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Der Kater


 
 
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Merope
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 715
Wohnort: Am Ende des Tals
Der Goldene Käse


Beitrag06.01.2014 17:21
Der Kater
von Merope
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Der Kater

Schnurrend sitzt er
am Bett des Sterbenden

Glänzend-schwarzes Fell
sendet wärmende Wellen
in kraftlose Hand

Trost und Ruhe
breiten sich aus

Erwartung und Angst
lösen sich
steigen als Nebelfetzen
an die Zimmerdecke

Zurück bleibt nur
ein sanftes Lächeln

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Nina
Geschlecht:weiblichDichterin


Beiträge: 5012
Wohnort: Berlin


Beitrag06.01.2014 19:52
Re: Der Kater
von Nina
Antworten mit Zitat

Merope hat Folgendes geschrieben:
Der Kater

Schnurrend sitzt er
am Bett des Sterbenden

Katzen schnurren i.d.R. wenn sie gestreichelt werden, ansonsten eher nicht. Ist das hier gemeint? Dass er vom Sterbenden gestreichelt wird?
Die Formulierung: Am Bett des Sterbenden erweckt in mir den Eindruck, als säße er sozusagen daneben, vielleicht auf einem Tischchen o.ä.
Ansonsten würde ich "auf" wählen, wenn er auf dem Bett sitzt, was ich gedanklich vermute. Es sei denn, der Kater ist Zuschauer aus einiger Entfernung.


Glänzend-schwarzes Fell
sendet wärmende Wellen
in kraftlose Hand

das finde ich sehr schön.

Trost und Ruhe
breiten sich aus

Erwartung und Angst
lösen sich
steigen als Nebelfetzen
an die Zimmerdecke

die Nebelfetzen wirken auf mich, wie aus einer anderen Geschichte, einer anderen Szene, aber nicht wie auf einem Sterbebett. Kann aber natürlich sein, dass Du hier auf etwas anspielst, was ich nicht kenne?

Zurück bleibt nur
ein sanftes Lächeln


Das "nur" halte ich für verzichtbar. Es ist wertend und schwächt m.E. die Aussage.

Ich sehe gerade, dass Dein Gedicht in "feedback" steht - weiß also nicht, ob eine so detaillierte Rückmeldung überhaupt gewollt ist. Ich lass es mal stehen.

LG
Nina


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lilli.vostry
Wortschmiedin


Beiträge: 1219
Wohnort: Dresden


Beitrag07.01.2014 00:13
aw:DerKater
von lilli.vostry
Antworten mit Zitat

Hallo Merope,

mir gefällt Dein Gedicht auch sehr von den Bildern und der Stimmung, ein schwarzer Kater, der einen letzten Lichtblick und Wärme einem Sterbenden gibt... Sanft und behutsam die Worte auch.

Sehe es ähnlich wie Nina. Es fehlt ein ergänzendes Wort, damit der Kater am Bett auch schnurren kann... Etwa: angeschmiegt das schwarz-glänzende Fell an ihn (den Sterbenden im Bett) sendet er wärmende Wellen in die kraftlose Hand.

Die Zeile mit den "aufsteigenden Nebelfetzen an die Zimmerdecke" sind m.E. verzichtbar, da auch nicht ganz einleuchtend in dieser Form.
Angst und Erwartung lösen sich auf - sind ausreichend und noch stärker alleine.

Das "nur" in der letzten Zeile braucht es m.E. auch nicht.  

Ansonsten sehr berührend.

Viele Grüße,
Lilli


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firstoffertio
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5854
Wohnort: Irland
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Beitrag07.01.2014 00:47

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Mich berührt das auch.

Zur Kritik zu 'am Bett': Ich denke, dass ein Kater einfach anders 'am Bett' eines Sterbenden sitzt, nämlich so, wie wir es nicht können. Wir können nur wie Menschen daneben sitzen. Eine Katze kann anders. Darum habe ich mit der Formulierung  keine Probleme. Ich lese es außerdem so, dass der Sterbende einfach den Kater berührt, wenn auch die Kraft zum Streicheln fehlt. Der Kster wird schnurren, auch wenn die Person schon tot ist.

