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finis
Klammeraffe
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Beiträge: 577
Wohnort: zurück
Die lange Johanne in Bronze


F
Beitrag24.09.2013 20:00
Querschnitt
von finis
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Querschnitt


Es fehlte ihm die Lust aufzustehen. Herrman Niehr war kein Mann der schnellen Entscheidungen und diese Lustlosigkeit drohte ihn zu überfordern. Eine Stunde später saß er am Küchentisch und starrte seinen gewohnten Kaffee an, die Katze saß  wie immer im Altpapierkarton und starrte ihn an.

Die Frau am Telefon: „Du hast mich all die Jahre immer belogen.“ Hysterisch. „Ich habe gar nichts gesagt“, dachte er. Schrieb „egal“ in den Staub auf dem Klavierdeckel.

Als er die Haustür hinter sich schloss, fragte er sich, ob dieser Morgen anders sein könnte als andere, weil er sich nicht entschließen konnte aufzustehen, aber er fand keine Worte. Der Putz an der Hauswand bröckelte ab, auf der Schwelle klebte Vogelschiss und Herrman Niehr hasste es, zu spät zu kommen. Sein Vorgesetzter war zweifellos ein intelligenter Mann, denn er sagte agendo discere anstatt learning by doing und trug eine diskret-rahmenlose Brille auf der Nasenspitze, darin lag aber vielleicht auch die Fähigkeit, sich mit höchst unangenehmen Folgen über die kleinsten Vergehen seiner Angestellten zu ärgern, vor allem derer, die er nicht besonders schätzte – ein Empfinden, das im Falle Herrman Niehrs auf Gegenseitigkeit beruhte.
Auf dem Autodach saß die Katze, eine tote Taube zwischen den Pfoten. Der Spaziergänger nebenan ging vorbei. Überall hingen Federn, jedenfalls hatte es für Herrman den Anschein, während der Spaziergänger offenbar überhaupt nichts sah. Er wischte die Federn fort, nur aus seinem Blickfeld, verjagte die Katze, deren Schnurrbarthaare seltsam zitterten, wie elektrisiert.

Im Büro nannten sie ihn nur den Manierierten, was wohl, wenn auch mehr aus einem Gefühl heraus als durch besondere Beobachtungsgabe, mit seiner eigenwilligen Art sich das Haupthaar zu glätten zusammenhing. Auch jetzt, da von dem ehemals üppigen Haar nichts mehr zu sehen war, hatte er die seltsam eitle Angewohnheit sich über den nackten, asketischen Schädel – auf dem die Haut so sehr spannte, dass die Schädelplatten markant hervorstachen – zu streichen beibehalten. Auch die erstaunlich fleischigen und behaarten Hände fielen in ihrer Plumpheit kaum auf, wenn man ihm begegnete, er verstand es, sie grazil zur Geltung zu bringen, man hielt sie unwillkürlich für fein gestaltet. Es war tatsächlich schwer zu ermessen, ob dies seiner Eitelkeit oder dem verzweifelten Versuch autarke Schönheit zu schaffen anzulasten war, Herrman Niehr wusste es schließlich selbst nicht, und vielleicht lag in dieser vermeintlichen Eitelkeit auch der Grund für die unterschwellige Abneigung seiner Kollegen ihm gegenüber, die den Kontakt mit ihm vermieden oder – im Falle seines Vorgesetzten – ihn mit hochgezogener Augenbraue und einem Nietzschezitat zugleich begrüßten und wieder entließen.

