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Anderson Schneckenpost
Alter: 54 Beiträge: 8 Wohnort: Boppard
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24.11.2013 21:00 Spiegelbild 1 (Prosa) von Anderson
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Ihre Gesichtszüge wirkten hochkonzentriert. Das Licht in diesem etwas muffigen Raum war gedämpft. Der Spiegel hatte großzügige silbrige Verziehrungen. Er hing nicht an der Wand, sondern lehnte leicht nach hinten gekippt an einer Mamorsäule. Um den Spiegel lagen goldfarbene Tücher, das gesamte Zimmer war voller Vorhänge. Etwas weiter entfernt von dem Spiegel waren Kerzen angezündet. Normalerweise würde sie denken wie leichtsinnig das sei. Aber jetzt ließ sie sich nicht davon ablenken. Sie starrte weiter mit einem leichten Blinzeln schräg an ihrem Spiegelbild vorbei.
Nein, selbst hätte sie nie die Idee gehabt hierher zu kommen. Sie war ein Vernunftsmensch. Vielleicht lag es auch daran, dass sie die Ältere war. Ihr kleiner Bruder war drei Jahre jünger, ihr Vater oft tagelang auf Montage und ihre Mutter häufig krank. Es war für sie selbstverständlich, dass sie im Haushalt mithalf und sich ausgiebig mit ihrem kleinen Bruder beschäftigte. Zwischen ihnen blühte eine geschwisterliche Liebe auf, die ihresgleichen suchte. Nichts und Niemand konnte diese Zuneigung je stören.
Die Alte hielt sich links neben dem Spiegel auf und versuchte sachte meditative Sätze wie Beschwörungsformeln an das Mädchen weiterzugeben. Es kam ihr so widersinnig vor, sich einerseits zu konzentrieren, aber andererseits nicht zu verkrampft zu sein. Auf was hatte sie sich da nur eingelassen. Annika war sechszehn, also ein Jahr älter als Sophia. Und sie war genau das Gegenteil von ihr. Mit einem Wort: verrückt! Wenn man Annika nur vom Hörensagen kannte und dann auf einem Schulhof mit tausend Kindern stand und wusste, sie war darunter: Dann genügte ein unscharfer Blick und es war klar: Das war sie! Ich hatte sie noch nie gesehen, aber dieses Mädchen war wie ein bunter Fleck in der Menge - unverkennbar, unvergleichlich! Einfach Annika. Und ihre beste Freundin Sophia? Sie war wie der magnetische Gegenpol, sie waren wie Feuer und Wasser, wie Licht und Schatten. Hierfür wurde die Redensart erfunden "Gegensätze ziehen sich an".
Natürlich war es Annika, die Sophia überredete zu der geheimnisvollen Alten zu gehen. Annika hielt sich im Hintergrund auf, um Sophia bei ihrer Konzentration nicht zu stören. Aber sie wachte mit Argusaugen, was sich ein paar Meter vor ihr ereignete. Für Annika war es ein bisschen langweilig bei diesem "Spiegelexperiment" zuzusehen. Sie war impulsiv wie ein Vulkan, aber wenige Augenblicke später bereute sie manchmal ihre fixen Ideen. In ihre Langeweile mischte sich mit der Zeit etwas Sorge um Sophia. Sie war so feinfühlig. Ein stilles Wasser - und so unendlich tief! Wenn sie nur keinen seelischen Knacks bei der Sache bekam. Wieder einmal zu spät kam bei ihr ein Funken Verstand hoch - am Punkt ohne Wiederkehr.
