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Dieses Werk wurde für den kleinen Literaten nominiert Am Strom (Außer Konkurrenz)

 
 
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Zinna
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Beitrag24.11.2013 22:10
Am Strom (Außer Konkurrenz)
von Zinna
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.

Am Strom


Fährmann, hol über!

Ich warte nicht gern!
Die krumme Weide wiegt den Schopf,
ihr Käuzchen nickt dazu:
In seinem Spiegel glänzt nur er.
Die Taschen schwer,
so leicht wird er ersaufen…

Mein Stein trifft nur den Stamm.

Ein Ruder teilt den Strom, die Wellen …



Ein Ruder teilt den Strom, die Wellen …

Es ist soweit.
Der alte Kauz, hat er nicht Recht?
Mein Mantel musste Kaschmir sein,
der diese Schauer mir nicht nimmt.
Ich schenke ihn dem Baum, behalte
einen Groschen in der Hand,
im Mund die Bitte:

Fährmann, hol über!

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Aranka
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A
Beitrag08.12.2013 20:36

von Aranka
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Ganz spontan, du unbekannter Autor, das gefällt mir. Der Text hätte von mir durchaus eine Menge Federn bekommen. Kommentar folgt morgen. Bin erst mal begeistert. Gruß Aranka

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gold
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Beitrag08.12.2013 21:29

von gold
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liebe Zinna,

ein sehr interessantes Gedicht! Macht Lust, mich demnächst damit näher zu beschäftigen, auseinander zu setzen.
Schade, dass es disqualifiziert wurde. Es hätte es sonst bestimmt auf eine Stufe des Siegertreppchens geschafft!!!Daumen hoch

Liebe Grüße
gold


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Stimmgabel
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Beitrag08.12.2013 22:17

von Stimmgabel
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-


Hallo Zinna,

[ hallo liebe Jury ],


ein exzellentes Gedicht, dass mMn nicht nur die Vorgaben eindeutig erfüllt – umso mehr in einer sehr interessanten Frische seinen tonalen Duktus zwischen Leichtigkeit und Ernsthaftigkeit wechselt.

* Die umrandenden (Vorgabe) Zeilen sind außerdem fließend mit dem Inhalt verwebt (also keine künstlichen Krückstöcke Wink).

* Die Spiegelfläche ist hier quasi der Charon ( ... Antlitz, Synonym für den Todesgang), in dem sich LI reflektierend in seinerselbst (ver)ändert.

* Und der Chiasmus ist im Text gewortet (Wortespiel), wie auch inhaltlich integriert umgesetzt.

MMn ein Gedicht, dass allemal das Siegertreppchen erklommen hätte.

So auch meine ernsthafte Frage an das Juryteam:

wie kann man nur solch einen Text ausschließen – hierzu bitte ich doch um eine konkrete, öffentliche Stellungnahme (für den Ausschluss). Denn:  der Jury sollte doch die eigene Themenvorgabe klar (gewesen) sein, oder ??? wink


Nun noch einige, textbelgende Gedanken zum Thema Chiasmus, hier im Text:
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Am Strom


Fährmann, hol über!

Ich warte nicht gern!
Die krumme Weide wiegt den Schopf,
ihr Käuzchen nickt dazu:
In seinem Spiegel glänzt nur er. ....... | * Chiasmus Beginn: z.B.: Im Antlitz des Todes / Totenschippers Charon wird gewiss,
Die Taschen schwer, ......................... | dass materieller Reichtum einzig die Taschen/das Äußerliche füllt – dagegen das Leben
so leicht wird er ersaufen … ............. | in seiner inneren Reichheit verarmen kann, wie eben auch nicht vor dem Tod schützt.
Mein Stein trifft nur den Stamm. ....... |_ ... in der Konklusio: mehr als ein Stein den Stamm treffen kann, verbleibt nicht.

Ein Ruder teilt den Strom, die Wellen …



Ein Ruder teilt den Strom, die Wellen …

Es ist soweit.
Der alte Kauz, hat er nicht Recht?
Mein Mantel musste Kaschmir sein,
der diese Schauer mir nicht nimmt.
Ich schenke ihn dem Baum, behalte
einen Groschen in der Hand,
im Mund die Bitte:

Fährmann, hol über!

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

zu *

In seinem Spiegel glänzt nur er.
Die Taschen schwer,
so leicht wird er ersaufen …

Mein Stein trifft nur den Stamm.


Der Chiasmus (diese 4Zeilen) wird hier mit dem Wortespiel (und ebenso thematisch kontextal)
/ Die Taschen schwer, // so leicht wird er ersaufen … /

mMn kongruent umgesetzt, da über die (materielle) Schwere der Taschen die ironische Folgerung gegenübergestellt wird, nämlich damit leicht den inneren Wert des Lebens aus dem Auge zu verlieren. / ... zum anderen wird in dieser Aussage eindeutig der chiasmisch antithesische Gedanke umgesetzt.


---------------------------------------------------------------------------------------------------------

Stimmgabel - Resümee:


Ich meine, dass genau dieser Text für eine nachträgliche Leser-Bewertung in den Wettbewerb nachträglich aufgenommen werden sollte, müsste – muss !!!. (Regeln sind nunmal auch dafür da, in Ausnahmefällen geändert zu werden, da hier mMn ein echter Jury-Fehlgriff vorliegt – klar, mM / ... kann ja mal passieren, kann man dann aber auch wieder bereinigen - zumindest doch hier im Forum Smile )

Und: ich wäre natürlich dabei, hier nochmal kommentierend nachzubefedern !!!


einen lieben Gruß, Stimmgabel


-


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Maria
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Beitrag08.12.2013 22:24

von Maria
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hossa. danke Stimmgabel!

gibt's hier noch weitere Meinungen?


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Aranka
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Beitrag08.12.2013 23:28

von Aranka
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Hallo Maria,

da du nachfragst: ich überlege durchaus auch, an welcher Wettbewerbsvorgabe der Text gescheitert ist. Kann es mir auf Anhieb nicht erklären.

Es sollte doch wohl nicht der Chiasmus sein. Wenn ich da vergleichend schaue, was in dem Punkt zugelassen wurde... Er ist für mich in diesem Text vorhanden und zwar sehr ordentlich eingearbeitet. Er ergibt sich sehr natürlich aus dem Inhalt.

Genauer kommentieren werde ich morgen mit etwas mehr Zeit, aber was ich durchaus heute schon sagen kann: es ist ein guter Text, dem ich bestimmt einige Federn verpasst hätte.

Ich denke, die Autorin hat eine Begründung der Juryentscheidung vorliegen.
Die Jury hat ihre Arbeit getan und ich bin sicher, sie hat sie gewissenhaft getan. Und ich will hier nicht "blind" gegen die Juryentscheidung, die ich nicht kenne, etwas sagen. Mir geht es nicht um diese Entscheidung, auch nicht daran zu rütteln, sondern darum, der Autorin eine Rückmeldung zu geben, zu diesem Text, den sie unter den gleichen Bedingungen geschrieben hat, wie die anderen Teilnehmer.

Daher finde ich es gut, dass die Texte außer Konkurrenz drinstehen und dass es uns ja allen möglich ist, den Autoren einen Kommentar dazulassen.

Hallo Zinna, soviel schon heute, dir ist da in zwei Stunden ein feiner Text gelungen und ich kann mir auch die Enttäuschung vorstellen, aussortiert zu werden. Aber so wie ich dich einschätze, hast du das längst weggesteckt und du kannst jetzt durchaus den Text als solchen sehen und erkennen, dass er echt gut ist. Und das ist doch wahrscheinlich das Wichtigste. Insofern war für dich die Übung nicht vergeblich. Die zwei Stunden haben sich gelohnt.

