18 Jahre Schriftstellerforum!
 
Suchen
Suchabfrage:
erweiterte Suche

Login

Jetzt erhältlich! Eine Anthologie von und mit unseren Usern. Jetzt bestellen! Die erste, offizielle DSFo-Anthologie! Lyrikwerkstatt Das DSFo.de DSFopedia


Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Prosa -> Werkstatt
Feng-Shui für Texte


 
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
 Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  « | »  
Autor Nachricht
Merope
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 716
Wohnort: Am Ende des Tals
Der Goldene Käse


Beitrag24.06.2014 18:20
Feng-Shui für Texte
von Merope
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Neue Version »

Noch vor knapp 50 Jahren, bevor der Heimcomputer seinen Siegeszug auch in Deutschland antrat, war Geschriebenes überschaubar und selten zeitlos, handgeschriebene Widmungen in Poesie-Alben ausgenommen. Texte wurden für den Moment, für den Tag, für Wochen, manchmal Monate, selten Jahre geschrieben, wenn man von gedruckten Büchern absieht.

Wenn ich jetzt die Dateien betrachte, die sich in den verschiedensten Formaten auf meinen diversen externen Festplatten unterschiedlichen Alters tummeln, stellt sich mir immer öfter die Frage, wer hier eigentlich Knecht, wer Herr ist. Von Mega- über Giga- zu Terabytes, von Clouds ganz zu schweigen: Dank der immer kostengünstigeren Speicherformen sammelt sich nicht nur Gutes, sondern vor allem viel Ballast an. Die Spreu vom Weizen zu trennen wird zunehmends zeitaufwändiger und schwieriger.

Früher war ein Umzug eine gute Gelegenheit, Ballast abzuwerfen, sich von Überflüssigem zu trennen und das wirklich Wichtige in den Vordergrund zu rücken. Bei Textdateien ist das inzwischen sogar beim Übergang auf ein neues Betriebssystem keinerlei Problem, da sie im Vergleich zu Video- oder Musikdateien nur einen verschwindend kleinen Bruchteil des Platzes einnehmen.
Ist »Alles aufheben« daher die Devise - weil das am einfachsten scheint?

Als ich vor Jahren ein Buch über Feng-Shui las, das mich dazu animierte, mich von Unnötigem zu befreien, empfand ich das als sehr motivierend. Die Aufräumaktion führte unter anderem dazu, schöne alte Klamotten an Freundinnen zu verschenken, die sie gerne trugen. Der örtliche Recyclinghof wurde um diverse Stücke bereichert, die doppelt im Haushalt vorhanden gewesen waren, ohne dass sie jemals in Gebrauch gekommen wären.
Wie sieht es mit meinen Texten aus? Sind sie alle noch wertvoll - oder passen sie nicht mehr, sind doppelt oder dreifach vorhanden, nicht reparaturfähig?

Sollte ich sie an dem Feng-Shui-Motto messen? Es ist mir noch gut in Erinnerung:
Behalte, was Du entweder brauchst oder was Du sehr magst. Alles Andere: weg damit!
Gehe ich nach diesen Kriterien, dürften nicht wenige Texte und Textschnipsel der Delete-Taste zum Opfer fallen.

Vieles von dem, was ich schrieb, war nie für andere bestimmt - nur für mich selbst. Das sind vielleicht die schwierigsten Entscheidungen. Diese Texte vor dem Löschen auszudrucken, hieße nur, das Problem zu verlagern, sich darum herumzudrücken, um dieses:
Mag ich Dich? Brauch ich Dich? War ich das? Bin ich das noch?

Wenn ich es mir recht überlege, ist die Problemstellung nicht anders, als beim Schreiben eines Buches: Überarbeiten kann man ewig - doch irgendwann sollte das »Finis« geschrieben werden. Ende. Kapitel abgeschlossen. Loslassen können.

Ein neuer Laptop liegt noch fast jungfräulich neben mir. Ob ich es schaffe, nur die kleinen, goldschimmernden Nuggets aufzubewahren und mich von  ungeliebten, ungebrauchten, lieblos in die Ecke geworfenen Texten zu trennen?
Warum eigentlich nicht?! Mit Feng-Shui gegen das Text-Gerümpel: ausmisten, aber richtig!

Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Enfant Terrible
Geschlecht:weiblichalte Motzbirne

Alter: 30
Beiträge: 7278
Wohnort: München


Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag24.06.2014 19:18

von Enfant Terrible
Antworten mit Zitat

Ein ganz locker und knackig geschriebener Text, dessen Hauptaussage man eigentlich nur zustimmen kann: Papier ist geduldig - Bits noch geduldiger; durch die Möglichkeit, "Kunstwerke" so gut wie unbegrenzt zu produzieren, zu speichern und zu verbreiten wächst die Verführung, unkritischer mit den eigenen Ergüssen umzugehen.

Ich frage mich allerdings, wo genau dieser Text hinwill, außer eben eine an sich recht selbstverständliche Aussage zu transportieren? Für ein Essay erfüllt er meines Erachtens nicht wirklich die formellen, zum Teil auch nicht die inhaltlichen Kriterien. Ironischerweise, obwohl hier gerade das Texthamsterverhalten des digitalen Zeitalters kritisiert wird, bin ich versucht, das Werk aufgrund der Form und des Tonfalls am ehesten als "Blogeintrag" zu klassifizieren.

Da haben wir eine allgemeingültige These, veranschaulicht durch Erfahrungen aus dem alltäglichen Leben, die keinem der Schreiberlinge hier allzu fremd sein dürften.
Aber wohin geht die Reise? Was möchte der Text von mir? Mich zum Nachdenken anregen, mir Tipps geben, mich zum Schmunzeln bringen?

Viele Möglichkeiten sind im Ansatz vorhanden, aber keine Richtung wird wirklich stark verfolgt, weder vom inhaltlichen Aufbau noch vom Stil her.

Feng Shui ist ein ganz netter Aufhänger, eventuell auch mit Potenzial, den ganzen Ausführungen eine satirisch-humorige Schlagseite zu verleihen - sofern man eine stärkere Betonung auf diesen Aspekt legen würde. In der jetzigen Form ist für meinen Geschmack die Feng-Shui-Pointe, die, zumal titelgebend, für den Text doch recht prominent zu sein scheint, nicht genug ausgearbeitet.


_________________
"...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
ASP

Geschmacksverwirrte über meine Schreibe:
"Schreib nie mehr sowas. Ich bitte dich darum." © Eddie
"Deine Sprache ist so saftig, fast möchte man reinbeißen." © Hallogallo
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen MSN Messenger Skype Name
G.T.
Geschlecht:männlichKlammeraffe
G

Alter: 38
Beiträge: 680



G
Beitrag24.06.2014 19:27

von G.T.
Antworten mit Zitat

Hallo!

Die Fragestellung gefällt mir. Die Ausführung ist mir noch ein bisschen zu dünn. Das ist m. E. mehr ein Gedankenschnipsel als ein Essay. Sehr privat gehalten auch; ich fände es reizvoll, deine Gedanken von deinen privaten Beobachtungen aus ins Größere zu ziehen, dann könnte der Text reizvoller werden.
Schon dein erster Absatz reizt zum Widerspruch: Das Problem, mit Unmengen von Text umzugehen, gibt es nicht erst seit dem Heimcomputer. Auch Schriftsteller, die "nur" auf Schreibmaschinen tippen konnten, hinterlassen teils Nachlässe, die problematisch umfangreich sind. Und dann eben bei Erben und Archiven die Frage aufkommen lassen: Was davon ist relevant? Vor allem auch: Was gehört zum Werk eines Schriftstellers? Es ist völlig normal, dass von einem anerkannten Schriftsteller sogar Karten aufbewahrt werden, die er empfangen, nicht selbst geschrieben hat. Mit welcher Begründung das geschieht und wo Grenzen gezogen werden - hochinteressant!