Sophia war jetzt auf dem Siedepunkt ihrer Konzentration. Sie starrte bewusst an ihrem Spiegelbild vorbei, in den Schimmer, den die Kerzen am Spiegelrand reflektieren. Sie bemerkte eine Veränderung. Die Umgebung wurde unschärfer, ihr Fokus richtete sich auf den schwachen Lichtstrahl, den sie in einer unbestimmten Entfernung ausmachen konnte. Sie ließ ihn nicht mehr los, er war ihre letzte Chance ihn wiederzusehen. Wie paralysiert saß sie auf ihrem gepolsterten Schemel und vergaß alles um sich herum. Sie konnte noch nicht einmal mehr sagen, ob sich das Licht ihr näherte oder umgekehrt. In der Mitte des weichen, angenehmen Scheins erkannte sie eine dunklere Stelle. Schwach bemerkte sie eine Form, aber noch nicht welche. Erst mit allerletzter Konzentration konnte sie eine Art Nase ausmachen. Sophia war jetzt völlig in Trance. Wahrscheinlich würde sie nicht einmal mehr Nadelstiche wahrnehmen.Zu der Nase gesellten sich zwei lustige Augen und dann erkannte sie ein Gesicht. Ihr Herz schlug schneller. Wenn sie nicht nachließ, entwickelte sich vielleicht das Gesicht in sein Gesicht. Sie bemerkte ein Lächeln. Langsam, zeitverzerrt, aber stetig stieg die Gewissheit, dass sie ihn wiedergefunden hatte. Für wenige glückliche Momente. Ja, er war es. Es war ihr Bruder, ihr geliebtes Bruderherz. Er streckte seine Hand aus. Sophia konnte nichts sagen und so dachte sie ganz intensiv, was sie sagen wollte. Warum das alles passieren musste - dieser schreckliche Unfall, der ihre Liebe so jäh trennte. Es war unbeschreiblich schön. Sie war in einer anderen Welt, sie schwebte im luftleeren Raum, sie kam sich vor wie ein Licht, ein Gedanke.
Sie spürte ihren Körper nicht mehr. Der saß noch paralysiert auf dem Hocker in diesem merkwürdigen Raum. Die Alte schwieg, sie wusste wohl, was sich gerade abspielte. Annika stand immer noch im hinteren Teil des Zimmers und beobachtete argwöhnisch die Szenerie.
Warum können wir nicht hier zusammen bleiben? Wie ein Gedankenblitz schoss es aus Sophia heraus und im gleichen Moment kam die Antwort. "Meine liebe Schwester! Ich werde immer bei dir sein. Du wirst es merken. Deine irdische Aufgabe ist noch nicht beendet. Wir werden uns wiedersehen! Ich bin bei dir und werde hier auf dich warten. Es wird jetzt Zeit für dich zu gehen. Aber vergiss nicht - in Gedanken bin ich immer bei dir. Ich liebe dich. Denk an mich und sofort wirst du meine Gegenwart spüren."
Wie zum Abschied winkte er, als das Bild langsam verblasste und Sophia eine Zeit lang gar nicht mehr wusste, wo sie war. Sie wachte einmal auf und dann ein zweites Mal, bis sie endlich ihre völlig verspannten Beine wahrnahm, die so fest eingeschlafen waren, dass sie einige Minuten brauchte, um sie bewegen zu können. Ein letztes Mal blickte sie in den Spiegel. Ihre Gesichtzüge wirkten entspannt.
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KeTam Ungeduld
Alter: 49 Beiträge: 4952
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26.11.2013 09:30
von KeTam
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Kommentar zur Befederung. Später evtl mehr. Mal sehen.
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Akiragirl Dünnhäuterin
Alter: 33 Beiträge: 3632 Wohnort: Leipzig
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26.11.2013 23:01
von Akiragirl
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Liebe/r FFF-Teilnehmer/in!
Aufgrund von chronischem Zeitmangel kann ich diesmal leider nur kurze Kommentare, stichpunktartige abgeben. Ich habe jedoch jeden Text mindestens zweimal gelesen und mich um annähernd objektive Kriterien bemüht. Pluspunkte gab es für eine originelle Umsetzung des Themas, interessante Figuren, einen guten Stil und Geschichten mit richtigem Anfang und Ende sowie einem klar erkennbaren Verlauf/Spannungsbogen. Abzüge dagegen für allzu viele Fehler im Text (ein paar sind verzeihbar beim FFF), stereotype Darstellungen, Logikprobleme oder „unrunde“ Geschichtsfragmente. Bei alldem habe ich die knappe Zeit immer versucht im Hinterkopf zu behalten.
Zur Geschichte „Spiegelbild 1“:
+ Sicher geschrieben; emotionale Ebene (mit dem Bruder) funktioniert
- durch falsche Zeitform bei dem Einleitungsteil mit dem Bruder versteht man die Geschichte beim 1. Lesen nicht, da man davon ausgehen muss, dass er noch lebt
- Figurendarstellung sehr stereotyp
Bewertung: 4 Federn.