Manchmal ging Herrman Niehr durch die städtischen Straßen

[In allen Reklamen 10:10 Uhr. Wehendes Haar, überschlagene Knie summieren sich auf zur Steigerung der Begierde. Ein Kinofilm. Ein Pflastermaler vor der Bushaltestelle: zweihundertfach dasselbe Motiv. Gebäude wie glattpolierte Metallschränke. Attention – Interest – Desire – Action.  Träume hinter Gittern. Ein Kondomat.  Strommasten, die Arme quer über den gegenläufigen Straßenbahngleisen ausgebreitet. Menschen. Autos fahren aneinander vorbei. ]

und dachte darüber nach, ob ihn jemand betrachtete, hin und wieder genoss er es auch, einer unter vielen zu sein; bei schönem Wetter war er einsam, dann spazierten überall die Paare entlang, bei Regen war er auch einsam, aber es war weniger offensichtlich.
Hin und wieder kaufte er sich sogar eine Zeitung, obwohl er vehement die Meinung vertrat, Zeitungen verbreiteten nichts als Lügen und seien ein Medium, um die Leute aufzuhetzen, eine Ansicht, die maßgeblich darauf zurückzuführen war, dass seine Ex-Frau als Journalistin bei immer wieder unterschiedlichen Zeitungen arbeitete, sodass er vollkommen den Überblick verloren hatte, welche Zeitung er nicht kaufen wollte.

Am Bahnhof hingen Kabel über den Gleisen, Strommasten streckten ihre Arme aus, boten den entgegenkommenden Zügen die Stirn. Martha sah in ihnen einen Rahmen, den sie um die Gleise herum zogen. „Die Züge fahren hindurch und mit ihnen alle Geschichten der Menschen darin. Eigentlich müsste man sehen, wie sie in der Luft flimmern, wirklich sichtbar werden.“ Als Kind hatte sie immer daran geglaubt und sie sprach auch später noch oft davon, um es sich selbst zu versichern. Sie war der Meinung jeder hielte sie für verrückt, selbst Herrman; zunächst empfand sie dies stets als eine Beleidigung und manchmal versuchte sie nicht daran zu glauben. Stattdessen fütterte sie die Tauben und sprach mit sich selbst, zerhackte Fragmente sprach sie und mit niemandem sonst, weil – so meinte sie – nur sie wusste, wovon sie redete.

An schönen Tagen ging Martha durch die Stadt,

[Kopfsteinpflaster. Stuckverzierte Hauswände. Auf einer Fassade die Großaufschrift 1903. Eisschleckende kleine Mädchen. Tauben. Ein Häkelgeschäft. Vogelscheiße auf der Rathaustreppe. Blumen an den Straßenlaternen. Ein Café. Streunende Hunde. Straßenbahnen, vorbeiratternd, in ihnen Menschen miteinander, alle gemeinsam in den Straßenbahnwaggons.]

sonst saß sie am Bahnhof und wartete auf den Zug. Die Menschen stiegen ein und aus, sie legte die knochigen Hände in den Schoß, es gefiel ihr am Knotenpunkt unterschiedlichster Geschichten zu sitzen, die sie nicht kannte, ein Bild entstehen zu sehen. Dabei fiel sie nur den wenigsten Menschen auf, die sie kurz darauf wieder vergaßen. Martha war keine Person, die sich leicht in die Gedankenströme einfügte, ihrem Wesen  schienen die Widerhaken zu fehlen, mit denen man sich im Gedächtnis festhakt, und so streifte sie nur nebenbei Gedanken und Hirnwindungen, blieb Außen.

Ein paar Penner nannten sie Tante Emma und ein bisschen sah sie tatsächlich aus wie eine etwas schrullige, wenn auch noch sehr junge Tante Emma. Ihre Knochen waren kaum zu sehen, nur an den Handgelenken bohrten sie sich durch die Haut hervor, zwei eigenwillig zerbrechliche Hügel über die sich ihre papierartige Haut blätterte, die überall sonst an ihrem Körper Falten schlug. Sie hatte eine Schwäche für die Romane von Charlotte und Emily Brontë, sie erzählte sich immer wieder, wie bald ein Heathcliff oder Mr. Rochester aus dem Zug steigen würde, nur um sie kennenzulernen. Die Tauben mochten dieses Märchenland nicht, in das sie entführt werden wollte, sie flogen immer davon, wenn sie davon anfing, die Penner lachten einmal, als sie es mitbekamen. Martha rupfte sich zerstreut an den fedrigen Haaren, dem unordentlichen Nest auf ihrem Kopf, und sagte nichts.

