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No Name Text mit No Name Typen / Der Fluss weiß es besser


 
 
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Ithanea
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 34
Beiträge: 1062

Ei 3 Pokapro 2017


Beitrag08.02.2016 03:01
No Name Text mit No Name Typen / Der Fluss weiß es besser
von Ithanea
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Als ich zur Brücke kam, war Jaro schon da. Irgendwie wusste ich das immer, obwohl man nichts sehen konnte, er war ja meist zu Fuß da und man musste auch nichts draußen liegen lassen, um durch den Spalt zu kommen oder so. Vielleicht war das Gras ein bisschen zertreten oder die Luft war noch voll von Menschdasein. Vielleicht war es auch nicht das Pfeifen der Stromleitungen im Wind, das man hörte, sondern er pfiff eine Melodie. Irgendwas.
Ich kletterte die leichte Böschung hoch, überquerte die Gleise und stieg auf der anderen Seite vorsichtig wieder den Abhang hinunter. Ein Stück musste man einfach „schlittern“, beziehungsweise konnte man sich im günstigeren Fall an den Ästen der Bäume abfangen, für den unteren Abschnitt hatten sie Stufen gebaut, die wahrscheinlich zweimal im Jahr benutzt wurden, wenn Arbeiter hier irgendwas zu erledigen hatten. Ich fragte mich sowieso, wie man entschied, welche Anzahl von Stufen das Mindestmaß darstellte, um als sicher zu gelten, und ab wann es dann schon wieder übertrieben war. Gab es eine Regel, die festlegte, in welchem Umfang ein zu überwindendes Hindernis zu erleichtern war? War die Stadt rechtlich abgesichert, wenn sich hier einer verletzte, weil der untere Teil ja Stufen hatte? Hier gilt die Zwei-Stufen-Regel? Ich stellte mir einen blutenden Bauarbeiter vor, das Bein grotesk verdreht, der Helm an einem nahen Ast hängend, die Hälfte des Gehirns freigelegt, der seinem Kollegen zurief: Geh weiter! Du musst die Stufen erreichen! Lass mich zurück! Die Versicherung zahlt, schließlich sind die unteren fünfundzwanzig Prozent der Strecke befestigt!
Unten zwängte ich mich durch den dünnen Spalt zwischen Brückenbeginn und Verankerung am Hügel. Wenn Jaro oder ich mal fett würden, hätten wir ein Problem. Ich stand am Beginn eines meterlangen schwarzen Tunnels. Blickte kurz hinein, konnte aber nichts weiter erkennen. Die Brücke machte eine große leichte Kurve, sodass das Ende des Tunnels nicht zu sehen war. Ich kümmerte mich nicht weiter darum, sondern ging zwei Schritte weiter, zu den Stufen, die in den Zwischengang der beiden Tunnel führten. Helles Licht drang durch den Gitterboden nach oben. Ich schaute um die Ecke.
"Hey."
Gut zwanzig Meter von mir entfernt saß Jaro im Gang auf den Gittern, den Rücken an die eine, die Füße an die Stahlwand gegenüber gelehnt und schaute zu mir her.
"Hi. Du hast gerade den Zug verpasst."
Ich lief den schmalen Gang entlang auf ihn zu. Schaute durch die Gitter nach unten. Im Tal, an der tiefsten Stelle etwa fünfzig Meter unter uns, floss ein schmaler Fluss. Bäume, Wiese. Es war alles grün. Ich grinste, als ich daran dachte, wie Ali hier lang gehen würde. Sie hätte so verdammt Schiss, dass sie sich ganz flach an einer Seite entlang drücken müsste, und immer wieder nach unten schauen würde, obwohl sie nicht wollte, nur um dann panisch zu zucken.
"Was freust du dich so?"
"Ach nichts. Kommt noch wer?" Ich setzte mich neben ihn aufs Gitter. Links und rechts über uns waren die Schienen.
"Denke nicht. Was geht bei dir?" Er packte seinen Tabak aus und drehte zwei Zigaretten.
"Nichts besonderes. Hab noch nicht viel unternommen heut." Ich stellte meine Beine neben seine auf die gegenüberliegende Wand. Fingerte an meinen Schuhen ein bisschen Kunststoff zurück über das Loch an der linken Außenseite vom Fuß.
Jaro schaute mich genau an, als er mir eine der Zigaretten gab und Feuer aus der Hosentasche kramte.
"Warum warst‘n gestern nicht dabei?", fragte er.
"Wieso, wo wart ihr?"
"Nichts großes, bei Flo halt. Bisschen zocken, Film gucken. Später warn wir noch im Stage. Weißt du doch?"
"Achso. Ja, Alina war noch da."
"Ist das dein Ernst? Also jetzt doch oder wie?"
Ich atmete lang aus. Was ich ihm vormachte, machte ich mir vor.
"Scheiße. Ich wollte mich gerade fertig machen, da hat sie geschrieben. Was machst du? Bist du daheim? Kann ich vorbei kommen? Ich weiß, ich hätte nicht antworten sollen. Hab ich aber."
Jaro zog die Augenbrauen hoch, nach dem Motto: Was für‘n hoffnungsloser Fall bist denn du?
"Ich hab den ganzen scheiß Abend gewartet. Um zwölf dachte ich, scheiß drauf, ich komm noch zu euch, aber ihr wart schon aufm Weg ins Stage, hab ich bei Flos Status gesehen. Also hab ich noch ne Runde gezockt. Um halb zwei leuchtet mein Handy und gleichzeitig ihrs vor dem Fenster. Sturzbesoffen."
Jaro drehte seine Asche am Gitter ab und lächelte in den Abgrund unter uns.
Ich starrte an das Stück Stahlwand hinter unseren Füßen. Viele Bilder, mit Edding gezeichnet oder gesprayt, die meisten von uns, oder Leuten, die wir kannten. Eine Ameise mit Hut als Hauptprotagonist, der unterschiedliche Situationen erlebte. Zum Beispiel saß er in der hinteren Reihe eines Klassenzimmers, und wurde vom Sprühregen der Spucke eines Typs mit Buch in der Hand berieselt, der verdächtig wie unser Mathelehrer aussah. Oder er legte gerade einen 360 Faceplant hin, während sein Skateboard so über ihm schwebte, dass es ihm gleich auch noch in den Nacken fallen würde. Es gab auch noch ein Kreuzworträtsel. Als Lösungswort kam Spasti raus. Was waren wir witzig.
"Du solltest es sein lassen, Mann."
"Ach", sagte ich und: "Hast du was dabei?"
"Nein. Ich dachte, du hast vielleicht noch was."
"Hab ich ja, aber nicht mit."
"Naja. Ich hab sie jedenfalls letzte Woche mit diesem Typen da gesehen. Dem von Marcos - "
Ich hörte das Ende des Satzes nicht mehr, weil ein Zug anrauschte und alles dröhnte. Wenn man genau auf die kleinen Abstände zwischen den Gittern oder Gitter und Stahlwand schaute, konnte man sehen, wie sich alles leicht verzog. Die Gitter glitten vor und zurück, knirschten gegeneinander und ratterten wieder zurück. Über allem der ohrenbetäubende Sound des Zuges auf den Schienen.
"Güterzug!", brüllte Jaro. Das war gut.
Ich blickte nach oben und sah durch die Gitter gerade die oberste Kante der Wägen. Braun, grau, dunkelgrau, braun.
Unten verschoben sich noch immer die Platten. Was, wenn ein Zug einmal zu lang wäre? Wenn sich die Gitterstücke nicht, kurz bevor es zu spät war, zurück schieben würden, sondern einfach weiter auseinander? Bis eins herausfiel? Würden dann alle nach fallen und am Schluss wir, mit unseren Zigaretten in der Hand, die Arme weit ausgestreckt, als könnten wir bei diesem Flug noch irgendwie mitmischen? Würden wir den kleinen Flusslauf treffen, damit er uns fortragen könnte, in eine verdammte andere Stadt?
Und dann war es vorbei. Der Zug rauschte davon und wir blieben da.
"Was hast du gesagt?", fragte ich, um irgendein Gespräch am Laufen zu halten.
"Nicht so wichtig. Kommst du heute Abend mit Stage? Spielt irgendsone Garagenband."
"Klar", sagte ich, während ich über mein Handy wischte. Keine neue Nachricht.



