18 Jahre Schriftstellerforum!
 
Suchen
Suchabfrage:
erweiterte Suche

Login

Jetzt erhältlich! Eine Anthologie von und mit unseren Usern. Jetzt bestellen! Die erste, offizielle DSFo-Anthologie! Lyrikwerkstatt Das DSFo.de DSFopedia


Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Allgemeines rund um die Schriftstellerei -> Diskussionen zu Genre und Zielgruppe
Thriller-Schreiber, wo seid ihr?

 
 
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8  Weiter
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
 Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  « | »  
Autor Nachricht
TheRabbit95
Geschlecht:männlichLeseratte
T

Alter: 28
Beiträge: 172
Wohnort: Zürich


T
Beitrag17.03.2024 00:43

von TheRabbit95
Antworten mit Zitat

Freut mich zu lesen, dass auch noch andere Thrillerautoren hier sind.
Zitat:
Ich finde die Abgrenzung zwischen Krimi und Thriller manchmal gar nicht so einfach.

Ja das ist tatsächlich nicht immer einfach. Gerade bei Romanen mit Serienkillern ist die Unterscheidung nicht immer eindeutig. Es werden auch regelmässig Bücher als Thriller vermarktet, die eigentlich eher Krimis sind. Die Grenzend sind da tatsächlich fliessend. Meiner Meinung nach ist der grösste Unterschied eine drohende Gefahr bzw. Bedrohung. Nicht mal unbedingt für die Hauptfigur. Das kann natürlich auch der Fall sein, das kann aber z.B. auch das nächste Opfer eines Serienkillers, ein Ziel eines geplanten Attentats oder die Bewohner einer ganzen Stadt z.B. Gefahr durch einen Anschlag sein. Die Bedrohung kann von Beginn weg da sein, oder erst später hinzukommen, aber es gibt eine. Und da unterscheidet sich dann der Thriller vom Krimi, denn dort ist die Auflösung eines Falles das Ziel, nicht das Stoppen einer Bedrohung. Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Tempo. Krimis können je nach Subgenre durchaus auch gemütlich oder langsam erzählt sein (gibt aber natürlich auch sehr temporeiche Krimis). Ein Thriller zeichnet sich aber immer durch Tempo aus. Darum ist für mich z.B. Stieg Larssons Verblendung kein Thriller, obwohl ihn einige als solchen einstufen. Das ist mehr ein Familienroman oder ein Krimi mit Thriller Elementen (das aber erst eher gegen Ende des Buchs). Hier muss man aber auch fairerweise sagen, zumindest die deutsche Fassung wird vom Heyne Verlag selbst auch als Roman und nicht als Thriller angepriesen. Nichts gegen das Buch, fand ich gut, ist für mich aber kein Thriller. Aber gerade in den Grenzbereichen des Genres und gerade dort wo es sich mit Krimis überschneidet, dort scheiden sich häufig die Geister. Was für den einen ein Thriller ist, ist es für den anderen noch nicht. Ich finde Andreas Gruber ist da ein gutes Beispiel für solche Bücher, die rein Thematisch auch Krimis sein könnten, aber tatsächlich Thriller sind. Zumindest die Sneijder und Nemez sowie die Pulaski und Meyer Bücher. Gleiches gilt auch für die Hunter und Garcia Bücher von Chris Carter.

@MacWrite; @Aurora ich wünsche euch viel Erfolg mit euren bevorstehenden Veröffentlichungen smile
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
schreibsucht
Geschlecht:männlichEselsohr
S

Alter: 45
Beiträge: 295
Wohnort: Regensburg


S
Beitrag17.03.2024 05:30

von schreibsucht
Antworten mit Zitat

Ich hab jetzt ne Weile überlegt, ob ich mich hier wirklich zu Wort melden soll. Bin schließlich als (überwiegend) E-Leser und -Schreiber eher nicht die Zielgruppe des Strangs.
Allerdings hab ich zum einen ein Projekt in der gedanklichen Pipeline, das schon ein wenig in die Thriller-Richtung geht (wenn auch die von mir fantasierte Umsetzung etwas experimenteller sein soll als klassische Genrebeispiele). Zum Anderen bemühe ich mich in meinem eigenen Schreiben um ein paar Dinge, die eigentlich essentiell sind oder sein sollten, egal ob Genre oder Nichtgenre. Das wird natürlich bei meinem "Thriller", so ich mich denn wirklich mal zur konkreten Realisierung aufraffen kann, nicht anders sein.

Die Handlung sollte so plausibel wie möglich sein. Das kann selbstredend auch bedeuten, dass z.B. Magie zum Einsatz kommt oder eine Zeitmaschine oder was auch immer. Wenn so etwas in der Erzählwelt zur Normalität gehört: Daumen hoch²

Die Figuren sollten möglichst "lebendig" sein und (wenigstens einigermaßen) nachvollziehbar agieren, in Bezug auf ihre psychische Struktur/Grundtendenz. Das kann z.B. auch heißen, dass Figur X etwas völlig Bescheuertes macht, wenn Figur X einfach ein Depp ist.

Problemlösungen sollten sich so harmonisch wie irgend möglich aus der Geschichte ergeben und müssen natürlich entsprechend vorbereitet werden.

