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Am Ende der Tage (Prosa)

 
 
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Lapidar
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 61
Beiträge: 2699
Wohnort: in der Diaspora


Beitrag24.11.2013 22:00
Am Ende der Tage (Prosa)
von Lapidar
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Es war schon sehr lange her, dass Alice die Welt hinter den Spiegeln besucht hatte. Damals war sie in die Welt vor den Spiegeln zurückgekehrt.

Vom Mädchen zur jungen Frau gereift, hatte sie einen jungen Mann kennengelernt. Heirat und Kinder folgten..
Als junge Mutter erzählte sie ihren Kindern manchmal über ihre Abenteuer im Spiegelland. Aber je älter die Kinder wurden, desto seltener sprach sie vom Märzhasen, der weißen und der roten Königin, von Humpti Dumpti und vom Hutmacher.
Wichtigere Dinge erforderten ihre Aufmerksamkeit. Ihr Mann James verstarb früh. Alice war ungenügend vorbereitet für sich und ihre Kinder den Lebensunterhalt zu verdienen. Witwenrente gab es nicht. Sie war abhängig von der Großzügigkeit reicher Verwandter.

Irgendwie hatte sie es doch geschafft. Der Sohn war ein erfolgreicher Anwalt geworden, die Tochter hatte einen guten und vermögenden Ehemann gefunden.
Die ersten Enkelkinder kamen. Alice lebte das einfache und bescheidene Leben einer Witwe, die vom Leben nichts mehr erwarten durfte außer dem Besuch der Enkelkinder.

Heute saß sie in ihrem kleinen Salon. Die Terrassentür stand offen und lies die Wärme des Sommertages herein. Obwohl etwas schwerhörig, nahm Alice das Summen der vom Nektar der Blüten trunkenen Bienen ebenso wahr, wie das laute Zwitschern der Vögel.
Sie konnte zufrieden sein. Alles war seinen geordneten Gang gefolgt. … und doch ... jetzt am Ende des Weges schien es ihr, als hätte sie hier schon einmal so gesessen.

Alice sah von ihrem Strickzeug auf, und ihr Blick blieb am Spiegel hängen, der über dem Kamin prangte.
Hatte sie dort eine Bewegung wahrgenommen? Im Spiegel? Seltsam. Besser sie sah nach.
Alice erhob sich mühsam aus dem Schaukelstuhl und stellte sich vor den Spiegel. Zuerst sah sie nichts Ungewöhnliches. Da stand eine kleine alte Dame in schwarzem langen Baumwollkleid, einer adretten dunkelvioletten Witwenhaube und einer schönen weißen gestärkten Rüschenschürze und blickte kurzsichtig durch ihre Brillengläser in den Spiegel. Dahinter war durch die offene Terrassentür der blühende Garten zu sehen.
Eine große runde Cheshire Katze kam durch den Garten im Spiegel auf Alice vor dem Spiegel zu.
Die alte Dame drehte sich verwundert um, es war schon lang her, dass sie Katzen gehalten hatte.Der Salon war leer.

Als sie sich wieder zum Spiegel drehte, war die große Katze auf den Sims des Kamins gesprungen und starrte Alice durch den Spiegel spöttisch an.
„Hallo Alice. Lange nicht gesehen. Wir haben dich vermisst. Komm es wird Zeit. Sie warten auf dich mit dem Tee.“ die Katze grinste Alice breit an und je breiter das Grinsen wurde, desto undeutlicher wurde der Rest des Tieres.

„Hör mit deinen Tricks auf. Ich bin zu alt. Ich kann nicht mehr. Sie haben damals gesagt, es gibt dich nicht. Auch wenn ich wollte. Wie käme ich denn dort hinauf. Meine Knie sind arthritisch das schaffe ich nicht.“

Ein junges Mädchen hatte inzwischen den Salon hinter dem Spiegel betreten. Sie trug ein blaues Kleidchen, unter dem die weißen Rüschen ihres Höschens hervorlugten. Eine große weiße Schleife hielt ihr Haar zusammen. Das junge Mädchen kicherte. „Komm, es ist gar nicht so schwer. Ich strecke dir die Hand entgegen und zieh dich hoch. Die rote Königin will unbedingt mit dir noch einmal Schach spielen. Sie hat sich sehr gelangweilt, seitdem du das letzte Mal da warst.“
Sie streckte Alice die Hand entgegen und die alte Dame ergriff sie und plötzlich stand Alice hinter den Spiegel.
Ohne einen Blick zurückzuwerfen in den Salon, gingen die zwei nun Hand in Hand hinaus in den Garten.
So sah Alice nicht, dass im Salon vor den Spiegeln eine kleine dunkle Gestalt im Schaukelstuhl in sich zusammengesunken war.

