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Weihnachtshelden


 
 
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ThomasMorus1478
Geschlecht:männlichSchneckenpost

Alter: 37
Beiträge: 5



Beitrag18.02.2014 23:59
Weihnachtshelden
von ThomasMorus1478
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Dieser Text ist zuerst bei Fanfiktion.de veröffentlicht worden.
http://www.fanfiktion.de/s/52ac51470002e87e78b12ac/1/Weihnachtshelden-Wahre-Helden

Weihnachten ist zwar schon eine Weile vorbei, aber ich hoffe die Geschichte liest trotzdem noch jemand. Rolling Eyes

Weihnachtshelden

Eine einzelne Schneeflocke fiel von den dichten Wolken am Himmel herab. Sie wurde vom Wind erfasst und in kunstvollen, filigranen Manövern durch die Luft gewirbelt, als zöge sie vorgezeichnete, lang gezogenen Bahnen. Sie sollte nicht die letzte bleiben, die an diesem Winterabend zu Boden ging. Weiße Weihnachten waren in den letzten Jahren eine wahre Seltenheit geworden. Doch die Wolkendecke kündigte an, dass der Wetterbericht sich dieses Mal nicht geirrt hatte: Es würde bald schneien. Das lag in der Luft. Bald schon fielen mehr als vereinzelte Flocken gen Boden und ehe sich die knurrenden Katzen in den Straßen versehen konnten, ging ein dichtes und gewaltiges Schneegestöber auf der Stadt nieder. Die Straßen und Gassen, die Parkbänke und Laternen, die Dächer der Häuser, Kirchen und Fabrikhallen, all das wurde mit einer dichten Schneeschicht bedeckt. Fast war es, als läge die Kleinstadt unter dem Glas einer Schneekugel. Doch während der unablässige Schnee sich auf die Bewohner nieder legte, ging doch das Leben jedes einzelnen von ihnen weiter...

Es gab wohl kaum jemanden, der sich mehr gewünscht hätte, dass der Schnee zum Teufel ging, als der alte Herr Bäckerling, der auf einem Pfad durch den Stadtpark ging, als die ersten Flocken sein Gesicht berührten. Am zweit meisten ärgerte sich vielleicht Herr Häberle, der gerade erst aus Schwaben hinzu gezogen war, und am anderen Ende der Stadt wütend seine Schneeschaufel auspackte, um den Gehweg vor seinem Haus frei zu schaufeln. Doch als Herr Bäckerling bemerkte, wie der Schnee sein Gesicht, seinen abgetragenen Parker und seine durchlöcherten Handschuhe langsam durchnässten, da wurden auch seine Augen feucht, denn er weinte. Wie sollte er denn jetzt noch diese Witterungsverhältnisse überstehen?
Herr Bäckerling hatte im letzten Jahr nicht viel Glück gehabt. Zuerst hatte er seinen Job als Lagerist verloren, war dann mit den Raten für seine Eigentumswohnung nicht mehr nachgekommen und hatte sich schließlich vor den Sorgen in den Alkohol geflüchtet. Weil er völlig betrunken am Steuer seines Autos aufgegriffen worden war, hatte er nicht nur seinen Führerschein verloren, sondern nun auch ein vorbelastetes Führungszeugnis. Und so war eins zum anderen gekommen, bis er dort stand, wo er jetzt stand: Auf der Straße.

Das Wasser der schmelzenden Schneeflocken mischte sich mit Herrn Bäckerlings Tränen und während er sich weiter den schmutzigen, gekachelten Weg entlang schleppte, spürte er, wie die Kälte ihn mit ihren kargen, knochigen Fingern ergriff, um ihn nie wieder loszulassen. Und kaum hatte es begonnen, da schneite es heftiger und heftiger. Die ersten Flocken hatten sich bald in ein wildes Schneegestöber verwandelt. Verzweifelt hielt Herr Bäckerling sich die Hände vors Gesicht und stapfte Wind und Wehen entgegen durch den Matsch, bis er einen kleinen Platz erreicht hatte. Er konnte sich noch erinnern. Vor ein Paar Jahren war er im Frühling hier gewesen, als er noch Arbeit und ein Dach über dem Kopf hatte. Bei strahlendem Sonnenschein war er über das Grüne Gras gelaufen, hatte sich auf eine der Bänke gesetzt und den frisch ergrünten Bäume, und den aufblühenden Rosen zugesehen. Jetzt, da er im tiefsten Winter diesen Ort wieder aufsuchte waren die Rosen verblüht, die Bäume kahl und die Sonne war hinter den Wolken verschwunden. Erschöpft sank er auf die Parkbank, auf der er auch damals gesessen hatte, und weinte bitterlich.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Die große, runde Uhr an der Wand neben der Tafel tickte, doch der Unterricht wollte einfach nicht vorüber gehen. Fast war es, als würde der Sekundenzeiger stets weiter rasen, wenn Benny nach ihm sah, aber wie erstarrt stehen bleiben, wenn er den Blick wieder zur Tafel richtete. Frau Steinhager schrieb mit einer seelenruhigen Geduld weitere Termine an die Tafel, riet zum Fleiß in den Weihnachtsferien und betonte, dass der Stoff im neuen Jahr vorausgesetzt werde. Sehnte sie denn selbst nicht das Ende dieser verdammten Stunde herbei?

