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Warum nur Romeo


 
 
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Leseloewin
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 55
Beiträge: 104
Wohnort: Essen


Beitrag23.08.2013 21:07
Warum nur Romeo
von Leseloewin
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Mit diesem Expose und Text habe ich mich bei der Neobooks Ausschreibung für das Seminar New Adult beworben. Gefordert waren ein bis zu dreiseitiges Expose und eine zehnseitige Leseprobe. Buch

Expose: Warum nur Romeo (Arbeitstitel)
Voraussichtlicher Umfang: 60 – 120 Normseiten (MS-Norm)
Vorliegender Umfang: 10 Normseiten
Plot:
Romeo Miller, 21jähriger Austauschstudent aus Australien, verliebt sich in die 20jährige Julia Wagner, seine Kommilitonin. Beide studieren Medizin an der Universität Bonn. Julias Ex-Freund Benjamin Richter reagiert eifersüchtig und versucht, ihm eine Affäre mit Sarah Jüngst anzuhängen. Damit will er Julia wieder zurückgewinnen. Sarah ist nur zu gern bereit, sich an Romeo heranzumachen, da sie ihn verliebt ist.
Protagonisten:
Romeo Miller
21jähriger Austauschstudent aus Australien. Seine Eltern sind Shakespeare-Leser und haben ihn deshalb so getauft.
Julia Wagner
Verliebt sich in Romeo, nicht nur seines Namens wegen. 20jährige Tochter eines Chefarztes an der Universitätsklinik Bonn, studiert deshalb Medizin.
Anna und Matthias Wagner, die Eltern von Julia.
Benjamin Richter
Julias Ex-Freund und ebenfalls Medizinstudent.
Sarah Jüngst
Medizinstudentin, welche nichts unversucht lässt, um Romeo Millers Freundin zu werden.
Handlungsabriss:
Alles beginnt mit einer Facebook-Freundschaft zwischen Romeo Miller und Julia Wagner, bevor er nach Deutschland kommt. Ihre Eltern kennen sich, da sein Vater ebenfalls für eine Weile an der Bonner Universität zusammen mit Julias Vater studiert hat. Julia und Romeo finden sich immer sympathischer und als sie sich an der Uni in Bonn näher kennenlernen, werden sie nach einer Weile ein Paar. Von ihrem Ex-Freund Benjamin Richter hat sie sich schon vor ein paar Monaten getrennt.
Als Romeo Sarah Jüngst Nachhilfestunden in Anatomie gibt, verliebt sie sich in ihn. Er ahnt anfangs nichts davon. Erst später erfährt er davon, warum Julia am Boden zerstört ist. Sarah geht sogar soweit zu behaupten, Romeo habe mit ihr geschlafen.
Julia glaubt ihm anfangs nicht, dass zwischen ihm und Sarah nichts gewesen war, bis er Sarah zu dem Geständnis bringt, dass er keinesfalls eine Liebesbeziehung mit ihr hatte.
Vorher hat Romeo aber noch einen Unfall, bei dem Julia um sein Leben bangen muss. Selbst eine Affäre mit Sarah würde sie ihm verzeihen, wenn er nur überlebt. Der Unfall geht aber noch einmal glimpflich für Romeo ab, er trägt keine nennenswerten gesundheitlichen Folgen davon.

Leseprobe:

„Habe Flugzeuge in meinem Bauch“, summte Julia Wagner freudig gespannt vor sich hin, als sie sich frühmorgens im Bad duschte und schminkte. Heute war der Tag, an dem sie Romeo Miller endlich persönlich kennenlernen würde. Sie würde ihn gemeinsam mit ihrem Vater am Düsseldorfer Flughafen abholen, da Romeos Vater und ihr Vater seinerzeit auch zusammen Medizin studiert hatten. Julia dachte an die Facebook-Freundschaft. Mit ihr hatte alles begonnen. Viele Stunden verbrachten sie auch im Chat und schrieben sich zahlreiche Nachrichten. Sein Deutsch war mit der Zeit immer besser geworden, nun beherrschte er sie schon so gut wie perfekt. Julia griff nach ihrem Handy, um die Nachricht zu lesen, welche ihr Romeo kurz vor seinem Abflug gesandt hatte. Da piepste ihr Handy erneut. Sie hatte eine neue Nachricht von Romeo erhalten. „Wir sind bereits gelandet“, schrieb er ihr. Hastig lief Julia aus dem Bad zu ihrem Vater in die Küche, wo dieser Zeitung lesend beim Frühstück sass.
„Wir müssen sofort aufbrechen“, sagte sie atemlos zu ihrem Vater, „Romeo ist bereits gelandet“.
Ihr Vater blickte seufzend auf seine Uhr. „Wenn du nicht so lange im Bad getrödelt hättest, wären wir bereits unterwegs“, sagte er sanft tadelnd. „Aber iss wenigstens ein Croissant und trinke eine Tasse Kaffee. Soviel Zeit muss sein. Bis Romeo seine Formalitäten erledigt und seinen Koffer hat, werden wir schon rechtzeitig dort sein.“ Seufzend ergab sich Julia, drängte ihren Vater aber schon bald zum Aufbruch, kaum dass sie ihr Croissant gegessen und ihren Kaffee ausgetrunken hatte.
„Ich hole schon einmal den Wagen aus der Garage“, sagte ihr Vater, „warte solange vor der Haustür“.
Julia machte es sich alsdann auf dem Beifahrersitz bequem und schaltete das Autoradio ein. Es erklang Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein von Reinhard Mey. Julia lächelte, obwohl es zwar nicht gerade nicht nach ihrem Musikgeschmack war, aber heute passte es zu ihrer Stimmung und sie drehte den Ton etwas lauter. Lange dauerte die Autofahrt nicht von ihrem Einfamilienhaus in Bonn bis zum Düsseldorfer Flughafen.
Viel Verkehr war zum Glück nicht auf der Autobahn gewesen und ihr Vater fand auch bald einen Parkplatz vor der Ankunftshalle. Julia stürmte voran, sodass ihr Vater ihr kaum folgen konnte. Suchend sah sie sich in der Ankunftshalle um und entdeckte Romeo bald in der Menge. Aufgeregt winkte sie ihm zu. Er trug eine schlichte blaue Jeans und ein ebenso schlichtes weißes T-Shirt. Romeo sah genauso aus, wie sie sich ihn vorgestellt hatte.
„Wie war dein Flug?“, sprudelte Julia hervor.
„Ganz okay, aber ich bin ein wenig müde wegen des Jetlags, antwortete er ihr auf Deutsch.
„Hast du schon dein Gepäck?“
„Ja, alles erledigt!“
„Lass mich Romeo doch auch erst einmal begrüßen“, brummte ihr Vater.
Dann gingen sie gemeinsam zum Wagen und stiegen ein.
„Zum Glück haben wir erst Freitag, sagte Julia zu Romeo, „somit haben wir das ganze Wochenende, indem du dich eingewöhnen kannst, bevor die Uni beginnt!“ Nachdem Romeo sein Gepäck ausgepackt und das Gästezimmer bezogen hatte, aßen sie erst einmal zu Mittag. Und er lernte auch Julias Mutter kennen. Dann ruhte er sich erst ein wenig aus, bevor er und Julia sich in den Garten setzten. Julia erzählte ihm schon einmal von der Uni und was sie für das Wochenende geplant hatte. Zunächst einmal berichtete Romeo noch von daheim und gab ihr und ihren Eltern seine mitgebrachten Souvenirs aus Australien. Den Abend verbrachten sie damit, seine Eltern sowie Freunde via Facebook zu kontaktieren und vom ersten gemeinsamen Tag zu berichten.
Am Wochenende zeigte Julia ihm die Sehenswürdigkeiten von Bonn und dann war auch schon der erste Unitag gekommen. Sie brachte ihn zu dem Büro,in dem er sich für seine Vorlesungen einschreiben konnte und führte ihn über das Unigelände. In der Mittagspause trafen sie sich in der Mensa.
„Wie war deine erste Vorlesung?“
„Sehr gut“, sagte Romeo und strahlte sie an. „Heute Abend würde ich dich gerne zum Essen einladen!“
„Gerne“, sagte Julia.
Nach einem romantischen Abendessen gingen sie noch in eine bekannte Bonner Disco zum Tanzen.
Romeo flüsterte ihr auf der Tanzfläche zu:“Du, ich mag dich sehr!“
Julia antwortete: „Mir geht es auch so!“
Und ließ es zu, dass er ihr einen ersten Kuss gab.
Dann gingen sie Hand in Hand aus der Disco und fuhren schweigend mit dem Bus heim. Zu Hause angekommen, begleitete er Julia noch bis zu ihrer Schlafzimmertür. Noch einmal gab er ihr einen Kuss, diesmal leidenschaftlicher. Julia erwiderte ihn genauso leidenschaftlich.
„Darf ich noch mit auf dein Zimmer kommen?“
„Tut mir leid, aber das geht mir etwas zu schnell!“
„Sorry, du hast Recht! Ich wünsche dir eine gute Nacht“, sagt Romeo zärtlich.
Julia lag in dieser Nacht noch lange wach. Hätte sie Romeos Drängen nachgeben sollen?
Am nächsten Morgen trafen sie sich alleine beim Frühstück. Julia war erleichtert, dass Romeo nur über das gemeinsame Abendessen und den Discobesuch sprach. Dann machten sie sich auf den Weg zur Uni. Da sie verschiedene Vorlesungen belegt hatten, sahen sie sich erst am Abend wieder.
„Julia, ich muss leider noch einmal weg! Ich habe eine Kommilitonin kennengelernt. Ich habe ihr versprochen, ihr Nachhilfe zu geben.“ Romeo schnappte sich seine Sachen einschließlich seines Anatomiebuches und mit einem Kuss auf der Wange war er verschwunden.
Julia verspürte einen Hauch von Eifersucht aufsteigen. „So nicht,“ dachte Julia bei sich. „Ich werde mir schon etwas einfallen lassen.“ Julia zog ihr sexy wirkendes Negligé an und beschloss zu warten, bis Romeo zurückkam. Zum Glück musste sie nicht lange warten. Als sie seine Schritte auf dem Flur hörte, öffnete sie ihre Schlafzimmertür und blieb aufreizend im Rahmen stehen.
„Julia....“, stotterte er verlegen.
„Komm doch herein!“
Ohne länger zu zögern, folgte er ihrer Einladung. Sich zärtlich küssend bewegten sie sich im Einklang näher auf ihr Bett zu.
„Bist du dir sicher?“, fragte Romeo sie.
„Ja, vollkommen!“
Sie liebten sich lange und leidenschaftlich. Am nächsten Morgen erwachte Julia in seine Armbeuge gekuschelt auf. Sie weckte den Schläfer mit einem zärtlichen Kuss.
„Es scheint dir gefallen zu haben,“ sagte er und lächelte sie an.
Sie warf mit einem Kissen nach ihm und schon begann eine fröhliche Kissenschlacht. Dann duschten sie und zogen sich an. Wieder lag ein langer Unitag vor ihnen.
„Heute Abend werde ich Sarah wiederum Nachhilfe geben!“
„Muss das sein?“, sagte Julia und machte ein nachdenkliches Gesicht.
„Bist du etwa eifersüchtig? Aber dazu besteht kein Grund!“
„Ein wenig schon!“
Romeo gab ihr einen Kuss und schon waren alle ihre Zweifel ausgeräumt.
„Ich glaube, ich bin wirklich ein wenig dumm. So eifersüchtig zu reagieren.“
„Jetzt weiß ich ja, wie ich dich überzeugen kann“, und erinnerte sie mit weiteren Küssen an die vergangene Nacht.
„Nun müssen wir aber gehen, sonst kommen wir zu spät,“ sagte Julia atemlos.
Am nächsten Abend fand Julia ein achtlos dahin geworfenes Poloshirt von Romeo. Am Kragen befanden sich eindeutig rote Lippenstiftflecken. Zornbebend ging sie auf Romeo los.
„Was hat das hier zu bedeuten?“
„Sarah hat versucht, mich beim Verabschieden zu küssen. Aber das hat für mich keine Bedeutung. Glaube mir, ich bin nur dir treu.“
„Ich verlange von dir, dass du nicht mehr mit ihr triffst!“
„Ich werde darüber nachdenken!“
„Versprich es mir!“
„Nun, beruhige dich erst einmal“, sagte Romeo zärtlich und legte die Arme um sie.