Im Garten angekommen begrüßten die Blumen Alice freudig, und verließen ihre Beete um auf sie zuzustürmten und um sie herum Ringelreihen zu tanzen.
„Hallo Alice. Schön, dass du endlich gekommen bist. Wir haben dich sehr vermisst.“

Mitten in einem der nun leeren Blumenbeete saß breit und fett ein Kaktus. Ein sogenannter Schwiegermutterstuhl. Alice meinte, Gesichtszüge ihrer schon längst verstorbenen Schwiegermutter wiederzuerkennen. Die Schwiegermutter hatte Alice nie verziehen, dass James sie geheiratet hatte. Alice war in ihren Augen nicht gut genug gewesen für die Familie und nach James Tod hatte die reich Frau die junge Witwe nur widerwillig finanziell unterstützt.
Alice hatte immer demütig den Ausführungen der Großmutter ihrer Kinder lauschen müssen, dass allein Alice am frühen Tod des geliebten Sohnes schuld war.
Dass  Alices Ehemann bei einem Zugunglück ums Leben gekommen, war auf der Rückreise von einem Besuch bei seiner Mutter, wurde dabei geflissentlich übergangen.

„Geh weg, du hast hier nichts zu suchen. Unnützes Ding. Du hast mir meinen Sohn gestohlen. Der Garten gehört mir!“ kreischte der Kaktus und stachelte sich auf.

Alice wurde es schwer ums Herz auch hier schien alles gleich abzulaufen. Wie all die Jahre zuvor wollte sie demütig antworten, aber der Händedruck des kleinen Mädchens verstärkte sich und plötzlich wurde Alice leicht ums Herz.

„Das ist mein Garten. Ich war hier immer als Kind. Du gehörst hier nicht her. Entweder benimmst du dich oder ich werde die Bauern anweisen, dass sie dir die Stacheln weg rasieren. Ich bin hier nämlich Herrscherin. Frag die weiße und die rote Königin. Sie haben mich zur Mitregentin ernannt.“

Ohne die stachelige Schwiegermutter eines Blickes zu würdigen ging Alice den Gartenpfad weiter entlang. Sie nahm ihr Witwenhäubchen ab und ihre Schürze und Hand in Hand mit dem kleinen Mädchen hüpfte sie durch den Sommertag auf dem Weg zur Verabredung mit ihren Freunden.

Es war schon sehr lange her, dass Alice die Welt hinter den Spiegeln besucht hatte. Jetzt da sie wieder dorthin gefunden hatte, würde sie in der Welt hinter den Spiegeln bleiben.

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Mana
Mensch

Alter: 39
Beiträge: 2227
Wohnort: Düsseldorf


Apollon
Beitrag25.11.2013 15:09

von Mana
Antworten mit Zitat

Leider kommt bei deinem Text schnell der Verrgleich zu der Fernsehserie "once upon a rime in winderland". Die Serie ist nicht sonderlich gut, hat sich aber auf viel interessantere Weise mit der Frage beschäftig wie das Leben von Alice nach dem Wunderland aussieht. Wenn aber auf ein so häufig umgesetzten Stoff verwendet musd man auch mit dem Vergleich rechnen. Während ich hier schreibe fällt mir Hatter M ein, eine sehr geniale umsetzung von Alice.

Für sich alleinstehen kein so übermäßig guter Text, und im Vergleich mit anderen Umsetzungen leider sehr unspannend. Ich hätte mir mehr Fantasie gewünscht.

3 Federn von mir.


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Der Verstand schreibt mit Tinte, das Herz mit Leidenschaft...

