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miepmiepmöp Schneckenpost
Alter: 29 Beiträge: 14
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22.10.2013 21:07 Immer noch erste Versuche von miepmiepmöp
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Neue Version »
Hallo ihr Lieben
Ich traue mich mal wieder euch etwas von mir zu lesen zu geben, auch um meiner Selbstkritik etwas zu entkommen.
Es handelt sich hierbei um den Prolog einer Geschichte, die gerade bei mir in Arbeit ist. Ich freue mich schon auf sämtliche Kritik, Lob und Verbesserungsvorschläge.
Die Sonne wurde von vielen dicken Wolken bedeckt und ein tierisch kalter Wind blies Jeremy um die Ohren, wodurch es ihm kalt den Rücken hinunter lief. Er konnte auf seinen eisig kalten Wangen spüren, wie ihm Tränen über das Gesicht liefen. Seine makellose Haut errötete und man konnte erkennen, dass sich in ihm Verzweiflung breit machte. Er konnte es einfach nicht glauben. Wie konnte das nur passieren? In ihm machte sich jetzt auch Wut breit. Er machte sich schreckliche Vorwürfe und wünschte sich, er wäre nie 18 geworden. Dann wischte er sich mit dem Ärmel seiner Jacke selbstsicher die Tränen aus dem Gesicht und versuchte sich zu beruhigen.
Plötzlich spürte er eine warme Hand auf seiner rechten Schulter. Er war nicht allein. Als er sich umdrehte, bemerkte er seine Schwester Nancy, die neben ihm stand und ihn traurig anblickte. Sie umarmte ihn sachte und mit einer ihrer bezaubernden Lächeln versuchte sie die Traurigkeit zu überspielen und Jeremy zu trösten. Dabei rollten jedoch auch ihr immer noch ein paar salzige Tränen über das Gesicht. Sie konnte Jeremy schluchzen hören und zog ihn noch näher an sich. Nancy hatte es noch nicht richtig begriffen. Sie und ihr Bruder standen auf der Straße, mitten in der Nacht. Vor ihnen lag ein zertrümmertes Auto.
„Jeremy… Wir kriegen das auch alleine hin, mh?“, versuchte Nancy ihren Bruder zu ermutigen. Er sah sie mit roten Augen an.
„Du hast recht“, gab er zu und wischte sich die letzten Tränen aus dem Gesicht. „Lass uns gehen.“ Mit seinen Händen berührte Jeremy das zertrümmerte Auto vor ihm und es löste sich, mit samt den Scherben und Trümmern, in Luft auf.
Weitere Werke von miepmiepmöp:
_________________ Es gibt kein großes Genie ohne einen Schuss Verrücktheit. |
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Amaryllis Forenschmetterling
Alter: 38 Beiträge: 1380
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22.10.2013 21:24
von Amaryllis
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Liebes Miep,
als erstes fällt mir auf, dass du in den ersten paar Sätzen relativ viele Wortwiederholungen drinnen hast, schau mal:
Zitat: |
Die Sonne wurde von vielen dicken Wolken bedeckt und ein tierisch kalter Wind blies Jeremy um die Ohren, wodurch es ihm kalt den Rücken hinunter lief. Er konnte auf seinen eisig kalten Wangen spüren, wie ihm Tränen über das Gesicht liefen. Seine makellose Haut errötete und man konnte erkennen, dass sich in ihm Verzweiflung breit machte. |
Nehmen wir jetzt nur diesen Absatz, kommt mir vor, als würdest du nicht wissen, aus welcher Perspektive du schreiben sollst. Der erste Teil des ersten Satzes ist sehr neutral, dann ist es eher personaler Erzähler und der letzte Satz ist dann aber von einem außenstehenden Erzähler, denn Jeremy selbst würde seine Haut wohl nicht als makellos bezeichnen, oder ist er etwa sehr arrogant?
