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Eine letzte Chance (Prosa)

 
 
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Kakerlake
Geschlecht:weiblichErklärbär
K

Alter: 50
Beiträge: 3
Wohnort: Österreich


K
Beitrag24.11.2013 22:00
Eine letzte Chance (Prosa)
von Kakerlake
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

In unbändiger Wut sprang Claudia von ihrer Couch auf und warf das Buch an die Wand, sodass sich einzelne Seiten lösten und langsam zu Boden segelten.
Wie kann man nur so einen Blödsinn zu Papier bringen? Wer druckt so einen Schund?
Ein Blatt landete vor ihren Füßen. Es war das mit der Widmung ihrer Freundin Eva, die keinen Versuch ausließ, sie aus ihrer klar strukturierten, sachlichen Welt zu locken. Diesmal war es ein Fantasyroman gewesen. Was für ein Humbug! Und was für eine Zeitverschwendung!
Sie musste Eva endlich klarmachen, dass sie eben anders war. Entweder sie würde das akzeptieren, oder Claudia würde den Kontakt abbrechen. Ständig wurde sie von ihrer Freundin missbilligend auf ihre rationale Denkweise hingewiesen, ja, manchmal sogar gefühlskalt genannt. Nur weil sie nicht im Wolkenkuckucksheim lebte, sondern sich lieber mit Tatsachen beschäftigte.
Gut, sie hatte es versucht, war von Evas enthusiastischen Schilderungen dieses… Werkes neugierig geworden. Doch ein derartig schwachsinniger Mist beleidigte ihre Intelligenz und ließ sie an dem ihrer Freundin ernsthaft zweifeln.
Eine Welt, in der Friede, Freude, Eierkuchen herrschte, ein Universum hinter dem Spiegel – oder IM Spiegel? Egal. Ja, natürlich wäre das schön, das musste auch Claudia zugeben. Doch wozu sich Fiktionen hingeben?
Ihre Wut hatte sich gelegt, nun lief sie kopfschüttelnd in ihrem Wohnzimmer auf und ab. Sie machte sich ernsthafte Sorgen um Eva, für die es nichts Schöneres gab, als dem Alltag mit einem Buch wie diesem zu entfliehen. Man darf die Augen nicht immer vor der Realität verschließen, wenn sie einmal nicht so schön ist, wie man sie gerne hätte! Eva war 35 Jahre alt, verdammt!
Claudia wusste, dass sie aus einer Mücke einen Elefanten machte, doch inzwischen war daraus ein Mückenschwarm geworden, der tatsächlich die Größe eines Elefanten erreicht hatte. Sie musste mit Eva sprechen!
Entschlossen ging sie in die Diele, wo sich ihr Telefon befand. Es war ein schwarzer Wählscheibenapparat im Retrodesign, der auf einer altmodischen Kommode seinen Platz gefunden hatte. Darüber hing ein ebenso alter Spiegel mit verschnörkeltem Rahmen, den sie vor Jahren auf einem Trödelmarkt entdeckt hatte. Sie liebte diesen Retrolook.
Dass man das auch als eine Art Flucht vor der Realität auslegen konnte, war ihr noch nie in den Sinn gekommen…
Als sie den Spiegel betrachtete, legte sich ein spöttisches, herausforderndes Lächeln auf ihre Lippen. Ihre Augen erreichte es jedoch nicht.
Sie nahm den schweren Hörer in die Hand und begann zu wählen, als sie plötzlich einen Schatten wahrnahm, der über ihr Schmuckstück glitt. Rasch wandte sie sich um, doch da war nichts. Irritiert drückte sie die Gabel hinunter und wollte erneut Evas Nummer wählen, als sie ein Wispern vernahm und gleichzeitig von einem Lufthauch gestreift wurde. Die Härchen an ihren Armen stellten sich auf.
„Was…“ Bevor sie den Satz beenden konnte, schoss ein Arm aus dem Spiegel, dann ein zweiter. Claudia schrie auf. Die beiden Hände legten auf ihre Oberarme, drückten schmerzhaft zu und hoben sie hoch, als wäre hätte sie kein Gewicht. Claudia schrie immer noch, als die Arme sich in den Spiegel zurückzogen und sie mitrissen.
Ihr Schrei wich einer panischen Starre, die sich erst löste, als sie nach einer gefühlten Ewigkeit losgelassen wurde und auf harten Untergrund fiel.
Es war stockdunkel, und eine nie da gewesene Angst ergriff von ihr Besitz. Zitternd erhob sie sich und schüttelte heftig den Kopf. War sie ohnmächtig geworden? War sie im Delirium? Sie grub die Nägel in ihre Handballen und spürte Schmerz.
Mit weit aufgerissenen Augen blickte sie sich um, doch da war nichts als absolute Finsternis.
„Hallo?“ Claudia war erstaunt, wie sehr ihre Stimme bebte. „Hallo? Hallo? Lo?“ hallte es zurück.
„Wer bist du?“
„Du, Du, Du, Du?“
„Wo bist du? Ich will wieder zurück!“
„Rück, rück“