„Jetzt haben wir erst einmal Semesterferien und in dieser Zeit werde ich Sarah nicht sehen, versprochen!“
Julia atmete erleichtert auf und kuschelte sich enger an  ihn.
„Was findest du von der Idee, wenn wir für eine Weile verreisen? Paris stelle ich mir ganz romantisch vor. Mein Vater hat mir neulich genügend für einen Wochenendreise überwiesen. Als Dank für meine guten Noten im ersten Semester.“
Julia erwiderte: „Das ist eine fabelhafte Idee. Nur wir beide in Paris, das wird sicherlich sehr romantisch. Lass uns gleich im Internet nach dem passenden Angebot suchen!“
Gesagt, getan! Schon bald hatten sie das passende Angebot gebucht und nach einer Woche setzten die Beiden sich in den Flieger nach Paris. Dort verbrachten sie eine sehr romantische Zeit mit Sightseeing, aber auch Shopping und Frühstücken in bezaubernden Cafes. Mit neuen Eindrücken und gut erholt kamen Julia und Romeo zurück. Die restlichen Semesterferien verbrachten sie damit ohne an die Uni zu denken. Es war eine unbeschwerte Zeit, in der sie sich noch näher kamen. Besonders in den Nächten.
„Weißt du eigentlich, dass dein Lächeln noch schöner ist als das der Mona Lisa?
Mit diesen Worten hielt Romeo ihr ein kleines Kästchen entgegen. Als Julia dieses öffnete, funkelte ihr auf blauen Samt ein goldener Ring entgegen.
„Du bist total verrückt“, sagte Julia, steckte aber den Ring  an ihren Ringfinger.
„Ich möchte, dass du diesen Ring als Zeichen meiner Liebe ansiehst.“
Besonders diesen Abend würden sie nicht so schnell vergessen.
Aber als die Uni wieder begann, waren Beide schon bald wieder eingespannt in ihre täglichen Verpflichtungen. Eines Tages fand Julia zwischen Romeos Unterlagen einen Brief von Sarah, in dem sie ihn nicht für die Nachhilfe, sondern auch für den romantischen Abend bedankte. Wutentbrannt stellte Julia Romeo zur Rede.
„Ja, ich habe Sarah noch einmal Nachhilfe gegeben, aber wie dieser Brief zwischen meine Unterlagen gekommen ist, weiß ich wirklich nicht!“
„Das glaube ich dir nicht,“ sagte Julia eisig.
„Vertrau mir, bitte!“
„Nur wenn du mir versicherst, kein Verhältnis mit Sarah zu haben!“
„Nein, es ist wirklich nichts zwischen mir und Sarah! Ich habe ihr nur erneut Nachhilfe erteilt.“
„Warum hast du mir dann nichts davon gesagt?“
„Das war unverzeihlich von mir, aber ich habe mir nichts dabei gedacht.“
„Lass es gut sein, im Moment kann ich dir nicht vertrauen.“
Ohne ihren Streit beizulegen, gingen sie unversöhnt zu Bett.
Auch am nächsten Morgen und während des ganzen Tages sprach Julia kein Wort mehr mit Romeo. Am Abend stand Romeo aber mit roten Rosen vor ihr und sie konnte nicht länger wütend auf ihn sein. Er versicherte ihr nochmals, kein Verhältnis mit Sarah zu haben. Julia schämte sich für ihr kindisches Verhalten am Abend zuvor.
Lange dauerte aber ihr Glück nicht an. Als Julia ein paar Tage später in den Briefkasten schaute, fand sie erneut einen Brief von Julia, welcher an Romeo gerichtet war. Julia konnte ihre Neugier nicht zügeln, besonders da der Brief nicht zugeklebt war und las ihn. Wiederum enthielt er nicht nur amouröse Andeutungen, sondern in diesem gestand Sarah auch Romeo eindeutig ihre Liebe.
„Wie weit war die Angelegenheit zwischen ihm und Sarah schon gediehen“, ging es Julia verzweifelt durch den Kopf. „Bleibt er heute Abend wirklich länger in der Uni, um zu lernen oder trifft er sich heimlich mit Sarah?“
Julia fuhr zu Uni und tatsächlich, in einem der Studierzimmer traf sie Romeo zusammen mit Sarah an.
„Also, so hintergehst du mich ohne jeglichen Skrupel, schrie sie ihn an.
Romeo wurde blass im Gesicht, wusste aber zuerst nichts zu entgegnen.
Julia fiel es schwer, nicht zu weinen, aber sie wollte sich keine Blöße vor Sarah geben. Erst recht nicht, als Sarah vertraulich ihre Hand auf die von Romeo legte. Zudem lächelte Sarah maliziös. Romeo wollte etwas sagen, aber Julia kam ihm zuvor.
„Komm mir nicht wieder mit deinen sogenannten Nachhilfestunden!“
Romeo wollte sie noch zurückhalten, aber Julia ließ sich nicht davon abhalten zu gehen. Als sie sich noch einmal umdrehte, sah sie dass Sarah ihn umarmte, aber nicht, dass Romeo dies nur widerwillig über sich ergehen ließ. Mittlerweile konnte sie vor lauter Tränen kaum noch etwas sehen.
Wieder zu Hause, schloss Julia sich in ihr Schlafzimmer ein und reagierte weder auf die zahlreichen Anrufe und SMS von Romeo noch auf sein Anklopfen an ihrer Tür, als er ebenfalls wieder daheim war. Julia schrieb ihm einen Brief und legte den Ring hinein. In kurzen Sätzen stand in dem Brief, dass es zwischen ihnen aus sei.
Aber Julia hielt dies nur eine Woche durch. Immer und immer wieder rief Romeo sie an. Als dies auch nichts half, schrieb er ihr ebenfalls einen Brief. Obwohl Julia sehr verletzt war, öffnete sie diesen Brief. In diesem Brief versicherte Romeo ihr, dass er Sarah nur zufällig in der Uni getroffen habe und sie sich penetrant an ihn herangemacht habe. Er bat Julia in das Restaurant zu kommen, in der er sie das erste Mal eingeladen hatte. Er habe dort einen Tisch reserviert. Würde sie nicht zur verabredeten Zeit kommen, dann wüsste er, dass sie ihm nicht verzeihen könne. Julia überlegte eine Weile, aber dann zog sie sein Lieblingskleid an, legte Make-Up auf und fuhr zum Restaurant. Romeo blickte zerknirscht drein, aber sein Gesicht erhellte sich, als er Julia erblickte. Der Ober führte sie an seinen Tisch, als sie ihm Romeos Namen genannt hatte und rückte ihr beflissen den Stuhl zurecht. Nachdem er die Getränkebestellung aufgenommen und sie allein gelassen hatte, begann Julia zu sprechen.
„Ich verzeihe dir noch ein letztes Mal, aber nur unter der Bedingung, dass du Sarah in Zukunft vollkommen ignorierst und dich auch nie wieder mit ihr triffst!“
„Das verspreche ich dir, du bist mir wichtiger als jede andere Frau auf dieser Welt!“ Damit du siehst, wie ernst es mir ist, möchte ich dich nicht nur bitten, den Ring wieder anzustecken, sondern ich möchte dich fragen, ob du meine Frau werden willst!“
Julia sagte erst einmal eine Weile nichts, so sprachlos war sie. Aber nach einer Weile sagte sie schlicht „Ja.“
Romeo konnte sein Glück kaum fassen, stand aber dann nach einer Weile auf, ging zu ihr und küsste sie ungeachtet des vollbesetzten Restaurants zärtlich auf den Mund. Julia errötete, ließ aber nach dem zärtlichen Kuss zu, dass er ihr den Ring wieder an den Finger steckte. Daraufhin bestellte er für sie Beide nicht nur das Menü, welches sie an ihren ersten gemeinsamen Abend hier gegessen hatten, sondern auch Champagner.
„Deine und meine Eltern werden sehr überrascht sein, dass wir uns verlobt haben,“ sagte Romeo.
„Das wird wohl so sein,“ erwiderte Julia lächelnd.
Nachdem sie gegessen haben, fahren sie nach Hause und verbringen eine sehr romantische Nacht miteinander. Julia ist sehr glücklich und denkt, dass nichts mehr ihr Glück trüben kann. Julia rechnet aber nicht damit, dass Sarah weiterhin eine gefährliche Intrigantin sein wird und ihren Ex-Freund einen Unterstützer findet. Sarah und Benjamin schmieden einen ausgeklügelten Plan, nachdem sie von der Verlobung von Julia und Romeo erfahren.
„Ich war noch niemals so glücklich,“ dachte Julia sich.
„Sarah kann uns nicht mehr gefährlich werden.“
Aber dies war ein frühzeitiger Trugschluss, wie sie schon bald leidvoll erfahren sollte.
„Ich werde Sarah auf jeden Fall aus dem Weg gehen und mich auf keinen Fall mehr mit ihr einlassen“, dachte Romeo bei sich.
Aber er hatte auch wie Julia nicht mit der Raffinesse von Sarah und Benjamin gerechnet.