Man sollte meinen, das wäre grundlegendes Schreibhandwerk...

Aber immer wieder mal fallen mir Romane in die Hände, deren Personal praktisch nur aus Klischees besteht und gefühlt in jeder Szene anders (re)agiert. Nachvollziehbarkeit ist sowieso ein Prinzip, von dem der Autor noch nie was gehört hat. Und wenn's dann in Richtung Showdown geht, jagt ein deus ex machina den Nächsten und die perfekt organisierten und hyperintelligenten Superschurken benehmen sich plötzlich wie die Gegenspieler von Bugs Bunny. Dazu vermeiden die Guten auf einmal sämtliche Fehler, die bisher die Lösung des Problems verhindert haben. Mitunter fallen sie natürlich in alte Verhaltensmuster zurück, wenn's nochmal "spannend" werden soll, aber siehe: "deus ex machina" und "Bugs Bunny-Gegner"...

Und solcherart Texte schaffen es dann in etablierte, renommierte und zum Teil richtig große Verlage...

Und ich hab mir grad mal die Amazonbewertungen zu einem (leider von meinem Erinnerungsvermögen nicht gnädig verdrängten) perfekten Beispiel für das von mir aufgeführte Phänomen angesehn: Dieses völlig indiskutable Machwerk hat satte 74%(!) 5 Sterne, 17% 4 Sterne und 8% 3 Sterne. Und Nichts darunter. Kopf an die Wand


_________________
"Erst das Buch, dann die Bauchlandung."
Einar Schleef
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Aurora
Geschlecht:weiblichLeseratte


Beiträge: 106



Beitrag17.03.2024 10:11

von Aurora
Antworten mit Zitat

@MacWrite; @Aurora ich wünsche euch viel Erfolg mit euren bevorstehenden Veröffentlichungen smile[/quote]

Vielen Dank! Ja, man darf gespannt sein ... smile
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen AIM-Name Skype Name
Walex
Geschlecht:weiblichWortedrechsler


Beiträge: 66
Wohnort: Südwestdeutschland


Beitrag17.03.2024 10:47

von Walex
Antworten mit Zitat

schreibsucht hat Folgendes geschrieben:
Und solcherart Texte schaffen es dann in etablierte, renommierte und zum Teil richtig große Verlage...

Und ich hab mir grad mal die Amazonbewertungen zu einem (leider von meinem Erinnerungsvermögen nicht gnädig verdrängten) perfekten Beispiel für das von mir aufgeführte Phänomen angesehn: Dieses völlig indiskutable Machwerk hat satte 74%(!) 5 Sterne, 17% 4 Sterne und 8% 3 Sterne. Und Nichts darunter.


Ja - das kenne ich. Sich kaputt lachen Ich habe mich auch erst kürzlich durch die absolut positiven Bewertungen zum Lesen eines Thrillers hinreißen lassen, der deine genannten Kriterien erschreckend gut erfüllt hat (vor allem das mit den Klischees).  Ich war ehrlich gesagt nach Ende des Lesens etwas entsetzt darüber, dass diese Dinge offensichtlich so gut in der breiten Masse ankommen.

Ich selbst habe bei meinem ersten Krimi folgende Erfahrung gemacht: Ich habe eine zentrale Figur total eng an einen realen Menschen angelehnt, den ich aus meinem Arbeitsumfeld ganz gut kannte (natürlich optisch und namentlich völlig verfremdet) und daher wusste ich immer ziemlich genau, wie die Figur in welcher Situation reagieren sollte. Rückmeldung der Leser: diese Figur sei ja ziemlich unsympathisch und völlig überzeichnet. Das hat mich echt überrascht, weil ich gerade diese Figur total lebensecht fand (und sogar mochte). Mein Eindruck seither (auch angesichts der folgenden Bücher): Je mehr man eine Figur "weichspült", desto besser kommt sie an.
Das finde ich ehrlich gesagt ziemlich schade. sad  Ich frage mich, ob das ein Grundproblem des Genres Krimi/Thriller ist. Sind die Leser anderer Genres hier vielleicht etwas offener?


_________________
Lesen stärkt die Seele (Voltaire)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
MacWrite
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 459
Wohnort: Taunus


Beitrag17.03.2024 11:35

von MacWrite
Antworten mit Zitat

Cool, bleiben! Natürlich wird das ein fulminanter Start Wink

_________________
Man brauche gewöhnliche Worte und sage ungewöhnliche Dinge.
Schopenhauer, "Über Schriftstellerei und Stil"
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Easton G. Parker
Gänsefüßchen
E


Beiträge: 16



E
Beitrag24.03.2024 14:20

von Easton G. Parker
Antworten mit Zitat

Meldung: "Hier." (wenn auch etwas zögerlich)

Ich lese unglaublich gerne Thriller und versuche mich selber gerade daran. Ist was ganz anderes zu dem, was ich normalerweise schreibe, aber ebenfalls für mich sehr spannend.