Manchmal strichen Katzen um ihre Beine und verjagten die Tauben. Dann schimpfte Martha wie ein Rohrspatz und schlug mit ihrem Regenschirm um sich, meistens half ihr daraufhin jemand, die Katze loszuwerden. In diesen Fällen hoben sich Marthas Mundwinkel zu den Menschen hinauf, ein Lächeln, das tief aus ihrem Brustkorb hervorgluckerte. Sie mochte keine Katzen. Herrman hatte sie gemocht.

Das Pamphlet mit Straßenkreide auf dem Bürgersteig: „Lass die Finger von den Tauben.“ Das Oder wurde großgeschrieben.

Herrman Niehr beschloss, nicht ins Büro zu gehen. Er begrub die Taube. Regenstaub hing in der Luft, als könne das Wetter sich nicht entscheiden, ob es nun regnen sollte oder nicht.
Er stand in seiner Wohnung, immer mehr Staub sammelte sich auf dem Klavierdeckel und die Katze saß im Altpapierkarton und starrte ihn an. Durch sein Spiegelbild im Fenster hindurch konnte er die Straßenbahnhaltestelle sehen und die Strommasten. Er meinte sogar, die Elektronen durch die Leitungen sirren hören zu können. Langsamkeit überrollte ihn. „Vielleicht“, dachte er, „liegt alles irgendwo dazwischen.“

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lady-in-black
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Beitrag25.09.2013 12:42

von lady-in-black
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Moin,  smile

dies ist ein Ichwillerstmalnurdiebewertungsfedernfreischaltenkommentar.

Später vielleicht noch einmal mehr. Pfiffig Blinzeln


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- Ich würde mich gerne geistig mit Dir duellieren ... aber ich sehe Du bist leider unbewaffnet.
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KeTam
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Beitrag28.09.2013 14:24

von KeTam
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Anhand der Passagen in den eckigen Klammern zeigst du ganz gut, die unterschiedliche Sichtweise auf die Realität, das selektive Wahrnehmen.
Auch beschreibst du die Außensicht im Gegensatz zur Innensicht der Protagonisten auch das gefällt mir, weil hier etwas gezeigt wird, anstatt es zu erklären.
Aber der richtige Funke ist leider trotzdem nicht übergesprungen.
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firstoffertio
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Beitrag29.09.2013 22:47

von firstoffertio
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Ich verstehe das nun so, dass Herrman und Martha einmal ein Paar waren. Und nun werden ihre heutigen Situationen, ihr Denken, ihre Wünsche und Nichtverwicklungen angedeutet. Geschrieben ist der Text recht professionell, so weit ich das beurteilen kann. Persönlich hatte ich mir von den Vorgaben aber doch Texte erwartet, die über die Beziehungsthematik mehr hinausgehen.
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hobbes
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Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
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Beitrag30.09.2013 14:44

von hobbes
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Auch hier mal wieder ein Thema: Lesefreundlichkeit. Da wären zum einen (fehlende) Kommas. Dann sprachliche Merkwürdigkeiten, bei denen ich mich frage: Sind die so gewollt? Mich dann dagegen entscheide. Dann sowas wie agendo discere anstatt learning by doing. Hä, wie was, schon wieder stolpere ich. Damit meine ich jetzt nicht, dass ich das inhaltlich nicht verstehe. Du könntest es mir aber durchaus leichter machen, so zum Beispiel: agendo discere anstatt learning by doing.

Dann gibt es auch durchaus Stellen, die mir richtig gut gefallen, die hier, zum Beispiel:
Zitat:
(...) bei Regen war er auch einsam, aber es war weniger offensichtlich.

Oder auch der Absatz, der nach dieser Stelle kommt.

