18 Jahre Schriftstellerforum!
 
Suchen
Suchabfrage:
erweiterte Suche

Login

Jetzt erhältlich! Eine Anthologie von und mit unseren Usern. Jetzt bestellen! Die erste, offizielle DSFo-Anthologie! Lyrikwerkstatt Das DSFo.de DSFopedia


Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Zehntausend 10/2013
Weichen


 
 
Gehe zu Seite Zurück  1, 2
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
 Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  « | »  
Autor Nachricht
Akiragirl
Geschlecht:weiblichDünnhäuterin

Alter: 33
Beiträge: 3632
Wohnort: Leipzig
Der goldene Spiegel - Prosa DSFo-Sponsor


Beitrag04.10.2013 10:57

von Akiragirl
Antworten mit Zitat

Hallo Inko,

puuh … Mal wieder ein Text, der es mir schwer gemacht hat. Da sind viele echt gute Sachen drin, aber das Thema … Wie sag ich’s am besten?
Ich kann einfach diese ewigen „böser Mann ohne jedes Feingefühl, unter dem arme, liebesbedürftige Opfer-Frau ganz doll leidet“-Storys nicht mehr sehen. Sie sind mir hier im DSFO einfach so dermaßen über geworden; mittlerweile breche ich das Lesen schon ab, wenn sich nur andeutet, dass ein Text in diese Richtung gehen könnte.

Aber obwohl dieses Thema mich so abstößt kann ich doch nicht leugnen, dass der Text insgesamt etwas hat. Er ist sehr sicher geschrieben und gut formuliert, aber das allein ist es nicht.
Ich denke, es sind vor allem die kursiv gesetzten Abschnitte, die hier das Besondere hineinbringen. Ich habe sie oft gelesen und versucht, den Inhalt zu entschlüsseln, was mir nicht immer ganz gelungen ist, aber immerhin habe ich bei jeder Lektüre neue Facetten entdeckt.

Die Vorgaben sind weniger deutlich drin als bei anderen Texten, aber mit ein wenig „zwischen den Zeilen“-lesen kann man das Bernhard-Zitat durchaus mit dem Text in Verbindung bringen.

Ich vergebe 7 Federn.

Liebe Grüße
Anne


_________________
"Man bereut nicht, was man getan hat, sondern das, was man nicht getan hat." (Mark Aurel)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
anuphti
Geschlecht:weiblichTrostkeks

Alter: 58
Beiträge: 4320
Wohnort: Isarstrand
DSFo-Sponsor Pokapro 2015


Beitrag04.10.2013 12:13

von anuphti
Antworten mit Zitat

Aus vielen Gründen einer meiner Lieblingstexte.

Oft gelesen und jedesmal eine neue Schicht entdeckt.
Ausführliche Rezension folgt auf Wunsch.

Die lyrischen Elemente und die routinierte Erzählsprache führen zu einer Autorin, die in beiden Bereichen bewandert ist smile

Das ist eine der Geschichten, die ich mir ausdrucken werde smile

Und von der ich gerne noch die Fortsetzung hätte. (büddebüdde)

Glatte 8 Federn von mir

LG
Nuff


_________________
Pronomen: sie/ihr

Learn from the mistakes of others. You don´t live long enough to make all of them yourself. (Eleanor Roosevelt)

You don´t have to fight to live as you wish; live as you wish and pay whatever price is required. (Richard Bach)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Rübenach
Geschlecht:männlichExposéadler
R


Beiträge: 2836



R
Beitrag04.10.2013 12:58

von Rübenach
Antworten mit Zitat

Vorab:
Um alle Texte befedern zu können, musste ich mich häufig bei der Bewertung sehr kurz fassen. Außerdem habe ich dieses Mal sehr subjektiv bewertet und keine Bewertungsschemata (drei Federn für die Umsetzung der Vorgaben etc.) benutzt. Natürlich führt dies im Einzelfall zu völlig ungerechten Beurteilungen. Ist mir aber auch egal. Was mir bei sehr vielen Texten aufgefallen ist, ist die fehlende Auseinandersetzung mit dem Bernhard-Zitat. Entweder es wird ohne triftigen Grund in den Text gepackt, oder der Autorin glaubt, es sei ausreichend zu zeigen (oder zu behaupten), dass es immer mehrere Wahrheiten gebe.

Sorry, aber für eine individuelle Kommentierung ist die Zeit zu knapp.