Morgen mehr. LiebeGrüße Aranka


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Maria
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Beitrag08.12.2013 23:42

von Maria
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Liebe Zinna, liebe alle,

wir würden uns freuen, wenn ihr euch weiterhin hierzu äußert, bitten aber um Zeit bis morgen. Hoff das ist erstmal okay wink


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dürüm
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Beitrag09.12.2013 00:01

von dürüm
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Nur meine unwesentliche Lyrikanfängermeinung ..

wenn mein "Pseudochiasmus" akzeptiert wurde, sollte dieser Chiasmus ebenfalls zur Teilnahme qualifizieren.

Neben "Sabine" wäre dieses Gedicht eines meiner Favoriten gewesen.

Aber Jurys sind auch nur Menschen und können sich irren.

Ich plädiere für nachträgliche Qualifizierung.

Gruß
Kerem


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MrPink
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Beitrag09.12.2013 00:33

von MrPink
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Ich möchte zuerst mal wissen, warum es disqualifiziert wurde. Das Gedicht nachträglich in den Wettbewerb aufzunehmen, halte ich für problematisch. Hier stehen schon Kommentare, die erkennen lassen, wie es befedert würde. Das ist eine ganz andere Situation. Die Anonymität ist nicht mehr gegeben. Ob das ein Vor- bzw. Nachteil wäre weiß ich nicht.

Sollte die Disqualifikation nicht gerechtfertigt sein, kann man sich entschuldigen, evtl. einen Trostpreis? Sowas kann ja passieren, in diesem Fall blöd für Zinna. Beim nächsten Mal trifft´s wen anders.

Ach ja, das Gedicht gefällt mir. Aus den oben genannten Gründen würde ich es aber im Nachhinein nicht mehr befedern. Meine Meinung.


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Aranka
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Beitrag09.12.2013 17:09

von Aranka
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Hallo Zinna,

da lass ich jetzt erst mal das Thema Wettbewerb außen vor und schaue ohne Bedingungen auf deinen Text und auf dass was er mir sagt:

Zitat:
Am Strom

Fährmann, hol über!

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In seinem Spiegel glänzt nur er.
Die Taschen schwer,
so leicht wird er ersaufen…
Mein Stein trifft nur den Stamm.

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Ein Ruder teilt den Strom, die Wellen …

Es ist soweit.
Der alte Kauz, hat er nicht Recht?
Mein Mantel musste Kaschmir sein,
der diese Schauer mir nicht nimmt.
Ich schenke ihn dem Baum, behalte
einen Groschen in der Hand,
im Mund die Bitte:

Fährmann, hol über!



Gleich beim ersten Lesen gefiel mir der Zeilenrhythmus. Meist fließen und treibt er „erzählend“ dahin, um so mehr fallen dann die sperrigeren Anfangs- und Schlusszeilen (das LI reflektiert hier) mit aufeinanderstoßenden Betonungen auf.

Zitat:
„Fährmann, hol über!“


Ich gestehe, diese Zeile in genau dieser Satzstellung hatte es mir schon angetan. Die trat mir in einem so bestimmten festen Ton gegenüber und legte gleich offen, worum es ging: Ein Li steht dem Tod (Fährmann) gegenüber, es ruft den Fährmann, es ist bereit?  Und nun folgt ein kurzer Rückblick/Spiegelung und einher geht eine Erkenntnis und eine Veränderung.

Auch gleich nach dem ersten Lesen erschließt sich mir eine „Geschichte“.
Die Charon-Geschichte einmal anders erzählt, heutig, und mit kleinen Feinheiten:

Es musste ein Kaschmir-Mantel sein! Diese Stelle mag ich sehr. Die Erkenntnis im Spiegel des Stroms, der Natur (Käuzchen/Weide) und des Fährmanns, begreift das Li, dass ihm der teuerste Mantel den letzen Schritt nicht abnehmen und auch nicht erleichtern kann. Die Idee, dass es den Mantel (steht hier für alle belastenden Güter) dem Baum schenkt, ist so unerwartet erfrischend und so bildlich; sie gefällt mir.
Diese Stelle ist eine sehr fein gestaltete und wird schon in Strophe 1 vorbereitet:

Zitat:
In seinem Spiegel glänzt nur er.
Die Taschen schwer,
so leicht wird er ersaufen…
Mein Stein trifft nur den Stamm.

Mein Mantel musste Kaschmir sein,
der diese Schauer mir nicht nimmt.
Ich schenke ihn dem Baum, behalte
einen Groschen in der Hand,


Im Spiegel des Stroms/Kauzes/Fährmanns glänzt der Mantel, doch ist er schwer, so wird er den Strom nicht überqueren, und der in ihm wird mit ihm ersaufen. Je erdenschwerer er ist, je leichter wird das Ersaufen sein.
Die Taschen zu leeren und die „Steine“ über den Fluss zu werfen reicht nicht.
[sie treffen nur den Stamm] ein vieldeutiges poetisches Bild.
 
Der Mantel an sich ist schwer. Mit nichts als die Haut und einem „Groschen und einer Bitte“ wird das LI den Strom überqueren. Dieses Leichtsein des LI (hier im Gegensatz zu den schweren Taschen in Strophe 1) ist so schön in den Text inhaltlich eingearbeitet,( also nicht nur mit der Umkehrung der Worte wird der Chiasmus auf syntaktischer Ebene hergestellt), dass es für mich ein gut gemachter Chiasmus auf der Bedeutungsebene ist.
 
Der Text arbeitet noch mal nach: Das Li hat keine Taschen mehr, nur die Hand für den Groschen und der Mund in dem die Bitte aufbewahrt wird. Hier gelingt dem Text etwas recht Schwieriges, das „Nicht-Vorhandensein“ von Ballast aufzuzeigen, durch die Darstellung der Spärlichkeit dessen, was noch da ist. Genau diese Feinheiten überzeugen mich am Text.

Das gleichzeitig hier mit dem alten Groschenmotiv unter der Zunge gespielt wird und wie dieses hier etwas anders eingearbeitet wird, gefällt mir auch gut.

Formal gefällt mir hier die leicht veränderte Kauzzeile. Hier wird die leichte Veränderung während des „Spiegelns im Lebensstrom“ unauffällig eingebaut.

Im Aufbau empfinde ich den Text als sehr stimmig und durchdacht: weder die wiederholenden Zeilen, noch der Chiasmus (dazu gleich mehr) fallen künstlich als reine „Wortfigur“ aus dem Text heraus.

Eine kleine Unsicherheit hatte ich zu Beginn mit der Zeile „Ich warte nicht gern.“ War da nicht sicher, wer da spricht/denkt.

Zinna, ich denke, dir ist da ein wirklich guter Text gelungen. Und der Text braucht keinen Trost und auch keinen Trostpreis. Vielleicht jedoch eine Anerkennung in irgendeiner Form.

Zinna, dir liebe Grüße. Aranka

Damit schließe ich erst mal meinen Kommentar ab.
Über den Wettbewerb, den Chiasmus und wie ich die Ablehnung dieses Textes sehe, schreibe ich gleich noch etwas.


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Aranka
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A
Beitrag09.12.2013 18:53

von Aranka
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Hallo, an alle, die reinschauen:

Bevor ich meine Überlegungen zu diesem Text in Bezug auf den Wettbewerb schreibe, vorab etwas an die Organisation und die Jury.

