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Existerman Prototyp
E Alter: 23 Beiträge: 189 Wohnort: Berlin
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E 02.09.2013 22:09 Ausführungen zum Sinn von Existerman
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Ich habe neulich versucht den Sinn des Lebens in Worte zu fassen - eine ziemlich paradoxe Angelegenheit, wie ich feststellen musste. Aber seht selbst:
Der Sinn des Lebens
Ich habe nachgedacht. Versucht, den Sinn des Lebens zu finden und es geschafft. Nun versuche ich, es nicht mehr nur zu denken, sondern auch zu notieren. Zuerst glaubte ich, ich wäre geteilter Meinung darüber. Dann aber habe ich verstanden.
Das Problem liegt schon in der Fragestellung "was ist der Sinn des Lebens?", danach zu fragen ist der erste Fehler. Meint man denn nicht eigentlich den Sinn des Ganzen? Nun, ich will mit dem Sinn menschlichen Lebens beginnen. Hierzu lässt sich sagen: Der Sinn des Lebens ist relativ. Menschen leben im Vergleich zur Erde oder gar dem Universum äußerst kurz. Subjektiv gesehen ist der Sinn des Lebens also das Erleben von Dingen, guten und schlechten. Carpe Diem. Schließlich gibt es nichts langweiligeres, als nicht zu existieren. Im kleineren Kreis hat jedes Leben einen Sinn. Die alltäglichen Dinge, wie die Fähigkeit, unseren Freunden ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, machen uns wertvoll.
Nun die objektive Seite des Sinns. In der Theorie ist der Sinn des Lebens, die einem gegebene Umwelt zu nutzen und zu umsorgen. Doch seien wir ehrlich.
Auf das Universum bezogen hat keinerlei Leben einen Sinn, es wäre ohne uns nicht besser und nicht schlechter. Wie auch, wenn nicht einmal das Universum selbst einen Sinn hat?
Damit wären wir beim Sinn des Ganzen. Den gibt es nämlich eigentlich auch nicht. Die Erde, das All, wer zieht daraus seinen Nutzen? Es gibt vielleicht unendlich viele Universen und das fehlen unseres wäre unerheblich.
Etwas hat erst dann einen Sinn, wenn etwas anderes daraus einen Nutzen ziehen kann. Oder, wenn es etwas beeinflusst, positiv oder negativ. So gesehen haben viele menschliche Taten im kleineren Bezugssystem tatsächlich einen Sinn. Wir tun viel, das Gutes bewirkt, und leider noch mehr, was schlechtes bewirkt, aber es muss Balance bestehen.
Wo wir schon von der Balance reden, will ich mich dem erschütterndsten Punkt meiner Erkenntnis und zugleich einem Paradoxon zuwenden.
Der Sinn menschlichen Lebens auf der Erde, ist es, das Gleichgewicht negativ zu beeinflussen, anders gesagt, die gegebene Umwelt zu zerstören.
Die natürliche Nahrungskette haben wir zu einer unnatürlichen Kette von Zucht und Ausrottung gemacht. Gnadenlos bestehlen wir die Erde immer dreister, während sie schon ächzt und stöhnt und durch den ganzen Müll in ihrer Atmosphäre und den Schrott in ihrer Umlaufbahn gar nicht mehr durchblickt. Kein Zweifel, ohne uns wäre die Erde besser dran.
Da stehen sich jetzt in mir zwei Fronten gegenüber, das erwähnte Paradoxon:
Wenn die Balance wirklich so schützenswert ist, hat sie dann vielleicht einen Sinn? Ist sie nicht vielleicht allübergreifend? Und das Leben nur eine Fehlfunktion, gegen die sie verteidigt werden muss?
Nun, dem ist folgende Gegenfrage zu erwidern:
Wenn die Balance so wichtig wäre, warum sind wir Menschen dann nicht ausgestorben, als wir anfingen, zu zerstören?
