Feierliche Ankunft - Der Preis der Jury

[sleepless_lives]

Hier ist er, der einzige und wahre Text, der großartige und Augen aufreißende, der unangefochtene und alles überragende, der Überflieger, der Erhabene, der Sublime; Offenbarung und Apotheose. Gut, das mag ein wenig übertrieben sein, ziemlich übertrieben sogar, eigentlich richtiggehend eine Verfälschung, denn welcher Text könnte all das schon leisten? Aber so ist das halt, man will (!) die Wahrheit mitteilen, schon kommt eine Lüge heraus. Die Wahrheit bleibt auf der Strecke, furchtsam in sich zusammengerollt mit den Stacheln nach außen, und die Fälschung fläzt sich aufs Wohnzimmersofa und legt die Füße mit den dreckigen Schuhen auf den Tisch. Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit ist jedoch: Hier kommt der Gewinner des Preises der Jury! Es kann nur einen geben und es ist quer über alle Gleise:

Ameisen im Krieg von hobbes

Wie verbeugen uns, machen einen Knicks, ziehen unseren Hut und tanzen auf den Händen. Bravo. Da capo. One more time.
Eigentlich braucht es keine Begründung mehr, denken wir, es ist doch sonnenklar, aber alles darf seine Ordnung haben und deswegen:

In »Ameisen im Krieg« wird das Thema des Wettbewerbs indirekt umgesetzt: Der Protagonist geht an den Gleisen entlang, ein zielloses Ritual, das den Zukunftsträumen einer früheren Zeit entspricht. Doch in Wirklichkeit bewegt er sich nur noch quer dazu, die mögliche Zukunft hat er selbst zerstört durch den Eifersuchtsmord an der Frau, die er liebte. Die Sprache ist klar, reduziert auf das Wesentliche, gleichzeitig ausdrucksstark, evokativ. Die Schienen, die im Wald enden, der entwurzelte Mann, der imaginäre Hund, der Regen – stimmige, packende Bilder, auch dass der Regenbogen kein Versprechen mehr enthält. Die Vergangenheit der Liebenden ist in ein paar präzisen Beobachtungen eingefangen, Motive, die sich durch den ganzen Text ziehen, wie die titelgebenden Ameisen.

Die Wahrnehmung des Protagonisten erscheint bisweilen übernatürlich gesteigert, aber das entfernt ihn von der Wirklichkeit, statt sie ihm zu erschließen. Sie, die Wirklichkeit, vermischt sich mit möglichen und vergangenen Versionen ihrerselbst, hat die Form von Bruchstücken angenommen, die nur Aspekte des Ganzen widerspiegeln, angezweifelt oft, wobei immer der Wunsch der Vater des Zweifels zu sein scheint. Der Reichtum des Textes besteht in dem, was er andeutet, und all dem Überflüssigen, das er weglässt, und wenn man etwas an ihm auszusetzen hätte, dann dass er am Ende davon ein wenig abkommt. Alles in allem, eine hypnotische Reise in eine düstere Welt, die einer apokalyptischen Endzeit gleicht, weil sie genau das für den Protagonisten durch seine eigene Tat geworden ist.



Im Namen der Jury

[KeTam]

Herzlichen Glückwunsch!!

[Rübenach]

Herzlichen Glückwunsch, hobbes!

Wenn schon nicht der Walter-Kempowsli-Preis, dann wenigstens der 10.000.

[kskreativ]

Super, hobbes!

[hobbes]

Oh Mann. Jetzt gehen mir wirklich die Wörter aus.

[MrPink]

[anuphti]

Liebe hobbes!

meine allerherzlichste Glückwünsche!!!!!!

LG
Nuff

[Gast]

Meinen Glückwunsch, hobbes! Es steht ja schon (fast) alles in meinen Kommentaren. Diese Geschichte nimmt den Leser mit, in mehrfacher Hinsicht. Gut gemacht!

[Jenni]

Herzlichen Glückwunsch Hobbes!!!

Es war mir eine Ehre, zweimal mit dir auf einer Liste zu stehen, du Liebe.
Ich finde es eine gute Entscheidung, das dieser Text gewonnen hat.