Ich finde es ganz bewundernswert, dass hier solche Wettbewerbe stattfinden und dass da immer wieder Leute bereit sind, Zeit zu opfern, Ideen zu entwickeln und sich auseinander zu setzen mit Fragen und Problemen, die immer auftauchen. Und immer wird auch mal etwas übersehen, läuft einmal etwas nicht ganz glatt, oder es werden Fehler gemacht und nichts schlimmer, wenn dann nachher alle es besser wissen. Hier war ein tolles Team am Start, alle waren jederzeit da mit unterstützenden Worten und daher soll das hier keine Kritik sein, sondern einfach nur mein „lautes“ Nachdenken …. und zwar

über den „verteufelten Chiasmus“, der hier von Beginn an wohl wie ein „schwerer Kiesel“ im Wettbewerb lag.

Wenn ich Eredors Kommentare unter den Texten lese, und das habe ich sehr aufmerksam getan, dann finde ich da unter 11 von 13 Texten, den Satz:

Zitat:
Einen gängigen Chiasmus kann ich deinem Gedicht leider nicht entnehmen. Aber das ist schon in Ordnung, wir sind da großherzig gewesen.


Ich frage mich nun: Was ist ein „gängiger“ Chiasmus. Wie sieht ein „nicht gängiger“ aus und gibt es den auch und gilt der dann auch? Also schaue ich weiter.

Lediglich den Texten von MrPink und Lorraine wird die Einlösung dieser Wettbewerbsvorgabe bescheinigt.  (Müsste ich jetzt mit den anderen vergleichen, will ich aber nicht, sehe das eh etwas über das „Gängige“ hinaus, im „Literarischen“ meine ich.

Eridor schreibt bei MrPink:

Zitat:
Glückwunsch! Du bist der einzige Autor, der den Chiasmus so umgesetzt hat wie er gedacht und laut Literatur-Definition gefordert war. Hierfür schenke ich dir Respekt. Viel Respekt.


Was heißt: „Ein Chiasmus, wie er „gedacht“ und laut „Literatur-Definition“ gefordert war?

Wer hat ihn sich hier wie gedacht? Und wo bitte finde ich die eindeutige „Literatur- Definition“? Wenn es eine solche gibt, wäre es nett gewesen, die in die Aufgabenstellung mit aufzunehmen?

So haben mit Sicherheit fast alle erst mal Wiki bemüht und sich da durch die Beispiele gewühlt. Und diese Beispiele sind eben auch gar nicht so eindeutig, wie eben auch die „rhetorische Figur“ des Chiasmus in ihrem Gebrauch nicht so ganz eindeutig zu betrachten ist.

Vielleicht wäre es gut gewesen nach den Einsendungen, in denen ja das „Chiasmus-Problem“ deutlich wurde, diese Bedingung herauszunehmen, da ja ansonsten nur zwei Texte drin geblieben wären. Aber das kann man eben immer nachher sagen und hilft nichts. Ich fand daher die „Großzügigkeit“, die die Jury hat walten lassen die einzig senkrechte Lösung. Und genau auf dem Hintergrund des wirklich ganz weit gefassten Verständnisses von „Chiasmusumsetzung“ ist der Ausschluss des betraffenden Textes mit Fragezeichen zu versehen.

Ich denke das Problem lag schon in der nicht eindeutigen Aufgabenformulierung.

Zitat:
Im Gedicht muss ein Chiasmus zum Ausdruck kommen (Bsp. Wo die Regierung kann, da will sie nicht, wo sie will, da kann sie nicht).


„Er muss zum Ausdruck kommen!“

Und das genau tut er auf verdammt unterschiedliche Weise.

A )
Das kann durch eine symmetrische Überkreuzstellung gleichrangiger syntaktischer Einheiten (Wortgruppen oder Satzteile) geschehen, was hier vielleicht unter „gängig“ verstanden wird.

Beispiele:
„Ich schlafe am Tag, in der Nacht wache ich.“ (Satzglieder)
„Die Waffe der Kritik kann allerdings die Kritik der Waffe nicht ersetzen. (Worttausch)

B)
 Der Chiasmus kann sich aber auch in einem längeren Satz verstecken

"In den nächsten Tagen werde ich gewinnen, und wenn ich nicht gewinne, werden die nächsten Tage sehr düster für mich werden" erkennen kann.

C)
 Der Chiasmus kann übrigens auch mit den Buchstaben spielen, wie hier:

"Erst spielten sie am Teich ein Weilchen
Und dann an den Weichteilchen."

Bei dieser Kreuzstellung haben gewissermaßen nur die Buchstaben T und W ihre Positionen im Satz getauscht. (Verblüffung und Witz sind ja auch die Wirkung dieser rhetorischen Figur. Daher äußerst Werbetauglich.)

D)
Nicht immer liegt der Chiasmus auf der syntaktischen Ebene, sondern erscheint da sogar als Parallelismus, und die Korrespondenz der gegenübergestellten Texteinheiten bezieht sich auf der semantischen Ebene.

Beispiel: Ihr Leben ist dein Tod! Ihr Tod [ist] dein Leben!
Friedrich Schiller: Maria Stuart

Also hier die Kombination 'Syntaktischer Parallelismus – Semantischer Chiasmus' ist natürlich (per definitionem) ein Parallelismus. Dennoch erweckt es den Eindruck einer chiastischen Struktur, wenn die syntaktisch einander entsprechenden Glieder semantisch opponieren, wie das im Satz von Schiller der Fall ist.

Es gibt natürlich – durch Verschachtelung – noch kompliziertere Varianten dieses Figurentyps, z.B. in literaturwissenschaftlichen Texten, indem entweder ein syntaktischer Parallelismus mit einem semantischen Chiasmus oder ein semantischer Parallelismus mit einem syntaktischen Chiasmus verknüpft wird.

Das alles zeigt sicherlich, die Problematik der  Aufgabenstellung. Mit der Nennung des Begriffs „Chiasmus“ öffne ich erst einmal die ganze Bandbreite und da bleibt mir nur die Anwendung des „Hexeneinmaleins“:

Aus eins mach neun, aus neun mach keins, das ist das Hexeneinmaleins’. (auch ein Chiasmus)

Ich denke, ein literarischer Umgang mit dem Chiasmus kann nicht ein mechanischer „Überkreuztausch der Wörter“ allein auf der syntaktischen Ebene bedeuten, sondern er fordert den kreativen Umgang mit den Varianten auf syntaktischer und semantischer Ebene.

Und ganau so habe ich auch die großzügigen Zulassungen der Jury verstanden und ich sehe da durchaus mehr als nur zwei Texte, die einen Chiasmus umsetzen.

Jetzt zum Text von Zinna:

Ich kenne die Begründung der Jury nicht, vielleicht war es ja auch gar nicht der Chiasmus. Sollte es jedoch dieser sein, hätte man ihn (nur meine Sicht) auch großzügig händeln sollen und zulassen.

Das ist jetzt zu spät. Eine Nachqualifizierung kann ich mir nur schwer vorstellen, da  ja die Voraussetzung eine Anonymität nicht mehr gegeben ist.

Wichtig wäre jetzt einfach die Sicht der Jury und der Autorin.