Die beiden Zeilen mit den Nebelfetzen finde ich allerdings auch verwirrend und nicht nötig. Und ja, auch das 'nur'.
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Nina
Geschlecht:weiblichDichterin


Beiträge: 5012
Wohnort: Berlin


Beitrag07.01.2014 10:20

von Nina
Antworten mit Zitat

@first: du hast recht, dass katzen interessant sitzen und liegen können. *g* aber worum es mir ging, war, dass das wörtchen "am" etwas anderes aussagt als "auf" und ich halte "auf" für passender. aber das möge die dichterin entscheiden, es ist ja ihr gedicht.

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Merope
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 715
Wohnort: Am Ende des Tals
Der Goldene Käse


Beitrag07.01.2014 11:40

von Merope
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Zitat:
aber das möge die dichterin entscheiden, es ist ja ihr gedicht.

Yes, das entscheidet die Dichterin und bleibt beim 'am'. Wink

Danke für Euer Feedback.
@Nina: Katzen schnurren oft, wenn man sie streichelt, aber auch ohne Streicheln. Das ist wie mit den Mädchen und den Röcken:
(manche) Mädchen tragen Röcke - aber nicht alle, die Röcke tragen, sind Mädchen (sondern es könnte auch ein Schotte sein).

@Lilli und @firstoffertio: Schön, dass Euch das Gedicht berührt. Es freut mich.

Betrifft 'nur' und 'Nebelfetzen':
das lasse ich trotzdem - das ist so richtig.

Habt ihr schon an Sterbebetten gesessen? Gesehen, wie es zu Ende geht,  die Veränderungen miterlebt, die Erinnerungen geteilt....
Jedes Sterben ist anders, so wie jede Geburt anders ist. Und für denjenigen, der es teilen kann, ein ganz besonderes Erleben.

Falls es Euch interessiert:
Den Anstoß zu diesem Gedicht gab ein Zeitungsartikel, den ich vor ein paar Jahren las. Da ich zu dieser Zeit bereits einige Erfahrungen mit Sterbebegleitung gemacht hatte, hat der Artikel mich zu diesem Gedicht inspiriert.
Hier eine Kurzversion:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-55234256.html
Merope
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Stimmgabel
Geschlecht:männlichPapiertiger


Beiträge: 4370
Wohnort: vor allem da
Bronzener Sturmschaden Der goldene Spiegel - Lyrik (2)



Beitrag07.01.2014 12:30
Re: Der Kater
von Stimmgabel
Antworten mit Zitat

-

Der Kater

Schnurrend sitzt er
am Bett des Sterbenden

Glänzend-schwarzes Fell
sendet wärmende Wellen
in kraftlose Hand

Trost und Ruhe
breiten sich aus

Erwartung und Angst
lösen sich
steigen als Nebelfetzen
an die Zimmerdecke

Zurück bleibt nur
ein sanftes Lächeln


-----------------------------------------------


Hallo Merope,


ehrlich gesagt erzählt mir dieses, von Dir bezeichnete Prosa-Gedicht ausführlichst, backgroundet an die Hand nehmend, ergo komplett telling, was ich als Leser denken und fühlen soll - quasi muss.

Vielleicht soll es die Funktion dieses Textes sein ???
Ist es dann nicht mehr eine pure, situative Mini-Prosa, als überhaupt eine Lyrik sein zu können?

Zumindest ich persönlich spüre hier immanent keinerlei Lyrikbild Embarassed ... geht's hier doch letztlich um den Moment des letzten Atemzugs und dem parallelen Katerschnurren, oder ???


Mir kam hierzu folgendes Haiku/Senryu in den Sinn:


duett

morscher ast sackt ab – letzter wind haucht
übers totbett; kater schnurrt



Merope,
mal so meine Gedanken zu Deinem Stück.

einen Gruß, Stimmgabel



-


_________________
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firstoffertio
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Wohnort: Irland
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Beitrag08.01.2014 00:54

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Stimmgabel,
worin unterscheidet sich Rilke's der Panther von diesem Gedicht?  Metrik und Reim hast du ja nicht vermisst. Also wieso wäre jenes Lyrik, dieses nur Mini-Prosa?
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Aranka
Geschlecht:weiblichBücherwurm
A