Bleiben wir noch bei diesem Absatz: Mit dem Wetter anzufangen ist immer etwas stereotyp. Es kann gut sein, beispielsweise wenn das Wetter die Stimmung widerspiegelt, was es bei dir auch tut - aber ich fände es hier fast besser, würdest du direkt in das Geschehen einsteigen, also mit seiner Verzweiflung, mit seinen Gefühlen, damit, dass ihm kalt ist, was auch immer. Weißt du, was ich meine? Außerdem wäre es vermutlich auch angenehmer zu lesen, du würdest dich nur auf eine Emotion konzentrieren. Ist er jetzt wütend? Warum? Wie fühlt sich das an? Warum schwenkt dann die Wut in Verzweiflung um. Usw.
Ich hoffe, das hilft dir weiter!
Alles Liebe,
Ama
_________________ Mein Leben ist ein Scherbenhaufen...
Aber ich bin der Fakir. |
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7304 Wohnort: NBY
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22.10.2013 22:19
von BlueNote
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Hi!
Die Wortwiederholungen (konnte/machte bzw. er konnte/er machte) sind mir auch aufgefallen. Dann erscheint mir der Schreibstil manchmal etwas unstet:
Zitat: |
ein tierisch kalter Wind blies Jeremy um die Ohren, wodurch es ihm kalt den Rücken hinunter lief. Er konnte auf seinen eisig kalten Wangen spüren
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Ohren/Rücken/Wangen. Hier wäre weniger mehr. Du beschreibst ja im Grunde immer nur die Kälte (fügst also nicht viel Neues hinzu.)
Zitat: |
Dabei rollten jedoch auch ihr immer noch ein paar salzige Tränen über das Gesicht. Sie konnte Jeremy schluchzen hören
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Zitat: |
Er konnte auf seinen eisig kalten Wangen spüren
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Die wechselnde Perspektive würde ich in diesem Text eher als Versehen (= Fehler) sehen. Warum eigentlich "salzige" Tränen?
Zitat: |
Er machte sich schreckliche Vorwürfe und wünschte sich, er wäre nie 18 geworden.
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Nie? Wünschte er sich, vorher zu sterben?
Zitat: |
mit einer ihrer bezaubernden Lächeln
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Mehrzahl von "Lächeln"?
Ich hoffe, du kannst mit meinen Anmerkungen etwas anfangen.
BN
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Jack Burns Reißwolf
Alter: 54 Beiträge: 1444
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22.10.2013 22:22
von Jack Burns
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Hallo miepmöp
Ich hätte gerne einen Hinweis, auf die Richtung der Story. Dann könnte ich den Prolog besser bewerten.
Allgemein sage ich mal: Das muss noch reifen.
Einige Grammatikfehler und schmerzende Formulierungen möchte ich hier erwähnen:
Zitat: | ein tierisch kalter | Jugendsprache der 80er ?
Zitat: | eisig kalten Wangen | hört sich nicht schön an, eher: eiskalt
Zitat: | Seine makellose Haut errötete | "seufz!"
Zitat: | und mit einer ihrer bezaubernden Lächeln | einem?
Zitat: | ein paar salzige Tränen |
1. Die sind immer salzig
2. Aus der Sicht des Protagonisten ist das Salzige nicht zu spüren.
Zitat: | „Du hast recht“, gab er zu | An dieser Stelle passt das "zugeben" nicht. Eher "zustimmen"
Mir ist der ganze Tonfall etwas zu kitschig, aber das ist wohl Geschmackssache.
Ich hoffe meine Kritik hilft Dir weiter.
Viele Grüße
Martin
_________________ Monster.
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miepmiepmöp Schneckenpost
Alter: 29 Beiträge: 14
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23.10.2013 11:25
von miepmiepmöp
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Danke schon mal für eure Kritik! Ich werde sie bestimmt beherzigen, immerhin stehe ich ja sozusagen noch ganz am Anfang.
Hier ist noch eine neue Version, habe mich perspektivisch doch wieder umentschieden.
Da stand ich nun, in einer kühlen Herbstnacht und betrachtete das Chaos auf der Straße. Meine Muskeln zitterten. Zwar fror ich nicht, aber mir lief ein eisiger Schauer über den Rücken und die Gänsehaut auf meinen Armen war vermutlich unübersehbar.