Ich könnte mir die nachträgliche Befederung des Textes vorstellen (außer Konkurrenz). Vielleicht kann man das so einrichten, das diese verdeckt (also ohne Einsicht in die Befederung der anderen) vonstatten geht.
Ich sehe mich durchaus in der Lage, unabhängig von der Person des Autors, des Text im Vergleich zu den anderen Texten und im Vergleich meiner Bewertungsmaßstäbe des Wettbewerbs zu befedern, und denke, dass das ein jeder kann.

Sollte der Text dann an die Siegertexte herankommen, ließe sich ja vielleicht ein Sonderpreis einrichten. Da sind der Jury ja keine Grenzen gesetzt. Quasi eine „Befederung außer Konkurrenz“.

Eine vielleicht nicht ganz eindeutige Entscheidung kann passieren. Dass es dem Autor weh tut, ist ganz klar. Dass wir hier darüber sprechen können, ist eine ganz tolle Sache und spricht für das Forum und es spricht nicht gegen diese Jury und auch nicht gegen Wettbewerbsbedingungen oder Disqualifizierungen generell.

Es lebe der Chiasmus in seiner wunderbaren versteckten Vielfalt. Ich ziehe meinen Hut und knickse vor jedem dieser Wettbewerbstexte hier, die sich darum bemüht haben.


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Maria
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Beitrag09.12.2013 18:56

von Maria
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Liebe Zinna,

im Namen der Orga möchte ich mich für dieses Fehlurteil entschuldigen. Wir haben inhaltlich den in der Vorgabe geforderten Chiasmus nicht als solchen erkannt. Im Hinblick auf ähnliche bzw. schlechtere „nahe-dran“-Umsetzungen ist eine Disqualifikation dann freilich verkehrt und nicht gerecht. Das war natürlich kein böser Wille oder unmäßige Härte, einzige Entschuldigung ist die Fülle der Texte, die Hektik und Eile, rauchende, volle Köpfe. Wir haben zwar jedem Text die gleiche Aufmerksamkeit geschenkt, aber das war trotzdem nicht genug. Der Mailverkehr mit der Orga hatte auch keine anderen Ergebnisse geliefert und das tut uns besonders leid.

Allerdings ist ein nachträgliches Bewerten und Befedern unter gleichen Bedingungen nicht mehr möglich.
Alternativ möchten wir auch nicht sämtliche andere nur-fast-Chiasmus-Beiträge disqualifizieren.


Du bekommst einen heimlichen Platz auf dem Treppchen und eine Nikolauswundertüte gibt’s auch - kaum eine Entschädigung, aber du siehst uns mit hängenden Köpfen und zerknirschten Gesichtern, umhüllt von Geschenkpapier.

Ich hoffe die Kommentare und vor allem das Eintreten der Kollegen freuen dich trotzdem.

Dennis, Jenni und Maria


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Beitrag09.12.2013 22:08

von firstoffertio
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Ich habe das heute erst gelesen. Und finde es auch schade, dass Zinna disqualifiziert wurde. Hätte diesem Gedicht auch eine hohe Federzahl gegeben.

Aber ich verstehe auch den Stress, den die Veranstalter hatten. Vielleicht ein Grund, solch genaue Vorgaben in Zukunft weiter zu überdenken, weil sie schwer an den Texten in kurzer Zeit zu überprüfen sind?

Eine neue Befederungsrunde stelle ich mir auch schwierig vor.

Ich würde aber gerne haben, dass dieser Text und die Umstände seiner nicht qualifizierten Disqualifikation im allgemeinen Wettbewerbsbereich noch prominent erwähnt werden. Denn bisher geht das hier im Lyrikbereich unter.

Danke an Aranka zu weiteren Ausführungen zum Chiasmus.
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Beitrag09.12.2013 22:16

von Zinna
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Ach Ihr Lieben alle,

da ist ja eine Dynamik entstanden…

Wo fange ich denn an und wie?

Zuerst sagte mir das Thema gar nichts. Doch bewährte Taktik (Duschen gehen) spülte die Gedanken frei. -> Erste vage Ideen klopften an, 19.30 Uhr hatten sich dann  Gedanken in eine Richtung formiert, in der ich schreiben konnte.
Beim mittendrin Sein hätte ich fast das in den PC tippen verpasst.

Nach dem Einreichen verkündigte ich meinen Männern, dass mir diesmal mein Gedicht richtig gefallen würde.
Als es dann disqualifiziert wurde, war ich schon etwas enttäuscht, aber die Freude über das Gedicht selber war größer.

Einige Tage später fragte ich beim Orga-Team an, was der Grund für die Disqualifikation gewesen sei, mit der Erklärung, dass ich meinen Text damit nicht nachträglich durchs Hintertürchen herein bringen wollte. (Das war mir nämlich bei den Zehntausend unangenehm gewesen, weil nicht beabsichtigt.)
Grund war der fehlende, bzw. unvollständige Chiasmus.
So wirklich mangelhafter als bei einigen Beiträgen fand ich ihn nicht, aber gut, nun wusste ich Bescheid.

Nach der Offenlegung gestern wurmten mich Eredors Sätze „Einen gängigen Chiasmus kann ich deinem Gedicht leider nicht entnehmen. Aber das ist schon in Ordnung, wir sind da großherzig gewesen.“ doch ein wenig.

Das Gedicht mag ich immer noch wie unmittelbar nach dem Schreiben und war enorm gespannt, wie es auf fremde Leser wirken würde.
Den Wirbel habe ich nicht erwartet. Aber wie es mich freut, dass es Gefallen findet, könnt ihr euch kaum vorstellen.
Dass es rausgeflogen ist, ist schade für mich. Nachbefedern habe ich gleich für unmöglich gehalten, weil das Inko weg war. Der Drops ist gelutscht. Wenn der Schiri ein Abseits übersehen hat, gilt das Tor auch.


In den Häuten des Orga-Teams hätte ich nach der Abgabezeit nicht stecken wollen. Die ganzen Texte sichten, lesen, sortieren, abklopfen… (Und kein weiser Yoda sitzt dahinter, der nickt: „Gut du entschieden hast“ oder „Überlegen und lesen ein zweites Mal du solltest wohl“, stattdessen alle zwei Minuten ein Anklopfen von außen: „Seids ihr fertig??!“
[vielleicht gleich eine feste Zeit zum Sichten ansetzen nach Ende der Einreichzeit?]

Vielleicht wäre was zu überdenken (fürs nächste Mal. Ihr macht doch wieder, ja?), erstens die Art der Vorgaben (Sinnhaftigkeit, Richtung, Anzahl…) und auch die Linie der Umsetzung. (Ihr habt ja ein Jahr Zeit dazu Wink )
Das Gute an diesem Forum: Nicht nur die Schreiberlinge können lernen und sich weiter entwickeln, sondern auch die Jurylinge. Bitte krabbelt wieder hervor aus dem Geschenkpapier.


Ich möchte nicht auf alles Kommentierte eingehen. (Aranka, Stimmgabel, mir wurde fast schwindelig bei euren Kommentaren! Was für eine Lehrstunde!)

Über Arankas Satz

Zinna, ich denke, dir ist da ein wirklich guter Text gelungen. Und der Text braucht keinen Trost und auch keinen Trostpreis


freue ich mich wie Bolle. Dankeschön!

Maria:

Zitat:
Ich hoffe die Kommentare und vor allem das Eintreten der Kollegen freuen dich trotzdem.

Und wie!!! Ich hätt mich einfach ins Eckchen gesetzt. Arankas und Stimmgabels Einsatz bewegen mich sehr.
Ich freue mich, hier sein zu können.

Danke euch!