Wissenschaft ist ein stahlharter Metalldildo zum umschnallen.- Vince Masuka

Mein Lieblingsepigramm:
"Ich selbst bin Ewigkeit, wenn ich die Zeit verlasse
Und mich in gott und gott in mich zusammenfasse." von Johannes Scheffler
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Gast







Beitrag25.11.2013 15:38
Für Alicefans
von Gast
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Hier handelt es sich wohl um einen Alice im Wunderland Fan. Die Geschichte ist auch gut gerschrieben, wollte schon immer mal wissen wie es mit Alice weitergeht. Allerdings fehlt mi rigendwie der Kick, auch der Grund warum Alice jetzt im Wunderland bleiben will, erschließt sich mir nicht so ganz. Trotzdem gute Leistung!
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Jack Burns
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 54
Beiträge: 1443



Beitrag25.11.2013 16:50

von Jack Burns
Antworten mit Zitat

Das Schwiegermutter - Trauma Shocked
immer gut für einen gruseligen Schauer ...
kreativ umgesetzt.


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Monster.
How should I feel?
Creatures lie here, looking through the windows.
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Einar Inperson
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1675
Wohnort: Auf dem Narrenschiff


Beitrag25.11.2013 21:05

von Einar Inperson
Antworten mit Zitat

Diese Geschichte lag so deutlich auf der Hand. Mir leider zu fern. Sehr gerne gelesen.

_________________
Traurige Grüße und ein Schmunzeln im Knopfloch

Zitat: "Ich habe nichts zu sagen, deshalb schreibe ich, weil ich nicht malen kann"
Einar Inperson in Anlehnung an Aris Kalaizis

si tu n'es pas là, je ne suis plus le même

"Ehrfurcht vor dem Leben" Albert Schweitzer
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Zauberstift
Geschlecht:weiblichHonigkuchenpferd

Alter: 44
Beiträge: 389



Beitrag26.11.2013 09:42

von Zauberstift
Antworten mit Zitat

Bei diesem Text sticht mMn die Erzählstimme zuviel heraus. Sprich zuviel Beschreibung. Bei dem Kaktusstuhl musste ich lachen.

Umsetzung der Vorgaben: 9 Federn
Plot: 7 Federn
Stil: 4 Federn

Du bekommst 7 Federn von mir.
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Kateli
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 47
Beiträge: 256
Wohnort: D-Süd
Das goldene Gleis


Beitrag26.11.2013 17:52

von Kateli
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Ein Text voller guter, richtiger Zutaten!
Die Idee, die gute Alice als alte Frau nochmal durch den Spiegel zu schicken, im Moment des Todes diese bestimmte Schwelle übertreten zu lassen, hat was, eine schöne Vorstellung. Auch die stachelige Schwiegermutter gefällt mir.
Leider müsste dieses Süppchen noch ein wenig einkochen, für meinen Geschmack - noch ein bisschen vom Wasser raus, von den vielen Informationen, die ich eigentlich gar nicht brauche, wie zum Beispiel der Beruf des Sohnes oder der vermögende Gatte der Tochter (ist es Absicht, dass der Sohn gut arbeitet und die Tochter "nur" gut heiratet?), auch der Begriff "Witwenrente" stört mich irgendwie, ich hätte es auch ohne diesen klärenden Zusatz verstanden.
Fehlerchen stecken auch noch ein paar drin, vorwiegend Zeichenfehler, aber all das hat sicher auch mit der Kürze der Zeit zu tun - ich frage mich wirklich, wie ich mit diesen Dingen, die wahrscheinlich am engen Zeitrahmen liegen, bei der Bewertung umgehen soll. Einerseits kommt es vor allem auf die Idee und ihre Ausarbeitung an - andererseits hatten wir ja aber alle mit demselben Zeitproblem zu kämpfen ...
Wahrscheinlich werde ich also diesen Aspekt als einen von vielen mit einfließen lassen.
Egal, ich schweife ab Wink
Alice, die als alte Frau ihre letzte Reise in den Spiegel antritt - schöne Geschichte, mit kleinen Abstrichen zwar, aber trotzdem - schöne Geschichte!