Ich fände es spannend, wenn du deinen Essay ausarbeiten würdest. Ausgehend von der Beobachtung der Potenzierung von Material durch den Computer könntest du einen kleinen Rückblick wagen: Wie sind Menschen zu anderen Zeiten mit Textmassen umgegangen? Wo ist der Unterschied zu heute? Ganz so einfach, wie du es im ersten Absatz beschreibst, war es meiner Meinung nach "früher" nämlich nicht. Schon Goethe musste sich von einigen Rezensenten kritisieren lassen, weil er in seinem Briefwechsel mit Schiller wirklich alles veröffentlichte, was die beiden sich so haben zukommen lassen, selbst kleine Zettelchen mit Lappalien à la "wir treffen uns heute abend" drauf.
Versteh mich nicht falsch: Ich erwarte nicht, dass du eine literaturwissenschaftliche Bearbeitung schreibst. Aber vielleicht stößt du ja auf ein paar interessante Beispiele für den Umgang mit Geschriebenem von anderen Schriftstellern und setzt diese Beispiele in Bezug zum heutigen Umgang mit Textdateien. Das könnte deine Überlegungen in einen größeren Kontext setzen.

Worauf du auch noch ausführlicher eingehen könntest, ist die Frage, wann und warum ein Text wichtig ist und wann und warum nicht. Die wirfst du auf, beantwortest sie aber nicht befriedigend. Der Vergleich zu Kleidungsstücken hinkt ein bisschen. Denn aus einem Textschnipsel kann eben doch noch ein Roman entstehen, ein Kleidungsstück ist ein Kleidungsstück ist ein Kleidungsstück und birgt in sich wohl nur für Schneider oder sehr designbewusste Menschen das Potenzial, neu kombiniert und erweitert zu werden.
Zitat:
Behalte, was Du entweder brauchst oder was Du sehr magst. Alles Andere: weg damit!
Gehe ich nach diesen Kriterien, dürften nicht wenige Texte und Textschnipsel der Delete-Taste zum Opfer fallen.

Dieses Feng-Shui-Motto ist ja sehr sympathisch, aber das, was daran hängt, und was das eigentlich Interessante ist, bearbeitest du nicht: Wann wird ein Text "gebraucht", wann ist er es wert "gemocht" zu werden. Ich spekuliere mal, dass ein belletristischer Text nie gebraucht wird. Und was, wenn ich ihn im Moment nicht mag? Kann ich ihn nicht trotzdem in ein paar Jahren mögen, wenn ich ihn radikal umgearbeitet habe?
Das Feng-Shui-Motto geht, so wie ich es lese, von der Gesetztheit der Dinge aus. Die Unveränderlichkeit zum Beispiel eines Kleidungsstückes. Das ist bei einem Text aber eben nicht gegeben, er kann sich radikal ändern. Lässt sich da das Feng-Shui-Motto so einfach anwenden?
Zitat:
Ob ich es schaffe, nur die kleinen, goldschimmernden Nuggets aufzubewahren und mich von ungeliebten, ungebrauchten, lieblos in die Ecke geworfenen Texten zu trennen?

Woran machst du fest, was Nuggets sind, was nicht? Was, wenn du Nuggets nicht erkennst, weil sie noch im Schlamm verborgen sind, und du den Schlamm wegwirfst, mitsamt Nuggets?

Du merkst schon, der Text interessiert mich sehr, und ich würde mich freuen, wenn du ihn weiter ausarbeitest. In der jetzigen Fassung finde ich ihn etwas zu privat und die Fragen, die implizit drinstecken, werden kaum oder nur oberflächlich durchdacht.

Würde mich über eine neue Fassung freuen. Wink       Gruß! G.T.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Rainer Prem
Geschlecht:männlichReißwolf
R

Alter: 66
Beiträge: 1271
Wohnort: Wiesbaden


R
Beitrag24.06.2014 21:00

von Rainer Prem
Antworten mit Zitat

Hallo,

Dazu braucht's noch nicht mal eine Schreibmaschine. Der Nachlass von Joachim Jungius umfasste 100.000 handschriftliche Seiten. Trotz eines Feuers im Jahr 1691 existiert immer noch ein Viertel davon in Hamburg.

Grüße
Rainer

G.T. hat Folgendes geschrieben:
Hallo!

...

Schon dein erster Absatz reizt zum Widerspruch: Das Problem, mit Unmengen von Text umzugehen, gibt es nicht erst seit dem Heimcomputer. Auch Schriftsteller, die "nur" auf Schreibmaschinen tippen konnten, hinterlassen teils Nachlässe, die problematisch umfangreich sind.

...

Gruß! G.T.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
G.T.
Geschlecht:männlichKlammeraffe
G

Alter: 38
Beiträge: 680



G
Beitrag24.06.2014 21:12

von G.T.
Antworten mit Zitat

Alle Achtung! Laughing
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Merope
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 716
Wohnort: Am Ende des Tals
Der Goldene Käse


Beitrag25.06.2014 12:33

von Merope
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hi Enfant Terrible und G.T.,

danke für Eure schhnellen Kommentare.
Enfant Terrible hat Folgendes geschrieben:
Ein ganz locker und knackig geschriebener Text, dessen Hauptaussage man eigentlich nur zustimmen kann: Papier ist geduldig ...
Ich frage mich allerdings, wo genau dieser Text hinwill, außer eben eine an sich recht selbstverständliche Aussage zu transportieren? Für ein Essay erfüllt er meines Erachtens nicht wirklich die formellen, zum Teil auch nicht die inhaltlichen Kriterien.
...
Aber wohin geht die Reise? Was möchte der Text von mir? Mich zum Nachdenken anregen, mir Tipps geben, mich zum Schmunzeln bringen?
,,,
 In der jetzigen Form ist für meinen Geschmack die Feng-Shui-Pointe, die, zumal titelgebend, für den Text doch recht prominent zu sein scheint, nicht genug ausgearbeitet.
Danke, E.T., für Deinen präzisen Blick und offenen Kommentar. Vielleicht hatte ich tatsächlich eher den Blog-Stil im Hinterkopf als die Prinzipien des Essays.

Hätte ich den Haken bei "Blog" gemacht: wäre Deine Beurteilung anders ausgefallen? Oder würdest Du dennoch die klare Richtung vermissen?

Nun zu G.T.:
G.T. hat Folgendes geschrieben:
Die Fragestellung gefällt mir. Die Ausführung ist mir noch ein bisschen zu dünn. Das ist m. E. mehr ein Gedankenschnipsel als ein Essay. Sehr privat gehalten auch; ich fände es reizvoll, deine Gedanken von deinen privaten Beobachtungen aus ins Größere zu ziehen, dann könnte der Text reizvoller werden.

Ja, für eine weitreichendere betrachtung was das Ganze einfach noch zu kurz, ich gebe Dir recht.
Zitat:
Schon dein erster Absatz reizt zum Widerspruch: Das Problem, mit Unmengen von Text umzugehen, gibt es nicht erst seit dem Heimcomputer. ...
 Was gehört zum Werk eines Schriftstellers? Es ist völlig normal, dass von einem anerkannten Schriftsteller sogar Karten aufbewahrt werden, die er empfangen, nicht selbst geschrieben hat. Mit welcher Begründung das geschieht und wo Grenzen gezogen werden - hochinteressant!

