18 Jahre Schriftstellerforum!
 
Suchen
Suchabfrage:
erweiterte Suche

Login

Jetzt erhältlich! Eine Anthologie von und mit unseren Usern. Jetzt bestellen! Die erste, offizielle DSFo-Anthologie! Lyrikwerkstatt Das DSFo.de DSFopedia


Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Prosa -> Werkstatt
Zinnober


 
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
 Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  « | »  
Autor Nachricht
Mana
Mensch

Alter: 39
Beiträge: 2227
Wohnort: Düsseldorf


Apollon
Beitrag05.11.2013 20:27
Zinnober
von Mana
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Zinnober

Als Samuel aufwachte stand er bereits vor dem Spiegel, ein Fremder erwiderte seinen Blick. Draußen tobten die Maschinen der Stadt, und schleuderten ihr Echo umher, aber Samuel hörte nur ein dumpfes Pochen. Seine Nackenhaare richteten sich auf, und seine Pupillen weiteten sich.

Er fühlte wie etwas aus seinem Bauch kriechen wollte. Die Nähte über seinem Bauchnabel spannten sich nach und nach an. Eine Naht nach der anderen drohte zu zerreißen. Etwas Scharfkantiges schabte ganz sicher an ihnen. Seine Stirn glühte, seine Muskeln waren angespannt. Er wollte es nicht entkommen lassen, nicht noch einmal.
„Nie wieder“, flüsterte er mit zittriger Stimme, während sich seine Finger fest um den Waschbeckenrand klammerten. Er wusste, dass es hinaus wollte. Er erinnerte sich an das Gefühl, wenn kalte Schuppen über seine Brust wie Schleifpapier kratzten. Wie das Ding von dort seinen Hals einmal umschlang, um dann seinen Nacken hinauf zu wandern. Es wollte sich tief in seinen Schädel bohren und die Kontrolle übernehmen. Samuel wollte schreien, schreien wie noch nie zu vor. So laut, dass ihn irgendwer hören musste. Aber sein Atem stockte. Und trotz all der Kraft, die nun in diesen einen Schrei steckte, entwich ihm nur ein stummes wimmern.

Dann donnerte es, zweimal. Jemand hatte gegen seine Tür gehämmert. Samuel rieb sich den Schweiß aus den Augen, sie brannten furchtbar. Es donnerte wieder. Dreimal. Als er dieses Mal aufwachte öffnete er bereits die Tür. Kalter Schweiß rann seinen Nacken herunter und sein Hinterkopf schmerzte, aber wenigstens hatte die Welt aufgehört hin und her zu schwanken.  

„Du siehst scheiße aus, und deine Wohnung riecht nach Pissbecken.“, schimpfte Barnabas zur Begrüßung. Er war ein kleiner Mann, der das aufrechte Gehen für einen prächtigen Buckel verschachert hatte.
„Zieh dich an, wir haben Arbeit.“ Samuel holte tief Luft und Pflückte sich seinen besten Anzug aus dem Chaos seiner Wohnung zusammen.

Es war Nacht, draußen zogen die Smogschwaden der Stadt ihre Runden. Zahllose Türme ragten hinauf zum Himmel, nirgendwo konnte man den Horizont sehen. Die Stadt schien ins endlose zu ragen. Und der Mond hatte die Farbe von Zinnober.

Der Tod hat zwei Gesichter. Das eines alten Bekannten, der früher häufig zu Besuch kam und dieses Mal einziehen wollte. Und das eines aufdringlichen Vertreters, der zu einem ungünstigen Zeitpunkt erschien, sich aber nicht mehr abwimmeln ließ. Den Leichen ist es am Ende immer egal, welches Gesicht der Tod trug. Meistens waren beide unerwünscht.

