, wie schwer es ist für die Prota, sich zu lösen.

Ein wichtiger Schlüsselsatz:
Zitat:
habe ich mich gefragt, ob du stolz auf mich bist.


Ganz Klasse.

Das (unten im Zitat) kann, muß soll weg, denn es steht "über der Geschichte" und nicht drin:
Zitat:
dass mein Vertrauen nichts anderes als Selbsttäuschung ist


Das hätte gereicht (oder ist auch schon am Rande von zu viel):
Zitat:
[...] habe über mein Wunschdenken gewacht; habe dieses Fundament wahren wollen und stehe doch auf einer Hängebrücke.


Während ich das das erste Mal gelesen habe, habe ich es als Floskel verstanden, aber es bekam Bedeutung, als ich den Text noch einmal las.

Das macht die Geschichte auf ihre Weise stark, daß etwas Simples erzählt wird, unaufgeregt, und unter der Oberfläche ist gar nichts simpel.

Der Titel, paßt. Es geschieht etwas mit dem Text, wenn man den gelesen hat und die Überschrift im Text wiederfindet.

Immer wieder Punkte im Text, die genau treffen.

Zusammen mit der Unaufgeregtheit entsteht eine Spannung, die oberflächlich nicht sichtbar ist.

Gruß,
Eulenbaum
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Lapidar
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 61
Beiträge: 2701
Wohnort: in der Diaspora


Beitrag02.04.2014 07:22

von Lapidar
Antworten mit Zitat

Es ist eine sehr gut beschriebene Szene. Ich finde die Emotionen nachvollziehabar und die Charakterisierung gelungen. Allerdings bin ich mir nicht so wirklich klar darüber, inwieweit die "Vorgabe" eingehalten wurde. Du erwähnst Hängebrücke und Abgrund und hast die Bilder gut in die Geschichte eingebaut. Aber irgendwie ... ich nehme an, die Laken sind für dich die zwei dunklen Gestalten im Vordergrund gewesen.

_________________
"Dem Bruder des Schwagers seine Schwester und von der der Onkel dessen Nichte Bogenschützin Lapidar" Kiara
If you can't say something nice... don't say anything at all. Anonym.
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KeTam
Geschlecht:weiblichUngeduld

Alter: 49
Beiträge: 4952

Das goldene Gleis Ei 1
Ei 10 Ei 8
Pokapro und Lezepo 2014


Beitrag02.04.2014 11:22

von KeTam
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Teils kommt da was an beim Lesen, Teils lässt mich das aber auch, trotz der Thematik kalt. Mir fehlt da vielleicht was, was die Sache lebendiger machen würde. Es ist mir zu sehr innerer Monolog eines Protagonisten, den ich mir nicht vorstellen kann, weil dazu einfach zu wenig Greifbares da ist.
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Jenni
Geschlecht:weiblichBücherwurm


Beiträge: 3310

Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag02.04.2014 15:05

von Jenni
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Zitat:
Es braucht nur diesen Augenblick, damit ich erkenne, dass mein Vertrauen nichts anderes als Selbsttäuschung ist. Ich habe über mein Wunschdenken gewacht; habe dieses Fundament wahren wollen und stehe doch auf einer Hängebrücke.

Der Bezug zu Thema und Bild wirkt für mich auf diesen Text aufgepfropft. Besser wäre es, der Text selbst würde ihn herstellen, seine Aussage ohne viel Erklärung vermitteln. Er würde von der Wacht handeln, statt zu erwähnen, dass eine Wacht stattgefunden hat und gescheitert ist.
Die Wiederholungen des "Du hast gesagt" sollen den stufenweisen Vertrauensverlust darstellen, das finde ich ganz schön gelöst.
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Dienstwerk
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 55
Beiträge: 1254
Wohnort: Gera/Markkleeberg
DSFo-Sponsor Goldene Harfe


Beitrag02.04.2014 16:35

von Dienstwerk
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Liebe/r Pokapro-Teilnehmer/in!