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Beitrag25.08.2013 12:31
Re: Warum nur Romeo
von Drakenheim
Antworten mit Zitat

Leseloewin hat Folgendes geschrieben:
Mit diesem Expose und Text habe ich mich bei der Neobooks Ausschreibung für das Seminar New Adult beworben. Gefordert waren ein bis zu dreiseitiges Expose und eine zehnseitige Leseprobe.
Autsch. Wenn es schon eingereicht ist, willst du bestimmt keine Textarbeit oder Verbesserungsvorschläge mehr haben. Ich gehe trotzdem noch mal schnell drüber.
Buch

Expose: Warum nur Romeo (Arbeitstitel)
Voraussichtlicher Umfang: 60 – 120 Normseiten (MS-Norm)
Vorliegender Umfang: 10 Normseiten
Plot:
Romeo Miller, 21jähriger Austauschstudent aus Australien, verliebt sich in die 20jährige Julia Wagner, seine Kommilitonin. Beide studieren Medizin an der Universität Bonn. Julias Ex-Freund Benjamin Richter reagiert eifersüchtig und versucht, ihm eine Affäre mit Sarah Jüngst anzuhängen. Damit will er Julia wieder zurückgewinnen. Sarah ist nur zu gern bereit, sich an Romeo heranzumachen, da sie ihn verliebt ist.
Protagonisten:
Romeo Miller
21jähriger Austauschstudent aus Australien. Seine Eltern sind Shakespeare-Leser und haben ihn deshalb so getauft.
Julia Wagner
Verliebt sich in Romeo, nicht nur seines Namens wegen. 20jährige Tochter eines Chefarztes an der Universitätsklinik Bonn, studiert deshalb Medizin.
Anna und Matthias Wagner, die Eltern von Julia.
Benjamin Richter
Julias Ex-Freund und ebenfalls Medizinstudent.
Sarah Jüngst
Medizinstudentin, welche nichts unversucht lässt, um Romeo Millers Freundin zu werden.
Handlungsabriss:
Alles beginnt mit einer Facebook-Freundschaft zwischen Romeo Miller und Julia Wagner, bevor er nach Deutschland kommt. Ihre Eltern kennen sich, da sein Vater ebenfalls für eine Weile an der Bonner Universität zusammen mit Julias Vater studiert hat. Julia und Romeo finden sich immer sympathischer und als sie sich an der Uni in Bonn näher kennenlernen, werden sie nach einer Weile ein Paar. Von ihrem Ex-Freund Benjamin Richter hat sie sich schon vor ein paar Monaten getrennt.
Als Romeo Sarah Jüngst Nachhilfestunden in Anatomie gibt, verliebt sie sich in ihn. Er ahnt anfangs nichts davon. Erst später erfährt er davon, warum Julia am Boden zerstört ist. Sarah geht sogar soweit zu behaupten, Romeo habe mit ihr geschlafen.
Julia glaubt ihm anfangs nicht, dass zwischen ihm und Sarah nichts gewesen war, bis er Sarah zu dem Geständnis bringt, dass er keinesfalls eine Liebesbeziehung mit ihr hatte.
Vorher hat Romeo aber noch (klingt flapsig) einen Unfall, bei dem Julia um sein Leben bangen muss. Selbst eine Affäre mit Sarah würde sie ihm verzeihen, wenn er nur überlebt. Der Unfall geht aber noch einmal glimpflich für Romeo ab, er trägt keine nennenswerten gesundheitlichen Folgen davon.

