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Jenni Bücherwurm
Beiträge: 3310
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03.10.2013 12:48
von Jenni
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Diese Geschichte habe ich sehr gerne gelesen, und wo sie zu Ende ist, das geht sie für mich noch weiter, bleibt hängen - und das ist zufällig mein wichtigstes Bewertungskriterium.
Ich mag das da:
Zitat: | Was mache ich dann, wenn ich Durst habe? Dann werde ich mir ein anderes Meer suchen, das ich austrinken kann. Aber ich will dich, sagt Sina und lacht.
Aber, wenn du den letzten Schluck nicht trinkst, dann kennst du mich nicht wirklich. |
Also, die Aussage davon. Dass man niemanden lieben kann, den man völlig kennt (sofern das überhaupt möglich wäre) - vielleicht gerade das die Liebe ausmacht, immer ein bisschen Wahrheit schuldig zu bleiben und die Wahrheit des Gegenübers nie ganz erfassen zu können? Vielleicht auch nur für Menschen mit Weltschmerz und Angst vor dem Leben. So empfinde ich Sina: sie hat Angst vor dem Leben, spielt damit und wirkt deshalb auf eine Art unwirklich, die den Erzähler anzieht. Ihr Tod, eine selbsterfüllende Prophezeiung.
Für mich hätte die Geschichte mit diesem Satz enden können:
Zitat: | Ein Sonnenstrahl stiehlt sich durch die graue Wolkendecke, findet seinen Weg zu einem Stück Metall, lässt es aufblitzen, nur für den Bruchteil einer Sekunde und verschwindet wieder. |
Der Rest ist "Auflösung", die der Text eigentlich schon selbt mitbringt.
Für mich eine der schönsten Geschichten im Wettbewerb.
Viele Federn.
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finis Klammeraffe
F
Beiträge: 577 Wohnort: zurück
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F 03.10.2013 13:14
von finis
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Hallo,
Handwerklich sauberer Text, lässt sich flüssig lesen. Manchmal etwas viel Zuckerwatte für meinen Geschmack, aber sonst sauber.
Mein einziges, aber auch größtes Problem:
Was ist die Konsequenz Deines Textes, seine Botschaft gewissermaßen? Wenn ein Teil von mir stirbt, sterbe auch ich? Ist das die Konsequenz, die ich daraus ziehen soll?
Das gefällt mir gar nicht, ehrlich gesagt. So ein Werther-text... (Müsste Dein Ich-Erzähler nicht jetzt auch Selbstmord begehen? Konsequenterweise?)
Versteh mich nicht falsch: Ich habe nichts gegen Deinen Text, finde ihn sogar gut gemacht, aber die Schlussfolgerung, die ich momentan aus Inhalt und Erzählweise ziehe, die gefällt mir nicht.
Lieben Gruß
finis
_________________ "Mir fehlt ein Wort." (Kurt Tucholsky) |
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Amaryllis Forenschmetterling
Alter: 38 Beiträge: 1380
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03.10.2013 16:14
von Amaryllis
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Liebe/r Inko,
vorab noch ein paar Worte: Ich persönlich sehe mich nicht als E-Literatur-Expertin, weder in schreibender noch in lesender Form, also nimm es mir bitte nicht übel, sollte ich nicht alles so verstanden haben, wie es vielleicht gemeint war. Zudem habe ich unter einem relativ hohen Zeitdruck gelesen und kommentiert, meine Obergrenze, einen Text zu lesen, lag also bei zwei Lektüredurchgängen.
So, jetzt aber zum Text:
Prinzipiell hat mir dein Text gut gefallen. Ich finde, du verwendest eine wunderschöne, flüssige, bildhafte Sprache. Besonders gut hat mir dieser Abschnitt gefallen:
Zitat: | Und ich beginne aus ihr zu trinken, jeden Tag einen Schluck:
Ein Schluck ihr Lachen. Ein Schluck Zuckerwatte. Erdbeeren. Ihre Haut, kurz nach dem Aufwachen, noch überzogen von warmem Schlaf. Ihre Stimme, wenn sie flüstert, ich liebe dich. Ihr Haar im Wind, ihre Haar zu einem Zopf gebunden. Die Haarspange, geformt wie eine Libelle, blau, metallisch. |
Ich finde auch, dass du die Gleisvorgabe gut umgesetzt hast, mich stört es nicht, dass sie sehr wörtlich interpretiert wurde. Das Zitat hast du, finde ich, nicht ganz getroffen, weil es nicht direkt um die Mitteilung von Wahrheit geht, aber das Bild, das die beiden von Wahrheit zeichnen, das gefälllt mir ausnehmend gut. Ich mag auch diesen leicht fantastischen Anstrich, den du deiner Geschichte mit der Libelle gibst.
