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Perry Exposéadler
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Stimmgabel Papiertiger
Beiträge: 4370 Wohnort: vor allem da
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15.07.2013 04:23
von Stimmgabel
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leichtes gepäck
zu früh sagte der schaffner
als die drossel pfiff
ich meine tasche aufhob
der zug kommt
erst in zehn minuten
noch zeit für kaffee
ein becher frisch gebrüht
milch schäumte auf
kaum zuhalten so heiß
nippte ich am tag
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Hallo Perry,
eine feine Zwischendurch Atmosphäre auf einem Bahnsteig – unverhofft passiert eine Zwischen (frei) Zeit – Li lässt sie sich hineinfallen, gibt sich gelassen einem Zwischendurch Kaffee hin. Der Tag hat seine innere Freiheit – Li nippt am Kaffee, zugleich im Wissen des selbig werten Tages ( hierzu passt mMn auch sehr gut der entspannte Titel: „leichtes gepäck“ ). / Du weißt, solche scheinbar kleinen Situations-Sequenzen gefallen mir immer
Du entschuldigst: Auch dieses Mal lass ich meinen Weite-Assoziationen eine kleine Sprachfreiheit ... mindest zu Freude mir ...
leichtes gepäck
zu früh sagte der schaffner
als die drossel pfiff
hob ich meine tasche auf ............. <-- mal ohne Inversion
der zug kommt
erst in zehn minuten
noch zeit für kafka zeit für ............ <-- mir kams spontan so – warum nicht einen Klecks Kafka-Sahne dazu ...
einen kaffee im becher frisch
gebrüht milch schäumte
auf kaum zu halten so heiß ......... <-- zu halten, oder?
nippte ich am tag
,,, mit dem für mich erkennbaren Doppelsinn: kaum aufzuhalten – nippte ich am tag
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Perry, gerne mit Deinem LI einen zeitweilen frischen Kaffe mitgeschlürft (trinke jetzt tat– sächlich einen ... ) / wieder ein morgentliches Tschüss, Frank ...
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_________________ Gabel im Mund / nicht so hastig... |
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Perry Exposéadler
P Alter: 71 Beiträge: 2509
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Aranka Bücherwurm
A
Beiträge: 3106 Wohnort: Umkreis Mönchengladbach
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A 15.07.2013 13:57
von Aranka
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Hallo Perry,
beziehe mich jetzt mal auf deine überarbeitete Fassung.
Zitat: | mit kafka im gepäck |
Alles andere als ein „leichtes Gepäck“.
Lese ich Kafka, habe ich Protagonisten vor Augen, die sich in einem Labyrinth undurchsichtiger Verhältnisse befinden: Menschen, die scheitern, die irgendwelchen Mächten und Gesetzen unterworfen sind: Grausamkeiten wie in der Strafkolonie: sich in Tiere verwandeln. Ich betrete eine Welt mit eigenen Gesetzen: eben „Kafkaesk“. Man kann es nicht besser beschreiben, als mit diesem Begriff.
Was mag das für eine Reise werden, mit einer solchen Lektüre im Gepäck. Jedenfalls bekommt das Gedicht mit diesem Titel eine fast entgegengesetzte Ausrichtung. Ich werde nun jedoch mit diesem neuen Titel lesen:
Zitat: | zu früh sagte der schaffner
als die drossel pfiff |
Das ist erst einmal eine leichte, fast flüchtige Szenerie. Besonders die Drossel (für mich ein leichtsinniger Sänger) und auch das „pfiff“ tragen zu dieser Vorstellung bei.
Zitat: | ich meine tasche aufhob |
Hier nun, kommt für mich etwas „Gewicht“ in die Szene. Der Titel spielt sich in den Vordergrund. An Kafka hebt es sich eher nicht leicht, ein ganz schönes Schwergewicht im Gepäck. selbst wenn ich die durchaus manchmal gelungenen Komik bedenke, in der er dem Leser die Tragik seiner Protas vor Augen führt.)