Hoffe auf regen Austausch mit anderen ThrillerautorInnen. Schön, dass ich hier etwas von euch lesen kann. smile
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
TheRabbit95
Geschlecht:männlichLeseratte
T

Alter: 28
Beiträge: 172
Wohnort: Zürich


T
Beitrag25.03.2024 10:47

von TheRabbit95
Antworten mit Zitat

Easton G. Parker hat Folgendes geschrieben:
Meldung: "Hier." (wenn auch etwas zögerlich)

Ich lese unglaublich gerne Thriller und versuche mich selber gerade daran. Ist was ganz anderes zu dem, was ich normalerweise schreibe, aber ebenfalls für mich sehr spannend.

Willkommen im Thrillerthread. Du darfst aus deiner zögerlichen Meldung auch gerne eine überzeugte und ohne "" machen. Ich selbst habe auch noch nichts veröffentlicht, zähle mich aber trotzdem zu den Thrillerautoren. Gut, alle meine angefangenen Manuskripte sind Thriller und ich schreibe in keinem anderen Genre, aber das spielt eigentlich keine Rolle. Auch wenn du ansonsten Anderes schreibst, aber gerade an einem Thriller arbeitest bzw dich daran versuchst, bist da ja trotzdem Teil der Thrillerszene. Deine Inputs, Fragen, Ideen etc. sind ja daher genauso wichtig und interessant, wie diejeniger erfahrener bzw. veröffentlichter Thrillerautoren. Meiner Meinung ist ja dieser Thread auch gerade dazu da, dass wir Neulinge uns von den erfahrenen Autoren Tipps und Tricks erfragen können und uns allgemein untereinander austauschen.

Und gerade als begeisterter Thriller Leser kannst du sicher auch wertvolle Inputs aus der Sicht der Zielgruppe bringen. Allgemein hilft es in dem Genre vile zu lesen in dem man schreibt (oder umgekehrt, in dem Genre zu schreiben, dass man gerne liest). Denn dann kennt man die Genrekonventionen aus erster Hand.

Easton G. Parker hat Folgendes geschrieben:
Hoffe auf regen Austausch mit anderen ThrillerautorInnen. Schön, dass ich hier etwas von euch lesen kann. smile

Jop das war auch meine Intention, den Thread wiederzubeleben. Gab ja seitdem schon einige spannende Erfahrungen und Feedbacks, sowohl von Neulingen, wie auch von erfahrenen Thrillerautoren, hoffe da kommen noch mehr dazu. Deshalb auch von meiner Seite schön von dir zu lesen und auch ich hoffe auf einen regen Austausch.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
gold
Geschlecht:weiblichPapiertiger


Beiträge: 4944
Wohnort: unter Wasser
DSFo-Sponsor


Beitrag16.04.2024 10:21
das Dilemma mit dem Schluss
von gold
Antworten mit Zitat

das Dilemma mit dem Schluss
Guten Morgen,

ich melde mich hier auch einmal:

Wie handlet ihr im allgemeinen den Schluss? Lasst ihr den Antagonisten sterben oder schaut er zum Beispiel um die nächste Ecke?

Ich habe gerade einen Psychospannungsroman geschrieben (Tendenz  Thriller). Mein Antagonist wird zum Schluss von einem Pitbull, der an anderer Stelle vom Antagonisten zur Bedrohung der Protagonistin eingesetzt wurde, totgebissen.


_________________
es sind die Krähen
die zetern
in wogenden Zedern

Make Tofu Not War (Goshka Macuga)

Es dauert lange, bis man jung wird. (Pablo Picasso)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
MacWrite
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 459
Wohnort: Taunus


Beitrag16.04.2024 10:30

von MacWrite
Antworten mit Zitat

Meine Antagonistin ist davongekommen. Ich brauche sie noch in den nächsten Bänden Wink Einige ihrer Kumpane hat es jedoch erwischt ...

Sprich: Manchmal lohnt es sich, ein, zwei Bücher weiterzudenken, wenn man mit dem Gedanken an eine Thriller-Reihe spielt.


_________________
Man brauche gewöhnliche Worte und sage ungewöhnliche Dinge.
Schopenhauer, "Über Schriftstellerei und Stil"
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
gold
Geschlecht:weiblichPapiertiger


Beiträge: 4944
Wohnort: unter Wasser
DSFo-Sponsor


Beitrag16.04.2024 10:48

von gold
Antworten mit Zitat

MacWrite hat Folgendes geschrieben:
Meine Antagonistin ist davongekommen. Ich brauche sie noch in den nächsten Bänden Wink Einige ihrer Kumpane hat es jedoch erwischt ...

Sprich: Manchmal lohnt es sich, ein, zwei Bücher weiterzudenken, wenn man mit dem Gedanken an eine Thriller-Reihe spielt.


danke, aber bis jetzt habe ich nicht vor, einen weiteren Band zu diesem Roman zu schreiben.


_________________
es sind die Krähen
die zetern
in wogenden Zedern

Make Tofu Not War (Goshka Macuga)

Es dauert lange, bis man jung wird. (Pablo Picasso)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Hugin_Hrabnaz
Geschlecht:männlich(N)Ich-Erzähler

Alter: 48
Beiträge: 248
Wohnort: Ulm


Beitrag16.04.2024 10:48

von Hugin_Hrabnaz
Antworten mit Zitat

Ohne selbst Thriller zu schreiben, finde ich es durchaus erwägenswert, den Hauptantagonisten oder den Drahtzieher hinter demselben überleben zu lassen. Wenn es als Reihe konzipiert ist, und dabei der Plan ist, nicht immer einen gänzlich neuen Antagonisten zu entwerfen, ja eh; aber selbst wenn es ein abgeschlossenes Konzept ist, kann ein Zurücklassen des Protagonisten, mit einem zwar in die Ferne gerückten (verhafteten, geflohenen, schwer verletzten, untergetauchten) dräuenden Schatten durchaus ein reizvolles Schlussbild sein, das eben für den Moment schon ein "Happy End" abbildet, aber kein "all is well in wonderland".