Und dann endlich. Der Schulgong erlöste die ungeduldig murrende Klasse von ihrem Warten und ehe Frau Steinhager sich umdrehen konnte, um frohe Weihnachten zu wünschen, eilten die Kinder hinaus in den Schnee. Allen voran Benni mit seinen beiden besten Freunde Florian und Janick. Lachend und scherzend liefen sie über den Schulhof warfen sich Schneebälle hinterher und rannten dann in Richtung Park froh, dem Gelände ihres Gefängnisses endlich entkommen zu sein. Sie stiegen auf einen der verschneiten Hügel und blickten freudig herab, auf den wunderbaren, weißen Spielplatz, in den der Schnee den Park verwandelt hatte.

"Super!", rief Florian. "Meine Eltern wollen erst um 14.00, dass ich nach hause komme. Und eure?"
"Auch um 14.00," antwortete Benny.
"Meine sogar erst um 15.00 Uhr," sagte Janick.
"Cool," freute sich Florian, "das heißt wir haben noch mindestens zwei Stunden Zeit."
"Und es kommt noch besser," erwiderte Benny grinsend. Er hatte den ganzen Morgen nichts davon erzählt, weil er seinen Freunden die überraschung nicht verderben wollte. Triumphierend griff er in seine Tasche und holte einen Fünf-Euro Schein hervor.
"Krass!", rief Janick aus. "Wo hast du den her?"
"Meine Oma kann uns dieses Jahr nicht an Weihnachten besuchen," erzählte Benny, und einen Moment lang trübte ein trauriger Unterton seine Euphorie. "Aber sie hat mir dafür Fünf Euro geschickt. Meine Herren, ich würde vorschlagen wir laufen zum Kiosk. Es ist Zeit für eine gepflegte Runde Schokoriegel."
"Juchuh!", Florian und Janick rannten freudig den Hügel hinunter in Richtung Kiosk. Die beiden guckten genau so freudig, wie Benny es sich den ganzen Morgen lang erhofft hatte. Fröhlich spitzte er die Lippen und begann ein Weihnachtslied zu pfeifen, als sein Blick plötzlich auf einen kleinen Platz in der nähe des schwarzen Kiosk-Gebäudes fiel. Dort lag ein Mann auf einer Bank, hatte seine Gesicht in seinen Schoß gelegt und weinte. Seine Kleidung war abgetragen, das konnte Benny selbst auf diese große Entfernung sehen.
"Sicher ein Obachloser...," murmelte er, während er sich in Bewegung setzte und langsam seinen beiden Freunden folgte. Mit einem Mal schmeckten die Schokoriegel in Bennys Erwartungen nicht mehr ganz so süß wie vorher.
Wie der alte Mann wohl heißen mochte? Und wo er herkam? Wie war er wohl obdachlos geworden? Und wie kam es, dass ihn niemand bei sich aufnahm? Nicht seine Familie, seine Freunde oder wenigstens ein Sozialheim?
Während Benny so nachdachte, spürte er plötzlich einen kalten Schauer an seiner rechten Hand. Die vielen Schneebälle, die er geformt hatte, hatten ihre Spuren hinterlassen und den Wollhandschuh so durchnässt, dass jetzt Bennys Hand fror. Und mit einem Mal dämmerte es ihm.
Wenn er selbst, der nur wenige Minuten an der frischen Luft war, schon begann zu frieren, wie mochte es dann dem obdachlosen Herrn gehen, der schon Tage, Wochen, Monate auf der Straße lebte?

Benny wollte es sich gar nicht ausmalen. Nachdenklich schaute er auf den Fünf-Euroschein in seiner Hand.