Samuel sog die Nacht tief in seine Lungen, während Barnabas sich bereits zur Leiche hinuntergebeugt hatte.  Ein Streifenpolizist stand im Flur und erläuterte die Details.
„Geschieden. Ende vierzig. Ist eingebrochen, hat Frau und Kind erschossen. Anschließend sich selbst.“
„Es war ein aufgesetzter Schuss.“, brummelte Barnabas vor sich hin, während er auf die Schmauchhöhle am Schädel des Toten deutete.
„Bei Frau und Kind das gleiche.“, ergänzte der Streifenpolizist.

Vom Gesicht des Mannes war nicht viel übrig geblieben. Eine in sich zusammengefallene Pastete, aus der langsam die Füllung hinaus gesickert war, und den ganzen Teppich ruiniert hatte. Der Schuss hatte ein obszönes Bild aus Gehirn und Knochen an die Wand gemalt.  

Samuel strich mit der Hand über seinen Bauch. Es war ein Tick den er seit seiner Entlassung aus dem Krankenhaus hatte. Jedes Mal wenn er eine Leiche sah, Strich seine Hand über seine Narbe. Samuel bemerkte es nicht, und Barnabas hatte es sich angewöhnt, es nur noch mit einem Augenbrauen zucken zu kommentieren.

Samuel schaute sich in der Wohnung um und suchte nach einem Bild des Toten. Vergebens. Die Ex-Frau hatte sich große Mühe gegeben den Mann für immer aus ihrem Leben zu streichen. Dann schaute er sich den Inhalt der Taschen an, den der Streifenpolizist bereits begutachtet hatte, um die Leiche zu identifizieren. Als Samuel dann den Führerschein in der Hand hatte, traf es ihn wie ein Hammerschlag auf die Brust. Er kannte das Gesicht. Es war das Gesicht des Mannes der ihm im Spiegel begegnet war. Wie war das möglich? Plötzlich bewegten sich die Lippen des Mannes auf dem Führerschein. „Hallo Samuel“, flüsterten sie.


Das ist soweit der Anfang meiner derzeitigen Geschichte. In Zinnober geht es um eine Stadt, in der Menschen kurz nach unterschiedlichen Nahtoderfahrungen plötzlich von Geistern heimgesucht werden.



_________________
Der Verstand schreibt mit Tinte, das Herz mit Leidenschaft...

Wissenschaft ist ein stahlharter Metalldildo zum umschnallen.- Vince Masuka

Mein Lieblingsepigramm:
"Ich selbst bin Ewigkeit, wenn ich die Zeit verlasse
Und mich in gott und gott in mich zusammenfasse." von Johannes Scheffler
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden MSN Messenger
UtherPendragon
Eselsohr
U


Beiträge: 402



U
Beitrag05.11.2013 23:31

von UtherPendragon
Antworten mit Zitat

Hallo Mana!

Dein Text ist mit seinen exotischen Motiven und der bildreichen, mal nüchternen, mal dramatischen Sprache sehr ansprechend. Das Thema ruft auch an sich Faszination hervor!

Tschuldige, dass gerade nicht auf grammatikalische und rechtschreiberische Feinheiten eingehen will, mir ist nur inhaltlich aufgefallen, dass die Übergänge zwischen den einzelnen Szenerien weicher sein könnten.

Der sehr epische Anfang ist sehr ernst und hat offensichtlich eine tiefer gehende Bedeutung, die sich durch bloße Nüchternheit nicht ausräumen lässt. Deshalb gefällt es mir persönlich weniger gut, wie die irreale Metarmorphose des Protagonisten so plötzlich der Realität weicht.
Zitat:
„Zieh dich an, wir haben Arbeit.“ Samuel holte tief Luft und Pflückte sich seinen besten Anzug aus dem Chaos seiner Wohnung zusammen.
Die Begegnung ist sehr grob und plötzlich, das kann gut sein, funktioniert aber nicht so gut mit dem bildgewaltigen Anfang zusammen. Es fehlt eine Phase der Reflektion und der Benommenheit, und sei es, dass diese im Gespräch zwischen den beiden ans Licht kommt oder das Samuels Gefühle einfach noch mal Erwähnung finden. So ist man einfach wieder zu weit von seiner Person weg!