„Willkommen in der Realität, Claudia!“ flüsterte eine Stimme unmittelbar neben ihr. Der warme Atem an ihrer Wange verriet ihr, wie nahe die Person war.
Ruckartig drehte sie ihren Kopf. Der rationale Teil in ihr kämpfte sich in den Vordergrund und milderte ihre Furcht.
„Realität? Das soll wohl ein Witz sein! Wo bin ich hier? Und wer bist du? Was soll das alles hier?“
Leises Lachen erklang.
„Claudia, du bist hier, um die Lektion deines Lebens zu lernen. Ich bin Karl. Ja, der aus diesem schrecklichen Roman.“ Wieder lachte er.
„Hast du die Widmung deiner Freundin aufmerksam gelesen? Wahrscheinlich nicht. Sie hat das Buch aus einem alten Antiquariats, das wiederum hatte es bei einer Geschäftsauflösung erstanden. Ein alter Buchladen, der schließen musste, weil der Besitzer plötzlich spurlos verschwand. Ein arroganter, bösartiger alter Mann, der sein Geld an Menschen wie Eva verdiente und diese dennoch verachtete. Diese Realitätsflüchtlinge, diese irrationalen Individuen, die lieber den Kopf in ein Buch stecken, als sich mit den Problemen des Alltags zu beschäftigen. Ja, so war ich.“
Überrascht schnappte Claudia nach Luft, doch er sprach schon weiter.
„Eva ist eine gute Freundin, das musst du wissen. Sie sorgt sich um dich. Als sie das Buch las, war er für sie nur ein außergewöhnlicher Fantasyroman, denn sie ist offen und empfänglich für solche Geschichten. Und sie ist klug, Claudia. Sie weiß, dass man ab und zu ausbrechen muss, und das wollte sie dich lehren. Doch du bist so verbohrt…“
Claudia fiel ihm empört ins Wort. „Ich bin nicht verbohrt! Wie kannst du es wagen? Habt ihr mir Drogen verabreicht? Das ist doch alles völlig unmöglich!“
„Aber genau ist das Problem, Claudia. Nichts ist unmöglich in der Fantasie! Und die ist genauso lebensnotwendig wie der Blick fürs Wesentliche. Ich spreche aus Erfahrung! Zumindest das solltest du begriffen haben! Und ich will dir helfen, nicht so zu enden wie ich. Ohne Freunde, ohne Freude; nur Häme und Sarkasmus im Herzen. Das kann ich nicht zulassen!“
Claudia spürte seine kühle Hand an ihrer Schulter. „Komm mit, ich zeig dir was.“ Sie hörte ein Lächeln in seiner Stimme, die nun wesentlich freundlicher klang. Dann führte er sie ein Stück und blieb kurz stehen, um einen quietschenden Riegel zu öffnen.
Die plötzliche Helligkeit schmerzte sie in den Augen, und sie musste sie schließen. Karls Hand an ihrer Schulter schüttelte sie sanft. „Nun mach deine Augen auf!“
Vor ihr eröffnete sich eine surreale Welt. Der Himmel war grün, die Bäume leuchteten in kräftigem Rot, auch die endlos scheinende Wiese war purpurn und übersät mit schwarzen Blumen auf gelben Stielen, violetten Büschen mit grünen Beeren. Ein paar Kinder tanzten in einiger Entfernung im Kreis. Claudia konnte sie lachen hören. Ein blaues Nashorn von der Größe eines Feldhasen hoppelte an ihnen vorüber, und eine Fliege setzte sich auf Karls Nase. Sie hatte ein menschliches Gesicht. Claudia war schockiert!
Plötzlich begann die Fliege zu sprechen. Sie hatte eine unerwartet kräftige, tiefe Stimme.
„Ja hallo, Fräulein! Es ist lang her, dass wir hier Besuch von drüben hatten. Ist wohl mal wieder Zeit für eine Überdosis Fantasie, was?“ Ein langgezogenes Brummen erklang.
Karl lachte auf. „Ja, das ist wohl die beste Erklärung. Eine Überdosis Fantasie! Ich weiß, dass dir das zu viel ist. Nicht wahr, Claudia? Weißt du, ich war ein Härtefall. Konnte die Welt der Fantasie auch nicht akzeptieren, als ich an deiner Stelle stand. Darum blieb mir die Rückreise verwehrt. Inzwischen hab ich mich daran gewöhnt und genieße es sogar. Doch hör mir gut zu: Der Mensch muss die Realität manchmal verlassen, sonst wird er verrückt! Ich glaube, bei dir ist es noch nicht zu spät. Arbeite an dir. Und versuche, von deiner lieben Freundin zu lernen! Du bist hier immer gerne willkommen. Gerne auch mit Eva. Sie kennt sich hier schon gut aus.“
Er zwinkerte ihr zu und bugsierte sie zurück zu der Türe, die immer noch geöffnet war. Dann schubste er sie hindurch und Claudia flog mit dem Kopf nach vorne – bis sie wieder auf dem Boden aufschlug und sich in ihrer Diele befand.
Außer Atem und mit weit aufgerissenen Augen lief sie ins Wohnzimmer und sammelte die Seiten des Buches auf.
Voller Vorfreude hob sie das Buch vom Boden auf und setzte sich auf die Couch.