Seid lieb gegrüßt
Zinna

Äh, darf das Gedicht ins Lyrik-Board, in die Werkstatt oder so, vielleicht gibt es hier und dort noch zu feilen? (Für mich ist es fertig, aber kundige Köpfe sehen vielleicht noch Unebenheiten..?


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(c) Zinna
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Beitrag09.12.2013 23:12

von gold
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Liebe Zinna,

ich habe mich etwas zu sehr aus dem Fenster gewagt. Sorry! Habe mich mit der Interpretation sehr schwer getan. Habe in Arankas Zeilen gelinst und erleichtert festgestellt, dass sie diese Aufgabe schon übernommen hat.
Meine Interpretation wäre nur ein Versuch und dieser würde mir misslingen. Sprich: ich muss passen.
Trotzdem gefallen mir deine Zeilen sehr. Ich werde sie- Arankas Hinweisen folgend- auf mich wirken lassen.

Liebe Grüße
gold


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Stimmgabel
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Beitrag10.12.2013 10:46

von Stimmgabel
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-



Hallo Zinna,
[ hallo an alle hier Mitschauenden ],


nun mal meine Abschlussgedanken zu diesem vorliegenden Fall.

Oh ja, welch ein säuselndes Geschmäckle bleibt einem hier im Gaumen - oder anders gesagt: da lässt sich mal wieder der Forums-Club-Kuschelrock aus Wink

Der Juror Eredor/Dennis entscheidet über Qualifikation/Disqualifikation der Wettbewerbsgedichte - schmeißt eines der besten und Vorgaben-erfüllenden Gedichte (nämlich Zinnas hier-Gedicht) cool mal aus dem Wettbewerb raus,

lässt aber zugleich die fragwürdigsten Textle (entgegen der eigenen Vorgaben) zu - um wiedrum zugleich: lässt sich dann auch noch kommentierend darüber aus, dann allen, bis auf zwei, zugelassenen Gedichten den Chiasmus wieder abzusprechen. Hach, so etwas muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. lol

Und natürlich sind dann MrPinks und Lorraines Gedichte natürlich die chiastisch besten Stücke dieses Wettbewerbs, behauptet der Herr Juror - implizit: die anderen Autoren (außerhalb des CLUBs) haben mal wieder keine Ahnung von Literatur.

Aber, es wird noch weiter subagital gekuschelt!
Nun meint Mod MrPink retour-flapsig zu Zinnas Fall: Ok, da hat halt Zinna Pech gehabt ... kann ja mal passieren ... na ja, ein Trostpreisle könnte man ihr ja zusprechen.

MrPink hat Folgendes geschrieben:

... evtl. einen Trostpreis? Sowas kann ja passieren, in diesem Fall blöd für Zinna. Beim nächsten Mal trifft´s wen anders.


Hach, hach, ha, ha, ha ... die Farce ist angerichtet und platschert im Hexentöpfle vor sich hin. / Hach, so  ein kommödiantisches 'unter der Hand' Inside Gebrösel lass ich mir doch übers Züngle pinkeln.
Schmeck, Schmack ...
/ ... und, das hat was mit Literatur zu tun? ok, sicherlich nicht ...
dennoch, wir lieben uns ja alle (und manche sich eben mehr ...), ist doch viel wichtiger.

-----------------------------------------------------

Nun zurück zu Zinnas Gedicht.

Dass dieses Gedicht ein sauberes Wettbewerbsgedicht ist, ist ja nun "hier" mehrfach kommentiert und dezidiert begründet - umso mehr, dass hier ein subtil feiner Chiasmus / in den Text agierend (eben, über eine rein syntaktische Worte-Struktur hinausgehend) vorliegt. Von S1 (optisch gewortet) in S2 vice-versa inhaltlich fortgeführt. [ hat hier auch absolut nix mit einem Parallelismus zu tun !!! ]
Also im Sinne des Chiasmus, quasi dialektisch (thesetisisch) zu einer verstärkenden Konklusio führt. Hier muss man wirklich sagen - ein exzellenter Chiasmus!!! Smile ... wie auch in manch anderen Wettbewerbs-Gedichten exzellent eingearbeitet.

Desweiteren hat Zinna, wie eben auch die anderen Mitmacher, sich bemühend in den Wettbewerb, geist und zweitaufwendig eingebracht - umso mehr derart,
ein Gedicht geschrieben zu haben, das absolut zu den Gewinnern gehört hätte - wer möge das bezweifeln (eben im Vergleich zu den anderen Texten). Ja - eine Fehlentscheidung kann immer mal passieren, keine Frage !!!

Doch mehr als ein "kann halt mal passieren" soll hier nun nicht mehr passieren - dazu fällt mir nur ein: mit welch einer gelähmten Einfaltslosigkeit wird hier mit agierenden Mitgliedern umgegangen? Ja, umso mehr: geht's hier tatsächlich noch um bewertende Qualität, oder doch nur um triefenden Kuschelrock und Selbstbeweihräucherung - zum Nachmittagskaffeekränzchen?
Genauso - was ist mit den Kommentierenden, die sich ebenso bemühend, zeitaufwendig und ernsthaft mit den Texten auseinandergesetzt haben. Auch denen hält man doch einen solch gelungenen Text cool vor - umso mehr unter dem Wettbewerbs-Prickeln.

Also doch nur alles eine Dezember-Glühweinfarce, um der Langeweile mit Worte-Glucksern zu entgehen? [ sicherlich für einige hier im Forum nicht !!! ]

Nein, nein - mich nicht falsch verstehen! Hier gehts nicht um das Infragestellen der toll gelungenen Orga-Team-Arbeit; nein nicht - anders gesagt:
Ihr alle Orga-Tätigen leistet eine exzellente Arbeit, die nicht genug (und immer wieder) hochgelobt werden muss.

Was mir zu diesem Fall deutlich fehlt, ist eine moderierte aktiv-Idee, wie man mit solch einem Fall aktiv umgeht - der nun mal passiert ist, tatsächlich umgeht. / Hach ... und plötzlich wird alles (wieder mal so typisch) raunend still ...
Maria, die überhaupt nix für diesen Fehlgriff kann, muss hier ihren Kopf entschuldigend für andere hinhalten - und nun ist aber auch genug Wink


Und wo bleibt nun der korrelierend vergleichende Befederungslohn für Zinnas Gedicht, ihrer ernsthaften Mühe? Ach so, ist ja nur Zinna.

... wäre es dagegen der, oder diejenige, aber Hallo, dann wäre sicher eine halbe Forumswüterei laut ausgebrochen.


-----------------------------------------

Nachdem ich Zinnas Gedicht nachträglich eingelesen hatte, war mir klar: das ist in der gesamt umgesetzten Konzeption (inkl. erfüllter aller Vorgaben) besser, als z.B. mein Gewinner-Gedicht - mMn.

Und ihr könnt Euch vorstellen, dass ich mich sehr über diesen unerwartet erhaltenen Sieger-Platz gefreut habe smile ... klar, sicher nicht primär wegen des damit einhergehenden Buchpreises, der mich natürlich ebenso sehr freut. / Doch, hier geht's doch mMn um viel mehr. Einerseits jener glückliche Zufall, in den Augen der Mitleser vllt gut wegzukommen (die immerwährende Dann-Hoffnung); andererseits sich selbst diesem Wettbewerbs-Experiment in Wort und Tat gestellt zu haben (also eine Erfahrung für sich selbst als Autor).
Und dieses Mal, mMn, waren die Vorgaben hammerhart - und gerade bzgl der Lyrik. Denn: eines ist doch für den versierten Schreiber(Lyriker) klar: unter normalen Bedingungen würde aber auch kein Mensch auf der ganzen Welt darauf realistisch kommen, unter solchen Vorgaben ein Gedicht zu schreiben - aber Hallo !!!