Zitat:
Etwas Scharfkantiges schabte ganz sicher an ihnen
Vorschlag: "Etwas scharfkantiges schabte an ihnen, ganz sicher"


Zitat:
Samuel schaute sich in der Wohnung um
Wäre ganz schön, einen kleinen Eindruck von der Bude zu haben wink Mehr show, dont tell an dieser stelle!


Die Schilderungen des Todes und des Toten finde ich sehr "cool" muss ich sagen.

Zitat:
Seine Nackenhaare richteten sich auf, und seine Pupillen weiteten sich.


Dieses Bild hängt ein bisschen schief, finde ich, ich zumindest muss dabei an einen bettelnden Hunde denken lol2

Zitat:
Und trotz all der Kraft, die nun in diesen einen Schrei steckte, entwich ihm nur ein stummes wimmern
"stecken sollte" - Entweder Schrei oder Wimmern!

Zitat:
„Bei Frau und Kind das gleiche.“
Das "Gleiche"
Zitat:
Augenbrauen zucken
Ein Wort wink
Das wars fürs Erste. Bin gespannt auf mehr!

Uther Pendragon
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Mana
Mensch

Alter: 39
Beiträge: 2227
Wohnort: Düsseldorf


Apollon
Beitrag06.11.2013 00:06

von Mana
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hi, Uther,

vielen Dank für deine Kritik. Ich habe mich schon lange nicht mehr getraut was geschriebenes zu zeigen. Aber ich merke schon, dass ich objektive Kritik von außen brauche.


Zitat:
Der sehr epische Anfang ist sehr ernst und hat offensichtlich eine tiefer gehende Bedeutung, die sich durch bloße Nüchternheit nicht ausräumen lässt. Deshalb gefällt es mir persönlich weniger gut, wie die irreale Metarmorphose des Protagonisten so plötzlich der Realität weicht.

Schon an bevor es anfängt zu klopfen wollte ich es enden lassen. Und quasi das darauffolgende als neues Kapitel beginnen. Aber da hatte ich Angst, dass das Ende nicht ganz rüber kommt.
Zitat:

Es fehlt eine Phase der Reflektion und der Benommenheit.

Das werde ich ergänzen.

Zitat:
Zitat:
Etwas Scharfkantiges schabte ganz sicher an ihnen
Vorschlag: "Etwas scharfkantiges schabte an ihnen, ganz sicher"

Deine Formulierung klingt besser. Ich verkrampfe gerne beim Satzaufbau, besonders weil ich ständig Kleinigkeiten ändere.


Zitat:
Zitat:
Samuel schaute sich in der Wohnung um
Wäre ganz schön, einen kleinen Eindruck von der Bude zu haben wink Mehr show, dont tell an dieser stelle!

An dieser Stelle merkt man ganz deutlich, dass ich die Geschichte auch als Comic plane. Solche Dinge sollten dann in Bildern dargestellt werden. Aber du hast Recht, in dieser Form sollte ich das Bild auch mit Worten malen.


Zitat:
Die Schilderungen des Todes und des Toten finde ich sehr "cool" muss ich sagen.
Auf solche Klöpse kommt man wenn man auch schon mit richtigen Leichen gearbeitet hat.

Zitat:
Zitat:
Seine Nackenhaare richteten sich auf, und seine Pupillen weiteten sich.


Dieses Bild hängt ein bisschen schief, finde ich, ich zumindest muss dabei an einen bettelnden Hunde denken lol2

Ich wollte ein leicht berauschten, elektrisierten Eindruck machen. Hab ein wenig an an einen Drogenabhängigen gedacht, der sich einen Schuß setzt. Aber ein paar Korrekturen und der bettelnde Hund verschwindet sicher.
Zitat:
Zitat:
Und trotz all der Kraft, die nun in diesen einen Schrei steckte, entwich ihm nur ein stummes wimmern
"stecken sollte" - Entweder Schrei oder Wimmern!

Ja, "sollte", sollte da stehen.