Ist ja auch irgendwo realistisch. Wie oft endet eine Heldenreise denn damit, dass der Gegner endgültig tot und begraben, und jede Gefahr gebannt ist.

Das Töten des Feindes ist - wenn man einen generischen Blick auf die Dinge hat - eher der Klassiker für Action-Thriller aus den 1970ern und 1980ern. So das Charles-Bronson-Thema. Es ist erst Ruhe, wenn wirklich alle tot sind, die etwas mit dem Mord an seiner Frau zu tun hatten. Hat man auch gerne angeschaut. Ich zumindest.

Von daher ist es wie immer die Frage, was man denn zum Ende seiner Geschichte dem Leser mitgeben will. Herrscht Nemesis, also die voll und ganz erfolgreiche Rache des Protagonisten. Geht es doch eher um die Katharsis und die innere Heilung des Protagonisten, die etwa mit einer Verurteilung und langfristigen Inhaftierung des Feindes beginnt. Oder soll ein Menetekel bleiben und der Leser wissen, dass der Protagonist jederzeit wieder auf seinen Feind treffen könnte: Dann muss er entkommen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Walex
Geschlecht:weiblichWortedrechsler


Beiträge: 66
Wohnort: Südwestdeutschland


Beitrag16.04.2024 11:29

von Walex
Antworten mit Zitat

Ich finde auch beides denkbar. Und gerade die Abwechslung macht es ja auch für Leser*innen spannend: Vorher nicht 100%ig zu wissen, ob es wirklich ein Rundum-sorglos-Happyend gibt, oder eben doch ein eher offenes Ende.
Bei meinem neuesten Projekt wird es vermutlich so ein leicht offenes Ende geben. Der Antagonist ist besiegt, kann aber ziemlich angeschlagen fliehen - auch wenn ich derzeit keine Fortsetzung plane.


_________________
Lesen stärkt die Seele (Voltaire)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
TheRabbit95
Geschlecht:männlichLeseratte
T

Alter: 28
Beiträge: 172
Wohnort: Zürich


T
Beitrag16.04.2024 13:19
Re: das Dilemma mit dem Schluss
von TheRabbit95
Antworten mit Zitat

gold hat Folgendes geschrieben:
Wie handlet ihr im allgemeinen den Schluss? Lasst ihr den Antagonisten sterben oder schaut er zum Beispiel um die nächste Ecke?

In meinem aktuellen Projekt (Kriminalthriller) habe ich geplant den ausführenden Antagonist und seine Kumpane sterben zu lassen (besiegt im Kampf durch den Prota) der Auftraggeber wird überführt, verhaftet und kommt in den Knast. Wird aber bei allfälligen Fortsetzungen wahrscheinlich keine Rolle mehr spielen. Ein Nebenantagonist (Unterweltboss, Falsche Spur) wird verhaftet und weggesperrt. Ihn lasse ich bei späteren Bänden evtl. wieder auftauchen.

Bei anderen Projekten (Action- / Militär- / Spionagethriller) in der virtuellen Schublade lasse ich (aktuell geplant zumindest) die Antagonisten entweder sterben oder, wenn ich sie für allfällige Fortsetzungen noch brauche, entkommen. Verhaftungen da eher weniger.

Ist bei mir also auch etwas Subgenre abhängig.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
TheRabbit95
Geschlecht:männlichLeseratte
T

Alter: 28
Beiträge: 172
Wohnort: Zürich


T
Beitrag16.04.2024 15:13

von TheRabbit95
Antworten mit Zitat

MacWrite hat Folgendes geschrieben:
Sprich: Manchmal lohnt es sich, ein, zwei Bücher weiterzudenken, wenn man mit dem Gedanken an eine Thriller-Reihe spielt.

Ich denke das ist ein wichtiger und wertvoller Hinweis. Gerade Thriller und Krimis bekommen Fortsetzungen bzw. werden zu Reihen (vielleicht sogar von Anfang an als solche angelegt und bestenfalls geplant) und da ist das sicher zu berücksichtigen. Wobei ich durchaus auch Fan von abgeschlossenen Büchern innerhalb von Reihen bin, wo ein Antagonist dann auch wirklich abgeschlossen bleibt (sei es tot oder weggesperrt). Aber ja es kann durchaus auch faszinierend sein, und auch eine gewisse Bindung zum Leser herstellen, alte Gegner wieder auftauchen zu lassen oder sie über mehrere Bände der Antagonist sein zu lassen.