Zitat: | der zug nach wien
kommt erst in zehn minuten |
Wien, eine schöne Stadt, eine Stadt mit der ich sowohl Geschichte als auch Flair und den berühmten „Wiener Charme“ verbinde, der auch für das Lebensgefühl der Leichtigkeit steht. (Der Kafka liegt recht sperrig im Gepäck. Aber warum nicht? Ich habe nicht gegen innere Textspannung.)
Zitat: | im übrigen aber
ist man ein freier Mann |
„im übrigen“? Gut, es könnte sich auf die 10 Minuten beziehen. Auch auf die Reiselektüre??? Vielleicht? Man kann sie ja im Koffer lassen?! Diese Freiheit hat man. Auch die der Kafkalektüre und der "Wienlektüre", als .. ja als was? Als Gegenspieler? Oder gar, die Suche nach dem kafkaesken Wien?
Perry, du siehst, ich nehme deinen Titel ernst und versuche ihn im Text zu verorten.
Zitat: | noch zeit für einen kaffee
im becher frisch gebrüht
schäumte milch auf |
„noch“? Ich lese hier: es gibt auch ein danach, nach dem“noch“. Noch ist der Zug nicht da, der Kaffe kurz vor der Abfahrt hat alles, was ein Kaffee so braucht: er ist heiß, die Milch schäumt, was will man noch mehr? Und das auf einem Bahnsteig.
Das "noch" gibt mir die Chance, auch die Fahrt noch mitzudenken.
Zitat: | kaum zu halten so heiß
nippte ich am tag |
Das lässt sich ja nun zweifach lesen: der Kaffee kaum zu halten und das LI in seinen Erwartungen kaum zu halten? Jedenfalls nippt es „am Tag“.
Obwohl hier „tag“ so ein etwas allgemeiner Begriff ist, kommt für mich die Zeile positiv und „leicht“ herüber, so nach dem Motto: mal sehen, was der Tag, was Wien mir bringt.
Da spätestens fällt mir dann der Kafka aus dem Reisegepäck heraus. Ich frage mich, ob dieses LI nicht besser einen anderen Schriftstellen eingepackt hätte. Warum muss es Kafka sein? Hat es überhaupt was mit ihm am Hut? (Hier ist der Text für mich nicht mehr ganz glaubwürdig und Kafka bleibt ein eher wahllos in den Koffer geratenes Buch.)
Ich denke, du müsstest den Kafka hier wenigsten gedanklich auch noch nach der letzten Zeile möglich machen. Den Text nicht ganz so „lapidar“ in „ein "Nippen an einem Tag“ (wie jedem anderen) auslaufen lassen. Ich sag mal was ganz Unfertiges: „nippte ich am reisebeginn“.
Mir fällt jetzt so rasch nichts Gescheiteres ein. Aber das Wort „Reisebeginn“ holt mir dann wenigstens das „Einsteigen, die Fahrt und auch die Lektüre“ wieder in den Blick und damit ist der Ausgang offen: wohin wird die Reise führen, die so leicht, so flüchtig begann.
Perry, wieder einmal eine alltägliche Begebenheit, die Gedanken öffnen kann und die es wert ist in Worte zu bringen. Für mich noch nicht ganz stimmig so unter dem neuen Titel.
Liebe Grüße Aranka
_________________ "Wie dahingelangen, Alltägliches zu schreiben, so unauffällig, dass es gereiht aussieht und doch als Ganzes leuchtet?" (Peter Handke)
„Erst als ihm die Welt geheimnisvoll wurde, öffnete sie sich und konnte zurückerobert werden.“ (Peter Handke) |
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Perry Exposéadler
P Alter: 71 Beiträge: 2509
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P 15.07.2013 17:22 Hallo Aranka, von Perry
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danke für deine durchaus berechtigten kritischen Anmerkungen.
Das Experiment, auf Anregung von Frank, dem ursprünglich "leichten Gepäck" sozusagen als "schweres Gegenstück" Kafka mitzugeben, ist nicht ganz gelungen, da das Schwere noch nicht in der richtigen Balance, vor allem am Schluss ist.
Kafka mit reinzubringen hat mich deshalb gereizt, weil er u.a. auch deshalb auf Reisen (u.a. nach Wien) ging, um neue literarische Anreize zu finden.