Und genau so sehe ich auch diesen besonderen(grandiosen) FFF-Wettbewerb: diese persönliche Erfahrung, mit solch einer Vorgabenkette in 2Stunden klar zu kommen, oder auch nicht. Diese dann für jeden selbst erfahrende Auseinandersetzung in seinem Kämmerlein. Und das Outing wird dann in freier Leserschaft bekundet. Für mich ein ganz besonderer Moment, dann die verschiedenen Lesermeinungen nachträglich erfahren zu dürfen.

So war es mir dann auch sofort klar - nach Einsicht Zinnas Gedicht - den Mods eine dbzgle Nachbefederung nahe zu legen, umso mehr (falls), auch meinen Siegerplatz wieder frei zu geben.
Denn mir (hier im Forum) geht's nunmal um Literatur, und jene, eben die bessere.

Ergo: was bleibt mir als Leser hier nur übrig?
Einerseits befedere ich nun - nach meiner bisherigen Feder-Gewichtung zum Wettberwerb - dieses Gedicht mit 7 Federn.


Am Strom


Fährmann, hol über!

Ich warte nicht gern!
Die krumme Weide wiegt den Schopf,
ihr Käuzchen nickt dazu:
In seinem Spiegel glänzt nur er.
Die Taschen schwer,
so leicht wird er ersaufen…

Mein Stein trifft nur den Stamm.

Ein Ruder teilt den Strom, die Wellen …



Ein Ruder teilt den Strom, die Wellen …

Es ist soweit.
Der alte Kauz, hat er nicht Recht?
Mein Mantel musste Kaschmir sein,
der diese Schauer mir nicht nimmt.
Ich schenke ihn dem Baum, behalte
einen Groschen in der Hand,
im Mund die Bitte:

Fährmann, hol über!


----------------------------------------------------------

Andererseits werde ich dieses Gedicht jetzt auch nominieren, da es für mich über den Wettbewerb hinaus ein feines, ingedienziendes Worte-Stück ist - vor allem mit einer fein eingearbeiteten spiegel-chiasmischen (Charon) Aussage (ganz eigenwilligen Inhalts Smile ) - zudem sprachlich sprachfrisch und Wortwitzend umgesetzt - zudem vom Grundtenor jambisch alternierend, mit betonend bewusst unterlegten, ab und an Trochäen. Zudem wird hier personal-perspektivisch in drei Ebenen gearbeitet:
da ist LI als Reflektierender in seinem Abgangweg,
da ist der Fährmann,
und da ist eine auktoriale Stimme in S1

zudem wechseln die Personen-Perspektiven in den direkten Rede-Sequenzen auf eine feinste Art und Weise - jene sind:

Fährmann, hol über!

Ich warte nicht gern!

................

Es ist soweit.

Fährmann, hol über!

------------------------------------------------------------------

so meine nüchternen Gedanken für die Nominierung.




Zinna,
habe sehr gerne Dein Gedicht gelesen - und ich persönlich sehe es ganz deutlich neben firstoffertios Gedicht (ein Text ganz anderer Art und Frische) auf dem Siegerplatz [ soll heißen: meines ist defakto schlechter - klar, natürlich nicht so schlecht, hi, hi ... Wink ]

... wieder ein fröhliches Tschüss, Frank ...


-


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Rübenach
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Beitrag10.12.2013 11:19

von Rübenach
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@stimmgabel

Stimmgabel hat Folgendes geschrieben:

(...)
Oh ja, welch ein säuselndes Geschmäckle bleibt einem hier im Gaumen - oder anders gesagt: da lässt sich mal wieder der Forums-Club-Kuschelrock aus Wink

Der Juror Eredor/Dennis entscheidet über Qualifikation/Disqualifikation der Wettbewerbsgedichte - schmeißt eines der besten und Vorgaben-erfüllenden Gedichte (nämlich Zinnas hier-Gedicht) cool mal aus dem Wettbewerb raus,

lässt aber zugleich die fragwürdigsten Textle (entgegen der eigenen Vorgaben) zu - um wiedrum zugleich: lässt sich dann auch noch kommentierend darüber aus, dann allen, bis auf zwei, zugelassenen Gedichten den Chiasmus wieder abzusprechen. Hach, so etwas muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. lol

Und natürlich sind dann MrPinks und Lorraines Gedichte natürlich die chiastisch besten Stücke dieses Wettbewerbs, behauptet der Herr Juror - implizit: die anderen Autoren (außerhalb des CLUBs) haben mal wieder keine Ahnung von Literatur.

Aber, es wird noch weiter subagital gekuschelt!
Nun meint Mod MrPink retour-flapsig zu Zinnas Fall: Ok, da hat halt Zinna Pech gehabt ... kann ja mal passieren ... na ja, ein Trostpreisle könnte man ihr ja zusprechen.

MrPink hat Folgendes geschrieben:

... evtl. einen Trostpreis? Sowas kann ja passieren, in diesem Fall blöd für Zinna. Beim nächsten Mal trifft´s wen anders.


Hach, hach, ha, ha, ha ... die Farce ist angerichtet und platschert im Hexentöpfle vor sich hin. / Hach, so  ein kommödiantisches 'unter der Hand' Inside Gebrösel lass ich mir doch übers Züngle pinkeln.
Schmeck, Schmack ...
/ ... und, das hat was mit Literatur zu tun? ok, sicherlich nicht ...
dennoch, wir lieben uns ja alle (und manche sich eben mehr ...), ist doch viel wichtiger.

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Ich glaube, obiger Teil deines posts passt besser in diesen thread: http://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?t=35034

Was ich nicht verstehe: du gibst Zinnas Gedicht 7 von 9 Federn (eigentlich ja nur 6 von 8, eine Feder vergibt Boro ja schon für uns) nominierst es aber? Vielleicht erklärt das ja die Flut von Nominierungen in letzter Zeit.
Also ich würde einen Text nur nominieren, wenn er auch ohne Rücksicht auf die schwierigen Wettbewerbsbedingungen von mir die volle Federzahl erhalten würde.

@zinna
die "nachträgliche" Teilnahme beim 10.000er muss dir nicht unangenehm sein und auch hier hätte ich es nicht als unpassend empfunden. Seltsam, dass es dich jetzt zweimal getroffen hat.

@orgateam (jetziges und alle künftigen)
vielleicht sollte man als erstes und wichtigstes Gebot beim Aufstellen der Regeln beachten, dass die Handhabbarkeit (und zwar zuvorderst fürs Orgateam) an erster Stelle steht. Soll heißen: Jede Regel, die dazu führt, dass das Orgateam sich die halbe (sorry: dreiviertel) Nacht um die Ohren schlagen muss, ist eine schlechte Regel. Regel Nummer zwei müsste dann sein: Der Durchschnittsteilnehmer sollte wissen können, was mit der Vorgabe gemeint ist, ohne sich durch das halbe Internet quälen zu müssen.
Fehler passieren immer, aber wenn man sie durch intelligentes Verhalten vermeiden kann, dann sollte man dies tun. Und vielleicht war es auch nicht so geschickt, mit Eredor nur einen (ausgewiesenen) Lyrik-Experten im Boot zu haben. Da ist dann niemand mehr, der Eredors "blinde Flecken" korrigieren kann.

