Reisen

[whatalifeonmars]

Wenn ich vor ihr stehe, dann bin ich wieder fünfzehneinhalb. Wo sind denn diese ganzen Standpauken abgebllieben, die ich mir die letzten Jahre in meinem Kopf ausformuliert habe?
Hi sagt sie, genauso erwidere ich. Es folgt eine kurze Umarmung, die mich an glückliche Abende erinnern lässt und diese ganze Scheisse, die passiert ist wegbläst. Seltsam ist das einzige, was mir einfällt und das sage ich auch zu ihr. Sie lächelt und nimmt sich eine Flasche Bier aus dem Kasten. Die ersten Worte seit zwei Jahren.
Ich hab mir die Welt angeschaut, genauso wie sie auch. Aber die Vertrautheit wird wohl leider nie vergehen. Was mich betrifft, auch nicht die Sehnsucht.  Manchmal weine ich und machmal lache ich mich auch einfach nur kaputt. Wie auch immer.( Ich freue mich schon sehr auf die kommende Reise.)
Wo sind die freunde von denen man sich alles erhofft in diesen momenten? Weder stehen sie hinter einem noch kannst du dich an ihre hypothetische unterstützung in diesen momenten zurückentsinnen. Vielleicht ist man letztendens doch alleine, schutzlos diesem einfachen mitmenschen, diesem aus dem eigenen drang zur übertreibung und pathos bezeichneten „wesen“ ausgeliefert, welches in  diesen augenblicken deinen gesamten aufgebauten Stolz und Schein nach außen , durch ein einfaches lächeln zum zerfallen bringen kann.
Fremd kommt es mir vor mit diesem so vertrauten Menschen die Stille zu ertragen die auf das gegenseite sich -begrüßen und rhetorische anstupsen folgt. Sie und ich zünden uns eine fast simultan gedrehte Zigarette  an. Wer zuerst anfing hatte ich schon vergessen…