Leseprobe:

„Habe Flugzeuge in meinem Bauch“, summte Julia Wagner freudig gespannt vor sich hin, als sie sich frühmorgens im Bad duschte und schminkte. Heute war der Tag, an dem sie Romeo Miller endlich persönlich kennenlernen würde. Sie würde ihn gemeinsam mit ihrem Vater am Düsseldorfer Flughafen abholen, da Romeos Vater und ihr Vater seinerzeit auch zusammen Medizin studiert hatten. Julia dachte an die Facebook-Freundschaft. Mit ihr hatte alles begonnen. Viele Stunden verbrachten sie auch im Chat und schrieben sich zahlreiche Nachrichten. Sein Deutsch war mit der Zeit immer besser geworden, nun beherrschte er sie (wen? seine Deutsch?)schon so gut wie perfekt. Julia griff nach ihrem Handy, um die Nachricht zu lesen, welche ihr Romeo kurz vor seinem Abflug gesandt hatte. Da piepste ihr Handy erneut. Sie hatte eine neue Nachricht von Romeo erhalten. „Wir sind bereits gelandet“, schrieb er ihr. Hastig lief Julia aus dem Bad zu ihrem Vater in die Küche, wo dieser Zeitung lesend beim Frühstück sass.
„Wir müssen sofort aufbrechen“, sagte sie atemlos zu ihrem Vater, „Romeo ist bereits gelandet“.
Ihr Vater blickte seufzend auf seine Uhr. „Wenn du nicht so lange im Bad getrödelt hättest, wären wir bereits unterwegs“, sagte er sanft tadelnd. „Aber iss wenigstens ein Croissant und trinke eine Tasse Kaffee. Soviel Zeit muss sein. Bis Romeo seine Formalitäten erledigt und seinen Koffer hat, werden wir schon rechtzeitig dort sein.“ Seufzend ergab sich Julia (wem? seiner väterlichen Autorität? ihrem Schicksal? seiner Sturheit? seiner Fürsorge?), drängte ihren Vater aber schon bald zum Aufbruch, kaum dass sie ihr Croissant gegessen und ihren Kaffee ausgetrunken hatte.
„Ich hole schon einmal den Wagen aus der Garage“, sagte ihr Vater, „warte solange vor der Haustür“.
Julia machte es sich alsdann auf dem Beifahrersitz bequem und schaltete das Autoradio ein. Es erklang "Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein" (Liedtitel hast du vorhin auch schon in Gänsefüßchen gehabt) von Reinhard Mey. Julia lächelte, obwohl es zwar nicht gerade nicht nach ihrem Musikgeschmack war, aber heute passte es zu ihrer Stimmung und sie drehte den Ton etwas lauter. Lange dauerte die Autofahrt nicht von ihrem Einfamilienhaus in Bonn bis zum Düsseldorfer Flughafen.
Viel Verkehr war zum Glück nicht auf der Autobahn gewesen und ihr Vater fand auch bald einen Parkplatz vor der Ankunftshalle. Julia stürmte voran, sodass ihr Vater ihr kaum folgen konnte. Suchend sah sie sich in der Ankunftshalle um und entdeckte Romeo bald in der Menge. Aufgeregt winkte sie ihm zu. Er trug eine schlichte blaue Jeans und ein ebenso schlichtes weißes T-Shirt. Romeo sah genauso aus, wie sie sich ihn vorgestellt hatte.
„Wie war dein Flug?“, sprudelte Julia hervor.
„Ganz okay, aber ich bin ein wenig müde wegen des Jetlags", antwortete er ihr auf Deutsch.
„Hast du schon dein Gepäck?“
„Ja, alles erledigt!“
(Hier könnte man noch einen Satz zwischenschieben, um Vaters brummelige Reaktion zu erklären. Vielleicht etwas in der Art von "Dann los. Papa, nimm die Koffer!" Oder so.)
„Lass mich Romeo doch auch erst einmal begrüßen“, brummte ihr Vater.
Dann gingen sie gemeinsam zum Wagen und stiegen ein.
„Zum Glück haben wir erst Freitag", sagte Julia zu Romeo, „somit haben wir das ganze Wochenende, indem du dich eingewöhnen kannst, bevor die Uni beginnt!“ Nachdem Romeo sein Gepäck ausgepackt und das Gästezimmer bezogen hatte, aßen sie erst einmal zu Mittag. Und er lernte auch Julias Mutter kennen. Dann ruhte er sich erst ein wenig aus, bevor er und Julia sich in den Garten setzten. Julia erzählte ihm schon einmal von der Uni und was sie für das Wochenende geplant hatte. Zunächst (Passt von der Reihenfolge her nicht, sie erzählt vor ihm) einmal berichtete Romeo noch von daheim und gab ihr und ihren Eltern seine mitgebrachten Souvenirs aus Australien. Den Abend verbrachten sie damit, seine Eltern sowie Freunde via Facebook zu kontaktieren und vom ersten gemeinsamen Tag zu berichten.
Am Wochenende Sonntag(?) zeigte Julia ihm die Sehenswürdigkeiten von Bonn und dann war auch schon der erste Unitag gekommen. Sie brachte ihn zu dem Büro, in dem er sich für seine Vorlesungen einschreiben konnte und führte ihn über das Unigelände. In der Mittagspause trafen sie sich in der Mensa. (Sie sich? Hatten sie sich nach der Führung getrennt?)
„Wie war deine erste Vorlesung?“
„Sehr gut“, sagte Romeo und strahlte sie an. „Heute Abend würde ich dich gerne zum Essen einladen!“
Gerne“, sagte Julia.
Nach einem romantischen Abendessen gingen sie noch in eine bekannte Bonner Disco (no name, no charme) zum Tanzen.
Romeo flüsterte ihr auf der Tanzfläche zu:“Du, ich mag dich sehr!“
Julia antwortete: „Mir geht es auch so!“
Und ließ es zu, dass er ihr einen ersten Kuss gab.
Dann gingen sie Hand in Hand aus der Disco und fuhren schweigend mit dem Bus heim. Zu Hause angekommen, begleitete er Julia noch bis zu ihrer Schlafzimmertür. Noch einmal gab er ihr einen Kuss, diesmal leidenschaftlicher. Julia erwiderte ihn genauso leidenschaftlich.
„Darf ich noch mit auf dein Zimmer kommen?“
„Tut mir leid, aber das geht mir etwas zu schnell!“ (Mir auch!)
„Sorry, du hast Recht! Ich wünsche dir eine gute Nacht“, sagt Romeo zärtlich.
