Freunde

[Eri]

Falls du ein Pfandsammler bist, nimm die 20ct und lass die Flasche stehen.
Falls es dir scheiss egal ist, steck den Obolus ein, nimm die Flasche und ersetz sie durch ein anderes Gewicht.
Falls du kein Deutsch kannst: Fuck you!

Auf die alten Zeiten
trinke ich ein Bier
keine Einsamkeiten
damals, jetzt und hier

eri
Grüße...

[Stimmen]

Hallo eri,

ich lese hier jetzt schon zum vierten Mal drüber, allerdings finde ich absolut keinen Zugang zu dem Gedicht. Ich möchte dir meine Verständnisschwierigkeiten aufzeigen.

Falls du ein Pfandsammler bist, nimm die 20ct und lass die Flasche stehen.

Interessanter Anfang, ein Pfandsammler, dem jemand 20ct gibt, damit er die Flasche (doppeldeutig?) stehen lässt. Ausserdem liegt hier die Betonung irgendwie auf dem Cent, da ich viele Gedichte kenne, in denen es immer noch Pfennig heißt. Also Modern!


Falls es dir scheiss egal ist, steck den Obolus ein, nimm die Flasche und ersetz sie durch ein anderes Gewicht.

Mein totaler Knockout Vers, wenn ich das mal so sagen darf: Ich verstehe das so:
Wenn es dem Pfandsammler scheiß egal ist, dass er die Flasche stehen lassen soll, dann ... ??? Ja was? Mich stört das Obolus. Was soll das bedeuten? Mal abgesehen von dem sprachlich unpassenden Wort Obolus (da du hier ja eigentlich modern schreibst und Obolus das absolut nicht ist) ist auch seine Bedeutung (Spende, Trinkgeld, Bestechungsgeld) in der Situation nicht verständlich. Wird er bestochen? Aber warum, wenn er doch die Flasche stehen lassen soll. Eine Spende, damit er die Flasche nimmt, wo er davor doch 20ct bekommt, damit er sie stehen lässt? Ich verstehe es nicht. Und dann soll der Pfandsammler die Flasche auch nehmen und sie durch ein anderes Gewicht ersetzen. Versteh ich nicht. Ein Pfandsammler sammelt Flaschen um sie durch Geld zu ersetzen, nicht durch gewicht. Und welches andere Gewicht soll da gemeint sein?


Falls du kein Deutsch kannst: Fuck you!

Wieder sehr modern, aber mein Verständnis ist schon bei Vers 2 zu Bruch gegangen.


Auf die alten Zeiten
trinke ich ein Bier
keine Einsamkeiten
damals, jetzt und hier

Da ich eben schon am Anfang aussteigen musste, verstehe ich die letzte Strophe eben auch nicht. Nur wenn ich sie gesondert betrachte, bekomme ich das bild von einem Mann, der sich die Vergangenheit zurückwünscht, weil er damals keine einsamkeit verspürt hat. Widersprüchlich hier allerdings das jetzt und hier. Ausserdem ist die Strophe sehr allgemeinplätzlig, nichtssagend, etwas, das jemand in der kneipe besoffen zusammendichten würde, ohne den widerspruch in sich zu bemerken. Das Besondere fehlt. Die Verdichtung, die Bilder. Eben das, was ein Gedicht von Trinksprüchen abgrenzt. Ich sehe hier nur einen billigen Reim.


Klingt hart, sind auch sehr offene Worte. Dennoch sind es nur meine Worte und nur mein Verständnis. Weil du noch keine Antwort bekommen hast und sicher darauf wartest, habe ich mal geantwortet, obwohl ich das eigentlich nicht wollte. Lass dich nciht von meinen Worten runterziehen. Ich hoffe du bekommst noch positivere Meinungen und ich habe einfach nur ein gewaltiges Brett vorm Kopf.

lg Stimmen

[Gast]

Das ist KEINE Lyrik meines Erachtens.
Scheißegal, Fuck you, Pfandsammler mögen dem einen oder anderen als "modern" erscheinen. Auf mich wirkt das flach, weil es in keinem Kontext
zum Gesamtgedicht steht. Könnte es, tut es aber nicht.
Falls ....falls .....falls es wollte.

S2 hat noch was von Toilettenspruch ( positiv gemeint!!!!! )

Aber sonst?
Stecke ich den Obulus ein......also wenn es einen gibt.....
und verschwinde schnell von hier


Mister