Janick und Florian hatten das Kiosk schon erreicht. Der alte mürrische Kioskbetreiber schaute skeptisch. Er wusste, dass so kleine Kinder sich gewöhnlich nicht allzu viel leisten konnten. Seine beiden Freunde schauten ihn freudig und erwartungsvoll an. Was er ihnen jetzt sagen würde, würde ihr Herz brechen. Benny bekam einen richtigen Kloß im Hals, als er es aussprach.
"Es tut mir Leid Freunde, aber ich kann den Fünf-Euroschein nicht für Süßigkeiten ausgeben."
Aus zwei entgeisterten Augenpaaren stierte ihn blankes Entsetzen an.
"W-w-w-was? Aber..." stotterte Florian, "warum hast du es dir denn anders überlegt?"
"Wusste ich es doch," schnaubte Janick. "Du willst dir sicher lieber alleine ein neues Stofftier kaufen."
"N-Nein," versuchte Benny sich zu verteidigen, "es ist nur..."
Traurig zeigte er mit dem Daumen in Richtung des Obachlosen, der immer noch auf seiner Bank lag.
"Was?", fragte Janick entgeistert. "Das kann doch nicht dein Ernst sein?"
"Wegen dem alten Penner willst du keine Süßigkeiten kaufen?", fragte Florian. "Du hast sie ja wohl nicht mehr alle."
"Es gut mir Leid," wiederholte Benny kleinlaut. Er hätte sich jetzt wirklich gewünscht zehn Euro zu haben, damit seine Freunde nicht so enttäuscht waren, aber so war es nun einmal nicht.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Herr Beckerlein hatte zu Ende geweint. Es waren keine Tränen mehr übrig, die er in seinen Bart hätte gießen können. Außerdem fuhr der Wind nun beißend durch sein Gesicht. Er wusste, dass er hier weg musste. Aber wohin? Der Gedanke, dass er nirgendwo mehr willkommen war, erschreckte ihn nicht mehr. Er hatte ihn schon zu oft gedacht. Seine Trauer war durch sein Weinen nicht weniger geworden. Doch er würde sich nun aufraffen und weiter gehen. Was blieb ihm denn anderes übrig? So würde er weiter laufen, bis er eines Tages erfroren am Wegesrand lag. Und niemand würde ihn vermissen oder bedauern.
Plötzlich bemerkte Herr Beckerlein, dass er nicht alleine war. Am anderen Ende des kleinen Platzes, der von Schneebedeckten Beeten umgeben war, stand ein kleiner Junge von vielleicht neun Jahren. Er musste den Teerweg entlang gekommen sein. Herr Beckerlein war so in Selbstmitleid versunken gewesen, dass er ihn nicht bemerkt hatte. Das merkwürdige aber war: Dieser kleine Junge blickte ihn an, als wollte er ihn ansprechen, traute sich aber nicht.
"Hallo Kleiner," erhob der Obdachlose seine krächzende Stimme. Mit Schrecken bemerkte er, dass er sie selbst kaum mehr erkannte, weil er so lange zu niemandem mehr gesprochen hatte. "Was willst du hier!"
Zögerlich machte der Kleine einige Schritte vor und sagte: "Herr... Herr... Ähm sagen sie mal wie heißen sei?"
"Beckerlein," antwortete der Mann verwirrt. "Andreas Beckerlein. Und du?"
"Benjamin Acker," antwortete er.
"Hallo Benjamin," knurrte der Alte Freundlich, "was möchtest du hier?"
"Herr Beckerlein... Ich und meine Freunde, wir haben uns gedacht... Naja... Es ist doch Weihnachten. Und an Weihnachten sollte jeder ein Geschenk bekommen... auch sie. Deswegen...," und mit diesen Worten holte er eine Papiertütte und einen Pappbecher hinter dem Rücken hervor, "haben wir ihnen Kaffee und Brötchen geholt, damit sie essen und sich aufwärmen können."

Herr Beckerleins Verstand setzte einen Moment lang aus. Sein Geist war es nicht mehr gewohnt solch wundervolle Gedanken, solch freudige Erwartungen zu denken. Brötchen. Heißer Kaffee. Das war doch zu schön um wahr zu sein.
"S-s-sind die wirklich für mich," stotterte er.
Benny trat an seine Bank und legte die Dinge neben ihn. Da war es um den alten Mann geschehen. Vor einer Minute hätte er geschworen, dass er keine Tränen mehr vergießen konnte, doch nun weinte er vor Freude.
"Danke," ächzte er. "Danke!"
Und er sprang auf und fiel dem kleinen Benny um den Hals. Der grinste wie ein Honigkuchenpferd.  Und als Herr Beckerlein den Becher nahm, darauf trank und spürte, wie die Wärme seine Gurgel hinunter lief, da glaubte er zu wissen wie das Paradies sich anfühlte.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Hüpfend kam Benny zurück zu seinen Freunden.
"Na," fragte ihn Florian, "er hat dich umarmt oder? Hoffentlich hast du dir keine Läuse eingefangen."
"Quatsch," erwiderte Benny verächtlich. "Er hat sich riesig gefreut. Das ist doch das, worum es an Weihnachten geht oder?"
"Oh man," sagte Janick und verdrehte die Augen. "Junge! Du bist echt zu gut für diese Welt."
Er drehte sich um und sagte zum alten Kioskbetreiber: "Einen Schokoriegel bitte."
Zur Überraschung beider holte Janick einen Euro aus seiner Tasche.
"Wo hast du den denn her?", wollte Florian wissen.
"Den hat mir meine Mama gegeben. Ich soll damit eigentlich ein Busticket lösen, aber ich wollte heute sowieso lieber laufen."
Kaum hatte Janick den Schokoriegel in der Hand, riss er ihn auf und teilte ihn in drei Teile, die er unter seinen Freunden verteilte.
"Wenn Benny schon vom Christkind besessen ist, dann soll er wenigsten etwas davon haben," lachte er. Und während die drei laut kichernd ihre Süßigkeiten aßen, ließ der Schnee etwas nach.

