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Alfred Wallon Klammeraffe
Alter: 66 Beiträge: 642 Wohnort: 86156 Augsburg
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09.08.2021 15:06
von Alfred Wallon
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Ich bin jetzt seit 40 Jahren als Schriftsteller aktiv.
Wer meint, Geld für die Veröffentlichung zahlen zu müssen, soll es tun. Das sind aber auch meistens Leute, die bis heute nicht begriffen haben, dass - wenn man keinen Verlag finden sollte - man als Selfpublisher weitaus bessere Verdienstmöglichkeiten hat.
Ansonsten gilt: Verlag suchen und finden, Manuskript einsenden und auf Honorar warten.
Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
_________________ Mit freundlichen Grüßen / Best Regards
Alfred Wallon |
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Theresa M Schneckenpost
T Alter: 63 Beiträge: 12 Wohnort: Gerasdorf
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T 25.08.2021 12:11
von Theresa M
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Alfred Wallon hat Folgendes geschrieben: | Ich bin jetzt seit 40 Jahren als Schriftsteller aktiv.
Wer meint, Geld für die Veröffentlichung zahlen zu müssen, soll es tun. Das sind aber auch meistens Leute, die bis heute nicht begriffen haben, dass - wenn man keinen Verlag finden sollte - man als Selfpublisher weitaus bessere Verdienstmöglichkeiten hat.
Ansonsten gilt: Verlag suchen und finden, Manuskript einsenden und auf Honorar warten.
Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. |
Muss denn jeder Mensch, der gerne schreibt gleich einen finanziellen Hintergedanken haben?
Bei mir ist das bisher nicht der Fall. Ich schreibe gerne meine Geschichten nieder weil sie mir als Ablenkung vom Alltag dienen. Da sind oft nur Beobachtungen aus dem Alltag dabei. Ich bin mir sicher, das interessiert nicht viele andere Menschen. Wenn ich aber der Meinung bin, ich müsste mit meinen Geschichten andere Menschen beglücken, dann sollte doch jeder die Chance dazu haben.
Es bleibt doch dann jedem selbst überlassen ob es einem das wert ist.
Mir wäre es das jetzt nicht wert, ich fahre dann lieber auf Urlaub (sofern das bald wieder möglich ist) oder investiere das Geld in meinen Garten. Aber ich sehe halt auch ein, dass andere Menschen, andere Vorlieben haben. Dann fährt man eben nicht auf Urlaub sondern finanziert sein Buch.
Wenn man dieses Angebot so sieht, hat sich wohl auch die Diskussion darum schon erledigt.
Beim Schreiben wird allzu oft nur die Verdienstmöglichkeit in den Fokus gestellt.
Ich glaube wer so denkt, für den ist Schreiben eher nur ein Beruf. Man schreibt eben seine Geschichten um davon leben zu können. Soll nicht heißen, dass es einem keinen Spaß macht aber es gibt halt auch Menschen, die ihre Geschichte erzählen wollen - egal ob sie jemand hören/lesen möchte oder nicht. Ich finde das sieht man ja sehr gut an Teilen unserer Gesellschaft, wo man mittels Social Media versucht Öffentlichkeit zu erhalten.
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6398 Wohnort: 50189 Elsdorf
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25.08.2021 12:26
von Ralphie
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Ich schreibe nur noch aus Spaß am Vergngen - ohne Hintergedanken an eine Veröffentlichung!
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pattilad Gänsefüßchen
Alter: 57 Beiträge: 22 Wohnort: Sachsen
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25.08.2021 20:32
von pattilad
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Theresa M hat Folgendes geschrieben: |
Muss denn jeder Mensch, der gerne schreibt gleich einen finanziellen Hintergedanken haben?
Beim Schreiben wird allzu oft nur die Verdienstmöglichkeit in den Fokus gestellt.
Ich glaube wer so denkt, für den ist Schreiben eher nur ein Beruf. |
Ich finde auch, dass jeder schreiben sollte, weil er Spaß daran hat und nicht weil er meint, davon leben zu können. Das können doch eh nur ganz ganz wenige Autoren.
Leider habe ich festgestellt, dass viele den Spaß schon nach kurzer Zeit verloren haben.
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bella.reads Schneckenpost
B
Beiträge: 7
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B 27.08.2021 10:23
von bella.reads
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Ich schreibe auch nur aus Spaß und weil mir das Schreiben ein Erfolgserlebnis gibt, das ich beim Studium bisher nicht wirklich erleben konnte...
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Pickman Plottdrossel
Beiträge: 2284 Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare
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27.08.2021 11:31
von Pickman
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Was studierst Du denn?
_________________ Tempus fugit. |
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Gerling Exposéadler
G Alter: 59 Beiträge: 2385 Wohnort: Braunschweig
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G 27.08.2021 11:40
von Gerling
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Theresa M hat Folgendes geschrieben: | Muss denn jeder Mensch, der gerne schreibt gleich einen finanziellen Hintergedanken haben?
Absolut nicht. Aber bei den diversen Diskussionen bezüglich der DKZV geht es ja nicht um diejenigen, die sehr wohl wissen, was sie tun, wenn sie bis zu 8.000 EUR für die Erstellung ihres Buches bezahlen. Vielmehr geht es um die Personen, denen vorgegauckelt wird, dies sei der normale Weg.
Beim Schreiben wird allzu oft nur die Verdienstmöglichkeit in den Fokus gestellt. Ich glaube wer so denkt, für den ist Schreiben eher nur ein Beruf. Man schreibt eben seine Geschichten um davon leben zu können.