Dass anerkannte Autoren schon immer Unmengen von Text produziert haben ist klar. Aber dass Herr/Frau Normalschreiberling heute ebenfalls Unmengen von Text produzieren, das gibt es noch nicht so sehr lange.

Zitat:
Ich fände es spannend, wenn du deinen Essay ausarbeiten würdest. Ausgehend von der Beobachtung der Potenzierung von Material durch den Computer könntest du einen kleinen Rückblick wagen: Wie sind Menschen zu anderen Zeiten mit Textmassen umgegangen? ...
...Aber vielleicht stößt du ja auf ein paar interessante Beispiele für den Umgang mit Geschriebenem von anderen Schriftstellern und setzt diese Beispiele in Bezug zum heutigen Umgang mit Textdateien.
...
Worauf du auch noch ausführlicher eingehen könntest, ist die Frage, wann und warum ein Text wichtig ist und wann und warum nicht. Die wirfst du auf, beantwortest sie aber nicht befriedigend.
...
Dieses Feng-Shui-Motto ist ja sehr sympathisch, aber das, was daran hängt, und was das eigentlich Interessante ist, bearbeitest du nicht: Wann wird ein Text "gebraucht", wann ist er es wert "gemocht" zu werden.
...
Woran machst du fest, was Nuggets sind, was nicht?
...
ich würde mich freuen, wenn du ihn weiter ausarbeitest. In der jetzigen Fassung finde ich ihn etwas zu privat und die Fragen, die implizit drinstecken, werden kaum oder nur oberflächlich durchdacht.

Ich freue mich über Dein Interesse an dem Text. Für das, was ich im Kopf hatte, ist er definitiv zu kurz - das sehe ich.
Vielleicht wollte ich auch, dass der Leser/die Leserin sich die Fragen zunächst selbst stellt und die Antworten selbst sucht. Aber im Stile der literarischen Plauderei, die ein Essay unter anderem darstellen kann, ist da durchaus zunächst meine Stellungnahme gefragt, damit die Fragen, die Ihr aufgeworfen habt, (m)eine Antwort finden.

Nun, dann werde ich mich mal daran machen, das Ganze formal und inhaltlich zu erweitern, damit es dem Essay besser gerecht wird.

Danke Euch beiden für's freundlich-kritische Kommentieren,

Danke auch an Rainer Prem für den Hinweis auf Joachim Jungius. Aber - wie gesagt: der Text bezog sich eben nicht nur auf Autoren.

Merope
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Hardy-Kern
Kopfloser

Alter: 74
Beiträge: 4841
Wohnort: Deutschland


Beitrag25.06.2014 16:47

von Hardy-Kern
Antworten mit Zitat

Enfant Terrible hat Folgendes geschrieben:


Da haben wir eine allgemeingültige These, veranschaulicht durch Erfahrungen aus dem alltäglichen Leben, die keinem der Schreiberlinge hier allzu fremd sein dürften.
Aber wohin geht die Reise? Was möchte der Text von mir? Mich zum Nachdenken anregen, mir Tipps geben, mich zum Schmunzeln bringen?
Viele Möglichkeiten sind im Ansatz vorhanden, aber keine Richtung wird wirklich stark verfolgt, weder vom inhaltlichen Aufbau noch vom Stil her.

Da stimme ich zu. Nun weiß ich mal wieder nicht, was für eine "Methode" das sein soll, aber ich sehe keine Gründe, von mir geschriebenene Texte einfach wegzuwerfen. Wenn die so schlecht wären, hätte ich sie nicht erst geschrieben. Man kann immer etwas gebrauchen, vor allem zeitlose Texte.
Aber die muss man erst mal schreiben können. Smile

Hardy
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Rita Liss
Geschlecht:weiblichSchneckenpost


Beiträge: 6



Beitrag25.06.2014 20:17

von Rita Liss
Antworten mit Zitat

Vielleicht wollte ich auch, dass der Leser/die Leserin sich die Fragen zunächst selbst stellt und die Antworten selbst sucht.

Genau diese Frage schoss mir beim Lesen deiner Zeilen durch den Kopf. Ich habe auch noch viele handgeschriebene Texte, welche ich mit Füller feinsäuberlich aufs Papier gebracht habe. Heute finde ich diese vielleicht "doof", weil meine Stimmung nicht zu der Situation in welcher der Text entstand passt. Vielleicht finde ich ihn ja aber morgen wieder gut.... Nun habe ich diesen aber schon entsorgt....
Ich persönlich hänge irgendwie an allen Sachen, welche ich einmal geschrieben habe. Auch wenn ein Text nicht für Andere bestimmt ist, kann ich mich beim Lesen jedoch an die Situation zurückerinnern, in welcher genau dieses Wort, dieser Satz entstand. Ich glaube das muss jeder mit sich selbst ausmachen.....
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Merope
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 716
Wohnort: Am Ende des Tals
Der Goldene Käse


Beitrag26.06.2014 06:48

von Merope
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hardy-Kern hat Folgendes geschrieben:
Da stimme ich zu. Nun weiß ich mal wieder nicht, was für eine "Methode" das sein soll, aber ich sehe keine Gründe, von mir geschriebenene Texte einfach wegzuwerfen. Wenn die so schlecht wären, hätte ich sie nicht erst geschrieben. Man kann immer etwas gebrauchen, vor allem zeitlose Texte.


Rita Liss hat Folgendes geschrieben:
Ich persönlich hänge irgendwie an allen Sachen, welche ich einmal geschrieben habe. Auch wenn ein Text nicht für Andere bestimmt ist, kann ich mich beim Lesen jedoch an die Situation zurückerinnern, in welcher genau dieses Wort, dieser Satz entstand. Ich glaube das muss jeder mit sich selbst ausmachen.....
Hallo Rita und Hardy-Kern,
danke für Euer Feedback.
Genau das war das Ziel meines Essays: eine Frage aufzuwerfen, die Leser/Leserin sich selbst stellen und für sich beantworten können. Natürlich gibt es kein Rezept, keine Methode, keine allgemeingültige Regel, sondern individuelle Lösungen und Antworten.

Vielleicht gelingt mir das in einer nächsten Version noch besser.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Enfant Terrible
Geschlecht:weiblichalte Motzbirne

Alter: 30
Beiträge: 7278
Wohnort: München


Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag26.06.2014 07:13

von Enfant Terrible
Antworten mit Zitat

Merope hat Folgendes geschrieben:
Hi Enfant Terrible und G.T.,

danke für Eure schhnellen Kommentare.
Enfant Terrible hat Folgendes geschrieben:
Ein ganz locker und knackig geschriebener Text, dessen Hauptaussage man eigentlich nur zustimmen kann: Papier ist geduldig ...
Ich frage mich allerdings, wo genau dieser Text hinwill, außer eben eine an sich recht selbstverständliche Aussage zu transportieren? Für ein Essay erfüllt er meines Erachtens nicht wirklich die formellen, zum Teil auch nicht die inhaltlichen Kriterien.
...
Aber wohin geht die Reise? Was möchte der Text von mir? Mich zum Nachdenken anregen, mir Tipps geben, mich zum Schmunzeln bringen?
,,,
 In der jetzigen Form ist für meinen Geschmack die Feng-Shui-Pointe, die, zumal titelgebend, für den Text doch recht prominent zu sein scheint, nicht genug ausgearbeitet.
Danke, E.T., für Deinen präzisen Blick und offenen Kommentar. Vielleicht hatte ich tatsächlich eher den Blog-Stil im Hinterkopf als die Prinzipien des Essays.

