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Tragische Versuchung in etwas anderem Sinne


 
 
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Mindami
Geschlecht:weiblichSchneckenpost

Alter: 24
Beiträge: 11
Wohnort: München


Beitrag13.11.2013 17:48
Tragische Versuchung in etwas anderem Sinne
von Mindami
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Guten Tag.
Ich habe etwas länger darüber nachgedacht, ob ich diesen Text nun in der Schreibwerkstatt unterbringen will und habe mich wie man ja sieht dafür entschieden. Zweifel plagen mich und wohl auch zu recht, wenn ich das hier lese... Ich hoffe doch ihr könnt mir helfen. Wink


Das ist erst der Anfang einer kurzen Geschichte bzw. längeren Kurzgeschichte.
Grober Inhalt:
Ein selbstmordgefährdeter junger Mann befindet sich von einem Moment auf den anderen in einer sich nicht fortbewegenden Masse. Er kann sich jedoch im Gegensatz zu den anderen bewegen und wundert sich. Seine Verwirrung weicht Euphorie, da er nun alles machen kann, was er will. Doch bald erkennt er, dass er nicht so leicht zurück kann. Er ist in einer(seiner Meinung nach) utopischen Welt gefangen und als er erkennt, dass es doch keine Tagträumerei ist, wird er panisch.

Er entwickelt im Laufe der Zeit eine Persönlichkeitsstörung, wobei er einer Halluzination in Form eines 'Zeitgotts' erliegt, der ihn für den Zweck, seinen Selbstmord nochmal zu überdenken die Möglichkeit des 'Zeitstopps' (?) bot. Er ist zu dem Zeitpunkt nicht mehr zurechnungsfähig. Das Ende will ich jetzt ehrlich gesagt nicht vorgreifen, kann es aber gerne verraten, wenn es für Verwirrung sorgt...
Ehrlich gesagt hoffe ich, dass es überhaupt jemand lesen wird. ^^"


///

Konträr der stetig in Bewegung geratenen Masse, in der sich die Menschen hektisch einen Weg hindurch erkämpften stand ein einzelner Mann. Gelassen richtete er seinen Blick gen Himmel. Weiße Schlieren verzierten diesen und erinnerten ihn eher an Striemen. Wunden, welche sich Menschen in ihre Haut ritzten und nicht an Muster, oder gar Kunstwerke. Selbst das fröhlich leuchtende Farbenspiel, welches man sonst am Himmel betrachten konnte, verglich er in seinen trüben Gedanken mit einer Apokalypse. Blut, Schmerz und Zerstörung.

Der Himmel sollte nicht utopische Welten spiegeln, sondern unser Leben. Welches ständig ihre Form verliert und sich wieder regeneriert. Doch nach jedem Gebrauch sinkt die Leistung. Jedes weitere Mal bei dem wir einstecken müssen, werden wir schwächer und eines Tages werden wir zu schwach sein, um wieder aufzustehen. Unsere Gedanken zu verbannen und unsere Erinnerungen zu verdrängen würde unseren Willen zur weiteren Existenz immens belasten. Und wir würden uns Fragen stellen. Fragen über Fragen, die uns früher nicht einmal in den Sinn gekommen waren und nun unser Leben bestimmten.