Na ja, soweit ich weiß, arbeiten die meisten Menschen in ihrem Job, weil sie es müssen, nicht weil sie es wollen. Hätten sie die Wahl (oder den Mut) würden sie schon gerne etwas anders machen. Aber sie müssen halt Geld verdienen ... Ich habe das große Glück, Geld mit dem verdienen zu können, das ich liebe - dem Schreiben. Und seit ich das tue, werden meine Bücher sogar noch besser. (das sage nicht ich, sondern meine Agentin und mein Verlag) Es ist eben nicht so, dass man "einfach seine Geschichte schreibt, damit Geld reinkommt". Es ist vielmehr so, dass man durch die Freiheit und die gefühlte Unabhängigkeit sehr viel kreativer werden kann.
Soll nicht heißen, dass es einem keinen Spaß macht aber es gibt halt auch Menschen, die ihre Geschichte erzählen wollen - egal ob sie jemand hören/lesen möchte oder nicht.
Da spricht ja auch nichts dagegen. Allerdings verlassen viele von denen, die anfangs so dachten, diesen "Pfad der Tugend" nach ihrem ersten fertig geschriebenen Buch. Einfach, weil sie plötzlich doch mehr wollen. Und das ist auch in Ordnung so.
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_________________ Die Ewigen (Juni 2018)
Architekt des Bösen - Edition M (Aug 2019)
Tag X - Bookspot Verlag (2020)
Caldera - Bookspot Verlag (März 2021)
Brandmale - Rowohlt Verlag (Okt 2021)
Argusaugen - Rowohlt Verlag (Okt 2021)
Kopfgeld - Rowohlt Verlag (April 2022)
Der Perfektionist - Rowohlt Verlag (Mrz 2023)
Die Schuldigen - Rowohlt Verlag (Mrz 2023)
Der Seelsorger - Rowohlt Verlag (Juli 2023) |
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Theresa M Schneckenpost
T Alter: 63 Beiträge: 12 Wohnort: Gerasdorf
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T 22.10.2021 12:10
von Theresa M
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Gerling hat Folgendes geschrieben: | Theresa M hat Folgendes geschrieben: | Muss denn jeder Mensch, der gerne schreibt gleich einen finanziellen Hintergedanken haben?
Absolut nicht. Aber bei den diversen Diskussionen bezüglich der DKZV geht es ja nicht um diejenigen, die sehr wohl wissen, was sie tun, wenn sie bis zu 8.000 EUR für die Erstellung ihres Buches bezahlen. Vielmehr geht es um die Personen, denen vorgegauckelt wird, dies sei der normale Weg.
Beim Schreiben wird allzu oft nur die Verdienstmöglichkeit in den Fokus gestellt. Ich glaube wer so denkt, für den ist Schreiben eher nur ein Beruf. Man schreibt eben seine Geschichten um davon leben zu können.
Na ja, soweit ich weiß, arbeiten die meisten Menschen in ihrem Job, weil sie es müssen, nicht weil sie es wollen. Hätten sie die Wahl (oder den Mut) würden sie schon gerne etwas anders machen. Aber sie müssen halt Geld verdienen ... Ich habe das große Glück, Geld mit dem verdienen zu können, das ich liebe - dem Schreiben. Und seit ich das tue, werden meine Bücher sogar noch besser. (das sage nicht ich, sondern meine Agentin und mein Verlag) Es ist eben nicht so, dass man "einfach seine Geschichte schreibt, damit Geld reinkommt". Es ist vielmehr so, dass man durch die Freiheit und die gefühlte Unabhängigkeit sehr viel kreativer werden kann.
Soll nicht heißen, dass es einem keinen Spaß macht aber es gibt halt auch Menschen, die ihre Geschichte erzählen wollen - egal ob sie jemand hören/lesen möchte oder nicht.
Da spricht ja auch nichts dagegen. Allerdings verlassen viele von denen, die anfangs so dachten, diesen "Pfad der Tugend" nach ihrem ersten fertig geschriebenen Buch. Einfach, weil sie plötzlich doch mehr wollen. Und das ist auch in Ordnung so.
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Ich würde eher sagen es ist ein normaler Weg. Die Betonung liegt hier bestimmt nicht auf DER richtige Weg. Wenn das so gehandhabt wird, habe ich nicht einmal damit ein Problem.
Wir können uns jetzt lange über DKZV unterhalten, ich möchte das aber nicht zu einer Grundsatzdiskussion zu DKZV machen. Ich finde wenn es einem das Wert ist, dann soll man es machen. In vielen Fällen wird das Thema die Verlage nicht ansprechen, die Qualität nichts ausreichen oder eben wirklich mal keine Ressourcen bei den Verlagen frei sein. Es wird auch Menschen geben, die sich Selfpublishing nicht zutrauen. Was bleibt diesen Menschen noch über? Sie können es sein lassen oder sie suchen weiter. Da wird ja nur ein Bedürfnis gedeckt - wie in vielen anderen Bereichen auch. Dort hat man aber oft kein Problem damit.
Natürlich gibt es auch glückliche Autoren und wenn das bei dir der Fall ist, dann freut mich das wirklich.
Nicht jeder Mensch hat das aber als Ziel. Vielleicht mag das nicht jeder Autor verstehen, der Spaß bei seiner Arbeit hat und damit auch sein Geld verdient, aber beispielsweise geht es bei mir einfach auch um den Ausgleich zum Alltag, in stressigen Situationen herunterfahren zu können, sich eventuell auch bis zu einem gewissen Maß in andere Realitäten zu flüchten,... Ich finde der Prozess des Schreibens gibt einem schon sehr viel. Ich bin eben noch nicht an dem Punkt wo ich sage, das reicht mir nicht mehr und ich muss jetzt etwas veröffentlichen. Vielleicht kommt das ja noch.
Unter dem Gesichtspunkt sieht man es eventuell auch anders.