Beim Erstlesen hatte ich mir notiert:
Quiz? Ratespiel? Dabei sprachlich durchaus überzeugend

4 Federn. Ich habe im Schnitt 4,32 Federn vergeben


_________________
"Vielleicht sollten mehr Leute Schreibblockaden haben." Joy Williams
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Zinna
Geschlecht:weiblichschweißt zusammen, was


Beiträge: 1551
Wohnort: zwischen Hügeln und Aue...
Das Silberne Pfand Der silberne Durchblick
Lezepo 2015 Lezepo 2017
Podcast-Sonderpreis


Beitrag04.10.2013 15:55

von Zinna
Antworten mit Zitat

Hallo Inko/a,

bei deinem Beitrag habe ich Dinge, die mir gut gefallen und auch Stellen, über die ich stolpere.
Gelungen finde ich die Lebendigkeit einiger Szenen. Etwa wie ich als Leser die Kluft zwischen ihm und ihr erlebe, wie das gemeinsam Leben auseinander gedriftet ist, hässliche Worte und Handlungen an der Tagesordnung sind.
Und da ist die Begegnung mit dem Mann auf der Brücke. Ein Lichtstreif, ein Verstehen, ein Lachen. Ihre mantraartigen Gedanken, mit denen sie auf die negativen Szenen reagiert.
Meine Stolperstellen sind die wechselnden Perspektiven innerhalb eines Abschnitts. Da finde ich besonders den zweiten Satz nicht gelungen.Verschachtelt, zu viele Kommas, auch einige unnötige. Bei dem Satz wechsle ich gedanklich zwischen ihm und ihr und ihm hin und her.

Die Begegnung mit dem fremden Mann auf der Brücke ist ein Lichtblick. Auch er beschäftigt sich damit.
Doch dann kommt ein Telefonanruf, den ich zeitlich nicht einordnen kann. Sind sie sich näher gekommen? Was ist das für ein Brief, den sie einwerfen will?
Es muss nicht alles erklärt sein im Text, aber hier stehe ich vor einigen Fragezeichen, die ich nicht lösen kann.
Am Ende bleibt sie, als ihr Mann sich verletzt, als „treue Gattin“ bei ihm…
Die Weichen sind da. Entscheidend ist, in welcher Stellung sie sind, wenn man sie passiert.

Inhalt und Thema sind gut, an der Koordinierung müsste noch gefeilt werden.

LG
Zinna


_________________
Wenn alle Stricke reißen, bleibt der Galgen eben leer...
(c) Zinna
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Rübenach
Geschlecht:männlichExposéadler
R


Beiträge: 2836



R
Beitrag05.10.2013 19:45

von Rübenach
Antworten mit Zitat

Auch wenn der Wettbewerb vorüber ist, bin ich dir noch eine Erklärung für meine Befederung schuldig. Aber im Moment ist es so, dass mein Kopf und dein Text einfach nicht zusammen wollen. Und so langsam habe ich das Gefühl, dass es nicht unbedingt am Text liegen muss. Ich hoffe, dass es mir im Lauf der Woche gelingt, mein Unbehagen/Unverständnis in Worte zu fassen.

_________________
"Vielleicht sollten mehr Leute Schreibblockaden haben." Joy Williams
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Gast







Beitrag05.10.2013 21:00

von Gast
Antworten mit Zitat

Lieber Rübenach,

du bist mir keine "Erklärung" schuldig, schon gar nicht wegen der Befederung. Klar hätte ich gern einen Kommentar gelesen, der mir mehr als deinen Eindruck beim ersten Lesen verrät, denn: Gerade bei deinem Beitrag habe ich sehr lange gebraucht, um vieles überhaupt einordnen zu können, und es hat mir sehr viel Freude gemacht, wie sich die Dinge nach und nach geklärt haben. Mir ist übrigens aufgefallen, dass es um eine Weinprobe ging und mir ist auch aufgefallen, dass Marie roten Wein trinkt, die beiden Männer weissen. Ich habe aber irgendwann eine Grenze ziehen müssen. Hab gedacht, es wird bestimmt akzeptiert, wenn ich erkläre, wie es mir ging, beim Lesen und welche Fragen aufkommen. Ich werde nochmal in deinen Faden gehen und eine oder zwei stellen Cool
Mein Text hat mit einem Ratespiel nur sehr begrenzt zu tun, ich hätte aber bei deinem etwas Ähnliches anmerken können, denn wenn man auch nicht raten musste, so war klar, dass man nicht drumherum kommen konnte, sich auf dein "Spiel" mit der Intertextualität einzulassen.