Was ich aber gar nicht mag sind vermeintlich tote Charaktere (egal ob Antagonist, Prota, Haupt- oder Nebenfigur), die dann wieder auftauchen. Dann lieber entweder offen lassen, was mit ihnen passiert ist oder sie entkommen oder verhaften lassen. Plötzlich wieder auftauchende Figuren, die eigentlich als tot galten, finde ich einfach zu konsequenzlos. Aber das nur als Nebenbemerkung. Und nur meine Meinung, gibt sicher auch Leuten, denen gefällt das.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Hugin_Hrabnaz
Geschlecht:männlich(N)Ich-Erzähler

Alter: 48
Beiträge: 248
Wohnort: Ulm


Beitrag16.04.2024 16:22

von Hugin_Hrabnaz
Antworten mit Zitat

TheRabbit95 hat Folgendes geschrieben:

Was ich aber gar nicht mag sind vermeintlich tote Charaktere (egal ob Antagonist, Prota, Haupt- oder Nebenfigur), die dann wieder auftauchen. Dann lieber entweder offen lassen, was mit ihnen passiert ist oder sie entkommen oder verhaften lassen. Plötzlich wieder auftauchende Figuren, die eigentlich als tot galten, finde ich einfach zu konsequenzlos. Aber das nur als Nebenbemerkung. Und nur meine Meinung, gibt sicher auch Leuten, denen gefällt das.

Ja, da bin ich bei dir.

In einem halbwegs realitätsnahen Setting sollte das schon die Regel sein, dass wirklich als tot befundete Personen auch tot bleiben. Natürlich kann mal einer in eine Schlucht fallen, oder im See untergehen, und dann doch nicht tot gewesen sein, wenn sich das plausibel erklären lässt. Aber wenn man mal die Leiche gesehen hat, und die nicht direkt reanimiert wurde, dann ist auch mal gut.

Es gibt ja so einige Franchises, vor allem im Sci-Fi-, Horror- und Fantasy-Bereich, wo nahezu jede Hauptfigur schon mal für tot gehalten wurde und doch wieder kam. Star Trek ist da ganz vorne mit dabei, und was liebe ich Star Trek, aber jo, das ist eine der Marotten aus jenem Universum, die ich doch eher doof finde. Auch wenn sich das im Einzelfall in der inneren Welt-Logik des Buches/Filmes gut begründen lässt, ist das ein grenzwertiger Effekt: Denn ja, es nimmt dem Tod der Figur irgendwie den ultimativen Impact, denn irgendwie rechnet man immer damit, dass sie irgendwann wieder kommt. Auch wenn sie das am Ende nicht tut, wurde trotzdem der Verlust im Moment des Todes als weniger dramatisch empfunden. Wenn man dann acht Kapitel später sagt: "Oha, Captain Kirk ist ja doch nicht wieder gekommen.", dann hat das nicht mehr die Schwere. Von Michael Myers in Halloween will ich gar nicht erst anfangen.

Im realitätsnahen Thriller sollte man solche Gimmicks daher tatsächlich maximal sparsam einsetzen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
TheRabbit95
Geschlecht:männlichLeseratte
T

Alter: 28
Beiträge: 172
Wohnort: Zürich


T
Beitrag17.04.2024 10:30

von TheRabbit95
Antworten mit Zitat

Hugin_Hrabnaz hat Folgendes geschrieben:
Natürlich kann mal einer in eine Schlucht fallen, oder im See untergehen, und dann doch nicht tot gewesen sein, wenn sich das plausibel erklären lässt.

Genau das meinte ich eigentlich, das nervt mich auch. Ist nicht immer per se schlecht aber in den meisten Fällen wirkt es billig, abgedroschen ideenlos und/oder rückgratlos (im Sinn von man hat den Mut doch nicht, eine geliebte Figur sterben zu lassen). Innerhalb eines Romans geht es ja noch, aber wenn das dann z.B. in Buch 1 passiert, die Figur dann in Band 3 oder so wieder auftaucht, dann geschieht das meistens eher aus Ideen- oder Rückgratlosigkeit. Am schlimmsten ist das, wenn man merkt, der Autor wollte die Figur eigentlich sterben lassen, wollte sie dann aber, warum auch immer, doch zurückbringen und muss sich dann was aus den Fingern saugen, wie er das überleben konnte. Das ist dann ganz schlimm. Aber auch geplant, finde ich das inzwischen einfach zu abgedroschen. Das mag ja bei Arthur Conan Doyle noch neu und spannend gewesen sein, als Sherlock den Sturz von den Reichenbachfällen überlebt hat, aber heute ist das einfach überstrapaziert. (Btw einer dieser Fälle, wo die Figur für den Autor ja eigentlich wirklich tot war). Am schlimmsten finde ich da das Klischee von ins Wasser gefallen; geschubst oder angeschossen gestürzt, aber keine Leiche gefunden. Da weiss man meistens schon, ah dieser Charakter wird früher oder später wieder auftauchen. Wenn das relativ schnell wieder aufgelöst wird (z.B. mit einer Szene wo beschrieben wird, wie der Charakter sich aus dem Fluss oder was auch immer rettet z.B. am Ende des Buches) ok, aber wenn dann einfach von allen angenommen wird die Person ist tot und auch der Erzähler das nie auflöst, die Person dann einfach ein paar Bände später (oder Folgen / Staffeln bei Serien) wieder auftaucht, dann lässt mich das inzwischen mit den Augen rollen. Ich habe inzwischen die Devise, wenn man keine Leiche sieht, dann ist die Person nicht tot.
Letzthin habe ich ein Hörbuch gehört, bei dem ich das noch einigermassen gut gelöst fand. Auch wenn ich es auch da viel mutiger gefunden hätte, die Figur sterben zu lassen. Aber da wurde das Klischee meiner Meinung nach passend genutzt und vor allem auch gut umgesetzt. (Achtung Spoiler zum folgenden Buch bzw. Bücher von Andreas Gruber "Todesschmerz" Band 6 der Sneijder und Nemez Reihe von Andreas Gruber bzw. dessen Nachfolger Band 7 "Todesrache"): Dort ist es so dass:Nemez anscheinend im Shodwon stirbt (wobei ohne Leiche aber angeblich befand sie sich noch an Board eines explodierenden Schiffes). Im Epilog wird das dann aber durch einen kurzen, panischen Telefonanruf von ihr an Sneijder aufgelöst, dass sie noch lebt. Aber nicht wie wo was. Im nächsten Band geht es dann darum sie zu finden, wie sie überlebt hat und was geschehen ist. Das war recht gut gelöst fand ich. Es gab den Schockmoment, der hat auch reingehauen, es wurde dann aber noch am Ende aufgelöst. Was auch gut so war, denn spätestens bei der Ankündigung bzw. Erscheinung des nächsten Bandes (und dessen Klappentextes) wäre ja eh allen klar, dass sie noch leben muss und der Effekt dann eh verpufft. So konnte man bereits den nächsten Band anteasen und die Leute wussten es wird einen geben und freuten sich darauf. Zudem gab es in dem Band auch noch andere Tote aus dem Ermittlerteam, wo man die Leiche hatten und die auch tot bleiben werden. Sprich es gab genug emotionale Punches, so dass man dieses Klischee vergibt und weniger schlimm und rückgratlos empfindet.