Ich spürte wie mir ein Wind um die Ohren blies und mein weißes T-Shirt zum Flattern brachte. Einige Tränen schlichen über mein Gesicht, wobei wahrscheinlich meine Wangen rot anliefen.
Ich fühlte mich schuldig für das, was passierte und machte mir schreckliche Vorwürfe. „Wärst du doch nicht 18 geworden, dann wäre dir dieses Unglück erspart geblieben“, redete mir mein Gewissen ein. „Wie konnte das passieren verdammt noch mal? Du hättest sie beschützen müssen.“ Mein Versuch, die Gedanken durch Kopfschütteln loszuwerden, scheiterte, also wischte ich mir mit meinem T-Shirt Kragen die Tränen aus dem Gesicht und versuchte zu lächeln.
Dann entdeckte ich meine Schwester Nancy, die am Fahrbahnrand saß. Ich konnte sie leise schluchzen hören. Mir wurde klar, dass ich nicht alleine war. Während ich mit kleinen Schritten auf sie zuging, versuchte ich tapfer zu sein und mir nicht anmerken zu lassen, dass ich traurig war.
Nancy hob ihren Kopf, als sie mich kommen hörte. Mit roten Augen sah sie mich an. Ich legte meine vermutlich eiskalte Hand auf ihre rechte Schulter. Daraufhin stand sie auf und versuchte mit einem ihrer bezaubernden Lächeln ihre Traurigkeit zu überspielen. Wie immer sah sie wundervoll aus, auch mit verweintem Gesicht. Sie nahm mich sachte in den Arm. Ihr Atem war warm und ungleichmäßig, das konnte ich deutlich spüren. Einige ihrer Tränen trafen durch mein T-Shirt auf meine kühle Haut. Ihr Schluchzen schien nicht nachzulassen, also drückte ich sie noch fester an mich.
Da standen wir nun, Arm in Arm, in einer kühlen Herbstnacht.
„Wir kriegen das auch alleine hin, mh?“, flüsterte ich Nancy ins Ohr und ließ sie los.
„Du hast recht.“, stimmte sie mir zu. „Das müssen wir.“
Diese Worte ermutigten mich unheimlich. Ich beobachte meine Schwester dabei, wie sie sich selbstsicher die letzten Tränen aus dem Gesicht wischte. Bevor ich den Trümmern den Rücken zukehrte, ging ich einige Schritte darauf zu. Mit meinen Händen berührte ich das zerstörte Auto, schloss die Augen. Dabei löste es sich, mit samt den Scherben und Einzelteilen in Luft auf.
_________________ Es gibt kein großes Genie ohne einen Schuss Verrücktheit. |
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7304 Wohnort: NBY
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23.10.2013 12:15
von BlueNote
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Zitat: |
wobei wahrscheinlich meine Wangen rot anliefen
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*g*
Wie wärs, wenn du einfach beschreibst, wie es sich anfühlt und nicht, wie's wahrscheinlich aussehen könnte?
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miepmiepmöp Schneckenpost
Alter: 29 Beiträge: 14
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23.10.2013 13:10
von miepmiepmöp
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Wie wärs, wenn du einfach beschreibst, wie es sich anfühlt und nicht, wie's wahrscheinlich aussehen könnte? [/quote]
Naja er selbst kann ja nicht sehen, ob seine Wangen rot anlaufen, deshalb vermutet er es. So war das gedacht.
_________________ Es gibt kein großes Genie ohne einen Schuss Verrücktheit. |
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Sun Wukong Eselsohr
S Alter: 43 Beiträge: 459
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S 23.10.2013 15:07
von Sun Wukong
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Hallo miep,
das ist eine Sache, die ich auch erst langsam begriffen habe. Aber es ist doch so: du merkst, wenn deine Wangen rot werden, weil sie warm werden und man sich selbst doch kennt in diesen Dingen - Leute zB, die sehr stark erröten, wissen doch ganz genau, wann sie rot werden.
Da muss man auch nicht umständlich herumformulieren "ich spürte, dass meine Wangen heiß wurden" - denn wenn sich der Ich-Erzähler mit seinem Körper auskennt, weiß er, dass die Wangen jetzt rot sind. Und das sagt man ja auch so. "Ich errötete". Häufiger Satz.