Hätte ich den Haken bei "Blog" gemacht: wäre Deine Beurteilung anders ausgefallen? Oder würdest Du dennoch die klare Richtung vermissen

Hmm, schwierig. Ich würde sagen, das kommt darauf an, welche Ansprüche man an einen Blogeintrag stellt, formell wie inhaltlich. Ob man einen Blog als eine Art ausgefeilteres Notizbuch sieht, in dem man Gedanken und Überlegungen einträgt, oder ob man sich satirisch betätigen will etc. Aber Textgenre hin oder her, wie bereits gesagt, mir persönlich hätte eine pointiertere Ausführung deines Textes gut gefallen wink


_________________
"...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
ASP

Geschmacksverwirrte über meine Schreibe:
"Schreib nie mehr sowas. Ich bitte dich darum." © Eddie
"Deine Sprache ist so saftig, fast möchte man reinbeißen." © Hallogallo
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen MSN Messenger Skype Name
Constantine
Geschlecht:männlichBücherwurm


Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag01.07.2014 14:49

von Constantine
Antworten mit Zitat

Hallo Merope,

vielen Dank für deinen Text. Ich mag die Idee dahinter und du regst zum Nachdenken an. Was will man mehr? Gefällt mir. Mit gefällt auch, dass du nicht mit einer Lösung kommst - gibt es so etwas in diesem Falle überhaupt? Ich denke, dass muss jeder für sich selbst entscheiden -, sondern mit einer Anregung, ob Feng-Shui und der eigene literarische Output miteinander kompatibel sind im Zeitalter der Festplatten und USB-Sticks.
Dennoch vermisse ich auch die Vorteile der Datenspeicherung zu zeigen, dass ein Text auch wenn er im Augenblick keinen Mehrwert bringt, sich vielleicht irgendwann als nützlich und brauchbar erweisen könnte. Nehmen wie z.B. den Briefverkehr von Literaten untereinander. Zeithistorisch wichtig, um den Menschen hinter den literarischen Werken zu entdecken. Genauso können Fingerübungen, Skizzen, Texte ohne Verwendung Facetten über den Schriftsteller aufzeigen, die verloren gingen, würde man Feng-Shui auch auf Literatur anwenden. Gerade diese "Sekundärliteratur" macht das Kennenlernen eines Autoren für den Interessierten so attraktiv.
Auch für den Autor selbst, wenn er die verschiedenen Fassungen einer Geschichte miteinander vergleicht und den Prozess mitverfolgen kann, von der Urfassung bis zum fertigen Werk. Dieser Entwicklungsprozess kann für den ein oder anderen "sammelbar" sein, auch wenn das Aufheben dieser Vorfassungen letzten Endes keinen wirklichen Wert hat, sondern am Ende die finale Fassung zählt. Dennoch finde ich auch solche Aspekte erwähnenswert in einem zeithistorischen Kontext.

Bin gespannt auf deine Überarbeitung.

LG,
Constantine
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Merope
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 716
Wohnort: Am Ende des Tals
Der Goldene Käse


Beitrag02.07.2014 06:32

von Merope
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hi Constantine,

freut mich, dass Dch mein Text anspricht. Ich  bin gespannt, ob meine Überarbeitung (dauert noch ein wenig) die vorhandenen Löcher ausfüllen und auch noch weitere Fragen aufwerfen kann.

Danke für's Feedback!
Merope
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Merope
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 716
Wohnort: Am Ende des Tals
Der Goldene Käse


Beitrag03.07.2014 11:51

von Merope
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Wie gehen wir mit den Unmengen an Bits und Bytes um, die wir tagtäglich selbst produzieren? Speichern oder Nicht-Speichern, Löschen oder Aufbewahren - das ist hier die Frage.

Noch vor knapp 50 Jahren, bevor der Heimcomputer seinen Siegeszug auch in Deutschland antrat, war Geschriebenes überschaubar. Was Erben im Nachlass von Durchschnittsbürgern vorfanden, waren meist Briefe, Postkarten, handgeschriebene Widmungen in Poesie-Alben oder Tagebücher.
Anders bei Schriftstellern, Autoren, Journalisten: In der schreibenden Kunst hinterließ der Einzelne sehr viel mehr an Geschriebenem - auch vieles, was niemals veröffentlicht werden sollte oder konnte. So umfasste der Nachlass des deutsch-schweizerischen Autors Robert Walser (1878 - 1956), der sich selbst zeit seines Lebens als »bodenlos erfolglos« bezeichnete, neben 526 Blättern mit Mikrogrammen, auf denen er mit Bleistift in winzig kleiner Handschrift schrieb, auch 224 unpublizierte Prosa- und 73 Gedichtmanuskripte sowie 300 Prosa- und 122 Gedichtabdrucke.

Beim Betrachten der Text-, Mail-, Präsentations- und sonstigen Dateien, die sich auf meinen diversen Festplatten unterschiedlichen Alters tummeln, streiten in mir zwei Geister:
Der eine klopft mir lobend auf die Schulter, weil ich so viel (Brauchbares?) geschrieben habe und strukturiert in Ordnersystemen aufbewahre. Der andere zeigt mir einen Vogel und fragt unverfroren, ob ich noch alle Tassen im Schrank hätte - denn die Dateien aus der Zeit von Windows 98 hätten nicht nur Spinnweben angesetzt, sie würden bereits anfangen zu schimmeln.
Dank der immer kostengünstigeren Speicherformen - Mega-, Giga-, Terabytes, von Clouds ganz zu schweigen -, sammelt sich nicht nur Gutes, sondern auch erheblicher  Ballast an. Denn es ist - oder scheint es nur? - einfacher und zeitsparender, ihn mitzuschleppen. Die Spreu vom Weizen zu trennen, wird zunehmends zeitaufwändiger und schwieriger.

Wie einfach ist es dagegen bei Dingen, die anzufassen sind: So kann man sich bei einem Wohnungs-Umzug leicht der überflüssigen Dinge entledigen. Wenn noch die Kartons vom letzten Umzug ungeöffnet im Speicher stehen, sollte man sich die Frage stellen, ob dieser Inhalt wirklich noch benötigt wird.
Bei vielen Dateien bzw. Ordnern ist das inzwischen sogar beim Übergang auf ein neues Betriebssystem keinerlei Problem mehr, da sie - Video- oder Musikdateien ausgenommen -, nur einen verschwindend kleinen Bruchteil der Festplatte einnehmen und nicht physisch transportiert werden müssen.

Brauchbares vs. Unbrauchbares, Wichtiges vs. Unwichtiges
Ein Buch über Feng-Shui motivierte mich vor einigen Jahren, mich von Unnötigem  - wie alten Kleidern, ungeliebten Geschenken oder Ähnlichem - zu befreien. Damit die Lebensenergie, das Qi, freien Raum bekommt und sich entfalten kann, sind störende, überflüssige Elemente zu entfernen. Als vorbereitendes Feng-Shui-Prinzip hatte ich dem Buch entnommen:
Behalte, was Du wirklich brauchst oder was Dir am Herzen liegt. Alles Andere: weg damit!
Der örtliche Recyclinghof wurde dadurch um diverse Stücke bereichert, die doppelt im Haushalt vorhanden gewesen waren, ohne dass sie jemals in Gebrauch gekommen wären.