Julia lag in dieser Nacht noch lange wach. Hätte sie Romeos Drängen nachgeben sollen?
Am nächsten Morgen trafen sie sich alleine beim Frühstück. Julia war erleichtert, dass Romeo nur über das gemeinsame Abendessen und den Discobesuch sprach. Dann machten sie sich auf den Weg zur Uni. Da sie verschiedene Vorlesungen belegt hatten, sahen sie sich erst am Abend wieder.
„Julia, ich muss leider noch einmal weg! Ich habe eine Kommilitonin kennengelernt. Ich habe ihr versprochen, ihr Nachhilfe zu geben.“ Romeo schnappte sich seine Sachen einschließlich seines Anatomiebuches und mit einem Kuss auf der Wange war er verschwunden.
Julia verspürte einen Hauch von Eifersucht aufsteigen. (Jetzt schon?) „So nicht,“ dachte Julia bei sich. „Ich werde mir schon etwas einfallen lassen.“ Julia zog ihr sexy wirkendes Negligé an und beschloss zu warten, bis Romeo zurückkam. Zum Glück musste sie nicht lange warten. Als sie seine Schritte auf dem Flur hörte, öffnete sie ihre Schlafzimmertür und blieb aufreizend im Rahmen stehen.
„Julia....“, stotterte er verlegen.
„Komm doch herein!“
Ohne länger zu zögern, folgte er ihrer Einladung. Sich zärtlich küssend bewegten sie sich im Einklang näher auf ihr Bett zu.
„Bist du dir sicher?“, fragte Romeo sie.
„Ja, vollkommen!“
Sie liebten sich lange und leidenschaftlich. Am nächsten Morgen erwachte Julia in seine Armbeuge gekuschelt auf. Sie weckte den Schläfer mit einem zärtlichen Kuss.
„Es scheint dir gefallen zu haben,“ sagte er und lächelte sie an.
Sie warf mit einem Kissen nach ihm und schon begann eine fröhliche Kissenschlacht. Dann duschten sie und zogen sich an. Wieder lag ein langer Unitag vor ihnen.
„Heute Abend werde ich Sarah wiederum Nachhilfe geben!“
„Muss das sein?“, sagte Julia und machte ein nachdenkliches Gesicht.
„Bist du etwa eifersüchtig? Aber dazu besteht kein Grund!“
„Ein wenig schon!“
Romeo gab ihr einen Kuss und schon waren alle ihre Zweifel ausgeräumt.
„Ich glaube, ich bin wirklich ein wenig dumm. So eifersüchtig zu reagieren.“
„Jetzt weiß ich ja, wie ich dich überzeugen kann“, (hier fehlt was) und erinnerte sie mit weiteren Küssen an die vergangene Nacht.
„Nun müssen wir aber gehen, sonst kommen wir zu spät,“ sagte Julia atemlos.
Am nächsten Abend fand Julia ein achtlos dahin geworfenes Poloshirt von Romeo. Am Kragen befanden sich eindeutig rote Lippenstiftflecken. Zornbebend ging sie auf Romeo los.
„Was hat das hier zu bedeuten?“
„Sarah hat versucht, mich beim Verabschieden zu küssen. Aber das hat für mich keine Bedeutung. Glaube mir, ich bin nur dir treu.“
„Ich verlange von dir, dass du dich (?) nicht mehr mit ihr triffst!“
„Ich werde darüber nachdenken!“
„Versprich es mir!“
„Nun, beruhige dich erst einmal“, sagte Romeo zärtlich und legte die Arme um sie.
„Jetzt haben wir erst einmal Semesterferien (hups? Habe ich ein paar Tage verpasst? Hat doch eben erst begonnen das Semester?) und in dieser Zeit werde ich Sarah nicht sehen, versprochen!“
Julia atmete erleichtert auf und kuschelte sich enger an ihn.
„Was findest du von der Idee, wenn wir für eine Weile verreisen? Paris stelle ich mir ganz romantisch vor. Mein Vater hat mir neulich genügend für einen Wochenendreise überwiesen. Als Dank für meine guten Noten im ersten Semester.“
Julia erwiderte: „Das ist eine fabelhafte Idee. Nur wir beide in Paris, das wird sicherlich sehr romantisch. Lass uns gleich im Internet nach dem passenden Angebot suchen!“
Gesagt, getan! Schon bald hatten sie das passende Angebot gebucht und nach einer Woche setzten die Beiden sich in den Flieger nach Paris. Dort verbrachten sie eine sehr romantische Zeit mit Sightseeing, aber auch Shopping und Frühstücken in bezaubernden Cafes. Mit neuen Eindrücken und gut erholt kamen Julia und Romeo zurück. Die restlichen Semesterferien verbrachten sie damit (womit?) ohne an die Uni zu denken. Es war eine unbeschwerte Zeit, in der sie sich noch näher kamen. Besonders in den Nächten.
„Weißt du eigentlich, dass dein Lächeln noch schöner ist als das der Mona Lisa?"
Mit diesen Worten hielt Romeo ihr ein kleines Kästchen entgegen. Als Julia dieses öffnete, funkelte ihr auf blauen Samt ein goldener Ring entgegen.
„Du bist total verrückt“, sagte Julia, steckte aber den Ring  an ihren Ringfinger.
„Ich möchte, dass du diesen Ring als Zeichen meiner Liebe ansiehst.“
Besonders diesen Abend würden sie nicht so schnell vergessen.
Aber als die Uni wieder begann, waren Beide schon bald wieder eingespannt in ihre täglichen Verpflichtungen. Eines Tages fand Julia zwischen Romeos Unterlagen einen Brief von Sarah, in dem sie ihn nicht für die Nachhilfe, sondern auch für den romantischen Abend bedankte. Wutentbrannt stellte Julia Romeo zur Rede.
„Ja, ich habe Sarah noch einmal Nachhilfe gegeben, aber wie dieser Brief zwischen meine Unterlagen gekommen ist, weiß ich wirklich nicht!“
„Das glaube ich dir nicht,“ sagte Julia eisig.
„Vertrau mir, bitte!“
„Nur wenn du mir versicherst, kein Verhältnis mit Sarah zu haben!“
„Nein, es ist wirklich nichts zwischen mir und Sarah! Ich habe ihr nur erneut Nachhilfe erteilt.“
„Warum hast du mir dann nichts davon gesagt?“
„Das war unverzeihlich von mir, aber ich habe mir nichts dabei gedacht.“
„Lass es gut sein, im Moment kann ich dir nicht vertrauen.“