Geklaut bei Offspring.



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Klemens_Fitte
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Beitrag10.02.2016 14:01

von Klemens_Fitte
Antworten mit Zitat

Oh. Zum Glück hattest du diesen Text andernorts erwähnt, sonst wäre er völlig an mir vorbeigerauscht. Nach der ersten Lektüre denke ich, mir würden da schon ein paar Sachen einfallen; leider werde ich wohl vor Sonntag nicht dazu kommen, sie auszuformulieren.

Dieser Kommentar ist also erstmal eine Erinnerungshilfe für mich. Ich komme wieder.


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crim
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Beitrag10.02.2016 16:28
Re: No Name Text mit No Name Typen / Der Fluss weiß es besser
von crim
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Hi Ithanea,
ich finde das sehr angenehm zu lesen. Ein paar Anmerkungen setze ich in den Text.

Zitat:
Als ich zur Brücke kam, war Jaro schon da. Irgendwie wusste ich das immer, obwohl man nichts sehen konnte, er war ja meist zu Fuß da und man musste auch nichts draußen liegen lassen, um durch den Spalt zu kommen oder so.


Dieser Spalt hängt im luftleeren Raum. Ist es ein Spalt in einer Mauer, oder einem Zaun? Hier brauche ich etwas mehr Information, nur einen Tick, um das Bild zu verdeutlichen.


Zitat:
Vielleicht war das Gras ein bisschen zertreten oder die Luft war noch voll von Menschdasein.


voll von Menschdasein. Finde ich ja irgendwie gut, weil sehr unkonventionell formuliert, sehr eigen. Aber man könnte darüber nachdenken es eher: voll von Menschanwesenheit). oder so zu nennen, Dasein hat ja einen noch viel größeren Bedeutungsraum als Anwesenheit und es könnte ein bisschen irritieren, was die Formulierung auch so schon ausreichend tut. Oder eben nur: voll von Mensch.

Zitat:
Vielleicht war es auch nicht das Pfeifen der Stromleitungen im Wind, das man hörte, sondern er pfiff eine Melodie. Irgendwas.


Das Irgendwas ist mir einen Tick zu kurz. Ich muss mir erst mühsam erschließen, dass es wahrscheinlich eher nicht heißt: Er pfeift irgendwas. Sondern, irgendwas verriet immer, dass er schon da war ...


Zitat:
Ein Stück musste man einfach „schlittern“, beziehungsweise konnte man sich im günstigeren Fall an den Ästen der Bäume abfangen, für den unteren Abschnitt hatten sie Stufen gebaut, die wahrscheinlich zweimal im Jahr benutzt wurden, wenn Arbeiter hier irgendwas zu erledigen hatten. Ich fragte mich sowieso, wie man entschied, welche Anzahl von Stufen das Mindestmaß darstellte, um als sicher zu gelten, und ab wann es dann schon wieder übertrieben war.


schlittern muss wahrscheinlich nicht in Anführungszeichen, und "beziehungsweise" braucht es nicht unbedingt --> Ein Stück musste man einfach schlittern, im günstigsten Fall konnte man sich ...

Außerdem versuchst du ein recht komplexes Setting zu beschreiben, das ich nicht komplett durchblicke. Die Ordnung der Dinge, die du nennst, finden bei mir nicht vollends zusammen.

Zitat:
Hier gilt die Zwei-Stufen-Regel?


Gilt hier ...

Zitat:

Ich stellte mir einen blutenden Bauarbeiter vor, das Bein grotesk verdreht, der Helm an einem nahen Ast hängend, die Hälfte des Gehirns freigelegt, der seinem Kollegen zurief: Geh weiter! Du musst die Stufen erreichen! Lass mich zurück! Die Versicherung zahlt, schließlich sind die unteren fünfundzwanzig Prozent der Strecke befestigt!


Hehehe, witzig.

Zitat:
Unten zwängte ich mich durch den dünnen Spalt zwischen Brückenbeginn und Verankerung am Hügel. Wenn Jaro oder ich mal fett würden, hätten wir ein Problem. Ich stand am Beginn eines meterlangen schwarzen Tunnels. Blickte kurz hinein, konnte aber nichts weiter erkennen. Die Brücke machte eine große leichte Kurve, sodass das Ende des Tunnels nicht zu sehen war. Ich kümmerte mich nicht weiter darum, sondern ging zwei Schritte weiter, zu den Stufen, die in den Zwischengang der beiden Tunnel führten. Helles Licht drang durch den Gitterboden nach oben. Ich schaute um die Ecke.


Ich finde hier gelingt es dir viel besser, die sehr komplexe Brückenstruktur zu transportieren, und endlich weiß ich auch, was der Spalt ist, oder etwa doch nicht? Das müsste ja ein anderer Spalt sein? Weil der erste Spalt war ja schon und dazwischen war ja auch wieder was. Also, das verwirrt mich noch, wie du siehst.