Mit deiner Formatierung bin ich nicht ganz glücklich - vor und nach Gedankenstrichen gehört normalerweise jeweils ein Leerzeichen und ein Rechtschreibfehler ist dir reingerutscht (wir wären beide verrückt).
Aber wie gesagt, alles in allem ist das für mich eine sehr runde Sache, die ich auch gerne gelesen habe.
Meine Bewertung erfolgt, sobald ich alle Texte kommentiert habe.
Alles Liebe,
Ama
_________________ Mein Leben ist ein Scherbenhaufen...
Aber ich bin der Fakir. |
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anderswolf Reißwolf
Beiträge: 1069
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04.10.2013 10:40
von anderswolf
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Aus Zeitmangel derweil nur ein Kommentar zum Befedern, Erläuterung später.
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Rübenach Exposéadler
R
Beiträge: 2836
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R 04.10.2013 12:22
von Rübenach
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Vorab:
Um alle Texte befedern zu können, musste ich mich häufig bei der Bewertung sehr kurz fassen. Außerdem habe ich dieses Mal sehr subjektiv bewertet und keine Bewertungsschemata (drei Federn für die Umsetzung der Vorgaben etc.) benutzt. Natürlich führt dies im Einzelfall zu völlig ungerechten Beurteilungen. Ist mir aber auch egal. Was mir bei sehr vielen Texten aufgefallen ist, ist die fehlende Auseinandersetzung mit dem Bernhard-Zitat. Entweder es wird ohne triftigen Grund in den Text gepackt, oder der Autorin glaubt, es sei ausreichend zu zeigen (oder zu behaupten), dass es immer mehrere Wahrheiten gebe.
Sorry, aber für eine individuelle Kommentierung ist die Zeit zu knapp.
8 Federn. Ich habe im Schnitt 4,32 Federn vergeben
_________________ "Vielleicht sollten mehr Leute Schreibblockaden haben." Joy Williams |
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gold Papiertiger
Beiträge: 4936 Wohnort: unter Wasser
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04.10.2013 15:19
von gold
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hallo Inko,
ich bin`s noch einmal.
Zitat: | Ein Sonnenstrahl stiehlt sich durch die graue Wolkendecke, findet seinen Weg zu einem Stück Metall, lässt es aufblitzen, nur für den Bruchteil einer Sekunde und verschwindet wieder.
Ein Aufspringen, eine Bewegung, quer über die Gleise.
Den Bruchteil einer Sekunde später, ein Aufheulen, Quietschen, ein dumpfer Schlag .
Und alles steht still. |
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und:
Zitat: | Mir ist immer noch kalt, trotz der grauen Wolldecke, die man mir um die Schultern gelegt hat. Die die Kälte um mich einschließt, anstatt sie auszuschließen. Eigentlich müsste alles anhalten. Aber so viel Bewegung um mich herum. Sanitäter die von den Gleisen auf den Bahnsteig klettern, dazwischen Polizisten, einer steht da und schaut weg, hinüber auf den nächsten Bahnsteig. Auch dort Bewegung, Hektik, Gaffen.
Auf den Gleisen -auf den durch rotes Band abgesperrten Gleisen- weißes Tuch.
Und darunter-
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und:
Zitat: | Sina lacht, ihr Lachen sucht sich seinen Weg vorbei an Fremden, ist nur für mich bestimmt. |
O.a. Stellen gefallen mir vom Sprachlichen sehr gut.
Die Libelle ist für mich als Leserin ein Symbol. Es (sie) scheint identitätsstiftend für die Protagonistin zu sein. Wäre es nur der Verlust der Spange, die die Prota zum Suizid treibt, fände ich das Motiv an den Haaren herbei gezogen.