Meine Durchschnittswertung war: 4,7 Federn
Liebe Grüße
Anne
_________________ "Man bereut nicht, was man getan hat, sondern das, was man nicht getan hat." (Mark Aurel) |
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Kateli Eselsohr
Alter: 47 Beiträge: 256 Wohnort: D-Süd
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27.11.2013 10:46
von Kateli
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Noch ein toter kleiner Bruder, und noch eine geheimnisvolle Alte mit Zauberspiegel.
Nun kann man ja nichts dafür, wenn jemand anderem was Ähnliches einfällt, dafür gibt es natürlich keinen Abzug, aber ich muss trotzdem mal loswerden, dass ich die oft beschworene zauberkräftig-unheimliche "Alte" mittlerweile als Klischee empfinde.
Die Idee mit Hypnose/Trance/Meditation vor dem Spiegel und dem (vorübergehenden) Übergang in die Welt der Toten ist okay, aber auch nichts Besonderes.
Besonders an diesem Text finde ich den Aspekt mit der Freundin, die charakterlich so gegensätzlich ist, und überhaupt die gut gezeichneten Charaktere, auch die Familie ganz zu Beginn.
Ein bisschen habe ich allerdings Schwierigkeiten ab dem dritten Absatz, die m. E. auf eine unsaubere Perspektive zurückgehen, und vielleicht auf mangelnde formale Gliederung, sprich fehlende Absätze. Es ist sehr anstrengend, die Namen dem passenden Mädchen zuzuordnen und zu sortieren, wer gerade was denkt.
Es gibt Rechtschreib- und Zeichenfehler, die ich zwar erwähne, aber wie bei den anderen auch nicht allzu sehr gewichte. Manchmal stimmt die Beziehung nicht (hat auch mit der nicht durchgehaltenen Perspektive zu tun), hier zum Beispiel:
Zitat: | Die Alte hielt sich links neben dem Spiegel auf und versuchte sachte meditative Sätze wie Beschwörungsformeln an das Mädchen weiterzugeben. Es kam ihr so widersinnig vor, sich einerseits zu konzentrieren, aber andererseits nicht zu verkrampft zu sein. |
Das liest sich, als käme der Alten etwas widersinnig vor, nicht dem Mädchen.
All das lässt sich aber beim Überarbeiten glätten. Mein Vorschlag hier wäre, den Fokus noch mehr auf die beiden Mädchen zu legen, die Unterschiede zwischen den beiden, und dann zu zeigen, wie alle Vernunft und Rationalität von Sophia (oder war es Annika?) abfällt, als sie ihrem Bruder im Spiegel begegnet und einsehen muss, dass die Welt nicht nur aus Verstand und festen Gesetzen besteht, und dass das in diesem Fall wunderschön ist - dass sie Emotionalität zuzulassen lernt und der Freundin am Schluss weinend in die Arme fällt (ich übertreibe) oder so.
Fazit: Text-Entwurf mit Überarbeitungsbedarf - aber auch mit Potential.
LG
Nina
_________________ Zombies just want hugs |
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Gast
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27.11.2013 13:33
von Gast
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LiebeR FFF-TeilnehmerIn,
Leider hat mich dieser Text gar nicht überzeugt. Das lag einerseits daran, dass ich mir die Informationen, die zum schlichten Verständnis des Handlungsablaufs nötig sind, selbst "zusammenreimen" musste (es herrscht keine Klarheit darüber, wer wer ist, die Perspektive wechselt grundlos und es gibt eine Anzahl von absolut verzichtbaren Details, die nur noch mehr verwirren) Die Idee, dass die Welt hinter den Spiegeln einfach das Jenseits ist, fand ich nicht prickelnd, die Umsetzung hier zeigt ausserdem nichts von dieser Welt, der Text ist am Thema vorbei geschrieben, scheint Teil einer völlig anderen Geschichte zu sein. Handwerklich liegt viel im Argen, unmotivierte Zeitenwechsel, Perspektiv-Gewurtschel verderben den Spass ... Sorry
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Constantine Bücherwurm
Beiträge: 3308
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27.11.2013 14:56
von Constantine
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Die Geschichte ist sprachlich ok, kaum Rechtschreibfehler.