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petershope
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 78
Beiträge: 18
Wohnort: Bayern Deutschland/General Santos Phlippinen


Beitrag19.02.2014 02:22
Weihnachtshelden
von petershope
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Hallo Thomas Morus 1478

du brauchst dein Licht nicht unter den Scheffel zu stellen. Dies ist eine sehr feine kleine Geschichte, die man auch lange nach Weihnachten lesen kann.
Du vermittelst die Gefühle der Protagonisten sehr lebendig. Auch dein Schreibstil ist gefällig und flüssig. Dies ist eine Geschichte, die man sich aufhebt, um sie später mal seinen Kindern in der Vorweihnachtszeit vorzulesen. Bevor du sie jedoch vorstellst, solltest du sie selbst nochmal durchlesen, oder mit dem Rechtschreibprogramm hier rechts oben prüfen,
die paar Schreibfehler sind zwar nicht so gewaltig, aber sie schaden deiner guten Arbeit. auch mir passiert das immer wieder und ich bin dann froh, wenn mich jemand darauf aufmerksam macht.
Aber ich finde, du hast Talent zum Schreiben, mach weiter so, ich freue mich schon auf deinen nächsten Text.
Lieber Gruß
petershope


_________________
"Nur der Einfältige
bewertet die Dinge
nach ihrem äußeren Schein"
Peter Etscher
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Jack Burns
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 54
Beiträge: 1443



Beitrag19.02.2014 03:27

von Jack Burns
Antworten mit Zitat

Hallo Thomas Morus,

Der Begriff der Fan Fiction ist mir nicht ganz klar. Deshalb frag ich mal nach: Gibt es dazu eine berühmte Original-Story?

Zum Text.
Sehr angenehme Erzählweise.
Größtenteils gut ausformuliert.
Beim Lesen erfasste mich Ruhe und auch Interesse am Fortgang der Handlung. Das erreichte die unaufdringliche, trotzdem nicht langweilige Sprache.

Es gibt nur wenige stilistische Grenzfälle. Einiges ist Geschmackssache, anderes müsste objektiv verändert werden.

Zitat:
Doch während der unablässige Schnee sich auf die Bewohner nieder legte,

Aber ich glaube nicht, dass man unablässig hier als Attribut verwenden kann. Bin aber nicht sicher.
Zitat:
Am zweit meisten ärgerte sich
Das klingt nicht gut
Zitat:
da wurden auch seine Augen feucht, denn er weinte.
Bitte nicht erklären. Dann fühle ich mich als Leser unterschätzt
Zitat:
bis er dort stand, wo er jetzt stand
: Vielleicht als Stilmittel gedacht. Bei mir wirkt es ungekonnt

Zitat:
schrieb mit einer seelenruhigen Geduld
Auch dieses Attribut will mir nicht gefallen
Zitat:
Meine Eltern wollen erst um 14.00, dass ich nach hHause komme.

Hier sehe ich zwei Probleme: Zum Ersten scheint es für mich unglaubwürdig, dass Kinder sagen: Um 14.Uhr (Und wenn doch, dann fehlt die Uhr)
Und die Satzstellung verdreht die Aussage. Als hätten die Eltern um 14 Uhr entschieden, dass er nach Hause kommen soll.

Zitat:
spürte er plötzlich einen kalten Schauer an seiner rechten Hand [...] und den Wollhandschuh so durchnässt, dass jetzt Bennys Hand fror.
Auch hier erklärst Du mir zu viel. Der kalten Schauer reicht mir aus.

Zitat:
Er wusste, dass so kleine Kinder sich gewöhnlich nicht allzu viel leisten konnten. Seine beiden Freunde schauten ihn freudig und erwartungsvoll an.

Perspektive! Ich lese: Seine (des Kioskbesitzers) beiden Freunde

Zitat:
Herr Beckerlein
Herr Bäckerlein hat seinen Namen geändert! Shocked
Zitat:
knurrte der Alte Ffreundlich
freundlich knurren? kann ich mir schwer vorstellen. Vielleicht eher brummen?
Zitat:
Und als Herr Beckerlein den Becher nahm, daraufs trank und spürte, wie die Wärme seine Gurgel hinunter lief, da glaubte er zu wissen wie das Paradies sich anfühlte.
Gurgel ist nicht falsch, aber ich finde es passt nicht in dieser Szene. Eher beim Vodka saufen Wink

Sieh noch mal nach Rechtschreibfehlern durch!

Inhaltlich ist es mir etwas zu viel Zuckerguss. Aber als Weihnachtsgeschichte, also Märchen, kann ich es akzeptieren.

Jetzt habe ich Appetit auf Schokoriegel bekommen.

Viele Grüße
Martin


_________________
Monster.
How should I feel?
Creatures lie here, looking through the windows.
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Tom Erde
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
T

Alter: 52
Beiträge: 47
Wohnort: Hamburg


T
Beitrag19.02.2014 18:41

von Tom Erde
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Hallo Thomas,

herzlich willkommen.

Vorneweg ein Lob. Dein Text vermittelt eine angenehme Stimmung und beschreibt einen Jungen, dem das Schicksal der anderen nicht am ... vorbeigeht. Du hast dem Geist der Weihnacht ein Gesicht gegeben. Gut gemacht.

Auf einige Schwächen hat Jack Burns bereits hingewiesen. Rechtschreibung, den Namenswandel, die Uhrzeit usw. Kinder würden nicht 14.00 oder 15.00 Uhr sagen.

Bei der strittigen Bezeichnung - unablässiger Schnee - kann ich vielleicht weiterhelfen.

