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Wenn du dies liest [Prosa]

 
 
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sleepless_lives
Geschlecht:männlichSchall und Wahn

Administrator
Alter: 58
Beiträge: 6476
Wohnort: München
DSFo-Sponsor Pokapro und Lezepo 2014
Pokapro VI Weltrettung in Gold


Beitrag24.11.2013 22:00
Wenn du dies liest [Prosa]
von sleepless_lives
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Wenn du dies liest, bin ich in der Welt hinter den Spiegeln.

Die Entscheidung zu gehen, ist mir nicht leicht gefallen, aber nachdem ich am elften November letzten Jahres zum ersten Mal die Tür bemerkte, ging eine unwiderstehliche Faszination von dieser anderen Welt aus. Es ist dunkel hier den ganzen Tag, es fehlt die Sonne, aber, wie du weißt, war sie mir zuwider geworden, ihre aufdringliche Freundlichkeit, die so so einherging mit der Grenzüberschreitung der Menschen. Ich habe eine Taschenlampe mitgenommen und sie ist mir genug Licht.

Wohlgeordnet ist alles hier, handlich und überschaubar. Es fehlt die Weite und das könnte mir nicht willkommener sein. Wenn ich mich aufrichten will, ist Vorsicht gebeten, weil eine metallene Stange über den dunklen Himmel gezogen ist, doch es bleibt Platz daneben, um über die hölzernen Dielen dieser Welt ein paar Schritte entlang zu spazieren. Ich scheine der einzige Mensch hier zu sein, nur einer winzige braune Spinne begegne ich manchmal. Ich grüße sie freundlich und anders als in der Welt da draußen, winkt dieses Lebewesen nur einmal flüchtig mit einem seiner acht Beine und zieht seines Weges.  

Den größten Teil des Tages sitze ich hier und denke nach. Über die Welt. Über die Existenz. Was wir sind und wie man aussehen würde, wenn man sich von der anderen Seite aus sehen könnte. Wenn ich hungrig werde, esse ich ein paar belegte Brote. Ich habe eine große Anzahl davon mitgebracht, außerdem Tee in einer Thermosflasche und ein paar Äpfel für die Gesundheit.

Wenn ich müde werde, schlafe ich ein und erwache, wenn es genehm ist, ohne dass eine Weckuhr oder die Morgendämmerung mich mahnen würde. Manchmal höre ich ein leises Rauschen, wenn ich das Ohr fest an den Boden presse. Es kommt mir vor, wie das flüsternde Auf- und Abschwellen einer Meeresbrandung und ich denke das irgendwo im namenlosen Dunkel ein Miniatur-Ozean sein muss nicht größer als eine Waschschüssel. Ich stelle mir vor, wie zierliche Segelschiffe ferne Länder ansteuern unter einem ewig finsterem Horizont. Ich hebe die Hand, schwenke eine Taschentuch wie eine Fahne im Wind zum Abschiedsgruß, denn ich habe kein Verlangen mit ihnen zu segeln. Ich bin schon dort, wo ich sein will.   

Einzig der süßliche Geruch, der an Mottenkugeln erinnert, stört mich manchmal. Doch ich bin mir gewiss, dass ich mich schon bald an ihn gewöhnen werde und ihn nicht mehr wahrnehme.

Wenn du dies liest, bist du in der Welt hinter den Spiegeln.