Wenn man den Prozess einmal durchläuft, ändert sich bestimmt auch einiges. Vielleicht ist die Veröffentlichung eines Buches dann doch nicht die erhoffte Erfüllung. Vielleicht ist der Weg damit auch einfach abgeschlossen. Vielleicht hat man dann auch eingesehen, es reicht nicht um Autor zu werden. Denke da gibt es viele Gründe wieso man sich danach verändert.
Diese Diskussion ist ja jetzt nicht neu, ich wundere mich aber immer wieder darüber, weil es einfach nicht den einen Weg für alle gibt. Schon alleine deshalb nicht, weil nicht jedes Ziel gleich ist. Da sollte man zwar aufklären aber nicht jeden Menschen in eine gewisse Richtung drängen. Solange man da die Menschen nicht hinters Licht führ, ist für mich alles gut und ich denke die meisten Menschen sind mündig genug ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Viele Entscheidungen kann ich aus meinem Blickwinkel nicht verstehen, dennoch können sie für die jeweilige Person Sinn ergeben.
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F.J.G. Bitte keinen Weichspüler verwenden
Alter: 33 Beiträge: 1958 Wohnort: Wurde erfragt
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22.10.2021 12:56
von F.J.G.
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Hallo Theresa M,
du hast hier mit vielen Worten umschrieben, dass DKZV doch gar nicht "so pauschal böse" sind, aber im Endeffekt hast du den Kritikern dieser Verlage nur Rückenwind verschafft:
Theresa M hat Folgendes geschrieben: | Solange man da die Menschen nicht hinters Licht führ, ist für mich alles gut und ich denke die meisten Menschen sind mündig genug ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. |
Ich bin der Meinung, dass die meisten Autoren, die bei Druckkostenzuschussverlagen veröffentlichen, in der Tat hinters Licht geführt werden.
Erstens, weil ihnen nicht dazugesagt wird, dass der Aufwand des Verlages für Marketing gegen null tendiert. Wieso auch? Durch die Zuschüsse der Autoren verdienen die Verlage ja auch prima.
Zweitens, weil ihnen eine Qualität ihres Manuskripts vorgegaukelt wird, die nicht vorhanden ist. Ich darf an die Versuche erinnern, Lorem-Ipsum-Texte einzuschicken, und prompt wurden sie als Meisterwerke über den grünen Klee gelobt. Bei DKZV ist es kein seltenes Bild, dass die Lektoren am Rande der Verzweiflung stehen, weil ihnen Manuskripte vorgelegt werden, die dermaßen was von Quark sind, dass auch die intensivste Überarbeitung nichts mehr retten kann.
Drittens, weil den Autoren vorgegaukelt wird, sie würden mit dem phänomenalen Manuskript gute Möglichkeiten des Verdienstes haben. In Wirklichkeit kann man bei derartigen Verlagen froh sein, 50 oder 70 Bücher im Jahr zu verkaufen. Zumeist landen die restlichen Mengen der Auflage dann in der Verbrennerei.
Fakt 1 und 3 habe ich von einem Autor erfahren, der selbst bei (zensiert) veröffentlicht hat.
Fakt 2 ist mir selbst aufgefallen, denn mir ist noch kein einziges Buch von (zensiert) untergekommen (und ja, ich kannte einige – jeweils bis zur Aufgabe), dessen Qualität nicht sensationell katastrophal war.
LG
der Kojote
_________________ Ab sofort erhältlich: Achtung Ungarn! Ein humorvolles Benutzerhandbuch |
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nebenfluss Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5994 Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
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22.10.2021 13:44
von nebenfluss
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Theresa M hat Folgendes geschrieben: | In vielen Fällen wird das Thema die Verlage nicht ansprechen, die Qualität nichts ausreichen oder eben wirklich mal keine Ressourcen bei den Verlagen frei sein. Es wird auch Menschen geben, die sich Selfpublishing nicht zutrauen. Was bleibt diesen Menschen noch über? |
Es bleibt ihnen immer noch übrig, ihre Texte im persönlichen Umfeld zu verbreiten, ins dsfo oder auf einen eigenen Blog zu stellen. Wer nicht "gut" bzw. marktgängig genug schreibt, um Verlage zu überzeugen, und die Mühen des Selfpublishings nicht auf sich nehmen will, erfüllt halt nicht die Voraussetzungen, um hochoffiziell als Schriftsteller raus zu kommen. Da hat doch niemand einen verbürgten Anspruch drauf, egal wie ungeschickt er/sie sich anstellt.
Theresa M hat Folgendes geschrieben: | Da wird ja nur ein Bedürfnis gedeckt - wie in vielen anderen Bereichen auch. Dort hat man aber oft kein Problem damit. |
Das Problem, das "man" damit hat, basiert aber doch auf Berichten von Menschen, die erst den Lobpreisungen und Versprechungen solcher "Verlage" auf den Leim gegangen sind und am Ende mit den Leistungen alles andere als zufrieden waren. Ein Verlag, der unserer klassischen Vorstellung eines Verlagswesens widerspricht, soll sich entweder nicht Verlag nennen oder die Unterschiede unmissverständlich transparent machen anstatt z. B. fälschlicherweise vorzugaukeln, man würde dort Manuskripte lesen und kompetent auf Inhalt, Stil, Zielgruppe hin untersuchen.
Zitat: | Nicht jeder Mensch hat das aber als Ziel. Vielleicht mag das nicht jeder Autor verstehen, der Spaß bei seiner Arbeit hat und damit auch sein Geld verdient, aber beispielsweise geht es bei mir einfach auch um den Ausgleich zum Alltag, in stressigen Situationen herunterfahren zu können, sich eventuell auch bis zu einem gewissen Maß in andere Realitäten zu flüchten,... Ich finde der Prozess des Schreibens gibt einem schon sehr viel. Ich bin eben noch nicht an dem Punkt wo ich sage, das reicht mir nicht mehr und ich muss jetzt etwas veröffentlichen. Vielleicht kommt das ja noch.
