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Der 7:38 (Prosa)

 
 
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TET
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 53
Beiträge: 570



Beitrag24.11.2013 22:00
Der 7:38 (Prosa)
von TET
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Heute schien ein guter Tag zu werden, an dem er nicht wie üblich mit dem falschen Fuß zuerst aufgestanden war. Nein, alles lief wie geschmiert. Er war vorbereitet. Der erste April! Wieder einmal ein Tag, an dem es schwer war den fragwürdigen Streichen der Kollegen aus dem Weg zu gehen. Seit Jahren nahm er sich vor, an diesem Datum frei zu nehmen. Doch auch dieses Mal hatte er es wieder verschlafen den Urlaub rechtzeitig einzureichen.
Doch dieser Tag schien anders zu werden. Diesmal würde er derjenige sein, der sich auf Kosten dieser, wie er fand,  abartigen Tradition, über seine Kollegen lustig machen würde.
Möglichst mit niemandem reden nicht nach links und nicht nach rechts sehen und auf zum Bahnhof. Auch das Wetter schien sich einen Scherz mit ihm zu erlauben. Während der März sich noch mit einem warmen Sonnentag verabschiedete, wurde er vom April mit einem nasskalten Schneegestöber begrüßt. Er schlug den Kragen seines Mantels nach oben, kniff die Augen zusammen und ging blindlinks seinem Ziel entgegen.
Am Bahnhof angekommen, stand er auch schon da, sein sieben Uhr Achtunddreißiger. Ein kurzer Blick zur Bahnhofsuhr verriet ihm…. Nichts! Denn die Uhr war wohl defekt und war gegen halb fünf Uhr stehen geblieben.
Die Abteil Tür schloss sich hinter ihm und endlich war er dem ekelhaften Wetter für eine Stunde entkommen.
„Die Aprilscherze nehmen in letzter Zeit wirklich extreme Formen an“, dachte er bei sich, als er auf die Zeitung seines Gegenübers sah. Alles war in Spiegelschrift geschrieben.
Doch dann fiel ihm auf, dass hier irgendetwas nicht stimmte. Es war nicht die Zeitung. Nicht nur. Es war alles irgendwie falsch. Die Warnhinweise an den Türen, die Anzeigetafel mit den Haltestationen des Regionalzuges und…
Bevor ihm noch mehr Dinge auffallen würden, wollte er lieber den Zug verlassen. Das war ihm gar nicht geheuer.
Gerade wollte er seinen Mantel wieder anziehen, da fuhr der Zug los.
Mit einem Seufzer ließ er sich wieder in den Sitz fallen und starrte abwartend nach draußen in die Morgendämmerung. Den Mantel behielt er an, denn auf eine befremdliche Art fröstelte ihn jetzt auch schon hier im warmen Zugabteil. Die Menschen im Zug waren ihm vertraut, schließlich fuhr er seit mehreren Jahren mit dieser Linie zur selben Zeit. Doch heute bemerkte jeder sofort wenn er seinen Blick auf ihn richtete und entgegnete diesen mit einer solchen Boshaftigkeit und Kälte, dass es ihm den Angstschweiß auf die Stirn trieb.
Dem Blick einer blonden Geschäftsfrau, die ihn unentwegt ansah, hielt er nicht länger aus und wand seinen Blick wieder nach draußen. Er konnte es spüren. Sie blickte ihn immer noch an. Von hinten. Nicht nur Sie. Nein alle! Jeder im Zug blickte ihn an und erst jetzt fiel ihm auf, dass seit er eingestiegen war niemand ein Wort wechselte. Nur das Rattern des Zuges war zu hören.
An ein erlösendes April, April glaubte er längst nicht mehr. Hier ist etwas anderes passiert. Er musste diese Situation ändern, doch er konnte nicht. Sein Gehirn war blockiert von den Blicken der Mitreisenden.
Dann hörte er auf einmal eine weibliche Stimme. Sie flüstere kaum hörbar: „Du bist falsch!“
„Ja, ich weiß“, antwortete er, ohne den Blick vom Fenster zu wenden.
„Nein, das weißt du nicht! Du bist nicht von hier, du bist von der anderen Seite“, zischte die Stimme.
Er traute sich nichts mehr zu sagen. Er vergrub seine Gedanken und seinen Kopf in seinem Mantelkragen und hoffte, alles würde irgendwie zu Ende gehen. Egal wie.
Zum ersten Mal nahm er sich selbst im spiegelnden Fenster wahr. Irgendwie blass und dennoch klar. Langsam begann er zu verstehen was hier passiert. Der Leberfleck unter seinem rechten Auge war links! Das heißt, er war rechts! Im Spiegel müsste er aber links sein, denn er hatte dieses Merkmal auf der rechten Gesichtshälfte.
„Verstehst du nun?“, Sagte die blonde Dame die er im Fenster hinter sich stehen sah.
Er nickte.
„Du musst hier weg, bevor sie dich finden, oder noch schlimmer, du dich selbst hier findest“, sie streckte ihre Hand nach seiner aus.
Er ergriff sie und erhob sich von seinem Platz. Als sie vor dem Ausgang standen, deutete die Blonde mit einer eindeutigen Kopfbewegung auf die Doppeltür.
Er verstand. Riss die Tür auf und stürzte sich aus dem Zug in die Kälte.