Die Handlung an sich verstehe ich leider noch nicht, aber das wird vielleicht noch. Im Moment frage ich mich noch, ob es um Herrman und/oder Martha oder um Katzen und/oder Tauben geht. Oder um irgendeine andere mögliche Kombination.
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Kara
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Beiträge: 293



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Beitrag01.10.2013 10:06

von Kara
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Hallo Inko!
Mir gefällt Dein Text, mir gefallen hier viele Texte und das macht es gerade für mich jetzt sehr schwierig, Abstufungen zu finden.
Den letzten Satz ( die wörtliche Rede) , finde ich, hättest Du Dir sparen können. Er nimmt die ganze Luft raus und lässt den Leser enttäuscht zurück. Irgendwie betrügst Du den Leser damit um seine eigene  Erkenntnis, indem Du sie von Deinem Prota denken läßt. Aber ich glaube, ich habe in meinem Text Ähnliches getan, den Leser unterschätzt. Nun weiß ich, wie sich´s anfühlt wink.
LG, Kara


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Kateli
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Das goldene Gleis


Beitrag01.10.2013 15:44

von Kateli
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Ich finde die Zusammenhänge nicht. Das heißt nicht, dass keine da sind, aber mir erschließen sie sich nicht. Ich komme nicht wirklich dahinter, was da vorgeht oder was die beiden beschriebenen Personen verbindet, außer dem einen Satz, der alles und nichts bedeuten kann. Es liest sich mehr wie zwei Charakterisierungen, eben Beschreibungen von Menschen, was sie manchmal oder öfter tun und was nicht und warum nicht.
Es sind gute Ansätze da, manche Formulierungen und Einfälle sind lesens- und nachdenkenswert, zum Beispiel die nette Idee mit dem Problem, welche Zeitung er den nun gerade nicht kaufen wollen soll. Aber unterm Strich steckt zu viel Info drin (zum Beispiel über die Eigenschaften seines Chefs), die ich nicht in den Zusammenhang einordnen kann und die mich leider ziemlich verwirrt.
Es fällt mir sehr schwer, diesen Text überhaupt für mich irgendwo einzuordnen, weil ich ständig das Gefühl habe, irgendwie gewaltig auf dem Schlauch zu stehen.

LG
Nina


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gold
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Beitrag01.10.2013 18:51

von gold
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hallo Inko,


Zitat:
Es fehlte ihm die Lust aufzustehen. Herrman Niehr war kein Mann der schnellen Entscheidungen und diese Lustlosigkeit drohte ihn zu überfordern. Eine Stunde später saß er am Küchentisch und starrte seinen gewohnten Kaffee an, die Katze saß wie immer im Altpapierkarton und starrte ihn an.


dein Einstieg gefällt mir!Wie überhaupt so Vieles an deinem Text. S.U.

Zitat:
Die Frau am Telefon: „Du hast mich all die Jahre immer belogen.“ Hysterisch. „Ich habe gar nichts gesagt“, dachte er. Schrieb „egal“ in den Staub auf dem Klavierdeckel.

 
die Reaktion klasse beschrieben, typisch und aus dem Alltag gegriffen.

Zitat:
Auch die erstaunlich fleischigen und behaarten Hände fielen in ihrer Plumpheit kaum auf, wenn man ihm begegnete, er verstand es, sie grazil zur Geltung zu bringen, man hielt sie unwillkürlich für fein gestaltet


klasse der Gegensatz!

Zitat:
In diesen Fällen hoben sich Marthas Mundwinkel zu den Menschen hinauf,
Wink

Zitat:
Regenstaub hing in der Luft, als könne das Wetter sich nicht entscheiden, ob es nun regnen sollte oder nicht.
Wink

Zitat:
Langsamkeit überrollte ihn.
Wink

deine Stimmungsbilder gefallen mir sehr, auch wie du mit dem Thema umgegangen bist, indirekt, andeutungsweise, sodass man nicht über die Lügen und die queren Gleise fällt.

Sehr gern gelesen!

Lg gold


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finis
Klammeraffe
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Beiträge: 577
Wohnort: zurück
Die lange Johanne in Bronze


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Beitrag01.10.2013 19:53

von finis
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Ein paar Tage mehr hätten Dir auch nicht geschadet.