Zitat:
Zitat:
„Bei Frau und Kind das gleiche.“
Das "Gleiche"
Jupp


Insgesamt hat mir deine Kritik geholfen, dass ich langsam wieder auf die richtige Bahn gerate.


_________________
Der Verstand schreibt mit Tinte, das Herz mit Leidenschaft...

Wissenschaft ist ein stahlharter Metalldildo zum umschnallen.- Vince Masuka

Mein Lieblingsepigramm:
"Ich selbst bin Ewigkeit, wenn ich die Zeit verlasse
Und mich in gott und gott in mich zusammenfasse." von Johannes Scheffler
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden MSN Messenger
Bananenfischin
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant

Moderatorin

Beiträge: 5333
Wohnort: NRW
Goldene Feder Prosa Pokapro IV & Lezepo II
Silberne Harfe



Beitrag06.11.2013 02:15

von Bananenfischin
Antworten mit Zitat

Hallo Mana,

schön, dass du es mal wieder gewagt hast. smile

Meiner Meinung nach gewinnt der Text ab dem ersten Dialog sehr; den Anfang hingegen finde ich sehr holprig. Abgesehen von Wortwiederholungen und Redundanzen schwankt auch die Perspektive. Mal ist der Erzähler sehr nah an der Figur dran (bzw. in ihr), dann wieder weiter weg, und an einer Stelle nimmt der Erzähler etwas wahr, das die Figur selbst nicht mitbekommt.

Ich verdeutliche das mal ein wenig:

Zitat:
Als Samuel aufwachte, stand er bereits vor dem Spiegel,. eEin Fremder erwiderte seinen Blick. Draußen tobten die Maschinen der Stadt, und schleuderten ihr Echo umher (schief, da das Echo ja nur eine Reflexion ist. Oder ist hier ein besonderes Phänomen gemeint?), aber Samuel hörte nur ein dumpfes Pochen (Hier ist der Erzähler außerhalb. Näher dran wäre etwas wie: ihr Echo musste von überall her dröhnend widerhallen, aber ...) Seine Nackenhaare richteten sich auf, und seine Pupillen weiteten sich (auch hier ist es eine nüchterne Außensicht, was nicht negativ sein muss).

Er fühlte, wie etwas aus seinem Bauch kriechen wollte. (Vielleicht dramatischer und näher dran: Etwas wollte durch seine Bauchdecke brechen.) Die Nähte über seinem BauchnNabel spanntenwölbten sich nach und nach annach außen. Eine Naht nach der anderen drohte zu zerreißen. Ganz sicher Etwas Scharfkantiges schabte etwas Scharkantiges von innenganz sicher an ihnen. Seine Stirn glühte, dieseine Muskeln waren angespanntspannten sich. Er wollte es nicht entkommen lassen, nicht noch einmal.
„Nie wieder“, flüsterte er mit zittriger Stimme, während sich seine Finger fest("klammern" sagt schon genug aus, und "fest" ist nicht sehr aussagekräftig. Wenn, dann durch etwas Stärkeres ersetzen) um den Waschbeckenrand klammerten. Er wusste, dass es hinaus wollte. Er erinnerte sich an das Gefühl von damals, wennals kalte Schuppen wie Schleifpapier über seine Brust wie Schleifpapier kratzten. Daran, wWie das Ding von dort seinen Hals einmal umschlang, um dann seinen Nacken hinaufzuwandern. Es wolltehatte vor, sich tief in seinen Schädel zu bohren und die Kontrolle zu übernehmen. Samuel wollte schreien, schreien wie noch nie zu vor. So laut, dass ihn irgendwer hören musste. Aber sein Atem stockte. UndDoch trotz all der Kraft, die nun in diesenm einen Schrei hätte steckten sollen, entwich ihmseiner Kehle nur ein stummes wWimmern (schief, eher "kaum hörbar").