Aber: Die Geschichte ist mir zu sprunghaft und zu zerfahren erzählt, als ob der Autor sie nicht im Griff hätte.
Am Ende bin ich verwirrt zurückgelassen: Zunächst dachte ich, dass Annika die Protagonistin ist und es in der Geschichte um ihren Bruder geht. Am Ende ist es aber Sophias Bruder? Konnte ich leider nach einem 2. und 3. Lesen für mich nicht aufdröseln.
Des Weiteren wurde nicht darauf eingegangen, wer die Alte ist?
Die Befederung liegt im Vergleich zu den anderen Beiträgen im unteren Drittel.
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Kissa Klammeraffe
Beiträge: 630 Wohnort: Saxonia
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28.11.2013 10:20
von Kissa
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Hallo!
Ich lese eine Geschichte über eine Seance mit zwei Mädchen bzw. einem, mit einer Alten, einem Spiegel. Grund: Der verstorbene geliebte Bruder eines Mädchens.
Dieses bekam ich jedoch erst heraus, als ich am Ende war. Sei mir bitte nicht böse, aber das Ganze ist zu verwirrend für mich.
Durch den zu dicht gefassten Text aufgrund fehlender Absätze weiß ich nicht, auf wen ich mich eigentlich konzentrieren muss; zuviele "sie", zuviele Schauplätze beunruhigen den Lesefluss.
Im Große und Ganzen weiß ich dann am Ende, worum es geht, aber das Lesen war ein bisschen wie Rätselraten.
Aber das ist, wie gesagt, nur meine bescheidene Sicht der Dinge!
Liebe Grüße
Kissa
PS: Da ich leider keine Prosaistin bin, überlasse ich es den dahingehend versierten Lesern die fachlichen Aspekte der Geschichte zu beurteilen!
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Gast
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29.11.2013 08:57 Schön erzählte Geschichte von Gast
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eine interessante Idde mit der Frau die die Schwester zurückbringt.
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Einar Inperson Reißwolf
Beiträge: 1675 Wohnort: Auf dem Narrenschiff
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30.11.2013 12:31
von Einar Inperson
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Hallo Autor hinter dem Spiegel.
Ich werde in meiner Bewertung keine kleinen Fehler, Logikbrüche oder einen etwas plötzlichen Abschluss der Geschichte etc. negativ einfließen lassen. Erfahrene FFF-Teilnehmer haben hier einfach Vorteile in der Schreibökonomie. Bewerten möchte ich, wie die Geschichte auf mich gewirkt hat. Also eine rein subjektive Leser-Bewertung.
Ein sehr schöner dichter Text, mit einer Geschichte, die sich flüssig entwickelt. Lediglich die Figur der Annika wirkt auf mich wie ein Fremdkörper.
Hier zum Beispiel wird durch Annika ein Konflikt angedeutet, der sich in der Geschichte nicht widerspiegelt.
Zitat: | Wieder einmal zu spät kam bei ihr ein Funken Verstand hoch - am Punkt ohne Wiederkehr. |
Das mindert das Lesevergnügen aber nur wenig.
7 Federn
_________________ Traurige Grüße und ein Schmunzeln im Knopfloch
Zitat: "Ich habe nichts zu sagen, deshalb schreibe ich, weil ich nicht malen kann"
Einar Inperson in Anlehnung an Aris Kalaizis
si tu n'es pas là, je ne suis plus le même
"Ehrfurcht vor dem Leben" Albert Schweitzer |
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Piratin Exposéadler
Alter: 58 Beiträge: 2186 Wohnort: Mallorca
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30.11.2013 17:04
von Piratin
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Hallo Inko,
durch fehlende Absätze ein wenig schwer zu lesen und so ganz ist mir der Zusammenhang zwischen den Freundinnen und dem verstorbenen Bruder auf der anderen Seite nicht klar. Die Geschichte wirkt unvollständig.
Viele Grüße
Piratin
_________________ Das größte Hobby des Autors ist, neben dem Schreiben, das Lesen. |
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shatgloom Eselsohr
Beiträge: 372 NaNoWriMo: 27985 Wohnort: ja, gelegentlich
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30.11.2013 22:05
von shatgloom
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Eine interessante Geschichte, mir kommt nur ein bisschen zu wenig Spiegelwelt vor. Die Passage ist etwas kurz ( Sophia sieht ihren Bruder am Spiegelrand und schwebt kurz im luftleeren Raum). Die Beschreibung der Freundin kommt mir im Verhältnis dazu zu ausführlich vor. Ansonsten flüssiger Schreibstil, gut zu lesen.