Alles in allem liest sich dich dein Text zugig, ne, zügig, leicht füßig. Er ist nicht so schwermütig wie das Gros der Texte zu diesem Wettbewerb.
Lg gold
_________________ es sind die Krähen
die zetern
in wogenden Zedern
Make Tofu Not War (Goshka Macuga)
Es dauert lange, bis man jung wird. (Pablo Picasso) |
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Zinna schweißt zusammen, was
Beiträge: 1551 Wohnort: zwischen Hügeln und Aue...
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04.10.2013 15:43
von Zinna
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Hallo Inko/a,
du hast keine Geschichte geschrieben, sondern gemalt. (Mich würde nicht wundern, wenn du auch auf Lyrik-Pfaden unterwegs wärst.)
Leicht wie die Libelle zeigen sich mir Bilder, Szenen und Stimmungen. Deine Protas haben meine Sympathie. Und ich verliere trotz der verschiedenen Szenenzeitpunkte nie die Orientierung. Ein großer Pluspunkt.
Fast von Beginn an drängt sich der Ausgang heran, doch man/ich will es nicht wahr haben, hoffe immer auf einen anderen, unerwarteten Schluss.
Doch nein.
Die Gleise sind Gleise und quer ist quer und ebenso wie dein LI will ich nicht verstehen.
Mir gefällt auch, wie das Zitat umgesetzt ist. Ziemlich deutlich, in Worten, aber es fügt sich richtig ein in den Text.
Ein Satz der mir etwas zu künstlich kommt:
Wenn ich sie verliere, dann sterbe ich. (die Liebellenspange)
Das ist mir zu sehr Sina in den Mund gelegt.
Einer meiner Favoriten.
LG
Zinna
_________________ Wenn alle Stricke reißen, bleibt der Galgen eben leer...
(c) Zinna |
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KeTam Ungeduld
Alter: 49 Beiträge: 4952
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05.10.2013 09:29
von KeTam
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Hallo ihr Lieben,
vielen Dank für die vielen Federn!
Mich freut es so wahnsinnig, dass vielen von euch meine Geschichte gefallen hat, denn ich liebe sie selber sehr.
Zur Erklärung wie ich das Zitat verstehe und umgesetzt habe.
Ich habe versucht, in dieser Geschichte von verschiedenen Seiten an das Zitat ranzugehen.
Zuerst mal die selektive Wahrnehmung, die es ja an sich schon unmöglich macht, etwas Erlebtes wahrheitsgemäß wiederzugeben.
Es ist nur ein kurzes Aufblitzen der metallenen Spange. Sina, der diese Spange wichtig ist, sieht es, registriert, was es bedeutet. Der Ich-Erzähler ist so gefangen in seiner Verliebtheit, sieht nur Sina, durch die rosarote Zuckerwattebrille. Ihm bleibt es verborgen.
Dann, die zweite Ebene. Die Sprache als Vehikel, um eine „Wahrheit“ mitzuteilen.
Wahrheit ist. Sprache will, ist zielgerichtet. Der Beamte fragt den Ich-Erzähler dies und das. Der Ich-Erzähler, der um die Ziel-Gerichtetheit der Sprache weiß, selektiert, aus dem, was er als seine Wahrheit empfindet, was der Empfänger davon braucht, um zum Ziel, der Aufklärung des Vorfalles zu gelangen. Somit verfälscht er die Wahrheit an dieser Stelle.
Die dritte Ebene, die Wahrheit.
Wie ich oben sagte, IST Wahrheit. Und zwar etwas Allumfassendes. Ich hab versucht mich meinem Verständnis von Wahrheit über die Sprach zu näheren.
Man sagt: Ich will es (nicht) wahrhaben. Kann es nicht (be-) greifen. Es nicht fassen.
Man nimmt etwas wahr.
Wahrheit ist zu groß, um sie wirklich zu fassen. Deshalb ist Sinas Bild, ein Meer auszutrinken, natürlich eine romantische, nicht realistische. Denn man kann nur so viel Wahrheit in sich aufnehmen, wie man wörtlich fassen kann. Man nimmt etwas für wahr, einen Teil der Wahrheit, so viel eben, wie man (als winziger Teil dieser großen Wahrheit) greifen, begreifen kann.