Fast gespenstisch ruhig setzte sich der junge Mann wieder in Bewegung und schirmte sich von empörten, sowie fragenden Blicken ab, welche ihn seit seinem verträumten Blick in die Ferne begleiteten. Verträumt. Nun, so würden es Ausstehende betrachten. Doch umgab ihn eine Aura des Unglaubens und der Verwirrung. Wenn sie nur wüssten, was ihm durch den Kopf ging würden viele einfach den Kopf schütteln, lachen und sich höchstwahrscheinlich abwenden. Er wollte sich nicht als Idiot einen Namen machen, doch fand er keine passendere Definition seiner selbst. Und wer würde ihm schon widersprechen, würde er sagen, dass er nur ein brillentragender Nerd war, welcher sich die Zeit lieber mit philosophischem Nonsens im Internet, als mit sozialen Kontakten, oder gar dem wirklichen Leben auseinandersetzte? -In diesem Leben wohl niemand. Er sah sich um und sah Menschen. Unzählige Menschen, die ihr Fortleben allein damit begnügten, Erwartungen zu erfüllen. Er gehörte schon so lange nicht mehr zu ihnen, dass es ihm schon fast körperlich schmerzte, sich an vergangene Zeiten zu erinnern. Doch wollte er nicht länger untätig im Weg der Anderen stehen. Und so setzte er seinen Weg fort,sich in den tiefen Schlund begebend, um sich mit dem wohl in der heutigen Zeit meist benutzten Transportmittel dorthin zu verfrachten, wo er sein Schicksal besiegeln wollte. Seine Geschwindigkeit drosselnd, was in den Augen anderer natürlich unvorstellbar gewesen wäre, setzte er einen Fuß nach dem anderen auf den beschmutzten, von Keimen versifften Betonboden. Er wurde angerempelt und angeschrien, er solle nicht so trödeln. Er hörte das krächzende Geräusch des Aufkommens von Eisen auf Eisen. Das Geflatter der auf den Dächern dieser verhunzten Stadt sitzenden Vögel drang an sein Ohr. Doch vernahm er letztendlich nichts, als Schreie unerfüllter Träume.

Den Straßenverkehr blendete er aus, die Unverschämtheit dieser Leute beachtete er nicht. War es nicht Ironie des Schicksals, dass er eben zu ihnen gehörte? Jugendliche, welche tagein tagaus nur mit sich selber beschäftigt waren. Utopische Welten in ihren Köpfen spannen, Dialoge erfanden, die niemals stattfinden würden. Er fühlte sich mehr als vollkommen, erfüllt; Doch wenn er es recht bedachte, war dies nur ein Schein, den sein Unterbewusstsein zu seinem Schutz errichtet hatte. Nur ist ihm nun seine Existenz bewusst. Er verstand, dass er sich in eine inexistente Welt geträumt hatte. Diese Erkenntnis kam mit dem Wunsch, das zu tun, was er wollte. Was in seiner Welt natürlich nie Wirklichkeit werden würde.

Er hatte sich in Welten geträumt, in denen er der Held war. In denen er die schwierigsten Entscheidungen treffen konnte, ohne sich auch nur ansatzweise anzustrengen. Wieso auch? Jeder kann dort tun und lassen, was er will. Doch nicht nur Abenteuer, Sieg und Ruhm halten uns in diesen Welten. Fehler sind nicht gegeben. Du bist hübscher, schlauer, dünner. Dir liegen alle zu Füßen. Du fühlst dich stark, berauscht und mächtig. Niemand sieht, wer du wirklich bist. Und diese Welt nennt sich Internet, aber auch Fantasie. Man vergisst wer man wirklich ist und kann fröhlich sein. All den Schmerz abschüttelnd, fühlt man sich frei.

Man muss an nichts denken. Man erfreut sich an lustigen Bildern, oder wird tiefsinnig, wenn einem ein Zitat von Oscar Wilde über den Weg läuft. Man fühlt sich für einen Moment erlöst, oder auch schlau. Wer wusste schon, ob jemand anderes auch alle seiner Zitate kannte? Vielleicht war er ja etwas besonderes? Vielleicht bildete er sich ja nur ein, dass er ein brillentragender Looser mit einem Laptop war? Vielleicht waren es auch wirkliche Freunde da draußen. Wo lebten sie nochmal? London, Brooklyn? Menschen, die er niemals treffen würde. Und dennoch vertraute er ihnen mehr, als den Menschen in Fleisch und Blut, welche in einer allzu gern in vergessener Vergangenheit existierten und ihm eine helfende Hand reichten. Doch die Gesichter verschwammen. Verschwanden. Jedoch nicht ohne einen besorgten Blick über die Schulter zu werfen und Kund zu geben, dass sie wieder kommen würden. Er beachtete sie nicht. Und sie kamen nie wieder.

Er erklomm die Treppe nach unten. Es waren nur 6 Stationen bis zum Empire State Building. Er wollte nach oben und das beenden, was er schon seit Jahren plante. Eine perfekte Kulisse. Er freute sich schon auf den Ausblick den er oben genießen konnte und er fühlte sich gewissermaßen wie ein Spion. Niemand wusste was er plante. Seine 60 Follower auf Tumblr mal ausgeschlossen. All die Posts darüber was so schön am Leben war konnten die sich sonst wohin stecken. Da standen Dinge wie der Geruch nach dem Regen, lange Umarmungen oder Hunde. Er verstand nicht all diese pseudo- romantischen Vorstellungen à la Leben nach dem Tod, Unterwelt, Himmel, Hölle und all dem philosophischem Gedöns.

