Agentur für deutschtürkische Biographie

[nihatAK]

Hallo zusammen  ,

ich bin auf der Suche nach einer Literaturagentur für eine deutschtürkische Biographie, angesteuerte Themen wären die Deutschtürken Deutschlands, Irritationen, Durchläufe in jungen Jahren und die Debatte rund um Integration.

Mein Manuskript ist schon fertig geschrieben samt Cover, Kapitel und Entwurfstitel, ebenfalls alles von mir aufgestellt und ausgedacht, die Idee ist in seiner Form einzigartig in Deutschland.

Mit sowas würde ich in der Türkei vielleicht schon vorm Autorenvertrag hocken , aber in Deutschland sieht das Ganze natürlich anders aus.

Habt ihr irgendwelche Ratschläge wo ich mich mit meinem Vorhaben wenden kann? Niemand will sich diesem Vorhaben nähern, deutschtürkische Biographie, will nicht jeder anfassen aus bekannten Gründen.

Sollte die Idee übrigens nicht klappen und mein Vorhaben ins Wasser fallen werde ich endgültig in die Türkei zurückkehren.

Grund: Als junger Mensch habe ich mich bis heute nie fürs Warten entschieden.
Junge Menschen warten nicht.

Auch diesmal warte ich nicht. Auch wenn es diesmal eine fatale Entscheidung wird.

Vielen lieben Dank im Voraus und viele Grüße,
Nihat Ak

[Merlinor]

[wortaholic]

Vielleicht kontaktierst du mal die Gründerinnen von binooki

http://binooki.com/

[kaspar]

[hexsaa]

[Dorka]

Du könntest es auch bei diesem Verlag versuchen:

http://www.sujet-verlag.de/
"Vom politischen Flüchtling zum erfolgreichen Verleger: Der Bremer Sujet-Verlag des gebürtigen Iraners Madjid Mohit hat sich auf deutschsprachige Literatur von Exil-Autoren spezialisiert. Der Verleger pendelt gemeinsam mit seinen Autoren zwischen vertrauter und fremder Kultur und erreicht dabei immer größere Ausschläge - inzwischen publiziert er auch Kinderbücher und Romane."

Aber wenn Dir der Verlagsvertrag in der Türkei so sicher ist, dann veröffentliche doch bei einem türkischen Verlag, der dann die Lizenzrechte interessierten deutschen Verlagen anbieten kann. Der türkische Verlag fungiert dann für die deutsche Verlagslandschaft wie eine Agentur.

Auch an den Lizenzgebühren würdest Du mitverdienen, je nach Vertrag.

Gruß
Dorka

[Unstern]

Ich verstehe nicht, warum Du es dann nicht in der Türkei versuchst - auch ohne gleich dorthin zu ziehen. Ich veröffentliche als in Österreich lebende Österreicherin ja auch bei deutschen Verlagen und das stört keinen. Ist ja nicht so, dass man sich regelmäßig zu Besprechungen trifft. E-Mail und Telefon sollte reichen. Mal abgesehen davon, dass auch wenn der Verlag oder die Agentur im selben Land ist, man meist stundenlang fahren müsste. Und einmal im Jahr auf eine Buchmesse kann man ja durchaus auch im Ausland.

Die größen Agenturen wie Schlück vertreten durchaus Memoiren und Ähnliches. Ich würde da einfach mal die Listen durchgehen (da wurde ohnehin schon gelinkt), auf den entsprechenden Agenturseiten rumsurfen, auch schauen, ob sie ähnliche Bücher wie Deines schon vermittelt haben und da sollten sich einige geeignete Ansprechpartner finden lassen.

Warten wird Dir aber nicht erspart bleiben. Selbst wenn das alles bestmöglich runtergeht und der Erste gleich zusagt. (Was nicht allzu wahrscheinlich ist.) Agenturen sind zwar meistens noch schnell mit dem Sichten von Bewerbungsmaterialen (im Vergleich zu den Verlagen), aber ein paar Wochen (aus denen schnell zwei Monate werden) sollte man schon einplanen. Für die erste Sichtung von Exposee und Co. Dann wird aber, wenn der erste Eindruck gut ist, erst mal das gesamte Manuskript angefordert und das kann dauern, bis das gelesen und die Entscheidung gefallen ist. Und der Agenturvertrag ist ja erst mal was anderes wie der Verlagsvertrag, das kann dauern, bis dann das Manuskript vermittelt ist. Eventuell wird noch ein Lektorat gemacht, bevor das Ganze an den Verlag geht, eventuell wartet man sogar, bis beispielsweise zu einer Buchmesse. Und der Verlag hat auch bestimmte Programmplätze, der druckt nicht zu jeder Zeit alles, was gefällt. Vieles wird ins nächste Jahr geschoben oder ins Weihnachtsgeschäft oder soll kurz vor einer wichtigen Messe frisch aus der Druckerei kommen ... Also sogar in dem ganz unwahrscheinlichen Fall, dass es nie auch nur einen kleinen Rückschlag wie eine Ablehnung gibt: Das dauert. Schnell geht im Grunde genommen nur das Selbstverlegen.

[nihatAK]

Vielen Dank für die schnellen Rückmeldungen.

Für die Türkei waere es interessant wenn es verstaerkt über die Türkei gehen würde, politische Bücher laufen da sehr gut, aber da dies nicht wirklich mein Ziel ist wird die Türkei das wenig interessieren.

İch habe es mittlerweile geschafft einen bekannten deutschen Autor zu kontaktieren durch Kontakte, welcher Ebenfalls über Deutschtürken geschrieben hat.
Er fand meine İdee, Expose und auch die Leseprobe gut, hat paar Anregungen und Verbesserungen vorgeschlagen und mir daraufhin den Namen der Literaturagentur gegeben, wodurch er auch einst veröffentlicht wurde.

İch schicke nie und niemanden Manuskripte, höchstens ein Expose als PDF und eine Leseprobe vielleicht und die Agentur scheint derzeit in der Sommerpause zu sein, so der Autor, der Autor sagte mir, dass ich erst einmal nur das Expose als PDF schicken soll.

Und auch das Buch über Deutschtürken vom bereits erwaehnten Autor war wie frischer Wind in einer alten Thematik.

İntegration ist nicht ausgelutscht, man kann nie genug darüber schreiben.
Es gibt immer was dazu zu lernen, im Leben, in der İntegration, immer.

Junge Deutschtürken denken staerker an eine Türkei Rückkehr, die 1. Gastarbeiter Generation faengt an zu sterben, die Rolle der Deutschtürken in der Türkei, die Entwicklung der Türkei selbst, İmport Braeutigams statt İmport Braeute, auf sowas ging man laengst nicht ein.

Das Thema ist alt, aber nicht ausgestorben, es tut sich staendig was, es ist ein lebendes Thema.

Es muss nicht jeden interessieren, ich habe meine Zielgruppe.


Und die Türkei Plaene, mittlerweile haelt mich in Deutschland nur noch mein Job, habe paar negative Erfahrungen gemacht, sowohl mit der deutschen Arbeitswelt als auch mit dem Umfeld, auch die Deutschtürken tragen Mitschuld.

Klingt komisch aber: Manche verlassen Deutschland NICHT weil sie Deutschland oder Deutsche nicht mögen, das ist auch faszinierend, die gehen aus anderen Gründen.

Zahlreiches ist verborgen in diesen Themen, man muss in weitere Ebenen runter.

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