Der Wecker klingelte. Heute schien wieder so ein mieser Tag zu werden, an dem er wie üblich mit dem falschen Fuß zuerst aufgestanden war...

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Jack Burns
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 54
Beiträge: 1444



Beitrag25.11.2013 15:51

von Jack Burns
Antworten mit Zitat

Einen Tr**m schildern, ohne das Wort Tr**m zu benutzen - das gibt Bonus Federn smile

_________________
Monster.
How should I feel?
Creatures lie here, looking through the windows.
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Zauberstift
Geschlecht:weiblichHonigkuchenpferd

Alter: 44
Beiträge: 389



Beitrag26.11.2013 11:12

von Zauberstift
Antworten mit Zitat

Der Einstieg ist schwierig. Es scheint nur bei dir... es schien, es schien.....ich weiß, der Zeitdruck. Laughing Die Geschichte plätschert dann so hin...und dann wacht er auf...och nö. Mad

Umsetzung Vorgaben: 7 Federn
Plot: 3 Federn
Stil: 6 Federn

Du bekommst 5 Federn von mir.
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Michel
Geschlecht:männlichBücherwurm

Alter: 52
Beiträge: 3379
Wohnort: bei Freiburg
Das bronzene Bühnenlicht Das goldene Niemandsland
Der silberne Durchblick Der silberne Spiegel - Prosa
Silberne Neonzeit


Beitrag26.11.2013 12:30

von Michel
Antworten mit Zitat

Trau Deiner Geschichte!

Der Protag fürchtet sich vor Aprilscherzen. Er will sich absichern, aber dieser erste April entgleist richtig - zunächst jedenfalls.

Die Perspektive ist personal gewählt, aber nicht ganz durchgehalten. Wiederholt habe ich beim Lesen den Eindruck, dass mir das Erleben des Protag von außen erklärt wird. Beispiel:
Zitat:
„Die Aprilscherze nehmen in letzter Zeit wirklich extreme Formen an“, dachte er bei sich, als er auf die Zeitung seines Gegenübers sah. Alles war in Spiegelschrift geschrieben.
Was die Distanz zum Leser erhöht, ist das "dachte er"-Anhängsel, aber auch die Erklärung von außen, dass er auf die Zeitung seines Gegenüber starrt. Personal mit tiefer Durchdringung wäre z.B. etwas wie:
Zitat:
Die Aprilscherze wurden auch immer extremer. Sogar die Zeitung seines Gegenüber war heute in Spiegelschrift gedruckt.

Oder:
Zitat:
Die Menschen im Zug waren ihm vertraut, schließlich fuhr er seit mehreren Jahren mit dieser Linie zur selben Zeit.
Mir wird erzählt, dass er das vertraut findet, aber ich erlebe es nicht mit, z.B. so:
Zitat:
Warum starrten ihn die anderen Fahrgäste so an? Sonst blickten sie doch auch nur aus dem Fenster.


