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und wieder


 
 
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Stimmen
Geschlecht:männlichWortedrechsler


Beiträge: 74



Beitrag19.11.2013 23:48
und wieder
von Stimmen
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und wieder

die tränen, silberbächen gleich
überziehen das gesicht mit einem feinen netz
die trockenen stellen anmutig weich;
ein verletztes reh, eine verlorene hatz.

es krümmt sich, versucht sich zu wärmen
doch findet keinen trost in den unerreichbaren sternen.

es wurde gejagt
und wieder zurückgelassen.

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BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7304
Wohnort: NBY



Beitrag20.11.2013 00:06

von BlueNote
Antworten mit Zitat

Seltsames Gedicht!
Erst mal die Tränen als Netz (viel zu übertrieben!!). Dann: Meinst du in Strophe 2 und 3 tatsächlich immer noch das "Reh", das du in Strophe 1 als Vergleich bemüht hast? Zumindest habe ich die anmutig weichen Stellen im Gesicht mit dem verletzten Reh in Verbindung gebracht (wobei die trockenen Stellen ja rein gar nichts mit einer Verletzung zu tun haben). Weiter frage ich mich, warum die Sterne für das Reh erreichbar sein sollen. Dann, warum sie Trost spenden sollten. Warum ist die "Hatz" verloren? Für wen?

Fazit: Viele unlogische Bilder machen noch kein Gedicht!
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Doris D.
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
D


Beiträge: 46



D
Beitrag22.11.2013 11:31

von Doris D.
Antworten mit Zitat

Da assoziiere ich zuallererst: Bambi!

Bambi ist ein echter Klassiker.
Mit dem Rehlein-Motiv ist das so eine heikle Sache.
Das Gedicht soll eine bedrückende Atmosphäre transportieren - schafft es aber nicht wegen der klischeehaften Bilder (Reh, Silberbäche, Sterne).

lg,
Doris
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Aranka
Geschlecht:weiblichBücherwurm
A


Beiträge: 3106
Wohnort: Umkreis Mönchengladbach
Lezepo 2017 Pokapro und Lezepo 2014



A
Beitrag22.11.2013 12:50

von Aranka
Antworten mit Zitat

Hallo Inko,

irgendetwas funktioniert für mich hier nicht in diesem Text. Er vermittelt mir auf der „inhaltlichen Wortebene“ deutlich etwas anderes als auf der „bildlich und klanglichen Wirkebene“.

„verletztes reh/verlorene hatz/gejgdt und zurückgelassen“, das erzählt inhaltlich von Verletzung und Trauer. Aber dieser Inhalt bleibt für mich ein mit Worten behaupteter. Der Text als Textwirklichkeit schafft es nicht, mir diese Stimmung auch glaubhaft zu vermitteln. Dies geschieht eben auch auf der Wirkebene, in den Bildern zum Beispiel, abber auch in Klang und Rhythmus.
Und da sehe ich Widersprüche. Ich versuche einige im Text aufzuzeigen:
 
Zitat:
die tränen, silberbächen gleich


Das „plätchert in feinen Jamben und überwiegend „weichen“ Lauten dahin, eher hell, sodass es auch „Freudentränen“ eines Wiedersehens sein könnten.

Zitat:
überziehen das gesicht mit einem feinen netz
die trockenen stellen anmutig weich;


Ich sehe bisher vielleicht ein schönes anmutiges Mädchengesicht in einem rührenden Moment.

Zitat:
ein verletztes reh, eine verlorene hatz.


Diese Zeile schlägt dann auf der Wortebene heftig zu: verletzt/hatz. Das Bild Reh ist da dann schon fast gefährlich. (nahe an Klischee/Kitsch)

Zitat:
es krümmt sich, versucht sich zu wärmen


Hier müsste nun ein überzeugendes Bild stehen, wo ich das verletzte Wild sehe, wo versucht es sich zu wärmen? Ich habe einfach in dem text keinen Textraum, wo befinde ich mich? Allein im Kopf des Dichters findet das statt.

Zitat:
doch findet keinen trost in den unerreichbaren sternen.


„unerreichbare Sterne“ ist auch so ein Versatzstück, das nicht wirklich wirken kann. (weit weg/ oft bemüht)

Zitat:
es wurde gejagt
und wieder zurückgelassen.


Eine klare Aussage, die werde ich dem Dichter glauben, auch wenn ich sie nicht süren und sehen konnte.

Ich hoffe, du kannst mit meinen Gedanken zum Text etwas für dich anfangen. Es ist das interessante Gebiet der Poesie: die Tropik, das hier besser genutzt werden könnte.

Liebe Grüße Aranka
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Stimmen
Geschlecht:männlichWortedrechsler


Beiträge: 74



Beitrag22.11.2013 16:54

von Stimmen
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo ihr Lieben,

vielen Dank für eure Kommentare. Ich sehe es ein, Strophe 2 ist schwach, im Kopf des Dichters, in meinem Kopf, lief da wohl was anderes ab. Leider kann man die Strophe nicht einfach weglassen, ich werd mal sehen, wie sich das verändern lässt. Vielleicht erklärt sich dann auch das "plätschern" zum ruppigen Ende.
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