Unter dem Gesichtspunkt sieht man es eventuell auch anders. |
Keine Ahnung, was man unter dem Gesichtspunkt, gar nicht veröffentlichen zu wollen, bei diesem Thema anders sehen sollte. Bei der Erfüllung durchs Schreiben unterstützt dich ein DKZV nicht. Oder zumindest sind das dsfo und andere literaturbezogene Angebote im Netz, der Nanowrimo, lokale Schreibgruppen usw. usf. allesamt bessere Motivatoren und Inspirationsgeber als ein Unternehmen, das dir - und zwar ausschließlich - Geld aus der Tasche locken will.
Zitat: | Diese Diskussion ist ja jetzt nicht neu, ich wundere mich aber immer wieder darüber, weil es einfach nicht den einen Weg für alle gibt. Schon alleine deshalb nicht, weil nicht jedes Ziel gleich ist. Da sollte man zwar aufklären aber nicht jeden Menschen in eine gewisse Richtung drängen. Solange man da die Menschen nicht hinters Licht führ, ist für mich alles gut und ich denke die meisten Menschen sind mündig genug ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Viele Entscheidungen kann ich aus meinem Blickwinkel nicht verstehen, dennoch können sie für die jeweilige Person Sinn ergeben. |
Wenn die Menschen mündig sind und ihre eigenen Entscheidungen treffen, lassen sie sich doch gar nicht in eine gewisse Richtung drängen. Wer meint, dass die Gatekeeper-Funktion der Verlage nicht mehr zeitgemäß ist, weil sie an den Bedürfnissen einer Leserschaft vorbeiproduzieren - bitteschön, soll er oder sie es beweisen - sei es durch frenetische Zustimmung in einem Schriftstellerforum, Standing Ovations auf der öffentlichen Lesung oder reißenden Absatz im Selfpublishing.
_________________ "You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson) |
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Levo Klammeraffe
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Beiträge: 870
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L 22.10.2021 16:20
von Levo
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Zitat: | Wir können uns jetzt lange über DKZV unterhalten, ich möchte das aber nicht zu einer Grundsatzdiskussion zu DKZV machen. Ich finde wenn es einem das Wert ist, dann soll man es machen. In vielen Fällen wird das Thema die Verlage nicht ansprechen, die Qualität nichts ausreichen oder eben wirklich mal keine Ressourcen bei den Verlagen frei sein. Es wird auch Menschen geben, die sich Selfpublishing nicht zutrauen. Was bleibt diesen Menschen noch über? Sie können es sein lassen oder sie suchen weiter. Da wird ja nur ein Bedürfnis gedeckt - wie in vielen anderen Bereichen auch. Dort hat man aber oft kein Problem damit. |
Man kann sich auch ein Auto ohne Motor kaufen, um sein Bedürfnis nach Mobilität zu stillen.
Der Verkäufer nimmt das Geld fürs Benzin, steckt für den Fahrer noch den Schlüssel in die Zündung, sagt: "Brummbrumm", schlägt die Fahrertür zu, und los geht's!
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nebenfluss Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5994 Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
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27.10.2021 18:44
von nebenfluss
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Kojote hat Folgendes geschrieben: |
Drittens, weil den Autoren vorgegaukelt wird, sie würden mit dem phänomenalen Manuskript gute Möglichkeiten des Verdienstes haben. |
Das könnte man nun für überzogen halten, da die Website das so nicht hergibt. Aber man kann sich ja mal den irreführend als "umfangreiche Informationen für Neuautoren" bezeichneten Newsletter bestellen (und natürlich gleich wieder abbestellen) und darin folgende Passage finden:
Zitat: | Erfolgreiche Buchverkäufe, Lizenzen für Übersetzungen, Blindenschriftausgaben und auch Verfilmungen zeigen auf, dass ein großes Interesse an neuen Ideen und Sichtweisen besteht. Tausende Rezensionen und Berichte in unzähligen Medien sowie Veröffentlichungen von bis zu 15 Büchern einzelner Autoren belegen eindrucksvoll das Interesse, welches professionell aufbereitete Bücher von neuen Autoren am Markt wecken. |
(Hervorhebungen aus Quelle übertragen)
Ob wohl schon mal ein Titel des (zensiert)-Verlages in eine andere Sprache übersetzt oder verfilmt worden ist? Tausende Rezensionen in unzähligen Medien? Steht das da wirklich?
Ja. Und nein. Man spricht halt gerade nicht vom (zensiert)-Verlag.
Man könnte das quasi als den "(zensiert)-Trick" bezeichnen. Aussagen zum eigenen "Verlag" werden auf höchst clevere Weise mit irgendwelchen allgemeinen Aussagen zum allgemeinen Buchmarkt vermischt, zu dem der Verlag kaum Verbindungen vorweisen kann.
Nach gleicher Machart, aber noch dreister - vom Newsletter aus verlinkt - im zum "Interview" geadelten Selbstgespräch des Verlegers, wo er das hier raushaut:
Wolfgang Bader himselves hat Folgendes geschrieben: | Self-Publishing, Blog, Dienstleistungsverlag – welchem Marktmodell schreiben Sie die größten Zukunftschancen zu und warum?
Dem Modell mit der besten Qualität. Generell haben alle Publikationsmodelle ihre Berechtigung. Der Markt wird aber von schlechten Büchern überschwemmt. Dadurch steigt das Sicherheitsbedürfnis des Konsumenten. Ähnlich wie bei Filmen und Serien setzt der Rezipient auf bewährte Qualität. Qualität, die primär im Buchhandel zu finden ist. Die Verfügbarkeit im Buchhandel ist ein verbindliches Qualitätssiegel für den Leser. Will man im Verkaufsregal vertreten sein, kommt man um einen Verlag nicht herum. Nur ein Verlag befriedigt den hohen Qualitätsanspruch von Lesern und Autoren. Kurz gesagt: Der moderne Leser will wissen, worauf er sich einlässt. Der moderne Autor versteht es, dieses Bedürfnis für sich zu nutzen – zum Beispiel mit einem Dienstleistungsverlag. |
Nun ja. Schon mal einen (zensiert)-Titel im Verkaufsregal einer Buchhandlung entdeckt?