Woran ich außerdem hängen bleibe, sind Wiederholungen im ersten Absatz ("Tag", "dieser"), den man noch deutlich straffen könnte.

Dann wird es schräg, auf gute Weise. Aus dem Aprilscherz wird ein Alptraum, in dem harmlose Reisende dazu raten, aus dem fahrenden Zug zu springen. Das finde ich eine spannende Idee mit Potential zur Horror-KG. Alles wird immer fremder (Spiegelschrift, feindselige Blicke), das Gefühl der Bedrohung nimmt zu - das hat Züge einer Psychose. Gut.
Dabei sind einige Fäden noch nicht vernäht. Warum weiß sein Gegenüber, was er zu tun hat? Warum wird er verfolgt? Da legst Du Spuren, die sich mir nicht erklären. Gut, im Traum ist vieles möglich - aber warum die Auflösung, dass alles nur ein Traum war? Das nimmt der Geschichte ihr Gruselpotential und reduziert sie ein wenig in Richtung Schulaufsatz: "Da erwachte er und bemerkte erleichtert, dass alles nur ein Traum war." Braucht es nicht, finde ich. Die Geschichte könnte in ihrer Un-Realität bleiben und gewönne dadurch.

Fazit: Die Geschichte hat Potential, einen beängstigenden Dreh ins Surreale zu bekommen. Dazu müssten Wiederholungen, einzelne Längen und der Schluss, der vieles wieder zurücknimmt, noch einmal geprüft werden.

Herzliche Grüße, Michel
Richtig klasse finde ich übrigens die Überschrift, die nichts verrät außer dem Zuglauf, aber neugierig macht.
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shatgloom
Geschlecht:weiblichEselsohr


Beiträge: 372
NaNoWriMo: 27985
Wohnort: ja, gelegentlich


Beitrag26.11.2013 20:33

von shatgloom
Antworten mit Zitat

Die Vorgaben sind erfüllt, auch wenn der letzte Satz für mich etwas angeklebt wirkt. Ein paar kleinere Rechtschreib- und Grammatikfehler haben den Lesefluss gestört. Ich habe leider die Geschichte auch nicht so ganz verstanden, kann aber auch an mir liegen. Das Thema mit dem Zug war jetzt nicht so mein Ding, sorry.
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Akiragirl
Geschlecht:weiblichDünnhäuterin

Alter: 33
Beiträge: 3632
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Der goldene Spiegel - Prosa DSFo-Sponsor


Beitrag26.11.2013 23:54

von Akiragirl
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Liebe/r FFF-Teilnehmer/in!

Aufgrund von chronischem Zeitmangel kann ich diesmal leider nur kurze Kommentare, stichpunktartige abgeben. Ich habe jedoch jeden Text mindestens zweimal gelesen und mich um annähernd objektive Kriterien bemüht. Pluspunkte gab es für eine originelle Umsetzung des Themas, interessante Figuren, einen guten Stil und Geschichten mit richtigem Anfang und Ende sowie einem klar erkennbaren Verlauf/Spannungsbogen. Abzüge dagegen für allzu viele Fehler im Text (ein paar sind verzeihbar beim FFF), stereotype Darstellungen, Logikprobleme oder „unrunde“ Geschichtsfragmente. Bei alldem habe ich die knappe Zeit immer versucht im Hinterkopf zu behalten.

Zur Geschichte „Der 7:38“:
+ bedrohliche Stimmung im Bus gut eingefangen -> Beklemmendes Lesegefühl
- Schreibstil wirkt unbeholfen
- Kommasetzung! Zeitformen!
- war alles ein Traum? Das Ende lässt ratlos zurück; Geschichte bleibt etwas nichtssagend
Bewertung: 4 Federn.

