Ohne Dich

[meran]

Ohne Dich

                            Laublos wären
                            geliebter Gefährte
                            meine eigenen Sommer
                            ohne dich.
                            Ohne Fähren
                            meine Flüsse
                            und ohne Mäander;
                            meine Lippen
                            ohne Küsse
                            wärst du nicht.
                            Alle meine Länder
                            und Monde ohne
                            Frühling
                            und ohne Geheimnis.
                            Die Nächte: Finsternis
                            ohne Versprechen,
                            kein Taganbrechen
                            und Morgenfirnis
                            uferlos fern
                            im Nichtlicht
                            Erdenstern
                            ohne dich.

[lilli.vostry]

Hallo Meran,

ein schönes LiebesGedicht ist das. LI stellt sich vor, wie es wäre ohne den geliebten Menschen. Die Bilder gefallen mir, sie greifen gut ineinander und sind anschaulich.

Würde nur minimal ändern: Ohne Frühling/ohne Geheimnis - das "und" streichen, ist verzichtbar.

Und im Zeilenaufbau eine Zäsur setzen zu den vorigen Zeilen mit einer Leerzeile an der Stelle: Die Nächte: Finsternis...

Weil die Erzählform hier wechselt, zweideutiger wird, ungewisser, ob es eine gemeinsame Zukunft geben wird.
Das Ohne Dich in der Schlusszeile kann beides bedeuten und ist gerade in ihrer offen gehalten Aussage um so eindringlicher.

Gerne gelesen.

Liebe Grüße,
Lilli

[Perry]

mir gefallen die bildlichen Liebeserklärungen auch gut.
Konstruktiv sehe ich einige Redundanzen im Text, die ich Dir gerne aufzeigen möchte:

Ohne Dich

Laublos wären
geliebter Gefährte
meine eigenen Sommer
ohne dich.
Ohne Fähren
meine Flüsse
und ohne Mäander;
meine Lippen
ohne Küsse
wärst du nicht.
Alle meine Länder
und Monde ohne      -> auf Monden gibt es i.d.R. keinen Frühling
Frühling
und ohne Geheimnis.
Die Nächte : Finsternis
ohne Versprechen,
kein Taganbrechen
und Morgenfirnis
uferlos fern
im Nichtlicht
Erdenstern
ohne dich.

Das "Nichtlicht" gefällt mir klanglich und in der Umschreibung des Lichtleeren sehr gut.
LG
Perry

[meran]

Vielen Dank ihr beiden, für die Rückmeldungen und Anmerkungen! Ich werde damit umgehen, und später - nach der "Politur"- nocheinmal vorrücken.
Nur soviel schon: die realistische Aufklärung über die Monde lassen mich schmunzeln, Perry ! MEINE Monde sind fantastischerweise ÜBERHAUPT nicht ohne Frühling. Sie transportieren sogar Gezeitenströme, auch bildlich. ( Manche Kulturen gliedern selbst die Jahresumschwünge über den MondRhythmus, oder zählen/bezeichnen eine Zeitspanne mit "soundsoviel Monden".)
Schönen Frühlingsabend! auch dir, lilli.

meran