Das LI macht sich auf, nur mit einer Tasche, kann es gar nicht erwarten, dass es los geht (hält den Drosselpfiff, gar für das Abfahrtssignal).
Während es noch einen schnellen Kaffee trinkt, wird ihm das Heiße in der Hand und das Gewagte seiner Reise bewusst und es nippt (vorsichtig) am Tag (an dem, was kommen wird).
"Der Satz aus den Reisnotizen von Kafka, zeigt für mich eine andere Seite des Schriftstellers:
"im übrigen aber ist man ein freier Mann."
Ob es dem LI gelingt dem Kafkaesken in seinem (Seelen)Gepäck zu entkommen bleibt offen.
Vielleicht wäre es eine Möglichkeit am Schluss noch etwas konkreter auf Kafka einzugehen.
"ließ das schloss
auf dem tisch liegen"
LG
Perry
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Stimmgabel Papiertiger
Beiträge: 4370 Wohnort: vor allem da
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15.07.2013 17:57
von Stimmgabel
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Hallo Perry, ich nochmal,
und muss mich ja fast für meinen Kafka'esken Einschub entschuldigen , wenn ich jetzt so Arankas persönliche, schwere Empfindungen zu Deinem nun mMn sehr frischen, dbzglen Reise-Pause Vorschlag lese.
(... habe auch Deine mittlere Sequenz zu seiner Wienreise nachgelesen - gefällt mir guut , eben als 'so' (elegant) aus dem dipolaren Kontext heraugegriffen ... )
denn, mMn: sind ja genau solche Gedanken Kafkas, wie: im übrigen aber ist man ein freier Mann
ein zentrales Thema immer für ihn gewesen - eben jener frei-sein Gedanke von seiner eigenen Schwere-Welt - quasi, seine parallel immerwährende Sehnsucht - sich selbst aus seiner eigenen 'depressiven' Schwere befreien zu können, ja letztlich erfolglos!. (die ja viele reale Ursachen in seinem Leben hatte - seine Vaterbeziehung, seine immer Kränklichkeit, seine Lieben, usw ...)
Also, wenn ich Kafka lese, oder an Sequenzen von Ihm denke, habe ich sicher keine schwer-depressiven Gedanken in meinen Adern - ja geradezu, warum nicht, auch vice-versa sehr leichte!!!
Gerade aus seinen z.B. schweren Gedanken kann mir genau meine lebendige Gegenposition um ein Vielfaches verstärkt werden, warum denn nicht / zumindest bei mir so ...
So ich persönlich z.B. aus der Kombi: leichtes Gepäck und Kafka-Gedanken eine höchst interessante Verquickung empfinde, die mir erst mal mehr fliegende Gedanken und Alternativen assoziieren lässt, als eingleisige Schwere-Gedanken bringt, hi, hi ...
Perry, habe mich nun um ein weiteres von Deinem neuen Vorschlag inspirieren lassen / verzeih, klar wieder einige Frank'sche Entgleisungen ...
mal so:
K.'s reisetage im leichten gepäck
zu früh sagte der schaffner
als die drossel pfiff
hob meine tasche beschwingt an
: der zug nach wien
kommt erst in zehn minuten
dachte an K. im übrigen aber
ist man ein freier Mann nahm
sie mir gelassene zeit für eine
melange im becher frisch gebrüht
dazu aufgeschäumte milch
kaum zu halten so heiß
nippte ich am tag goldbrunette
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... nochmal Perry ... Entschuldigung für meine (ernsthafte) Gedankenfreiheit auf leichten Beinen ...
wieder ein Tschüss, Frank ...
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_________________ Gabel im Mund / nicht so hastig... |
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Perry Exposéadler
P Alter: 71 Beiträge: 2509
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Aranka Bücherwurm
A
Beiträge: 3106 Wohnort: Umkreis Mönchengladbach
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A 15.07.2013 19:23
von Aranka
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Hallo Perry, hallo Frank,
damit ich von keinem von euch falsch verstanden werde: mir gefällt der Kafka durchaus sehr im Reisegepäck, auch die „Mittelsequenz: im übrigen ist man ein freier Mann“ gibt dem Gedicht durchaus mehr Tiefe, als es zuvor hatte. Mir erschien lediglich die letzte Zeile zu allgemein und leicht. Und der Kafka nicht mehr ganz glaubwürdig zu diesem LI.
