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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Allgemeines rund um die Schriftstellerei -> Diskussionen zu Genre und Zielgruppe
Warum gelten manche Genres als dumm oder niveaulos?

 
 
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WSK
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Beitrag09.04.2024 10:27
Warum gelten manche Genres als dumm oder niveaulos?
von WSK
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Anlass für den Thread ist dieser Post, in dem New-Adult-Leserinnen als dumm diffamiert werden: Link. Auf meine Aussage hin, dass das frauenfeindliche Scheiße ist, antwortete mir der Kommentator: Nein, keine Sorge, er wäre nicht frauenfeindlich, sondern die überwiegend männlichen Leser von Hard-SciFi fände er genauso dumm.
Nun ist das ja kein neuer Vorwurf, von Zeitungen über Social Media bis zum persönlichen Umfeld hören wir derartige Meinungen überall. Manche Genres haben einen extrem schlechten Ruf und die zugehörigen Leser gelten als wenig geistreich. Das kann kein Zufall sein. Woran liegt das?

Welche Inhalte machen ein Buch für euch niveauvoll oder im Gegenteil anspruchslos?
Sind es Rätsel? Mord, Verbrechen und Folter? Intensive Gefühle und Romantik? Explizite Sexszenen? Themen wie Beziehung, Mode oder Technik?

Welche Genres richten sich eher an eine kluge bzw. gebildete Zielgruppe?
Und welche Genres sprechen möglicherweise weniger intelligente Leser an?
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Thomas74
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Beitrag09.04.2024 10:35

von Thomas74
Antworten mit Zitat

Kurz: alles, was mit austauschbaren Protas vor meist nur marginal abgewandelter Hintergrundgeschichte nach festen Regeln innerhalb enger Grenzen funktioniert. Die nächste negative Steigerungsform sind Heftchenromane, die nach dem Baukastenprinzip zusammengesetzt sind, von Bergdoktor über Westernheftchen, Landser usw.
Alles auf durchweg sprachlich eher niederem Niveau.
Und mit SF meinte ich Reihen mit zwölfunddreißig Aufgüssen des immer selben Grundthemas, von Perry Rhodan über Star Trek Episode 8754...Alle basierend auf einer ehemals guten Grundidee, deren kreatives Pulver allerdings schon nach Band 3-5 verschossen war.


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Optimismus ist, bei Gewitter in einer Kupferrüstung auf dem höchsten Berg zu stehen und "Scheiß Götter!!" zu rufen.
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WSK
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Beitrag09.04.2024 10:39

von WSK
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Thomas74 hat Folgendes geschrieben:
alles, was mit austauschbaren Protas vor meist nur marginal abgewandelter Hintergrundgeschichte nach festen Regeln innerhalb enger Grenzen funktioniert.

Ah, damit meinst du wohl Krimis?
Die funktionieren ja immer gleich: Mord wird begangen und dann von einem Ermittler aufgeklärt.
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Thomas74
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Beitrag09.04.2024 10:51

von Thomas74
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Auch.
Gutes Beispiel: Zorn- Reihe von Stephan Ludwig. Teil 1-3 waren originell, gut, mit Regionalbezug, "mal was anderes ".
Ich glaube, inzwischen wird Band 9 wie saures Bier beworben , mit einem Beigeschmack des 30.Aufgusses, die Geschichten sind nur noch bizarr (negativ)und andere Autoren hecheln dem Thema mit überschaubarem Erfolg hinterher.
Je mehr sich ein Genre auf die Zielgruppe einschließt, desto mehr sinkt meiner Meinung nach der literarische Anspruch. Egal, ob die Zielgruppe Blockwart Knöllchen-Horst, die untervö***te Hausfrau oder der verhinderte Jedi-Ritter im Feinripp sind.