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Lapidar Exposéadler
Alter: 61 Beiträge: 2700 Wohnort: in der Diaspora
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01.12.2013 11:01
von Lapidar
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Was mir ein bisschen fehlt ist am Anfang der Hinweis, dass der Bruder tot ist. Ich hab es jetzt ein paar mal gelesen, aber ich bekomme am Anfang immer noch den Eindruck, dass die Familie komplett ist. Wenn überhaupt, würde ich darauft tippen, dass die Mutter stirbt oder gestorben ist...
Deshalb finde ich auch, dass mir die Motivation, warum das Mädchen dieses "Spiegelexperiment" wagt, etwas unklar.
_________________ "Dem Bruder des Schwagers seine Schwester und von der der Onkel dessen Nichte Bogenschützin Lapidar" Kiara
If you can't say something nice... don't say anything at all. Anonym. |
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firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
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01.12.2013 14:37
von firstoffertio
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Leider zieht sich das für mich sehr hin, wo doch nichts passiert. Und das Ende reißt mich dann auch gar nicht vom 'Hocker'. Auch die Anwesenheit Annikas macht deine Geschichte nicht spannender.
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Mardii Stiefmütterle
Alter: 64 Beiträge: 1774
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01.12.2013 15:24
von Mardii
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Leider habe ich nächste Woche ein volles Programm und werde nicht mehr dazu kommen, angemessene Kommentare unter jeden Beitrag zu schreiben. Ich möchte aber gerne meine Bewertung abgeben, da die Wettbewerbsleitung angemerkt hat, einige Texte hätten zu wenig Feedback. Das versuche ich mit moderaten Federn auszugleichen. Im Zweifel und bei Interesse schreibe ich euch gerne auch etwas unter eure Texte oder schicke euch eine PN. Meldet euch einfach.
_________________ `bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully |
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Nihil { }
Moderator Alter: 34 Beiträge: 6039
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01.12.2013 22:12
von Nihil
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Deine Geschichte ist meiner Meinung nach erzähltechnisch ein großes Durcheinander. Einerseits bringst du viele Informationen mit hinein, die nicht unbedingt nötig gewesen wären, andererseits werden die wichtigen ziemlich offensichtlich und platt ins Rampenlicht gestellt, damit sie auch nicht übersehen werden. Ich fand es beim ersten Lesen nicht ganz leicht nachzuvollziehen, wer nun wer ist und wer wem gestorben ist. Thema Tod: Die Idee ist okay, haut mich aber nicht um. Mit mehr Gefühl, einer interessanteren Struktur oder anderen besonderen Einfällen hätte was draus werden können. So aber weiß ich nach dem Lesen des Texts nicht, was er mir eigentlich gebracht hat. (Weswegen ich auch nicht so ganz viel dazu schreiben kann.)
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Drakenheim Eselsohr
Alter: 44 Beiträge: 374 NaNoWriMo: 50166 Wohnort: Burg Drakenheim Gelehrtenturm
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02.12.2013 17:28
von Drakenheim
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In der Mitte sind die Perspektiven vermischt, daher musste ich zweimal lesen, um rauszufinden, welche der beiden jetzt die große Schwester aus dem ersten Absatz ist.
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nebenfluss Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5976 Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
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03.12.2013 14:38
von nebenfluss
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Das ist sprachlich solide.
Das Setting ist nicht besonders originell, aber vermittelt Atmosphäre. Insgesamt finde ich den Text leider etwas kitschig.
Ein Problem hatte ich mit der Perspektive: Vielleicht wusstest du nicht, wie du Sophias Trance aus ihr selbst heraus darstellen kannst. Deshalb bleibt es, schon vom ersten Satz an, lange auktorial, geht zwischendurch mal in Annikas Kopf (was die für eine Funktion in der Geschichte hat, ist mir allerdings nicht klar). Erst am Schluss ist man wirklich bei Sophia.
Kontaktaufnahme ins Jenseits, leider schon zu oft gelesen.
