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Snoopz Gänsefüßchen

Beiträge: 34 Wohnort: Berlin
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Lupo
Eselsohr

Beiträge: 365 Wohnort: Pegnesien
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 03.11.2013 21:46 Ist das snoopz in der Tasse von Lupo
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Kleine Erwägungen für das große Glück oder große Ermittlungen hin zum kleinen Glück?
Sind die alltäglich zu klärenden Zweifel über den Sinn des weiteren Handelns beseitigt, nachdem eine Auswahl aus dieser Liste geschlossener Fragen mit Ja oder Nein beantwortet ist?
Die unterschiedliche Qualität der Problemstellungen möchte ich danach ordnen, ob sie
1. in dieser Formulierung als sinnlos erscheinen
2. lediglich rhetorische Bedeutung haben
3. sich der Fragende selbst zu beantworten hat
4. nach einer übergeordneten Kompetenz rufen.
In solcher Reihenfolge empfände ich eine Steigerung der endlos erscheinenden Folge der stereotypen "Ist"- Anfänge.
Meine Art von Logik heischt nämlich nach Erläuterung der Umstände und Bedingungen, die solche Unsicherheiten der genannten Art bewirken, will sagen, mein kleiner Einflüsterer im Hinterkopf fordert jeweils eine präzisierende Einleitung "in Anbetracht folgenden Sachverhalts, nämlich (Voraussetzung einfügen), frage ich:".
Dann aber läse ich dieses Werk nicht mehr als Gedicht, sondern als Vorschlagskatalog zur Gewissenserforschung, und ein jeder ästhetische Zugewinn verflöge in Banalität.
Meinen Wunsch nach (scheinbar, weil konventionell) steigender Dringlichkeit halte ich dennoch aufrecht.
Eine grobe Einteilung nach meinem Dafürhalten ergibt:
Ist das Glas voll (3)
Ist das Girokonto kostenlos (4)
Ist Abgeordneter ein Beruf (4)
Ist das Grundgesetz noch gültig (4)
Ist das Grundgesetz (k)eine Verfassung (1)
Ist es gut wenn man viel schwitzt (4)
Ist es hinten im Flugzeug lauter (4)
Ist es schon Zeit für ein Bier (3)
Ist es sinnvoll eine Lebensversicherung zu kündigen (4)
Ist es Huskies zu warm in Deutschland (4)
Ist es in Hurghada gefährlich (1)
Ist es hilfreich in Gold zu investieren (1)
Ist es rechtens jeden Samstag zu arbeiten (2)
Ist es Ruhestörung wenn ein Hund bellt (1)
Ist es ungesund jeden Tag zu duschen (4)
Ist es hoffnungslos aber nicht ernst (1)
Ist es gut Pickel auszudrücken (4)
Ist es normal dass ein Zungenpiercing eitert (4)
Ist es nachts im Wald gefährlich (1)
Ist es um 6 schon hell (3)
Ist es verboten mit Flipflops Auto zu fahren (4)
Ist es beim Zahnarzt schlimm (1)
Ist es wahre Leidenschaft oder erhöhter Blutdruck (1)
Ist es zielführend (1)
Ist es teuer in Dubai (1)
Ist es teuer mit Öl zu heizen (3)
Ist Abtönfarbe wasserfest (4)
Ist abhauen eine Lösung (3)
Ist ADAC Mitgliedschaft sinnvoll (3)
Ist ADHS vererbbar (4)
Ist acht ein Adjektiv (2)
Ist Abtreibung Mord (3)
Ist es noch Punkrock (3)
Ist es Tinnitus (3)
Ist es schon Zuhälterei (3)
Ist das Gerät im ursprünglichen Zustand (4)
Ist Abstand gut für eine Beziehung (3)
Ist es schlimm mit 18 noch Jungfrau zu sein (1)
ist account hacken strafbar (4)
Ist es ratsam (1)
Ist es legal (4)
Ist es kostenlos (2)
Ist es logisch (3)
Ist es Pflicht (4)
Ist das Grillen auf dem Balkon erlaubt (4)
Ist es gut wenn ein Mann schnell kommt (3)
Ist es politisch korrekt, tabu, Tatsache, taff (1)
Ist es zuhause am schönsten (3)
Ist es strafbar aus den Gefängnis auszubrechen (2)
Ist es auf dem Mond kalt (4)
Ist es Herpes (4)
Ist es vermessen zu fragen (1)
Leichter Missmut beschleicht mich angesichts der Flut von Beispielen, die mir, etwa auf die Hälfte reduziert, erheblich mehr Laune bescheren würden, weiter zu differenzieren.
Überlegungen zur Metrik, liebes snoopz, lassen mich in einem Gefühl von Unentschiedenheit schweben, wobei ich dazu neige, Metrik sei hier nebensächlich.
Wirklich störend empfinde ich nur das eingeklammerte "k" in der ersten Zeile der zweiten Strophe.
Das Anliegen, Fragen aufzulisten, die nach der ersten Verblüffung sich als unerheblich für weitere Entscheidungen herausstellen, kommt bei mir an, und bewirkt die Einsicht, Lebenszeit und -kraft nur für Fragen nach persönlichem Glück abzugeben.
Ist Lupo für Dich von Bedeutung?
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Snoopz Gänsefüßchen