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Thomas74
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Beitrag09.04.2024 11:00

von Thomas74
Antworten mit Zitat

Anders formuliert: Je besser sich ein Buch einem Genre zuordnen lässt, je genauer Zielgruppe, Inhalte und Regeln innerhalb der Geschichte vordefiniert sind, desto eher ist es gesichtslose Massenware ohne literarischen Anspruch.
Du schriebst gestern erst, dass in deinem Genre ein Happy End praktisch Pflicht ist. Das ist für mich ein Einknicken vor der Erwartungshaltung der Leser. Was spricht dagegen, bei YA zuerst Kinder und süße Haustiere zu meucheln und die Hauptdarstellerin mit Depressionen von der Brücke springen zu lassen? Weil die Leser das erwarten bzw. nicht erwarten? Am Ar***. Wenn ich weiß,  eine Geschichte wird flauschig,  obwohl der/die/das Prota dafür einige Hürden überwinden muss, habe ich mich als Autor der Erwartungshaltung unterworfen. Eigentlich reicht es, wenn ich den Prolog und die letzte Seite lese.


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Taranisa
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Beitrag09.04.2024 11:06

von Taranisa
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Der Definition von Thomas stimme ich zu.
Manche nutzen sog. anspruchslose Literatur wie ebensolches (meist) Vorabendprogramm: Der Alltag verlangt viel ab, bei sog. Anspruchslosem wird sich entspannt. Muss auch mal sein, wobei ich mir schon aussuche, was mich in dem Augenblick entspannen darf (nebenbei sitze ich dennoch am Laptop, bin mit Social-Media, Recherche und anderem beschäftigt - ich kann es nicht lassen).
Manche suchen auch nach wenig Kompliziertem mit Heile-Welt-Hintergrund, vielleicht, weil sie sich danach sehnen.
Bei meinen Romanen will ich z.B. auch den geschichtlichen Hintergrund näherbringen, was nicht nur Ereignisse und Personen, sondern auch das Leben angeht. Das größte Lob einer Rezensentin war, dass ich eine ungewöhnliche Geschichte so in den geschichtlichen Hintergrund eingebaut habe, dass die Handlung nachvollziehbar genau so passiert sein könnte.


_________________
Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024
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MacWrite
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Wohnort: Taunus


Beitrag09.04.2024 11:09

von MacWrite
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Thomas74 hat Folgendes geschrieben:
Und mit SF meinte ich Reihen mit zwölfunddreißig Aufgüssen des immer selben Grundthemas, von Perry Rhodan über Star Trek Episode 8754...Alle basierend auf einer ehemals guten Grundidee, deren kreatives Pulver allerdings schon nach Band 3-5 verschossen war.


Wann hast du zum letzten Mal Perry Rhodan gelesen? Muss lange her sein Mr. Green Ich schaue hin und wieder rein und stelle fest, dass das sprachliche wie auch das Plot-Niveau seit Jahren steigt. Mitunter auf ein erschreckend hohes Niveau. Was aber im Literaturbetrieb völlig untergeht, logisch.


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Man brauche gewöhnliche Worte und sage ungewöhnliche Dinge.
Schopenhauer, "Über Schriftstellerei und Stil"
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Thomas74
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Wohnort: Annaburg


Beitrag09.04.2024 11:15

von Thomas74
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MacWrite hat Folgendes geschrieben:
Thomas74 hat Folgendes geschrieben:
Und mit SF meinte ich Reihen mit zwölfunddreißig Aufgüssen des immer selben Grundthemas, von Perry Rhodan über Star Trek Episode 8754...Alle basierend auf einer ehemals guten Grundidee, deren kreatives Pulver allerdings schon nach Band 3-5 verschossen war.


Wann hast du zum letzten Mal Perry Rhodan gelesen? Muss lange her sein Mr. Green Ich schaue hin und wieder rein und stelle fest, dass das sprachliche wie auch das Plot-Niveau seit Jahren steigt. Mitunter auf ein erschreckend hohes Niveau. Was aber im Literaturbetrieb völlig untergeht, logisch.


Kann ich ganz genau datieren, 1991/92 hat unsere Bibliothek eine großzügige Bücherspende aus den gebrauchten Bundesländern bekommen, darunter auch mehrere Regalmeter Perry Rhodan. Die ersten 3, 4 habe ich gern gelesen, dann begannen sich die Inhalte penetrant zu wiederholen. Anfang der 2000er hab ich nochmal einen Samnelband gekauft und hatte auf den ersten Seiten ein Deja-Vu. Seitdem nie wieder angefasst, nur im Laden kopfschüttelnd die immer gleichen Cover bewundert.