Der Versuch, Wahrheit ganz zu erfassen scheitert aber schon daran, dass dieses Erfassenwollen, wieder Teil der Wahrheit wird. Man schafft mit jedem Gedanken, den man denkt, eine neue Wahrheit. Deshalb auch das Bild mit der sich selbst erfüllenden Prophezeiung.
Das Meer als Metapher für die Wahrheit habe ich gewählt, weil wohl alles mit diesem Wasser, dass sich in einem ewigen Kreislauf befindet, (Verdunstung, Niederschlag usw.) alles auf dieser Welt verbindet. Jeder Tropfen, der sich im Meer befindet, war auch schon als Wolke am Himmel wurde rund um den Globus getragen, getrunken.
Man kann also nur immer einen winzigen Teil dieser Wahrheit wider geben, verfälscht sie aber damit, weil man ihr in dem Moment des darüber Sprechens wieder eine neue Facette hinzufügt.
Und hier sind wir bei der Libelle. Mir erschien sie passend, sie hat Facettenaugen, ist für mich eine Metapher dafür, wie viele Blickwinkel man einnehmen kann, wie viele Facetten die Wahrheit als Ganzes hat. Und die Libelle durchläuft eine Metamorphose, kommt aus dem Wasser und erhebt sich in die Luft. Wenn ich sage, das ist eine Libelle, enthalte ich einen Teil der Wahrheit vor, denn dieses Libellensein beinhaltet auch die Larve, die sie einmal war. Aber da Sprache eben nur minderwertiges Vehikel ist, unterschlage ich diesen Aspekt. Er wird nicht gebraucht. Denn Sprache will etwas anderes, ist mit Wahrheit nicht „verwandt“.
*grübel* Ich hoffe, irgendjemand versteht, was ich hier sagen will. Das ist nicht grad meine Stärke, so etwas in Worte zu fassen …
Verzeihung.
Liebe Grüße, KeTam.
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firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
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05.10.2013 23:32
von firstoffertio
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Hallo Ketam,
wenn ich nun lese, welche Gedanken du dir gemacht hast und in den Text eingebaut hast, finde ich das toll und interessant. Leider ist deine Geschichte fuer mich halt aber doch eine eher übliche Geschichte, in der ich diese Gedanken gar nicht erkannt oder gefunden habe. Ich wünschte mir, du hättest sie auf experimentellere Art umgesetzt.
(Ich hätte mir insgesamt mehr Experimentelles gewünscht im Wettbewerb.)
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KeTam Ungeduld
Alter: 49 Beiträge: 4952
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06.10.2013 10:28
von KeTam
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firstoffertio hat Folgendes geschrieben: | Leider ist deine Geschichte fuer mich halt aber doch eine eher übliche Geschichte, in der ich diese Gedanken gar nicht erkannt oder gefunden habe. |
Mich wundert das, aber klar, ich sehe das alles so genau vor mir, hab da bestimmt nicht den nötigen Abstand.
Aber ich habe ja auch in anderen Kommentaren gesehen, dass die Auseinandersetzung mit dem Zitat nicht erkannt wurde.
Ich dachte sogar, es wäre fast zu offensichtlich, hatte die Befürchtung, es wirkt plump.
Ich freu mich aber, dass du noch mal reingeschaut hast!
Lg, KeTam.
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Gast
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06.10.2013 15:00
von Gast
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Hey KeTam,
Ich möchte gern doch noch etwas sagen, zu deiner Geschichte, weil ich glaube, dass du etwas schaffst, damit (und dieses Gefühl hatte ich schon während des Wettbewerbs): Du baust eine Brücke, eine sehr persönliche, zwischen dem, was hier (im Forum) als E-Literatur verstanden wird und einer formal gut gemachten (also in dem Sinne anspruchsvollen) Unterhaltung. (Und das ist nicht abwertend gemeint). Ich finde es gut, dass du keine Kompromisse gemacht hast, und dein Riesenrad, deine Zuckerwatte und die Erdbeeren grosszügig im Text verteilt hast - obwohl gerade das dich meine 2 Extra-Federn gekostet hat. Was bei mir noch dazu kam, ist, dass ich die Umsetzung zu "filmisch" fand, die Bilder speisten sich in meinem Kopf aus "schon gesehenen", auch das ist vollkommen legitim, ist aber für mich nicht das, was ich von Literatur erwarte.