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Existerman
Geschlecht:männlichPrototyp
E

Alter: 23
Beiträge: 189
Wohnort: Berlin


E
Beitrag25.11.2013 02:23

von Existerman
Antworten mit Zitat

Sorry, aber mich spricht der Text so gar nicht an. Es existiert keine Handlung, es wird einfach nur vage die Welt beschrieben. Und ein Bild entsteht dabei leider auch nicht. Am Ende steht der letzte Satz dann ziemlich zusammenhangslos und dient nur zur Abrundung und Erfüllung der Regeln. Zwar gefällt mir die Idee, dass von beiden Seiten aus immer der andere in der "falschen" Welt ist, aber der Kontext fehlt für mich.
3 Federn.
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KeTam
Geschlecht:weiblichUngeduld

Alter: 49
Beiträge: 4947

Das goldene Gleis Ei 1
Ei 10 Ei 8
Pokapro und Lezepo 2014


Beitrag25.11.2013 19:54
Re: Wenn du dies liest [Prosa]
von KeTam
Antworten mit Zitat

Guy Incognito hat Folgendes geschrieben:
Manchmal höre ich ein leises Rauschen, wenn ich das Ohr fest an den Boden presse. Es kommt mir vor, wie das flüsternde Auf- und Abschwellen einer Meeresbrandung und ich denke das irgendwo im namenlosen Dunkel ein Miniatur-Ozean sein muss nicht größer als eine Waschschüssel. Ich stelle mir vor, wie zierliche Segelschiffe ferne Länder ansteuern unter einem ewig finsterem Horizont.


Da sind so kleine Leckerlies in deinem Text und auch Bilder, Stimmungen, Staubige Dunkelheit, die mir einfach gefallen.

Und erst hab ich gar nicht kapiert, wo dein Prota sich befindet! Das macht die Sache ja gleich noch besser, echt das ist mal eine schöne Idee.
Richtig gut, der ernste Tonfall, ja und er hat sich sogar Brote mitgenommen! Herrlich! Laughing
Ich mag deinen Protagonisten, würd ihn gern mal da besuchen. Meine Kinder sitzen auch gerne in Schränken, manchmal muss ich da mit.
Ist eigentlich schön, so in einem Schrank zu sitzen! lol

Dein Text ist einer meiner absoluten Favoriten!

smile
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Rainer Zufall
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 70
Beiträge: 801

Pokapro und Lezepo 2014


Beitrag26.11.2013 08:10

von Rainer Zufall
Antworten mit Zitat

Hallo,
wenn du deine Deckung wieder öffnen darfst, dann lies deinen Text noch einmal, da haben sich ein paar Fehlerchen eingeschlichen. Fände ich schade, wenn die drin blieben.
Ich fand das sehr spannend, was ihr so alles aus der Vorgabe machen würdet. Bei deinem Text hätte ich mir gewünscht, dass ein bisschen mehr passiert. Die Hauptfigur landet ja eigentlich nur in so einer Art Schrank. Und diese Situation wird beschrieben. Das aber sehr ordentlich. Die Äpfel für die Gesundheit mochte ich.
Naja, sieh es als Geschmack, ich mag halt Horror oder unerwartete Wendungen, von daher hätte ich noch auf irgendeinen Dreh gehofft. Aber ich weiß ja selbst, wie unglaublich schwer es ist, innerhalb kürzester Zeit eine ganz Geschichte auszubauen. Also von daher sowieso Hut ab.
Nur die Wendung am Schluss will mir nicht gefallen. Das hatte für mich keine Logik.
Viele Grüße
Rainer
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Kateli
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 47
Beiträge: 256
Wohnort: D-Süd
Das goldene Gleis