Zitat:

"Hey."
Gut zwanzig Meter von mir entfernt saß Jaro im Gang auf den Gittern, den Rücken an die eine, die Füße an die Stahlwand gegenüber gelehnt und schaute zu mir her.


an die eine Stahlwand? Wahrscheinlich, aber dann bräuchte es noch ein "andere" vor Stahlwand, denke ich.
Zitat:

"Hi. Du hast gerade den Zug verpasst."
Ich lief den schmalen Gang entlang auf ihn zu. Schaute durch die Gitter nach unten. Im Tal, an der tiefsten Stelle etwa fünfzig Meter unter uns, floss ein schmaler Fluss. Bäume, Wiese. Es war alles grün. Ich grinste, als ich daran dachte, wie Ali hier lang gehen würde. Sie hätte so verdammt Schiss, dass sie sich ganz flach an einer Seite entlang drücken müsste, und immer wieder nach unten schauen würde, obwohl sie nicht wollte, nur um dann panisch zu zucken.


Hier funktionieren die Bilder wieder, ich weiß wo sie ist, was sie sieht. Gut. Nur das "um" im letzten Satzpart würde ich überdenken. Sie schaut ja nicht runter, um zu zucken.



Zitat:
"Denke nicht. Was geht bei dir?" Er packte seinen Tabak aus und drehte zwei Zigaretten.
"Nichts besonderes. Hab noch nicht viel unternommen heut."


Der Junge ist ja ein schneller Dreher, noch vor ihrer Antwort zwei Kippen drehen ... Will sagen, da stimmt was zeitlich nicht. Er kann beginnen, eine Kippe zu drehen, und irgendwann später dreht er die nächste, oder die lagen schon vorgedreht im Päckchen oder so ...


Zitat:
Ich stellte meine Beine neben seine auf die gegenüberliegende Wand.


Ich stellte meine Beine ... vielleicht geht das noch, aber "auf" die Wand müsste eher "an" die Wand heißen, denke ich.

Ich mache hier mal einen Break. Dialoge finde ich sehr schön realitätsnah gestaltet, ich mag auch die Erzählstimme. Größtes Problem war für mich anfangs, den Ort vor mir zu sehen. Später wurde das viel besser ...

LG crim
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nebenfluss
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Beitrag10.02.2016 18:16

von nebenfluss
Antworten mit Zitat

Der nebenfluss muss es hier natürlich besser wissen smile
Oder auch nicht, ich bin etwa an den gleichen Stellen gestolpert wie crim.

Der Spalt am Anfang verwirrt wirklich ziemlich - vielleicht lässt du den Hinweis auf die Brücke zunächst weg und bleibst nur bei dem Bild vor dem Spalt und wie die Prota irgendwie merkt, dass er schon hindurch gegangen ist. Also quasi als erster Satz:
Als ich zur Brücke kam, war Jaro schon da.
Als ich zum Spalt kam, war Jaro schon hindurch gegangen.

Menschdasein: Gefiel wir, gerade wegen des größeren Bedeutungsraums, der hier auf das Wörtliche zurückgebrochen wird: ein Mensch war da. Würde ich nicht ändern.

Irgendwas, "schlitterte", gleichzeitiges Drehen von zwei Zigaretten: siehe crim.

"Beziehungsweise" gehört zu den Wörtern, die ich in erzählender Prosa für ein No-Go halte. Überhaupt rutscht der Abschnitt über die Stufen in so eine Art Verwaltungsdeutsch voller abstrakter Vokabeln ab, dass zwar irgendwie zum versicherungsrechtlichen Thema, aber nicht so recht zur sonstigen Sprache bzw. der Prota zu passen scheint, z. B.:
Zitat:
welche Anzahl von Stufen das Mindestmaß darstellte

"Mindestmaß", siehe oben. "darstellen" ist auch so eine extrem unbildliches Werb (nicht-sprechend, sagt man, glaube ich?), was ich in erzählender Prosa nicht verwenden würde.
Wieso denkt die Prota überhaupt darüber nach? Studiert die Landschaftbau oder so?
Ich denke, das könnte man kürzer fassen, nach dem Prinzip: Wie soll man denn da runterkommen, die Stufen da unten hätten sie sich dann auch sparen könnten, wer beschließt eigentlich so etwas? Der Gag mit der Zwei-Stufen-Regel kann ja trotzdem bleiben.

Ich fand es sehr mühsam, die Brückenkonstruktion und den Aufenthaltsort der beiden nachzuvollziehen, weshalb mir auch der gedachte Unfallablauf am Schluss nicht richtig klar wurde. Könnte man vielleicht doch eher in einem Absatz mal erklären, auch auf die Gefahr hin, dass es wie Info-Dump wirkt.

Die Dialoge wirken auf mich sehr authentisch. Allerdings war ich da an einer Stelle erst verwirrt:
Zitat:
"Warum warst‘n gestern nicht dabei?", fragte er.
"Wieso, wo wart ihr?"
"Nichts großes, bei Flo halt. Bisschen zocken, Film gucken. Später warn wir noch im Stage. Weißt du doch?"

Sie war nicht dabei, weiß auch nicht, wo die anderen waren, und dann sagt Flo: Stage, weißt du noch?
Da dachte ich erst, das müsste sich wohl auf ein länger vergangenes Ereignis beziehen, nach dem Motto: Weißt du noch, früher, wir beide im Stage?

Klingt jetzt nach viel Gemecker, hab's aber dennoch gerne gelesen. Da weht so eine jugendliche Verlorenheit durch, so ein Im-Wind-Flattern, man könnte auch sagen: Ein Ausgeliefertsein des Individuums mit seinen kleinen Befindlichkeiten gegenüber dem Güterwarenverkehr, der immer länger wird und damit das Individuum gefährdet. Schon dieser Idee zuliebe würde ich das auf jeden Fall aufheben bzw. überarbeiten.
was da jetzt bei Offspring geklaut ist, weiß ich nicht, habe mich mit den Texten von denen nie besonders auseinandergesetzt

Herzliche Grüße!


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Ithanea
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Beitrag11.02.2016 13:41

von Ithanea
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo ihr drei,

ich freu mich (und fühl mich auch ein bisschen schäbig), dass mein fishing for comments so erfolgreich war (danke an hobbes fürs Scheuchen) und fange mal der Reihe nach an. Außer Klemens, der kommt und geht und kommt wieder.


Hi crim,
danke für deinen aufschlussreichen Kommentar, ich sehe, dass ich noch einiges ändern muss, um diese Brücke mit Spalten und Zwischengängen usw. richtig sichtbar zu machen (oder alles etwas zu reduzieren, sodass es zumindest nicht verwirrt). Ich schätze, das kommt daher, wenn man einen Ort so ähnlich genau kennt und dann mangels passender Worte daran scheitert, den wiederzugeben.

crim hat Folgendes geschrieben:
und endlich weiß ich auch, was der Spalt ist, oder etwa doch nicht? Das müsste ja ein anderer Spalt sein? Weil der erste Spalt war ja schon und dazwischen war ja auch wieder was. Also, das verwirrt mich noch, wie du siehst.