Hugin_Hrabnaz hat Folgendes geschrieben:
In einem halbwegs realitätsnahen Setting sollte das schon die Regel sein, dass wirklich als tot befundete Personen auch tot bleiben[...]Aber wenn man mal die Leiche gesehen hat, und die nicht direkt reanimiert wurde, dann ist auch mal gut.

Ja gut, dass so oder so. In einem realistischen Szenario haben solche übernatürlichen Sachen nichts zu suchen m.M.n. Mir ging es hier eher um die oben beschrieben Formen.

Hugin_Hrabnaz hat Folgendes geschrieben:
Es gibt ja so einige Franchises, vor allem im Sci-Fi-, Horror- und Fantasy-Bereich, wo nahezu jede Hauptfigur schon mal für tot gehalten wurde und doch wieder kam. Star Trek ist da ganz vorne mit dabei, und was liebe ich Star Trek, aber jo, das ist eine der Marotten aus jenem Universum, die ich doch eher doof finde. Auch wenn sich das im Einzelfall in der inneren Welt-Logik des Buches/Filmes gut begründen lässt, ist das ein grenzwertiger Effekt: Denn ja, es nimmt dem Tod der Figur irgendwie den ultimativen Impact, denn irgendwie rechnet man immer damit, dass sie irgendwann wieder kommt. Auch wenn sie das am Ende nicht tut, wurde trotzdem der Verlust im Moment des Todes als weniger dramatisch empfunden. Wenn man dann acht Kapitel später sagt: "Oha, Captain Kirk ist ja doch nicht wieder gekommen.", dann hat das nicht mehr die Schwere. Von Michael Myers in Halloween will ich gar nicht erst anfangen.

Ja bei solchen lasse ich mir das noch am ehesten gefallen, aber auch da nervt es mich meistens. Marvel ist hier auch ein gutes negatives Beispiel. Durch das Multiversum können sie ja jetzt beliebig Leute "zurückholen" und das nimmt dann meistens den Impact. Ich mein wenn es wie bei Doktor Strange 2 versucht wird und dann schiefgeht (Wanda die ihre Kinder haben will) dann ist das ja ok, oder so wie bei Guardians 3 wo die "neue" Gamora eben nicht die gleiche ist (charakterlich, in ihrer Entwicklung) wie die, die man in Infinity War verloren hat. Dann geht das noch. Aber das ständige wieder aufstehen von Charakteren nervt auf Dauer (wie du ja anhand von Star Trek ja auch sagst). Jetzt will man ja anscheinend Tony Stark wieder zurückbringen. Das würde dessen Moment in Endgame einfach nur zerstören, egal wie man es macht. Deshalb fand ich z.B. auch das Ende des letzten Bondes so schlecht (abgesehen davon, dass das allgemein einer der schlechtesten Bonds (wenn auch durchaus gelungener aber viel zu langer Agentenfilm) war), da die das ja irgendwie wieder rückgängig machen müssen und dadurch wird das Ende sowas von bedeutungslos werden. Aber ja bei Science Fiction und Fantasy kann man das noch am ehesten verzeihen, da das dort ja teilweise auch innerhalb des Worldbuildings plausibel ist. Und z.B. bei Ultred Carbon (Büchern oder auch der Netflix Serie) ist das ja sogar Teil des Konzepts und der Prämisse und dort war das sogar sehr gelungen. Aber wenn es dann im gleichen Franchise ständig gemacht wird, dann nervts irgendwann auch. Vor allem, wie du ja sagst, der Impact dann nachlässt. Dann ist jeder Charakter ja sicher. Ich bin aber eh Fan davon auch geliebte Charaktere sterben zu lassen. Hier ein weiteres gutes Beispiel wäre Game of Thrones. Da wurden ja massenweise beliebte Figuren um die Ecke gebracht und keine, ausser einer Ausnahme (John Snow) wurde zurückgeholt. Obwohl man es vom Setting her, vielleicht sogar begründen hätte können. Aber bei John Snow war es dann genug logisch und plausibel aufgebaut und wurde ja auch schon vorher vorgeschattet. Also wohl dosiert, kann das durchaus sinnvoll sein, gerade in Fantasy und Science Fiction.