Beiträge: 34 Wohnort: Berlin
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 04.11.2013 00:10 Stolpern am Glück vorbei von Snoopz
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Lieber Lupo, es tut mir unendlich leid, wenn ich Missmut bei dir erregt habe; ich gelobe Besserung, denn dein Urteil ist für mich von gehöriger Bedeutung.
Vielleicht war ja hier der Titel „Glück“ irreführend. Es dreht sich eher darum, was uns Menschen wohl daran hindert, auf die eine oder andere Art Glück fühlen zu können, während wir es gerade sabotieren im Stolpern über Fragen wie „Ist es auf dem Mond kalt“ oder „Ist ADAC Mitgliedschaft sinnvoll“
Ich gehe jetzt mal deinen 4 Kategorien nach und will versuchen, dazu je zwei Beispiele zu erläutern.
Deine Kategorie 1: Wenn Problemstellungen in dieser Formulierung als sinnlos erscheinen
Beispiel 1 „Ist es in Hurghada gefährlich“ ist eine Frage für Leute, die dem Winter entkommen wollen, billig, all inclusive, ohne Risiko; für die Ägypten nichts weiter ist als Hurghada, Touristenflug, und die Frage, ob die alkoholischen Getränke im Preis inbegriffen sind.
Beispiel 2 „Ist es Ruhestörung wenn ein Hund bellt“. Vorstellbar ist hier ein jahrelanger Streit zwischen Nachbarn, bei dem sich die Frage stellt, ob man lieber die Polizei ruft oder doch besser vor Gericht zieht.
Deine Kategorie 2: Wenn Problemstellungen lediglich rhetorische Bedeutung haben
Beispiel 1 „Ist es rechtens jeden Samstag zu arbeiten“ kann für Leute eine Frage sein, die auch einmal ein vollständiges Wochenende haben wollen. Die Frage verweist auf ein gefühltes Unrecht, aber in einem legalistischen, stark gewerkschaftlichen Verständnis. Es wäre auch eine viel wütendere Äußerung dazu denkbar.
Beispiel 2: „Ist acht ein Adjektiv“ verweist auf ein sinnloses Luxusproblem. Wie lassen sich sinnlose Luxusprobleme darstellen? Durch sinnvolle, frugale Sätze?
Es könnte sich aber auch um eine Prüfungsvorbereitung im Fach Deutsch als Fremdsprache handeln; um jemand, der nicht viel Unterricht in seinem Leben genossen hat, aber die bestandene Prüfung für den Aufenthaltsstatus braucht.
Deine Kategorie 3: Wenn Problemstellungen sich der Fragende selbst zu beantworten hat
Beispiel 1: „Ist das Glas voll“ war gedacht als Zuspitzung des Satzes „Ist das Glas halbvoll oder halbleer“. Es sollte eine Anspruchshaltung darstellen: Mein Glas hat voll zu sein! Und sonst nichts.
Beispiel 2: „Ist es schon Zeit für ein Bier“ drückt für mich aus, was ich öfter erlebe; so etwas wie: wir sind spazieren gegangen, wir haben schon Kaffee getrunken und Kuchen gegessen, die Damen hatten ihren Likör... und nun ist es wohl recht und billig, das erste Bier aufzumachen.
Deine Kategorie 4: Wenn Problemstellungen „nach einer übergeordneten Kompetenz rufen“
Beispiel 1: „Ist das Girokonto kostenlos“ sollte den Schnäppchenjäger anzeigen („Geiz ist geil“ in allen Lebenslagen, Geld bzw. billig als primärer Glücksfaktor)
Beispiel 2: „Ist es verboten mit Flipflops Auto zu fahren“ sollte einfach eine schräge, verrückte Frage sein, auf die man so einfach gar nicht kommen würde. Aber selbst da kenne ich lebendige Beispiele, Menschen, die mit Flipflops etwa auf einen Trip in die Wüste aufbrechen. Das Glück der Unbeschwertheit, geschmälert durch ein Verbot.
Lieber Lupo, hoffentlich hat dir dieses „Gedicht“ neben dem Missmut nicht auch noch zuviel Kopfzerbrechen und sonstige Qualen beschert. Es war tatsächlich gedacht als ein Bilderbogen, der verschiedenste Ecken der Gesellschaft ausleuchten, und kleine Blitze senden sollte. Eigentlich ging es darum, wie Leute sich selbst ein Bein stellen.
Wenn dieser Bilderbogen sich beim Lesen nicht einstellt, dann habe ich etwas grundlegend falsch gemacht und muss ganz neu nachdenken.
Ich gestehe, dass es natürlich viel zu lang und eintönig in dieser Form ist – wobei ich schon zwei Drittel weggekürzt hatte, zum Teil schweren Herzens, bevor ich es hier eingestellt habe.
Steigende Dringlichkeit erkenne ich an, es reicht wirklich nicht, wenn die letzte Zeile lautet: "Ist es vermessen zu fragen". Es kann allerdings auch in jeder Strophe (oder in jeder zweiten) zu einer Klimax oder zu einem Tiefpunkt kommen, die die Spannung aufrechterhalten sollten. Ich gestehe: hier tun sie es nicht.
Ich denke, es ist nicht für besonders sinnvoll, die einzelnen Sätze zu interpretieren. Denn, wie schon gesagt, wenn sich der Bilderbogen beim Lesen nicht einstellt, dann ist das Ganze gescheitert.
Zu deiner Frage „Sind die alltäglich zu klärenden Zweifel über den Sinn des weiteren Handelns beseitigt, nachdem eine Auswahl aus dieser Liste geschlossener Fragen mit Ja oder Nein beantwortet ist?“ Eben nicht. Es sollte genau dieses Ankreuzen ja/nein ad absurdum geführt werden.
Du merkst die fehlende Metrik an – zurecht. Auch wenn es nicht zu bemerken ist - in diesem unmetrischen Gedicht steckt eine Menge Arbeit, und es erfordert offenbar noch einmal viel Beschwernis und eine Heidenarbeit, den Bilderbogen auf das rechte Maß zu stutzen und zu metrifizieren.
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firstoffertio
Show-don't-Tellefant