Beitrag26.11.2013 18:02

von Kateli
Antworten mit Zitat

Ein Abschiedbrief aus dem Jenseits?
Wer ist denn nun drinnen, wer draußen? Eine Frage der Perspektive. Das steckt für mich in den gespiegelten Sätzen am Anfang und am Schluss - nicht weniger, aber auch nicht mehr.
Habe aber hier beim Lesen das Gefühl, nicht alles zu verstehen, auch beim zweiten und dritten Mal nicht. Es gibt Andeutungen, Hinweise auf einen Suizid, auf Depressionen, auf den Tod (süßlicher Geruch = Verwesung?) - wie aber passt das Fresspaket mit den gesunden Äpfeln dann ins Bild?
Ganz sicher hast du dir was dabei gedacht, und ich bin wirklich gespannt auf die Auflösung - falls sie denn kommt und ich nicht als einzige so gewaltig auf dem Schlauch stehe. Der Miniaturozean in Waschschüssel-Größe gefällt mir und die gleichförmige, ruhige, unaufgeregte Erzählweise, die sehr gut zu dem passt, was ich inhaltlich herauszulesen glaube. Leider sind dafür hier und da ein paar Fehlerchen durchgerutscht, fehlende Buchstaben und dergleichen, doppelte Wörtchen, nichts Schlimmes, wäre bei mehr Zeit wohl eliminiert worden.
Liest sich schön, lässt mich aber etwas ratlos zurück ...

LG
Nina


_________________
Zombies just want hugs
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bordo
Geschlecht:männlichWortedrechsler
B


Beiträge: 83



B
Beitrag26.11.2013 19:31

von bordo
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Hallo,

Die ersten Absätze gefallen mir nicht, das ist mir irgendwie zu viel Geschwätze. Die Sätze reißen mich nicht mit ... Wink
Zitat:
Wenn ich mich aufrichten will, ist Vorsicht gebeten, weil eine metallene Stange über den dunklen Himmel gezogen ist, doch es bleibt Platz daneben, um über die hölzernen Dielen dieser Welt ein paar Schritte entlang zu spazieren. Ich scheine der einzige Mensch hier zu sein, nur einer winzige braune Spinne begegne ich manchmal. Ich grüße sie freundlich und anders als in der Welt da draußen, winkt dieses Lebewesen nur einmal flüchtig mit einem seiner acht Beine und zieht seines Weges.

Die Metaphern greifen nicht, sie stoppen den Lesefluss, und ich muss unnötig lange über mich nachdenken. Es stimmt zwar, dass man bei einem kurzen Text genauer auf die Sätze eingehen kann/sollte, aber wenn der Satz für den man zum Verstehen länger braucht, nicht beeindruckt, ist das enttäuschend ... Tut mir leid!
Zitat:
Was wir sind und wie man aussehen würde, wenn man sich von der anderen Seite aus sehen könnte.
Der Satz gefällt mir. Fazit: Eher unter 5 Federn.
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Jack Burns
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 54
Beiträge: 1443



Beitrag26.11.2013 23:28

von Jack Burns
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Der Stil gefällt mir, allerdings erzeugt der Text in mir eher den Eindruck, in einem Schrank zu leben.
Sollte das so?


_________________
Monster.
How should I feel?
Creatures lie here, looking through the windows.
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Piezke
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 37
Beiträge: 132



Beitrag26.11.2013 23:55

von Piezke
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Die wirkliche(?) Welt kommt interessanter rüber als die Spiegelwelt. Dem Protagonisten war sie offenbar zu freundlich. Die Spiegelwelt hingegen könnte tatsächlich das Kellerloch oder der Dachverschlag eines Kummerleiders sein.

Die Beschreibung der Spiegelwelt habe ich nicht ganz verstanden. Metallstange und Dielen waren zu dünn, um ein starkes Bild zu zeichnen.
Inhaltlich habe ich eine Frage:
Zitat:
ihre aufdringliche Freundlichkeit, die so so einherging mit der Grenzüberschreitung
Welche Grenzüberschreitung? Dringen die Menschen zu sehr in die Komfortzone des Protagonisten ein? Das würde ich deutlicher herausarbeiten.

Über die genaue Bedeutung des letzten Satzes grüble ich noch. Ansonsten, ich mag die klare Form.

Die Satzstellung einiger Sätze hat mich rausgerissen:
Zitat:
Es ist dunkel hier den ganzen Tag
"Hier ist es den ganzen Tag dunkel" oder "Es ist den ganzen Tag dunkel hier" liest sich flüssiger.
Zitat:
Wohlgeordnet ist alles hier, handlich und überschaubar
"Hier ist alles wohlgeordnet" Deine Satzstellung legt für mich nahe, dass ein "aber" folgen sollte.
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Akiragirl
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Beitrag27.11.2013 00:03

von Akiragirl
Antworten mit Zitat

Liebe/r FFF-Teilnehmer/in!