Hat er also tatsächlich gerade die eigens verlegten Werke als - zumindest vom Konsumenten aus gesehen - qualitativ minderwertig und damit chancenlos bezeichnet? Und zwar nicht in einem Vieraugengespräch, das von irgendeinem fiesen Journalisty durchgestochen worden wäre, sondern ganz freiwillig, als Selbstbekenntnis im eigenen Verlagsblog?
Man muss es wohl so lesen.
Aber mei. Eventuell liest der typische (zensiert)-Autor nicht mal Bücher. Was hätte er also in einer Buchhandlung verloren.
Bemerkenswert auch, dass sich hinter dem Link "Die Presse über den (zensiert) Verlag" gekaufte Werbung bei Focus-Online verbirgt. Von wegen: Die Presse über ...
ein einziges Kasperletheater, um zu verschleiern, dass kein Buchhändler und keine Journalistin mit diesem dubiosen Verein etwas zu schaffen haben will.
_________________ "You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson) |
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Wolfgang Bader Schneckenpost
W
Beiträge: 8 Wohnort: Neckenmarkt
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W 28.12.2021 17:24
von Wolfgang Bader
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Liebe Forenuser,
ich hoffe es geht Ihnen allen gut und Sie hatten ein frohes Weihnachtsfest. Bezüglich mancher innerhalb der letzten Wochen geäußerten Aussagen, möchte ich ein paar kurze Ergänzungen, bzw. Korrekturen anfügen: Natürlich werden die Bücher unserer Autoren auch umfassend verkauft und im vergangenen Jahr alleine konnten wir eine hohe sechsstellige Zahl an Büchern an zufriedene LeserInnen verkaufen.
Die Menschen sind heute selbstbestimmter und möchten freier entscheiden, ob und wie ihre Bücher veröffentlicht werden. Da gleichzeitig aber weit mehr Personen die Möglichkeit haben selbst ein Buch zu schreiben, als dies noch vor 10 oder 20 Jahren der Fall war, und sich auch die Möglichkeiten für Geschichten sich Gehör zu verschaffen vervielfältigt haben, sowie auch Leser aus einer schier unendlichen Menge an Werken auswählen können, ist es schlichtweg nicht mehr zeitgemäß, Manuskripte nach spitzfindigen Vorurteilen auszusortieren. Jene Werke welche nicht mit Hilfe unserer Lektoren marktfähig bearbeitet werden können lehnen auch wir ab.
Darüber hinaus möchte ich auch folgende Aspekte aufklären: Wir bieten unterschiedliche Veröffentlichungspakete an, jeder Autor kann das für ihn passenden auswählen. Dabei gibt es auch kostengünstige Pakete in denen nur wenig Marketingaktivitäten inkludiert sind.
Wir versprechen niemanden einen Verkaufserfolg, sind aber sehr stolz darauf, dass einige unserer Autoren mittlerweile von ihrer schriftstellerischen Tätigkeit leben können. Durch derartige Erfolge wurden auch bereits einige hundert Bücher in andere Sprachen wie englisch, französisch aber z.B. auch lettisch übersetzt.
Wer sich für die Möglichkeiten, die Angebote und die verschiedenen Pakete unseres Verlags interessiert, wird darüber auch genauestens und transparent informiert und kann unsere Verträge so lange er möchte prüfen und vergleichen.
Herzliche Grüße und einen besinnlichen Jahresausklang,
Wolfgang Bader
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Rodge Klammeraffe
Beiträge: 847 Wohnort: Hamburg
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31.12.2021 12:49
von Rodge
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Wolfgang Bader hat Folgendes geschrieben: | ... und im vergangenen Jahr alleine konnten wir eine hohe sechsstellige Zahl an Büchern an zufriedene LeserInnen verkaufen.
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Das glaube ich nur zum Teil. Sechsstellig kann schon sein, an "zufriedene LeserInnen" stimmt vermutlich nicht, da die meisten Exemplare an die Autoren gegangen sein dürften, die sich zur Abnahme (und in Folge zum Eigenvertrieb) verpflichtet haben. Wer das nicht glaubt, kann sich ja mal fragen, welches Buch aus einem DKZ-Verlag es je auf eine renommierte Bestenliste geschafft hat.
Wer etwas veröffentlichen will und es nicht über einen Agenten oder Verlag will oder kann, der kann das wesentlich günstiger als über einen DKZ-Verlag bekommen. Das einzige, was man wirklich braucht, ist Lektorat/Korrektorat, hier gibt es Angebote für ein Lektorat so ca. ab 4 Euro je Normseite, ggf. kann das über Werkstatt-AG´s und den eigenen Freundeskreis auch billiger organisiert werden.
Dann braucht man noch ein professionelles Cover, mit Preisen so ab ca. 250 Euro. Den Rest (Buchsatz, Verschlagwortung, Marketingaktionen etc.) kann man auch selbst durchführen.
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Murmel Schlichter und Stänker
Alter: 68 Beiträge: 6380 Wohnort: USA
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01.01.2022 17:15
von Murmel
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Wolfgang Bader hat Folgendes geschrieben: | Natürlich werden die Bücher unserer Autoren auch umfassend verkauft und im vergangenen Jahr alleine konnten wir eine hohe sechsstellige Zahl an Büchern an zufriedene LeserInnen verkaufen. |
Ich weiß jetzt nun nicht, welchen DKZV sie vertreten, und wie Ihre Bedingungen sind, aber diese Aussage besagt noch gar nichts, denn es fehlen wichtige Parameter: Wie viele Titel haben wie viel generiert?