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Alfred Wallon
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Beitrag09.04.2024 11:22

von Alfred Wallon
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@Thomas74:

Mir kommt es so vor, als hättest Du Dich mit "Westernheftchen" nicht so ganz im Detail beschäftigt. Sicher gibt es da Romane, die im Fließbandtempo geschrieben werden, aber gibt es doch mehr Ausnahmen, als man glauben mag.

Ich beschägftige mich seit über 40 Jahren mit diesem Genre und halte es für eine sehr oberflächliche Aussage, zu behaupten, dass ein Heftroman nur deswegen schon schlecht ist, weil er als Heftroman erscheint.


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Thomas74
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Wohnort: Annaburg


Beitrag09.04.2024 11:27

von Thomas74
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Alfred Wallon hat Folgendes geschrieben:
@Thomas74:

Mir kommt es so vor, als hättest Du Dich mit "Westernheftchen" nicht so ganz im Detail beschäftigt. Sicher gibt es da Romane, die im Fließbandtempo geschrieben werden, aber gibt es doch mehr Ausnahmen, als man glauben mag.

Ich beschägftige mich seit über 40 Jahren mit diesem Genre und halte es für eine sehr oberflächliche Aussage, zu behaupten, dass ein Heftroman nur deswegen schon schlecht ist, weil er als Heftroman erscheint.


Natürlich gibt es Ausnahmen.  Aber die Mehrheit ist nunmal durchweg eher mittelgut und folgt im Handlungsablauf einem festen Schema,   zwangsläufig durch die fixe Seitenzahl bedingt.


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RaiBruHerte
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Beitrag09.04.2024 12:36

von RaiBruHerte
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Lasst doch die Menschen das lesen, was andere Menschen gerne schreiben.

Zu den Genren ein Link zu Dr. Anette Huesmann:
Sie beschreibt ca 100 Genres und Subgenres.
https://www.die-schreibtrainerin.de/buecher-genre/

Warum immer über Perry Rhodan und Western hergezogen wird verstehe ich nicht, das erinnert mich an den Mief der frühen 70er, als solches von Bildungsleerertum als Schund bezeichnet wurde.
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Maunzilla
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Beiträge: 2833



Beitrag09.04.2024 12:49

von Maunzilla
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Grundsätzlich sind alle Bücher, die versuchen, ein möglichst großes Publikum zu erreichen, niveaulos. Das liegt in der Natur. Es gibt nun einmal mehr dumme, als intelligente Menschen, mehr ungebildete, als gebildete, mehr träge, als tüchtige. Daher muß sich ein Autor, der diese Mehrheit erreichen will, an deren intellektuellen Niveau ausrichten. Hinzu kommt, daß viele Menschen Bücher zum Zeitvertreib und zur Entspannung lesen, sich also dabei nicht auch noch geistig anstrengen möchten, was wiederum erfordert, das Niveau noch weiter zu senken.

Dann darf man die äußeren Faktoren der Literaturproduktion nicht vernachlässigen:
Massenware, die günstig produziert werden soll, muß auch schnell produziert werden, damit sie günstig ist. Also hat der Autor wenig bis keine Zeit für Recherchen und für das Polieren seiner Texte. Berufsschriftsteller müssen mehrere Bücher pro Jahr ausstoßen, um finanziell über die Runden zu kommen. Da bleiben Kreativität und Niveau auf der Strecke. Wer kann es sich schon leisten, monatelang etwas zu schreiben, was dann der Verlag nicht kauft? Also bleibt man bei bewährten Mustern und Rezepten. Ebenso will der Verlag nicht unnötig viel teuere Arbeitszeit seiner Redakteure und Lektoren aufwenden.
Hinzu kommt der betriebswirtschaftliche Aspekt:
Verlage produzieren viele teuere Flops, bei denen sie sich verkalkuliert haben, und andere Bücher, die von vornherein keinen Gewinn versprechen, aber aus Prestigegründen verlegt werden. Diese müssen mit Bestsellern quersubventioniert werden. Und diese wiederum müssen darauf getrimmt sein, den kleinsten geistigen Nenner ihrer Leser zu bedienen, um entsprechend viel verkaufen zu können. Mit anderen Worten: da wird nicht experimentiert, sondern auf das Bewährte zurückgegriffen, sprich alter Wein in neue Schläuche, immer mehr von demselben.
Man kann dies auch gut im täglichen Fernsehprogramm sehen, wo es auf allen Kanälen von billigen Krimis, Talkshows, Sitcoms und voyeuristischen "Reality"-Formaten nur so wimmelt, die stets die niedrigsten Instinkte ansprechen, und auf die billigstmögliche Weise produziert werden.