Beiträge: 6083 Wohnort: Irland
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 04.11.2013 00:37
von firstoffertio
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Das ist mir einfach zu viel an Fragen, erinnert mich an einen Fragebogen. Letzteres würde mir als Titel auch angemessener scheinen. Was der Text mit Glück zu tun hat, ist mir leider nicht deutlich geworden.
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BlueNote
Stimme der Vernunft

Beiträge: 7668 Wohnort: NBY

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 04.11.2013 00:51
von BlueNote
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Gefällt mir im Ansatz ganz gut. Sollte vielleicht kürzer, konsequenter und mit einem aussagekräftigeren Schluss sein.
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Snoopz Gänsefüßchen

Beiträge: 34 Wohnort: Berlin
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 04.11.2013 02:48 Nicht Glück von Snoopz
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Hallo firstoffertio,
ich habe schon verstanden, dass ich noch mal gründlich drübergehen muss.
Ich habe aber nicht recht verstanden, was du mit "Letzteres" meinst, das dir als Titel angemessener erscheinen würde?
Was es mit Glück zu tun hat: Es geht hier um das Glück insofern, als wir nicht selten daran vorbei stolpern und es selbst vereiteln, also eigentlich um die Unmöglichkeit, um das unbeabsichtigte Verhindern von Glücklichsein.
Sehr kritikaffin, Snoopz
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Snoopz Gänsefüßchen

