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Hanif Kureishi: 99,9% der Creative-Writing-Studenten sind talentlos

 
 
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sleepless_lives
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Beitrag16.03.2014 16:41
Hanif Kureishi: 99,9% der Creative-Writing-Studenten sind talentlos
von sleepless_lives
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Leider nur auf Englisch:

Ursprünglich ein Artikel im Independent
Creative writing courses are a waste of time, says Hanif Kureishi (who teaches one)

aufgriffen im Guardian mit ein paar Kommentaren von anderen Schritstellern:

Creative writing professor Hanif Kureishi says such courses are 'a waste of time'


_________________
Es sollte endlich Klarheit darüber bestehen, dass es uns nicht zukommt, Wirklichkeit zu liefern, sondern Anspielungen auf ein Denkbares zu erfinden, das nicht dargestellt werden kann. (Jean-François Lyotard)

If you had a million Shakespeares, could they write like a monkey? (Steven Wright)
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agu
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Beitrag16.03.2014 17:42

von agu
Antworten mit Zitat

Naja, er hat wahrscheinlich Recht Laughing
Aber das gilt ja für so ziemlich alle Kunstformen ...


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Meine Bücher:
Engelsbrut (2009 Sieben, 2011 LYX) | Engelsjagd (2010 Sieben) | Engelsdämmerung (2012 Sieben)
Die dunklen Farben des Lichts (2012, SP)
Purpurdämmern (2013, Ueberreuter)
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Murmel
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Beitrag16.03.2014 17:47

von Murmel
Antworten mit Zitat

agu hat Folgendes geschrieben:
Naja, er hat wahrscheinlich Recht Laughing
Aber das gilt ja für so ziemlich alle Kunstformen ...

sehe ich auch so.


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Nordlicht
Geschlecht:weiblichWaldschrätin


Beiträge: 3755



Beitrag16.03.2014 21:55

von Nordlicht
Antworten mit Zitat

... was mich nun zu der Frage verleitet, ob der werte Mr Kureishi zu den 99.9% der talentlosen Schreiber gehört, dass er sich als Professor für Untalentierte abrackern muss, statt von seinen literarischen Erolgen zu leben? Mr. Green Hat man in den unterrichtenden Künsten ja auch oft.

Zitat:
Kureishi, 59, who began his career writing pornography before joining the Royal Court Theatre


Oder gehört er zu den begnadeten 0.1%?


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Gänsefüßchen
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Wohnort: Go West


A
Beitrag20.03.2014 14:33

von Avatar
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Solche Frustartikel gibt es immer wieder.
Und was ist schon Talent? Es bedeutet doch nur, dass diejenigen etwas härter arbeiten müssen als die anderen.
 Für mich ist das Wichtigste, dass ein Autor entweder überraschende Ideen hat oder dass es ihm gelingt, mich mit einem Gedanken, der mir neu ist, zum Nachdenken zu bringen.
Dann kaufe ich auch sein zweites Buch.

Liebe Grüße
vom Avatar


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Wer gut schreiben will, sollte auch gut lesen können.
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MonkeyNut
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen


Beiträge: 43
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Beitrag25.03.2014 12:07

von MonkeyNut
Antworten mit Zitat

Zitat:
Und was ist schon Talent? Es bedeutet doch nur, dass diejenigen etwas härter arbeiten müssen als die anderen.


Wie genau meinst du das?
Denn ich glaube das Talent die Vorraussetzung ist, um sich etwas aneignen zu können.

Ob man Talent hat oder nicht bzw. wie man ein Talent als solch eines erkennt, ist natürlich schwer zu sagen, doch ohne Talent geht es - denke ich - nicht.

Denn ich fand es sehr interessant, dass Kureishi ansprach, dass viele in diesen Creative Writing Kursen lernen, wie man schreibt jedoch nicht dazu in der Lage sind eine spannende Story aufs Papier zu zaubern.
Natürlich kann man ein Handwerk erlernen.
Ich könnte durchaus lernen Gitarre zu spielen, doch ich wäre niemals dazu im Stande zu lernen wundervolle Songs zu komponieren.

