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Laranjinha Gänsefüßchen
Alter: 40 Beiträge: 41 Wohnort: Sesamstr. (bei Tiffy)
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30.09.2007 18:58 [KGe] Enstehung und Ausführung von Laranjinha
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Die Tür geht auf, der Wärter betritt meine Zelle, schaut mir mit geschultem Blick in die Augen und sagt das ich jetzt gehen muss.
Der Pfarrer, er sitzt auf einem Stuhl neben mir, senkt seinen Kopf und spricht leise ein Gebet.
Ich stehe von meinem Bett auf, streiche die Decke noch glatt, schüttle mein Kopfkissen noch ein mal auf und gehe zur Tür.
"Der Herr wird dich gerecht empfangen, mein Sohn." sagt der Pfarrer noch einmal.
"Oder auch nicht." erwidere ich ihm.
Der Wärter legt mir Handschellen an und führt mich, gefolgt von zwei weiteren Wärtern, den Gang entlang.
"Sagt ihr nicht sonst dead man walking, oder so etwas ähnliches?" frage ich die Wärter.
Keiner antwortet.
Ich kann die Tür sehen hinter der ich schon erwartet werde.
Auf dem Weg dorthin denke ich darüber nach wie all das hier zustande gekommen ist.
Du musst geduldig sein, hat er ein paar mal gesagt.
Bald ist es soweit, hat er fast immer gesagt.
Dann gehe doch vor Gericht, hat er nur einmal gesagt.
Wie leicht so ein menschlicher Körper doch sein kann, wenn er restentleert ist. Seinem Hund hat es auch geschmeckt.
Seiner Frau dagegen habe ich es leichter gemacht. Die ganze Prozedur noch einmal war mir zu aufwändig. Die Axt hat es auch getan.
Seinem Sohn dagegen habe ich etwas besonderes geschenkt. Erfahrungen im Umgang mit anderen, Einblicke in die Anatomie des Menschen und ein paar Träume für den Rest seines Lebens.
Ob er nun wollte oder auch nicht spielte dabei keine Rolle.
Als ich mit all dem fertig war, erschrak ich ein wenig über mich selbst.
War ich das etwa? Habe ich das jetzt getan?
Ich zündete mir eine Zigarette, nahm ein tiefen Zug, und stieg in mein Auto.
Zu hause angekommen, trieb ich es wie wild mit meiner Frau, denn ich wusste das es das letzte mal sein wird.
Ich trank gerade ein Bier und schaute mir die Waltons an, als die Eingangstür zu meinem Haus eingetreten wurde und vermummte Gestalten mich auf den Boden warfen.
Sie legten mir Handschellen an und führten mich raus. Meine Frau saß heulend auf dem Sofa, immer wieder fragte sie was das ganze hier zu bedeuten hat.
"Alles in Ordnung Schatz, ruhe dich ein wenig aus, wir sehen uns später." sagte ich ihr beim herrausgehen.
Die Tür öffnet sich, ich sehe den Stuhl aus Holz, einen Eimer aus Blech gefüllt mit Wasser und einem Schwamm darin.
Vor dem Stuhl eine Glaswand, dahinter Gesichter die betroffen, traurig, gleichgültig und hasserfüllt mich anstarren.
So viele menschliche Gefühle auf engsten Raum. Was für eine Energie.
Der Rest ist setzen, Gerede, nasser Schwamm und der Schalter.
Weitere Werke von Laranjinha:
_________________ Das war aber frech von dir!!! |
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Laranjinha Gänsefüßchen
Alter: 40 Beiträge: 41 Wohnort: Sesamstr. (bei Tiffy)
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03.10.2007 20:28
von Laranjinha
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Keiner mag mich!!!