Beiträge: 34 Wohnort: Berlin
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 04.11.2013 02:52
von Snoopz
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Danke Blue Note, vielleicht schaust du ja noch mal vorbei, wenn ich eine überarbeitete Version einstelle.
Bettreif Snoopz
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Iveta Julika
Wortedrechsler
 Alter: 32 Beiträge: 71
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 04.11.2013 14:27
von Iveta Julika
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Hallo Snoopz,
hat mir beim ersten Lesen ganz gut gefallen - abgesehen davon, dass es vielleicht eine Kürzung vertragen könnte - ; hatte aber damals schon das dumpfe Gefühl, dass mir diese »Fragen« verdächtig bekannt vorkommen. Jetzt habe ich Dein Gedicht nochmal gelesen und habe mich vergewissert, indem ich die ersten beiden Strophen durchexerziert habe ... und zwar bei Google. Ausnahmslos alle Fragen tauchen als Suchvorschläge von Google auf, wenn man die ersten zwei, drei Wörter ins Suchfeld eingibt. Und ich traue mich mal, die Behauptung aufzustellen, dass sich das mit den restlichen Fragen so fortsetzt. Versteh mich nicht falsch: Ich finde, das kann man machen - bilden diese Fragen doch eine gesellschaftliche Realität ab, denn die Suchvorschläge von Google werden ja nach häufigen Suchanfragen hin generiert. Und somit zeigt es, dass es Menschen gibt, die diese Fragen beschäftigen (wobei ich mir bei manchen schon an den Kopf lange), also gesellschaftlich relevant sind und auf diese Weise auch literarisch relevant.
Dennoch frage ich mich, wo dann die Quintessenz ist. Das hier wirkt wie eine Kompilation, und auch die innere Konsistenz dieser Kompilation verstehe ich nicht immer: warum stehen genau diese vier Fragen in einer Strophe? Warum nicht andere vier? Das erscheint mir zu willkürlich. Hätte mir hier zudem irgendeine Art von Auseinandersetzung des LI mit diesen Fragen gewünscht (Quintessenz). Denn sie, diese Fragen, sagen ja etwas aus über diejenigen, die sie stellen. Das hätte mich interessiert.
Viele Grüße
Iveta
_________________ »Man zögert, die Sache einfach so hinzuschreiben. Es muß aber doch geschehen. Das Gedicht will schön sein.« (Peter von Matt) |
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Lupo
Eselsohr

Beiträge: 365 Wohnort: Pegnesien
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 04.11.2013 14:43 Google von Lupo
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liest überall mit, auch im DSFo.
Alle Texte, die nicht ausdrücklich nur für registrierte User eingestellt wurden (Feld anklicken!), sind öffentlich für alle Welt, und damit auch veröffentlicht im Sinne des Verlagsrechts.
Ausgespäht, Lupo.
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Snoopz Gänsefüßchen