Oder Deiner Kommasetzung.


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Gast







Beitrag02.10.2013 10:43

von Gast
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Hallo smile

Ich versuch's mal so: Quer durch die Geschichte geht ein Schnitt. Wäre sie kreisförmig, und man würde die beiden Hälfte gegeneinander verschieben, dann passiert, wie hier geschehen/gelesen. Man findet sich unvermittelt nach dem Schnitt auf einem anderen Weg, in einem anderen "Geschichtengleis".

Ich lese von zwei sehr verschiedenen Menschen, der eine analysiert das, was gesagt wird und bastelt sich seine Sicht der Dinge aus dem, was an (nackter) Wahrheit übrig bleibt.
Die andere schweigt, behält ihre Sicht für sich, weil sie zu wissen glaubt, dass man sie nicht verstehen kann, aus Erfahrung weiss sie, dass ihre Aussagen sie abstempeln, sie ist überzeugt, inzwischen, dass nur sie selbst weiss, wovon sie spricht.

Dieselbe Stadt, derselbe Kreis, beide Figuren erfahren, empfinden sie anders. Es gibt Berührungspunkte, flüchtige.

Mir gefällt der Ton, der leichte Sarkasmus im ersten Teil (wenn du es auch mit  Adverbien/Attribute wie "seltsam", "erstaunlich" usw. ein wenig übertreibst, für meinen Geschmack - das ist mir zu aufdringlich.
Es ist aber ein Text, dem ich viel abgewinnen kann, solche Sätze zum Beispiel:

Zitat:
... bei schönem Wetter war er einsam, dann spazierten überall die Paare entlang, bei Regen war er auch einsam, aber es war weniger offensichtlich.


Gedämpft wird das Vergnügen, wenn man hängen bleibt, wie hier:

Zitat:
In diesen Fällen hoben sich Marthas Mundwinkel zu den Menschen hinauf, ein Lächeln, das tief aus ihrem Brustkorb hervorgluckerte.


Insgesamt hat mir das gut gefallen.

Lorraine
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anderswolf
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1069



Beitrag02.10.2013 11:16

von anderswolf
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"Strommasten, die Arme quer über den gegenläufigen Straßenbahngleisen ausgebreitet." Dieses Bild ist schön gemalt. Ansonsten schludernde Textführung, keine erkennbare innere Logik, irritierende Beschreibungen unnützer Charaktere und Situationen. Sicherlich interessante Grundidee, die sich allerdings zwischen den Tauben und Gleisen einfach verliert.
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ash_p
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Alter: 36
Beiträge: 51
Wohnort: Berlin


Beitrag02.10.2013 11:39

von ash_p
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Ein fast schon poetischer Text. Ich verstehe ihn hur nicht so ganz.

Zitat:
Das Oder wurde großgeschrieben


Dieser Satz gibt mir Rätsel auf.

Ich steige nicht so ganz hinter diesen Text, der Sinn ist für mich nicht greifbar.


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Bawali
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Beiträge: 538
Wohnort: Wettingen, Schweiz


Beitrag02.10.2013 11:40

von Bawali
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Nachdem ich alle Beiträge aufmerksam durchgelesen habe, gibt es nun zu jedem eine kurze Anmerkung und eine erste vorläufige Einstufung. Aus meiner natürlich subjektiven Sicht stützt sich meine Einschätzung auf Aussage, Verständlichkeit, Schreibstil und das Handwerkliche des Textes sowie natürlich darauf, ob und wie gut Thema und Zitat umgesetzt wurden.

Die Umsetzung von Thema und Zitat ist hier kaum spürbar. Im übrigen habe ich diesen Beitrag überhaupt nicht verstanden. Vielleicht fehlt bei mir das notwendige Verständnis für solcherart diffuse, ja fast wirre Texte. Der Regenstaub hat mir wohl mein Gehirn vernebelt.