Du könntest zum Beispiel schreiben: Der Schnee fiel unablässig, legte sich auf die Bewohner nieder wie..., oder eben, unablässiger Schneefall legte sich auf die Bewohner nieder, dann würde es jedenfalls Ausdruckstechnisch passen, obwohl ich die Formulierung trotzdem für nicht sehr gelungen halte. Doch das sind Stilfragen, die sich relativ leicht lösen lassen.

Ansonsten verfügst du über eine schöne, harmonische Ausdrucksweise und kannst so erzählen, dass man weiterlesen mag.

Arbeite an dir, vernachlässige die Details nicht - gerade auf sie kommt es an - dann wirst du wie von selbst besser werden.

Grüße

Tom Erde


_________________
Mit deinem Kuss ging´s mir in die Hände,
zu sperren den Drachen hinter brennende Wände.
Nun binden ihn Ketten aus verzaubertem Feuer,
nun winselt und schnurrt es das Ungeheuer.
Tom Erde
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ThomasMorus1478
Geschlecht:männlichSchneckenpost

Alter: 37
Beiträge: 5



Beitrag19.02.2014 22:59

von ThomasMorus1478
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

ich bin ehrlich gesagt ein bisschen überrascht von der raschen Resonanz. Auf Fanfiktion.de habe ich immer ewig auf Rückmeldung gewartet. Und hier gibt es an einem Tag gleich drei Kommentare mit ausführlicher Detail-Kritik und Alternativvorschlägen.

Vielen, vielen Dank an euch drei. Das hat mich wirklich überrascht.

@Petershope: Danke für die Blumen. Das auf dieser Seite zu hören, bedeutet mir wirklich viel. Ich habe versucht beim redigieren möglichst alle Fehler zu korrigieren. Ich sehe die bei eigenen Texten leider nicht immer und Gerold funktioniert aus irgendeinem Grund nicht. Nochmal Danke.

@ Zu Jack Burns: Dir bin ich am meisten zu Dank verpflichtet. Ich weiß, dass es ziemlich viel Arbeit macht Texte so detailliert durchzukauen und so viel präzise Kritik zu formulieren. Wie mir das mit dem Beckerling/Bäckerling passieren konnte, ist mir schleierhaft Embarassed Deine Anmerkungen habe ich eingebaut. An ein zwei Stellen bin ich mir aber immer noch nicht sicher, ob es jetzt klingt.
Den Begriff Fanfiction kennst du übrigens schon richtig. Der Text ist aber (wie ca. 1/3 der Texte, die auf Fanfiktion.de veröffentlicht wurden) keine Fanfiction.

@Tom Erde: Danke für die Blumen, die Anmerkungen und die Ermutigungen. Dein Formulierungvorschlag habe ich eingebaut. Ich habe nicht nur mit dieser Story wohl noch einige Arbeit vor mir wink

Weihnachtshelden

Eine einzelne Schneeflocke fiel von den dichten Wolken am Himmel herab. Sie wurde vom Wind erfasst und in kunstvollen, filigranen Manövern durch die Luft gewirbelt, als zöge sie vorgezeichnete, lang gezogenen Bahnen. Sie sollte nicht die Letzte bleiben, die an diesem Winterabend zu Boden ging. Weiße Weihnachten waren in den letzten Jahren eine wahre Seltenheit geworden. Doch die Wolkendecke kündigte an, dass der Wetterbericht sich dieses Mal nicht geirrt hatte: Es würde bald schneien. Das lag in der Luft. Bald schon fielen mehr als vereinzelte Flocken gen Boden und ehe sich die knurrenden Katzen in den Straßen versehen konnten, ging ein dichtes und gewaltiges Schneegestöber über der Stadt nieder. Die Straßen und Gassen, die Parkbänke und Laternen, die Dächer der Häuser, Kirchen und Fabrikhallen, all das wurde mit einer dichten Schneeschicht bedeckt. Fast war es, als läge die Kleinstadt unter dem Glas einer Schneekugel. Doch während der Schnee sich unablässig auf die Bewohner nieder legte, ging doch das Leben jedes Einzelnen von ihnen weiter...

Es gab wohl kaum jemanden, der sich mehr gewünscht hätte, dass der Schnee zum Teufel ging, als der alte Herr Bäckerling, der auf einem Pfad durch den Stadtpark ging, als die ersten Flocken sein Gesicht berührten. Nur Herr Häberle, der gerade erst aus Schwaben hinzugezogen war, ärgerte sich vielleicht noch mehr, als er am anderen Ende der Stadt wütend seine Schneeschaufel auspackte, um den Gehweg vor seinem Haus freizuschaufeln. Doch als Herr Bäckerling bemerkte, wie der Schnee sein Gesicht, seinen abgetragenen Parker und seine durchlöcherten Handschuhe langsam durchnässte, da wurden auch seine Augen feucht. Wie sollte er denn jetzt noch diese Witterungsverhältnisse überstehen?
Herr Bäckerling hatte im letzten Jahr nicht viel Glück gehabt. Zuerst hatte er seinen Job als Lagerist verloren, war dann mit den Raten für seine Eigentumswohnung nicht mehr nachgekommen und hatte sich schließlich vor den Sorgen in den Alkohol geflüchtet. Weil er völlig betrunken am Steuer seines Autos aufgegriffen worden war, hatte er nicht nur seinen Führerschein verloren, sondern nun auch ein vorbelastetes Führungszeugnis. Und so war eins zum anderen gekommen, bis er dort angekommen war, wo er jetzt stand: Auf der Straße.