Beiträge: 34 Wohnort: Berlin
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 04.11.2013 18:47 Gedichte feilen von Snoopz
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Hallo Iveta,
Du hast recht, ich habe für die Recherche Google benutzt. Es ist aber nicht so, dass diese Sätze einfach so aus Google herausfallen, denn zuerst kommen ja dort die häufigsten oder die priorisierten Suchergebnisse. Es hat mich fast einen Tag Tüftelarbeit gekostet, auch in die tieferen Ebenen zu gelangen. Ich habe ungefähr das 10fache dessen zutage gefördert, was dann überhaupt in die engere Auswahl kam. Von diesem Rest ist es ungefähr noch ein Drittel, was du hier zu lesen bekommst - und es ist zuviel.
Ich halte mein Vorgehen für eine saubere Methode, auch gibt sie mir Zugang in Bereiche, in die ich sonst nicht ohne weiteres gelangen würde (da ist noch viel Material für mehr Texte). Wie würdest du es denn vergleichsweise finden, wenn ich als beiläufiger Zuhörer im Café, auf der Straße, in der U-Bahn etc. Sätze sammelte und daraus ein Gedicht machte? Das ist doch nicht sehr viel anders, nur könntest du es nicht im Internet finden.
Es ist natürlich recht einfach, den umgekehrten Weg zu gehen und nach meinen Google-Destillaten oder Diamanten erneut zu suchen. Das ignoriert aber den Aufwand, den ich vorher hatte, eben die Recherche und die Aufarbeitung des Haufens, der einem da entgegenpurzelt, nur dass meine Aufarbeitung hier offensichtlich noch zu kurz gegriffen war.
Im übrigen hat natürlich auch meine Recherche bereits wieder Rückwirkungen auf das, was du heute auf Google findest, in diesem hochdynamischen System.
Dass hier noch viel Feilen nötig ist, das habe ich schon in meinen letzten Kommentaren bekundet. Eure Reaktionen helfen mir dabei sehr.
Für mich waren die Sätze des "Gedichts" tatsächlich wie ein eindruckvoller Bilderbogen, und ich lerne jetzt, dass es anderen anders damit ergeht.
Auf jeden Fall vielen Dank für deine differenzierte Kritik, ich bin dran.
Montäglich müde, Snoopz
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Snoopz Gänsefüßchen

Beiträge: 34 Wohnort: Berlin
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 04.11.2013 19:05 Google liest mit von Snoopz
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mir ist gerade mein Kommentar ins Nirvana entwischt. Deshalb also nochmal: Google hat sicher seine eigenen registrierten Nutzer hier, meinst du nicht, lieber Lupo. Auf jeden Fall vielen Dank für den Tipp, den ich schon im eigenen Interesse in Zukunft beherzigen werde.
Dennoch sehe ich einem möglichen Copyrightstreit mit Google gelassen entgegen.
Immer noch montäglich redlich müde, Snoopz
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firstoffertio
Show-don't-Tellefant