_________________ Das war aber frech von dir!!! |
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Eireena Eselsohr
Beiträge: 360
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03.10.2007 21:21 Re: [KGe] Enstehung und Ausführung von Eireena
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Hallo,
also vom Stil gibt es meiner Meinung nichts an Deiner Story auszusetzen. Den finde ich richtig gut. Vom Inhalt sagt mir Deine Geschichte allerdings gar nicht zu. Der Ausschnitt - jemand hat einen grausamen Mord begonnen und nur noch ein paar Minuten zu leben - gibt viel her. Aber das Besondere der Situation lese ich bei Dir nicht, eher so eine Mischung aus Sznenen, die ich schon in zahlreichen Filmen ähnlich gesehen habe - kurz mir fehlt der Tiefgang, ist mir so noch zu klischeelastig.
Da der Aufbau der Geschichte mit Rückblende und so gelungen ist, bietet sie eine solide Grundlage um etwas Besonderes draus zu machen.
Nur ein Beispiel für das Stereotype, das leblos und unecht wirkt:
Laranjinha hat Folgendes geschrieben: | gehe zur Tür.
Als ich mit all dem fertig war, erschrak ich ein wenig über mich selbst.
War ich das etwa? Habe ich das jetzt getan?
Ich zündete mir eine Zigarette, nahm ein tiefen Zug, und stieg in mein Auto.
Zu hause angekommen, trieb ich es wie wild mit meiner Frau, denn ich wusste das es das letzte mal sein wird.
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Ist das alles, was es zu sagen gibt? Klar, es muss immer eine Zigarette angezündet werden ;- )
"erschrak ich ein wenig über mich selbst" wird meiner Meinung nach der Situation nicht gerecht.
"trieb ich es wie wild mit meiner Frau".... Wirkt nicht authentisch... ein Detail dazu wäre besser...
LG
Eireena
_________________ Wer A sagt, beherrscht noch lange nicht das ganze Alphabet. © Andreas Marti |
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Laranjinha Gänsefüßchen
Alter: 40 Beiträge: 41 Wohnort: Sesamstr. (bei Tiffy)
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06.10.2007 21:15 Re: [KGe] Enstehung und Ausführung von Laranjinha
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Servus. Endlich schaffe ich es mal auf die Kritiken meiner Werke zu antworten.
Zitat: | kurz mir fehlt der Tiefgang, ist mir so noch zu klischeelastig. |
Bei einer KuGe wie meiner sollte der Tiefgang nicht zu tief sein . Sie beschreibt ja nur einen kurzen Moment im Leben der Hauptperson.
Alles andere würde über eine KuGe hinaus gehen, deswegen auch die Klischee`s.
Zitat: | Ist das alles, was es zu sagen gibt? Klar, es muss immer eine Zigarette angezündet werden ;- ) |
Die Zigarette danach ist ein Klassiker
Ich geb zu das das zu klassisch ist.
Zitat: | "erschrak ich ein wenig über mich selbst" wird meiner Meinung nach der Situation nicht gerecht. |
Wieso?
Zitat: | Code: | "trieb ich es wie wild mit meiner Frau".... Wirkt nicht authentisch... ein Detail dazu wäre besser... |
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Nochmals, KuGe bleibt KuGe, mehr Details zwingen einen dazu mehr zu erklären. Meine Meinung.
Trotzdem danke ich dir für die Kritik Eireena.
_________________ Das war aber frech von dir!!! |
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Eireena Eselsohr
Beiträge: 360
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06.10.2007 21:34
von Eireena
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Hallo,
Zitat: | Nochmals, KuGe bleibt KuGe, mehr Details zwingen einen dazu mehr zu erklären. Meine Meinung. |
Da liegen unsere Meinungen wirklich weit auseinander. Wenn eine KuGe automatisch bedeutet, alles nur grob und stereotyp zu beschreiben, würde glaube ich niemand Interesse an KuGes haben, weil sie nichts Neues bieten. Das Besondere, Überraschende zu beschreiben, würde nicht automatisch bedeuten, mehr Umfang zu produzieren, sondern nur, einen treffsicheren Satz zu finden, der das Individuelle an der Situation enthält und nicht den bereits tausend mal geschribenen Allgemeinplatz.
Das nur als Erklärung zu meiner Meinung
LG
Eireena
_________________ Wer A sagt, beherrscht noch lange nicht das ganze Alphabet. © Andreas Marti |
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