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Rainer Zufall
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 70
Beiträge: 801

Pokapro und Lezepo 2014


Beitrag26.11.2013 08:42

von Rainer Zufall
Antworten mit Zitat

Hallo,
also wenn ich mir überlege, ich müsste in knapp zwei Stunden Idee, Plot und das gesamte Geschreibsel erledigen, na, ich würde in die Knie gehen. Von daher sowieso schon mal ein großes Lob. Ich bewundere euch dafür. Ja, meine ich ernst. In deiner Geshichte finde ich es erstaunlich, dass du es sogar hingekreigt hast, so eine halbwegse Charakterisierung der Hauptfigur anzukurbeln durch ihre erlebte Rede.
Hättest du mehr Zeit gehabt, hätte ich mir gewünscht, dass sie ein bisschen böser ist, ein bisschen was macht, was das Eingreifen des Buchgeistes dringlicher erfordert. Dass sie nur das Buch zerreißt. Naja. Und dass sie am Schluss sich dann gleich voller Vorfreude über das Buch hermacht, das wirkt in bisschen überzogen und wenig nachvollziehbar. Naja, du weißt schon, Frau oder Herr Unbekannter, das war wohl auch dem Zwang geschuldet, das Gegenteil/Spiegelverkehrte am Ende hinzukriegen.
Ach je, ich habs gern gelesen, die Fantasiewelt mit der Fliege und ihrem Gesicht, das mochte ich, davon hätte ich gerne noch mehr gehabt.
Das hat bestimmt Spaß gemacht, das zu schreiben.
Viele Grüße
Rainer
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Jack Burns
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 54
Beiträge: 1443



Beitrag26.11.2013 23:23

von Jack Burns
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Gutes Handwerk. Die Fantsie gefällt mir. Allerdings, für mich, eine etwas zu simple Botschaft.

_________________
Monster.
How should I feel?
Creatures lie here, looking through the windows.
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Akiragirl
Geschlecht:weiblichDünnhäuterin

Alter: 33
Beiträge: 3632
Wohnort: Leipzig
Der goldene Spiegel - Prosa DSFo-Sponsor


Beitrag26.11.2013 23:58

von Akiragirl
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Liebe/r FFF-Teilnehmer/in!