 
Wie gesagt, danach wird es für mein Empfinden deutlich besser.
Sätze wie diese
Zitat:
„Du siehst scheiße aus, und deine Wohnung riecht nach Pissbecken.“, schimpfte Barnabas zur Begrüßung. Er war ein kleiner Mann, der das aufrechte Gehen für einen prächtigen Buckel verschachert hatte.
machen richtig Spaß [gut, das "schimpfte" würde ich ersetzen (und ein Punkt sowie ein Komma sind zu viel), aber sonst hat das einfach was].


Liebe Grüße
Bananenfischin


_________________
Schriftstellerin, Lektorin, Hundebespaßerin – gern auch in umgekehrter Reihenfolge

Aktuelles Buch: Geliebte Orlando. Virginia Woolf und Vita Sackville-West: Eine Leidenschaft

I assure you, all my novels were first rate before they were written. (Virginia Woolf)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Mana
Mensch

Alter: 39
Beiträge: 2227
Wohnort: Düsseldorf


Apollon
Beitrag06.11.2013 02:45

von Mana
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hey Banenfischon, vielen Dank. Ich kann deinen Punkt sehr gut nachvollziehen. Beim schreiben habe ich kein konstantes Bild im Kopf sondern ein umherwanderndes. Das bin ich so gewohnt, weil ich viel an Comics arbeite, also mit einem Visuellen Medium. Da springt man viel herum. Man versetzt den Betrachter stets in verschiedene Perpektiven um ganz bestimmte Stimmungen zu erzeugen. Irgendwie versuche ich das auch beim schreiben. Aber so wie du die Problematik schilderst stimme ich dir zu. Uch mach das total unkontroliert.

Generell finde ich ein Wechseln der Perspektive nicht falsch. Aber das muss dann auch gekonnt sein. Ich bin es gewohnt in einzelnen Bildabfolgen zu arbeiten, und da liegt wohl mein Fehler. Ich sollte es mir mehr wie ein sich bewegendes Bild vorstellen, also dynamusch, wie ein Film, und weniger wie ein Bilderbuch.

Ich gehe das ganze noch zu verkrampft an, und muss wieder eine gewisse Routine finden. Das merke ich auch daran, dass dir die Hälfte des Textes besser gefällt, die ich in zwei Minuten runtergetippt habe, während der Anfang viele Stunden erfordert hat...

Ich werd diesen Text nochmal überarbeiten und nochn bisschen üben, bevor ich den nächsten Text hier Poste. Aber die bisherige Kritik hilft mir den richtigen Weg einzuschlagen.


_________________
Der Verstand schreibt mit Tinte, das Herz mit Leidenschaft...

Wissenschaft ist ein stahlharter Metalldildo zum umschnallen.- Vince Masuka

Mein Lieblingsepigramm:
"Ich selbst bin Ewigkeit, wenn ich die Zeit verlasse
Und mich in gott und gott in mich zusammenfasse." von Johannes Scheffler
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden MSN Messenger
Constantine
Geschlecht:männlichBücherwurm


Beiträge: 3311

Goldener Sturmschaden Weltrettung in Bronze


Beitrag17.11.2013 16:03

von Constantine
Antworten mit Zitat

Hallo Mana,

ich schließe mich den Meinungen und Verbesserungsvorschlägen meiner Vorposter an. Ab und an vermisse ich mehr Details und mehr Innenansicht des Prota. Ab Banrabas' Auftreten wird dein Text besser, die Anfangspassagen sind für mich etwas holprig.
Du fängst mysteriös mit dem Fremden an, leider bleibt es umkommentiert und wird im nächsten Satz fallengelassen:

Zitat:
Als Samuel aufwachte stand er bereits vor dem Spiegel, ein Fremder erwiderte seinen Blick.

Hier erwänhst du einen Fremden im Spiegel von Samuel, aber was Samuel dabei denkt, was in ihm vorgeht, erwähnst du nicht. Auch, wird über den Fremden im folgenden kein Wort verloren, stattdessen Aussengeräusche der Stadt erwähnt und vieles über Samuels Bauchnabel. Verpufft die Geistergestalt des Fremden sofort wieder oder was passiert da? Schlafwandelt Samuel?