Die Befederung setze ich im untersten Drittel an. Die endgültige Federnzahl werde ich erst nach einem weiteren Durchgang, quer über alle Texte vergleichend, setzen.


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Ein Freund ist ein Mensch der dich mag, auch wenn er dich kennt. (frei nach Elbert G. Hubbard)
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holg
Geschlecht:männlichExposéadler

Moderator

Beiträge: 2396
Wohnort: knapp rechts von links
Bronzenes Licht Der bronzene Roboter


Beitrag02.10.2013 12:12

von holg
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Neutraler Kommentar, um vielleicht doch noch befedern zu können.
Später mehr.

holg


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Why so testerical?
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Mardii
Stiefmütterle

Alter: 64
Beiträge: 1774



Beitrag02.10.2013 17:18

von Mardii
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Ein Schnitt quer durch einen Körper macht sichtbar, was sich auf der Ebene des Schnitts befindet (z.B. in medizinischen Darstellungen).
Man sieht Herrman Niehr in seiner Wohnung, auf der Straße, bei seiner Arbeitsstelle und wieder in seiner Wohnung. Man beobachtet seine Bewegungen.
Dann folgt die Darstellung Marthas auf dem Bahnhof.
Man fragt sich, ob es eine Schnittebene gibt, auf der sich beide begegnen. Vielleicht ist es die, auf der die Katze die Taube frisst. Aber:
Zitat:

Sie mochte keine Katzen. Herrman hatte sie gemocht.


Für mein Gefühl befindet sich Martha dieser Ebene am nächsten. Sie scheint sogar eine Botschaft von Herrman zu finden:
Zitat:

Lass die Finger von den Tauben.


Aber sie begegnen sich nicht. Am Schluss ist Herrman wieder allein in seiner Wohnung.
Eigentlich sollte der Titel „Querschnitte“ lauten.

Der Text enthält viele Füllwörter und es ist fraglich, ob die immer sinnvoll sind.
Zitat:
Hin und wieder kaufte er sich sogar eine Zeitung, obwohl er vehement die Meinung vertrat, Zeitungen verbreiteten nichts als Lügen und seien ein Medium, um die Leute aufzuhetzen, eine Ansicht, die maßgeblich darauf zurückzuführen war, dass seine Ex-Frau als Journalistin bei immer wieder unterschiedlichen Zeitungen arbeitete, sodass er vollkommen den Überblick verloren hatte, welche Zeitung er nicht kaufen wollte.


gearbeitet hatte

Der Text ist aber nicht schlecht geraten.


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Lapidar
Geschlecht:weiblichExposéadler

Alter: 61
Beiträge: 2699
Wohnort: in der Diaspora


Beitrag02.10.2013 17:41

von Lapidar
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wortgewaltig, aber leider verstehe ich den Sinn ganz und gar nicht.

_________________
"Dem Bruder des Schwagers seine Schwester und von der der Onkel dessen Nichte Bogenschützin Lapidar" Kiara
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Lupo
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 364
Wohnort: Pegnesien


Beitrag02.10.2013 20:55
Nest im Haar
von Lupo
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Zwei Hauptfiguren werden ausführlich beschrieben und vieles wird über sie behauptet. Ich kann nicht unterscheiden, welche als Protagonist und welche als Antagonist fungiert. Hermann und Martha haben oder hatten anscheinend irgend etwas miteinander zu tun. Aber was? Ich darf phantasieren. Welches Nietzsche-Zitat ist wohl kurz genug, um es als Begrüßungsfloskel anzubringen? Hin und wieder Vogelscheiße, dazwischen ein entschiedenes Vielleicht. Nach dreimaligem Lesen erheben sich meine Mundwinkel zum Federkasten.
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adelbo
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Wohnort: Im heiligen Hafen


Beitrag03.10.2013 10:18

von adelbo
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Hallo Inko

Irgendwie denke ich bei deinem Text an ein abstraktes Gemälde.
Alles ist ein wenig wirr. Ich kann den Sätzen folgen, aber wenn ich bewusst lese, passt einiges nicht zusammen.
Ein Spiel mit der Wahrheit würde ich den Text überschreiben, da du jede Wahrheit die du nennst wderlegst oder in Frage stellst.

