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Die Rosen - Ein Stück eines autobiographischen Berichtes

 
 
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Benu ex Cinere
Geschlecht:männlichSchneckenpost
B

Alter: 34
Beiträge: 9
Wohnort: Nüsttal-Gotthards


B
Beitrag09.10.2007 15:09
Die Rosen - Ein Stück eines autobiographischen Berichtes
von Benu ex Cinere
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Die Rosen von Frau M. sind so hübsch, so zauberhaft, so harmonisch. Sie ergänzen sich so vollkommen mit dem Sommer Vivaldis, so absolut. Es scheint mir fast schon Synästhesie. Es scheint mir, als könne ich die Rosen hören, als könne ich ihr Rosa auf der Haut tragen. Meine Arme zittern vor der wunderbaren Berührung der Rosen, mein Körper erbebt. Alle Sinne gehen mir über. Und die Farben Vivaldis leuchten grell in meinen Augen. Es ist gleich, ob ich die Lider offen halte, oder ob ich sie schließe. In allen Farben leuchtet mir die Dunkelheit. In allen Tönen geben sich die Rosen. Dieses kleine Sträußchen rosaroter Rosen. Diese kleinen, dahinwelkenden, zauberhaften Blüten. So hübsch, so zauberhaft, so harmonisch. Keine größere Idylle vermag ich mir zu denken. Das, was ist, übersteigt sämtliche Phantastereien und selbst sämtliche Wünsche. Keine größere Idylle vermag ich mir zu denken als gerade dieses Sträußchen rosaroter Rosen im Halbdunkel auf einem Buch liegen zu sehen und dazu die wunderbaren Violinen von Antonio Vivaldi zu hören. Der Plastikwecker auf meinem Nachttisch versucht mir einzureden, dass bereits 23 Uhr sei. Dieser kleine Lügner aus billigem Plastik. So schnell kann doch meine Zeit nicht verrinnen. Oder etwa doch? Kann die Zeit so rasch vergehen? Ja, sie geht so rasch. Ehe wir uns versehen, haben wir unser Dasein verwirkt, verspielt. Was ist die Zeit mir für ein Fluch. Oh Universum, oh grausames All, würdest du mich doch eine Ewigkeit hier sitzen lassen können, um dieses kleine Sträußchen Rosen von Frau M. zu betrachten. Nein, lass Universum! Es hat keinen Sinn. Universum, lass ab! Eine Ewigkeit wäre weit zu wenig. Auf meinen surrenden CD-Player ist eine Endlosschleife eingestellt. Ich habe nicht den geringsten Schimmer, zum wievielten Male jetzt schon diese göttliche Stück von Vivaldi spielt. So hübsch, so zauberhaft, so harmonisch. Mein Herz geht mir über. Mein Blut verdunstet von der rasenden Wärme meines sinnierenden Herzens und steigt mir in meine Seele, befeuchtet alle meine Geister. Diese Idealität. Diese Schönheit, diese Vollkommenheit. Das rosarote Sträußchen Rosen und Vivaldis Violinen. Wenn solche Schönheit existieren kann, wenn Menschen solche Schönheit schaffen können, wie sie auch das Magnificat von Bach suggeriert, dann lohnt es sich zu leben. Definitiv. Und all der Lächerlichkeit des Seins zu trotzen. Was kann schon alles Lächerliche solcher Schönheit anhaben? Wie gering wirkt mein absurdes Dasein gegen Vivaldis Perfektion und die Idylle der Rosen.
       Ich schreibe diese Zeilen nun gerade, als mich solche Gefühle wieder einmal übermannen. Die Muse drückt mir ihre Lippen auf den bebenden Mund. Ihre Lippen sind so voll, so rosig. Beinahe so perfekt wie das Rosa des kleinen Ästchens mit Rosenblüten, beinahe so vollkommen wie der Sommer Vivaldis. In meinem schweren Kopf bildet sich nun endlich der feste Entschluss, ein Werk zu beginnen, dessen vage Idee schon lange meine Geister beschäftig...

(aus "Die Rosen", einem autobiographischen Bericht)



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Aller höherer Humor fängt damit an, dass man die eigene Person nicht mehr ernst nimmt. (Hesse)
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