Zitat:
Die Nähte über seinem Bauchnabel spannten sich nach und nach an. Eine Naht nach der anderen drohte zu zerreißen. Etwas Scharfkantiges schabte ganz sicher an ihnen. Seine Stirn glühte, seine Muskeln waren angespannt.

Redundant. Für "angespannt" bzw "anspannen" findest du bestimmt im einen oder anderen Satz eine Alternative.

Zitat:
„Nie wieder“, flüsterte er mit zittriger Stimme, während sich seine Finger fest um den Waschbeckenrand klammerten.

Da fehlt etwas im Ablauf der Szene. Zuerst wacht Samuel auf und plötzlich steht er am Waschbeckenrand?

Zitat:
Dann donnerte es, zweimal. Jemand hatte gegen seine Tür gehämmert. Samuel rieb sich den Schweiß aus den Augen, sie brannten furchtbar. Es donnerte wieder. Dreimal.

Verstehe ich richtig, dass Barnabas beim ersten Mal zweimal gegen die Tür klopft und beim zweiten Mal dann dreimal?

Zitat:
Samuel sog die Nacht tief in seine Lungen, während Barnabas sich bereits zur Leiche hinuntergebeugt hatte. Ein Streifenpolizist stand im Flur und erläuterte die Details.

Wie kann man in einem Flur die Nacht tief in die Lungen saugen? Barnabas und Samuel befinden sich in einem Gebäude und besichtigen den Tatort.
Deine Beschreibung für das Einsaugen der Nacht würde mMn besser zwei Absätze vorher passen, wenn du deine Beschreibung behalten möchtest:
Zitat:
Es war Nacht, draußen zogen die Smogschwaden der Stadt ihre Runden. Zahllose Türme ragten hinauf zum Himmel, nirgendwo konnte man den Horizont sehen. Die Stadt schien ins endlose zu ragen. Und der Mond hatte die Farbe von Zinnober.


Zitat:
Vom Gesicht des Mannes war nicht viel übrig geblieben. Eine in sich zusammengefallene Pastete, aus der langsam die Füllung hinaus gesickert war,

Dieser aufgesetzte Schuss des Fremden. Nicht an die Schläfe und nicht an die Stirn aufgesetzt, oder? Hat sich der Fremde die Kugel ins Gesicht gejagt oder warum ist vom Gesicht nicht viel übrig?

Zitat:
Samuel schaute sich in der Wohnung um und suchte nach einem Bild des Toten. Vergebens. Die Ex-Frau hatte sich große Mühe gegeben (Komma) den Mann für immer aus ihrem Leben zu streichen. Dann schaute er sich den Inhalt der Taschen an, den der Streifenpolizist bereits begutachtet hatte, um die Leiche zu identifizieren. Als Samuel dann den Führerschein in der Hand hattehielt, traf es <-- was traf ihn wie ein Hammerschlag? Das Bild? ihn wie ein Hammerschlag auf die Brust. Er kannte das Gesicht. Es war das Gesicht des Mannes (Komma) der das ihm im Spiegel begegnet war. Wie war das möglich? Plötzlich bewegten sich die Lippen des Mannes auf dem Führerschein. „Hallo Samuel“, flüsterten sie. <-- die Lippen? Wie hört sich die Stimme des Mannes an? Wie sieht der Mann aus?


LG,
Constantine
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Seite 1 von 1

Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Prosa -> Werkstatt
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen.
In diesem Forum darfst Du keine Ereignisse posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
 Foren-Übersicht Gehe zu:  

BuchBuchBuchBuchBuchEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungBuch

von Sabine A.

von Selanna

von denLars

von Gine

von pna

von Enfant Terrible

von JT

von nebenfluss

von Mogmeier

von Nayeli Irkalla

Impressum Datenschutz Marketing AGBs Links
Du hast noch keinen Account? Klicke hier um Dich jetzt kostenlos zu registrieren!