Es ist interessant, keine Frage. Doch der Realität entsprachen diese Vorstellungen auf keinen Fall. Was ist die Realität überhaupt? Ein Scherbenhaufen voller Erinnerungen vor langer Zeit verstorbener, vergeistigter Menschen? Mein Gott, was sollte das bringen? Wo sollte dies hinführen? Tagein tagaus beschäftigen wir uns entweder mit diesen Fragen oder noch besser: Sie sind uns egal. Wir leben in unserer Welt und tun, als wäre alles in Ordnung. Und wahrscheinlich denken auch einige so. Was ist das Leben ohne Wahrheit?

Es verzehrt ihn. Es peinigt ihn nicht zu wissen, was das Leben überhaupt ist. Wozu da ganze? Wozu der Schmerz? Wozu das Leid? Wozu die Erinnerungen die uns verschlingen, uns innerlich zerreißen und nichts übrig lassen als eine kümmerliche und schwache Gestalt. Wartend darauf zertreten zu werden. Es schmerzte ihn von Tag zu Tag mehr. Und er wusste nicht, was er damit anfangen sollte. Am liebsten würde er seine gesamte Zeit einfach zu Hause bleiben. Er war schwach. Wieso sollte er sich raus auf die Straße begeben, mit einem fröhlichen Lächeln auf den Lippen, um noch mehr Schmerz zu erleiden? Weinen. Das würde er am liebsten tun. Es sollten so viele salzige Tränen seine Augen verlassen, damit er nichts mehr sehen konnte. Nichts von dieser verdorbenen Welt. Mit ihren grausamen und vollkommen geisteskranken Geschöpfen, welche sich in unsere Welt schleichen. In die der Unschuldigen und Reinen. In die Welt der Dummen.
Doch die Ausgestoßenen? Was ist mit ihnen? Was ist mit Leuten wie ihm, die nichts hatten, als ein Stück Papier und Tinte. Die ihre Finger in ihr Leid tunkten und die Welt mit ihrem Schmutz lehrten, sie nur nicht zu vergessen. Er hatte seine Entscheidung gefällt. Er wollte ein weiterer schwarzer Strich in dieser Welt sein. Ein weiteres Geschöpf, welches es nicht mehr aushielt in diesem verrückten Spiel eine Rolle zu repräsentieren. Eine weitere Person, die bald in Vergessenheit geraten wird. Er konnte schon die scheinheilig geschockten Grimassen vor sich sehen. Wie sie ihr Leid vorspielten und so taten, als würde sie sein Tod etwas kümmern. Vielleicht würden sie sich ja doch Gedanken machen. Gedanken darüber, dass sie ihn nicht mehr schikanieren konnten. Seine ehemaligen Freunde. Wie war das nochmal mit der helfenden Hand? Er betrachtete seine kalkweißen Hände. Sein Körper hatte ihn schon längst aufgegeben. Er war kalt. Von innen sowie von außen. Wenn jemand aus Versehen mit seinen Händen in Kontakt kam, sprangen sie immer zurück. Und starrten ihn an, als ob er ein Monster wäre. Oder wohl eher ein Geist. Er würde wohl nie die aus den Augenhöhlen heraustretenden Augen seiner Liebe vergessen, die ihn angstvoll anstarrte, als er es wagte ein Wort an sie zu richten und seine Hand auf ihre Schulter bettete. Doch lasst uns das alles vergessen. Lasst uns die Welt vergessen. Die Menschen, die darin leben. Und lasst uns frei sein. Denn nach dem Tod wird es nichts mehr geben, über das wir unseren Kopf zerbrechen müssen.