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Stimmgabel
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Beitrag10.12.2013 11:50

von Stimmgabel
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-



kurz an Dich Rübenach:


Zum einen ist mein hier (zuletzter) Kommentar schon eine von mir gemeinte Sinn-Einheit - denn es geht mir um diesen Fall, und sicher nicht  um ein allerwelts-nörgelndes Greinen (dazu bin ich doch schon etwas aus den Kinderschuhen rausgewachsen Wink ) Was da Dein Bedürfnis für diesen Link soll ... wer weiß das schon wink

Dann:
hättest Du meine Argumentation bzgl meiner Befederung genau gelesen, dann habe ich natürlich jetzt keine allgemeine, außerhalb des Wettbewerbs Befederung vorgenommen, sondern eine gleichgewichtete, gleichwie im Wettbewerb - ist doch logo, oder???

Stimmgabel hat Folgendes geschrieben:

Einerseits befedere ich nun - nach meiner bisherigen Feder-Gewichtung zum Wettberwerb - dieses Gedicht mit 7 Federn.
.



----------------------------------------------------------------



Rübenach hat Folgendes geschrieben:

@stimmgabel

Ich glaube, obiger Teil deines posts passt besser in diesen thread: http://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?t=35034

Was ich nicht verstehe: du gibst Zinnas Gedicht 7 von 9 Federn (eigentlich ja nur 6 von 8, eine Feder vergibt Boro ja schon für uns) nominierst es aber? Vielleicht erklärt das ja die Flut von Nominierungen in letzter Zeit. <-- wow, was für ein Gedankengang lol

Also ich würde einen Text nur nominieren, wenn er auch ohne Rücksicht auf die schwierigen Wettbewerbsbedingungen von mir die volle Federzahl erhalten würde.
.



Zudem, Rübenach ... mein Kommentar ist einfach meine fachkundige, zugleich persönliche Lyrikmeinung, die ich hierzu geäußert habe. Das erlaube ich mir einfach mal Smile ... oder besser gesagt: habe ich mir erlaubt.



einen besten Gruß, Stimmgabel


-


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Aranka
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Beitrag10.12.2013 12:06

von Aranka
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Ich möchte hier erst einmal nur auf Rübenach reagieren.

Ich halte es auch schlicht weg für kaum leistbar, noch am selben Abend zu entscheiden, wer wird zugelassen und wer nicht. In der Prosa stelle ich mir den Lesemarathon ja noch höllischer vor. Und gerade so Zweifelsfälle brauchen einfach auch die Ruhe, da genauer in den Text  hineinzusteigen.

Es ist zwar für die Mitmachenden, die ja voller Anspannung sind, ganz schön, wenn sie recht bald sehen können, ob sie zugelassen wurden, aber bei keinem Wettbewerb außerhalb des Forums ist das so. Also warum nicht bis Dienstag oder gar Mittwoch der Jury Zeit lassen.
 Ich hätte das nicht unter so einem Zeitdruck entscheiden wollen.
Daher auch keine Kritik am Organ-Team. Nur mal nachdenken für das nächste Jahr. Verschafft euch einfach die Luft und Arbeitsbedingungen, die ihr braucht.

Zu Zinnas Text habe ich meine Meinung in einem Kommentar gesagt und sehe mich auch jeder Zeit in der Lage, den Text unter den gleichen Bedingungen zu werten wie die übrigen Wettbewerbstexte.
Zinna selbst hat den Wunsch geäußert, in den Lyrikbereich geschoben zu werden, um dem Text damit vielleicht auch noch die Chance zu geben, weitere Kommentare zu erhalten, da sicherlich viele nicht in den Wettbewerbsbereich reinschaut. Ich warte mal ab, was geschieht, ganz glücklich ist es nicht gelaufen.


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Jenni
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Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag10.12.2013 14:42

von Jenni
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Schade, nun passiert es doch, dass diese bis dorthin bemerkenswert konstruktive Diskussion einen persönlichen und verletzenden Beigeschmack bekommt. Ich möchte es Stimmgabel gar nicht verdenken, denn wir haben hier eine falsche Entscheidung getroffen, wozu wir auch stehen.

Ich möchte zu Stimmgabels Ausführungen aber gerne folgendes anmerken:

Stimmgabel hat Folgendes geschrieben:
Maria, die überhaupt nix für diesen Fehlgriff kann, muss hier ihren Kopf entschuldigend für andere hinhalten

Unsere Entschuldigung hat Maria im Namen des gesamten Teams gepostet, und das nicht nur nominell. Wir stehen alle drei dahinter. Es mag wohl so sein, dass Dennis und auch ich uns im Laufe der Wettbewerbsorganisation mangels Erfahrung größere Patzer erlaubt haben als Maria. Letztlich sind wir aber alle gemeinsam verantwortlich für unsere gemeinschaftlich getroffenen Entscheidungen – auch für Fehlentscheidungen wie die Disqualifizierung Zinnas Gedichts. Jeder von uns hätte sich im Zweifel noch besser informieren können oder auch externen Rat einholen. Und vor allem, das tut mir besonders leid, aufmerken müssen bei Zinnas Rückfrage.

Stimmgabel hat Folgendes geschrieben:
Forums-Club-Kuschelrock

In diesen vier Stunden, in denen wir über 50 Texte (P+L) gelesen haben, intensiv die Zweifelsfälle diskutierten und uns keine Entscheidung leicht machten – waren diese Texte für uns (zumindest für Dennis und mich, Maria hätte sich theoretisch die über 50 Titel und deren Verfasser beim Abrufen der PN einprägen können, wenn sie z.B. ein photographisches Gedächtnis hätte) ebenso anonym, wie für euch beim Kommentieren.
Ich finde es äußerst bedauernswert, dass du, Stimmgabel, jetzt so weit gehen musst, unsere Objektivität in Frage zu stellen. Wie gesagt, ich verstehe, dass unsere Fehlentscheidung negative Gefühle verursacht, nicht nur bei euch übrigens, und hoffe deshalb einfach mal, dass das von dir nicht so persönlich gemeint ist, wie es sich liest.


Auch das weitere Vorgehen haben wir diskutiert und sind der Meinung, keine gleichen Bewertungsbedingungen mehr herstellen zu können. Ich denke, ihr tut Zinna einen größeren Gefallen damit, ihr ein konstruktives Feedback zu ihrem Text zu geben - was ihr ja auch schon vorbildlich getan habt, Stimmgabel und Aranka - als mit einer ausufernden Diskussion über einen leider abgefahrenen Zug.
Über Konsequenzen aus dieser Geschichte für zukünftige Wettbewerbe kann und muss (und wird!) man allerdings nachdenken und sprechen.

Zinna, wenn du den Text lieber verschoben haben möchtest, spricht da natürlich nichts dagegen. Außer du möchtest einen neuen Thread dazu eröffnen? Ganz wie du magst, zum Verschieben kannst du dich an jeden Mod wenden.

LG Jenni
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Stimmgabel
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Beitrag10.12.2013 16:57

von Stimmgabel
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-


Hallo Jenni,


ich habe mich echt über Deine Gedankern in Deinem Jetzt-Kommentar gefreut. Smile

Und gleich zu dieser Frage:

Jenni hat Folgendes geschrieben:

Wie gesagt, ich verstehe, dass unsere Fehlentscheidung negative Gefühle verursacht, nicht nur bei euch übrigens, und hoffe deshalb einfach mal, dass das von dir nicht so persönlich gemeint ist, wie es sich liest.
.