Meine Durchschnittswertung war: 4,7 Federn

Liebe Grüße
Anne


_________________
"Man bereut nicht, was man getan hat, sondern das, was man nicht getan hat." (Mark Aurel)
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Constantine
Geschlecht:männlichBücherwurm


Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag27.11.2013 00:43

von Constantine
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Für mich einer der Favoriten, weil er mit einer simplen Idee, einem Traum, aufwartet und diesen sehr effizient und effektiv erzählt. Gut geschrieben. Das Spiegel-Thema ist passend umgesetzt. 1. und letzter Satz gefallen mir von ihrer Ironie her gut.

Im Vergleich zu den anderen Texten liegt die Befederung im oberen Drittel.
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KeTam
Geschlecht:weiblichUngeduld

Alter: 49
Beiträge: 4952

Das goldene Gleis Ei 1
Ei 10 Ei 8
Pokapro und Lezepo 2014


Beitrag27.11.2013 11:15

von KeTam
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Armer Mann, da kann ja alles nur noch schlimmer werden.
So ganz überzeugt bin ich nicht von deinem Text aber ich finde die Idee dazu ganz gut.
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Gast







Beitrag27.11.2013 17:02
Spiegel rückwärts?
von Gast
Antworten mit Zitat

Eine wunderbare Geschichte, aber irgendwie vermisse ich den Spiegel. Du hast gut die Welt hinter dem Spiegel erklärt, aber irgendwie finde ich den Spieggel nicht. Ok eine Zeitung wirde verkehrt herum gelesen vielleicht das? Allerdings, von der Geschichte her super toll geschrieben. Hast du dir eine gute Bewertung verdient.
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Drakenheim
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 44
Beiträge: 386
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Wohnort: Burg Drakenheim Gelehrtenturm


Beitrag27.11.2013 22:39

von Drakenheim
Antworten mit Zitat

Jetzt habe ich mir tatsächliche eine Uhr aufgezeichnet, um zu sehen, wo die Zeiger um 7:38 stehen. Sie stehen in etwa übereinander.

Sind noch Schreibfehler drin und mittendrin waren kontruktionschaotische Korrekturfragmentsätze. Als hättest du keine Gelegenheit gehabt, deinen Text vor dem Korrekturlesen noch mal ruhen zu lassen. (Ok, das ist gemein. wink )

Spaß beiseite: Ich kann dein LI verstehen. Nach so einem Traum wäre ich auch mies gelaunt beim Aufwachen.
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firstoffertio
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5854
Wohnort: Irland
Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
Podcast-Sonderpreis Silberner Sturmschaden


Beitrag28.11.2013 00:11

von firstoffertio
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Eine schöne Traumgeschichte.
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Jay_8011
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
J

Alter: 43
Beiträge: 39



J
Beitrag28.11.2013 17:04

von Jay_8011
Antworten mit Zitat

Hallo,

eine sehr kreative Bearbeitung des Themas.

Die Behauptung, dass es ein guter Tag werden würde, konnte ich dem Text allerdings nicht so ganz abnehmen. (Was lief denn "wie geschmiert"? Das miese Wetter ja nicht.) Auf mich wirkte das Ganze ein wenig künstlich, so als wäre es nur geschrieben worden um die Spiegelung am Ende hin zu kriegen.

Viele Grüße
Jay
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Einar Inperson
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1675
Wohnort: Auf dem Narrenschiff


Beitrag28.11.2013 21:30

von Einar Inperson
Antworten mit Zitat

Hallo Autor hinter dem Spiegel.

Ich werde in meiner Bewertung keine kleinen Fehler, Logikbrüche oder einen etwas plötzlichen Abschluss der Geschichte etc. negativ einfließen lassen. Erfahrene FFF-Teilnehmer haben hier einfach Vorteile in der Schreibökonomie. Bewerten möchte ich, wie die Geschichte auf mich gewirkt hat. Also eine rein subjektive Leser-Bewertung.

Dieser Text, der mir insgesamt gut gefallen hat, obwohl doch viele Fragen offen bleiben, ist für mich durch den Anfangs - und den Schlusssatz wunderbar eingerahmt.