Ja richtig, das ist der oben besagte und erste Spalt. Der Prota denkt also über den Spalt nach, ohne schon dort zu sein, dann muss er erst über die Gleise und auf der andern Seite runter, bis dann - also unter den Gleisen - der Spalt zwischen Verankerung am Erdboden und Beginn der eigentlichen Brücke. Und dieser Spalt ist ziemlich eng, sodass man nur mit Bauch einziehen durchpasst, aber falls Jaro einen Rucksack dabei hätte, könnte er ihn z.B. vorher durchwerfen. Meine Güte, das ist auch kompliziert zu erklären. Ich glaube, ich würde es nicht kapieren, wenn ich es erzählt bekäme. Confused

Gut, dass du die Bauarbeitervorstellung witzig findest, ich hatte das Gefühl, es ist vielleicht zu albern oder zu lang (zu lang ist es womöglich auch, siehe nebenfluss. Ich hätte es auch gern kürzer gehabt, weiß nur noch nicht genau wie.)

crim hat Folgendes geschrieben:

schlittern muss wahrscheinlich nicht in Anführungszeichen, und "beziehungsweise" braucht es nicht unbedingt

Stimmt! Das hört sich wirklich komisch an und gehört nicht in einen erzählenden Text. Ich hatte da im Vorfeld eine Weile dran rumüberlegt und mich dann für die alltagssprachliche Variante entschieden, aber es stört irgendwie.

crim hat Folgendes geschrieben:
an die eine Stahlwand? Wahrscheinlich, aber dann bräuchte es noch ein "andere" vor Stahlwand, denke ich

Jap. Übernommen.

crim hat Folgendes geschrieben:
Der Junge ist ja ein schneller Dreher, noch vor ihrer Antwort zwei Kippen drehen ... Will sagen, da stimmt was zeitlich nicht. Er kann beginnen, eine Kippe zu drehen, und irgendwann später dreht er die nächste, oder die lagen schon vorgedreht im Päckchen oder so ...

Auch wahr, da hab ich natürlich nicht drüber nachgedacht und "begann, zu drehen" gemeint. Laughing Gemerkt.


Hallo nebenfluss,

du hast dasselbe Problem wie crim mit dem Spalt und der ganzen Brückenstruktur. Kann ich nachvollziehen, da muss ich mir was überlegen.
Das "beziehungsweise" fliegt raus, wie ich auch versuche, diesen ganzen Stufenabsatz kürzer zu machen (was ich sowieso gern gehabt hätte, nur irgendwie nicht hingekriegt hab. Aber dein eine Rückmeldung bestätigt das nochmal).

nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Wieso denkt die Prota überhaupt darüber nach? Studiert die Landschaftbau oder so?

Gute Frage. Woher soll ich wissen, was meine Protas die ganze Zeit machen? Rolling Eyes

nebenfluss hat Folgendes geschrieben:

Sie war nicht dabei, weiß auch nicht, wo die anderen waren, und dann sagt Flo: Stage, weißt du noch?
Da dachte ich erst, das müsste sich wohl auf ein länger vergangenes Ereignis beziehen, nach dem Motto: Weißt du noch, früher, wir beide im Stage?

Ah, da hab ich nicht aufgepasst. Gemeint war, dass der Prota eigentlich gewusst hat, was gestern geplant war (später erzählt er ja auch, dass er sich fertig gemacht hat zum Gehen, als Ali am Fenster auftauchte), aber nur ein bisschen auf "ach? stimmt ja. ganz vergessen" macht, um nicht wie der Depp dazustehen, der die ganze Nacht auf Ali gewartet hat, statt zu seinen Kumpels zu gehen, und am Ende dann allein rumsaß. Zwei Sätze später entscheidet er sich dafür, Jaro doch zu sagen, was ihm wirklich im Kopf rumgeistert (nämlich, dass er, obwohl er es besser hätte wissen müssen, daheim geblieben ist, um auf Alina zu warten, die nicht kam, erst mitten in der Nacht, und alles fürn Eimer war).

Jetzt komme ich auch zum eigentlichen Problem, das der Text anscheinend hat, denn: Bei euch beiden scheint das, worum es eigentlich geht (und was auch von Offspring geklaut ist aus Self Esteem), nicht so richtig angekommen zu sein. Der Ich-Erzähler (es ist ein Mann) ist verknallt in Alina, die bekundet aber nur sporadisch Interesse, wenn ihr langweilig ist, oder sie besoffen ist. Jaro sieht, was sie mit ihm macht und rät dem Ich, es sein zu lassen. Der Ich-Erzähler weiß es vermutlich auch besser, kann sie aber noch nicht sein lassen. Jetzt sieht es so aus, das mein Text zu wenig davon transportieren konnte und ich muss mal überlegen, warum und wie ich das ändern kann, denn ich hasse es, offensichtlich zu werden.

Ich freu mich besonders über eure Eindrücke von authentischen Dialogen und eine durchwehende, jugendliche Verlorenheit, insbesondere die ist mindestens genauso Thema der Geschichte, oder eher: Das ist Hauptthema der Geschichte und sollte mit dem Immer-wieder-falsch-entschieden trotz Besserwissen mitschwingen.

LG
Lara


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nebenfluss
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Beitrag11.02.2016 14:24

von nebenfluss
Antworten mit Zitat

Hi Ithanea,

das "fishing for compliments" ist hobbes' Disziplin, ich hatte deinen Text sowieso schon auf dem Schirm.

Ithanea hat Folgendes geschrieben:

nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Wieso denkt die Prota überhaupt darüber nach? Studiert die Landschaftbau oder so?

Gute Frage. Woher soll ich wissen, was meine Protas die ganze Zeit machen? Rolling Eyes

Gute Antwort. Eine ungefähre Vorstellung sollte man aber vielleicht schon haben. Ich weiß z. B., dass meine Protas schon viel zu lange im Urlaub sind, aber frag mich nicht, in welchem Land oder wie sie sich den ganzen Spaß finanzieren Laughing

Zitat:

Der Ich-Erzähler (es ist ein Mann) ist verknallt in Alina, die bekundet aber nur sporadisch Interesse, wenn ihr langweilig ist, oder sie besoffen ist. Jaro sieht, was sie mit ihm macht und rät dem Ich, es sein zu lassen. Der Ich-Erzähler weiß es vermutlich auch besser, kann sie aber noch nicht sein lassen. Jetzt sieht es so aus, das mein Text zu wenig davon transportieren konnte und ich muss mal überlegen, warum und wie ich das ändern kann, denn ich hasse es, offensichtlich zu werden.