Aufgrund von chronischem Zeitmangel kann ich diesmal leider nur kurze Kommentare, stichpunktartige abgeben. Ich habe jedoch jeden Text mindestens zweimal gelesen und mich um annähernd objektive Kriterien bemüht. Pluspunkte gab es für eine originelle Umsetzung des Themas, interessante Figuren, einen guten Stil und Geschichten mit richtigem Anfang und Ende sowie einem klar erkennbaren Verlauf/Spannungsbogen. Abzüge dagegen für allzu viele Fehler im Text (ein paar sind verzeihbar beim FFF), stereotype Darstellungen, Logikprobleme oder „unrunde“ Geschichtsfragmente. Bei alldem habe ich die knappe Zeit immer versucht im Hinterkopf zu behalten.

Zur Geschichte „Eine letzte Chance“:
+ ist sicher geschrieben; Geschichte hat klaren Anfang, Ende und eine Storyline
- Figur der Claudia ist extrem überzeichnet und dadurch unglaubhaft
- „Botschaft“ wird dem Leser viel zu deutlich aufs Auge gedrückt; dadurch bleibt die Geschichte und die Figuren sehr eindimensional
Bewertung: 4 Federn.

Meine Durchschnittswertung war: 4,7 Federn

Liebe Grüße
Anne


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"Man bereut nicht, was man getan hat, sondern das, was man nicht getan hat." (Mark Aurel)
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Constantine
Geschlecht:männlichBücherwurm


Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag27.11.2013 01:23

von Constantine
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Die Geschichte wird flüssig erzählt. Spiegel-Thema und der 1. und letzte Satz sind passend umgesetzt.

Leider fand ich den Wandel von Claudia vom rationalen Menschen zur Fantasie-Liebhaberin spannungsarm und wenig überraschend.

Die Befederung liegt im Vergleich zu den anderen Beiträgen in der oberen Hälfte.
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Existerman
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E

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Beiträge: 189
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E
Beitrag27.11.2013 08:36

von Existerman
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Ein schönes Ekelpalet beschreibst du da. Die Geschichte gefällt mir. Bisheriger Favorit. 7 Federn.
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KeTam
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Das goldene Gleis Ei 1
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Pokapro und Lezepo 2014


Beitrag27.11.2013 10:44

von KeTam
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Ich hab mit deiner Geschichte so meine Probleme. Ich find das einfach auf eine Art etwas moralisch, was ich gar nicht mag. Und irgendwie auch ein bisschen naiv, was ja vielleicht beabsichtigt ist. Nichtsdestotrotz gefällt mir das nicht. Sie wird brutal in den Spiegel gerissen, plaudert aber munter drauf los und dann ist sie zurück und will nun unbedingt das Buch lesen. Für mich passt das alles nicht so recht. Schon die Reaktion am Anfang, dass sie sich so ärgert, nur weil ihre Freundin gerne Bücher liest ...
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Kateli
Geschlecht:weiblichEselsohr

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Das goldene Gleis


Beitrag27.11.2013 16:39

von Kateli
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Auch hier bin ich beeindruckt von dem unglaublichen Umfang. Das in zwei Stunden! Respekt.
Auch die Idee von der Welt der Fantasie, von der Flucht vor der Realität und vom misshandelten Buch gefällt mir, und völlig neu ist (so weit ich bisher gelesen habe), dass jemand nicht durch den Spiegel geht oder fällt, sondern gepackt und hineingezogen wird. Hatte echt ein Bild davon vor Augen, prima. Witzigerweise hatte ich auch noch ein anderes, dass mich gar nicht mehr loslassen will, obwohl es so gar nicht im Text steht: Ein Elefanten-Schwarm! Irgendwie hat sich der aus deinen Worten zusammengesetzt und lässt mir jetzt keine Ruhe mehr.
Leider finde ich, dass die Geschichte trotz aller guten Einfälle noch eine Menge Überarbeitung braucht. Vieles wirkt erklärend, manchmal sogar belehrend, und ich habe oft das Gefühl, dieselbe Sache mehrmals erzählt zu bekommen. Also: straffen, kürzen, auf Wesentliches reduzieren. Manchmal ist weniger Info mehr, z.B. interessierte mich eigentlich nicht, ob der Spiegel vom Trödel kommt - der Retrolook und seine Bedeutung für die Prota wäre auch so ausreichend umrissen gewesen.
Diese Karl-Figur in der Fantasie-Welt bleibt für mich leider ebenfalls konturlos. Dafür mag ich das Nashorn-Kaninchen Wink