Und das war sein letzter Gedanke bevor etwas Unglaubliches passierte... Es ging still und leise, ja schon fast stumm von statten. Eine Sekunde. Nein. Ein Moment ließ ihn sein Vorhaben überdenken. Doch was passierte denn genau? So recht konnte es wohl niemand sagen. Er wusste nur, dass die Kirchenuhr aus weiter Ferne aufhörte ihren nervenden, im Takt schlagenden Zeiger zu bewegen, was er natürlich nicht sah sondern hörte. Der Lärm wich Stille und war Balsam für seine geschundenen Ohren. Die U-Bahn, welche nur einige Meter von ihm entfernt war, stoppte. Und er sah in das regungslose Gesicht des Fahrers. Es war starr. Er konnte nur leichten Schock im faltigen Gesicht des alternden Mannes erkennen. Es dämmerte ihm. Doch fand sein Gehirn keine plausible Erklärung. Er drehte sich um. Und wieder zurück. Er drehte sich im Kreis und verstand nicht, was das alles sollte. Die Menschen in seiner Umgebung waren erstarrt. Er sah einen dicklichen Jungen, der in der Nase bohrte und sich anscheinend sicher war von niemanden gesehen zu werden. Er sah einen jungen Mann, der seinen Hund ermahnte, nicht unter den Rock einer älteren Dame zu schlüpfen, welche peinlich berührt eine Schimpftirade auf ihn loshetzte. Er sah zwei Mädchen, welche nicht von ihren Spiegeln loszureißen waren, da diese ihre Schminke überprüften und somit ihren besten Freund vergraulten, der sich von ihnen abwand um diesem stickigen Loch zu entkommen. Und er sah eine Taube, die mitten im Flug die Bewegung ihrer Flügel einstellte. Ein Tagtraum? Das war das einzige Urteil, dass er in diesem Moment fällen konnte. Und es fiel ihm ein Stein vom Herzen. Alles war besser als Unwissenheit und als er einen Blick auf seine Uhr warf, bestätigte sich seine Annahme. Die Zeit hatte aufgehört zu laufen und er wusste genau was er nun tun wollte...



Die Handlung sollte erst im zweiten Kapitel wirklich beginnen.
Ich sehe schon wie dieser Text zerrissen wird..
Oder auch nur wochenlang auf dieser Seite dahin vegetiert...
Wie auch immer, ich hoffe ihr könnt mir helfen.

LG Victoria smile

Ich kann leider nicht sehen wie die anderen es gemacht haben und bitte schon um Verzeihung, falls ich zu viel dazu geschrieben habe oder sonst noch irgendwas falsch gemacht habe. :/

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Jack Burns
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Alter: 54
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Beitrag13.11.2013 20:40

von Jack Burns
Antworten mit Zitat

Hallo und Guten Abend Mindami!

Na, da hast Du ja einen Brocken abgeliefert! Shocked
Ich habe leider nicht viel Zeit, deshalb möchte ich nur meinen allgemeinen Eindruck hier lassen.

Die Inhaltsangabe hat mich begeistert. Ich musste sofort an Kafka denken. Diese (absurde?) Idee solltest Du unbedingt weiter verfolgen.
Das Lesen wurde aber schnell anstrengend. Nicht weil der Text zu lang ist, sondern weil Du in sehr umständlich formulierst. Einerseits habe ich Respekt vor Deinem anspruchsvollem Vokabular, aber andererseits ist es ermüdend zu lesen.
Nur mal ein Beispiel:
Zitat:
Und so setzte er seinen Weg fort,sich in den tiefen Schlund begebend, um sich mit dem wohl in der heutigen Zeit meist benutzten Transportmittel dorthin zu verfrachten, wo er sein Schicksal besiegeln wollte
.
Nach der Hälfte des Satzes muss ich noch einmal von vorn beginnen. Das kann man mal einbauen aber nicht ständig.
Ich habe das Gefühl, Du möchtest zeigen was Du kannst. Aber ich sag es mal etwas hart: Das interessiert mich (als Leser) nicht.
Mich interessiert das Thema, aber ich möchte nicht kämpfen müssen, um es zu erreichen.