Er war mir einfach noch zu sehr ein „Fremdimport“ aus einer Stimmgabelfeder in diesem Text. Titel und Mittelteil gefällt mir gut, ist auch in deinem Stil, Perry. Wünschte mir nur einen weiteren Ausblick.
Liebe Grüße Aranka
_________________ "Wie dahingelangen, Alltägliches zu schreiben, so unauffällig, dass es gereiht aussieht und doch als Ganzes leuchtet?" (Peter Handke)
„Erst als ihm die Welt geheimnisvoll wurde, öffnete sie sich und konnte zurückerobert werden.“ (Peter Handke) |
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Stimmgabel Papiertiger
Beiträge: 4370 Wohnort: vor allem da
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15.07.2013 20:37 Re: Hallo Frank, von Stimmgabel
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Hallo Perry, hallo Aranka,
so, kurz vor dem I-Net Cut möchte ich nochmal zwei, drei Gedanken loswerden
Zum einen war ich insofern zu übermütig (was nix mit Ernstlosigkeit meinerseits zu tun hat), diese Kafka-Idee hier vorzuschlagen - da ich mich einfach inspiriert vom Einstellungstext (in meiner Denke) laut verleiten ließ - und ich natürlich Deine feine Verästelung, Perry, Deiner textalen Grundlinie letztlich nicht wissen kann. Ist ja klar!!!
In meiner entstandenen, sich aufblätternden Denke zu Deinem Gedicht könnte ich mittlerweile 10 Gedichte (mit immer mindestens 80% Deines Grundtextes) schreiben - und immer irgendwie einen Kafka-Schlenker eingebaut. Doch, es geht nunmal um Dein Gedicht, Perry!!!
Für mich ist zu dem tollen Bild des "leichten Gepäcks" und dem quasi unverhofften nebenbei "Kaffee" gerade dieses Kafka-Bild eine wunderbare Kontraposition - eben nicht in Schweretragig,
sondern in tiefendem Gegenpol zur der doch auch gegebenen Leichtigkeit im Gedicht. Tiefe (hier für mich) - also die mögliche Leichtigkeit begreifen fühlen, und nicht fahrlässig verpuffen zu lassen. Und dafür passt z.B. mir das Kafka-Bild exzellent - also tief und leicht zugleich, so von mir angedacht ...
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Gerade ein Kleines zu Deinem Gedanken, Aranka, bzgl des Gedichtsabschlussses. / ... für mich ist gerade der Ausklang " nippte ich am tag " so viel sagend (wiedrum tief und leicht als Möglichkeit ... eben, was LI draus macht, oder die Leichtigkeit vllt verliert ...),
und dann im Hintergrund Kafka anbedeutet,
quasi jenes ausreichende Bild (also auch dem Leser überlassend), wie nun LI nach der Extra melangenden Kaffeepause den fortführenden Tag (mit der eintretenden Zugreise/fahrt und entsprechenden, dbzglen Li-Erwartungen) einhergehen wird. ... mir z.B. reichte dieser Abschluss ... öffnend!!!!
ERgo - hier habe ich einfach ideend übers Frank-Ziel hinausgeschossen - so deutlich muss ich's sagen!!! (nochmal meine Entschuldigung Dir gegenüber, Perry.)
Perry hat Folgendes geschrieben: |
Stilistisch werden wir wohl kaum einen gleichen Nenner bekommen, aber das ist auch gut so, es reicht ja auch, wenn wir uns gegenseitig Anstöße vermitteln können. / genau so
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sie mir gelassene zeit für eine
melange im becher frisch gebrüht -> Melange und Milch doppelt sich / klar, da hast Du Recht!!!
dazu aufgeschäumte milch
kaum zu halten so heiß
nippte ich am tag goldbrunette -> ist das eine Haarfarbe nebst passender
Dame? <-- genau so gemeint!!
