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Perry Exposéadler
P Alter: 71 Beiträge: 2509
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firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
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28.11.2013 22:45
von firstoffertio
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Hallo perry,
das weckt in mir eine Reihe von Assoziationen: Zum Beispiel gab es mal diese Bilderbücher mit den Wurzelkindern.
Die erste Strophe kann ich auch so lesen, dass sie überhaupt nicht von Menschen handelt.
Das ganze hat etwas Märchenhaftes, doch sehe ich das
...halluzino
gene
auch als auf Gegenteiliges anspielend (Gentechnologie?)
In der zweiten Strophe mag ich die letzten drei Zeilen, in denen die letzten zwei als Ansprache an die Leserschaft gelesen werden können:
Kinder, die Welt wäre vielleicht bunter!
(Und da bin ich wieder beim bunten Bilderbuch angekommen.
Habe das gern gelesen.
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curd belesos Gänsefüßchen
Alter: 78 Beiträge: 43 Wohnort: Im Land zwischen den Meeren
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29.11.2013 00:01 back to the roots von curd belesos
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moin moin Perry,
Erinnerungen an die Zeit als wir jung waren und die Welt für alle schöner gestalten wollten.
Deine Verse bringen mir Bilder meiner Jugend wieder. Hare rama, hare hare.
Es gefällt mir.
Curd
_________________ Nur wenn du frei bist " IF " ....dann bist du ein Mensch |
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Perry Exposéadler
P Alter: 71 Beiträge: 2509
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Aranka Bücherwurm
A
Beiträge: 3106 Wohnort: Umkreis Mönchengladbach
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A 07.12.2013 20:18
von Aranka
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Hallo Perry,
ich habe schon mehrfach in den Text reingeschaut und jetzt auch deine Antwort gelesen, da ich so eine wenig zwischen zwei Textstimmungen hin- und hergerissen wurde. Ich versuche mal meine Gedanken zu sammeln:
Kein LI, dafür ein SIE. Ich habe von beginn an eine „Gruppe“, später eine bestimmte Generation vor Augen, (die 68 ger/ die Blumenkinder).
Diese „halluzino/gene“ schneiden ein wenig in das bloße Erinnern hinein, zeigen für mich eben auch immer die Kehrseite einer Medaille auf.
Du benennst hier „wurzelsuppe kochen“, „ums feuer tanzen“ die „Blumenkinder“: es kommt alles ein wenig wie „Ringelreihen“ rüber, ich spüre nicht wirklich eine „politische Dimension“, die es ja „damals“ durchaus gab. (den Waldkindergarten hatte ich nicht auf dem Bildschirm)
Mit den letzten drei Zeilen tritt eine Wende ein. Ich höre hier ein wenig „Wehmut“. Dennoch bleibt es ein schwacher Versuch. Ich denke, es braucht eine Menge mehr, als ein paar mehr „blumen/kinder“.
Ich spüre hier einen für mich nicht ganz gelungenen Spagat zwischen Erinnern (fast etwas nostalgisch), hin zur Gesellschaftsreflexion. „Widerstand gegen Establishment“ geht heute anders als 68, und ich spüre ihn auch nicht wirklich in dem Text. Dazu sind die drei letzten Zeilen zu harmlos. „eine buntere Welt“???
Ich bleibe etwas zwiegespalten zurück. Liebe Grüße Aranka
_________________ "Wie dahingelangen, Alltägliches zu schreiben, so unauffällig, dass es gereiht aussieht und doch als Ganzes leuchtet?" (Peter Handke)
„Erst als ihm die Welt geheimnisvoll wurde, öffnete sie sich und konnte zurückerobert werden.“ (Peter Handke) |
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Mark_Brandis Wortedrechsler
M Alter: 52 Beiträge: 86 Wohnort: München
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Perry Exposéadler
P Alter: 71 Beiträge: 2509
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P 08.12.2013 03:13
von Perry
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Hallo Aranka,
danke für dein Abklopfen des Textes hinsichtlich möglicher Aussagen.
Du kennst ja meine Art zu schreiben schon etwas länger, deshalb wundert es mich, dass Du nach einer bestimmten Aussage/Meinung sucht.
"Ich spüre hier einen für mich nicht ganz gelungenen Spagat zwischen Erinnern (fast etwas nostalgisch), hin zur Gesellschaftsreflexion. „Widerstand gegen Establishment“ geht heute anders als 68, und ich spüre ihn auch nicht wirklich in dem Text. Dazu sind die drei letzten Zeilen zu harmlos. „eine buntere Welt???"
Die Quintessenz ist das "vielleicht." Möglich, dass die Welt besser wäre, wenn es wieder mehr Menschen gäbe, die ihre Gefühle kund tun, denn nichts ist so schlimm, wie ein sich Verlieren in der Anonymität/Gleichförmigkeit.
Der Text reflektiert Erinnerungen als Basis für Gedankenansätze, wie und ob überhaupt solche Gesellschaftströmungen wie damals heute möglich wären.
LG
Perry
Hallo Mark,
danke für dein Interesse, aber durch den Vergleich mit Rammstein, motivierst Du mich nicht gerade, Dir die Sinnhaftigkeit von Zeilenumbrüchen zu erläutern.
LG
Perry
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SylviaB Schnupperhasi
Alter: 58 Beiträge: 6332 Wohnort: Köln
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08.12.2013 10:15
von SylviaB
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Hallo Perry,
Dein Werk kommt auf leichten Füßen daher, umspielt ein Ringelreihen der Kinder einer Erinnerung und gewinnt für mich viel durch die Zeilenumbrüche.