Beiträge: 3106
Wohnort: Umkreis Mönchengladbach
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A
Beitrag08.01.2014 02:42

von Aranka
Antworten mit Zitat

Hallo Melrope,

Du fängst einen sehr sensiblen Moment ein: vielleicht die letzten Minuten/Stunden an einem Kranken- oder Sterbebett. Das ist nie ein leichtes Thema, der Ton will gut gewählt sein. Du entscheidest dich hier für eine sachliche Distanz. Das LI ist nicht selbst, nur durch seine Beobachtungen/Wahrnehmungen und seine Gedanken im Text anwesend.
Durch diese Entscheidung wirkt der Text auf mich sehr „streng“ konstruiert:
fünf Aussagen stehen in fünf Zeilengruppen. Sehr diszipliniert: als würde das LI sich zu einer Sachlichkeit zwingen.

Zitat:
Der Kater


Das LI stellt den Kater in den Mittelpunkt: vielleicht, weil er ihm hilft in der Situation, weil es sich durch das Tier nicht allein fühlt in dem Zimmer????
Das gefällt mir.

Zitat:
Schnurrend sitzt er
am Bett des Sterbenden


Ich sehe das vor mir. „am Bett sitzen“ sagt man bei einem Menschen: aber es stört mich hier nicht, da das LI dem Kater eine wohl ähnliche Bedeutung zumisst. Von dem Tier geht Trost und Ruhe aus. Für mich wäre hier schon alles gesagt. Es ist zwar kein Haiku, aber es wäre ein wunderbarer für mich absolut abgeschlossener „Zweizeiler“. Aber es geht weiter! und das ist bei diesem Einstieg nicht einfach.

Zitat:
Glänzend-schwarzes Fell
sendet wärmende Wellen
in kraftlose Hand


Mit diesen drei Zeilen habe ich es schwer. Sie sind ein wenig adjektiv-lastig. Kein Nomen kommt ohne aus. Hier gibst du mir als Leser keine Chance etwas zu sehen oder zu fühlen. „eine kraftlose Hand im warmen Fell“ oder eine Hand ruht kraftlos im warmen Fell“ das wäre das Bild, das das LI wahrnimmt und ein solches würde auch dem Leser reichen. Alles andere würde er sich dazu malen: die Ruhe, die Wärme, die Nähe, die Vertrautheit, all das, was da zwischen dem Tier und der Hand hin und her wandert. Diese Aussage "sendet wärmende Wellen" jedoch engt ein, hat keine lyrische Weite.

Zitat:
Trost und Ruhe
breiten sich aus


Das ist die Empfindung des LI, nehme ich an. Ich als Leser muss es hier den Worten entnehmen und glauben. Es ist wie eine Behauptung formuliert.

Zitat:
Erwartung und Angst
lösen sich
steigen als Nebelfetzen
an die Zimmerdecke


Auch hier wird in den ersten zwei Zeilen etwas „begrifflich“ in den Raum gestellt: Angst und Erwartung. Ich höre als Leser „Worte“. Dann versucht das LI dies in ein Bild einzufangen: wobei ich die „Nebelfetzen“ allein vom Wortklang mit einem Fragezeichen versehen würde. (Es fetzt hier zu sehr!) Ich denke doch, das Bild soll eine positive Stimmung ausbreiten. (bewegen die Vorhänge, Lichtstreifen an den Wänden????)

Zitat:
Zurück bleibt nur
ein sanftes Lächeln


Auch das eine Aussage: das „nur“ gibt hier eine Wertung, ein Bedauern? vor, das ich als einengend empfinde.

So tief und bewegend ich mir diese Szene, und so intensiv und nah ich mir diesen Augenblick hier am Kranken- oder Sterbebett auch vorstellen kann, und so wunderbar dies auch gerade mit der Anwesenheit des Katers verbildlicht werden könnte, so wenig spüre ich davon in den Zeilen.
Vielleicht wurde aus Vorsicht hier jede Emotion zurückgehalten und hinter sachlichen „Prosasätzen“ verborgen.