GLG Monkey smile


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Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.
-Albert Einstein
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Mr. Curiosity
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Alter: 35
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Beitrag25.03.2014 12:43

von Mr. Curiosity
Antworten mit Zitat

Zitat:
Für mich ist das Wichtigste, dass ein Autor entweder überraschende Ideen hat oder dass es ihm gelingt, mich mit einem Gedanken, der mir neu ist, zum Nachdenken zu bringen.


Dazu braucht jemand Talent.

Gute Literatur hat viel mit der Wahrnehmungsfähigkeit des Autors zu tun. Manche besitzen eine solche besondere Weltwahrnehmung, andere besitzen sie nicht. Bis zu einem gewissen Grad kann man schreiben auch lernen. Ich behaupte mal, jeder könnte Heftchenromane schreiben, einen einigermaßen soliden Krimi oder einen Elbenroman, der sich an "Herr der Ringe" bedient. Doch es gibt eben vieles, wohin einer mit reinem Fleiß nicht gelangen kann und wofür er Talent braucht, gerade dann, wenn er Genre-Konventionen verlassen will.
So entstehen die Romane, die einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen und den Leser zum Nachdenken bringen.


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"Wenn du Schriftsteller sein willst, dann sag, dass du der Beste bist ...
Aber nicht, solange es mich gibt, kapiert?! Es sei denn, du willst das draußen austragen."

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Merlinor
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Beitrag25.03.2014 16:06

von Merlinor
Antworten mit Zitat

Au weia

Als überzeugter Autodidakt stehe ich jedem schulischen und universitären System kritisch gegenüber.
Aber solch pauschalisierende Aussagen zu einem Studiengang sind unseriös.

Die Aussage, 99.9 Prozent der Schüler seien talentlos, ist eine ziemlich dreiste Provokation und einfach falsch.
Wenn Studenten in seinen Kurs gehen, dann ist dies für die meisten wohl tatsächlich verschwendete Zeit, denn mit solcher Arroganz konfrontiert wird kein eventuell noch schlafendes Talent geweckt.

Ein Lehrer mit einer solchen Einstellung ist daher ein schlechter Lehrer.
Mehr ist dazu nicht zu sagen.

Erfreulicherweise gibt es in dem Bereich aber auch noch andere Lehrer, die ihren Auftrag ernst nehmen, mit Leidenschaft und Fantasie an die Sache gehen und in den Schülern deshalb auch etwas bewirken, wie der zweite Artikel zeigt.
Ein schönes Beispiel dafür findet sich in der dort zitierten Aussage von Jeanette Winterson über ihr Herangehen an einen solchen Lehrauftrag.

So etwas aufsehenerregend Unsinniges, wie Professor Kureishi mit seiner provozierenden These, macht man als Autor und „Lehrer“ wohl am sinnvollsten dann, wenn man mal wieder in die Schlagzeilen will, weil die eigenen Bücher sich ohne einen werbeträchtigen Skandal nicht mehr gut genug verkaufen.

Als Lehrer würde ich ihn nach diesem Stunt allerdings keiner Universität mehr empfehlen.

LG Merlinor


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„Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
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Schmerzlos
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Beiträge: 15



S
Beitrag25.03.2014 16:32

von Schmerzlos
Antworten mit Zitat

Schließe mich Merlinor, was die angebliche Talentlosigkeit von 99.9% der Schützlinge angehen soll, an.
Was für eine absurde, an den Haaren herbeigezogene Zahl. Überhaupt halte ich Begrifflichkeiten wie "Talent" oder auch "Begabung" für ziemlich diffus.
Im Endeffekt ist es fast immer harte Arbeit und Fleiß was den Könner vom Taugenichts unterscheidet.
Der gute Mann sollte sich, bevor er sich anmaßt etwas zu beurteilen dessen Existenz meiner Meinung nach ziemlich fragwürdig ist, eingestehen, dass er ein schlechter Lehrer sein könnte, der nicht dazu in der Lage ist, jungen Leuten beizubringen wie man einen spannenden Plot aufbaut.
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hwg
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Beitrag25.03.2014 16:34

von hwg
Antworten mit Zitat

Irgendein literaturwissenschaftliches Institut wird sicher geklärt haben,
wie der Ausbildungsgrad unserer deutschsprachigen Autorinnen und Autoren zu unterteilen ist.