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Thomas74
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Beitrag09.04.2024 12:50

von Thomas74
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RaiBruHerte hat Folgendes geschrieben:
Lasst doch die Menschen das lesen, was andere Menschen gerne schreiben.

.


Soll doch jeder mit seinem Lieblingsgenre glücklich werden.
Nur, wer sich  ausschließlich von Tiefkühlpizza und Dosenbier ernährt, darf nicht erwarten, von Außenstehenden als Gourmet tituliert zu werden.


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Globo85
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Beitrag09.04.2024 13:37

von Globo85
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Thomas74 hat Folgendes geschrieben:
Nur, wer sich  ausschließlich von Tiefkühlpizza und Dosenbier ernährt, darf nicht erwarten, von Außenstehenden als Gourmet tituliert zu werden.

Gibt es ein Genre, das Tiefkühlpizza wäre? Oder wäre nicht eher Pizza das Genre? Und würde man dann nicht eben gerade an der Qualität der Zutaten und des Handwerks unterscheiden, ob jemand ein "Gourmet" ist?

Was ich damit sagen will: Ich finde nicht, dass man anhand des Genres irgendetwas für das Konsumy sagen kann. Noch nicht mal, anhand des konkreten Werkes. Hat doch jeder seine guilty pleasures …
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Willebroer
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Wohnort: OWL


Beitrag09.04.2024 13:49

von Willebroer
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Globo85 hat Folgendes geschrieben:

Gibt es ein Genre, das Tiefkühlpizza wäre? Oder wäre nicht eher Pizza das Genre? …

Verwechselst du Pizza mit Tiefkühlpizza?
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Thomas74
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Beitrag09.04.2024 14:09

von Thomas74
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Übrigens lautete mein Originalpost, auf den sich WSK bezieht:
"
Zitat:

Doch, die Leser sind dumm genug, solchen Retortenmüll zu kaufen. Und die Verlage nutzen die Dummheit der Leser, um mit nach Schema F gestrickten uniformen (Mach)Werken Gewinn zu machen. So funktioniert Kapitalismus nunmal. "


Und auf die Schreiber nach diesem Schema bezugnehmend:
"
....
Zitat:
Dieses (= Romane mit vorgegebener Perspektive, Plot und definierter Personenkonstellation- Anmerkung des Autors)  für den geistig unterbemittelten, meist jungen und weiblichen Massenmarkt ohne geistige Ansprüche zu schreiben, ist mMn nur die Steigerungsform der Romanheftchen an den Supermarktkassen."


Damit meinte ich nicht mehr oder weniger,  als das jede Zielgruppe ihr maßgeschneidertes Produkt bekommt.(und dafür zahlt)
Kommt ja auch keiner auf dir Idee, Hartz4-TV mit Bildungsfernsehen zu vergleichen.


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Maunzilla
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Beitrag09.04.2024 14:21

von Maunzilla
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Ich habe kein Problem damit, wenn jemand Groschenromane schreibt (oder liest), so lange er dazu steht.
Er soll nur nicht andere, und sich selbst, belügen, indem er vorgibt, das wäre Kunst oder wertvolle Literatur.
Ich habe auch nichts gegen Tiefkühlpizza, so lange man sie nicht im Restaurant als "handgemacht" vorgesetzt bekommt. Laughing


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Thomas74
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Beitrag09.04.2024 14:31

von Thomas74
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Maunzilla hat Folgendes geschrieben:

Ich habe auch nichts gegen Tiefkühlpizza, so lange man sie nicht im Restaurant als "handgemacht" vorgesetzt bekommt. Laughing

Das ist ja das eigentliche Problem; man bekommt sein (literarisches) Gericht auf einem Goldrandteller mit edlem Silberbesteck auf schneeweißen Tischdecken serviert. Unabhängig davon, ob da vorgefertigte Brocken aus der Tiefkühltruhe drin sind, oder ob es auf dem eigenen Mist gewachsen ist. Für die Verlage ist der Griff ins (Fertigpamps)- Regal natürlich einfacher und sicherer. Der Kunde frisst es eh und zahlt den vollen Preis. Nur die Esskultur bleibt irgendwo auf der Strecke.