LG
Nina


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Zombies just want hugs
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shatgloom
Geschlecht:weiblichEselsohr


Beiträge: 372
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Wohnort: ja, gelegentlich


Beitrag26.11.2013 18:50

von shatgloom
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Ich war erst irritiert wegen des ersten und letzten Satzes. Aber die Umkehrung funktioniert, wenn man den zweiten Satz dazunimmt. Hat aber keinen Einfluss auf meine Bewertung. Schöner Schreibstil, flüssig zu lesen. Das Thema mit Alice ist nur leider nicht so mein Ding.
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Akiragirl
Geschlecht:weiblichDünnhäuterin

Alter: 33
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Der goldene Spiegel - Prosa DSFo-Sponsor


Beitrag26.11.2013 23:52

von Akiragirl
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Liebe/r FFF-Teilnehmer/in!

Aufgrund von chronischem Zeitmangel kann ich diesmal leider nur kurze Kommentare, stichpunktartige abgeben. Ich habe jedoch jeden Text mindestens zweimal gelesen und mich um annähernd objektive Kriterien bemüht. Pluspunkte gab es für eine originelle Umsetzung des Themas, interessante Figuren, einen guten Stil und Geschichten mit richtigem Anfang und Ende sowie einem klar erkennbaren Verlauf/Spannungsbogen. Abzüge dagegen für allzu viele Fehler im Text (ein paar sind verzeihbar beim FFF), stereotype Darstellungen, Logikprobleme oder „unrunde“ Geschichtsfragmente. Bei alldem habe ich die knappe Zeit immer versucht im Hinterkopf zu behalten.

Zur Geschichte „Am Ende der Tage“:
+ schöne Idee, das Alice im Wunderland-Thema aufzugreifen
+ Text ist klar strukturiert; die Figur erfährt eine Wandlung
- viele Rechtschreibfehler, vor allem Kommasetzung -> macht Text z.T. anstrengend zu lesen
- an einigen Stellen schlägt die Adjektivitis extrem zu
- der erste und letzte Satz haben keine gegenteilige Aussage! Die gegenteilige Aussage ergibt sich nur aus den ersten beiden Sätzen und den letzten beiden Sätzen; Vorgabe war aber klar, dass es sich nur auf den ersten und letzten Satz beziehen muss
Bewertung: 5 Federn.

Meine Durchschnittswertung war: 4,7 Federn

Liebe Grüße
Anne


_________________
"Man bereut nicht, was man getan hat, sondern das, was man nicht getan hat." (Mark Aurel)
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Constantine
Geschlecht:männlichBücherwurm


Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag27.11.2013 00:14

von Constantine
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Die einzige Geschichte, die sich dem "Alice im Wunderland"-Themas annimmt. Gute Idee und sprachlich ok.

Leider hat mir nicht gefallen, dass die tolle Ausgangssituation, Alice nach vielen Jahrzehnten wieder ins Wunderland zu schicken, sehr fad erzählt ist. Mir fehlt die Überraschung, die Spannung. Das Wunderland ist gleich geblieben. Hier hätte ich einige Veränderungen im Wunderland erwartet, schließlich sind Jahrzehnte seit Alice's letztem, von Lewis Carroll verfasstem Besuch vergangen und ihr Auftauchen hätte dort einiges an "Umwälzungen" bewirken können, die sie nun erfährt.

Die Befederung wird wohl im unteren Drittel liegen.
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KeTam
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Alter: 49
Beiträge: 4947

Das goldene Gleis Ei 1
Ei 10 Ei 8
Pokapro und Lezepo 2014


Beitrag27.11.2013 10:22

von KeTam
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Tja. Mir ist das leider alles zu sehr beschrieben. Das mag subjektiv sein, aber ich will mir Alice nicht als alte Frau vorstellen, die Witwe ist. Zumindest nicht so realistisch. Die Idee an sich gefällt mir schon, aber ich denke, etwas mehr "Kitsch" hätte deinem Text nicht geschadet ...
Bin so ein bisschen hin und her gerissen ...
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nothingisreal
Geschlecht:weiblichBücherwurm


Beiträge: 3994
Wohnort: unter einer Brücke


Beitrag27.11.2013 15:35

von nothingisreal
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Auch wenn ich mich gerade wie eine Lehrerin fühle. Diesmal leider sehr kurz die Kommentare und eher nüchtern. Sorry.