Lächeln muss ich stets, wenn in der vom Autor selbst verfassten Biografie zu lesen ist, dass er beispielsweise die Matura (das Abitur) hinter sich gebracht und anschließend irgendeine Universität heimgesucht hat.
Soviel ich weiß ist, von einigen Ausnahmen abgesehen, das die ohnehin logische Reihenfolge.

Seltener liest man, dass ein ehemaliger Lehrling und nachfolgender Arbeiter oder "einfacher" Angestellter es zu einem respektablen Bucherfolg gebracht hat. Kommt so etwas tatsächlich einmal vor, verdient dieser Autor von vornherein meine besondere Aufmerksamkeit. Denn ein Nichtg'studierter
wird von den dem satten Bildungsbürgertum verpflichteten Star-Kritikern meistens kaum oder gar nicht zur Kenntnis genommen. Die wenigen Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel.

Da ich die Binnen-I-Verwendung ablehne, sind bei Autoren selbstverständlich auch die -innen mit einbezogen!
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MJoywright
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Beiträge: 1
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M
Beitrag28.03.2014 17:15
Kureishi und die Story
von MJoywright
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Hi!

Ich heiße Michael und bin ganz neu im Forum.
Den Artikel von Hanif Kureishi habe ich ebenfalls mit großer Neugier gelesen.

Die Talentäußerung war sicherlich das provokante Highlight des Ganzen. Ein anderer Aussage ist mir persönlich jedoch noch mehr im Gedächtnis geblieben (Achtung, es wir etwas grob):

Zitat:
Fuck the prose, no one's going to read your book for the writing, all they want to do is find out what happens in the story next.


Grob übersetzt:

Zitat:
Scheiß auf die Prosa, keiner wird dein Buch wegen der Schreibe lesen, die (Leser) wollen lediglich herausfinden, was in deiner Geschichte als nächstes passiert.


Ganz unrecht that vermutlich nicht, oder?

Liebe Grüße,
Michael


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MICHAEL JOYWRIGHT
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Mr. Curiosity
Exposéadler

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Der goldene Käfig


Beitrag28.03.2014 19:25

von Mr. Curiosity
Antworten mit Zitat

Zitat:
Scheiß auf die Prosa, keiner wird dein Buch wegen der Schreibe lesen, die (Leser) wollen lediglich herausfinden, was in deiner Geschichte als nächstes passiert.


Das sind leider die Auswüchse der heutigen Zeit, wo das Sprachbewusstsein und die Wertschätzung von Sprache ins Bodenlose gesunken sind.


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Jenni
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Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag28.03.2014 21:08

von Jenni
Antworten mit Zitat

Mr. Curiosity hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Scheiß auf die Prosa, keiner wird dein Buch wegen der Schreibe lesen, die (Leser) wollen lediglich herausfinden, was in deiner Geschichte als nächstes passiert.


Das sind leider die Auswüchse der heutigen Zeit, wo das Sprachbewusstsein und die Wertschätzung von Sprache ins Bodenlose gesunken sind.

Glaubst du, die heutige Zeit macht aus, dass Dinge wie Sprachbewusstsein, Kultiviertheit, Intellekt ins Bodenlose gesunken sind? Ich behaupte mal, die anspruchslose breite Masse gab es immer schon. Die Auswüchse der heutigen Zeit sind, dass man sie so laut hört und deshalb berücksichtigt. Razz

Dafür stimme ich dir völlig zu, was das Talent angeht.
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agu
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Beitrag28.03.2014 21:16

von agu
Antworten mit Zitat

Jenni hat Folgendes geschrieben:
Ich behaupte mal, die anspruchslose breite Masse gab es immer schon. Die Auswüchse der heutigen Zeit sind, dass man sie so laut hört und deshalb berücksichtigt. Razz

Ich schätze, Du hast Recht. Ihre Ansprüche diktieren heute den Großteil medialer Inhalte, weil sie in ihrer Gesamtsumme die größte Kaufkraft vereinen.