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RaiBruHerte
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Wohnort: Rheinf


Beitrag09.04.2024 14:34

von RaiBruHerte
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Willebroer hat Folgendes geschrieben:
Globo85 hat Folgendes geschrieben:

Gibt es ein Genre, das Tiefkühlpizza wäre? Oder wäre nicht eher Pizza das Genre? …

Verwechselst du Pizza mit Tiefkühlpizza?


Es gibt durchaus essbare Tiefkühlpizzas (korrekt: ...pizzen)
und es gibt auch lesbare Genres. Nicht jeder Roman muss als Schinken daherkommen.
Verlassen wir das Tiefkühlregal und wenden uns der frisch zubereiteten Pizza zu: Ist es die amerikanische, aufgeblasene Pizza, die wir mehr mögen oder die klassische Italienische? Mit oder ohne Ananas? Oder die DDR Pizza - die Krusta mit Bierschinken und Roggenmehl? Darfs eine koschere Pizza sein? Pizza mit 72 Stunden Hefeteigführung?
Der Mensch liebt die Vielfalt und die Einfachheit gleichzeitig, beim Essen, beim Niveau. Das ist doch gut so, denn das gibt den Autoren die Vielfalt in der Gestaltung ihrer Charaktere und der Konflikte.
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bubbly.broccoli
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Beitrag09.04.2024 14:42

von bubbly.broccoli
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Warum werden junge Frauen belächelt, wenn sie ihre liebste Band bejubeln, aber Männer im Stadion, die das gleiche tun, sind total okay?

... Zipped

Ich bin jedenfalls froh darum, niveaulos zu schreiben. Ich liebe es, dem Alltag zu entfliehen und eine andere Welt zu erschaffen, in der ich und meine Lesenden sich wohlfühlen können. Die Vorhersehbarkeit des Genres gibt mir Sicherheit: ich weiß, wie es ausgeht, aber nicht, wie wir dorthin gelangen.

Vor einiger Zeit habe ich mich selbst als "Vanillepudding-Autorin" bezeichnet. Mir geht es nicht darum, die aufwändige, dekadent eingedeckte Torte zu sein. Ich bin gern Vanillepudding, wo man weiß, was man bekommt, und man genauso weiß, dass man sich damit wohlfühlt.
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Alfred Wallon
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Wohnort: 86156 Augsburg


Beitrag09.04.2024 14:43

von Alfred Wallon
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Ich habe immer noch den Eindruck, als wenn hier ein Bashing speziell gegen Heftromane betrieben wird. Aber ohne ins Detail zu gehen und handfeste Beispiele zu nennen.

Ich habe von 1981 bis 2006 Heftromane geschrieben und bin auch heute noch der Meinung, dass das gut für mich war. Da aber mittlerweile einige Heftromanverlage nicht mehr existieren und speziell im Western-Bereich nur noch Sex-Western als einzige neue Romane erscheinen, habe ich dieses Genre verlassen. Das, was ich unter Western verstehe, finde ich jetzt dort nicht mehr. Früher dagegen schon, und das in großer Bandbreite. Mittlerweile schreibe ich nur noch umfangreichere Romane (Taschenbuch und ebook).

Übrigens habe ich auch historische Western im Heftromanformat früher geschrieben, und Zahlen, Daten und Fakten auf 64 Seiten mit einer spannenden Handlung zu verbinden, ist gar nicht so einfach, wie man glaubt.

Aber wenn man schon einmal eine vorgefasste Meinung von diesen "Heftchen" hat, wird es wohl zwecklos sein, hier noch Überzeugungsarbeit zu leisten.


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Alfred Wallon
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Thomas74
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Beitrag09.04.2024 15:03

von Thomas74
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bubbly.broccoli hat Folgendes geschrieben:
Warum werden junge Frauen belächelt, wenn sie ihre liebste Band bejubeln, aber Männer im Stadion, die das gleiche tun, sind total okay?


Hab ich was verpasst? Das hat doch hier keiner behauptet?

Nein, ich schreibe lieber nicht, was ich von Fußball und seinen Fans halte, sonst steht wirklich irgendwann ein Mob mit Fackeln und Heugabeln vor meiner Tür..
 Zipped


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