Etwas das mir noch aufgefallen ist: manchmal wiederholst du mit verschiedenen Worten/Sätzen die gleiche Aussage. Der Text verliert dann Spannung, wenn keine neue Information kommt:
 
Zitat:
Die Menschen in seiner Umgebung waren erstarrt. Er sah einen dicklichen Jungen, der in der Nase bohrte und sich anscheinend sicher war von niemanden gesehen zu werden. Er sah einen jungen Mann, der seinen Hund ermahnte, nicht unter den Rock einer älteren Dame zu schlüpfen, welche peinlich berührt eine Schimpftirade auf ihn loshetzte. Er sah zwei Mädchen, welche nicht von ihren Spiegeln loszureißen waren, da diese ihre Schminke überprüften und somit ihren besten Freund vergraulten, der sich von ihnen abwandte um diesem stickigen Loch zu entkommen. Und er sah eine Taube, die mitten im Flug die Bewegung ihrer Flügel einstellte. Ein Tagtraum? Das war das einzige Urteil, ...



Du gibst fünf Beispiele um die Situation zu beschreiben. Hintereinander!
Das ist mir viel zu viel.
Am Ende wird aus der Frage "Eine Tagtraum?" plötzlich ein "Urteil"?!

Das ist ein weiteres Problem: Wenn Du einen langen Text in diesem Stil schreibst, dann werden sich auch viele grammatische und inhaltliche Fehler einschleichen.

Mein Tipp: Die ganze Geschichte überarbeiten. Nach dem Prinzip: aus einem mach zwei (oder drei) Sätze. Dein Talent kannst Du auch anders darstellen als mit komplizierten Verschachtelungen.

Ich hoffe, meine Worte nehmen Dir nicht den Mut, denn Du hast großes Potential.
Und wie gesagt: die Idee hat es in sich!

Bis bald
Martin


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Jack Burns
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Alter: 54
Beiträge: 1444



Beitrag13.11.2013 20:41

von Jack Burns
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Und hör auf, Dich zu entschuldigen! Razz

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Mindami
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Beitrag17.11.2013 14:15

von Mindami
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Vorerst möchte ich mich herzlichst für deinen Kommentar und das Lob bedanken.
(Du hast mich neugierig gemacht, weshalb ich nun angefangen habe 'die Verwandlung' von Kafka zu lesen.^^)
Ich hatte bis dato leider keine Zeit, um zu antworten.

Die Kernaussage deines Textes wäre wohl, dass ich verstrickte Sätze lösen und sie vereinfachen soll, oder? Das sehe ich ein und werde auch mein Möglichstes tun. Embarassed

Und was die Wiederholungen betrifft...
Ich wollte zeigen, wie alles zum Stillstand kam und seine Beobachtungen schildern. Sein Blick huschte umher, um etwas zu finden, dass sich regte und ihn aus seiner Verwirrung ziehen könnte. Doch sah er nur diese Menschen, die in einer mehr oder weniger unangenehmen Situation steckten und sich doch nicht dazu anschicken konnten sich zu bewegen...
Ich dachte halt an so etwas.
Wenn ich all die Beispiele weg lassen würde, müsste ich mir etwas komplett anderes überlegen, um die Situation zu umschreiben.
Ich werde mir etwas überlegen.
Du erwähntest, dass es nicht die einzige Stelle im Text wäre. Welche Stellen wären auch noch zu verbessern?

Urteil und Tagtraum
Er schloss aus dieser Situation das Urteil, dass es ein Tagtraum war. (?)
Was würdest du denn dort schreiben?
Ich kann mich nämlich daran erinnern auch nicht so zufrieden mit dieser Passage gewesen zu sein, hatte jedoch keine andere Idee.

Ich werde dann in nächster Zeit meinen Text überarbeiten und Sätze zerlegen. ^^ Aber in manchen Abschnitten geht das doch nicht wirklich, da die Sätze zu kurz wären...
Ich versuche mein Bestes. Wink

LG Victoria
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Existerman
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E
Beitrag17.11.2013 14:49

von Existerman
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Hi Vicky,
Das liest sich echt gut! Ehrlich!
Die Idee ist ebenfalls ziemlich genial und deine Schachtelsätze sind einigermaßen verdaulich.
ABER:
Bitte streiche beim kreativen Schreiben das Wort "welches" in der Funktion des Worts "das" aus deinem Wortschatz. Es klingt einfach nicht gut. Verwende "das", glaub mir, es ist besser.