Herzlichen Glückwunsch, Du hast es geschafft, einen Text zu schreiben, der auf eine Postkarte passen könnte, zumindest, wenn man ihn mit einer Lupe liest. Möglicherweise ist Dein Werk ein Gewinnertext, vielleicht landet er im guten Mittelfeld, unter Umständen fällt er auch völlig durch und purzelt auf den stark umkämpften letzten Platz.

Erhält Deine Ministory unterirdisch wenige Federn von mir, dann könnte das an mir liegen, weil ich sie nicht verstanden habe oder an Dir, weil Du es nicht verstanden hast, sie mir verständlich zu machen. Vermutlich kommt eine Mischung aus beiden Gründen in Betracht. Gleiches gilt für übermäßig viele Federn - nur umgekehrt.

Ich bewerte tagesformabhängig, nach Bauchgefühl, persönlichem Gefallen und ich versuche, fair zu sein. Manchmal ist es draußen schon dunkel, oft ist es gar nicht mehr hell. Es ist wirklich sehr schwierig, um diese Uhrzeit die Sonnenuhr zu lesen. Aber ich gebe mir Mühe. Ah, cool - draußen ist strahlender Sonnenschein und da unten rechts blinkt 16.24. So, es geht los. Ich beginne zu lesen:

Thema:
„Die Wacht“ (Wächter, Wache, Aufsicht, Bewahrer, wachen, überwachen, bewachen, bewahren, beobachten, aufpassen, kontrollieren etc.) - szenischer Augenblick, OHNE Pointe (aber nicht zwangsläufig ohne Spannung), direkter oder metaphorischer Bezug zum Bild (Brücke/Übergang, Leute, Gestalten/Schatten/Hügel, Wald/Schlucht/Abgrund...)

Meine Bewertungskriterien:
- Thema nicht getroffen, teilweise, gut bis perfekt getroffen (0-3)
- Thema sauschlecht, irgendwie, gut oder grandios umgesetzt (0-3)
- Zusatzfedern für Idee, Sprachgefühl, nach Gutdünken oder als Trost (1-3)
- Titel lasse ich außen vor, es sei denn, er ist total daneben, dann Abzug

Anmerkung:
Bewertung erfolgt erst, wenn ich alle 41 40 Texte gelesen habe, aber ich mache mir natürlich zu jedem einzelnen Text meterweise Notizen. Schließlich kann sich nach oben oder unten bis zur letzten Sekunde noch was ändern. Eine Feder hast Du in jedem Fall sicher. wink

Bei diesem Text tue ich mich etwas schwer, den Bezug zum Thema zu akzeptieren. Wirkt irgendwie reingepappt, weil's halt reinmusste, hier z.B: "...habe dieses Fundament wahren wollen und stehe doch auf einer Hängebrücke." oder "Du fliegst auf mich zu und stößt mich von der Brücke." Aber es war ja auch ein metaphorischer Bezug erlaubt, also will ich mal nicht so sein. Mir gefällt der leise Tonfall, das Erkennen, endlich etwas zu ändern, wird gut rübergebracht. Insgesamt haut mich der Text jedoch nicht vom Hocker. Richtige Schreibweise: "nach Hause" - ist mir am Anfang nur gleich ins Auge gestochen, nach weiteren Fehlern habe ich nicht gesucht. Federn zu gegebener Zeit.

Ende blinkt: 16.35

Liebe Grüße, Ana

*
*
*

Nachtrag 04.04.14

Meine Bewertungen im Detail:

2 x 1
9 x 2
9 x 3
3 x 4
6 x 5
5 x 6
3 x 7
1 x 8
1 x 9
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BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7304
Wohnort: NBY



Beitrag02.04.2014 17:13

von BlueNote
Antworten mit Zitat

Hau endlich ab ... das ist schon eine arg freudlose Geschichte. Am Schreibstil hätte ich einiges zu bemängeln.
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Nicnak
Eselsohr

Alter: 39
Beiträge: 206
Wohnort: Pendler zwischen Berlin und Bayern


Beitrag02.04.2014 18:54

von Nicnak
Antworten mit Zitat

Jemand der sich keine Mühe gegeben hat die Vorlage ernst zu nehmen hat Folgendes geschrieben:
Du fliegst auf mich zu und stößt mich von der Brücke.