Ohne ihren Streit beizulegen, gingen sie unversöhnt zu Bett.
Auch am nächsten Morgen und während des ganzen Tages sprach Julia kein Wort mehr mit Romeo. Am Abend stand Romeo aber mit roten Rosen vor ihr und sie konnte nicht länger wütend auf ihn sein. Er versicherte ihr nochmals, kein Verhältnis mit Sarah zu haben. Julia schämte sich für ihr kindisches Verhalten am Abend zuvor.
Lange dauerte aber ihr Glück nicht an. Als Julia ein paar Tage später in den Briefkasten schaute, fand sie erneut einen Brief von Julia Sarah, welcher an Romeo gerichtet war. Julia konnte ihre Neugier nicht zügeln, besonders da der Brief nicht zugeklebt war und las ihn. Wiederum enthielt er nicht nur amouröse Andeutungen, sondern in diesem gestand Sarah auch Romeo eindeutig ihre Liebe.
„Wie weit war die Angelegenheit zwischen ihm und Sarah schon gediehen“, ging es Julia verzweifelt durch den Kopf. „Bleibt er heute Abend wirklich länger in der Uni, um zu lernen oder trifft er sich heimlich mit Sarah?“
Julia fuhr zu Uni und tatsächlich, in einem der Studierzimmer traf sie Romeo zusammen mit Sarah an.
„Also, so hintergehst du mich ohne jeglichen Skrupel", schrie sie ihn an.
Romeo wurde blass im Gesicht, wusste aber zuerst nichts zu entgegnen.
Julia fiel es schwer, nicht zu weinen, aber sie wollte sich keine Blöße vor Sarah geben. Erst recht nicht, als Sarah vertraulich ihre Hand auf die von Romeo legte. Zudem lächelte Sarah maliziös. Romeo wollte etwas sagen, aber Julia kam ihm zuvor.
„Komm mir nicht wieder mit deinen sogenannten Nachhilfestunden!“
Romeo wollte sie noch zurückhalten, aber Julia ließ sich nicht davon abhalten zu gehen. Als sie sich noch einmal umdrehte, sah sie dass Sarah ihn umarmte, aber nicht, dass Romeo dies nur widerwillig über sich ergehen ließ. Mittlerweile konnte sie vor lauter Tränen kaum noch etwas sehen.
Wieder zu Hause, schloss Julia sich in ihr Schlafzimmer ein und reagierte weder auf die zahlreichen Anrufe und SMS von Romeo noch auf sein Anklopfen an ihrer Tür, als er ebenfalls wieder daheim war. Julia schrieb ihm einen Brief und legte den Ring hinein. In kurzen Sätzen stand in dem Brief, dass es zwischen ihnen aus sei.
Aber Julia hielt dies nur eine Woche durch. Immer und immer wieder rief Romeo sie an. Als dies auch nichts half, schrieb er ihr ebenfalls einen Brief. Obwohl Julia sehr verletzt war, öffnete sie diesen Brief. In diesem Brief versicherte Romeo ihr, dass er Sarah nur zufällig in der Uni getroffen habe und sie sich penetrant an ihn herangemacht habe. Er bat Julia in das Restaurant zu kommen, in der er sie das erste Mal eingeladen hatte. Er habe dort einen Tisch reserviert. Würde sie nicht zur verabredeten Zeit kommen, dann wüsste er, dass sie ihm nicht verzeihen könne. Julia überlegte eine Weile, aber dann zog sie sein Lieblingskleid an, legte Make-Up auf und fuhr zum Restaurant. Romeo blickte zerknirscht drein, aber sein Gesicht erhellte sich, als er Julia erblickte. Der Ober führte sie an seinen Tisch, als sie ihm Romeos Namen genannt hatte und rückte ihr beflissen den Stuhl zurecht. Nachdem er die Getränkebestellung aufgenommen und sie allein gelassen hatte, begann Julia zu sprechen.
„Ich verzeihe dir noch ein letztes Mal, aber nur unter der Bedingung, dass du Sarah in Zukunft vollkommen ignorierst und dich auch nie wieder mit ihr triffst!“
„Das verspreche ich dir, du bist mir wichtiger als jede andere Frau auf dieser Welt! (Gänsefüßchen weg) Damit du siehst, wie ernst es mir ist, möchte ich dich nicht nur bitten, den Ring wieder anzustecken, sondern ich möchte dich fragen, ob du meine Frau werden willst!“
Julia sagte erst einmal eine Weile nichts, so sprachlos war sie. Aber nach einer Weile sagte sie schlicht „Ja.“
Romeo konnte sein Glück kaum fassen, stand aber dann nach einer Weile auf, ging zu ihr und küsste sie ungeachtet des vollbesetzten Restaurants zärtlich auf den Mund. Julia errötete, ließ aber nach dem zärtlichen Kuss zu, dass er ihr den Ring wieder an den Finger steckte. Daraufhin bestellte er für sie Beide nicht nur das Menü, welches sie an ihren ersten gemeinsamen Abend hier gegessen hatten, sondern auch Champagner.
„Deine und meine Eltern werden sehr überrascht sein, dass wir uns verlobt haben,“ sagte Romeo.
„Das wird wohl so sein,“ erwiderte Julia lächelnd.
Nachdem sie gegessen haben, fahren (Zeithopser!) sie nach Hause und verbringen eine sehr romantische Nacht miteinander. Julia ist sehr glücklich und denkt, dass nichts mehr ihr Glück trüben kann. Julia rechnet aber nicht damit, dass Sarah weiterhin eine gefährliche Intrigantin sein wird und ihren Ex-Freund einen Unterstützer findet. Sarah und Benjamin schmieden einen ausgeklügelten Plan, nachdem sie von der Verlobung von Julia und Romeo erfahren. (Heh! Dieser ganze Absatz liest sich eher wie ein Expose als eine Geschichte. Ist das Präsens so hineingeraten?)
„Ich war noch niemals so glücklich,“ dachte Julia sich.
„Sarah kann uns nicht mehr gefährlich werden.“
Aber dies war ein frühzeitiger Trugschluss, wie sie schon bald leidvoll erfahren sollte.
„Ich werde Sarah auf jeden Fall aus dem Weg gehen und mich auf keinen Fall mehr mit ihr einlassen“, dachte Romeo bei sich.
Aber er hatte auch wie Julia nicht mit der Raffinesse von Sarah und Benjamin gerechnet.