Aufgrund von chronischem Zeitmangel kann ich diesmal leider nur kurze Kommentare, stichpunktartige abgeben. Ich habe jedoch jeden Text mindestens zweimal gelesen und mich um annähernd objektive Kriterien bemüht. Pluspunkte gab es für eine originelle Umsetzung des Themas, interessante Figuren, einen guten Stil und Geschichten mit richtigem Anfang und Ende sowie einem klar erkennbaren Verlauf/Spannungsbogen. Abzüge dagegen für allzu viele Fehler im Text (ein paar sind verzeihbar beim FFF), stereotype Darstellungen, Logikprobleme oder „unrunde“ Geschichtsfragmente. Bei alldem habe ich die knappe Zeit immer versucht im Hinterkopf zu behalten.

Zur Geschichte „Wenn du dies liest“:
+ sicher geschrieben
+ Themenumsetzung klar erkennbar
- Geschichte hatte für mich keine Aussage
- was fasziniert ihn genau an der Spiegelwelt? Wurde für mich nicht klar
- Geschichte endet im Nichts
Bewertung: 4 Federn.

Meine Durchschnittswertung war: 4,7 Federn

Liebe Grüße
Anne


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"Man bereut nicht, was man getan hat, sondern das, was man nicht getan hat." (Mark Aurel)
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nebenfluss
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Beiträge: 5982
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Beitrag27.11.2013 15:37

von nebenfluss
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Ein Beitrag, der vor allem durch seine Konsequenz besticht: Mit dem Leser wird Versteck gespielt, der Schein der Taschenlampe willkürlich mal hier-, mal dorthin gerichtet, ansonsten wird im Dunkeln herumgetappt und ins Nichts hineingedacht.

Nicht gerade der letzte Schrei, diese begehbaren Kleiderschränke mit Spiegeltüren. Nicht im Schlafzimmer und, was mich angeht, auch nicht im FFF. Seit ich den Schauplatz identifiziert habe, bin ich hin und her gerissen, ob ich diesen Mikrokosmos, diese 'Welt für sich' adäquat behandeln soll, wo sich andere auf die Suche nach einem Paralleluniversum gemacht haben.

Ich konnte den Eindruck nicht loswerden, dass du hier fast schon genüsslich den Stinkefinger ausgefahren hast dem Thema gegenüber; ein Gedanke, der mich übrigens beim Lesen durchaus amüsiert hat.
In der kürzesten Prosa des Wettbewerbs beschränkt sich die Darstellung der 'Andersartigkeit' dieser Welt wiederum auf wenige Zeilen.
Den ersten und letzten Satz finde ich nicht schlecht; da die Perspektive nicht festgelegt ist, spielt es nicht einmal eine Rolle, wo sich der Text befindet – der letzte Satz stimmt immer.

Ich gehe davon aus, dass sich der Schrank beim Prota zu Hause befindet, warum hat er dann die Tür erst irgendwann bemerkt? Warum am 11.11. bzw. ist nicht interessanter, an welchem Datum er den Entschluss gefasst hat, in den Schrank zu gehen? Ich nehme mal an, es war so gemeint, dass er am 11.11. die Grenze überschritten hat, um der Grenzüberschreitung der Menschen zu entkommen. Das könnte heißen: weit mehr als nur ihrer aufdringlichen Freundlichkeit, sondern auch der Polonaise, Geschunkel, Saufgelage und was in den Hochburgen der Narren sonst so über den Unlustigen hereinbrechen kann. Wie die Abneigung gegen Sonnenlicht reinpasst, ist schwer zu sagen; der November scheint für eine Flucht davor der falsche Monat. Vielleicht soll ich doch an die Kinderlaternen beim St.-Martins-Umzug denken und nicht an den Beginn der Kampagne? So rätsele ich ein bisschen an diesem Datum rum und fühle mich, mangels zusätzlicher Hinweise deinerseits doch nur selbst zum Narren gehalten.