Auch lese ich die Veräderung in der heutigen Zeit. Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass es an Tiefe gewinnt würdest du die Zeilen am Ende noch etwas mehr herausarbeiten.
Bunter sagt mir schon was aber es ist auch ziemlich verbraucht und daher bleibt es mir nicht wirklich haften.
Die halozino
gene
Finde ich top.
Insgesamt sehr gern gelesen.
Lieben Gruß
_________________ Scheint dat Sönnsche dir aufs Hirn,
hassu wohl ne offne Stirn. |
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Aranka Bücherwurm
A
Beiträge: 3106 Wohnort: Umkreis Mönchengladbach
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A 08.12.2013 11:20
von Aranka
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Hallo Perry,
ich melde mich noch mal. Du schreibst:
Zitat: | Du kennst ja meine Art zu schreiben schon etwas länger, deshalb wundert es mich, dass Du nach einer bestimmten Aussage/Meinung sucht. |
Ich suche nicht nach einer „bestimmten“ Meinung, ich lasse mich vom Text führen. Es mag nicht immer gelingen, aber hier denke ich schon. Der Text führt mir bis Zeile „singen hare krishna“ bestimmte Menschen/Gesinnungen in Bildern vor Augen. Natürlich erinnere ich mich in Zeiten zurück und habe ein Bild vielfältiger/bunter politischer und auch naturverbundener Lebensformen vor Augen. Bis dahin stimmt es für mich, vielleicht stört mich das Wort „Ringelreihen“ ein wenig, da ich es etwas abschätzig lese (aber das ist meine persönliche Empfindung). Andere können darin nur eine Leichtigkeit sehen.
Nun habe ich natürlich eine bestimmte Erwartung durch so eine Eröffnung. Wo will der Text mit mir hin? Warum breitet er diese Bilder vor mir aus, holt er sie aus der Vergangenheit hoch?
Und da sind dann die letzten drei Zeilen für mich etwas zu schwach. Da verpufft der Text (für mich) seine Chance. Besonders das Wort „bunt“ war eine Reizfläche, besonders die enge Bezogenheit hier auf „Blumenkinder“. Für mich griffen die Zeilen einfach nicht in ein JETZT sondern blieben wehmütig nostalgisch im DAMALS.
Perry, du hast da vielleicht ein wenig an der 68 gerin gekratzt und die ist halt immer noch politisch. Mir ging da direkt durch den Kopf: bunt? Was meint der Autor? Bunt von innen her? Bunt und vielfältig von der Denke her? Wer will denn eine heutige Buntheit wirklich? Die Angst davor ist doch größer denn je. Im Sinne von multikulturell könnte unsere Welt sich doch längst in einer befruchtenden Buntheit und Vielfalt entfalten, wenn man es denn will. Stellenweise gibt es positive Beispiele, Gott sei dank.
Perry, vielleicht verstehst du jetzt meine Zwiegespaltenheit bei dem Text: du rufst etwas in mir wach, sprichst etwas an, das durchaus bedenkenswert ist, eröffnest eine weites Feld und bleibst „mir“ dann zu harmlos bei den „Blumenkindern und einer bunten Welt“. Aber wie immer: jeder liest ein Gedicht auf seinem Lebens-Hintergrund. Und da auch du mich längst ein wenig kennst, ahnst du, was da bei dem Textbeginn in mir grummelt und das ist auch gut so.
Liebe Grüße Aranka
Habe gerade mal nachgeschaut, wie du das Gedicht eingeordnet hast: "Prosagedicht" ????
_________________ "Wie dahingelangen, Alltägliches zu schreiben, so unauffällig, dass es gereiht aussieht und doch als Ganzes leuchtet?" (Peter Handke)
„Erst als ihm die Welt geheimnisvoll wurde, öffnete sie sich und konnte zurückerobert werden.“ (Peter Handke) |
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Perry Exposéadler
P Alter: 71 Beiträge: 2509
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P 08.12.2013 13:33
von Perry
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Hallo Sylvia,
Danke für deine Reflexion, die meiner Intention sehr nahe ist.
Ob "bunt" abgegriffen ist kann sein, es kommt aber immer darauf an in welchen Kontext man es sieht. Sei es politisch auf die Farbe von Parteien, oder auf die Hautfarbe bezogen, weiter Beispiele wie Religion, Kleidung etc. wären sicher auch möglich.
Ich bin mit tiefer gehenden bzw. konkreten Aussagen eher zurückhaltend, weil da im Hintergrund sehr leicht der erhobene Zeigerfinger lauert.
LG
Perry
Hallo Aranka,
danke, dass Du deine Sicht noch einmal verdeutlicht hast.
Wichtig scheint mir dabei die Aussage
"jeder liest ein Gedicht auf seinem Lebens-Hintergrund"
Ich werde den Schluss auf deine und Sylvias Anregung hin noch einmal auf den Prüfstand stellen, denn klar ist, dass nostalgische Erinnerungen allein nicht ausreichen, die Welt wieder bunter zu machen, sei es in politischer oder kultureller Sicht. Es sind wie Du sagst gute Ansätze da, um dies textlich anzudeuten.
LG
Perry
PS: Was die Einordnung anbelangt, ist der Begriff "Prosalyrik" für mich durchaus zutreffend, weil ich eine prosahafte Sprache verwende und diese durch lyrische Stilmittel "verdichte."
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