Dieser Text hier wurde mehrfach noch niedriger bewertet, ich habe selbst so niedrige Bewertungen gar nicht vergeben smile Also, nix passiert, ich kann mit dem Platz in der Mitte hervorragend leben, ich wäre wirklich erstaunt gewesen über einen Platz weiter vorn wink
Ich grüss dich herzlich,
Anja
Nach oben
firstoffertio
Geschlecht:weiblichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5854
Wohnort: Irland
Das bronzene Stundenglas Der goldene Spiegel - Lyrik (1)
Podcast-Sonderpreis Silberner Sturmschaden


Beitrag05.10.2013 22:55

von firstoffertio
Antworten mit Zitat

Hallo Lorraine,

mein Kommentar zu deinem Beitrag, im Gegensatz zu deinem zu meinem, war arg kurz.
Ich glaube, ich war einfach enttäuscht, nicht mehr Beiträge wie meinen zu finden. Das mag arrogant klingen, was ich aber meine,ist, dass die meisten Beiträge so scheinbar reale Geschichten erzählten, und ich hatte mir einfach ein anderes Spektrum an Ideen erwartet. So habe ich deinen Text aus diesem Blickwinkel gelesen. Und was ich mit meinem Kommentar meinte, war, dass, obwohl du formal experimentiert hast, doch die eigentliche Geschichte etwas über sie hinausgehendes Allgemeines vermittelt. Und es ging auch noch über eine Beziehung. Das haut mich meistens raus, wenn nicht noch etwas anderes Interessantes im Text ist. Und ich hatte mir gewünscht, dass gerade so etwas bei den Vorgaben nicht vorkommt. Sind aber viele Geschichten so angelegt. Das 'quer über die Gleise' Thema hat viel dazu beigetragen. Ich finde es unglücklich gewählt in den Vorgaben.
Werde morgen mal auf die Kommentare bei mir eingehen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Gast







Beitrag06.10.2013 14:42

von Gast
Antworten mit Zitat

(Für's Archiv, sozusagen Wink )

Weichen – oder das Scheitern am halbherzigen Experiment

Mangelnde Erfahrung mit der Rezeption durch Leser von eigenen Texten führt immer wieder dazu, dass ich Experimente zwar versuche, dann aber auf halbem Weg ein Mittelding hin biege, zwischen Lesbarkeit und konsequentem Festhalten an einer Grundidee. Ergebnis: Texte, in die etwas hinein geahnt wird (im besten Fall), die aber auch selbst gutwillige Leser vor den Kopf stoßen, sich dem Verständnis verschließen und (was ich mir nicht verzeihe) ihn sogar in eine Richtung pushen, die überhaupt nicht beabsichtigt war.

„Weichen“ ist kein Text über Gewalt in Beziehungen, nicht im „klassischen“ Sinn jedenfalls. Dass er bei vielen so angekommen ist, wurde mir erst klar, als ich die Kommentare las. Wenn von Gewalt die Rede ist, dann von der, die sich die Figuren selbst antun, weil sie sich ihre Wahrheiten nicht ein-, nicht zugestehen.

Mr. C (Danke, David) hat mir (aus Paris, per pn!) die Augenlider ein wenig angehoben und mir gezeigt, wo und warum man sich als Leser verwirrt fühlt/sich verirrt und warum es offensichtlich nicht möglich ist, zu erkennen, wo sich durch die Gleichzeitigkeit der Geschehnisse zeigt (zeigen sollte), dass es sich bei der Frau mit dem Blumenstrauss und der schweren Tasche nicht um dieselbe handeln kann, die im Zug schon davon fährt und später in der Nacht mit dem Mann auf der Brücke telefoniert.

Stattgegeben. Ich habe David erklärt (und er kennt das wohl auch), dass der eigene Text oft erst an Klarheit gewinnt, wenn man jemanden hat, der ihn probelesen kann und einem sagt, was angekommen ist und was nicht. Ich habe niemanden, der diese Rolle übernehmen könnte. Das ist keine Entschuldigung. Einfach ein Erklärung.

