Wer geht mit mir auf die Buchmesse Frankfurt?

[Autorus1935]

Ich habe wirklich zwei gute Bücher geschrieben.  Die Bücher sind wohl in jeder Buchhandlung gelistet, aber auf Grund mangelnder Werbung und
Nichtauslegung in den Büchereien, ist der Umsatz schleppend.
Auf der Frankfurter Buchmesse will ich einen kleinen Stand mieten und
 suche  einen weiteren Autoren, welcher ebenfall seine Bücher
auf der Messe vorstellen möchte. So kann man sich gegenseitig
unterstützen und auch der finanziele Rahmen wird nicht gesprengt.

Ich würde mich freuen, wenn ich eine Antwort erhalten würde.
Meine -mail: autorus(at)t-online.de

[G.T.]

Hallo erstmal!  

Deine Anfrage hat in ihrer derzeitigen Version vielleicht nicht so viel Sinn. Da fehlen noch grundlegende Infos: Was genau hast du veröffentlicht? Wo hast du veröffentlicht (Eigenverlag, nehme ich an)?
Es macht vielleicht wenig Sinn, wenn sich ein Fantasyautor neben einen stellt, der Geschichten über seine Katze geschrieben hat.
Was genau willst du auf der Messe machen. Nur rumstehen? Lesen? Hast du ein Programm? Was erhoffst du dir konkret? So ein Stand ist doch sauteuer.  

[Harald]

Wenn Kleinverlage schon abwinkeb, was soll dann das?

Allgemeiner Tenor aus der Kleinverlags- und Selfpuplisherszene:

Leipzig bringt uns Kleinen mehr, in Frankfurt wirst du nicht so wahrgenommen …

 

[Schreibmaschine]

Ich stimme Harald zu.

Im Übrigen macht es meiner Meinung absolut keinen Sinn, für zwei Bücher einen Stand zu mieten. Die Preise sind so extrem hoch, da überlegen es sich kleine, sogar mittlere Verlage drei mal, ob sie sich den Luxus gönnen. Denn sich rechnen wird es sich vermutlich eh nicht. Es ist viel mehr eine Prestigefrage.

Werbung kann man für seine Bücher wesentlich günstiger und effektiver durch das Internet machen.

Du kannst deine Bücher hier im Forum vorstellen (wenn du genug Beiträge hast). Dann ist ein eigener Blog und/ oder eine eigene Webseite eine gute Sache. Lesungen abzuhalten kann sich auch positiv auf die Verkäufe auswirken. Hier im DSFO findest du zahlreiche weitere Hinweise.

In deinem Profil werden deine Bücher nicht aufgeführt. Selbst wenn sich also jemand für sie interessieren würde, könnte er oder sie sie derzeit gar nicht finden.

Du schreibst:

[Alfred Wallon]

Auf der Buchmesse Frankfurt als Autor einen Stand mieten?

Um Himmels Willen, nur das nicht.
Da geht man doch völlig unter.

In Leipzig ist das noch anders - aber es ist vermutlich nur noch eine Frage der Zeit, bis sich auch hier das Prinzip der Gewinnmaximierung bei der Messe durchsetzt und die kleinen Verlage auch hier keine Lobby mehr finden.

Vielleicht wäre die Mitteldeutsche Buchmesse in Pößneck etwas. Standkosten 120,00 €.

[i-Punkt]

Mal abgesehen davon, dass du den Verkauf doch jetzt ankurbeln willst und nicht erst im Herbst 2014 ... wenn du bereit bist etwas Geld in die Hand zu nehmen, geh doch lieber direkt an Multiplikatoren. Auf der Messe kannst du ja nur hoffen an den Publikumstagen einzelne Endkunden zu werben.

Für das gleiche Geld kannst du dir locker eine professionelle Seite für deine Bücher bauen lassen. Anzeigen in Zeitungen und Magazinen schalten. Wenn du aus einer eher ländlichen Gegend kommst, berichtet die Lokalzeitung eventuell über dich als Autor - egal, wo du verlegst. (Bei uns ist jeder, der schreibt, exotisch genug für einen Gratis-Bericht.)