LG
Perry |
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So, Euch beiden ein sehr Tschüss, Frank ... (und hoffe, ich konnte mich einen Hauch zu meinem (ernstgemeinten) Übermut erklären )
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Perry Exposéadler
P Alter: 71 Beiträge: 2509
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Stimmgabel Papiertiger
Beiträge: 4370 Wohnort: vor allem da
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16.07.2013 10:08 Re: Hallo Aranka, hallo Frank, von Stimmgabel
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Hier die aktuelle Fassung:
mit leichtem gepäck
zu früh sagte der schaffner
als die drossel pfiff
ich meine tasche aufhob
der zug nach wien
kommt erst in zehn minuten
noch zeit zum blättern
in kafkas reisetagebüchern
einen kaffee frisch gebrüht
kaum zuhalten so heiß
nippte ich am tag
im übrigen aber
ist man ein freier mann
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Hallo Perry,
hach, dass mir Deine aktuelle letzte Version zusagt, ist ja klar - nun dieses Kafka-Bild integriert zu haben
Meine Sichtweise: Da ist einerseits diese LI Reise-Leichtigkeit (die extra Zeit mit einem kaffee zu untermalen, sich zeit zum lesen, umblättern zu nehmen / noch zeit zum/für ), der nun mittels des Kafka-Elements (reisetagebücher dabei habend) jene innere Fragetiefe beigefügt ist, wie wohl diese Reise (LI Erwartungen) ausgehen wird (sich erfüllen werden).
Quasi eine Reise, die Erwartungen in sich birgt - über das bloße Fun haben wollen hinausgehend, mMn.
Mit dem nun angehängten Kafka-Zitat: " im übrigen aber
ist man ein freier mann "
das von einer Freiheit spricht, die man selbst in den Händen trägt, entfaltet - zum anderen immer etwas existiert, existieren kann, das dem widerläufig entgegenstehen kann ... (angedeutet durch: im übrigen )
angelehnt an die reale Kafka Wienreise
und: nun Text ummantelt mit dem Titel des " leichten gepäcks ", was zusätzlich 'Leichtes und Tiefes' verbirgt.
MMn ein in das Innere schauende Gedicht (Gedankenlyrik), das zugleich das Element der selbstbestimmten Leichtigkeit in sich trägt, befragt - und eine interessante Anlehnung zu einem literatur-historischen Zusammenhang einbindet
Kurz um: gefällt mir sehr
ach ja - und ganz wichtig: hier erzählt Dein Sprachduktus pur !!!
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Im Folgenden einfach nur paar alternative Fragen (zu Details) angehängt:
mit leichtem gepäck ......................... <-- im leichten gepäck ?? / leichtes Gepäck ??
zu früh sagte der schaffner
als die drossel pfiff
ich meine tasche aufhob
der zug nach wien
kommt erst in zehn minuten
noch zeit zum blättern
in kafkas reisetagen ........................ <-- würde das nicht reichen? wegen des “blättern“
oder:
in kafkas reisetagen 1913 ............... <-- wäre natürlich eine Extra, passend zur Wienreise
für einen kaffee frisch gebrüht ......... <-- das “für“ in Bezug zu “noch zeit“ : noch zeit für einen kaffee /
kaum zuhalten so heiß ........................... wegen ansonsten: (LI brüht selbst): einen Kaffee frisch gebrüht ?
nippte ich am tag
im übrigen aber
ist man ein freier Mann
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Perry, ein sonniges Tschüss in melangender Kafka'esker Leichtigkeit, Frank ...
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Aranka Bücherwurm
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Beiträge: 3106 Wohnort: Umkreis Mönchengladbach
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A 16.07.2013 11:17
von Aranka
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Hallo Perry, die letzte Fassung gefällt mir und erscheint mir stimmig. Der Vorschlag "blättern in kafkas reisetagen" statt Reisetagebüchern (was ja schon als Wort in seiner Länge etwas zu viel Gewicht hat, gefällt mir gut.
"reisetagen" steht leichter und vielschimmernder im Text.
Einen schönen Tag Aranka
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Perry Exposéadler
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