Nicht dein Ernst oder? Blink

Zitat:
Der Abgrund Text ist tief zu Ende, und darüber bin ich froh. Razz
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Sanuk
Geschlecht:männlichWortedrechsler
S

Alter: 60
Beiträge: 61
Wohnort: Frankfurt am Main


S
Beitrag02.04.2014 22:09

von Sanuk
Antworten mit Zitat

ein Text über eine zerbrechende Beziehung. Die Hängebrücke als Metapher. Ob sich das erschließt, ist wahrscheinlich bei jedem ein wenig anders. Bei mir hakt es da wenig. Ansonsten werden die Gefühle gut ausgedrückt.
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Einar Inperson
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1675
Wohnort: Auf dem Narrenschiff


Beitrag02.04.2014 22:26

von Einar Inperson
Antworten mit Zitat

Hallo Pokaproschrei,

jetzt erst einmal still, ich muss mich konzentrieren.

Die behütete Selbsttäuschung. Der Schatten dessen, was schon länger da war, reißt die Prota von der Hängebrücke in den Abgrund. Ein eingefangener Augenblick.

6 Federn


_________________
Traurige Grüße und ein Schmunzeln im Knopfloch

Zitat: "Ich habe nichts zu sagen, deshalb schreibe ich, weil ich nicht malen kann"
Einar Inperson in Anlehnung an Aris Kalaizis

si tu n'es pas là, je ne suis plus le même

"Ehrfurcht vor dem Leben" Albert Schweitzer
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Piezke
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 37
Beiträge: 132



Beitrag02.04.2014 22:48

von Piezke
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Die Hängebrücke findet als (unschöne) Metapher Erwähnung, ich nehme an, das Bettlaken gehört zu den schwarzen Figuren und der Mann hat in einem Sägewerk gearbeitet. Ist das nun ein spielerischer Umgang mit dem Foto oder eher reingefriemelt? Ich tendiere zu Möglichkeit zwei. Unstrittiger hingegen ist, dass die Wacht gar nicht drin vorkommt.

Die Erzählerin erwischt ihren Mann/Freund mit einer anderen Frau im Bett. Sie reflektiert die Versprechungen, die er ihr gegeben hat, Stationen in ihrer Beziehung. Am Ende ist sie froh, dass er ihr den Boden unter den Füßen weggerissen hat und schmeißt ihn raus. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das so funktioniert. Die Frau so rational, über den Bruch in ihrer Beziehung froh zu sein, aber so impulsiv, ihn fortzujagen. Ist das gleichzeitig möglich?

Sprachlich leidet der Text besonders unter der Brücken-Metapher. Sie klingt schief, viel zu grob für etwas so feines wie die emotionale Stabilität in einer Beziehung. Das macht vor allem die Satzkonstruktion:
Zitat:
habe dieses Fundament wahren wollen und stehe doch auf einer Hängebrücke.
Eine schlankere Formulierung hätte Wunder bewirkt. Z.B.:
Zitat:
dieses Fundament, das wacklig ist wie eine Hängebrücke.
Oder noch einfacher:
Zitat:
unser Fundament ist eine Hängebrücke.
Ein bisschen schroffe Realität.

Leider nicht meins, aber ich mag das Wechselspiel aus aktueller Handlung und Erinnerung der Erzählerin.
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Berti_Baum
Reißwolf


Beiträge: 1214
Wohnort: Immerheim


Beitrag03.04.2014 10:59

von Berti_Baum
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Auch ganz nett. Die Szene an sich ist jetzt nicht so überragend, doch die Umsetzung - auch im Hinblick auf das Thema - ist zumindest gelungen.