Aus deinem Plan spricht ja schon die Bereitschaft, Engagement und Geld in die Werbung zu investieren. Da gibt es sicher noch viele andere Möglichkeiten, die breiter gestreut sind, als ein klitzekleiner 4-qm-Messestand. Bei uns kann man diese Schilder an der Stirnseite der Einkaufswagen im Supermarkt für Werbung mieten. Sehr witzig finde ich immer die lokale Kinowerbung - vor allem wenn sie einfallsreich ist. Der Selbst-Gemacht-Effekt ist da sehr charmant. (Lokal)-Radio verlangt auch nicht die Welt für Werbung. Falls du bei Magazinen Anzeigen schaltest, frag nach einem redaktionellen Buchtipp (oder was auch immer die an passenden Rubriken haben. (Selbstverständlich sind Redaktion und Anzeigenabteilung ja völlig unabhängig ... aber ich habe bei Fachzeitschriften die Erfahrung gemacht, dass eine Farbanzeige auch den redaktionellen Ansprechpartner nicht unbedingt uninteressierter macht.)
Wenn du ein Sachbuch geschrieben hast, dann kannst du verschiedenen Medien ein Exemplar zukommen lassen und dich als Experte für eventuelle Interviews oder Talks ins Gespräch bringen.

Soziale Netzwerke (so sehr sie mich persönlich nerven) sind nicht zu unterschätzen, wenn man sich mit Engagement darum kümmert ein echtes "Netzwerk" aufzubauen und zu pflegen.

Viel Erfolg,
I.

P.S. Wenn du unbedingt auf die Messe willst, misch dich lieber unter die Cosplayer und verkleide dich als deine Hauptperson, häng dir ein Bild des Covers um, gehe als Litfass-Säule oder sing vor der Messe eine Ouvertüre zu deinem Werk, während ein Helfer mit dem Hut rumgeht und daraus Handzettel verteilt. Das alles verspricht mehr Aufmerksamkeit als ein winziger Tisch mit (meist offensichtlich erkennbaren) selbst publizierten Büchern.

[Unstern]

Also Frankfurt ist ein so teures Pflaster, dass sich das für einen Autor kaum finanzieren lässt. Auch nicht, wenn er das mit anderen Autoren teilt. So weit ich weiß, geht das selbst für Ministände in den höher dreistelligen bis vierstelligen Bereich. Eher vierstellig, denn es gibt ja dann noch diverse Beiträge (Ausstellerkatalog, Müllentsorgung), die noch dazukommen. Dazu muss man auch die Zeit haben, den Stand zu betreuen - das ist auch bei der Messedauer nicht so einfach.

Flyerverteilaktionen würde ich nicht machen. Das darf man schlicht und einfach nicht, dass man eine Veranstaltung ohne Genehmigung dazu nutzt. Ich bin mir sicher, dass man auf Großveranstaltungen auch dagegen vorgeht. Übrigens so weit ich weiß, darf man das auch nicht auf der Straße, ohne dass es im Vorfeld genehmigt ist. Normalerweise kratzt das keinen, aber bei einem Massenspektakel könnte ich mir schon vorstellen, dass man auch dagegen vorgeht. Ich glaube nicht, dass die sich Horden von Flyerverteilern gefallen lassen, die direkt vor der Eingangstür stehen. Dazu landet das ohnehin sehr schnell im nächsten Mülleimer.

Internet ist gut, aber die Idee, direkt an die Leser heran zu treten, ist trotzdem nicht schlecht. Nur würde ich es angemessener machen, für zwei Bücher in vermutlich kleiner Auflage sollte es ja auch eine kleine Veranstaltung tun. In Leipzig ist es inzwischen schwer geworden, direkt am Stand zu verkaufen. (Nur noch mit Anmeldung und extra Gebühren.) Es gibt auch regionale Buchmessen und Literaturfeste. Oder auch andere Veranstaltungen.

Beispielsweise wenn das Buch Fantasy/SF ist, kann man auf einer Convention ein kleines Tischchen oft schon zu einem zweistelligen Betrag mieten. Es sind da zwar nicht so viele Leute, dafür aber eben genau die Zielgruppe. Und möglicherweise lässt sich ja auch mit Lesung vor Ort was machen.
Es gibt aber auch Kriminächte. Oder anderes, aber da muss man halt wissen, wo das Buch einzuordnen ist.