Ich erinnere mich gut an eine Autorin, die von ihrem Hausverlag (traditionell) für 200.000 verkaufte Bücher ausgezeichnet wurde. Toll, nicht wahr? Doch diese Zahl wurde nicht etwa durch einen oder zwei Titel erreicht, sondern durch 32 Titel über eine Karriere von mehr als 20 Jahren. Und damit relativiert sich der Erfolg erheblich. Da verkauft so mancher Selbstveröffentlicher mehr, ohne dass er den Verlag miternähren muss.
Alles ist relativ und in diesem Sinne, ein gutes Neues Jahr!
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Theresa M Schneckenpost
T Alter: 63 Beiträge: 12 Wohnort: Gerasdorf
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T 14.01.2022 12:19
von Theresa M
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Kojote hat Folgendes geschrieben: |
Hallo Theresa M,
du hast hier mit vielen Worten umschrieben, dass DKZV doch gar nicht "so pauschal böse" sind, aber im Endeffekt hast du den Kritikern dieser Verlage nur Rückenwind verschafft:
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Ich sage, es ist eine Variante unter vielen. Ob es für jemanden eine Option ist, kann letztlich nur die Person selbst entscheiden. Nicht jeder Mensch hat dieselben Voraussetzungen oder Ziele. Denke das sollte man schon unterscheiden.
Halte wenig von dem Denkmuster, nur wer mit Schreiben auch Geld verdient darf es machen.
Ich bin keine professionelle Marathonläuferin - trotzdem gehe ich laufen, kaufe mir teure Schuhe und Ausrüstung dazu. ich habe keine Sponsoren, muss mir das also alles selbst finanzieren. Wieso mach ich das - weil es mir Spaß macht und zu meiner Erholung beiträgt. Da kann mir ein professioneller Marathonläufer noch so oft sagen, das wäre dumm, er bezahlt dafür nichts und bekommt sogar noch Geld, mir ist es das wert.
Ähnlich kann es auch beim Schreiben sein.
Kojote hat Folgendes geschrieben: |
Ich bin der Meinung, dass die meisten Autoren, die bei Druckkostenzuschussverlagen veröffentlichen, in der Tat hinters Licht geführt werden.
Erstens,...
Zweitens,...
Drittens,...
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Wer in der Lage ist ein Buch zu schreiben, ist auch in der Lage einen Vertrag zu lesen.
Erstens: Wenn in dem Vertrag kein Marketing dabei ist, dann wird auch keines gemacht. Also lesen was drinnen steht.
Zweitens: Wenn ich Laufschuhe kaufe, wird mir auch der Schuh um 300€ angeboten weil mich das ja angeblich schneller macht. Muss ich den nehmen - Nein. Die Entscheidung liegt bei mir.
Drittens: Finde ich nicht richtig wenn es so passiert. Wenn mir aber schon zig Verlage abgesagt haben und plötzlich meint einer ich kann damit reich werden, muss mir das auch zu denken geben.
Ich gehe jetzt davon aus, dass der Großteil der Menschen mündige Bürger sind, als solcher kann man auch für sich entscheiden für was man Geld ausgibt. Ist es ein schnelles Auto, sind es Reisen, möchte man teure Kleidung haben,...
Da ist es doch auch vielen egal was man mit seinem Geld macht. Ist man mit dem Ferrari in der Stadt schneller unterwegs als wie mit dem Smart? Erholt man sich in Spanien weniger als auf dem Malediven? Ist die Qualität bei Designermarken wirklich besser oder zahlt man da nur für den Namen?
Man muss halt auch einen Unterschied zwischen den Menschen sehen. Es gibt unterschiedliche Ziele. Daher gibt es da auch unterschiedliche Herangehensweisen. Da wie dort wird nur ein Bedürfnis erfüllt.
Solange man da nicht hinters Licht geführt wird, ist für mich eben alles gut und man kann selbst entscheiden.
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WSK Reißwolf
Alter: 34 Beiträge: 1811 Wohnort: Rinteln
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14.01.2022 12:46
von WSK
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Theresa M hat Folgendes geschrieben: | Ich bin keine professionelle Marathonläuferin - trotzdem gehe ich laufen, kaufe mir teure Schuhe und Ausrüstung dazu. ich habe keine Sponsoren, muss mir das also alles selbst finanzieren. Wieso mach ich das - weil es mir Spaß macht und zu meiner Erholung beiträgt. Da kann mir ein professioneller Marathonläufer noch so oft sagen, das wäre dumm, er bezahlt dafür nichts und bekommt sogar noch Geld, mir ist es das wert.
Ähnlich kann es auch beim Schreiben sein. |
Hat dir beim Marathonlaufen schon mal jemand Schuhe für 8.000€ verkauft und dir gesagt: Wow, ich habe dich gerade beim Laufen beoachtet, und du bist ein riesiges Talent. Jetzt brauchst du nur noch diese Schuhe für 8.000€, dann wirst du morgen Olypiasieger sein!
DKZV sind keine normalen Dienstleister. Deren Geschäftsmodell ist es, Leute zu verarschen.
Und das machen sie nicht nur mit Bücher drucken. Es gibt ja auch die angeschlossenen Schriftsteller-Kurse u.ä., wo den Leuten auch mit Lob und Zuwendung das Geld aus der Tasche gezogen wird. Man nimmt an dem Kurs teil und der Kursleiter suggeriert einem: Du bist ein Ausnahmetalent, und ich bin überzeugt von deinem Werk! Ich möchte dich weiter fördern. Für nur 800€ (Freundschaftspreis) lektoriere ich dein Werk.