Ich glaube ich weiß auch hierauf die Antwort. Wir zerstören die Erde ja erst seit 200 Jahren wirklich. Und 200 Jahre in der Lebensspanne der Erde, was ist das schon? Das entspräche dem Bruchteil einer Sekunde eines langen Menschenlebens, noch nicht einmal unserer Reaktionszeit. Warum sollte die Erde schneller reagieren als wir? Die Evolution ist auch ein schleichender Prozess. Es ist gut möglich, dass wir bald aussterben, damit sich die Erde regenerieren kann.
Lustigerweise wünschen wir uns das innerlich sogar. Wir wollen insgeheim alle bestraft werden. Jedes Jahr gibt es wieder hunderte von Menschen, die eine Apokalypse prophezeien.
Und wenn diese dann endlich eintritt, so gibt es Dinge, die einen Sinn haben.
Ich war so nah dran und habe das Schema erkannt. Wir werden erst vollständiges Wissen erlangen, wenn unsere Zeit gekommen ist.
Weitere Werke von Existerman:
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urban savage Wortedrechsler
Alter: 34 Beiträge: 94
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02.09.2013 22:20
von urban savage
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Ich sehe was du da gemacht hast und ich mag es, auch wenn es noch Potential hat. Was mich aber etwas stört ist der letzte Absatz.
Den Text mit der Behauptung den Sinn gefunden zu haben zu eröffnen und darauf unabgeschlossene, platte und widersprüchliche Phrasen und leere, große Worte anzuschließen ist ziemlich geschickt, aber ich fände die Idee besser du die scheinlogische Gedankenunordnung präsentieren würdest ohne sie am Ende zu relativieren, denn das der ganze Kram widersprüchlich ist erkennt der einigermaßen intelligente Leser auch ohne das du es ihm sagst.
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Existerman Prototyp
E Alter: 23 Beiträge: 189 Wohnort: Berlin
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urban savage Wortedrechsler
Alter: 34 Beiträge: 94
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02.09.2013 22:39
von urban savage
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Mir ist klar, dass du es aufdecken wolltest, nur musst du nichts aufdecken, weil der Leser es durchaus selbst erkannt haben sollte ... und wenn dem nicht so wäre, dann hilft auch die Aufdeckung nicht bei der Schaffung eines angenehmen Leseerlebnisses, da einem solchen unfähigen Leser auch die sonstigen Feinheiten verborgen blieben und der Text ohnehin nicht wirklich verstanden werden könnte.
Zitat: | aber ich fände die Idee besser du die scheinlogische Gedankenunordnung präsentieren würdest ohne sie am Ende zu relativieren |
Da fehlt ein ", wenn" hinter dem "besser".
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firstoffertio Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5854 Wohnort: Irland
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02.09.2013 23:15
von firstoffertio
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Schön, dass mal jemand einen 'Essay' eingestellt hat.
Aber er ist ein bisschen kurz und so für mich nicht überzeugend.
Trotzdem freut es mich, nicht immer nur fiction hier zu lesen.
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Ralf Langer Klammeraffe
Alter: 57 Beiträge: 699 Wohnort: Gelsenkirchen
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03.09.2013 20:39
von Ralf Langer
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hallo existerman,
der sinn als essayistisches stück. nicht ganz ernst gemeint?!
ich persönlich frage mich:
macht etwas sinn?
denn im verb machen sehe ich die antwort.
wir "machen" sinn, aber wir "haben" keinen.
der mensch? der sinn?
zwei antworten:
leben ist krankheit der materie.
der mensch, nicht mehr, nur eine späte laune der natur.
(dank an thomas mann und gottfried benn)
ralf
ach so zum text:
hm,..., schwieriges feld, ein bisserl rumgestöbert und mich zum nachdenken gebracht. Das macht sinn! ha!
ansonsten: wittgenstein:worüber man nicht reden kann muß man schweigen...
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Existerman Prototyp
E Alter: 23 Beiträge: 189 Wohnort: Berlin
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