Tanz der Sterne

[Jean-Marie]

Hier mal wieder eine neuer Text von mir. Ich würde mich sehr über Kommentare und Kritik (positiv und negativ) freuen!


Ein Tanz der Sterne, ein Spiel der Lichter. Wir sind bloße Beobachter ihres Willens, unfähig in das heitere Treiben miteinzusteigen. Ich sehe den nächtlichen Glanz in deinen Augen widerleuchten und weiß genau, dass auch dieses Licht einmal erlischt. Drum versuch ich ihn zu packen, den Moment, welcher ständig vergeht und neu entsteht. Der Rhythmus der Zeit schlägt in meinem Herzen und mit jedem Schlag nähert er sich meinem letzten Takt, (das ist Fakt).  Doch bedeutet jeder weitere Gedanke an die Zeit, dass ich das, was ich ach so sehr zu denken begehre, nicht zu denken in der Lage wäre. Ein Hauch von dir (ganz in mir, den wünsch ich mir) festgehalten in meinem Herzen erinnert mich daran, dass ich doch gerade in deiner Nähe bin. Wir schweigen und dennoch verstehen wir uns besser als mit Worten, die das,  was wir fühlen, doch noch nie auszudrücken vermochten und es auch jetzt nicht vermögen.

Eine sanfte Bö streicht dir durch dein schimmerndes Haar als ich dich in meinem Arm halte und wir hinausschauen, auf das friedliche Meer. Die Tiefen des Ozeans sind wie das Ebenbild deines Wesens, in ihnen sind alle Zwecke und alles Sein, so tief, dass es das menschliche Auge nicht erblicken kann. Doch an der Oberfläche lässt sich der Abgrund erahnen, der sich hinter deinen meerblauen Augen auftut (und wenn du lange in den Abgrund blickst, dann blickt der Abgrund auch in dich hinein). Ich will in deinen Abgrund schauen und wenn es Fortuna so will, auch darin versinken. In den Hades deiner Seele, wo die Schatten wandern, wie die Idee unseres gemeinsamen Durchwanderns der Zeit (nur in Ewigkeit). In der Ewigkeit will ich mit dir wandern.

Doch ich darf mich nicht umdrehen, zu dir und dir in deine ozeanischen Augen blicken. Niemals ist es gemeinsame Reise, stets sind wir gemeinsam einsam. Blicken uns niemals an, sehen aber doch immer in die gemeinsame Richtung. In unserem kurzen Wimpernschlag der Zeit, den wir teilen (der uns bleibt).

[hobbes]

Hallo Jean-Marie,

ich hätte fast schon etwas zu deinem anderen Text (Burger Love) geschrieben, habe es dann aber bleiben lassen, nachdem ich festgestellt habe, dass du kaum bis gar nicht auf die Kommentare zu deinen beiden Texten davor eingegangen bist. Amaryllis und Trearu hatten die Bedenken anscheinend nicht, aber den beiden hast du auch noch nicht geantwortet.

Was schade ist, denn das wird den einen oder anderen vermutlich ebenso wie mich davon abhalten, ebenfalls etwas zu deinen Texten zu sagen.

[Jean-Marie]

Lieber Hobbes,

vielen Dank für deine Reaktion. Ich werde gerne auf alle Kommentare eingehen. Bisher habe ich dies eher vermieden, was nicht heißt, dass ich die Kritik nicht beherzigen möchte. Ganz im Gegenteil sollte mein Schweigen eher ein stilles Zustimmen symbolisieren, sodass ich nicht "widersprechen" wollte.

Trotzdem würde ich mich sehr freuen, wenn du mir deine Meinung (wie immer sie auch aussehen mag) mitteilen möchtest!

[lilli.vostry]

Hallo Jean-Marie,

der Titel Deines lyrischen Prosa-Textes klingt leicht und schwebend, doch dann folgt eine recht langatmige und pathetische Abhandlung, sprachlich und inhaltlich wenig funkelnd und neu, über das vergängliche Wesen der Zeit und die Schönheit eines Augenblicks, den man gern für immer festhalten möchte...
Von der Grundidee - mit dem niemals zurück oder sich anschauen - fühlte ich mich an Orpheus und Euydike erinnert. Wobei mir unklar bleibt, warum dies im  Falle des LI in diesem Text so ist.

Würde mich interessieren, was Deine Aussageabsicht insbesondere im letzten Teil des Textes ist.

Grüße,
Lilli

[Jean-Marie]

Ja, der Bezug zu Orpheus und Eurydike war natürlich (wie schon das zuvor geschriebene Wort "Hades" andeutete) gewollt. Es sind zudem noch zahlreiche andere Bezüge zu philosophischen und literarischen Themen zu finden.
Vor allem im letzten Teil wollte ich verdeutlichen, wie schwer es für den Sprecher ist, mit seiner Geliebten zusammen zu sein. Sie sind zwar physisch zusammen, aber psychisch ist es für sie schwer, mit einander Schritt zu halten. Das lyrische Ich möchte ihre Seele zwar ergründen, doch es ist auch schwer für ihn, sich selbst darin nicht zu verlieren (wie Orpheus im Hades).
Ich hoffe meine Erklärung hat den Text etwas verständlicher gemacht.
Vielen Dank auf jeden Fall für die Rückmeldung!