Anders aber, darauf habe ich früher auch nicht richtig geachtet, ist der Fall wenn es sich um Dinge handelt, die einzigartig sind:
"Eine Schweißperle in Form eines Dreimasters segelte meine Stirn hinab."
Um das zu sehen, braucht der Ich-Erzähler schon einen Spiegel (in realistisch gehaltenen Geschichten zumindest).
Grüße!
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Sun Wukong Eselsohr
S Alter: 43 Beiträge: 459
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S 23.10.2013 16:26
von Sun Wukong
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Noch etwas:
Jack Burns hat Folgendes geschrieben: | Zitat:
ein paar salzige Tränen
1. Die sind immer salzig
2. Aus der Sicht des Protagonisten ist das Salzige nicht zu spüren. |
Ja, die Salzigkeit bemerkt der Protagonist nicht (obwohl Tränen doch auch brennen können, liegt das nicht am Salzgehalt?!).
Aber: der Protagonist erzählt in dramatischer Sprache, das heißt: auch in Ich-Form ist ein Text ein Konstrukt und muss nicht dem oft ja nicht gerade sehr hübsch komponierten Alltags-Geplapper zu 100% nachempfunden sein.
In diesem Fall hat das "salzige" dadurch aber eine eher pathetische Wirkung. Und damit, miepmiepmöp, nochmal zu der Geschichte insgesamt (die Ich-Version):
Ich finde die rätselhafte Schilderung (ist Nancy das Unfallopfer, das ebenfalls nur ein Phantom ist?) da gut, wo die Sätze klar und ohne Schnörkel die Gefühle schildern:
"Sie nahm mich sachte in den Arm. Ihr Atem war warm und ungleichmäßig"
Würde für mich aber gewinnen, wenn (wie das salzige) wiederholende oder implizite Dinge gekürzt werden und dadurch die Gefühlsschilderungen nicht zu überladen wirken. Ich hab mal an der zentralen Stelle etwas herumgepfuscht, hoffe du kannst was damit anfangen, wie die Version auf dich wirkt.
"Dann entdeckte ich meine Schwester Nancy, die am Fahrbahnrand saß. Sie schluchzte leise. Mir wurde plötzlich klar, dass ich nicht alleine war. Während ich mit kleinen Schritten auf sie zuging, versuchte ich tapfer auszusehen und mir nichts anmerken zu lassen.
Als sie mich kommen hörte, hob Nancy ihren Kopf. Mit roten Augen sah sie mich an. Ich legte meine kalte Hand auf ihre Schulter. Sie stand auf und versuchte mit einem ihrer bezaubernden Lächeln ihre Traurigkeit zu überspielen. Wie immer sah sie wundervoll aus, selbst mit verweintem Gesicht. Sachte nahm sie mich in den Arm. Ihr Atem war warm und ungleichmäßig. Dann tropften heiße Tränen auf mein T-Shirt. Ihr Schluchzen schien nicht nachzulassen, also drückte ich sie noch fester an mich.
Da standen wir nun, Arm in Arm, in einer kühlen Herbstnacht. "
Und: "Bevor ich den Trümmern den Rücken zukehrte, ging ich einige Schritte darauf zu."
Dann löst es sich auf, also kann Jeremy den Trümmern doch gar nicht mehr den Rücken zukehren?! Vielleicht so:
"Eigentlich wollte ich den Trümmern den Rücken zukehren, doch statt dessen ging ich sogar einige Schritte darauf zu"
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Jack Burns Reißwolf
Alter: 54 Beiträge: 1444
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23.10.2013 17:29
von Jack Burns
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Hallo Sun
Zitat: | Aber: der Protagonist erzählt in dramatischer Sprache, das heißt: auch in Ich-Form ist ein Text ein Konstrukt und muss nicht dem oft ja nicht gerade sehr hübsch komponierten Alltags-Geplapper zu 100% nachempfunden sein. |
Einverstanden
Wahrscheinlich war es mir einfach zu pathetisch
Grüße
Martin
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Sun Wukong Eselsohr
S Alter: 43 Beiträge: 459
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S 23.10.2013 19:04
von Sun Wukong
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Gut wenn du das ähnlich siehst, Martin. Ich hatte mich da jetzt auch nur auf diesen Punkt von dir bezogen, weil es miepmiepmöp ja genau um diese Frage geht, was innerhalb der Ich-Perspektive als realistisch gilt und was nicht und ich das hoffentlich etwas klären konnte.