Prota ist ein Mann. Klar. Passiert mir immer wieder, dass ich automatsich vom Geschlecht des Autors auf das Geschlecht des Ich-Erzählers schließe, auch wenn der Text eigentlich das andere nahelegt.
Ich glaube, der Transport dieser "internen Geschichte" ist schwierig, die muss man schon sehr genau herauslesen. Zum einen ist der Leser viel zu sehr mit dem Setting beschäftigt. Zum anderen haben es authentische Dialoge zwischen Freunden natürlich auch an sich, dass da ganz vieles nicht gesagt wird, was der Leser aber begreifen muss.

So weit; ich muss die Ohren spitzen, ob nicht ein Prota an der Tür klingelt smile


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hobbes
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Beitrag11.02.2016 19:38

von hobbes
Antworten mit Zitat

nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
das "fishing for compliments" ist hobbes' Disziplin,

Sollte ich jetzt irgendwie empört sein?

Nachdem ich gescheucht hatte, dachte ich, ich sollte vielleicht auch mal selbst vorbeischauen, mit gutem Beispiel voran und so.
Tatsächlich war ich auch schon mal hier gewesen, bin dann aber recht schnell wieder abgesprungen, neuerdings tendiere ich aus Zeitmangel dazu, nicht weiterzulesen, wenn es mich schon am Anfang raushaut. Was es beim ersten Vorbeischauen getan hat, aus Gründen, die auch schon von crim und nebenfluss genannt wurden, hauptsächlich, weil mir diese Beschreibung zu kompliziert ist, dann aber auch, weil ich dieses Nachdenken (-> Zwei-Stufen-Regel) (an der Stelle) zu lang finde und noch dazu finde ich gerade die ersten Sätze etwas holprig, wobei das auch am mangelnden Vorstellungsvermögen in Sachen Örtlichkeit liegen kann.

Jedenfalls hab ich jetzt doch weitergelesen und je weiter ich kam, desto besser gefiel mir das, der Ton vor allem.

Dass es der Prota ist, hat mich auch überrascht, ich ging auch von die Prota aus. Keine Ahnung, warum, vielleicht, weil Jaro ein Er ist und "betont gleichgültiges Abhängen mit Jaro" für mich eher darauf hindeutete, dass die Prota an Jaro interessiert ist.
Da würde es vielleicht helfen, wenn du z.B. an der Stelle
Zitat:
Ich grinste, als ich daran dachte, wie Ali hier lang gehen würde. Sie hätte so verdammt Schiss, dass sie sich ganz flach an einer Seite entlang drücken müsste, und immer wieder nach unten schauen würde, obwohl sie nicht wollte, nur um dann panisch zu zucken.

einen winzig kleinen Hinweis darauf gibst, wie der Prota zu Ali steht.
Wenn ich es mit dem Wissen lese, dass er auf sie steht, schlage ich mir an den Kopf und denke: war ja klar.
Aber beim ersten Lesen kam das überhaupt nicht an.
Dementsprechend wusste ich mit Offspring auch nichts anzufangen. Aber apropos - wäre ja vielleicht auch eine Idee, irgendwas aus dem Lied mit einzuflechten. Jaro summt es vor sich hin oder so.
Na ja, dazu müsste man natürlich das Lied bzw. den Inhalt kennen. Aber wer solche Geschichten mag, tut das bestimmt smile
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Ithanea
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Ei 3 Pokapro 2017


Beitrag12.02.2016 12:43

von Ithanea
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hej hobbes,

dann bin ich froh, dass dich dein beispielhaftes Gewissen zurück getrieben hat! Du brauchst übrigens auch gar nicht groß erklären, warum du beim ersten Raushauen wieder weg bist, ich mache das meist nicht anders und mir passierts in letzter Zeit auch höchst selten, dass ich mich hier irgendwo festlese (vielleicht wär dein gutes Beispiel mal ein Schubs für mich, trotzdem mal wieder mehr zu kommentieren).
Jedenfalls ist schonmal hilfreich, zu wissen, warum es dich rausgehauen hat. Sind ja im Wesentlichen die Dinge, die crim und nebenfluss gesagt haben: Unübersichtlichkeit des Ortes und damit unverständliche (langweilige?) Beschreibungen, sowie ein zu langer Überlegen-Absatz (den ich ja gefühlsmäßig von Anfang an auch nicht so glücklich fand).

hobbes hat Folgendes geschrieben:
Dass es der Prota ist, hat mich auch überrascht, ich ging auch von die Prota aus. Keine Ahnung, warum, vielleicht, weil Jaro ein Er ist und "betont gleichgültiges Abhängen mit Jaro" für mich eher darauf hindeutete, dass die Prota an Jaro interessiert ist.

Das ist ein guter Hinweis. Vielleicht kann ich das Abhängen ein bisschen weniger betont gleichgültig und cool machen, denn da könnte schon was drin liegen, glaube ich. Außerdem wär es wohl schlau, an einem früheren Zeitpunkt entweder aufs Verhältnis zu Ali oder auf Protas Geschlecht einen Hinweis zu geben. Muss ich mal überlegen, denn den Song direkt einbauen, möcht ich eigentlich nicht. Weder ist er mir oder für die Leute oder für die Geschichte (die ein bisschen größer ist) irgendwie wichtig, noch muss ich dazu einen Bezug hergestellt haben. Ich habe nur drauf verwiesen, weil dieser Text nach paarmal Hören entstanden ist und ich dachte, die Verbindung wäre derart offensichtlich, dass es frech wäre, das nicht zu erwähnen.

hobbes hat Folgendes geschrieben:
Jedenfalls hab ich jetzt doch weitergelesen und je weiter ich kam, desto besser gefiel mir das, der Ton vor allem.

Freut mich, besonders, wenn's von Leuten kommt, deren Erzählton man ebenfalls mag.

Danke fürs Vorbeischauen!
LG
Lara


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Klemens_Fitte
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Beitrag17.02.2016 12:26

von Klemens_Fitte
Antworten mit Zitat

Hallo Lara,

jetzt habe ich diesen Text mehrfach vor und zurück gelesen, was zur Folge hatte, dass er mir mit jeder Lektüre besser gefiel und ich mit jeder Lektüre weniger zu kommentieren wusste. Da es im Faden aber ein, zwei Diskussionspunkte gibt, wollte ich mich doch mit meiner eigenen Sicht zu Wort melden.

Zunächst: ich halte diesen Text – und das ist es, was mir persönlich erst mit mehrmaligem Lesen wirklich auffällt – für ziemlich fein gearbeitet. Er kommt zwar unprätentiös und wenig aufdringlich daher, was vielleicht das ein oder andere In-die-Irre-Lesen begünstigt, schaut man aber auf die Konsequenz, mit der der sprachliche Ton gehalten wird, wie gut das von Introspektion zum "Setting" wechselt bzw. sich gegenseitig bedingt, dann wirkt das schon sehr überzeugend. Vielleicht kommt mir der Text auch insofern entgegen, dass ich ein sehr ungenauer visueller Leser bin; ich habe mit schwierigen Umgebungs- und Ortsbeschreibungen selten Probleme, weil ich ohnehin zu ungenau lese, um ins Stolpern zu kommen, wenn etwas scheinbar nicht zusammenpasst.