Ich sehe hier fünf Aussagesätze, die in eine Zeilenform gebracht sind. Ich sehe jedoch im Zeilenbruch keinen Mehrwert für den Text. Würde ich Punkte setzen und daraus einen Fließtext machen, verlöre er nichts an Aussagekraft, wäre vielleicht in seiner strengen Sachlichkeit sogar wirkungsvoller. Mich stören beim lauten Lesen die kurzen Zeilen, die mir andauernd Pausen aufzwingen, wo sie für mich nichts bringen. Lese ich es jedoch durchgängig, dann entsteht plötzlich eine stille würdige Szene in einem Krankenzimmer. Mir wird ein Blick von Außen gewährt. In diese Szene muss mMn Ruhe herein und nicht diese hektischen Zeilen.

Melrose, ich würde wahrscheinlich ganz bewusst daraus eine Miniaturprosa machen. Die gibt dir vielleicht an ein zwei Stellen sogar noch Luft für ein Wörtchen mehr. Nicht viel, vielleicht ein Bild zusätzlich, dafür ein Adjektiv weniger.

So wäre als letzter Satz vollkommen ausreichend: Zurück bleibt ein Lächeln.
Damit ist doch alles gesagt.

Melrope, du hast den Text in Feedback eingestellt, das heißt, für dich ist er so fertig. Ich mache daher einmal hier einen Spagat.
 Ist es für dich eine konkrete, erlebte Situation, die du einfach für dich so genau wie möglich an deinem Erleben und Denken festhalten willst, dann muss sie so stehen bleiben.

Wenn du sie irgendwann einmal als einen Text betrachten kannst und willst, der einer breiteren Leserschaft etwas vermitteln will, der im Leser eigene Gedanken freisetzen will, dann wirst du entscheiden müssen, ob du ihn als Lyrik ein wenig bearbeiten willst , oder daraus eine gute Kurzprosa machen willst. Ich könnte mir beides vorstellen.



Firstoffertio,

Firstoffertio, ich denke nicht, dass du Rilkes Panther hier wirklich als Vergleich heranziehen willst. Ich denke da liegen die Unterschiede deutlich auf der Hand:
Bei Rilkes Gedicht ist jede Zeile ein Vers, jeder Zeilenumbruch ein bewusst gesetzter und jedes Bild weitet sich in eine Ebene dahinter. Das Ganze wird von einem starken Rhythmus getragen und ist weit von einer Prosasprache entfernt.

Aber um den Unterschied zu einem anderen Gedicht geht es ja hier auch nicht. Wer will schon allen Ernstes mit Rilke konkurrieren?


_________________
"Wie dahingelangen, Alltägliches zu schreiben, so unauffällig, dass es gereiht aussieht und doch als Ganzes leuchtet?" (Peter Handke)

„Erst als ihm die Welt geheimnisvoll wurde, öffnete sie sich und konnte zurückerobert werden.“ (Peter Handke)
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Stimmgabel
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Beitrag08.01.2014 03:03

von Stimmgabel
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-

Hi Merope,


ich antworte kurz auf firstoffertios Gedankengang.


firstoffertio hat Folgendes geschrieben:

Stimmgabel,
worin unterscheidet sich Rilke's der Panther von diesem Gedicht? <-- mmhhh, ehrlich, meinst Du dieses Ernst? Rolling Eyes

Metrik und Reim hast du ja nicht vermisst. <-- wie kommst Du zu dieser fahrlässigen Behauptung? / nur, weil meine Kommentar-Intention das Thema: Lyrik Funktion prirorizierte.

Also wieso wäre jenes Lyrik, dieses nur Mini-Prosa? <-- ehrlich, nicht nur, dass Dein Vergleich mich höchst schwindelnd wundert [ als wolltest Du eine elektrische Zahnbürste mit einem Porsche vergleichen ... nur, weil sich in beiden Funktionen etwas dreht? ]
- zudem habe ich doch dezidiert in meinem Kommentar meine Meinungs-Ebene begründet, oder nicht?

.


Hallo firstoffertio,

sicherlich ist es in einem Feedback, zu einer gegebenen Einstellung nicht sinngebend, nun vergleichend über ein anderes literarisches Werk zu diskutieren. Zum anderen überrollte mich ein Fragezeichernmeer aus Deinem Ansinnen, tatsächlich Rilkes Panther mit Meropes Kater-Text vergleichen zu wollen ???