Du sagst es ganz treffend: natürlich meine ich Euch persönlich nicht!

Wie sagte ich dezidiert - was ich zu 100% genau so meine:
Stimmgabel hat Folgendes geschrieben:

Ihr alle Orga-Tätigen leistet eine exzellente Arbeit, die nicht genug (und immer wieder) hochgelobt werden muss.
.



Hier geht's auch nicht um eine Schuldzuweisung - wäre doch absolut Quark mit Soße. / Fehler passieren, fertig. Zinna fragte nochmal nach (während des laufenden Wettbewerbs) - und wieder Nein. Ok, kann auch passieren.

Doch nun (also jetzt danach) - ging es mir resümierend in meinem Davor-Gedanken (und mal etwas deftiger zum Ausdruck gebracht) einzig darum, vllt damit eine handgreiflichere Lösung (für solche Fälle) für die Zukunft eruieren zu wollen. Ebenso diesen Gedanken mal laut anzuleuchten, dass doch eine Mod-Kommentierung zu den Beiträgen irgenwie Wettbewerbs-konsistent bleiben muss, und nicht wie Dennis, der hier mMn sehr unbedacht (und sehr strange) einfach mal kategorisierend drauf los erzählte.

Auch bezog ich meine Kritik zu Null % auf Dich oder Maria, oder, oder ... denn in letzter Lyrik-Entscheidung ist es nunmal nicht Euer(Prosaisten) beider Ding, hierüber (z.B. bzgl eines lyrisch verarbeiteten Chiasmus) zu entscheiden, mM. Das ist dann mMn letztlich die Aufgabe von Lyrikern (wie auch umgekehrt dann letztlich Prosaisten über die Prosa entscheiden müssen!)


--------------------------------------------

Stimmgabel hat Folgendes geschrieben:

Was mir zu diesem Fall deutlich fehlt, ist eine moderierte aktiv-Idee, wie man mit solch einem Fall aktiv umgeht - der nun mal passiert ist ...
.


Genau das ist mein Punkt - u.z. jetzt, nachdem es nunmal so passiert ist.

------------------------------


Möchte jetzt auch noch mal dakorend Arankas und Rübenachs Gedanken aufgreifen. Ich habe mich bzgl dsfo Wettbewerbe immer schon gefragt, warum dann die entsprechende Jury innerhalb wenigster Stunden (nach Abgabeschluss) sämtliche Texte durchforsten muss ???
Wofür soll das gut sein?

Jede andere Jury auf der Welt lässt sich dafür auch mehr Zeit. Also, warum sich damit nicht zwei/drei/vier Tage in Ruhe und Gelassenheit Guck-lesend Zeit lassen (und das ist dann mMn immer noch verdammt viel Konzentrations-Arbeit !!! ... ehrlich: ich könnte das derart nie Embarassed ).


Jenni, ich hoffe, vllt, konnte ich nun dbzgl meine Sichtweise, gerade im Sinne Eurer Wettbewerbs-Arbeit, etwas detaillieren ... denn Sonderfälle kann und wird es doch immer wieder geben ... vllt ja auch wieder solch ein Fall, der nun passiert ist.


Ich danke Dir nochmal für Deine Antwort, und ein Tschüss, Frank ...



-


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Traumtagebuch
Beitrag10.12.2013 18:58

von Eredor
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Okay. Eigentlich wollte ich hier nicht mehr antworten, aber es gibt da einige Behauptungen, die ich so nicht stehen lassen kann.

Erstmal finde ich es wunderbar, dass ihr euch um Zinna kümmert, sie verteidigt. Das legt viele positive Aspekte des DSFo bloß, und das freut mich. Andererseits gefällt mir nicht, auf welche Art und Weise dies geschieht. Es scheint gern vergessen zu werden, dass auch das Orgateam nicht gerne disqualifiziert, vor allem nicht, wenn sich das im Nachhinein als Fehlentscheidung entpuppt. So tut es mir nicht weniger leid als euch, und ich wünschte, das alles wäre nicht passiert. Aber wie das nunmal so ist, kann jetzt weder ich noch Jenni noch Maria noch eine lange Diskussion über Schuldzuweisung diese Tatsache rückgängig machen.

Das war mein erster Wettbewerb aus der Sicht der Organisation, und mir wurde klar, dass diese Aufgabe mit mehr Stress verbunden ist, als mir von vornerein bewusst war. So kann eine kleine Vorgabe plötzlich dafür sorgen, dass reihenweise gute (!) Texte rausfliegen oder die Entscheidung der Jury im Nachhinein strittig gemacht wird. Und ich werde mir ganz genau überlegen, ob ich mich noch einmal darauf einlassen möchte.

Bei Stimmgabels Kommentar war ich kurz davor, etwas wütendes zu entgegnen. Aber wenn der liebe Frank der Meinung ist, dass ich parteiisch agiere (was im Grunde niemandem etwas bringen würde, weil die Kommentare erst im Nachhinein sichtbar sind), dann will ich ihm da nichts entgegensetzen. Naja, ich hatte schon damit gerechnet, dass so etwas kommt. Wusste der Eredor: Es könnte passieren.

Und mehr als "Es tut uns leid" kann die Organisation nun wirklich nicht sagen. Deshalb werde ich im Folgenden auch nicht mehr auf Kommentare, PN's oder Privatbesuche diesbezüglich eingehen.

Wie gesagt - es tut uns leid, auch mir. Sollte ich jemals wieder einen Wettbewerb organisieren wollen, werde ich aus dieser Sache etwas mitnehmen; und ja, meine Kommentare zu den Chiasmen in anderen Gedichten waren nicht besonders klug, nett oder gerecht. Auch das tut mir leid. Aber wenn ein Wettbewerb bedeutet, dass ich mich im Nachhinein (völlig unbegründet) für meine Unparteilichkeit rechtfertigen muss, dann überlege ich mir, ob ich nicht doch besseres mit meiner Zeit anfangen kann.

*

Übrigens ist die Einzige, vor der ich mich rechtfertigen müsste, Zinna. Tu ich jetzt auch.
Von mir noch einmal ein "Sorry". Gerade, weil ich mich auch im Nachhinein als Sturkopf erwiesen und gerade, weil ich in anderen Texten schrieb, dass wir bei den Chiasmen eher großherzig gewesen wären.
Ich hoffe, du bist nicht allzu sauer über diesen Fehlgriff und willst dennoch bei weiteren Wettbewerben teilnehmen.
Ich schrieb dir bereits, dass dein Text auch bei mir sehr gut ankommt, und weiß im Nachhinein wirklich nicht, was uns als Orga-Team da geritten hat. Letztlich war es auch meine Entscheidung, du darfst mich also gern dafür verantwortlich machen.

*

Zuletzt gibt es zu sagen, dass auch wirklich nur Zinna stänkern darf. Und sie verhält sich auch sehr fair gegenüber des Organisationsteams. Ich persönlich wäre in dieser Situation wohl an die Wände gegangen, und ich hätte es auch verstanden, wenn du heftiger reagiert hättest. In Zukunft werde ich, bevor ich einen Text disqualifizieren möchte, ganz genau hinsehen. Und ich bin übrigens auch der Meinung, dass der Jury ein bisschen mehr Zeit zum Ein- und Aussortieren nicht schaden könnte. Aber das ist jetzt ein anderes Thema.

Gruß, Dennis


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