Dass sich dein Prota auch von der Hygiene verabschieden möchte, ist bedauerlich. Da er aber offenbar nicht im Schrank eingesperrt ist, wird er schon noch zur Vernunft kommen. Die belegten Brote haben bis zum Rosenmontag ihr Haltbarkeitsdatum vielfach überschritten. Er muss raus, wahrscheinlich nachts, neue Brote schmieren und wird nicht wiederstehen können, sich zumindest die Hände zu waschen.

Der Idee der zierlichen Segelschiffe und der Frage, wie man ein Taschentuch wie eine Fahne im Wind schwenkt, bin ich nicht intensiver nachgegangen.

Letzten Endes wirkt das Ganze wie eine Persiflage, nicht zuletzt dadurch, dass der diffuse Konflikt (wobei der Begriff hier zu hochgegriffen ist) schon gelöst ist, der Prota nicht unzufrieden oder gar in einer Notlage. Spannend ist das natürlich nicht gerade.
Gut reinversetzen konnte ich mich in deinen Prota bei diesem Rumsitzen, über die Existenz nachdenken usw., denn in dieser Situation war ich im FFF auch und einige andere ebenso. Bei manchen hat diese Grübelei sogar zu Geschichten geführt, die sie dann aufgeschrieben haben. Bei dir ist das insgesamt dünn geraten. Da trotz der Kürze auch noch diverse Flüchtigkeitsfehler im Text sind, bist du mit fünf Federn wohl passabel bedient. Verdient eben durch die irgendwie doch originelle Idee, Anfang und Ende sowie den Eindruck, dass du generell mit Sprache gut umzugehen weißt.

LG


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Constantine
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Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag27.11.2013 16:25

von Constantine
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Der Text ist handwerklich ok.

Der 1. und letzte Satz der Geschichte sind mMn nicht den Vorgaben entsprechend umgesetzt.
In der Geschichte befindet sich die Parallelwelt hinter einer Tür. Wo ist die Umsetzung des Spiegel-Themas?
Die Parallelwelt zeichnet sich durch eine ganztägige Dunkelheit, Holzdielen und dumpfen Geräuschen aus. Den gleichen Effekt bekomme ich, wenn ich z.B. die Rollläden ganz runter lasse oder mich auf einem dunklen Dachboden verkrieche. Leider fand ich die hier beschriebene dunkle Parallelwelt wenig überzeugend.

Die Befederung liegt im Vergleich zu anderen Beiträgen im unteren Drittel.
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Kissa
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 630
Wohnort: Saxonia
Der silberne Spiegel - Lyrik Silberne Neonzeit


Beitrag27.11.2013 21:24

von Kissa
Antworten mit Zitat

Hallo!

Du hast mich mitgenommen in deine Parallelwelt und hast mir ein klein wenig von deinem Leben erzählen können. Der süßliche Geruch jedoch macht mir Sorgen, und was du essen wirst, wenn deine Vorräte aufgezehrt sind. Werden wir sterben?
Ich gehe zurück; ich will noch nicht ... Komm doch nach!

Alles Liebe
Kissa

PS: Eine tolle Geschichte hast du dir ausgedacht (um mich mit nach drüben zu locken; außerdem liegt hier die Würze in der Kürze ...)!
Und - Da ich leider keine Prosaistin bin, überlasse ich es den dahingehend versierten Lesern die fachlichen Aspekte der Geschichte zu beurteilen!
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Drakenheim
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Alter: 44
Beiträge: 389
NaNoWriMo: 50166
Wohnort: Burg Drakenheim Gelehrtenturm


Beitrag27.11.2013 22:28

von Drakenheim
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Bin ich böse, wenn ich behaupte, das klingt wie die Beschreibung der Kammer hinter der Spiegeltür? Ja, oder?