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Nordlicht
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Beitrag28.03.2014 22:07

von Nordlicht
Antworten mit Zitat

Jenni hat Folgendes geschrieben:
Mr. Curiosity hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Scheiß auf die Prosa, keiner wird dein Buch wegen der Schreibe lesen, die (Leser) wollen lediglich herausfinden, was in deiner Geschichte als nächstes passiert.


Das sind leider die Auswüchse der heutigen Zeit, wo das Sprachbewusstsein und die Wertschätzung von Sprache ins Bodenlose gesunken sind.

Glaubst du, die heutige Zeit macht aus, dass Dinge wie Sprachbewusstsein, Kultiviertheit, Intellekt ins Bodenlose gesunken sind? Ich behaupte mal, die anspruchslose breite Masse gab es immer schon. Die Auswüchse der heutigen Zeit sind, dass man sie so laut hört und deshalb berücksichtigt.


Ja, das ist halt das ärgerliche daran, dass man der Unterklasse nicht nur das Lesen und Schreiben beigebracht hat, sondern sie nun auch noch das Geld und die technischen Möglichkeiten hat, sich Unmengen von Unterhaltungsliteratur zu kaufen, schreiben UND *oh Schreck* zu veröffentlichen. Cool


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Nordlicht
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Beitrag28.03.2014 22:08

von Nordlicht
Antworten mit Zitat

*gebluenoted*

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Jenni
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Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag28.03.2014 22:19

von Jenni
Antworten mit Zitat

Nordlicht hat Folgendes geschrieben:
Ja, das ist halt das ärgerliche daran, dass man der Unterklasse nicht nur das Lesen und Schreiben beigebracht hat, sondern sie nun auch noch das Geld und die technischen Möglichkeiten hat, sich Unmengen von Unterhaltungsliteratur zu kaufen, schreiben UND *oh Schreck* zu veröffentlichen. Cool

Na ja, dass das ärgerlich sei, habe ich nicht gesagt. Oder?
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Nordlicht
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Beitrag28.03.2014 22:28

von Nordlicht
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Nee, hast du nicht. Der da: Cool sollte für Ironie stehen. Wollte noch ein: [/Ironiemodus] reineditieren, aber hab stattdessen nur einen Doppelpost fabriziert und gelöscht.

Es werden weiterhin die Leute E-Lit lesen, die sie schon immer gelesen haben, und ich sehe diese Leserzielgruppe auch nicht aussterben oder plötzlich auf Ultra-U umsatteln, bloß weil's da fünf E-Books zu €10.- gibt Laughing Kann mich natürlich auch täuschen!


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hwg
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Beitrag01.04.2014 14:02

von hwg
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Vorhin habe ich bezugnehmend auf Lesegewohnheiten
mancher Zeitgenossen irgendwo die Bezeichnung Unterklasse
gesehen - diese Einstellung gegenüber Mitmenschen
finde ich letztklassig und zeugt aus meiner Sicht von einem starken
Mangel an sozialer Intelligenz.
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Murmel
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Beitrag01.04.2014 21:13

von Murmel
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hwg hat Folgendes geschrieben:
Vorhin habe ich bezugnehmend auf Lesegewohnheiten
mancher Zeitgenossen irgendwo die Bezeichnung Unterklasse
gesehen - diese Einstellung gegenüber Mitmenschen
finde ich letztklassig und zeugt aus meiner Sicht von einem starken
Mangel an sozialer Intelligenz.

Dem stimme ich zu.

Liebe zur Kunst und die Ausübung derselben hat nichts mit Schulausbildung zu tun, sondern mit der Bereitschaft und Gelegenheit, sich mit ihr auseinanderzusetzen. Wäre das anders, hätte es keine Kunst in früheren Zeiten gegeben. Oder es gäbe keine Kunst in der Dritten Welt. Das einzige, was Kunst limitiert, ist die Muse der Inspiration und die Möglichkeit, das erforderliche Handwerk zu erlernen.

Was das Lernen betrifft: Wie jeder, der in der Schule war weiß, ist es während man um das Erlernen des Handwerks kämpft, mitunter schwer, den Kopf frei für die Kunst zu haben. Kunst kommt aus dem intuitivem Unterbewusstsein, aber das wird beim Erlernen der Handgriffe durch das faktische Oberhirn blockiert. Stimmte das, wären die Beobachtungen des Herrn schlichtweg nicht zutreffend, denn er betrachtet Schüler in ihrem Bemühen, Schreiben zu lernen.