Wie lässt sich das auf die Festplatte übertragen, wo wunderbare Schätze neben Bruchstücken, Altbewährtes neben KA-Dateien (Keine Ahnung, wo diese Datei herkommt und warum ich sie heruntergeladen habe), Selbstgeschriebenes, Fremdes und Fremdartiges miteinander konkurrieren?
Wie sieht es mit den eigenen Texten aus? Ist jeder Text wertvoll? Wird ein Text schlechter, weil er nicht mehr aktuell ist - oder steigt er im Wert?
Viele Fragen, die sich einer eindeutigen Beantwortung widersetzen.

Bereits bei Sachtexten ist die Beurteilung schwierig, wenn sie auf wissenschaftlichen Erkenntnissen der Vergangenheit fußen, die heute als überholt gelten. Dennoch haben sie ihren Platz, wie Suchmaschinen und Archivserver beweisen, die Zugriff auf ältere Bücher und Werke aller Art erlauben.
Wie sieht es mit der Belletristik, wie mit der Lyrik aus? Hier ist die Beurteilung einfacher: Weder altertümlicher Schreibstil noch geänderte Orthographie haben Einfluss auf den Wert eines Textes, der sich nach ganz anderen Kriterien bemisst. Somit bleibt dem jeweiligen Autor bzw. der Autorin überlassen, welche Werke es wert sind, aufgehoben zu werden. Die Kriterien können nicht anders als subjektiv sein. Veröffentlichungen sind auch abhängig von Zeitgeschmack und Leserkreis und nicht unbedingt ein Garant für Qualität.
Ohnehin lässt sich über die Qualität von Texten trefflich streiten, wie auch die Feedbacks in Onlinemedien häufig dokumentieren.

Vor der Entscheidung Löschen vs. Aufbewahren sollte jedoch die aktive Auseinandersetzung mit dem Thema »Textdateien« besonders bei Autoren einen deutlichen Stellenwert haben. Man stelle sich vor, man müsste einen idealen Datei-Nachlass verwalten.
Für einen Datei-Erben wäre es z. B. wünschenswert, Ordner aufzufinden, die folgendermaßen gekennzeichnet sind:
- bahnbrechend
- sollte für die Nachwelt erhalten werden
- ist immer noch im Bereich der Überarbeitung
- unwichtig, liegt mir trotzdem am Herzen
- ganz OK, aber nichts Besonderes
Gehe ich nach den oben erwähnten Feng-Shui-Kriterien, müssten nicht wenige Texte und Textschnipsel der Delete-Taste zum Opfer fallen und dürften nicht in diesen Ordnerkategorien auftauchen.

(Auf)Bewahren oder Chance für Neues
Das Durchsehen von Dateien kann ähnlich ermüdend, erhellend oder befruchtend sein wie das Stöbern in alten, ungeordneten Fotos. Wie viel lässt sich da finden, was bereits der Vergessenheit anheimfiel! Kleine Schätze, Lustiges, doch manchmal auch Verstörendes oder Beschämendes. Sich trennen zu können ist auch Teil eines Reifungsprozesses. Besonders in den kreativen Künsten kann und sollte auch immer wieder Neues entstehen und das Alte in Frage gestellt werden.
Letzten Endes unterscheidet sich die Vorgehensweise nur geringfügig vom Schreiben eines Buches oder Artikels: Die wichtigen Informationen sind zu strukturieren und liebevoll  individuell zu gestalten. Die Handschrift sollte dabei stets erkennbar bleiben.
Ein Überarbeiten kann ewig dauern - doch irgendwann sollte man die Protagonisten  loslassen können. Kapitel abgeschlossen. Ende. »Finis«.

Jeder Einzelne hält es selbst in der Hand: Ob er sich überhaupt mit dem Thema beschäftigt und wie er damit umgeht. Das eigene Ego, die Vorstellung von der Wichtigkeit eigener Texte mag dabei eine nicht geringe Rolle spielen.
Andererseits - bei einem fiktiven Datei-Nachlass von Tausenden und Abertausenden von Dateien: Wenn das Wichtige deutlich gekennzeichnet wurde, sind die Chancen am größten, dass dies auch erkannt wird. Denn um goldene Nuggets zu finden, müssen sich diese von den anderen merklich unterscheiden.
Über die Kriterien für die eigenen Textnuggets - ob, wie, wo und welche - muss jeder Autor selbst entscheiden.
Ein jungfräulicher neuer Laptop oder PC fordert förmlich dazu auf:
Alles übernehmen - oder gezielt, aktiv und mit Hirn, Wehmut und Liebe neu strukturieren und gleichzeitig Ballast abwerfen?

Kolumbus verbrannte seine Schiffe, um die Rückkehr unmöglich zu machen ... bis in dieses Extrem muss man es ja als Autor nicht unbedingt treiben.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Hardy-Kern
Kopfloser

Alter: 74
Beiträge: 4841
Wohnort: Deutschland


Beitrag03.07.2014 17:39

von Hardy-Kern
Antworten mit Zitat

Merope hat Folgendes geschrieben:
Wie gehen wir mit den Unmengen an Bits und Bytes um, die wir tagtäglich selbst produzieren? Speichern oder Nicht-Speichern, Löschen oder Aufbewahren - das ist hier die Frage.


Oh, jetzt pfeifst du aber am Thema vorbei. Was soll ich mit Bits und Bytes und deiner umfangreichen, nachfolgenden Darstellung anfangen?
Ich habe im Rechner alles, was ich benötige gespeichert, und wenn ich was suche, klicke ich das an. Du bestimmst das doch selbst.

Wenn ich schreibe, benötige ich nichts anderes; warum sollte ich mich zumüllen?
Ab und an, könnte man "ausmisten. Smile

Hardy
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Constantine
Geschlecht:männlichBücherwurm


Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag04.07.2014 14:04

von Constantine
Antworten mit Zitat

Hallo Merope,

generell gefällt mir dein Essay, da er Fragen über den Sinn und Unsinn vom Sammeln aller selbstverfasster Texte aufwirft und zum Nachdenken anregt.

Als Anmerkung: Auffallend ist, dass du dich nur auf digital verfasste Texte beziehst (passend zum 21. Jahrhundert), dennoch was ist mit denen, die auch weiterhin bzw. zusätzlich auf Papier schreiben und/oder ihre digital verfassten Werke noch ausdrucken und daheim bunkern?
Ich würde vorschlagen: Entweder deinen Titel ändern in "Feng-Shui für digitale Texte" oder sich trotz oder gerade wegen des 21. Jahrhunderts auch auf "analog" verfasste Texte, Skizzen, Übungen, Gekritzel und sonstiger Schreiboutput auf Papierform beziehen, die daheim, auf der Arbeit oder sonstwo gelagert, gesammelt, aufgehoben und behalten werden (und vielleicht verstauben). Oder, du berücksichtigst den Papier-Aspekt auch. All zu oft besitzen Autoren Notizbücher, die sie mit ihren Ideen vollschreiben, ob im Park, gerade im Bus oder Straßenbahn, manchmal überkommen den Autor Ideen, die er festhalten möchte und zückt sein Notizbüchlein oder schnappt sich eine Serviette oder Papiertuch oder was gerade zur Hand ist, und schreibt. Was ist damit? Sammelt man diese Notizen? Soll man diese behalten? Oder doch auch Feng-Shui darauf anwenden?

weitere Anmerkung: Ich denke, du verlierst deinen Faden, in dem du noch fremdes Material mit rein nimmst. Möchtest du generell über das Speichern von Texten auf Festplatten sprechen oder doch konkreter über das Sammeln der Autoren ihres ganzen digital Geschriebenen und versuchen ein Bewusstsein zu wecken, ob wirklich alles, was man schreibt gleich wertvoll ist, aufzuheben ist, oder doch löschenswert und somit feng-shui-kompatibel ist?