Ich kann das alles nachvollziehen, das mit der aufdringlichen Sonne, die Gemütlichkeit eines dunklen Himmels. Freundlichkeit zu Spinnen. Rückzug in eine Welt ohne Menschen und Wecker/Termine.

Mich reißt der Text leider trotzdem nicht mit.
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Gast







Beitrag29.11.2013 11:59
Interessante Beschreibung über die Welt hinter den Spiegeln
von Gast
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Wie kams eigentlich dazu? Einge gute Möglichkeit die Geschichte weiterzuführen.
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Einar Inperson
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1675
Wohnort: Auf dem Narrenschiff


Beitrag29.11.2013 22:12

von Einar Inperson
Antworten mit Zitat

Hallo Autor hinter dem Spiegel.

Ich werde in meiner Bewertung keine kleinen Fehler, Logikbrüche oder einen etwas plötzlichen Abschluss der Geschichte etc. negativ einfließen lassen. Erfahrene FFF-Teilnehmer haben hier einfach Vorteile in der Schreibökonomie. Bewerten möchte ich, wie die Geschichte auf mich gewirkt hat. Also eine rein subjektive Leser-Bewertung.


Was Deinen Beitrag angeht, stört mich sehr viel daran. Und trotzdem, ich kann gar nicht sagen warum, gefällt er mir, auch nach mehrmaligem Lesen.

6 Federn


_________________
Traurige Grüße und ein Schmunzeln im Knopfloch

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Einar Inperson in Anlehnung an Aris Kalaizis

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Gast







Beitrag30.11.2013 12:21

von Gast
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Hallo,

Nun, dein Text hat den Vorteil, dass man sich alles Mögliche drumherum denken kann, man kann deine Hinweise verschiedenen Deutungsebenen locker anpassen, aber ich hätte gern die Idee, also deine Idee dahinter deutlicher gehabt. Denn so bin ich nicht in deiner Welt hinter den Spiegeln, sondern ... in meiner. Die Stullen kommen mir wie Grabbeigaben vor, das Ich scheint eher zwischen zwei Welten fest zu hängen ... zu mehr Kommentar reicht es heute nicht.
LG
Lorraine
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Piratin
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 58
Beiträge: 2186
Wohnort: Mallorca
Ei 2


Beitrag30.11.2013 18:21

von Piratin
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Hallo Inko,

eine knapp gehaltene Geschichte, bei der ich leider nicht erfahre, wie der Prota dorthin gelangt ist und wie er bewußt diese Situation herbeiführen konnte, denn das war wohl seine Absicht, sonst hätte er die Nachricht nicht hinterlassen.
Viele Grüße
Piratin


_________________
Das größte Hobby des Autors ist, neben dem Schreiben, das Lesen.
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Lapidar
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Beiträge: 2699
Wohnort: in der Diaspora


Beitrag01.12.2013 11:04

von Lapidar
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Jemand, der sich aus der Weite der Realität ausklinkt. Sich selbst beschränkt in eine Schachtel sozusagen. Interessante Idee und wenn ich mal meinen eingeborenen Logiksinn außen vor lasse, der sich fragt, wie lange eine Thermoskanne Tee und belegte Brötchen jemanden am Leben erhalten können.. und wo und wie er aufs Klo geht..   finde ich vor allem der ganz gegen Ende implizierte Geruch der Verwesung (süßlicher Geruch.. wobei Naphtalin nicht süßlich riecht sondern einfach ekelig..*klugscheiß* oder der Stagnation (wenn wir bei den Mottenkugeln bleiben)