Grüße!
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miepmiepmöp Schneckenpost
Alter: 29 Beiträge: 14
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25.10.2013 14:13
von miepmiepmöp
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Vielen Dank Sun Wukong für deine Verbesserungsvorschläge! Hat mir echt einiges gezeigt und deine Version gefällt mir jetzt doch besser
Werde wohl noch einiges berücksichtigen müssen in Zukunft und statt 100mal ab jetzt 1000 mal an meinen Versionen rumschrauben.
Und nein, Nancy ist nicht das Unfallopfer. Ist ja aber nur der Prolog, da muss die Spannung gehalten werden
_________________ Es gibt kein großes Genie ohne einen Schuss Verrücktheit. |
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Sun Wukong Eselsohr
S Alter: 43 Beiträge: 459
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S 25.10.2013 15:24
von Sun Wukong
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Da bin ich erleichtert, wenn dir das weitergeholfen hat. Du schreibst, du bist selbstkritisch und ich bin selbst in einigen Lebensbereichen durch Selbstkritik manchmal gehemmt. Da kann Kritik von außen in einem zu frühen Schreibstadium auch die Selbstzweifel erhöhen, das ist kontraproduktiv.
Also häufiges Rumschrauben hat mir auch ganz gut geholfen, ein besseres Textgefühl zu entwickeln. Aber übertreib es nicht. Stattdessen schreib auch verschiedenste kurze Texte und: lies querbeet, z.B. einfach mal in der Stadtbücherei (oder online) unterschiedlichste Bücher in Ich-Perspektive, die du sonst nie gelesen hättest, blind aufschlagen, und dir einfach mal ein bisschen die Technik der Leuts und die Art wie sie formulieren anschauen. Sollte auch helfen, zu einem natürlicheren, eigenen Sprachgebrauch zu finden.
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miepmiepmöp Schneckenpost
Alter: 29 Beiträge: 14
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07.11.2013 16:38
von miepmiepmöp
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Weiter geht es. Ist schon das zweite Kapitel, mit dem ersten bin ich mir noch nicht sicher und muss die Perspektive noch umwandeln.
Zum Kontext:
Es soll eine Fantasy Geschichte werden. Im Kapitel zuvor wurden Jeremy, Nancy (die an dem Tag 18 wurden) und ihre Eltern von den "Feinden" in der Wohnung überrascht und angegriffen.
Dann erfuhren die beiden, dass sie ab ihrem 18. Lebensjahr besondere Fähigkeiten erhalten, weil sie an einer Sonnenfinsternis geboren wurden. Um sich eine Weile vor den Feinden zu verstecken, wollen sie zu Verwandten fahren.
„Jeremy, steh bitte auf. Wir müssen los...“, hörte ich Carlas Stimme neben mir. Ich linste durch meine Augenlider, stellte jedoch fest, dass es immer noch mitten in der Nacht sein musste. In meinem Zimmer war es, trotz der nicht geschlossenen Rollläden, stockdunkel. Das Einzige, was ich vor mir erkennen konnte, waren die Konturen meiner Mutter.
Genervt drehte ich mich auf die andere Seite des Bettes und zog mir die Decke bis zum Kinn. Ich hatte ja keine Ahnung, weshalb ich schon so früh am Morgen geweckt wurde.
„Hey, bitte. Deine Schwester ist auch schon seit einer halben Stunde hellwach. So schwer kann es also nicht sein. Los, pack ein paar Klamotten in eine Tasche. Wir wollen dann los.“ Spätestens, als meine Mutter mir die Bettdecke weggezogen hatte, wurde mir klar, dass es ernst war. Das machte sie sonst nie. Sie packte die Decke fest unter ihren Arm und verließ missmutig das Zimmer - ein fliegender Wechsel, denn stattdessen stand jetzt meine Schwester neben meinem Bett.