Merope hat Folgendes geschrieben:
Wie gehen wir mit den Unmengen an Bits und Bytes um, die wir tagtäglich selbst produzieren <-- weiter unten erwähnst du, das Speichern von fremden Texten/Dateien beim Surfen im www. Diese Bits und Bytes beziehen sich nicht nur auf Selbstverfasstes/Selbsterstelltes, sondern auch auf jede Menge fremder Text-Daten, die wir auf unseren Festplatten speichern. Ist dies mit dem "selbst produzieren" auch gemeint? . Speichern oder Nicht-Speichern, Löschen oder Aufbewahren <-- der zweiten Shakespheare-Referenz konsequent entsprechend müsste es "Löschen oder Nicht-Löschen" heißen, oder? - das ist hier die Frage.

Noch vor knapp 50 Jahren, bevor der Heimcomputer seinen Siegeszug auch in Deutschland antrat, war Geschriebenes überschaubar. Was Erben im Nachlass von Durchschnittsbürgern vorfanden, waren meist Briefe, Postkarten, handgeschriebene Widmungen in Poesie-Alben oder Tagebücher.
Anders bei Schriftstellern, Autoren, Journalisten: In der schreibenden Kunst hinterließ der Einzelne sehr viel mehr an Geschriebenem - auch vieles, was niemals veröffentlicht werden sollte oder konnte. So umfasste der Nachlass des deutsch-schweizerischen Autors Robert Walser (1878 - 1956), der sich selbst zeit seines Lebens als »bodenlos erfolglos« bezeichnete, neben 526 Blättern mit Mikrogrammen, auf denen er mit Bleistift in winzig kleiner Handschrift schrieb, auch 224 unpublizierte Prosa- und 73 Gedichtmanuskripte sowie 300 Prosa- und 122 Gedichtabdrucke.

Beim Betrachten der Text-, Mail-, Präsentations- und sonstigen Dateien, die sich auf meinen diversen Festplatten unterschiedlichen Alters tummeln, streiten in mir zwei Geister:
Der eine klopft mir lobend auf die Schulter, weil ich so viel (Brauchbares?) geschrieben habe und strukturiert in Ordnersystemen aufbewahre. Der andere zeigt mir einen Vogel und fragt unverfroren, ob ich noch alle Tassen im Schrank hätte - denn die Dateien aus der Zeit von Windows 98 hätten nicht nur Spinnweben angesetzt, sie würden bereits anfangen zu schimmeln.
Dank der immer kostengünstigeren Speicherformen - Mega-, Giga-, Terabytes, von Clouds ganz zu schweigen -, sammelt sich nicht nur Gutes, sondern auch erheblicher (Leerzeichen zu viel) Ballast an. Denn es ist - oder scheint es nur? - einfacher und zeitsparender, ihn mitzuschleppen. Die Spreu vom Weizen zu trennen, wird zunehmends zeitaufwändiger und schwieriger.

Wie einfach ist es dagegen bei Dingen, die anzufassen sind: So kann man sich bei einem Wohnungs-Umzug leicht der überflüssigen Dinge entledigen. Wenn noch die Kartons vom letzten Umzug ungeöffnet im Speicher stehen, sollte man sich die Frage stellen, ob dieser Inhalt wirklich noch benötigt wird.
Bei vielen Dateien bzw. Ordnern ist das inzwischen sogar beim Übergang auf ein neues Betriebssystem keinerlei Problem mehr, da sie - Video- oder Musikdateien ausgenommen -, nur einen verschwindend kleinen Bruchteil der Festplatte einnehmen und nicht physisch transportiert werden müssen.

Brauchbares vs. Unbrauchbares, Wichtiges vs. Unwichtiges
Ein Buch über Feng-Shui motivierte mich vor einigen Jahren, mich von Unnötigem  - wie alten Kleidern, ungeliebten Geschenken oder Ähnlichem - zu befreien. Damit die Lebensenergie, das Qi, freien Raum bekommt und sich entfalten kann, sind störende, überflüssige Elemente zu entfernen. Als vorbereitendes Feng-Shui-Prinzip hatte ich dem Buch entnommen:
Behalte, was Du wirklich brauchst oder was Dir am Herzen liegt. Alles Andere: weg damit!
Der örtliche Recyclinghof wurde dadurch um diverse Stücke bereichert, die doppelt im Haushalt vorhanden gewesen waren, ohne dass sie jemals in Gebrauch gekommen wären.

Wie lässt sich das auf die Festplatte übertragen, wo wunderbare Schätze neben Bruchstücken, Altbewährtes neben KA-Dateien (Keine Ahnung, wo diese Datei herkommt und warum ich sie heruntergeladen habe <-- es geht nicht nur um Selbstverfasstes, sondern auch um Heruntergeladenes und Gespeichertes, Geschichten von anderne Autoren und im Zeitalter der ebooks noch mehr Daten, noch mehr Texte, die man herunterladen und speichern kann. Soll man ebooks behalten, liest man sie irgendwann wieder, oder doch wieder löschen. manche sammeln tausende ebooks und eigentlich stellt sich die gleiche Frage mit mit Bücherregalen. Buch behalten oder doch zum Antiquariat, Bibliothek oder sonstwo abgeben? ), Selbstgeschriebenes, Fremdes und Fremdartiges <-- dito. miteinander konkurrieren?
Wie sieht es mit den eigenen Texten aus? Ist jeder Text wertvoll? Wird ein Text schlechter, weil er nicht mehr aktuell ist - oder steigt er im Wert? <-- bezieht sich das auch auf die fremden Texte und heruntergeladenen Dateien? Viele Fragen, die sich einer eindeutigen Beantwortung widersetzen.

Bereits bei Sachtexten ist die Beurteilung schwierig, wenn sie auf wissenschaftlichen Erkenntnissen der Vergangenheit fußen, die heute als überholt gelten. Dennoch haben sie ihren Platz, wie Suchmaschinen und Archivserver beweisen, die Zugriff auf ältere Bücher und Werke aller Art erlauben.
Wie sieht es mit der Belletristik, wie mit der Lyrik aus? Hier ist die Beurteilung einfacher: Weder altertümlicher Schreibstil noch geänderte Orthographie haben Einfluss auf den Wert eines Textes, der sich nach ganz anderen Kriterien bemisst. Somit bleibt dem jeweiligen Autor bzw. der Autorin überlassen, welche Werke es wert sind, aufgehoben zu werden. Die Kriterien können nicht anders als subjektiv sein. Veröffentlichungen sind auch abhängig von Zeitgeschmack und Leserkreis und nicht unbedingt ein Garant für Qualität.
Ohnehin lässt sich über die Qualität von Texten trefflich streiten, wie auch die Feedbacks in Onlinemedien häufig dokumentieren.