Am Schluss finde ich "Vorfreude" fast ein bisschen übertrieben - mir würde etwas Bescheideneres einleuchtender erscheinen, "mit vorsichtigem Optimismus" oder "mit neu gewonnener Offenheit", oder "mit einem unbekannten Gefühl von kribbelnder Neugier". Irgend sowas.

In jedem Fall schön, dass sie sich zum Lesen durchringt Wink

Fazit: Der ganze Text wirkt noch etwas wirr und ungeordnet auf mich, hat aber gute Ansätze.

LG
Nina


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Zombies just want hugs
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shatgloom
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Beiträge: 372
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Wohnort: ja, gelegentlich


Beitrag27.11.2013 20:45

von shatgloom
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Die Geschichte liest sich flüssig,  Vorgaben sind alle umgesetzt. Es war nett, sie zu lesen. Leider konnte mich die Thematik jetzt nicht so fesseln. Das ist aber sicher Geschmacksache.
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Gast







Beitrag28.11.2013 14:42
Ein sehr schöner Text
von Gast
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Flüssig geschrieben, gut zu lesen, auch den Sinn der sich am Schluss finde ich sehr ansprechend. Tolle Leistung!
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bordo
Geschlecht:männlichWortedrechsler
B


Beiträge: 83



B
Beitrag28.11.2013 23:36

von bordo
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Lang für zwei Stunden und lange Texte muss ich natürlich besser bewerten, weil kurze eine höhere Qualität haben sollten. JA, sicher eine schlechte Begründung. Vielleicht doch nicht. Smile Du schreibst sehr routiniert, alles hat Hand und Fuß. Bisher bist du der beste Text, bist aber erst mein dritter. Die Handlung gefällt mir nicht so, vor allem lässt Claudia sich zu leicht überzeugen. Trotzdem sag ich erst mal über 5 federn.  Stark strukturiert, aber der Inhalt hat mich nicht mitgerissen.
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Einar Inperson
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1675
Wohnort: Auf dem Narrenschiff


Beitrag30.11.2013 15:44

von Einar Inperson
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Hallo Autor hinter dem Spiegel.

Ich werde in meiner Bewertung keine kleinen Fehler, Logikbrüche oder einen etwas plötzlichen Abschluss der Geschichte etc. negativ einfließen lassen. Erfahrene FFF-Teilnehmer haben hier einfach Vorteile in der Schreibökonomie. Bewerten möchte ich, wie die Geschichte auf mich gewirkt hat. Also eine rein subjektive Leser-Bewertung.

Eine Hommage an den Fantasyroman. Und in knapper Form die Elemente eines Entwicklungsromans untergebracht. Respekt! Die Klammer von erstem und letztem Satz ist perfekt gesetzt. Mit Vergnügen gelesen.

6 Federn


_________________
Traurige Grüße und ein Schmunzeln im Knopfloch

Zitat: "Ich habe nichts zu sagen, deshalb schreibe ich, weil ich nicht malen kann"
Einar Inperson in Anlehnung an Aris Kalaizis

si tu n'es pas là, je ne suis plus le même

"Ehrfurcht vor dem Leben" Albert Schweitzer
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Piratin
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 58
Beiträge: 2186
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Ei 2


Beitrag30.11.2013 17:18

von Piratin
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Hallo Inko,

eine Geschichte, die sich flüssig liest und die Aufgabenstellung erfüllt, wenn auch die Andersartigkeit hier nur in anderer Farbgebung und sprechenden Fliegen zu erkennen ist. Leider nehme ich der Prota nicht ab, dass sie sich nach einem so einschneidenden Erlebnis direkt auf das Buch stürzt, da muss doch noch was anderes kommen ... wie die Freundin anrufen oder Ähnliches.
Viele Grüße
Piratin