Das Wasser der schmelzenden Schneeflocken mischte sich mit Herrn Bäckerlings Tränen und während er sich weiter den schmutzigen, gekachelten Weg entlang schleppte, spürte er, wie die Kälte ihn mit ihren kargen, knochigen Fingern ergriff, um ihn nie wieder loszulassen. Und kaum hatte es begonnen, da schneite es heftiger und heftiger. Die ersten Flocken hatten sich bald in ein wildes Schneegestöber verwandelt. Verzweifelt hielt Herr Bäckerling sich die Hände vor's Gesicht und stapfte Wind und Wehen entgegen durch den Matsch, bis er einen kleinen Platz erreicht hatte. Er konnte sich noch erinnern. Vor ein Paar Jahren war er im Frühling hier gewesen, als er noch Arbeit und ein Dach über dem Kopf hatte. Bei strahlendem Sonnenschein war er über das grüne Gras gelaufen, hatte sich auf eine der Bänke gesetzt und den frisch ergrünten Bäume und den aufblühenden Rosen zugesehen. Jetzt, da er im tiefsten Winter diesen Ort wieder aufsuchte, waren die Rosen verblüht, die Bäume kahl und die Sonne war hinter den Wolken verschwunden. Erschöpft sank er auf die Parkbank, auf der er auch damals gesessen hatte, und weinte bitterlich.

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Die große, runde Uhr an der Wand neben der Tafel tickte, doch der Unterricht wollte einfach nicht vorübergehen. Fast war es, als würde der Sekundenzeiger stets weiter rasen, wenn Benny nach ihm sah, aber wie erstarrt stehen bleiben, sobald er seinen Blick wieder zur Tafel richtete. Frau Steinhager schrieb seelenruhig weitere Termine an die Tafel, riet zum Fleiß in den Weihnachtsferien und betonte, dass der Stoff im neuen Jahr vorausgesetzt werde. Sehnte sie denn nicht selbst das Ende dieser verdammten Stunde herbei?

Und dann endlich. Der Schulgong erlöste die ungeduldig murrende Klasse von ihrem Warten und ehe Frau Steinhager sich umdrehen konnte, um frohe Weihnachten zu wünschen, eilten die Kinder hinaus in den Schnee. Allen voran Benni mit seinen beiden besten Freunde Florian und Janick. Lachend und scherzend liefen sie über den Schulhof, warfen sich Schneebälle hinterher und rannten dann in Richtung Park froh dem Gelände ihres Gefängnisses endlich entkommen zu sein. Sie stiegen auf einen der verschneiten Hügel und blickten freudig herab auf den wunderbaren, weißen Spielplatz, in den der Schnee den Park verwandelt hatte.

"Super!", rief Florian. "Meine Eltern haben gesagt, dass ich heute erst um zwei nach Hause kommen muss. Und eure?"
"Auch um zwei", antwortete Benny.
"Meine sogar erst um drei", sagte Janick.
"Cool", freute sich Florian, "das heißt wir haben noch mindestens zwei Stunden Zeit."
"Und es kommt noch besser", erwiderte Benny grinsend. Er hatte den ganzen Morgen nichts davon erzählt, weil er seinen Freunden die Überraschung nicht verderben wollte. Triumphierend griff er in seine Tasche und holte einen Fünf-Euro Schein hervor.
"Krass!", rief Janick aus. "Wo hast du den her?"
"Meine Oma kann uns dieses Jahr nicht an Weihnachten besuchen", erzählte Benny und einen Moment lang trübte ein trauriger Unterton seine Euphorie. "Aber sie hat mir dafür Fünf Euro geschickt. Meine Herren, ich würde vorschlagen: wir laufen zum Kiosk. Es ist Zeit für eine gepflegte Runde Schokoriegel."
"Juchuh!", Florian und Janick rannten freudig den Hügel hinunter in Richtung Kiosk. Die beiden guckten genau so glücklich, wie Benny es sich den ganzen Morgen lang erhofft hatte. Fröhlich spitzte er die Lippen und begann ein Weihnachtslied zu pfeifen, als sein Blick plötzlich auf einen kleinen Platz in der nähe des schwarzen Kiosk-Gebäudes fiel. Dort lag ein Mann auf einer Bank, hatte sein Gesicht in seinen Schoß gelegt und weinte. Seine Kleidung war abgetragen, das konnte Benny selbst auf diese große Entfernung sehen.
"Sicher ein Obdachloser...", murmelte er, während er sich in Bewegung setzte und langsam seinen beiden Freunden folgte. Mit einem Mal schmeckten die Schokoriegel in Bennys Erwartungen nicht mehr ganz so süß wie vorher.
Wie der alte Mann wohl heißen mochte? Und wo er herkam? Wie war er wohl obdachlos geworden? Und wie kam es, dass ihn Niemand bei sich aufnahm? Nicht seine Familie, seine Freunde oder wenigstens ein Sozialheim?
Während Benny so nachdachte, spürte er plötzlich einen kalten Schauer an seiner rechten Hand. Die vielen Schneebälle, die er geformt hatte, hatten ihre Spuren hinterlassen und den Wollhandschuh durchnässt. Und mit einem Mal dämmerte es ihm.
Wenn er selbst, der nur wenige Minuten an der frischen Luft war, schon begann zu frieren, wie mochte es dann dem obdachlosen Herrn gehen, der schon Tage, Wochen, Monate auf der Straße lebte?