6 Federn


_________________
Traurige Grüße und ein Schmunzeln im Knopfloch

Zitat: "Ich habe nichts zu sagen, deshalb schreibe ich, weil ich nicht malen kann"
Einar Inperson in Anlehnung an Aris Kalaizis

si tu n'es pas là, je ne suis plus le même

"Ehrfurcht vor dem Leben" Albert Schweitzer
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Kateli
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 47
Beiträge: 256
Wohnort: D-Süd
Das goldene Gleis


Beitrag29.11.2013 11:06

von Kateli
Antworten mit Zitat

Ein geträumter Aprilscherz.
Wenn man davon absieht, dass man sich als Leser (ich zumindest) gerne etwas hinters Licht geführt fühlt (um nicht zu sagen: hinter den Spiegel), wenn man sich auf eine Geschichte einlässt, auf eine fremde Welt, sich wundert, was passiert und sich gespannt fragt, auf welch wundersame Art der Autor das Ganze auflösen wird - und dann klingelt der Wecker und alles war nur geträumt ... Wenn man also von diesem grundsätzlichen Problem (und das ist es vielleicht nur für mich, vielleicht mögen die anderen das gerne, dann vergiss meinen Kommentar) absieht, dann ist die Idee mit der gespiegelten, also spiegelverkehrten Welt, gar nicht schlecht. Man hätte mehr herausholen können - aber da war ja auch die begrenzte Zeit ... die für uns alle gleichermaßen galt.
Und so bleibt allzu viel im Dunkeln. Wer sind "sie"? Und was wäre, wenn "sie" ihn finden, oder er sich selbst? Spannende Fragen, leider ohne Antwort, nicht mal andeutungsweise, und leider nach dem Aufwach-Schluss auch völlig ohne Gewicht und Nachhall - war ja nur geträumt.
Viele Fehler, Zeiten, Rechtschreibung und Zeichensetzung (die ich wohl kaum in der Wertung groß berücksichtigen werde, nachdem es doch vielen so ging und mir der Inhalt, das Gesamtbild wichtiger ist), und insgesamt könnte man beim Überarbeiten noch an vielen Stellen flüssiger formulieren, auch verständlicher. Hier zum Beispiel:

Zitat:
Langsam begann er zu verstehen was hier passiert. Der Leberfleck unter seinem rechten Auge war links! Das heißt, er war rechts! Im Spiegel müsste er aber links sein, denn er hatte dieses Merkmal auf der rechten Gesichtshälfte.


Mag alles korrekt sein, ist mir aber beim Lesen zu verwirrend und zu anstrengend - "der Leberfleck war auf der falschen Seite" hätte es auch getan.

Fazit: Die Traum-Sache behagt mir nicht, das ist aber womöglich sehr subjektiv. Die Idee von der gespiegelten Welt, den abweisend-aggressiven Menschen im Zug usw. fände ich aber als eigenständige Geschichte, besser ausgearbeitet und nicht durch simples Aufwachen lösbar, durchaus spannend. Und die beiden Sätze, Anfang und Schluss, empfinde ich als stimmig und passend.

LG
Nina


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Nihil
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Moderator
Alter: 34
Beiträge: 6039



Beitrag29.11.2013 19:25

von Nihil
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Leider bleibt diese Geschichte sehr konfliktlos, um es mit einem neutralen Wort zu beschreiben. Der Protagonist steigt versehentlich in den Zug der Spiegelwelt ein, statt in den richtigen, aber wie genau das vonstatten geht, wird nicht verraten. Am Ende kann er ohne weitere Probleme aussteigen und es ist, als wäre nie etwas passiert. Mit leichtem Sarkasmus muss ich sagen, nach dem Lesen der Geschichte ging es mir ähnlich, denn der Handlungsboge bleibt schon sehr blass. Hinzu kommt dann noch die Spielerei, dass alles ausgerechnet am 1. April stattfinden muss und das ist etwas, das für die eigentliche Handlung ja so gut wie keine Bewandtnis hat. Trotz des kurzen Ausflugs in die Spiegelwelt geht es eigentlich nicht um Spiegel, und es wird auch wenig erklärt, was so anders, außergewöhnlich und bizarr an dieser fremden Welt sein soll. Deshalb bleibt der Text leider auf fast allen Ebenen hinter meinen Erwartungen zurück.
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Piratin
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 58
Beiträge: 2186
Wohnort: Mallorca
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Beitrag30.11.2013 16:50

von Piratin
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Hallo Inko,

geschickt das Wort "Traum" vermieden, obwohl es ein solcher ist. Die Andersartigkeit außer der Seitenverkehrtheit sehe ich nicht so ganz.
Viele Grüße
Piratin