In einer ersten Fassung waren die Perspektivbrüche, die es durchaus noch gibt, v.a. im ersten Teil viel extremer, ich habe dann von diesem "Experiment" abgesehen, es sind aber noch Rudimente davon übrig geblieben - das meinte ich oben mit "halbherzig". Natürlich bin ich nicht zufrieden mit meinem Text. Ich war - denke ich - noch nie mit irgendeinem Text zufrieden. Das liegt erstens in meiner, zweitens in der Natur der Sache selbst.

Als Fazit kann ich nur sagen: Weniger Kompromisse, mehr Mut, mehr Wut sind nötig, um besser zu werden.

Ich danke allen, die hier gelesen haben, ich werde auf einzelne Kommentare noch zurückkommen, für's Archiv wink

Lorraine
Nach oben
finis
Klammeraffe
F


Beiträge: 577
Wohnort: zurück
Die lange Johanne in Bronze


F
Beitrag06.10.2013 15:26

von finis
Antworten mit Zitat

Lorraine, mir geht ein Licht auf...!

Verdammt, was man alles hätte sehen können!


_________________
"Mir fehlt ein Wort." (Kurt Tucholsky)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
hobbes
Geschlecht:weiblichTretbootliteratin & Verkaufsgenie

Moderatorin

Beiträge: 4294

Das goldene Aufbruchstück Das goldene Gleis
Der silberne Scheinwerfer Ei 4
Podcast-Sonderpreis


Beitrag06.10.2013 21:03

von hobbes
Antworten mit Zitat

Hi Lorraine,

ich will jetzt nicht anfangen, meinen Kommentar weichzuklopfen, oder vielleicht doch, irgendwie. So im Nachhinein denke ich nämlich schon: oh weh, das hättest du auch anders formulieren können, von wegen keine Lust und so. Mit ein bisschen Abstand kann ich sagen, ehrlicher wäre gewesen, dass mir der Text Angst macht bzw. ich Angst hätte, dass er mir zu nahe geht, wenn ich mich näher damit beschäftige.

Zitat:
Wo war die kleine Frau geblieben, die ihn bewundernd angesehen, ihm jeden Gefallen getan, hatte sie je Lust darauf, ihn lachen zu hören? Dieses röhrende Lachen, das ihr heute Ekel verursachte. Sie hat immer Spaß mit ihm haben können, er lässt seine Frau nicht zu Hause herum sitzen.
„Meine Freunde? Sind dir nicht gut genug, ja? Ihr könnt euch ja unter Frauen das Maul zerreißen, wenn es euch passt!“

Das hier, zum Beispiel. Das macht mir Angst. Mit gefesselten Familien und Roboterfrauen komme ich leichter klar. Die sind nicht so echt.

Soviel von mir noch für's Archiv.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
wonderland
Eselsohr

Alter: 59
Beiträge: 201
Wohnort: bei Giessen, Hessen


Beitrag07.10.2013 10:54
Re: Weichen
von wonderland
Antworten mit Zitat

Hi Lorraine,

einerseits finde ich deinen Text ganz zauberhaft, andererseits funktioniert er aber bei mir nicht.

Dann mach ich mich also mal lächerlich und gehe mit nichts als einem Schreibratgeber bewaffnet auf deinen Text los Shocked
Und das begründe ich so, dass ich aus deinen Kommentaren die Frage herauslese, warum die Prosatexte von dir nicht so richtig zu funktionieren scheinen.

Vorab aber dies. Deine Sprache und deine Beobachtungsgabe und wie du mit wenigen Worten sehr viel sagen kannst, faszinieren mich immer wieder. So finde ich deinen ersten Absatz (und vieles andere) bspw. echt genial. (Wenn ich sowas nur auch könnte, hach cry )

Lorraine hat Folgendes geschrieben:
.


Weichen

„Hör auf damit, komm schon.“ Die Worte klatschten, ein nasser Lappen, hingeworfen als Aufforderung, den Staub wieder zu entfernen, den sie aufgewirbelt hatte und der sich über seine Stimmung legte, wo es doch beschlossene Sache war, den Abend und das Wochenende zu genießen; er mit seiner bescheuerten Freiheit, von Freitag Abend bis Sonntag, Mitternacht.
Sie bereute weder, was sie gesagt, noch, wie sie es gesagt hatte: „Ich will nicht mitkommen, ich schulde denen nichts. Es sind deine Freunde.“


Bis hierhin alles klar.