Ciao
Alex
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nebenfluss
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Beitrag17.11.2013 15:03

von nebenfluss
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Hallo Victoria,

ich bin ehrlich gesagt nicht weit gekommen. Wie Jack Burns finde ich die Inhaltsangabe interessant; ich mag paranormale und surrealistische Ideen. "Die Verwandlung" zu lesen, ist dazu sicher auch ein guter Ansatz, mal abgesehen davon, dass man diese Erzählung sowieso kennen sollte.

Was mich schnell vom Text weggetrieben hat, waren:
- die komplizierten Sätze (gleich den ersten musste ich mehrmals lesen)
- die Tatsache, dass mir das Gefühlsleben dieses Typen nicht plausibel wurde (er ist gelassen, hat aber trübe Gedanken, denkt an Wunden und Apokalypse - wie passt das zusammen?)
- dass du kurz darauf in die 1. Person Pl. wechselst ("unser Leben" usw.), was auf mich sofort einen belehrenden Eindruck macht. Ich möchte als Leser selbst meine Schlüsse ziehen dürfen.

Eine Kurzgeschichte wird das jedenfalls nicht, auch keine längere - genauso wenig wie "Die Verwandlung" eine KG ist. Dem widerspricht deine Inhaltsangabe und auch der ausufernde Stil, in dem du die Sache angehst. Macht ja nichts, es wird eine "Erzählung", vielleicht eine Novelle. Aber auch in diesem Fall würde ich dir raten, etwas handlungsorientierter einzusteigen, die Sätze zu vereinfachen und die Perspektive Richting "personal" zu trimmen. Die Tiefenwirkung, die du anstrebst, sollte erhalten bleiben - keine leichte Aufgabe, aber eine Herausforderung Wink

LG


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Mindami
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Beitrag17.11.2013 16:10

von Mindami
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Ist dieser Stil wirklich so schlimm? Sad
Ich schätze, dass man als Verfasser die Strukturen schon kennt und es somit als nicht besonders anspruchsvoll empfindet.

Ich kann damit Leben, dass es eher an eine Novelle erinnert und dass die Inhaltsangabe Anhänger findet erleichtert mich zutiefst.

Wunden und Apokalypse hinterlassen einen bitteren Nachgeschmack. Es sollte ein Einstieg sein. Seine Gedankengänge müssen nicht immer  nachvollziehbar sein. Schließlich über dramatisiert er all die Dinge in seinem Leben und sucht Erklärungen und Bedeutungen für die Normalität - auch wenn diese nicht existieren. Dies sollte aber erst im nächsten Kapitel zum Vorschein treten.
Er ist gelassen in dem Sinne, dass er alles Schlimme akzeptiert und versteht, dass er nichts daran ändern kann. Stattdessen versucht er so seinem Unmut Luft zu machen.
Für eine Geschichte ist es jedoch wichtig, dass man sich mit dem Protagonisten in irgendeiner Form verbunden fühlt. Ich wollte, dass man mit ihm mitleiden kann, was ich leider nicht geschafft habe. Ich versuche es konkreter und plausibler zu gestalten. Embarassed

@ Nebenfluss
Du hast keine Ahnung, wie sehr mir dein dritter Kritikpunkt gerade geholfen hat. Danke!

Ich verstehe jedoch nicht, ob 'ausufernd' in diesem Fall gut oder schlecht ist?

@ Alex
Gut, mache ich. ^^
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Einar Inperson
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Beitrag17.11.2013 16:31
Re: Tragische Versuchung in etwas anderem Sinne
von Einar Inperson
Antworten mit Zitat

Mindami hat Folgendes geschrieben:
Wenn sie nur wüssten, was ihm durch den Kopf ging, würden viele einfach den Kopf schütteln, lachen und sich höchstwahrscheinlich abwenden.


Hallo Viktoria,

von mir erstmal eine kleine Korinthe. Ein paar mehr hat es auch noch. Ich glaube, dass lässt sich kaum vermeiden, wenn man die Sätze gerne verschachtelt.

Mmh, du willst versuchen, die Sätze zu verknappen. Der Leser Einar fand sie jetzt nicht zu verschwurbelt. Für mich passt das Verhältnis von langen und kurzen Sätzen in deinem Text.


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nebenfluss
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Beitrag17.11.2013 16:42

von nebenfluss
Antworten mit Zitat

Mindami hat Folgendes geschrieben:

@ Nebenfluss
Du hast keine Ahnung, wie sehr mir dein dritter Kritikpunkt gerade geholfen hat. Danke!