„Los Bruderherz, steh auf.“ Ihre schwarzen Haare fielen ihr ins Gesicht. Die Konturen ihres Lächelns konnte ich trotz der Dunkelheit erkennen.
„Ist ja gut.“, gab ich murmelnd von mir und setzte mich auf die Bettkante. Sofort fing ich an zu frieren, mein warmer Pulli kam mir da gerade recht.
Nancy stand an meinem Schrank und warf nach Lust und Laune ein paar Klamotten in meine große blaue Sporttasche. Kopfschüttelnd zog ich mir meine Jeans an und bewegte mich in Richtung Fenster, um einen Blick nach draußen zu wagen.
„Lass das Jeremy, wir haben es eilig!“, zischte meine Schwester und verließ den Raum. Von ihrer vorigen guten Laune war keine Spur mehr. Langsam wurde ich nervös. Diese Hektik brachte mich ein wenig durcheinander. Ob Nancy wusste was los war? Ob es etwas mit gestern zu tun hatte? Keiner hatte mich zu diesem Zeitpunkt eingeweiht, was mich an mir zweifeln ließ.
In meinen Gedanken versunken packte ich ein paar weitere Klamotten in meine Tasche und machte mich auf den Weg zum Wohnzimmer.
Bruno riss mir sofort die Sporttasche aus der Hand. Nicht mal einen Blick oder ein "Guten Morgen" riskierte er. Da stand ich mit zerzausten Haaren und Augenringen unter den Augen - um drei Uhr morgens und wusste nicht mal wofür ich aufgestanden war.
Je mehr ich darüber nachdachte, desto logischer schien mir die ganze Geschichte. Meine Familie plante abzuhauen. So musste es sein. Nach dem Vorfall gestern war das nicht unverständlich.
Ich ließ meinen Blick schweifen. Durch den Türspalt konnte ich Bruno erkennen, der unsere Sachen ins Auto lud. Mum und Nancy wuselten in der Küche umher. Scheinbar packten sie noch einige Sachen ein, aber ich war zu faul um mitzuhelfen.
Als ich mein Handy aus der Hosentasche ziehen wollte, merkte ich, dass ich es in meinem Zimmer vergessen hatte.
"Kein Plan wie lange wir weg sind. Ich hole es lieber schnell", nuschelte ich mir selbst zu.
Auf dem Weg ins obere Stockwerk, hörte ich ein leises Krächzen. Ich blieb still und lauschte. Die Tür war etwas angelehnt, wodurch ich einen Raben auf dem Schreibtisch rumpicken sehen konnte. Im Treppenhaus brannte hellstes Licht, was ihn nicht zu stören schien. Er bemerkte mich nicht. Etwas verwundert war ich schon, aber da die Zeit drängte, öffnete ich schnell die Tür und schnappte mir mein Handy.
Der Rabe zuckte nicht mal zusammen, als ich mich auf ihn zu bewegte. In meinem Zimmer fiel er auch ohne Licht unglaublich auf, denn seine Konturen waren deutlich dunkler als der Raum selbst. Komisch wie er ohne offene Fenster in mein Zimmer gekommen war.
Auf einmal erschreckte mich Brunos Stimme. „Jeremy, bist du soweit? Wir fahren“, rief er vom unteren Teil der Treppe.
„Ich komme“, erwiderte ich lautstark.
Bei einem erneuten Blick ins Zimmer war der seltsame Rabe verschwunden. Ich musste halluziniert haben. Statt dem Raben schimmerte mir ein glänzender Gegenstand entgegen. Von meiner Neugier gepackt, ging ich zurück zum Schreibtisch. Dann steckte ich das silberne Ding achselzuckend in die Hosentasche, ging ich die Treppe hinunter und verließ das Haus.
_________________ Es gibt kein großes Genie ohne einen Schuss Verrücktheit. |
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