Mir gefällt der Text gut. Ich finde jede Menge Bilder in ihm, die mir sehr gefallen. Auch die Sprache gefällt mir gut.
Gerne gelesen.

LG
adelbo


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„Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.“

Bertrand Russell
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Herbert Blaser
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 58
Beiträge: 313
Wohnort: Basel


Beitrag03.10.2013 16:06

von Herbert Blaser
Antworten mit Zitat

Die Geschichte - oder besser: der Situationsbeschrieb - transportiert einen Grauton, der mich dazu veranlasst, die Taube auf dem Balkon zu erschiessen.

_________________
Wie haben wir den Mut in einer Welt zu leben, in der die Liebe durch eine Lüge provoziert wird, die aus dem Bedürfnis besteht, unsere Leiden von denen mildern zu lassen, die uns zum Leiden brachten?

Marcel Proust
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Jenni
Geschlecht:weiblichBücherwurm


Beiträge: 3310

Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag03.10.2013 16:54

von Jenni
Antworten mit Zitat

Hm, ich verstehe einfach nicht, wie Hermann und Martha zusammenhängen. Manches (die Katze) deutet darauf hin, dass sie die Exfrau ist, doch ist die Exfrau Journalistin und Martha eine Taubenlady. Oder ist sie das erst geworden, und die Erkenntnis, es wisse sowieso niemand, wovon sie rede, ist erst aus ihrem Beruf erwachsen?

Auf jeden Fall laufen beide durch die Stadt und beobachten. Und das mag ich, diese Details, die auf sie einstürzen zu scheinen als Wahrnehmung ihrer Umgebung, das ist fein gemacht.
Ich mag auch das:
Zitat:
Am Bahnhof hingen Kabel über den Gleisen, Strommasten streckten ihre Arme aus, boten den entgegenkommenden Zügen die Stirn. Martha sah in ihnen einen Rahmen, den sie um die Gleise herum zogen. „Die Züge fahren hindurch und mit ihnen alle Geschichten der Menschen darin. Eigentlich müsste man sehen, wie sie in der Luft flimmern, wirklich sichtbar werden.“

Und das:
Zitat:
„Ich habe gar nichts gesagt“, dachte er. Schrieb „egal“ in den Staub auf dem Klavierdeckel.

Du erzeugst überhaupt aussagekräftige Bilder, das gefällt mir.
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Akiragirl
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Alter: 33
Beiträge: 3632
Wohnort: Leipzig
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Beitrag03.10.2013 17:09

von Akiragirl
Antworten mit Zitat

Hallo Inko,

dein Text handelt von Herrman Niehr und von Martha, die sich wohl irgendwoher kennen; leider erfahre ich nicht, in welcher Beziehung die beiden zueinander stehen. Ist sie seine Exfrau, die Journalistin? Wohl kaum, so kommt sie nicht rüber … Ist sie die Frau am Telefon? Kommt mir auch nicht so vor … Damit komme ich gleich zu dem Punkt, der mich an der Geschichte etwas gestört hat: Es werden für meinen Geschmack zu viele Leerstellen gelassen, die ich als Leser selbst ausfüllen muss. Ein paar Leerstellen sind ok, aber wenn es zu viele werden, wird der Text irgendwie beliebig.

Du erzählst mir viel über Herrman und Martha; wie sie so sind und was sie machen und wie sie die Stadt wahrnehmen. Es sind Momentaufnahmen – durchaus gelungen, gut geschrieben – die mich aber nicht „mitnehmen“; mir keine Geschichte erzählen, weil zuviel weggelassen wird. So konnte ich insgesamt nicht richtig in den Text „eintauchen“; er hat in mir nichts hinterlassen und war schnell vergessen.