Vergessen zu erwähnen: Die übelste Stelle habe ich später gefunden (da war ich allerdings schon am 'Querlesen'):
Zitat:
Und das war sein letzter Gedanke bevor etwas Unglaubliches passierte

Ganz ehrlich: Das ist schlechter Stil, durch eine reine Behauptung die Erwartung des Lesers zu erhöhen. Die Enttäuschung ist programmiert. Der Leser sollte bereits aus dem bisherigen Text gespannt sein, was denn da noch Spektakuläres passiert.

Mindami hat Folgendes geschrieben:
Ich verstehe jedoch nicht, ob 'ausufernd' in diesem Fall gut oder schlecht ist?

Das kann ich pauschal nicht so beantworten. Bei meiner Bemerkung ging es um die Gattung Kurzgeschichte, in der im engeren Sinne ein Konflikt möglichst knapp dargestellt wird. Reisen durch das Labyrinth der Psyche des Protas hätten darin nichts zu suchen. Das soll keine Klugschwätzerei sein, man kommt mit solchen ungenauen Abgrenzungen nur schnell in Teufels Küche, wenn man z. B. etwas bei einem Kurzgeschichten-Wettbewerb einreicht, sich auch an die Länge halt, aber dann von einer peniblen Jury wegen "Formfehler" aussortiert wird.

Allerdings, bei aller Formulierlust und einigen interessanten Gedanken, überstrapazierst du auf Dauer unnötig mein Assoziationsvermögen. Was soll ich mir z. B. hierbei denken:
 
Zitat:
um sich mit dem wohl in der heutigen Zeit meist benutzten Transportmittel dorthin zu verfrachten

Meinst du ein Auto? Warum steht dann da nicht "Auto"? Oder gar nichts - das könnte man kürzen auf "um dorthin zu fahren" (der Straßenverkehr wird später erwähnt) - aus 15 Wörtern werden vier ...

LG


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Mindami
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Beitrag17.11.2013 17:03

von Mindami
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Bei dieser Formulierung habe ich mir einige Geschichten zum Vorbild genommen, in denen so etwas enthalten war. Ich wusste nicht, dass es so eine starke Wirkung hat. Embarassed
Ich sollte die Erwartungen der Leser nicht durch wertende Ausdrücke erhöhen...

Die Übelste? Oh Gott, was habe ich denn sonst noch verbaut?
Zu viele Details und Umschreibungen sind wohl ziemlich... suboptimal.

Mit dieser Umschreibung meinte ich die öffentlichen Verkehrsmittel. In diesem Fall die U-Bahn.
Und ich denke, dass du das schreibst, um mir meine unkonkreten Umschreibungen und deren verschiedene Interpretationsmöglichkeiten zu verdeutlichen.

Zusammengefasst ist der Text durch die vielen nicht nachvollziehbaren Gedankengängen und den unkonkreten Umschreibungen schwammig.

Außerdem hatte ich nie vor den Text irgendwo hin zuschicken. ^^

LG Victoria
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Jack Burns
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Beiträge: 1444



Beitrag17.11.2013 20:02

von Jack Burns
Antworten mit Zitat

Hallo Victoria,

Nein, die der Stil ist nicht "so schlimm" smile
Ich persönlich mag beides gerne lesen: ausschweifend und knapp.
Mit den Schachtelsätzen ist das eine Frage der Balance. Ein paar könnte man kürzen, damit es  nicht so anstrengend zu lesen ist. Und man vermeidet Logikfehler.
Mein Beispiel mit dem Urteil: Du formulierst die Frage, ob es ein Traum wäre.
Im nächsten Satz nennst nennst Du diese Frage ein Urteil. Das stört mein logisches Verständnis.
Aber das ist jetzt auch nicht so wichtig.

Ja, es ist immer schwierig, zu beurteilen wie weit ein Leser den Gedanken des Autors folgen kann (oder will) wenn man einen Text schreibt. Da hilft nur probieren und auf das Feedback warten.
Die richtige Idee für eine Geschichte zu haben, ist schon mal die halbe Miete. Wie man sie gut verkauft, kann man trainieren.

Weiterhin Frohes Schaffen

Martin


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