Persönlich bin ich gerade einfach total erleichtert. Denn die letzten 24 Stunden war ich in einer Art Schockstarre. Ich bin jetzt etwas über ein Jahr im Forum, seit kurz vor dem letzten 10.000 nämlich. In dieser Zeit habe ich irsinnig viel gelernt, meinem Gefühl nach. Und der 10.000 war jetzt für mich eine Art Test, ob dieses Gefühl stimmt. Die Nominierung war viel mehr, als ich mir erhofft hätte, sie hat mich ehrlich baff zurückgelassen. Jemand aus dieser genialen Jury war bereit, meinen Text "bis aufs Blut zu verteidigen". Von den Kommentaren unter dem Text ganz zu schweigen, auf die ich noch antworten werde.

Jedenfalls: Eine Person, von der ich sehr viel gelernt habe, und die eines meiner Vorbilder ist, UND die ich persönlich sehr mag hat den Wettbewerb gewonnen. Ich bin sehr froh.


Und da ich heute was anderes zu feiern habe, bin ich jetzt auch wieder weg.

[Rheinsberg]

Hobbes, meinen herzlichen Glückwunsch - und mögest du bald deine Wörter wiederfinden! Die Jury hat es sich nicht leicht gemacht und ein gutes Ergebnis gefunden.

Jenni, bist du wirklich erst seit einem Jahr hier? Kommt mir vor, als wärest du schon immer da gewesen.

[Akiragirl]

Ganz toll, hobbes! Ich freu mich so
Jeder meiner beiden Favoriten hat gewonnen: "Die Libelle" ist Publikumssieger geworden und "Ameisen im Krieg" Jurysieger - ich freue mich sehr über diese Entscheidung und hoffe, wir stoßen vielleicht bei irgendeiner zukünftigen Schreibwerkstatt mal auf diesen Erfolg an?

[shao]

Herzlichen Glückwunsch!

[KeTam]

[sleepless_lives]

Hobbes, auch noch mal von mir einen persönlichen Glückwunsch zum Gewinn der Jury-Preises.


Du kriegst morgen eine PN von mir wegen Kindle-Gewinn und was damit zusammenhängt. Jetzt wird es hier schon ein bisschen zu spät dafür.

[Zinna]

Super! Ganz herzlichen Glückwunsch auch von mir.  Klasse und verdient.

[Lupo]

Höflich und gesittet, wie es sich unter Erwachsenen gehört, überreiche ich ein Zellophanraschelbukett und spreche meine Anerkennung aus.
Aus dieser Veranstaltung habe ich vor allem gelernt, dass ich noch viel zu lernen habe, denn Deinen Text habe ich erst richtig verstanden, nachdem die Jury ihre Entscheidung begründet hatte. Bis dahin wähnte ich mich in einem falschen Film. Jetzt staune ich einfach. Doch Deine eigene Erläuterung, wie die Erzählung sich nahezu selbständig entfaltete, nachdem Du die erste Idee nieder geschrieben hattest, deckt sich manchmal auch mit meiner Schreiberei. Somit fühle ich mich wieder beruhigt, dass ein Resultat mit solcher Entstehungsgeschichte durchaus an die Spitze eines Wettbewerbs stürmen kann, und fasse Mut, ähnliches zu wagen.
Handkuss,
Lupo.

[Pütchen]

Jetzt weiß ich gar nicht, ob ich mich freuen soll, dass hobbes ein Kindle gewinnt. Und nun vielleicht zukünftig mein Manuskript viel lieber einfach nur bequem testliest, anstatt es mir so genial zu korrigieren. Hm.

Herrschaftszeiten - ich freu mich sakrisch für dich, hobbes.

Und ich finde es aber sowas von verdient

[Nicki]

Der Text von Hobbes war der erste und, wie ich zugeben muss auch der einzige, den ich aus dem Wettbewerb gelesen hatte. (Zeitmangel) und ich habe da schon gedacht: Wow, so möchte ich es auch können.
Na ja, muss ich halt noch etwas üben.
Herzlichen Glückwunsch, Hobbes, du hast dir den Preis wirklich verdient.

[hobbes]

Hach. *schwelg*
(Und das, wo ich gerade wieder auf dem Boden angekommen war, nach einem Basketballspiel mit ordentlich klatschen und schreien und jubeln - weil hey, die haben auch gewonnen )
Danke.

[Bananenfischin]

Liebe hobbes,

auch von mir ganz herzliche Glückwünsche. Hochgeschätzt bei Publikum und Jury - damit hast du das Zeug zum größtmöglichen Literatur-Jackpot, was ein Zielpublikum angeht.

[hobbes]

Jetzt, wo ich langsam wieder zu Wörtern finde - darf ich eigentlich der Jury widersprechen?
Äh, nein, würde ich natürlich  nie tun, aber:

[sleepless_lives]