Ein konkreter Tipp für diese Stelle:
Zitat: | Wie paralysiert saß sie auf ihrem gepolsterten Schemel und vergaß alles um sich herum. |
Ich dachte die ganze Zeit, Sophia steht vor dem Spiegel. Deshalb stoplere ich da. Dass sie auf dem Schemel sitzt, würde ich in viel früher erwähnen.
Ich sehe diesen Beitrag zum FFF im (unteren) Mittelfeld.
Fünf Federn.
LG
_________________ "You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson) |
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Duffydoof Leseratte
Alter: 34 Beiträge: 121 Wohnort: Municia
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03.12.2013 18:45
von Duffydoof
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Kurz, knackig, wunderbar, interessant, ja, irgendwie weiß ich nicht ganz, was ich schreiben soll: neutraler Kommentar.
_________________ Es trägt nicht immer faulende Früchte, wenn man einem zweifelnden Rebellenbaum Sonnenstrahlen schenkt.
11618
2166 |
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Merope Klammeraffe
Beiträge: 716 Wohnort: Am Ende des Tals
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04.12.2013 16:25
von Merope
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Was mir gefällt:
Klare Form.
Was mir nicht gefällt:
Ist Annika nicht überflüssig als Beobachterin?
Was ich vermisse:
Etwas mehr Originalität (toter Bruder = stereotyp, vorhersehbar)
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Piezke Leseratte
Alter: 37 Beiträge: 132
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04.12.2013 18:19
von Piezke
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Ich hatte erstmal Probleme die Charaktere zuzuordnen, denn Annika und Sophia werden nach der Einleitung so unvermittelt benannt. Dann dämmerte es, dann verstand ich, was passierte, dann wurde es mir erklärt und dann driftete es in zu viel Süßlichkeit ab. Die Idee ist sehr passend für die Kürze des Textes. Leider ersticken die Schlüsselszenen in einigen langwierigen Erklärungen (Annika wird als interessantes Mädchen eingeführt, sorgt aber lediglich dafür, dass sich Sophia überhaupt zur Alten traut). Ich denke, das kann man noch straffen und mit Formatierung einiges rausholen.
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Zauberstift Honigkuchenpferd
Alter: 44 Beiträge: 389
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04.12.2013 20:59
von Zauberstift
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Hallo Ganz nette Geschichte. Es gibt nur zwei Probleme. 1. zu viele Adjektive, 2. du hast den Erklärbären nicht im Zaum. Du lässt der Fantasie des Lesers keine Chance. Somit wirkt dein Text langweilig. Was sicher keine Absicht war.
Umsetzung Vorgaben: 8 Federn
Plot: 4 Federn
Schreibstil: 2 Federn
Du bekommst von mir 5 Federn
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Amaryllis Forenschmetterling
Alter: 38 Beiträge: 1380
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06.12.2013 11:20
von Amaryllis
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Liebe/r Inko,
dieser Text funktioniert für mich leider nur bedingt. Was den Inhalt betrifft, so bewegst du dich auf eingefahrenen Gleisen, bei der Perspektive holpert es - gerade am Anfang bin ich leicht damit durcheinander gekommen, wer nun diese Person ist, die vor dem Spiegel sitzt, ob es nun Annika oder Sophie ist. Etwas personale Perspektive hätte dir hier gut getan, anstatt zwischen den Perspektiven zu springen bzw. auktorial zu erzählen.
Auch technisch weist dein Text einige Mängel auf, es finden sich Tipper/Rechtschreibfehler daran, unschöne Formulierungen, der Text hätte auch ein paar Beistriche mehr vertragen. Zudem wirkt der Einstieg in den Text ein wenig künstlich - man merkt, dass du eine Vorgabe umzusetzen hast und auch hier tritt meiner Meinung nach wieder das Perspektivenproblem auf.
Ich hoffe, du kannst mit diesem Feedback etwas anfangen. Für Rückfragen oder Anmerkungen stehe ich natürlich auch nach dem Wettbewerb zur Verfügung. Die Befederung erfolgt dann abschließend (auch im Vergleich), wenn ich alle Texte kommentiert habe.
Liebe Grüße,
Ama
_________________ Mein Leben ist ein Scherbenhaufen...
Aber ich bin der Fakir. |
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