Federverteilung:

Idee:  0.5 von 1 Federn
Erreichen der Glaubwürdigkeit:  1 von 1 Feder
Sprache/Sprachstil:   0.5 von 1 Federn
Einleitung: 0.25  von 1 Feder
Hauptteil:  1 von 1 Feder
Schluss:  0.75 von 1 Feder
Story allgemein: 1.25 von 2 Federn
Kommentar:
Positiv: erreichen der gewünschten traurigen Stimmung
Negativ: Anfang wie eine Berichterstattung, zu späte Einführung der Schwiegermutter
Plusfeder? ja

Gesamt: 6.25 Federn
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Drakenheim
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Beiträge: 389
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Wohnort: Burg Drakenheim Gelehrtenturm


Beitrag27.11.2013 21:32

von Drakenheim
Antworten mit Zitat

Ich lese es und schwinge in meinem Kopf den Rotstift, überflüssiges streichend, einiges in Gedanken umformulierend. Und ich vermute, das geht Inko grad ähnlich. Man wird doch nie wirklich fertig mit Schreiben, muss aber abgeben ...

Das Original von Carroll habe ich leider nie gelesen. Ich weiß gerade gar nicht, ob es damit endet, dass sie Mitregentin wird.

Aber ich finde es schön, wie sich die alte Frau von der Last ihres Lebens befreit und dabei in ihre Welt heimkehrt.

Bei der Spiegelung des ersten Satzes hast du leicht geschummelt. Ich überlege gerade, ob man nicht beide Sätze spiegeln kann.

Zitat:
Es war schon sehr lange her, dass Alice die Welt hinter den Spiegeln besucht hatte. Damals war sie in die Welt vor den Spiegeln zurückgekehrt.

Könnte man draus machen:
"Es war erst vor Kurzem, dass Alice in der Welt vor den Spiegeln zu Besuch war. Heute ist sie in die Welt hinter den Spiegeln zurückgekehrt."
Nur so als Vorschlag.
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Jay_8011
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J

Alter: 43
Beiträge: 39



J
Beitrag27.11.2013 23:22

von Jay_8011
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Hallo,

da es so viele Texte zu bewerten gibt, von mir nur ein kurzer Kommentar:

Ich finde den Text stilistisch ziemlich gut. V.a. die Beschreibung der Umgebung und von Alice selbst ist meiner Meinung nach ziemlich gut gelungen. Rein gefühlsmäßig kommt für meinen Geschmack aber die Auflösung "Alice stirbt" etwas zu früh. Ihr Erlebnis mit dem Kaktus hat mich nach dieser Erkenntnis ehrlich gesagt nicht mehr wirklich gefesselt.

Hoffe, du kannst mit meinem Kommentar etwas anfangen!

Schöne Grüße
Jay
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Einar Inperson
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1675
Wohnort: Auf dem Narrenschiff


Beitrag27.11.2013 23:36

von Einar Inperson
Antworten mit Zitat

Hallo Autor hinter dem Spiegel.

Ich werde in meiner Bewertung keine kleinen Fehler, Logikbrüche oder einen etwas plötzlichen Abschluss der Geschichte etc. negativ einfließen lassen. Erfahrene FFF-Teilnehmer haben hier einfach Vorteile in der Schreibökonomie. Bewerten möchte ich, wie die Geschichte auf mich gewirkt hat. Also eine rein subjektive Leser-Bewertung.

Die Geschichte mag ich auch nach wiederholtem Lesen. Erkennbar holpert die Story leider an einigen Stellen. Auch die direkte Rede könnte etwas flüssiger sein.