_________________
Das größte Hobby des Autors ist, neben dem Schreiben, das Lesen.
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Gast







Beitrag01.12.2013 11:58

von Gast
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Hallo smile

Tja, wie "bewertet" man eine Geschichte, wenn sie den eigenen Geschmack nicht trifft, wenn Inhalt und "Message" einem gegen den Strich gehen? Formales und Schnitzer kann man auch nicht überbewerten, wenn die Zeitknappheit bedacht wird. Ich könnte mir das Ganze als Werbefilm für den Buchhandel, so kurz vor Weihnachten, ganz gut vorstellen.

Es geht hier nicht um Literatur, oder was sie mit uns macht, von uns will - es geht um Flucht aus dem Alltag, Reflexions-Vermeidungs-Strategien.

Zitat:
Sie sorgt sich um dich. Als sie das Buch las, war er für sie nur ein außergewöhnlicher Fantasyroman, denn sie ist offen und empfänglich für solche Geschichten. Und sie ist klug, Claudia. Sie weiß, dass man ab und zu ausbrechen muss, und das wollte sie dich lehren. Doch du bist so verbohrt…“


Verkehrte Welt ... sich Zurückziehen, einen Ausflug machen in die Welt der Unterhaltungsliteratur: das wäre also "Ausbrechen"?

Egal. Es gibt - auch "schreiberisch" - bessere Geschichten im Wettbewerb, daher kann ich das schon einordnen smile

LG
Lorraine
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Lapidar
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 61
Beiträge: 2699
Wohnort: in der Diaspora


Beitrag01.12.2013 12:33

von Lapidar
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*Lach* Eine Spiegelvariante der Weihnachtsgeschichte nach C. Dickens

_________________
"Dem Bruder des Schwagers seine Schwester und von der der Onkel dessen Nichte Bogenschützin Lapidar" Kiara
If you can't say something nice... don't say anything at all. Anonym.
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Jay_8011
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
J

Alter: 43
Beiträge: 39



J
Beitrag01.12.2013 12:40

von Jay_8011
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Hallo,

ein angenehm und flüssig zu lesender Text. Lediglich die Wandlung der Protagonistin geht mE etwas zu schnell.

Viele Grüße
Jay
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Mardii
Stiefmütterle

Alter: 64
Beiträge: 1774



Beitrag01.12.2013 16:12

von Mardii
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Leider habe ich nächste Woche ein volles Programm und werde nicht mehr dazu kommen, angemessene Kommentare unter jeden Beitrag zu schreiben. Ich möchte aber gerne meine Bewertung abgeben, da die Wettbewerbsleitung angemerkt hat, einige Texte hätten zu wenig Feedback. Das versuche ich mit moderaten Federn auszugleichen. Im Zweifel und bei Interesse schreibe ich euch gerne auch etwas unter eure Texte oder schicke euch eine PN. Meldet euch einfach.

_________________
`bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully
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Drakenheim
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 44
Beiträge: 389
NaNoWriMo: 50166
Wohnort: Burg Drakenheim Gelehrtenturm


Beitrag01.12.2013 21:26

von Drakenheim
Antworten mit Zitat

Zitat:
aus ihrer klar strukturierten, sachlichen Welt

Zitat:
rationale Denkweise

Zitat:
manchmal sogar gefühlskalt


Nein. So jemand schmeißt keine Bücher an die Wand oder führt sich sonst auf wie ein kleines Mädchen. Da widerspricht das Show dem Tell.

Auch danach kommt keine rechte Spannung auf, als sie in den Spiegel gezogen wird. Der Bogen über Karls Missionierungsarbeit, den Ausflug hin zum freudigen Auf-Das-Buch-Stürzen-Und-Weiterlesen ist auch nicht gelungen.