Beiträge: 6083 Wohnort: Irland
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 04.11.2013 21:50 Re: Nicht Glück von firstoffertio
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Snoopz hat Folgendes geschrieben: | Hallo firstoffertio,
ich habe schon verstanden, dass ich noch mal gründlich drübergehen muss.
Ich habe aber nicht recht verstanden, was du mit "Letzteres" meinst, das dir als Titel angemessener erscheinen würde?
Was es mit Glück zu tun hat: Es geht hier um das Glück insofern, als wir nicht selten daran vorbei stolpern und es selbst vereiteln, also eigentlich um die Unmöglichkeit, um das unbeabsichtigte Verhindern von Glücklichsein.
Sehr kritikaffin, Snoopz |
Mit Letzteres wollte ich auf 'Fragebogen' referieren. Ich sehe nun aus deinen weiteren Beiträgen, dass das schon ein wenig zu altmodisch wäre. 'Antwortsuche' wäre vielleicht angemessener.
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Iveta Julika
Wortedrechsler
 Alter: 32 Beiträge: 71
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 09.11.2013 19:58
von Iveta Julika
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Hallo snoopz,
Du schreibst:
Zitat: | Ich halte mein Vorgehen für eine saubere Methode |
Das wollte ich auch gar nicht anzweifeln. Ich wollte es sogar bekräftigen, indem ich schrieb, dass diese Sucheingaben einen Teil der gesellschaftlichen Realität abbilden und somit für mich interessant sind. Du schreibst aber auch:
Zitat: | Du hast recht, ich habe für die Recherche Google benutzt. Es ist aber nicht so, dass diese Sätze einfach so aus Google herausfallen, denn zuerst kommen ja dort die häufigsten oder die priorisierten Suchergebnisse. Es hat mich fast einen Tag Tüftelarbeit gekostet, auch in die tieferen Ebenen zu gelangen. Ich habe ungefähr das 10fache dessen zutage gefördert, was dann überhaupt in die engere Auswahl kam. Von diesem Rest ist es ungefähr noch ein Drittel, was du hier zu lesen bekommst |
Genau das verstehe ich unter einer »Kompilation«. Es ist eine Zusammenstellung von vorhandenem Material. Deinen Vergleich mit dem Café finde ich gut. Deine Textgestaltung, übertragen auf das Setting im Café, sähe so aus, dass Du Dich einen Tag lang ins Café hockst, alles notierst, was um Dich herum gesprochen wird und danach selektierst, welche der gesprochenen Sätze Du in Deinem Gedicht zusammenstellst - genau so, wie sie auch gesagt wurden. Das ist dann ganz nett, im einen (Café) wie im anderen Fall (Internet) - allerdings fehlt mir persönlich eine weiterführende Betrachtung, oder vielleicht irgendeine Eigenart, wie konkret das LI diese Eindrücke wahrnimmt, verarbeitet. Gedichte sind für mich sehr subjektiv. Hier stellst Du eine Kamera auf, knipst Bilder, sonderst unpassende aus, präsentierst die passenden und machst ein Photoalbum draus, das ich mir unabhängig vom Photographen anschaun kann. Ich aber will auch etwas über den erfahren, der die Kamera hält. Verstehst Du, was ich meine?
Snoopz, ich schreib das nochmal ganz deutlich, falls das nicht rübergekommen sein sollte: Ich finde die Herangehensweise Deines Gedichts total spannend und ich finde, es hat Potential zu einem wirklich interessanten und stimmigen Gefüge zu werden, wenn Du hier noch eine zweite Instanz einbaust. Also noch ein bisschen dran feilst.
Viele Grüße
Iveta
_________________ »Man zögert, die Sache einfach so hinzuschreiben. Es muß aber doch geschehen. Das Gedicht will schön sein.« (Peter von Matt) |
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Mr. Curiosity Papiertiger
 Alter: 34 Beiträge: 4485 Wohnort: Köln
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 10.11.2013 00:22
von Mr. Curiosity
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Das wäre dann wohl lyrische Konzeptkunst. Daher kann man inhaltlich quasi nichts kritisieren, da es hier nur auf die Idee ankommt.
Kann man einmal machen, aber danach nie wieder.
_________________
"Wenn du Schriftsteller sein willst, dann sag, dass du der Beste bist ...
Aber nicht, solange es mich gibt, kapiert?! Es sei denn, du willst das draußen austragen."
(Ernest Hemingway in "Midnight in Paris") |
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Snoopz Gänsefüßchen

Beiträge: 34 Wohnort: Berlin
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 10.11.2013 14:06 Tinnitus (war zuvor Glück) von Snoopz
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Das ist jetzt nach langem Hin- und Hergefeile ein neuer Versuch, von der reinen Liste, der reinen Kamera wegzukommen. Dieses Gedicht ist als Trash zu sehen, daher WARNUNG! Nur für Freunde des gepflegten Trash geeignet!
Nach den vielen wirklich tollen Kommentaren zur Vorgängerversion hoffe ich auf weiteres scharfskalpelliges Sezieren von denen, die es interessiert.
Tinnitus
Ein Hund bellt um 6
widerlich hell
Ruhestörung
Ist es für Huskies nicht
zu warm in Deutschland?
Ich transpiriere,
das Glas gefüllt
leer
das Girokonto
nicht zum Nulltarif
Der Bankberater
empfiehlt mir Gold.
In Münzen.
Ist es nicht Zeit
für ein weiteres Bier?
Die Mitgliedschaft
im ADAC ADHS in der
Lebens
Versicherung zu kündigen
ist nicht angeraten.
Das Zungenpiercing
eitert. Ist es gefährlich
in Hurghada
nachts im Wald
im BH zu schlafen?
Unter der Dusche,
Pickel ausquetschen.
Die Lage
unter der Decke
hoffnungslos, nicht ernst
Unter erhöhtem
Blutdruck leidende
Leidenschaft.
Ist es politisch korrekt
Wenn der Mann zeitsparend kommt?
Ist Grillen auf dem Balkon
eine Lösung oder
abhauen?
Ist es zuhause am
traumhaftesten?
Ist es verboten, mit Flipflops Auto zu fahren?
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Snoopz Gänsefüßchen

Beiträge: 34 Wohnort: Berlin
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Snoopz Gänsefüßchen

Beiträge: 34 Wohnort: Berlin
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