Benny wollte es sich gar nicht ausmalen. Nachdenklich schaute er auf den Fünf-Euroschein in seiner Hand.

Janick und Florian hatten das Kiosk schon erreicht. Der alte mürrische Kioskbetreiber schaute skeptisch. Er wusste, dass so kleine Kinder sich gewöhnlich nicht allzu viel leisten konnten. [Die beiden Jungs schauten den ankommenden Benny freudig und erwartungsvoll an.] Was er ihnen jetzt sagen würde, würde ihr Herz brechen. Benny bekam einen richtigen Kloß im Hals, als er es aussprach.
"Es tut mir leid Freunde, aber ich kann den Fünf-Euroschein nicht für Süßigkeiten ausgeben."
Aus zwei entgeisterten Augenpaaren stierte ihm blankes Entsetzen entgegen.
"W-w-w-was? Aber...", stotterte Florian, "warum hast du es dir denn anders überlegt?"
"Wusste ich es doch", schnaubte Janick. "Du willst dir sicher lieber alleine ein neues Stofftier kaufen."
"N-Nein", versuchte Benny sich zu verteidigen, "es ist nur..."
Traurig zeigte er mit dem Daumen in Richtung des Obachlosen, der immer noch auf seiner Bank lag.
"Was?", fragte Janick entgeistert. "Das kann doch nicht dein Ernst sein?"
"Wegen dem alten Penner willst du keine Süßigkeiten kaufen?", fragte Florian. "Du hast sie ja wohl nicht mehr alle."
"Es gut mir Leid", wiederholte Benny kleinlaut. Er hätte sich jetzt wirklich gewünscht zehn Euro zu haben, damit seine Freunde nicht so enttäuscht waren, aber so war es nun einmal nicht.

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Herr Bäckerling hatte zu Ende geweint. Es waren keine Tränen mehr übrig, die er in seinen Bart hätte vergießen können. Außerdem fuhr der Wind nun beißend durch sein Gesicht. Er wusste, dass er hier weg musste. Aber wohin? Der Gedanke, dass er nirgendwo mehr willkommen war, erschreckte ihn nicht mehr. Er hatte ihn schon zu oft gedacht. Seine Trauer war durch sein Weinen nicht weniger geworden. Doch er würde sich nun aufraffen und weitergehen. Was blieb ihm denn anderes übrig? So würde er weiterlaufen, bis er eines Tages erfroren am Wegesrand lag. Und Niemand würde ihn vermissen oder bedauern.
Plötzlich bemerkte Herr Bäckerling, dass er nicht alleine war. Am anderen Ende des kleinen Platzes, der von Schneebedeckten Beeten umgeben war, stand ein kleiner Junge von vielleicht neun Jahren. Er musste den Teerweg entlang gekommen sein. Herr Bäckerling war so in Selbstmitleid versunken gewesen, dass er ihn nicht bemerkt hatte. Das Merkwürdige aber war: Dieser kleine Junge blickte ihn an, als wollte er ihn ansprechen, traute sich aber nicht.
"Hallo Kleiner", erhob der Obdachlose seine krächzende Stimme. Mit Schrecken bemerkte er, dass er sie selbst kaum mehr erkannte, weil er so lange zu Niemandem mehr gesprochen hatte. "Was willst du hier!"
Zögerlich machte der Kleine einige Schritte vor und sagte: "Herr... Herr... Ähm... sagen sie mal: wie heißen sei?"
"Bäckerling", antwortete der Mann verwirrt. "Andreas Bäckerling. Und du?"
"Benjamin Acker", antwortete er.
"Hallo Benjamin", brummte der Alte freundlich, "was möchtest du hier?"
"Herr Bäckerling... Ich und meine Freunde, wir haben uns gedacht... Naja... Es ist doch Weihnachten. Und an Weihnachten sollte jeder ein Geschenk bekommen... auch Sie. Deswegen...", und mit diesen Worten holte er eine Papiertüte und einen Pappbecher hinter dem Rücken hervor, "haben wir ihnen Kaffee und Brötchen geholt, damit sie essen und sich aufwärmen können."