Nachdem das ganze ein Fernkurs ist, findet der Student nicht heraus, dass jeder dieses Angebot bekommt, dass jeder ein Ausnahmetalent ist.
Und dann war das Werk so gut, dass komischerweise nur drei Fehler drin waren.
Das ist legal, niemand verbietet dir, für die Korrektur von drei Fehlern 800€ zu nehmen. Aber es ist dennoch so, so übel, die Leute bei ihrem Stolz zu packen, ihnen Honig ums Maul zu schmieren, ihnen Hoffnung zu machen, sie könnten große Schriftsteller werden. Und im echten Literaturbetrieb fliegen die Leute dann hart auf die Schnauze, weil sie gar nicht gemerkt haben, dass sie verarscht wurden. Das tut richtig weh, wenn man sich jahrelang da reingesteigert hat und dachte, man hätte total das Talent. Das kann auch klugen, fleißigen Menschen passieren, jedem von uns, weil deren Methoden so perfide und schlecht zu durchschauen sind.
Ich kann nicht fassen, wie Menschen das Gewissen aufbringen können, für so einen Verbrecherverein zu arbeiten. Nein, an DKZV ist definitiv nichts schönzureden oder zu relativieren.
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Theresa M Schneckenpost
T Alter: 63 Beiträge: 12 Wohnort: Gerasdorf
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T 14.01.2022 12:53
von Theresa M
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nebenfluss hat Folgendes geschrieben: |
Es bleibt ihnen immer noch übrig, ihre Texte im persönlichen Umfeld zu verbreiten, ins dsfo oder auf einen eigenen Blog zu stellen. Wer nicht "gut" bzw. marktgängig genug schreibt, um Verlage zu überzeugen, und die Mühen des Selfpublishings nicht auf sich nehmen will, erfüllt halt nicht die Voraussetzungen, um hochoffiziell als Schriftsteller raus zu kommen. Da hat doch niemand einen verbürgten Anspruch drauf, egal wie ungeschickt er/sie sich anstellt. |
aber wenn das nicht ihr Ziel ist, dann haben du und ich ja nicht darüber zu entscheiden was sie machen sollen und was nicht. Sie können doch machen was sie wollen. Und wenn sie jede Seite in Goldblätter eingravieren lassen wollen. Viel Spaß damit:)
Als Schriftsteller, der mit seinem Talent Geld verdient, lässt sich das einfach sagen. Schau dir an wie viele Menschen glauben sie sind gute Sänger etc. - manche machen sich dann in Fernsehshows lächerlich. Selbst wenn da ein Experte zum 10x sagt: "Du kannst nicht singen, lass es sein", im nächsten Jahr tauchen sie wieder auf. Wenn dieser Mensch dann Geld dafür ausgibt seine eigene CD zu machen, soll er das doch.
nebenfluss hat Folgendes geschrieben: |
Das Problem, das "man" damit hat, basiert aber doch auf Berichten von Menschen, die erst den Lobpreisungen und Versprechungen solcher "Verlage" auf den Leim gegangen sind und am Ende mit den Leistungen alles andere als zufrieden waren. Ein Verlag, der unserer klassischen Vorstellung eines Verlagswesens widerspricht, soll sich entweder nicht Verlag nennen oder die Unterschiede unmissverständlich transparent machen anstatt z. B. fälschlicherweise vorzugaukeln, man würde dort Manuskripte lesen und kompetent auf Inhalt, Stil, Zielgruppe hin untersuchen. |
Wenn ich bei zig Verlagen abgelehnt wurde, muss mir das zu denken geben. Wenn ich es nicht wahrhaben möchte, kann ich mir schon vorstellen, dass man dann nicht genau hinschaut wenn man endlich jemanden gefunden hat, der einem eine Veröffentlichung anbietet.
Ich gehe jetzt immer davon aus, dass da niemand mit bösen Tricks absichtlich hinters Licht geführt wird, das möchte ich auch nicht allen Anbietern unterstellen, da gibt es bestimmt auch unterschiede. Dann muss man doch in der Lage sein alles zu prüfen und sich dann auch dafür oder dagegen zu entscheiden.
Du weißt aber auch nicht ob der jeweilige Autor/die jeweilige Autorin überhaupt ein Lektorat etc. wollte. Wenn man dann ein Buch druckt, wo es von Fehlern und Lücken in der Geschichte nur so wimmelt, muss das nicht auf ein schlechtes Lektorat zurückzuführen sein.
nebenfluss hat Folgendes geschrieben: |
Keine Ahnung, was man unter dem Gesichtspunkt, gar nicht veröffentlichen zu wollen, bei diesem Thema anders sehen sollte. Bei der Erfüllung durchs Schreiben unterstützt dich ein DKZV nicht. Oder zumindest sind das dsfo und andere literaturbezogene Angebote im Netz, der Nanowrimo, lokale Schreibgruppen usw. usf. allesamt bessere Motivatoren und Inspirationsgeber als ein Unternehmen, das dir - und zwar ausschließlich - Geld aus der Tasche locken will. |
Also was ich jetzt so gesehen habe, bietet beispielsweise genau der (zensiert) Verlag auch Schreibwerkstätten an. Da sollen einem auch Coaches unterstützen und weiterhelfen. Wie sehr das jetzt stattfinden kann, weiß ich nicht. Ich brauch das auch nicht und möchte es auch nicht so machen. Aber das zeigt ja zumindest, dass auch der "Verlag" möchte, dass die Personen besser werden.