Hugin_Hrabnaz hat Folgendes geschrieben:
Im realitätsnahen Thriller sollte man solche Gimmicks daher tatsächlich maximal sparsam einsetzen.

Genau, dem stimme ich zu. Wobei ich persönlich auf übernatürliche Elemente ganz verzichten würde (ausser bei Mistery oder Horrorthriller, wo es Teil des Subgenres ist). Aber das oben beschriebene wieder auftauchen weil überlebt kann durchaus funktionieren, aber nur wenn es wirklich, wie du sagst, maximal sparsam eingesetzt wird. Und genau das ist mein Problem mit dem Klischee. Es wird zu häufig eingesetzt. Es wäre vielleicht wirklich ein überraschendes und spannendes Element, wenn es nicht ständig benutzt werden würde (in Serien gefühlt noch viel mehr als in Büchern). Gibt aber wie oben erwähnt auch durchaus positive Beispiele.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Walex
Geschlecht:weiblichWortedrechsler


Beiträge: 66
Wohnort: Südwestdeutschland


Beitrag23.04.2024 09:52

von Walex
Antworten mit Zitat

Ich kenne dieses Klischee allerdings viel mehr aus Filmen und Serien, deutlich weniger aus Büchern. Ganz besonders beliebt scheint es bei Action-Thrillern zu sein.
Da erwartet man ja schon fast, dass der Bösewicht mindestens noch dreimal wieder aufsteht, obwohl er bereits vom Auto überfahren, ertränkt und erschossen wurde.
Oft erinnert mich das Ganze an die Tom-und-Jerry-Comics aus meiner Kindheit - Maus wird plattgehauen - und flupp, bläst sie sich wie ein Schlauchboot wieder auf und verlacht den blöden Kater, der es gleich wieder versucht...

In Büchern wird das - meiner Erfahrung nach - bereits deutlich sparsamer eingesetzt und meist auch realistischer erklärt. In begründeten Fällen finde ich das okay, aber in der Tat sollte das sehr sparsam verwendet werden. Das Motiv ist eben gerade durch die Filme und Serien, in denen das übertrieben angewendet wird, schon zu sehr ausgelutscht.


_________________
Lesen stärkt die Seele (Voltaire)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Raven1303
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 41
Beiträge: 550
Wohnort: NRW


Beitrag24.04.2024 21:47

von Raven1303
Antworten mit Zitat

Hi zusammen,

eigentlich schreibe ich eher Urban-Fantasy, da ich aber mit der finalen Fassung meines ersten Mystery-Thrillers fertig bin, reihe ich mich jetzt auch gerne hier ein smile

Liebe Grüße
Raven


_________________
Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen, die sich über die Dinge ziehn.
Ich werde den Nächsten vielleicht nicht vollbringen, aber versuchen will ich ihn.
Ich kreise um Gott, um den uralten Turm und ich kreise Jahrtausende lang.
Und ich weiß noch nicht: bin ich ein Falke, ein Sturm? Oder ein großer Gesang... (R.M. Rilke)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Walex
Geschlecht:weiblichWortedrechsler


Beiträge: 66
Wohnort: Südwestdeutschland


Beitrag26.04.2024 08:18
Kapitelüberschriften in Thrillern
von Walex
Antworten mit Zitat

Eine Frage an die Thriller-Schreibenden: Was haltet ihr von Kapitelüberschriften bei Thrillern?

Ich habe das in meinen bisherigen Krimis (keine Thriller) mal mit individuellem Titel über jedem Kapitel, mal nur mit Zahlen gehandhabt.
Eine Rückmeldung in einer Leserunde zu meinem Krimi mit Überschriften gab mir zu denken: Der Leser meinte, Kapitelüberschriften mag er nicht, die erinnern ihn zu sehr an Regio-Krimis.

Jetzt frage ich mich, ob ich mir bei meinem aktuellen Thriller-Projekt die Mühe machen soll, mir Überschriften für die Kapitel zu überlegen, oder ob das eher schadet (weil es evtl. an Cosy-Krimis erinnert).
Wie seht ihr das? Passt das zu Thrillern oder nicht?


_________________
Lesen stärkt die Seele (Voltaire)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
TheRabbit95
Geschlecht:männlichLeseratte
T

Alter: 28
Beiträge: 172
Wohnort: Zürich


T
Beitrag26.04.2024 08:47
Re: Kapitelüberschriften in Thrillern
von TheRabbit95
Antworten mit Zitat

Walex hat Folgendes geschrieben:
Eine Frage an die Thriller-Schreibenden: Was haltet ihr von Kapitelüberschriften bei Thrillern?