_________________
Der Junge, der Glück brachte (Jugendbuch/2013)
Das Mädchen, das Hoffnung brachte (Jugendbuch/ November 2014)
Tod und tiefer Fall (Thriller/18. Mai 2015)
Rache und roter Schnee (Thriller/Oktober 2015)
Blut und böser Mann (Thriller/März 2016)
Asche und alter Zorn (Thriller/August 2016)
Ein kleines Verbrechen (Thriller/Dezember 2016)
Blinde Krähen (Thriller/März 2017)
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holg
Geschlecht:männlichExposéadler

Moderator

Beiträge: 2396
Wohnort: knapp rechts von links
Bronzenes Licht Der bronzene Roboter


Beitrag03.04.2014 18:05

von holg
Antworten mit Zitat

Bild - Außer dem Sprachbild der Hängebrücke, das mir etwas willkürlich erscheint, erkenne ich nichts von dem Bild.
Moment - ja, wobei die Rückschau innerhalb des Momentes schon sehr lang ist und zwischen "als ich nach hause kam" und "hau endlich ab" passiert einige Zeit vergeht.

Die einzelnen Sätze hängen faserig in der Luft wie die Gedankenfetzen, zu denen sie gehören. Leider sind sie zum Teil genau so verwaschen.

Zu dieser Geschichte gibt es ein andere Hälfte (die mit den Keksen).


_________________
Why so testerical?
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Merope
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 716
Wohnort: Am Ende des Tals
Der Goldene Käse


Beitrag04.04.2014 07:53

von Merope
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Thema: Die Wacht - finde ich nicht
Bild: vom Bildmotiv her wenig zu erkennen
Text: spricht mich vom Stil her nicht besonders an.
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DoroThea
Geschlecht:weiblichWortedrechsler

Alter: 57
Beiträge: 90
Wohnort: Dresden


Beitrag04.04.2014 19:09

von DoroThea
Antworten mit Zitat

Mir gefällt die Idee der bildhaften Sprache für diese Szene. Allerdings wandelt sich die Ergebenheit in Erkenntnis, gipfelnd im Rausschmiss. Ist das nicht eine Pointe, die somit ungefordert den Text beendet?

_________________
DoroThea
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Mardii
Stiefmütterle

Alter: 64
Beiträge: 1774



Beitrag04.04.2014 21:21

von Mardii
Antworten mit Zitat

Hallo,

die Geschichte hat absolut nichts mit dem Thema "Die Wacht" zu tun. Warum die Erzählerin meint, auf einer Hängebrücke zu stehen, wird nicht näher beschrieben. Sie könnte auch ins Bodenlose zu fallen drohen, was näher läge. Warum sie nachher von der Brücke gestoßen wird, scheint deshalb auch sehr unmotiviert. Es wirkt irgendwie nur eingefügt. Sprachlich ist das nicht so schön geschrieben. Der Schluss der Geschichte ist gut. Etwas Anderes hätte mich sehr geärgert.

LG Mardii


_________________
`bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully
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Akiragirl
Geschlecht:weiblichDünnhäuterin

Alter: 33
Beiträge: 3632
Wohnort: Leipzig
Der goldene Spiegel - Prosa DSFo-Sponsor


Beitrag04.04.2014 23:19

von Akiragirl
Antworten mit Zitat

Liebe/r PoKaPro-Teilnehmer/in!

Wie beim letzten FFF beschränke ich mich auf eine stichpunktartige Bewertung. Ich habe jedoch jeden Text mindestens zweimal gelesen und mich um annähernd objektive Kriterien bemüht.

Zur Geschichte „Du hast gesagt …“:
+ du hast versucht, die Vorgaben mal in einen etwas anderen Kontext einzubinden
- die Vorgaben erscheinen für mich sehr in die Geschichte „reingepresst“ und passen nicht wirklich dazu
- im Grunde ist es nur eine 0815-Beziehungsgeschichte, die man schon zig mal besser gelesen hat
- sehr viel Distanz zur Hauptfigur; Formulierungen zu passiv, dadurch kein Mitfühlen

Bewertung: 3 Federn.

Liebe Grüße
Anne


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"Man bereut nicht, was man getan hat, sondern das, was man nicht getan hat." (Mark Aurel)
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