_________________
"Dem Bruder des Schwagers seine Schwester und von der der Onkel dessen Nichte Bogenschützin Lapidar" Kiara
If you can't say something nice... don't say anything at all. Anonym.
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Nihil
{ }

Moderator
Alter: 34
Beiträge: 6039



Beitrag01.12.2013 11:27

von Nihil
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Die Spiegelung des Anfangssatzes macht wenig Sinn, weil der Erzähler doch die ganze Zeit die Spiegelwelt beschreibt und deshalb nicht beide an ein und demselben Ort sein können. Anders wäre es gewesen, wenn du auch die Präposition geändert hättest, sodass der/die Angesprochene „vor“ den Spiegeln bleibt. Ansonsten suche ich noch nach einem Witz, den ich irgendwie übersehen haben könnte.
(Damit du meinen Kommentar verstehst, lasse ich das stehen, ansonsten bitte überlesen. Ich war doof und der Morgen früh.)
Denn die Spiegelwelt ist ein stinknormaler Dachboden. Vielleicht soll die Banalität dieses Raumes auch absichtlich mit den affektierten Gedanken des Erzählers konkurrieren. Die Sonne erinnert ihn an die Grenzüberschreitung der Menschen? Er nimmt Äpfel „für die Gesundheit“ mit (sehr naiv)? Und er geht in die Spiegelwelt, um über die Existenz an sich nachzudenken? Meine Fragen sind nur indirekte Kritik an dir als Autor, weil sie natürlich zu dem Charakter im Text gehören. Der ist mir aber so unsympathisch, dass ich das trotzdem anmerken möchte. Andererseits funktioniert die Geschichte ohne seine überhebliche Schrulligkeit auch nicht, weil er die ganze Zeit mit seinem Spiegelbild redet. Die Idee, einen ganz alltäglichen Raum den ganzen (zu erwartenden) Fantasywelten entgegen zu stellen, finde ich gut und interessant. Was mich nur daran stört, ist die Tatsache, dass der Protagonist es selbst nicht erkennt oder partout nicht erkennen will, wo er sich befindet und das scheint mir vor allem daran zu liegen, dass du als Autor die Wendung in der Pointe präsentieren möchtest, das ist unnötig. Der etwas banale Inhalt, der über Beschreibung und das schon kritisierte Gesülze nicht hinausgeht, verhindert eine höhere Bewertung.
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Mardii
Stiefmütterle

Alter: 64
Beiträge: 1774



Beitrag01.12.2013 16:33

von Mardii
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Leider habe ich nächste Woche ein volles Programm und werde nicht mehr dazu kommen, angemessene Kommentare unter jeden Beitrag zu schreiben. Ich möchte aber gerne meine Bewertung abgeben, da die Wettbewerbsleitung angemerkt hat, einige Texte hätten zu wenig Feedback. Das versuche ich mit moderaten Federn auszugleichen. Im Zweifel und bei Interesse schreibe ich euch gerne auch etwas unter eure Texte oder schicke euch eine PN. Meldet euch einfach.

_________________
`bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully
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Merope
Geschlecht:weiblichKlammeraffe


Beiträge: 715
Wohnort: Am Ende des Tals
Der Goldene Käse


Beitrag01.12.2013 18:12

von Merope
Antworten mit Zitat

Was mir gefällt:
Die Sprache

Was ich vermisse:
Ein Aha-Erlebnis, irgendetwas Dynamisches
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Fleur de Sol
Geschlecht:weiblichWortedrechsler


Beiträge: 58
Wohnort: Im Geiste überall


Beitrag01.12.2013 20:55

von Fleur de Sol
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Dein beschreibender Sprachstil und die Enge hinter dem Spiel haben mich leider nicht überzeugt. Ich bin kein Stück neugierig ..., eher erschrocken, dass Dein Prota sich dahin zurückziehen will.
Fleur


_________________
„Alles Gelingen hat sein Geheimnis, alles Mißlingen seine Gründe.“(J.Kaiser)
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