REPORTAGE ZUR FUKUSHIMA GLEICHUNG

[curd belesos]

Erklärung der Redaktion vom 27.Feb. 2013
Aufgrund der vielen Rückfragen unserer Leser, die teilweise erstaunt oder befremdlich auf das im Lyrik  Forum eingestellt Gedicht ohne Reim und Vers reagiert haben, sahen wir uns genötigt, den Künstler persönlich um eine Erklärung zu bitten.
Nach kurzer Auseinandersetzung über das Werk als Solches und den Sinn desselben im Speziellen, können wir nunmehr nach einem klärenden Gespräch mit dem Autor folgendes berichten. :
Das geschaffene Kunstwerk unter dem Titel „ Fukushima Gleichung „ stellt eine dadaistische Wortmalerei über den Supergau des Atomkraftwerkes in Japan dar. Doch nicht die Vorgänge um dieses Kraftwerk sind wesentlicher Bestand, sondern mit der Darstellung soll auf das schlecht abgedichtete Atomkraftwerk Tschernobyl hingewiesen werden.
Das Bild, das sich dem Betrachter bietet, ist nicht wie bei einem Sonett, oder einem anderen Gedicht von Oben nach Unten zu lesen, nein, nur wenn man es von Unten beginnt, eröffnet sich dem Betrachter der Sinn des Werkes. EINS, mit diesem Wort fängt das Gemälde an und wird von Zeile zu Zeile um ein Wort erweitert. Wie bei dem Störfall im Reaktor breitet sich das Wortgebilde nach Oben in Anlehnung an eine atomare Wolke immer weiter aus. Mit dem Text der „letzten“ Zeile - Eins macht es hier doch auch nicht mal so weit entfernt auf alles andere hinab -  wird auf  den Meiler in Tschernobyl hingewiesen, der immer noch Radioaktivität ausstrahlt. Dieses wird wortmalerisch mit dem FALLOUT, als letztem Wort sinnbildlich dargestellt.
Gerne hätten wir noch mehr über die Werke des Literaten erfahren, aber die kurze Zeitspanne von der Befragung bis zum Redaktionsschluss ließ es leider nicht zu. Jedoch freuen wir uns, ihnen mitteilen zu können, dass der Verfasser gerne zu weiteren Stellungnahmen bereit ist.

Zur Erinnerung haben wir das Kunstwerk für sie noch einmal abgedruckt.

FUKUSHIMA  GLEICHUNG
Eins macht es hier doch auch nicht mal so weit davon entfernt auf alles andere hinab. fallout
Eins macht es hier doch auch nicht mal so weit davon entfernt auf alles andere.
Eins macht es hier doch auch nicht mal so weit davon entfernt auf alles.
Eins macht es hier doch auch nicht mal so weit davon entfernt auf.
Eins macht es hier doch auch nicht mal so weit davon entfernt.
Eins macht es hier doch auch nicht mal so weit davon.
Eins macht es hier doch auch nicht mal so weit.
Eins macht es hier doch auch nicht mal so.
Eins macht es hier doch auch nicht mal.
Eins macht es hier doch auch nicht.
Eins macht es hier doch auch.
Eins macht es hier doch.
Eins macht es hier.
Eins macht es.
Eins macht.
Eins.

[MosesBob]

Hab ich irgendwas verpasst? Wer hat in welchem Forum befremdlich auf dieses strahlende, pardon, leuchtende Meisterwerk reagiert?

[curd belesos]

Hätte aber sein können, bei dem Text.

Gruß aus der Redaktion

Curd

[wonderland]

 habn bisschen gebraucht (trotz der redaktionellen Hilfe ),
aber jetzt doch:
klasse!
aber eigentlich gar nicht lustig.

[Schnabel]

Wahnsinn, ich habe auch länger gebraucht als mir lieb ist. Aber man kann es wirklich verstehen.
Unschön.

[curd belesos]

Danke, ich freue mich, dass der Orson Welles Effekt funktioniert

[Haruki Okada]

Hallo curd belesos,

originell. Der Aha-Effekt kommt am Ende und somit nicht zu schnell.
Gekonnt aufgebaut.

Gruß

Haruki

[curd belesos]

moin moin,

über deine freundlichen Worte freue ich mich sehr, zumal der Haruki Okada
die Probleme genauer kennen müsste.

Grüße vom Travestrand

Curd

[Haruki Okada]

Moin Moin,

Das ist anzunehmen, auch wenn wir aktuell nahezu die gleiche Postleitzahl "haben".

Gruß
von der Lübecker Bucht

Haruki