Meine ich. smile


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Merlinor
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Alter: 72
Beiträge: 8670
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Beitrag01.04.2014 23:51

von Merlinor
Antworten mit Zitat

MJoywright hat Folgendes geschrieben:
... Ein anderer Aussage ist mir persönlich jedoch noch mehr im Gedächtnis geblieben (Achtung, es wir etwas grob):

Zitat:
Fuck the prose, no one's going to read your book for the writing, all they want to do is find out what happens in the story next.


Grob übersetzt:

Zitat:
Scheiß auf die Prosa, keiner wird dein Buch wegen der Schreibe lesen, die (Leser) wollen lediglich herausfinden, was in deiner Geschichte als nächstes passiert.


Mr. Curiosity hat Folgendes geschrieben:
... Das sind leider die Auswüchse der heutigen Zeit, wo das Sprachbewusstsein und die Wertschätzung von Sprache ins Bodenlose gesunken sind ...


Ich glaube das eher nicht.
Ich glaube stattdessen, dass Professor Kureishi in grenzenloser Arroganz nicht nur seine Schüler, sondern auch seine Leser unterschätzt.

Sicher, eine „gute“ (Hoch-) Sprache wird an unseren Schulen nur noch selten mit Nachdruck vermittelt und in bildungsfernen Schichten hat sie einen noch schwereren Stand.
Aber selbst in gesellschaftlichen Gruppierungen, die mit schulischen Einrichtungen nur wenig Berührung haben, haben Sprachbewusstsein und Wertschätzung des sprachlichen Ausdrucks eine hohe Bedeutung.
Nur finden die halt dann eigene Wege.

Ohne eine solche Grundhaltung gäbe es zum Beispiel keinen Rap.
Wer die Wurzeln des Rap kennt, weiß, welch ungeheure Wertschätzung eines dem sozialen Umfeld entsprechenden sprachlichen Ausdrucks ihm zugrunde liegt.
Sprache ist also eine Runde weiter und in einigen Feldern durchaus mehr, als die allgemeine „Hochkultur“ ihr gerne zugestehen will.

Nein, ich glaube nicht an eine gesellschaftliche Geringschätzung von Sprache.
Es mag sein, dass viele Menschen, die gerne lesen, sich mit einfachen sprachlichen und erzählerischen Strukturen zufriedengeben.
Aber nur, wenn ihnen nichts Besseres geboten wird.
Ich glaube, dass eine gute und schöne Sprache alle Menschen berührt, denn sie ist präzise, bringt den vermittelten Inhalt auf den Punkt und macht dabei auch noch Freude.

Aber natürlich kann manche Sprache den Wortschatz und das Verständnis der Angesprochenen überfordern.
Ich glaube aber auch, dass Menschen, die lesen, dieses Lesen auch immer zur Erweiterung ihres (u.a. sprachlichen) Wissens und ihrer allgemeinen Bildung benutzen.

Seid doch bitte nicht pessimistisch, teilt nicht die schwarze Sichtweise eines solchen „Lehrers“ wie dieses Professors Kureishi ... smile

LG Merlinor


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Sun Wukong
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Beiträge: 459

Podcast-Sonderpreis


S
Beitrag02.04.2014 00:21

von Sun Wukong
Antworten mit Zitat

Das war eine schöne Nachtlektüre, Merlinor. Vorallem die Erwähnung des Raps in diesem Zusammenhang fand ich inspirierend. Es gibt so viele Nischen des Erzählens, des Sprachspiels, des Sprachwettkampfes, aus allerlei kulturellen Praktiken gewachsen, und sie werden alle gepflegt in Diasporen und Stammtischen und globalen Konzernen, tragen die unterschiedlichsten Farben und Formen und Interessen. Von der Bibel über prosaische Masturbationsphantasien zur Gute-Nacht-Geschichte - das ist die wundervolle 'Logorrhoe' des Menschen.
"Peace, I'm outta here"
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