Dennoch: Gute 5 Federn


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"Ehrfurcht vor dem Leben" Albert Schweitzer
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firstoffertio
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Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
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Beitrag27.11.2013 23:55

von firstoffertio
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Die Idee ist schön, und auch der Text  in der ersten Hälfte.. Jedoch hätte ich ihn noch wunderbarer gefunden, hätte er hier aufgehört:

„Hallo Alice. Schön, dass du endlich gekommen bist. Wir haben dich sehr vermisst.“

Das, was danach kommt, ist überflüssig und nimmt dem Vorherigen Einiges weg, finde ich.
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Nihil
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Moderator
Alter: 34
Beiträge: 6039



Beitrag29.11.2013 11:48

von Nihil
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Ich habe schon darauf gewartet, wann die erste Alice-Referenz kommt. Deine Geschichte ist (zum Glück) die einzige, die Carrolls Geschichte explizit aufgreift, aber leider tut sie das auf nicht so besonders originelle Weise. Eine alternde Alice trifft Charaktere wieder, die sie in ihren Abenteuern aus Kinderzeit getroffen hat und entscheidet sich am Ende, doch in der anderen Welt zu bleiben. Mir ist das zu wenig.  Du gibst eigentlich nur flott den Inhalt eines fremden Romans wieder und machst dann Schluss. Nicht einmal ein innerer Konflikt ist wirklich ausgearbeitet, was deinem Text sicher geholfen hätte. Hält Alice noch etwas in der realen Welt? Warum ist die Spiegelwelt besser? Stattdessen lesen wir nur von der roten Königin und der Grinsekatze und denken: Ja, kenn ich, aber was sind deine Ideen? Neue Figuren, interessante Orte, usw. wären hier schön gewesen, aber Originalität ist, was ich hier wirklich vermisse.
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Piratin
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Beitrag30.11.2013 16:39

von Piratin
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Hallo Inko,

keine Frage, eine gut geschriebene Geschichte und die Weiterführung eines bekannten Märchens. Allerdings muss ich sagen, dass im Vergleich zu komplett neu ausgedachten Geschichten, diese ein wenig hintenan steht.
Viele Grüße
Piratin


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Piezke
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Beitrag01.12.2013 01:21

von Piezke
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Die Idee gefällt mir. Gefühlt wird Alice nur als strapstragende Lolita fortgesetzt, da finde ich diese Variante deutlich erfrischender.
Die nüchterne Beschreibung von Alice' Werdegang ist ein schöner Kontrast zum Wunderland. Ich lese die Geschichte als Pladoyer für Eskapismus. Zurecht?
Ich bin nicht mehr so sattelfest, was die Vorlagen angeht, deshalb mögen mir einige Motive entgangen sein.

Sprachlich auch gelungen, nur einige Dialoge haben etwas verdrehte Grammatik, über die ich gestolpert bin:
Zitat:
Die rote Königin will unbedingt mit dir unbedingt noch einmal Schach spielen.
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Existerman
Geschlecht:männlichPrototyp
E

Alter: 23
Beiträge: 189
Wohnort: Berlin


E
Beitrag01.12.2013 12:49

von Existerman
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Eine Fortsetzung von "Alice im Wunderland", ja, warum nicht?
Allerdings verwendest du beim Raffen der Zeit einfach viel zu viel Tell, was schnell langweilt. Besonders originell ist das Ganze eigentlich auch nicht. Ich sehe nur Friede, Freude, Eierkuchen.
Trotzdem eine schöne Idee, sich doch am "Original" zu orientieren.
4 Federn.
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Mardii
Stiefmütterle

Alter: 64
Beiträge: 1774



Beitrag01.12.2013 15:58

von Mardii
Antworten mit Zitat

Leider habe ich nächste Woche ein volles Programm und werde nicht mehr dazu kommen, angemessene Kommentare unter jeden Beitrag zu schreiben. Ich möchte aber gerne meine Bewertung abgeben, da die Wettbewerbsleitung angemerkt hat, einige Texte hätten zu wenig Feedback. Das versuche ich mit moderaten Federn auszugleichen. Im Zweifel und bei Interesse schreibe ich euch gerne auch etwas unter eure Texte oder schicke euch eine PN. Meldet euch einfach.

_________________
`bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully
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Fleur de Sol
Geschlecht:weiblichWortedrechsler


Beiträge: 58
Wohnort: Im Geiste überall


Beitrag01.12.2013 21:29

von Fleur de Sol
Antworten mit Zitat

Ab: [i]Alice sah von ihrem Strickzeug auf ...[/i] war ich drin. Für mich hätte die Geschichte mit dem Stricken beginnen könne/ sollen. Eine nette Idee!
Fleur


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„Alles Gelingen hat sein Geheimnis, alles Mißlingen seine Gründe.“(J.Kaiser)
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