Was kostet denn heutzutage kein Geld? Für mich ist das halt kein Argument dagegen. Such ich mir privat einen Lektor, macht der das auch nicht gratis, brauch ich einen Grafiker, wird der das auch nicht umsonst machen. Vielleicht hat man Glück und kennt jemanden oder man fängt sich einen Studenten, der das für seine Seminararbeit braucht. Aber sonst zahlt man eben auch im Selfpublishing dafür. Da misst man mit zweierlei Maß. Einmal ist Bezahlen nicht gut, dann wiederum hat man damit kein Problem.
nebenfluss hat Folgendes geschrieben: |
Wenn die Menschen mündig sind und ihre eigenen Entscheidungen treffen, lassen sie sich doch gar nicht in eine gewisse Richtung drängen. Wer meint, dass die Gatekeeper-Funktion der Verlage nicht mehr zeitgemäß ist, weil sie an den Bedürfnissen einer Leserschaft vorbeiproduzieren - bitteschön, soll er oder sie es beweisen - sei es durch frenetische Zustimmung in einem Schriftstellerforum, Standing Ovations auf der öffentlichen Lesung oder reißenden Absatz im Selfpublishing. |
Die Mehrheit der Menschen wird es auch einfach sein lassen nachdem sie keinen Verlag gefunden haben. Einige werden trotzdem nach anderen Lösungen suchen. Vielelicht ist da auch viel übertriebenen Ehrgeiz oder Geltungsdrang schuld, wenn das aber ausgenutzt wird und sich eine ganze Brache darum bildet, ist sicherlich ein markt da. Für viel Blödsinn gibt es einen markt und da verstehe ich es auch nicht. Aber einige denken eben nicht so wie du und ich, ich finde, das muss man auch respektieren.
Man kann die leute darauf hinweisen genau alle Verträge zu lesen, sich nicht drängen zu lassen, alles nochmal mit Freunden und Bekannten im Vorhinein zu besprechen,... Aber die Entscheidung für andere sollte man nicht treffen.
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WSK Reißwolf
Alter: 34 Beiträge: 1811 Wohnort: Rinteln
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14.01.2022 12:57
von WSK
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Theresa M hat Folgendes geschrieben: | aber wenn das nicht ihr Ziel ist, dann haben du und ich ja nicht darüber zu entscheiden was sie machen sollen und was nicht. Sie können doch machen was sie wollen. Und wenn sie jede Seite in Goldblätter eingravieren lassen wollen. Viel Spaß damit:) |
Nein, sie haben keine Wahl, weil sie manipuliert werden. Die DKZV belügen ihre Kunden, dass sie Talent hätten, und dass ihr Werk Potential hätte, und sie belügen sie, dass die Chancen auf Erfolg im DKZV ziemlich groß wären, was sie nicht sind.
Das Geschäftsmodell basiert auf Lügen und Verarschen, auf bewusster Manipulation, und wenn es nicht so viele arme Säue gäbe, die darauf hereinfallen, könnten sie ihren Laden dichtmachen.
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Theresa M Schneckenpost
T Alter: 63 Beiträge: 12 Wohnort: Gerasdorf
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T 14.01.2022 13:05
von Theresa M
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Wohlstandskrankheit hat Folgendes geschrieben: |
Hat dir beim Marathonlaufen schon mal jemand Schuhe für 8.000€ verkauft und dir gesagt: Wow, ich habe dich gerade beim Laufen beoachtet, und du bist ein riesiges Talent. Jetzt brauchst du nur noch diese Schuhe für 8.000€, dann wirst du morgen Olypiasieger sein!
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Mir nicht aber ich kann dir von meinem Neffen erzählen, der ein Angebot einer bekannten Fußball Mannschaft bekommen hatte, sollte ins Internet, gleich dort in die Schule, andere Stadt,.. - er kommt ganz groß raus und wird der nächste Messi. Na wie glaubst du haben seine Augen geleuchtet? Wer darf ihm dann seiner Träume berauben - es sind die Eltern. Jahre später, er hat die Schule vernachlässigt weil er ja eh Profifußballer wird, sitzt er jetzt ohne Abschluss da. Na wie fair ist das? Da hätte ich die paar tausend Euro gerne gezahlt für Umzug, Schule,...
Die Welt ist nicht rosarot, je früher man das lernt, desto besser. Aus Fehlern lernt man (hoffentlich) Für mache ist es dann aber leider zu spät um sie wieder korrigieren zu können oder es braucht eben sehr lange und ist mühevoll.
Wohlstandskrankheit hat Folgendes geschrieben: |
Ich kann nicht fassen, wie Menschen das Gewissen aufbringen können, für so einen Verbrecherverein zu arbeiten. Nein, an DKZV ist definitiv nichts schönzureden oder zu relativieren. |
Es gibt überall negative Aspekte. Wie kann dir ein Bankangestellter Aktien andrehen für die es keine Rendite geben wird aber er Provision kassiert? Wie kann man Lebensmittel Kindern anpreisen, die fast nur aus Zucker bestehen?
Wer hat den da ein schlechtes Gewissen - da wird doch auch auf die Eigenverantwortung der Menschen betont.
Ich sage nicht, das gehört nicht auch alles geändert. Aber ich tu nicht so als sei das der einzig negative Bereich.
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6398 Wohnort: 50189 Elsdorf
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14.01.2022 13:13
von Ralphie
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Nenn mir ein positives Beispiel für einen DKZV
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5437 Wohnort: OWL
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14.01.2022 13:14
von Willebroer
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Wohlstandskrankheit hat Folgendes geschrieben: |
Das Geschäftsmodell basiert auf Lügen und Verarschen, auf bewusster Manipulation, und wenn es nicht so viele arme Säue gäbe, die darauf hereinfallen, könnten sie ihren Laden dichtmachen. |
Darauf basiert unsere ganze Wirtschaft. Warum sind Werbespots bei RTL so teuer?
Porsche hat im letzten Jahr mehr Autos verkauft als je zuvor (wahrscheinlich nicht an "arme" Säue). Für manchen Porsche könntest du ein ganzes Verlagsprogramm finanzieren.
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