Fazit:
Insgesamt flüssig geschrieben, kaum Dreher oder inhaltliche Doppelungen, und die Anzahl an Schreibfehlern übersehe ich auch in meinen eigenen Texten.

Tempo:
Beim Lesen habe ich mich etwas ratlos gefühlt. Wie groß ist dieses Projekt angelegt? Da oben steht es. 60-120 Seiten. Vorliegend: 10 Seiten.
Du hast in diesen zehn Seiten schon die halbe Geschichte abgehandelt, ohne Rast und Ruhe. Eben noch begann das Semester, da sind schon wieder Ferien und Flitterwochen in Paris? Das geht mir nicht in den Kopf. Ich dachte, eine Leseprobe sollte ein Auszug aus dem fertigen Text sein? (Oder zumindest ein Teil des Textes, der bereits fertig gestellt ist, auch wenn der Rest noch nicht ganz bereit ist...)

Setting und Nebenfiguren:
Beinahe jede Szene findet im Haus von Julias Eltern statt, aber die werden nur noch erwähnt, und gar nicht mehr in die Geschichte eingebaut. Als Julia im Neglige an der Tür steht, habe ich mir ihre Gesicht vorgestellt, wenn statt Romeo nun ihr Vater die Treppe hochkommt, weil ich das erklärungslose Verschwinden des gutmütigen Brummbären nicht akzeptieren konnte. Das ist nicht gut, solche Gedanken lenken nur von deiner Geschichte ab und sind bestimmt nicht das Bild, was du im Kopf deiner Leser erzeugen willst.

Schön fand ich:
Zitat:
„Habe Flugzeuge in meinem Bauch“, summte Julia Wagner freudig gespannt vor sich hin, als sie sich frühmorgens im Bad duschte und schminkte. Heute war der Tag, an dem sie Romeo Miller endlich persönlich kennenlernen würde.

Schöner Einstieg mit einer Melodie in meinem Kopf, die beschwingte Stimmung kommt hier gut rüber.
Zitat:
„Lass mich Romeo doch auch erst einmal begrüßen“, brummte ihr Vater.
Er wird zu selten erwähnt und ist nur Randfigur, aber die wenigen Stellen erzeugen in meinem Kopf schon das Bild eines liebenswerten älteren Herrn, der sich Zeit für seine Familie nimmt. Das ist ein reizvoller Kontrast zum quirligen Wesen seiner aufgeregten Tochter, dadurch wirkt der alte Herr.
Zitat:
„Weißt du eigentlich, dass dein Lächeln noch schöner ist als das der Mona Lisa?" Mit diesen Worten hielt Romeo ihr ein kleines Kästchen entgegen.
Das ist eine schön geschriebene Stelle. So darfst du gern mehr Begleittexte deiner Dialoge gestalten.
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Dorka
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 69
Beiträge: 391
Wohnort: Allertal


Beitrag25.08.2013 13:49

von Dorka
Antworten mit Zitat

Liebe Leseloewin,

Dieses Exposé ist bedeutend besser als das zu Deinem Krimi. Allerdings musst Du im Exposé die Chronologie einhalten: "Ach ja, vorher geschah auch noch das und das" geht nicht!

Zur Leseprobe kann ich mich meiner Vorposterin anschließen.

Was mich als erstes stutzen ließ, war der Titel.
Ich weiß nicht, wie ich ihn lesen soll:

Warum nur Romeo (leider nur der Romeo und nicht etwa George Cloony oder: warum nur der eine Romeo, warum nicht auch noch Klaus, Gerd und Gustav?)
Das wären die beiden Lesarten für den Titel ohne jede Interpunktion.

Warum? Nur Romeo! (Warum geschah das alles? Weil es eben nur Romeo war.)
Warum nur, Romeo? (Warum, oh Romeo, hast Du das getan? Oder: warum konnte das geschehen, erkläre es mir, Romeo)

Ich vermute, Du meintest die letztere Lesart - dazu benötigt man aber zumindest das Komma.

Zu Deinem Text: Beide Figuren machen eine Entwicklung durch. Suche aus der Entwicklungsgeschichte die Situationen heraus, die die Entwicklung am deutlichsten machen. Die formuliere aus. (Treffen - Annäherung - Verliebtheit - erste Zweifel - Ausräumen des Zweifels - Begegnung mit dem Exfreund - neuer Zweifel - Ausräumen des Zweifels misslingt - Unfall incl. Entdeckung der Liebe trotz Zweifel - Aufdeckung des Verrates von Exfreund und Nebenbuhlerin - Endgültiges Finden.
Der Vater könnte als Figur die Dinge komplizieren und das komische Element bilden - er taucht unerwartet auf, versteht Dinge falsch, leistet unwissentlich dem Exfreund Vorschub, will die Liebe kitten, wenn beide ganz sauer aufeinander sind etc. Dann wird es eine runde Geschichte, die auch ihre Seiten füllen kann.

Ansätze davon sind bei Dir auf jeden Fall zu finden!

Gruß
Dorka
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Simona
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
S


Beiträge: 23
Wohnort: Österreich


S
Beitrag26.08.2013 16:45

von Simona
Antworten mit Zitat

Hallo Leselöwin,

was mich beim Lesen des Exposes etwas gestört hat, war der Inhalt an sich. Dass die Geschichte für meinen Geschmack sehr einfach gestrickt ist, ähnlich einem Heftchenroman. Missverständnisse, die böse andere Frau, Unfall ... Alle Konflikte kommen in erster Linie von außen und sind nicht in den Figuren selbst begründet.

Das nur noch von meiner Seite.
Lg Simona
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Leseloewin
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 55
Beiträge: 104
Wohnort: Essen


Beitrag27.08.2013 15:11

von Leseloewin
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ich danke für eure Kritik.

Jedenfalls habe ich heute folgendes per Mail als Antwort vom Neobooks Team erhalten.

Zitat:
vielen Dank für Ihren Beitrag zum Schreibseminar. Ich habe Ihre Leseprobe und Ihr Exposé an unser Lektorat weitergegeben.

 


Mag sein, das dies eventuell nicht viel zu bedeuten hat, aber ich halte euch auf dem Laufenden, sollte sich etwas ergeben.

Lieben Gruss Buch


_________________
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- Victor Hugo -
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