Besonders gut gefallen haben mit die Abschnitt in den eckigen Klammern, in denen du die Stadt einmal aus Herrmans und Marthas Sicht schilderst; da sind wirklich schöne Momente dabei. Nur, leider reicht mir das irgendwie nicht; dieses schön-Schreiben als Selbstzweck.

Daher vergebe ich 5 Federn für diesen Text.

Liebe Grüße
Anne


_________________
"Man bereut nicht, was man getan hat, sondern das, was man nicht getan hat." (Mark Aurel)
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Amaryllis
Geschlecht:weiblichForenschmetterling

Alter: 38
Beiträge: 1380

Das goldene Stundenglas Das Silberne Pfand


Beitrag03.10.2013 17:12

von Amaryllis
Antworten mit Zitat

Liebe/r Inko,

vorab noch ein paar Worte: Ich persönlich sehe mich nicht als E-Literatur-Expertin, weder in schreibender noch in lesender Form, also nimm es mir bitte nicht übel, sollte ich nicht alles so verstanden haben, wie es vielleicht gemeint war. Zudem habe ich unter einem relativ hohen Zeitdruck gelesen und kommentiert, meine Obergrenze, einen Text zu lesen, lag also bei zwei Lektüredurchgängen.

So, jetzt aber zum Text:

Schön. Sehr schön. Mit dem Titel triffst du es wirklich sehr gut. Beim ersten Mal lesen war es für mich noch schwierig, die Zusammenhänge immer gleich zu erkennen, aber irgendwie war das auch spannend, vor allem, weil mir deine bildhafte, rhythmische Sprache sehr gut gefällt. Die Themenumsetzung passt für mich auch, obwohl ich finde, dass das Zitat nicht so leicht erkennbar ist, da muss man schon eher interpretieren, anspringen tut es einen nicht wink

Und ich lass dir die Passagen hier, die mir am besten gefallen haben:
Zitat:

Im Büro nannten sie ihn nur den Manierierten, was wohl, wenn auch mehr aus einem Gefühl heraus als durch besondere Beobachtungsgabe, mit seiner eigenwilligen Art sich das Haupthaar zu glätten zusammenhing.

Zitat:

[In allen Reklamen 10:10 Uhr. Wehendes Haar, überschlagene Knie summieren sich auf zur Steigerung der Begierde. Ein Kinofilm. Ein Pflastermaler vor der Bushaltestelle: zweihundertfach dasselbe Motiv. Gebäude wie glattpolierte Metallschränke. Attention – Interest – Desire – Action. Träume hinter Gittern. Ein Kondomat. Strommasten, die Arme quer über den gegenläufigen Straßenbahngleisen ausgebreitet. Menschen. Autos fahren aneinander vorbei. ]

Zitat:
Hin und wieder kaufte er sich sogar eine Zeitung, obwohl er vehement die Meinung vertrat, Zeitungen verbreiteten nichts als Lügen und seien ein Medium, um die Leute aufzuhetzen, eine Ansicht, die maßgeblich darauf zurückzuführen war, dass seine Ex-Frau als Journalistin bei immer wieder unterschiedlichen Zeitungen arbeitete, sodass er vollkommen den Überblick verloren hatte, welche Zeitung er nicht kaufen wollte.

Zitat:
Martha war keine Person, die sich leicht in die Gedankenströme einfügte, ihrem Wesen schienen die Widerhaken zu fehlen, mit denen man sich im Gedächtnis festhakt, und so streifte sie nur nebenbei Gedanken und Hirnwindungen, blieb Außen.

Bei dem rot markierten Wort hätte ich vielleicht "verankert" gewählt, um der Wortwiederholung vorzubeugen, die für mich als Stilmittel hier nicht funktioniert.

Ja, mehr kann ich dazu gar nicht sagen.

Meine Bewertung erfolgt, sobald ich alle Texte kommentiert habe.
Alles Liebe,
Ama


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Mein Leben ist ein Scherbenhaufen...
Aber ich bin der Fakir.
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