Vor der Entscheidung Löschen vs. Aufbewahren sollte jedoch die aktive Auseinandersetzung mit dem Thema »Textdateien« besonders bei Autoren einen deutlichen Stellenwert haben. Man stelle sich vor, man müsste einen idealen Datei-Nachlass verwalten.
Für einen Datei-Erben wäre es z. B. wünschenswert, Ordner aufzufinden, die folgendermaßen gekennzeichnet sind:
- bahnbrechend
- sollte für die Nachwelt erhalten werden
- ist immer noch im Bereich der Überarbeitung
- unwichtig, liegt mir trotzdem am Herzen
- ganz OK, aber nichts Besonderes
Gehe ich nach den oben erwähnten Feng-Shui-Kriterien, müssten nicht wenige Texte und Textschnipsel der Delete-Taste zum Opfer fallen und dürften nicht in diesen Ordnerkategorien auftauchen.

(Auf)Bewahren oder Chance für Neues
Das Durchsehen von Dateien kann ähnlich ermüdend, erhellend oder befruchtend sein wie das Stöbern in alten, ungeordneten Fotos. Wie viel lässt sich da finden, was bereits der Vergessenheit anheimfiel! Kleine Schätze, Lustiges, doch manchmal auch Verstörendes oder Beschämendes. Sich trennen zu können ist auch Teil eines Reifungsprozesses. Besonders in den kreativen Künsten kann und sollte auch immer wieder Neues entstehen und das Alte in Frage gestellt werden.
Letzten Endes unterscheidet sich die Vorgehensweise nur geringfügig vom Schreiben eines Buches oder Artikels: Die wichtigen Informationen sind zu strukturieren und liebevoll  individuell zu gestalten. Die Handschrift sollte dabei stets erkennbar bleiben.
Ein Überarbeiten kann ewig dauern - doch irgendwann sollte man die Protagonisten  loslassen können. Kapitel abgeschlossen. Ende. »Finis«.

Jeder Einzelne hält es selbst in der Hand: Ob er sich überhaupt mit dem Thema beschäftigt und wie er damit umgeht. Das eigene Ego, die Vorstellung von der Wichtigkeit eigener Texte mag dabei eine nicht geringe Rolle spielen.
Andererseits - bei einem fiktiven Datei-Nachlass von Tausenden und Abertausenden von Dateien <-- sind damit die selbstverfassten Dateien gemeint, oder auch das heruntergeladene, fremde Material? : Wenn das Wichtige deutlich gekennzeichnet wurde, sind die Chancen am größten, dass dies auch erkannt wird. Denn um goldene Nuggets zu finden, müssen sich diese von den anderen merklich unterscheiden.
Über die Kriterien für die eigenen Textnuggets - ob, wie, wo und welche - muss jeder Autor selbst entscheiden.
Ein jungfräulicher neuer Laptop oder PC fordert förmlich dazu auf:
Alles übernehmen - oder gezielt, aktiv und mit Hirn, Wehmut und Liebe neu strukturieren und gleichzeitig Ballast abwerfen?

Kolumbus verbrannte seine Schiffe, um die Rückkehr unmöglich zu machen ... bis in dieses Extrem muss man es ja als Autor nicht unbedingt treiben. <-- eigentlich ein schöner Abschluss, auch wenn das Bild etwas schief ist, weil digitale Daten nicht verbrannt werden können. Ich fände runder, wenn du mit einer Shakespeare-Referenz abschließen würdest. Würde zu deinem Anfang mMn besser passen.


LG,
Constantine
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Merope
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 716
Wohnort: Am Ende des Tals
Der Goldene Käse


Beitrag07.07.2014 08:08

von Merope
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hardy-Kern hat Folgendes geschrieben:
Oh, jetzt pfeifst du aber am Thema vorbei. Was soll ich mit Bits und Bytes und deiner umfangreichen, nachfolgenden Darstellung anfangen?
Ich habe im Rechner alles, was ich benötige gespeichert, und wenn ich was suche, klicke ich das an. Du bestimmst das doch selbst.

Wenn ich schreibe, benötige ich nichts anderes; warum sollte ich mich zumüllen?
Ab und an, könnte man "ausmisten. Smile

Hallo Hardy,
dass ich am Thema "vorbeipfeife", glaube ich nicht. Wink
Dass für jeden die Thematik einen anderen (oder keinen) Stellenwert haben kann, ist klar. Denn das hängt davon ab, ob, wieviel und in welcher Form jemand in einem Zeitraum schreibt oder Dateien speichert.
Wenn auch Du ab und zu ausmisten musst, kann das Thema jedoch so verkehrt nicht sein, oder?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Merope
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 716
Wohnort: Am Ende des Tals
Der Goldene Käse


Beitrag07.07.2014 08:48

von Merope
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Constantine,

danke Dir für die intensive Betrachtung meines Beitrags (uncl. der Korrekturen).

Constantine hat Folgendes geschrieben:
Hallo Merope,

generell gefällt mir dein Essay, da er Fragen über den Sinn und Unsinn vom Sammeln aller selbstverfasster Texte aufwirft und zum Nachdenken anregt.

Als Anmerkung: Auffallend ist, dass du dich nur auf digital verfasste Texte beziehst (passend zum 21. Jahrhundert), dennoch was ist mit denen, die auch weiterhin bzw. zusätzlich auf Papier schreiben und/oder ihre digital verfassten Werke noch ausdrucken und daheim bunkern?
Ich würde vorschlagen: Entweder deinen Titel ändern in "Feng-Shui für digitale Texte" oder sich trotz oder gerade wegen des 21. Jahrhunderts auch auf "analog" verfasste Texte, Skizzen, Übungen, Gekritzel und sonstiger Schreiboutput auf Papierform beziehen, die daheim, auf der Arbeit oder sonstwo gelagert, gesammelt, aufgehoben und behalten werden (und vielleicht verstauben). Oder, du berücksichtigst den Papier-Aspekt auch. All zu oft besitzen Autoren Notizbücher, die sie mit ihren Ideen vollschreiben, ob im Park, gerade im Bus oder Straßenbahn, manchmal überkommen den Autor Ideen, die er festhalten möchte und zückt sein Notizbüchlein oder schnappt sich eine Serviette oder Papiertuch oder was gerade zur Hand ist, und schreibt. Was ist damit? Sammelt man diese Notizen? Soll man diese behalten? Oder doch auch Feng-Shui darauf anwenden?
Was den Titel angeht, kann  man den sicherlich noch verbessern - da stimme ich Dir zu. Was weitere Schreibmedien angeht: Ich denke, es ist nicht die Aufgabe meines Essays, alle Varianten miteinzubeziehen. Das müsste ich nur bei einem wissenschaftlichen Paper. Hier begnüge ich mich mit einigen Sichtweisen.

Zitat:
weitere Anmerkung: Ich denke, du verlierst deinen Faden, in dem du noch fremdes Material mit rein nimmst. Möchtest du generell über das Speichern von Texten auf Festplatten sprechen oder doch konkreter über das Sammeln der Autoren ihres ganzen digital Geschriebenen und versuchen ein Bewusstsein zu wecken, ob wirklich alles, was man schreibt gleich wertvoll ist, aufzuheben ist, oder doch löschenswert und somit feng-shui-kompatibel ist?
Natürlich könnte ich den Fokus ausschließlich auf das Selbst-Geschriebene legen. Aber der Essay bezieht als Schriftform den eigenen Standpunkt des Schreibenden deutlich ein. Da ich viele wichtige Fremddateien habe, die als Quellen oft, aber nicht immer, unverzichtbar sind, ist diese Fragestellung für mich durchaus von Bedeutung.