Zur 'Geschlechterproblematik' des Ich-Erzählers: ich war, ehrlich gesagt, erstaunt, als ich in den Kommentaren von "ihr" und "sie" las. Und ich würde vermuten, dass es eher an der Gleichsetzung von Autor und Ich-Erzähler liegt als an Winzigkeiten im Text (wobei ich mich da auch irren kann). Meine Vermutung: Hättest du diesen Text inkognito eingestellt oder hätte gar ich den Text für dich gepostet, wären 99 Prozent der Leser von einem männlichen Ich-Erzähler ausgegangen.

Die aus meiner Sicht entscheidende Stelle:
Zitat:
"Du solltest es sein lassen, Mann."
"Ach", sagte ich
und: "Hast du was dabei?"
"Nein. Ich dachte, du hast vielleicht noch was."
"Hab ich ja, aber nicht mit."
"Naja. Ich hab sie jedenfalls letzte Woche mit diesem Typen da gesehen. Dem von Marcos - "
Ich hörte das Ende des Satzes nicht mehr, weil ein Zug anrauschte und alles dröhnte.
[…]
Der Zug rauschte davon und wir blieben da.
"Was hast du gesagt?", fragte ich, um irgendein Gespräch am Laufen zu halten.
"Nicht so wichtig.
Kommst du heute Abend mit Stage? Spielt irgendsone Garagenband."

Das ergibt aus meiner Sicht nur dann Sinn, wenn es sich beim Interesse des Ich-Erzählers an Alina um irgendein romantisches handelt; was natürlich den Ich-Erzähler zunächst weder zum Mann noch zur Frau macht. Die Art der beiden, darüber zu kommunizieren, ordne ich aber (auch aufgrund der oben blau markierten Stellen) eindeutig unter "Männergespräch" ein.

Mögliche sprachliche Verbesserungen im Text wurden ja schon angesprochen, dem habe ich zunächst nichts hinzuzufügen.


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Ithanea
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Beitrag17.02.2016 22:54

von Ithanea
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Klemens_Fitte hat Folgendes geschrieben:
hätte gar ich den Text für dich gepostet, wären 99 Prozent der Leser von einem männlichen Ich-Erzähler ausgegangen.

Und hätten dich gefragt, ob du betrunken bist oder einen schlimmen Unfall hattest, der große Teile deines Sprachzentrums auslöschte. Laughing

Ja, schön, dich hier bei Jaro und dem wirklich Namenlosen zu sehen,
ich bin froh, dass zumindest die Beziehung zwischen Ich und Alina bei dir ankam, denn da sehr viel mehr Hinweise einzubauen wäre mir verdammt schwer gefallen und hätte, glaube ich, auch viel vom Ton der Geschichte und meiner Schreibweise verändert. Bin mir noch nicht sicher, wie ich vielleicht eine kleine Klarstellung noch einbauen könnte, denn ich würde schon nochmal über den Text drüber bügeln, auch wenn er jetzt erstmal "schlafen geht" (anderes dran ist).

Zitat:
jetzt habe ich diesen Text mehrfach vor und zurück gelesen, was zur Folge hatte, dass er mir mit jeder Lektüre besser gefiel und ich mit jeder Lektüre weniger zu kommentieren wusste.
Das ist gut, oder? Ich weiß es nicht so genau. Ich mag ja gerne Anfänge, die reinhauen. Sodass man sich das eigentlich nicht mehr überlegen braucht, mit dem Weiterlesen. Was natürlich nicht heißt, dass es keinen Verbessungsbedarf gibt. Das hier ist auf jeden Fall kein Reinhau-Anfang, und ich glaube, das liegt daran, dass es nicht der wirkliche Anfang ist. Aber ich schweif ja ab.

Zitat:

schaut man aber auf die Konsequenz, mit der der sprachliche Ton gehalten wird, wie gut das von Introspektion zum "Setting" wechselt bzw. sich gegenseitig bedingt, dann wirkt das schon sehr überzeugend

Hier bin ich ebenfalls erleichtert, dass sich nach mehrmaligem Lesen so etwas einschleicht, denn so etwas hab ich versucht / versuche ich immer wieder. Ich weiß dabei oft nicht, inwiefern die Orte/Settings dafür passend sind oder schon zu "plakativ" sind (siehe Zivo->Dach, hier->verbotener Gang unter Brücke, Meter über dem Tal), vor allem, weil diese Verbindung ja keine wirklich bestehende ist (in meiner Vorstellung oder Erinnerung), sondern eine angedichtete. Im Prinzip werfe ich zwei Sachen zusammen, die mich völlig unabhängig voneinander beschäftigen, klebe sie zusammen und tu so, als würden sie schon immer aneinander passen. Während ich jetzt gerade drüber rede, fällt mir eigentlich erst auf, wie wichtig mir hier (und bei anderen Texten) das Setting auch ist, was sich wahrscheinlich in dieser ausführlichen, aber komplizierten Beschreibung niederschlägt. Ich überlege, diese Verbindung etwas stärker zu machen, aber trotzdem die unübersichtlichen Beschreibungen einzugrenzen. Was dir alles auffällt. Idea

Danke!


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firstoffertio
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Beitrag17.02.2016 23:19

von firstoffertio
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Also, mit der Brückenlänge und dem setting habe ich auch große Probleme. Kann mir das nicht vorstellen, vielleicht, weil ich derlei einfach nicht kenne. Aber da bin ich wohl nicht die einzige.

Re Geschlecht von Prota: Dass das nicht gleich klar ist, gefällt mir gerade.

Ab hier entschloss ich mich dann für männlich:

Zitat:
"Du solltest es sein lassen, Mann."
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Michel
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Beitrag18.02.2016 11:48

von Michel
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Der Text taugt nicht zum Überfliegen. Schlecht für mich, ich muss wohl noch ein paarmal durch, vermutlich ebenfalls mit dem Ergebnis, dass er mir immer besser gefällt.
Zusammen mit Deinem aktuellen Avatar ist das für mich ein Novembertext. Mit Brücken assoziiere ich kahles Geäst, mit dem melancholischen Grundton ebenfalls. Der Bauarbeiter ist da ein Bruch, aber keiner, der mich zu arg stört.