Herr Bäckerlings Verstand setzte einen Moment lang aus. Sein Geist war es nicht mehr gewohnt solch wundervolle Gedanken, solch freudige Erwartungen zu denken. Brötchen. Heißer Kaffee. Das war doch zu schön um wahr zu sein.
"S-s-sind die wirklich für mich", stotterte er.
Benny trat an seine Bank und legte die Sachen neben ihn. Da war es um den alten Mann geschehen. Vor einer Minute hätte er geschworen, dass er keine Tränen mehr vergießen konnte, doch nun weinte er vor Freude.
"Danke", ächzte er. "Danke!"
Und er sprang auf und fiel dem kleinen Benny um den Hals. Der grinste wie ein Honigkuchenpferd. Und als Herr Bäckerling den Becher nahm, daraus trank und spürte, wie die Wärme seine Kehle hinunter lief, da glaubte er zu wissen, wie das Paradies sich anfühlte.
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Hüpfend kam Benny zurück zu seinen Freunden.
"Na", fragte ihn Florian, "er hat dich umarmt oder? Hoffentlich hast du dir keine Läuse eingefangen."
"Quatsch", erwiderte Benny verächtlich. "Er hat sich riesig gefreut. Das ist doch das, worum es an Weihnachten geht oder?"
"Oh man", stöhnte Janick und verdrehte die Augen. "Junge! Du bist echt zu gut für diese Welt."
Er drehte sich um und sagte zum alten Kioskbetreiber: "Einen Schokoriegel bitte."
Zur Überraschung der beide Anderen holte Janick einen Euro aus seiner Tasche.
"Wo hast du den denn her?", wollte Florian wissen.
"Den hat mir meine Mama gegeben. Ich soll damit eigentlich ein Busticket lösen, aber ich wollte heute sowieso lieber laufen."
Kaum hatte Janick den Schokoriegel in der Hand, riss er ihn auf und zerbrach ihn in drei Teile, die er unter seinen Freunden verteilte.
"Wenn Benny schon vom Christkind besessen ist, dann soll er wenigsten etwas davon haben", lachte er. Und während die drei laut kichernd ihre Süßigkeiten aßen, ließ der Schnee etwas nach.
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Beitrag20.02.2014 03:12

von Equik Bouard
Antworten mit Zitat

Hallo Thomas,
hübsche, herzerwärmende Geschichte...

Nimm dir das mit den Rechtschreibfehlern nicht so zu Herzen, die wachsen immer wieder von selber nach, hab ich so das Gefühl. Und auch Gerold hat ein kreatives Eigenleben, ist mir schon aufgefallen. Was der manchmal für Vorschläge hat...

Eine technische Frage hätte ich noch: Wenn der Obdachlose auf der Bank liegt, wie kann er dann sein Gesicht in seinen Schoß legen? Könnte ich mir eventuell vorstellen, wenn er auf der Bank sitzen würde, aber auch dann müsste er ein Schlangenmensch sein...

Auf jeden Fall danke für die schöne Geschichte!


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Jack Burns
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 54
Beiträge: 1443



Beitrag20.02.2014 12:58

von Jack Burns
Antworten mit Zitat

Hallo ThomasMorus,

ich sehe, Du hast Lust auf Textarbeit. Generell rate ich, ein bisschen Zeit verstreichen zu lassen, bevor Du die Kritiken umsetzt. Über Fragen des Stils, gibt es oft verschiedene Ansichten und Du solltest erst mal sammeln.

Beim einfachen Durchlesen, fielen mir keine großen Mängel mehr auf. Die genaue Fehlersuche zeigt mir noch kleine Unstimmigkeiten.

Erst mal zwei echte Fehler:
Zitat:
Janick und Florian hatten das den Kiosk schon erreicht.

Zitat:
Es gut tut mir Leid", wiederholte Benny kleinlaut.


So.
Jetzt habe ich noch einige Formulierungen herausgefischt, die mir unpassend erscheinen. Das ist oft eine Geschmacksfrage und keine echte Fehleranalyse.
Also nur übernehmen, wenn Du es nachvollziehen kannst!

 
Zitat:
durch die Luft gewirbelt, als zöge sie vorgezeichnete, lang gezogenen Bahnen.
Das scheint sich zu widersprechen
Zitat:
hatte sich schließlich vor den Sorgen in den Alkohol geflüchtet
. Ich finde diese Redewendung sehr abgedroschen.
Zitat:
den frisch ergrünten Bäume und den aufblühenden Rosen zugesehen.
Das "zugesehen" passt für mich eher, wenn eine Aktion beobachtet wird. (Er hatte ihr zugesehen, als sie sich auszog) Bäckerlein betrachtet etwas Unbewegliches.
Zitat:
um zwei nach Hause kommen muss. Und eure?"
"Auch um zwei", antwortete Benny.
"Meine sogar erst um drei", sagte Janick.
"Cool", freute sich Florian, "das heißt wir haben noch mindestens zwei Stunden Zeit."
Hier werden die Zahlen sehr häufig wiederholt. Das könnte man umformulieren.
Zitat:
hatte sein Gesicht in seinen Schoß gelegt
Das wurde bereits angekreidet
Zitat:
Er hätte sich jetzt wirklich gewünscht zehn Euro zu haben,
Warum hier der Konjunktiv? Er wünschte es sich doch wirklich.

Wie gesagt: Keine wirklich groben Fehler. Nur Dinge die mich beim genauen Durchsehen etwas gestört haben.
Generell benutzt Du sehr viele Füllwörter und teilweise etwas geschraubte Formulierungen. In dieser Art von Geschichte/Märchen, kann man das machen. Da passt der Stil zum Inhalt. Bei anderen Texten könnte es störend wirken.

Einen schönen Tag, wünsche ich
Martin


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