Verzeih mir, dass mir dieses Deine Annähen ein hilfloses Wundern um die Wangen schlägt. Rolling Eyes Shocked

Rilkes welt-literarisches Lyr-Werk ist ein fein-sauberes Formengedicht (mit verschiedensten, umgesetzten Stilfiguren - und einem konklusisch brechenden letzten 4-Heber Vers), das mittels einer Außensicht-Beschreibung jener Panther-Wirklichkeit (hier im Käfig; seine Gefangenschaft) nun (dem Leser) die innere Sicht des Panthers (im Übertragenen die Gefangenschaft) assoziieren lässt;

also damit purest die lyrische Funktion der assoziativen Ebene begeht.

Dagegen, so meine vorgetragene Meinung, in Meropes Mini-Prosa schon selbst und permanent die Autor-gewünschten Assoziationen vorgegeben werden - also mMn fernab einer Lyrik-Funktion/Absicht liegt. Für mich gehört das eindeutig in die Prosa - aber sicher nicht in die Lyrik. [ zudem erscheinen mir hier einige Zeilenumbrüche ebenso fernab einer lyrischen Bedeutung und sinngebenden Funktion ]

Nun noch eine kleine Randbemerkung zu Deinem hier inszenierten Spoiler-Beitrag in Quer-Richtung meines Beitrags.
Du stellst einfach mal lapidar, steno'esk, eine selbst nicht begründete und nicht argumentierte Behauptung auf - und nun soll ich Dir Deine haltlose Abstrusität begründen - Hach lol. das hat schon was.
Ehrlich, firstoffertio, für mich ist solch ein/Dein Hingeschmeiße von Behauptungen doch sehr fernab eines ernstgemeint beabsichtigten Gesprächs (wohl mehr nur ein Kontra-Gegreine Wink - und dann im Deutschen Schriftstellerforum. / ... für mich schon wieder ein interessanter Zufall, wie doch mein aktuelles Gedicht zum Dichterklo erneut Nahrung, und zufallend wieder hier im Forum bekommt, hi, hi ...


in diesem Sinne, firstoffertio, einen lieben Gruß - zugleich in zurückbleibender Verwunderung, Stimmgabel ...


-


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firstoffertio
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Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
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Beitrag08.01.2014 22:38

von firstoffertio
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Ich spoilere wieder. Weil ich Dinge anspreche, die allgemeiner sind als auf meropes Text einzugehen. Ich schreibe nicht so gerne pms. Ich habe schon früher erwähnt, dass mir hier ein Platz für solche Diskussionen fehlt. Zur Erklärung nochmal an stimmgabel, abgesehen von Metrik und Reim finde ich den Panther Text auch sehr prosaisch. Und von der Haltung zum Geschehen und der Herangehensweise an ein Thema  sehe ich zwischen beiden Autoren nicht viel Unterschied.
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Merope
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Der Goldene Käse


Beitrag09.01.2014 08:51

von Merope
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Danke an Aranka, Stimmgabel und firstoffertio für Eure Reaktionen und sehr pointierten Ausführungen.
Dem Leser seine Gedanken vor-zuschreiben, ist sicherlich ncht meine Intention - ich kann mir das auch schwer vorstellen, da meine Gedankenwelt beim Lesen von Texten (gleich welcher Art) sehr frei und ungebunden  herumvagabundiert.

Ich hatte mir kurz überlegt, in welche "Schublade" ich den Text schieben soll. Dabei sind diese Kategorien ja doch recht willkürlich. Denn zunächst geht es mir ja um den Text selbst.

Hätte ich keine Kategorie gewählt (also beispielsweise nicht einmal den Bereich Lyrik oder Prosa - was ja hier gar nicht geht):
wären Eue Kommentare anders ausgefallen?

Ich frage das auch im Hinblick auf den einen oder anderen stillen Mitleser, der sich diese Frage ebenfalls stellen mag (und es möglicherweise gar nicht wagt, einen Text in die Bereiche jenseits des Einstands einzustellen Wink ).

Aber ich freue mich, dass mein kleiner Text Euch - auf irgendeine Art - angesprochen hat.

Merope
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