Die Brücke: Ich stelle mir so ein stählernes Kastenungetüm vor, das auf Widerlagern auf seinen Brückenköpfen (Steinverkleidet oder Sichtbeton) ruht. (Brückenbeginn ist mir zu unpräzise.) Oben die Schienen, vermutlich ein stählerner Gitterrahmen, unten so eine Art Trog (im Querschnitt ein U-Profil), in dem ein Inspektionsgang auf Gitterrosten läuft. Korrekt?
Der Spalt, so nett er als Einstieg ist, gibt für mich dann nicht so viel her. Das Bild des von unten (Gitterroste) beleuchteten Gangs finde ich eindrucksvoller. Vor dem Betreten schmeißt mich der Abschnitt mit "beziehungsweise" und den Gänsefüßchen raus. Ob ich mich zum Betreten an Bäumen festhalten muss - geschenkt. Für mich beginnt der eigentliche Text beim Betreten der Brücke, die Absätze davor legen lediglich eine Klangfarbe fest.
Den Rest muss ich mir noch ein paarmal zu Gemüte führen. Schon jetzt aber hinterlässt der Text Spuren, erreicht mich. (Als Eisenbahnfan sowieso.) Das Lakonische, Melancholische. Schön.
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Ithanea
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Beitrag18.02.2016 23:22

von Ithanea
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Hallo firstoffertio,
danke für deine Rückmeldung. Mit länger andauernder Unklarheit von Geschlecht oder sonstigen Eigenschaften kann ich leben. Gut, dass es dann dennoch einen Hinweis für dich gab. Mit der Brücke muss ich mir wohl was einfallen lassen.

Hallo Michel,
Ich nehme aus allen Antworten, außer von Klemens, der gleich vorsorglich aufgab, bisher mit, dass die Ortsbeschreibung nicht richtig hinhaut. So detailliert muss das für meinen Geschmack auch nicht sein, wichtiger ist mir, dass eine Stimmung mitkommt. Nur, weil ich aus deinem Beitrag so etwas wie Interesse für diesen Brückenaufbau jetzt rauslese, versuch ichs nochmal zu erklären (auch wenn ich das so genau dann im Text nicht aufführen will). Widerlager und Brückenkopf kenn ich nicht, bin ja kein Brückenfachmann, so wie du, aber Inspektionsgang ist wohl richtig. Links und rechts sind zwei lange Tunnel, über denen liegen die Gleise (eins für jede Richtung). Zwischen den Gleisen ist aber auch ein Hohlraum drunter, der mit den Gittern. Inspektionsgang, genau. Oben Gitter, unten Gitter. Man sieht Himmel und Boden in der Tiefe (Wald/Fluss/Whatsoever) In zwei Tunnel kann man auch, aber da sieht man ja nix, da dunkel. Weil ich das Kritzeln auch nicht lassen kann mit Gips am Arm, hier eine "Bauzeichnung" Laughing

Man berücksichtige meine Krakelklaue aufgrund Versehrtheit. (Auch die viel zu großen Protagonisten im Vergleich zur Scheine und Schräglage der linken Gleisspur sind beabsichtigt. Die konnten sich nicht zwischen Achterbahn und DB entscheiden Rolling Eyes )
Um reinzukommen zwängt man sich durch einen Spalt zweischen Brückenkopf(?), also dem Ding halt, das in der Erde drin steckt und dem nächsten Bauteil, wo die "liegende" Brücke dann los geht.

Aber eigentlich ist das nicht wichtig im Detail. Ich freue mich, dass der Text bei dir melancholische Töne hinterlässt und wenn du wieder lesen und/oder -kommentieren willst, ist das schön.
Beziehungsweise und ".." -> Klar. Muss weg.

Danke
Lara


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firstoffertio
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Beitrag18.02.2016 23:49

von firstoffertio
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Das hast du gezeichnet? Toll.

Als ich das Bild sah, dachte ich erst, es waere eins, das du wo gefunden und als Inspiration benutzt haettest.

Ist so was eine alte oder eine modern Eisenbahnbruecke?  Beginne mich nun dafuer zu interessieren...
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Ithanea
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Beitrag18.02.2016 23:52

von Ithanea
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firstoffertio hat Folgendes geschrieben:
Das hast du gezeichnet? Toll.

Als ich das Bild sah, dachte ich erst, es waere eins, das du wo gefunden und als Inspiration benutzt haettest.

Ist so was eine alte oder eine modern Eisenbahnbruecke?  Beginne mich nun dafuer zu interessieren...

Gute Frage. Da wart ich mal auf Michel, vielleicht weiß der das. Meine Antwort wär jetzt einfach: Eine normale? ^^


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Jack Burns
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Beitrag19.02.2016 00:38

von Jack Burns
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Hallo Ithanea,

Du zeichnest ein stimmungsvolles Bild. Sehr naturalistisch. Der Dialog wirkt äußerst authentisch. Die Charaktere könnten noch ein bisserl deutlicher ausgearbeitet werden - vor allem die Unterschiede. Es gibt einige Stolpersteinchen, die aber, so weit ich es überblicke, schon angesprochen wurden.

Jetzt stellt sich mir die Frage: Abgeschlossene Geschichte oder Teil eines Größeren?
Als Szene in einer Novelle kann ich mir das ausgezeichnet vorstellen. Das Verhältnis der drei und speziell die Beziehung des Protagonisten zu Ali wird hier nur beiläufig thematisiert. Dadurch entsteht die perfekte Mischung aus erwachtem Interesse und unbefriedigter Neugier beim Lesen. Etwas, das mich zum Weiterlesen zwingen würde.

Als Kurzgeschichte funktioniert das für mich nicht. Die Struktur erzeugt für mich ein Gefühl des Herausgerissenen. Die eigentliche Story, das Beziehungschaos des Protagonisten, wird erst relativ spät klar und ist dann schon wieder vorbei. Man bekommt einen Geschmack vom Leben der Figuren, von ihrem Innenleben und ihrer Umwelt aber ...
Ein offenes Ende ist nicht das Gleiche, wie ein abgebrochenes. So empfinde ich das.

Grüße
Jack


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Ithanea
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Beitrag19.02.2016 16:08

von Ithanea
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Hi Jack,
Jack Burns hat Folgendes geschrieben:

Jetzt stellt sich mir die Frage: Abgeschlossene Geschichte oder Teil eines Größeren?

Diese Frage kann ich jetzt leider nur mit weder - noch beantworten. Oder eher sowohl - als auch.
Dieser Text ist tatsächlich Teil eines größeren. Allerdings habe ich ihn schon so geschrieben, dass er als einzelnes Stück für sich funktionieren soll und demnach zielt das Einstellen hier auch eher auf die Frage ab, ob das so funktioniert und weniger als Teaser für weitere Handlung. Zumal in anderen Teilen des "Größeren" weder das hiesige "Ich" noch Ali eine zentrale Rolle spielen, sondern eigentlich Jaro.