Zitat:
Abfällig, der Ton. Wo war die kleine Frau geblieben, die ihn bewundernd angesehen, ihm jeden Gefallen getan, hatte sie je Lust darauf, ihn lachen zu hören? Dieses röhrende Lachen, das ihr heute Ekel verursachte. Sie hat immer Spaß mit ihm haben können, er lässt seine Frau nicht zu Hause herum sitzen.


Das war ein Perspektivsprung bzw. die Perspektive ist völlig durcheinander. "Abfällig der Ton. Wo war die kleine Frau geblieben...", so würde der Mann denken, hier denkt es aber die Frau. Dazu ist der Gedankenfluss unnatürlich sprunghaft, finde ich. Sie denkt erst über sich als "kleine Frau", dann ist sie plötzlich bei seinem röhrenden Lachen - wo ist der Zusammenhang? - dann beim Ekel. Der nächste Satz ist dann wieder ironisch, sie äfft einen imaginären Dritten (ihn) nach.

Verstehe mich nicht falsch, das ist alles ok, interessant, aber für Prosa viel zu dicht, viel zu viel und zu schnell gewechselt.

Ich will als Leser mitfühlen können, deshalb braucht es viel mehr Zeit.

Zitat:

„Meine Freunde? Sind dir nicht gut genug, ja? Ihr könnt euch ja unter Frauen das Maul zerreißen, wenn es euch passt!“

Diese Antwort die ja im Plusquamperfekt stehen müsste, weil sie gar nicht im Erzählmoment, sondern davor gegeben wurde (sie muss vor dem Gedankenfluss der Frau gewesen sein!), schwebt frei im Raum. Wo bin ich, frage ich mich als Leser verwirrt.

Das wäre mal so mein Ansatz, das Ganze zu betrachten. Manchmal glaube ich, E-ler könnten von den U-lern viel lernen. Damit meine ich nicht mich, sondern die schlauen englischsprachigen Bücher zum Thema "Geschichten erzählen" (welche wie hwg nochmals bemerkte, ja zwischen E und U nicht wirklich unterscheiden).

In diesem Sinne gäbe es noch einiges mehr zu sagen, aber möglicherweise ist dir das alles vertraut und bekannt und/oder irgendwie zu schnöde...

Auch auf die Gefahr der sich immer weiter ausbreitenden Lächerlichkeit würde ich hier besonders auf den Titel: Masterclass in fiction writing hinweisen, die viel besser als ich erklärt, wie man das mit der klassischen Storystruktur und deren Auflösung auch sehen kann.

http://www.amazon.de/Master-Class-Fiction-Writing-Techniques/dp/0071448772/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1381135859&sr=8-1&keywords=master+class+in+fiction+writing

LG


_________________
Denk selbst
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
anderswolf
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1069



Beitrag07.10.2013 17:44

von anderswolf
Antworten mit Zitat

Wie angekündigt, eine Erläuterung. Möglicherweise, aber nicht beabsichtigt, eingefärbt durch die derweil erfolgte Kür.

Trotz Schwierigkeiten bei Tempus und Grammatik unfaßbar eindringliche Sprache, die faszinierende Bilder malt. Nachklingend, in sich klingend. Allerdings wirkt die erzählte Geschichte durch die Perspektivwechsel unklar, wie unfertig. Verschenktes Potential durch mangelhafte Plotführung.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Seite 2 von 2 Gehe zu Seite Zurück  1, 2

Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Zehntausend 10/2013
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen.
In diesem Forum darfst Du keine Ereignisse posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
 Foren-Übersicht Gehe zu:  


Ähnliche Beiträge
Thema Autor Forum Antworten Verfasst am
Keine neuen Beiträge Einstand
Weichen
von rncw
rncw Einstand 4 21.08.2018 19:27 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Werkstatt
In weichen Daunen
von Rike
Rike Werkstatt 6 18.06.2008 20:26 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Lyrik
[Ent] Weichen
von George III
George III Lyrik 6 12.11.2006 23:25 Letzten Beitrag anzeigen

EmpfehlungEmpfehlungBuchEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlung

von Thomas74

von Schmierfink

von preusse

von Jocelyn

von Christof Lais Sperl

von Gießkanne

von RememberDecember59

von Nina

von nebenfluss

von EdgarAllanPoe

Impressum Datenschutz Marketing AGBs Links
Du hast noch keinen Account? Klicke hier um Dich jetzt kostenlos zu registrieren!