Zitat:
Speichern oder Nicht-Speichern, Löschen oder Aufbewahren <-- der zweiten Shakespheare-Referenz konsequent entsprechend müsste es "Löschen oder Nicht-Löschen" heißen, oder? - das ist hier die Frage.
Ja, ich hatte diese engere Formulierung zunächst auch, habe mich jedoch für die erweiterte bewusst entschieden.

Zitat:
Wie lässt sich das auf die Festplatte übertragen, wo wunderbare Schätze neben Bruchstücken, Altbewährtes neben KA-Dateien (Keine Ahnung, wo diese Datei herkommt und warum ich sie heruntergeladen habe <-- es geht nicht nur um Selbstverfasstes, sondern auch um Heruntergeladenes und Gespeichertes, Geschichten von anderne Autoren und im Zeitalter der ebooks noch mehr Daten, noch mehr Texte, die man herunterladen und speichern kann. Soll man ebooks behalten, liest man sie irgendwann wieder, oder doch wieder löschen. manche sammeln tausende ebooks und eigentlich stellt sich die gleiche Frage mit mit Bücherregalen. Buch behalten oder doch zum Antiquariat, Bibliothek oder sonstwo abgeben? ), Selbstgeschriebenes, Fremdes und Fremdartiges <-- dito. miteinander konkurrieren?
Du hast die richtigen Fragen gestellt und mögliche Antworten gegeben. Das ist doch auch die Aufgabe des Essays, diese Überlegungen im Leser anzuregen, Kritik zu äußern und über das Geschriebene hinaus zu gehen, auf die eigene Situation anzuwenden. Löcher zu entdecken und sie selbst zu füllen.

Zitat:
Wie sieht es mit den eigenen Texten aus? Ist jeder Text wertvoll? Wird ein Text schlechter, weil er nicht mehr aktuell ist - oder steigt er im Wert? <-- bezieht sich das auch auf die fremden Texte und heruntergeladenen Dateien?
Zunächst geht es um die eigenen Texte. Aber das Prinzip lässt sich selbstverständlich auf andere Texte ebenfalls anwenden.

Zitat:
Andererseits - bei einem fiktiven Datei-Nachlass von Tausenden und Abertausenden von Dateien <-- sind damit die selbstverfassten Dateien gemeint, oder auch das heruntergeladene, fremde Material? :
Da sicherlich viele PC-Nutzer keine deutliche Trennung von Eigenem und Fremden auf ihren Festplatten haben, ist für den Nachlassverwalter nicht sichtbar, was selbstverfasst ist und was heruntergeladen.
Idealerweise müsste man als Schreiberling hier eine klare Differenzierung vornhemen, z. B. unterschiedliche Partitionen. Ist das praktikabel und/oder sinnvoll?

Zitat:
Kolumbus verbrannte seine Schiffe, um die Rückkehr unmöglich zu machen ... bis in dieses Extrem muss man es ja als Autor nicht unbedingt treiben. <-- eigentlich ein schöner Abschluss, auch wenn das Bild etwas schief ist, weil digitale Daten nicht verbrannt werden können. Ich fände runder, wenn du mit einer Shakespeare-Referenz abschließen würdest. Würde zu deinem Anfang mMn besser passen.
Eine gute Anregung! Mir gefiel der Kolumbus-Vergleich: Jeder, der schon einmal eine beschädigte Festplatte hatte, bei der sich nichts bzw. nicht alles wiederherstellen ließ, kann das Gefühl sicherlich nachvollziehen.
Das erzwungene Nichts kann durchaus auch befreiend sein.

Aber ich werde mal bei Shakespeare suchen, ob ich nicht etwas finde, was Ähnliches ausdrückt und somit einen passenden Rahmen zur Eingangsbemerkung hat.

Danke nochmals für das Feedback - ich weiß es zu schätzen!

Lg,
Merope
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Constantine
Geschlecht:männlichBücherwurm


Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag07.07.2014 12:04

von Constantine
Antworten mit Zitat

Hallo Merope,

ich finde, du hast ein schönes Thema aufgegriffen, worüber sich gut und viel Sinnieren lässt.
Zwei kurze Anmerkungen:
merope hat Folgendes geschrieben:
Da ich viele wichtige Fremddateien habe, die als Quellen oft, aber nicht immer, unverzichtbar sind

Diesen Gedanken könntest du bezüglich Fremddateien in deinen Essay mit einfließen lassen.

merope hat Folgendes geschrieben:
Aber ich werde mal bei Shakespeare suchen, ob ich nicht etwas finde, was Ähnliches ausdrückt und somit einen passenden Rahmen zur Eingangsbemerkung hat.

So etwas Prägnantes wie "Sein oder Nichtsein" wird schwer zu finden sein, aber ich würde "Der Sturm" (The Tempest) als mögliche Shakespeare-Quelle vorschlagen. Z.B. am Ende des Stücks möchte Prospero seine Bücher ertränken, um von der Magie abzulassen.

LG,
Constantine
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Merope
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 716
Wohnort: Am Ende des Tals
Der Goldene Käse


Beitrag07.07.2014 15:57

von Merope
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hi Constantine,

ja - das mit dem Nutzen von guten Quellen (Fremddateien) könnte ich vielleicht noch einfügen.
Constantine hat Folgendes geschrieben:
So etwas Prägnantes wie "Sein oder Nichtsein" wird schwer zu finden sein, aber ich würde "Der Sturm" (The Tempest) als mögliche Shakespeare-Quelle vorschlagen. Z.B. am Ende des Stücks möchte Prospero seine Bücher ertränken, um von der Magie abzulassen.

Ich werde wohl einmal wieder mein altes, angestaubtes  "The Complete Works of William Shakespeare" aus dem Regal ziehen und ein wenig drin stöbern.
Keine Datei! Wink
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Seite 1 von 1

Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Prosa -> Werkstatt
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen.
In diesem Forum darfst Du keine Ereignisse posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
 Foren-Übersicht Gehe zu:  


Ähnliche Beiträge
Thema Autor Forum Antworten Verfasst am
Keine neuen Beiträge Literaturtheorie / Kulturwissenschaft / Künstliche Intelligenz / Philosophie des Schreibens
Ai (künstliche inteligenz) für eige...
von Ayumi
Ayumi Literaturtheorie / Kulturwissenschaft / Künstliche Intelligenz / Philosophie des Schreibens 5 10.04.2024 17:14 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge SmallTalk im DSFo-Café
Podcasts für Kurzgeschichten
von Golovin
Golovin SmallTalk im DSFo-Café 0 05.04.2024 19:46 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Agenten, Verlage und Verleger
Welches Kapitel vom Liebesroman für ...
von MiaMariaMia
MiaMariaMia Agenten, Verlage und Verleger 23 02.04.2024 09:00 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Allgemeine Infos zum Literaturmarkt
Gibt es in Deutschland einen Markt un...
von PatDeburgh
PatDeburgh Allgemeine Infos zum Literaturmarkt 28 01.04.2024 14:21 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Plot, Handlung und Spannungsaufbau
Für wen schreibt ihr?
von Beatrix
Beatrix Plot, Handlung und Spannungsaufbau 16 22.03.2024 04:27 Letzten Beitrag anzeigen

EmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungBuchEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlung

von EdgarAllanPoe

von nebenfluss

von Violet_Pixie

von Schreibmaschine

von Tiefgang

von madrilena

von Jocelyn

von Nordlicht

von Franziska

von Gefühlsgier

Impressum Datenschutz Marketing AGBs Links
Du hast noch keinen Account? Klicke hier um Dich jetzt kostenlos zu registrieren!