Ich habe das in meinen bisherigen Krimis (keine Thriller) mal mit individuellem Titel über jedem Kapitel, mal nur mit Zahlen gehandhabt.
Eine Rückmeldung in einer Leserunde zu meinem Krimi mit Überschriften gab mir zu denken: Der Leser meinte, Kapitelüberschriften mag er nicht, die erinnern ihn zu sehr an Regio-Krimis.

Jetzt frage ich mich, ob ich mir bei meinem aktuellen Thriller-Projekt die Mühe machen soll, mir Überschriften für die Kapitel zu überlegen, oder ob das eher schadet (weil es evtl. an Cosy-Krimis erinnert).
Wie seht ihr das? Passt das zu Thrillern oder nicht?


Die meisten Thriller haben keine Kapitelüberschriften. Gibt natürlich wie immer Ausnahmen, aber so generell. Ist im Thrillergenre schon unüblich.
Mich persönlich stören individuelle Überschriften nicht, bin jetzt aber auch nicht unbedingt Fan davon. Ich persönlich sehe darin nicht wirklich ein Vorteil gegenüber nummerierten Kapiteln. Zumindest nicht im Thrillergenre.
Kommt halt auch so ein bisschen darauf an, wie lange deine Kapitel sind. Thriller haben ja häufig eher kürzere Kapitel und dort passt es meiner Meinung nach nicht gut. Wenn du jetzt aber lange Kapitel hast (und dafür ja dann nicht so viele) dann geht das schon eher.
Was einige tun ist sie unterteilen ihre Bücher in Teile (also eine weitere Ebene oberhalb der Kapitel) und geben dann dem Teil einen jeweiligen Titel. Vielleicht wäre das ein gangbarer Kompromiss?

Ist wie so vieles letztlich Geschmacksache. Aber bei einem Thriller würde ich jetzt eher darauf verzichten. Ausser du schaffst es mit den Titeln eine weitere Spannungsebene aufzubauen (Stichwort Erwartungshaltungsmanagement).
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
TheRabbit95
Geschlecht:männlichLeseratte
T

Alter: 28
Beiträge: 172
Wohnort: Zürich


T
Beitrag26.04.2024 08:48

von TheRabbit95
Antworten mit Zitat

Raven1303 hat Folgendes geschrieben:
Hi zusammen,

eigentlich schreibe ich eher Urban-Fantasy, da ich aber mit der finalen Fassung meines ersten Mystery-Thrillers fertig bin, reihe ich mich jetzt auch gerne hier ein smile

Liebe Grüße
Raven


Glückwunsch zu deiner finalen Fassung.
Willkommen im Thrillerfaden smile
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Walex
Geschlecht:weiblichWortedrechsler


Beiträge: 66
Wohnort: Südwestdeutschland


Beitrag26.04.2024 09:41
Re: Kapitelüberschriften in Thrillern
von Walex
Antworten mit Zitat

TheRabbit95 hat Folgendes geschrieben:
Kommt halt auch so ein bisschen darauf an, wie lange deine Kapitel sind. Thriller haben ja häufig eher kürzere Kapitel und dort passt es meiner Meinung nach nicht gut.


Das ist ein gutes Argument - in der Tat sind meine Kapitel eher kürzer als in meinem Krimi, in dem ich die Überschriften gewählt hatte.


_________________
Lesen stärkt die Seele (Voltaire)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Seite 7 von 8 Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8  Weiter

Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Allgemeines rund um die Schriftstellerei -> Diskussionen zu Genre und Zielgruppe
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen.
In diesem Forum darfst Du Ereignisse posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
 Foren-Übersicht Gehe zu:  


Ähnliche Beiträge
Thema Autor Forum Antworten Verfasst am
Keine neuen Beiträge Agenten, Verlage und Verleger
Wie lange wartet ihr auf Antwort von ...
von Nezuko
Nezuko Agenten, Verlage und Verleger 14 17.04.2024 16:20 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Roter Teppich & Check-In
Hallo Ihr Lieben
von Kraemer
Kraemer Roter Teppich & Check-In 1 09.04.2024 21:16 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Profession Schriftsteller (Leid und Lust)
Wie geht ihr mit Ideenflut um?
von Chandrian
Chandrian Profession Schriftsteller (Leid und Lust) 24 08.04.2024 12:00 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Impulse Prosa
Geschichten ohne E (Jetzt zeigt doch ...
von WSK
WSK Impulse Prosa 7 29.03.2024 22:55 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Profession Schriftsteller (Leid und Lust)
Schreibt ihr ein Buch oder arbeitet i...
von PatDeburgh
PatDeburgh Profession Schriftsteller (Leid und Lust) 21 29.03.2024 17:07 Letzten Beitrag anzeigen

BuchEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungBuchEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlung

von Catalina

von Piratin

von GSK-Storys

von Versuchskaninchen

von Schreibmaschine

von Ralphie

von Jocelyn

von Beka

von Enfant Terrible

von Biggi

Impressum Datenschutz Marketing AGBs Links
Du hast noch keinen Account? Klicke hier um Dich jetzt kostenlos zu registrieren!