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Das größte Hobby des Autors ist, neben dem Schreiben, das Lesen.
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Mara
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Beiträge: 140
Wohnort: Linz/Donau


Beitrag01.12.2013 12:29
Gute Idee!
von Mara
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Neugierig machender Titel.Die Idee fand ich gut, auch der gespiegelte erste/letzte Satz. Der erste Teil ist etwas verwirrend, der zweite prima.

Anmerkung am Rande: Ich war von mir selbst überrascht, wie sehr dennoch die wenigen Zeitenfehler und fehlende Beistriche beim Lesen irritieren können
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Lapidar
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 61
Beiträge: 2701
Wohnort: in der Diaspora


Beitrag01.12.2013 12:45

von Lapidar
Antworten mit Zitat

Doppelt gespiegelt: Welt im Traum und dann noch mal im Spiegel. smile

_________________
"Dem Bruder des Schwagers seine Schwester und von der der Onkel dessen Nichte Bogenschützin Lapidar" Kiara
If you can't say something nice... don't say anything at all. Anonym.
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Piezke
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 37
Beiträge: 132



Beitrag01.12.2013 14:33

von Piezke
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Der Text liest sich schwerfällig. Viele Sätze würden Verdichtung vertragen. Dazu kommt eine gehörige Fehleranzahl und ein paar Ungereimtheiten.
Die Prämisse der Spiegelwelt gefällt mir, aber wozu die lange Einleitung über den ersten April, wenn er im Verlauf gar keine Rolle spielt? Zudem ist die entscheidende Leberfleckszene zu umständlich. Hättest du einfach geschrieben: "Er hatte einen Leberfleck unter dem rechten Auge, doch im Spiegel war er auf der falschen Seite." Dann hätte ich über die Richtungen nicht grübeln müssen.
Die Auflösung, dass es sich offenbar nur um einen Traum handelte, ist deshalb unbefriedigend, weil die Spiegelwelt einige klärenswerte Fragen aufgeworfen hat.
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Existerman
Geschlecht:männlichPrototyp
E

Alter: 23
Beiträge: 189
Wohnort: Berlin


E
Beitrag01.12.2013 15:46

von Existerman
Antworten mit Zitat

Die Schilderung eines Traums über eine Spiegelwelt. Sorry, aber du hast die Vorgaben nicht erfüllt, denn die Existenz einer Spiegelwelt sollte im Vordergrung stehen.
Kann nur zwei Federn geben.
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Mardii
Stiefmütterle

Alter: 64
Beiträge: 1774



Beitrag01.12.2013 16:03

von Mardii
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Leider habe ich nächste Woche ein volles Programm und werde nicht mehr dazu kommen, angemessene Kommentare unter jeden Beitrag zu schreiben. Ich möchte aber gerne meine Bewertung abgeben, da die Wettbewerbsleitung angemerkt hat, einige Texte hätten zu wenig Feedback. Das versuche ich mit moderaten Federn auszugleichen. Im Zweifel und bei Interesse schreibe ich euch gerne auch etwas unter eure Texte oder schicke euch eine PN. Meldet euch einfach.

_________________
`bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully
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Fleur de Sol
Geschlecht:weiblichWortedrechsler


Beiträge: 58
Wohnort: Im Geiste überall


Beitrag01.12.2013 21:26

von Fleur de Sol
Antworten mit Zitat

Du hast die Vorgaben umgesetzt, mich leider nicht erreicht. Schade!
Fleur


_________________
„Alles Gelingen hat sein Geheimnis, alles Mißlingen seine Gründe.“(J.Kaiser)
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