Aber die Kernaussage stimmt. Fantasie ist genauso wichtig für das Leben wie der Blick fürs Wesentliche. "Es ist Zeit für eine Überdosis Fantasie." Das sollte sich jeder ab und zu mal sagen.
Wink
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Nihil
{ }

Moderator
Alter: 34
Beiträge: 6039



Beitrag01.12.2013 21:34

von Nihil
Antworten mit Zitat

In einer Horrorgeschichte kann es nützlich und angebracht sein, gewisse Dinge im Unklaren zu lassen und sie nicht zu erklären. Bei deiner Geschichte stört mich aber, wie bei vielen anderen im Wettbewerb, dass für den Eintritt in die Spiegelwelt keine richtige Begründung geliefert wird. Wie kann das möglich sein? Bei der Erwähnung des alten Antiquariats dachte ich erst an einen Fluch oder Ähnliches, aber das wird nicht gesagt. Auch Karl scheint oder schien ja in der Spiegelwelt gefangen zu sein. Was Karl für ein Typ ist, wüsste ich auch gern genauer. Einerseits ist er der Besitzer des Antiquariats, der diese schrööckliche Schwäche der Menschen, die Phantasiebegabung, in nie gekannter Grausamkeit ausgenutzt hat, indem er Bücher verkaufte; andererseits scheint er eine Romanfigur zu sein, da er ja selbst aus dem Buch kommt. Auch hier weiß man leider nichts Genaues, und das verwirrt. Mich stört außerdem die Übertreibung und dieses aufgesetzte Problematisieren einer ganz normalen Sache, selbst wenn das nur bei einem Charakter auftritt. Aber wenn Claudia das Buch gleich gegen die Wand feuert, nur weil es sie nervt, sich Dinge vorzustellen oder sonst was ... finde ich das übertrieben. Genau so die Drohung, die Freundschaft zu kündigen, wenn ihre Freundin ihr nochmal ein Buch schenken sollte, so ungefähr. Natürlich, das gehört zu den Eigenschaften der cholerischen Claudia, aber sie ist mir damit schlicht zu unsympathisch, um ihr Schicksal gern und interessiert zu verfolgen.
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Zauberstift
Geschlecht:weiblichHonigkuchenpferd

Alter: 44
Beiträge: 389



Beitrag03.12.2013 10:02

von Zauberstift
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Die Idee ist echt klasse. Toll, wie du den Handlungsstrang gesponnen hast.
Mir erschliesst sich nur nicht warum Claudia sooo wütend wird. Ich finde es seltsam, nur weil das Buch ihr nicht zusagt. Die vielen Adjektive verkünsteln den Text leider. Den Teil mit der Fliege finde ich genial!

Umsetzung Vorgaben:9 Federn
Plot: 8 Federn
Schreibstil: 4 Federn

Du bekommst von mir 7 Federn
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Duffydoof
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 34
Beiträge: 121
Wohnort: Municia


Beitrag03.12.2013 11:52

von Duffydoof
Antworten mit Zitat

Eine andere Welt, eine Geschichte und eine Prämisse, die sich zeigen lässt.
Die Umsetzung der Aufgabenstellung entspricht auch ziemlich allen Vorgaben.
Nur der Stil ist nicht ganz mein Ding.


_________________
Es trägt nicht immer faulende Früchte, wenn man einem zweifelnden Rebellenbaum Sonnenstrahlen schenkt.

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nebenfluss
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5982
Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
Podcast-Sonderpreis


Beitrag03.12.2013 15:50

von nebenfluss
Antworten mit Zitat

Da weht ein deutlicher Hauch Michael Ende durch den Text.
Ich kommentiere normalerweise keine Jugendgeschichten. Falls dieser Text als eine gedacht ist.

Trotzdem kann ich ja meinen Eindruck wiedergeben.

Die Idee ist in Ordnung, das Ende aber vorhersehbar.
Den Charakterunterschied zwischen Claudia und Eva leuchtet mir prinizipiell ein, Claudias Wut und Dogmatismus wirken auf mich aber aufgesetzt.
Der Spiegel ist als Überträger OK, aber es hätte auch etwas anderes sein können (soll heißen: Claudia hätte, außerhalb des Wettbewerbs, auch in das Buch 'fallen' können).
Erster/letzter Satz: Mission erfüllt, aber mehr auch nicht.

Der Text ist also OK, aber reißt mich sozusagen in keiner Disziplin vom Hocker. Somit gibt's die Durchschnittswertung: fünf Federn.

LG


_________________
"You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson)
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