Ich freue mich immernoch sehr für dich, auch, weil dich ein solches Erfolgserlebnis noch mehr beflügeln wird, und dich bestätigt in der Art, wie du deinen Weg "fliegen" willst.
Alles Gute für dich und herzliche Glückwünsche auch hier noch einmal,
Anja
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KeTam Ungeduld
Alter: 49 Beiträge: 4952
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06.10.2013 15:51
von KeTam
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Lorraine hat Folgendes geschrieben: |
Ich möchte gern doch noch etwas sagen, zu deiner Geschichte, weil ich glaube, dass du etwas schaffst, damit (und dieses Gefühl hatte ich schon während des Wettbewerbs): Du baust eine Brücke, eine sehr persönliche, zwischen dem, was hier (im Forum) als E-Literatur verstanden wird und einer formal gut gemachten (also in dem Sinne anspruchsvollen) Unterhaltung.
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Hallo Anja,
das verstehe ich keinesfalls abwertend, mich freut, dass du das siehst.
Interessant finde ich, dass du es (zu) filmisch findest. Ich bemerke immer mehr, dass sich meine Geschichten eigentlich nicht aus Ideen entwickeln, sondern aus Bildern, Szenen, die ich vor mir sehe.
So auch in meinem jetzigen Projekt, wo das Grundgerüst bis jetzt viel eher aus Bildern besteht, als aus dem Plot als solches.
Ich sehe Bilder vor mir und "baue" eine Geschichte drum herum.
Vielen Dank für deine Glückwünsche,
liebe Grüße, Hennie.
Und zudem bin ich natürlich schon auch dem Kitsch verfallen, wie ich auch immer wieder merke, wenn ich mit Acrylfarben male.
Hätte ich mir mehr Zeit für diesen Text genommen, wären vielleicht auch noch Strass Steinchen, und goldene Sandalen dazu gekommen ...
edit: Was mich allerdings nachdenklich stimmt, ist dass ich mir hier und auch beim MS so viel gedacht habe und das vom "Leser" nicht in dem Maß wahrgenommen wird, wie ich das erwartet habe. Vielleicht liegts doch daran, dass man mit eher filmischen Bildern vom Inhalt oder der zweiten Ebene ablenkt ...
Darüber muss ich mir echt mal intensiv Gedanken machen, weil mir das schon wichtig ist.
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Eredor Dichter und dichter
Moderator Alter: 32 Beiträge: 3416 Wohnort: Heidelberg
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07.10.2013 11:41
von Eredor
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Hennie! Erst mal herzlichen Glückwunsch zum ersten Platz, den hast du dir wirklich verdient.
Denn die Geschichte ist klasse, sie ist wunderbar, es ist die Art Geschichte, die ich selbst gern geschrieben hätte. Vielleicht etwas tragisch, das mit der Haarspange. Aber wen kümmert das, deine Worte lullen mich da einfach ein.
Interessiert habe ich Anjas Kommentar zu den "Filmischen" Szenen verfolgt. Das ist etwas, das mir sehr am Herzen liegt. Es ist aber nicht so, dass diese Szenen aus irgendeinem billigen Kitschfilm hätten stammen können. Klar: Zuckerwatte, Erdbeeren, blablubb. Das ist durchaus kitschig, aber mich stört das nicht.
Generell: toller Stil (du kennst ja meine eigene Schwäche für fragmenthafte Texte ) !
Den ersten Platz hast du dir verdient.
Lg Dennis
_________________ "vielleicht ist der mensch das was man in den/ ersten sekunden in ihm sieht/ die umwege könnte man sich sparen/ auch bei sich selbst"
- Lütfiye Güzel |
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KeTam Ungeduld
Alter: 49 Beiträge: 4952
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07.10.2013 13:55
von KeTam
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Dennis, das freut mich wahnsinnig, dass dir meine Geschichte gefällt!
Danke für das tolle Kompliment!