Perfekte Mischung aus erwachtem Interesse und unbefriedigter Neugier ist gut. Ich wäre dann tatsächlich auch so gemein, einen Leser allein zu lassen mit dieser Neugier und ihn nicht mit weiterem Kennenlernen zu bedienen. Auch das
Jack Burns hat Folgendes geschrieben:
Die Struktur erzeugt für mich ein Gefühl des Herausgerissenen. [...]
Man bekommt einen Geschmack vom Leben der Figuren, von ihrem Innenleben und ihrer Umwelt aber ...
Ein offenes Ende ist nicht das Gleiche, wie ein abgebrochenes.

wär für mich jetzt eher kein unerwünschter Effekt.
Es ist ja das Schlimme: Manchmal bekommt man von Personen oder einem Lebensgefühl gerade soviel 'Geschmack', dass man mehr davon kriegen will. Und dann verschwindet die Person wieder, Leben gehen auseinander, Ideen werden vergessen, eine Atmosphäre verfliegt. Und wenn man später drüber nachdenkt, weiß man zwar noch, dass das mal war, aber wie es sich so richtig angefühlt hat, kann man nicht mehr herholen.

Allerdings ist deine Rückmeldung schon ganz wichtig für mich, denn was ich nicht will ist, dass "zu wenig" rüberkommt (von Stimmung, Innenleben, Figuren, ...) und dass Leser sich drüber ärgern, wenn die Sache dann auf einmal vorbei ist. Gibt's denn Voraussetzungen, unter denen du einen Abbruch, ein Verlassen einer Geschichte, bevor es ein Ende, eine 'Auflösung' gibt, akzeptieren könntest?

Vielen Dank fürs Reinschauen!
LG Lara


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Michel
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Beitrag22.02.2016 09:52

von Michel
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Zitat:
Zitat:
Ist so was eine alte oder eine modern Eisenbahnbruecke?  Beginne mich nun dafuer zu interessieren...
Gute Frage. Da wart ich mal auf Michel, vielleicht weiß der das. Meine Antwort wär jetzt einfach: Eine normale? ^^


Ganz ehrlich: Keine Ahnung. Gab es schon achtzehndunnemals. Heute wird eher in Beton gebaut, also vermutlich: alt. Tante Wikipedia gibt unter "Pendelpfeilerbrücke" Bilder heraus, die Deiner Beschreibung ähneln. Oder unter "Rheinbrücke Waldshut".  Die Beschreibung hat mich einfach neugierig gemacht, etwas, das ich sonst selten erlebe. Aber ich vermute, die Konstruktion der Brücke ist für die Geschichte weniger wichtig, die ja eher Atmosphäre transportiert als Brückenwissen. Nur über das "Brückenende" bin ich beim Lesen tatsächlich gestolpert.
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Jack Burns
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Beitrag22.02.2016 15:45

von Jack Burns
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Hallo Ithanea,

Zitat:
Gibt's denn Voraussetzungen, unter denen du einen Abbruch, ein Verlassen einer Geschichte, bevor es ein Ende, eine 'Auflösung' gibt, akzeptieren könntest?


Vielleicht ist meine Kritik falsch angekommen; offene Enden liebe ich. Das gibt Gelegenheit zum Weiterspinnen.
Das Gefühl, eines Abbrechens, bevor ich genug habe, um daraus etwas zu machen, gefällt mir nicht.
Das enthält einen experimentellen Gedanken, der aber nicht zu der realistischen Darstellung der Situation passt. Ich glaube, um diese Begegnung einfach so hinnehmen zu können, stört mich die Andeutung der Freundin und ihrer komplizierten Beziehung. Das weckt mein Interesse an Details, die nicht folgen. Ohne dieses Element, hätte ich vielleicht nichts zu meckern. Kann ich jetzt schwer sagen, da es nun einmal im Kopf ist.

Grüße
Jack


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Beitrag22.02.2016 16:23

von hobbes
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Ithanea hat Folgendes geschrieben:
Allerdings habe ich ihn schon so geschrieben, dass er als einzelnes Stück für sich funktionieren soll und demnach zielt das Einstellen hier auch eher auf die Frage ab, ob das so funktioniert und weniger als Teaser für weitere Handlung.

Ist ja spannend. Ich bin ganz eindeutig davon ausgegangen, dass "da noch mehr ist", vermutlich aus ähnlichen Gründen, die Jack Burns schon genannt hat. Allerdings nicht mit dem Ergebnis von "da fehlt doch was", sondern eher mit "davon würde ich noch mehr lesen wollen."
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Ithanea
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Beitrag23.02.2016 22:17

von Ithanea
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Hallo und danke fürs nochmal melden,

Jack Burns hat Folgendes geschrieben:
Vielleicht ist meine Kritik falsch angekommen; offene Enden liebe ich. Das gibt Gelegenheit zum Weiterspinnen.
Das Gefühl, eines Abbrechens, bevor ich genug habe, um daraus etwas zu machen, gefällt mir nicht.


Nee, ich glaube, schon verstanden zu haben, was du meinst. Abbruch ǂ offenes Ende. Jap. Der Hinweis mit der Freundin ist gut, da es ja bei mehreren der Teil gewesen zu sein scheint, der nicht deutlich wurde und vielleicht ja mit deinem Gefühl vom "zu wenig" zu tun hat.

Jack Burns hat Folgendes geschrieben:
Das enthält einen experimentellen Gedanken, der aber nicht zu der realistischen Darstellung der Situation passt.

Kannst du mir das noch genauer erklären? Wo siehst du den experimentellen Gedanken?

Ich habe mit meinem ewigen Nachgefrage das Gefühl, ein bisschen nichtssagenden Text hier aufs letzte Detail zu zerfaseln, aber ich würd hier gern was lernen, weil das 'Ganze', zu dem dieser Text gehört, schon irgendwie experimentell (im Sinne von: Ich weiß auch nicht so genau) daherkommt, ich aber bei diesem Text den Haken extra weggelassen hab, weil ich ihn so alltäglich/normal fand. Sorry, wenn ich für diesem Hm-Naja-Text jetzt ein riesen Fass aufmach, aber ich würd da wirklich gern mehr zu wissen.


hobbes hat Folgendes geschrieben:
Ist ja spannend. Ich bin ganz eindeutig davon ausgegangen, dass "da noch mehr ist", vermutlich aus ähnlichen Gründen, die Jack Burns schon genannt hat. Allerdings nicht mit dem Ergebnis von "da fehlt doch was", sondern eher mit "davon würde ich noch mehr lesen wollen."

Danke, dir auch, hobbes. Sollte auch mehr geben. Irgendwann. Nur eben ähnlich "einzeln".


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