Obwohl Henning und Anna ganz anders sind, als der Ich Erzähler und Sina, musste ich beim Schreiben doch auch an die beiden denken.
Das heißt, du hast mich mit deiner Art zu schreiben inspiriert auch mal was anderes zu versuchen!
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anderswolf Reißwolf
Beiträge: 1069
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07.10.2013 18:17
von anderswolf
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Wie angekündigt, eine Erläuterung. Möglicherweise, aber nicht beabsichtigt, eingefärbt durch die derweil erfolgte Kür.
Wenn man eine Geschichte wieder und wieder liest, und beim ersten wie beim letzten Male sich nicht wehren kann gegen den Sog der Worte, wenn man nicht anders kann als auf das doch schon bekannte Ende zufliegen kann, dann muss man sich kaum auf Formalkriterien stützen, um zu sagen: diese Geschichte mag ich gerne lesen. Wenn man dann als Leser auch noch eine Figur wie Sina findet, in die und in deren Leichtigkeit man sich verlieben möchte, selbst wenn man ihr erschütterndes Ende kennt, dann tut eben jenes Ende doppelt weh.
Ich ertappe mich immer wieder, "Die Libelle" noch einmal lesen zu wollen, was mir sonst bei kaum einem Text des Wettbewerbs so geschehen ist. Wahrscheinlich liegt das zu großen Teilen an Sina, die man nicht verlieren will, wahrscheinlich aber auch an der mitreißenden, kurzweiligen, lebendigen Sprache, am Tonfall, der selbst im letzten Satz alles Erlebte in fast überzeichnet helles Sonnenlicht taucht.
Und so grob einbrechend das Bild des Meeres als Wahrheit, die man trinken kann, anfangs auch scheint, ist es doch so stimmig und stringent eingebaut, dass man sich wundert, was man anfangs dagegen auszusetzen gehabt haben könnte. Sprachlich sehr gut, fast schon artistisch.
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KeTam Ungeduld
Alter: 49 Beiträge: 4952
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07.10.2013 20:01
von KeTam
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Danke, anderswolf!
Ich hab noch nie einen so wunderschönen Kommentar zu einem Text bekommen. Ich bin überwältigt und gar nicht ganz sicher, ob mein Text diese Worte wirklich verdient hat. Danke!
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anderswolf Reißwolf
Beiträge: 1069
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07.10.2013 20:56
von anderswolf
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KeTam hat Folgendes geschrieben: |
Danke, anderswolf!
Ich hab noch nie einen so wunderschönen Kommentar zu einem Text bekommen. Ich bin überwältigt und gar nicht ganz sicher, ob mein Text diese Worte wirklich verdient hat. Danke! |
Mein Kommentar wurde durch Deinen Text inspiriert, insofern wird es schon verdient sein
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Hardy-Kern Kopfloser
Alter: 74 Beiträge: 4841 Wohnort: Deutschland
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20.10.2013 12:01
von Hardy-Kern
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anuphti hat Folgendes geschrieben: | Eine sehr schöne Geschichte.
Das Thema ist klar umgesetzt, aber die Vorgabe, also die Auseinandersetzung mit dem Bernhard -Zitat sehe ich nicht als erfüllt.
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Hatte bisher wenig Zeit mal reinzusehen. Der Einschätzung von nuphti stimme ich zu. Ohne Vorgabe ist es eine gute Geschichte, nur es fehlt der wahrscheinlich vorgesehene Wechsel der Lebensgleise, welcher durch irgendeine Art von Weichenstellungen neu angestrebt werden soll.
Eine fleißige Arbeit, aber mir scheint, dass du das Thema verpasst hast.
Ist auch nicht schlimm, viele User haben das anders gesehen.
Trotzdem, Glückwunsch von mir und mach weiter so.
Schön, du beginnst dich zu steigern.
Hardy
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KeTam Ungeduld
Alter: 49 Beiträge: 4952
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21.10.2013 10:52
von KeTam
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Hallo hardy,
naja, das Thema war ja "Quer über die Gleise", nicht? Ich denke mal, das hab ich nicht verfehlt.
Aber, freut mich, dass dir der Text gefällt.
Lg, KeTam.
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