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"Von einem schwarzen Menschen an einen weißen Verbündet


 
 
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JeanPaulus
Geschlecht:weiblichErklärbär
J

Alter: 28
Beiträge: 3
Wohnort: Ganderkesee


J
Beitrag17.05.2013 01:44
"Von einem schwarzen Menschen an einen weißen Verbündet
von JeanPaulus
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hier eine kleine Kurzgeschichte, noch unbearbeitet und frisch geschrieben.
Seid gnädig ! smile

-


Als ich den Briefkasten öffnete, sah ich dasselbe wie immer. Rechnungen. Ermahnungen. Kontoauszüge. Überall waren rote Zahlen, letzte Ermahnungen , Aufforderungen. Mir wurde schlecht bei dem Anblick des Riesenhaufens. Ich wusste einfach nicht weiter. Wie sollte ich das alles nur hinkriegen ? Wie sollte ich nur diese Rechnungen bezahlen ? Ich fing an zu laufen. Ich wollte soviel Abstand wie möglich, zwischen mir und dem Briefkasten des Teufels bringen. Ich dachte über mein Leben nach und über die Verantwortung die auf meinen Schultern lag. Ich musste meine beiden Jungs und meine Frau durchbringen. Ich wollte ihnen alles geben, was sie wollten , doch das war nicht so einfach. Dabei tu ich schon alles, was in meiner Macht steht. Ich arbeite fast nur und spare wo ich kann, um ihnen ein gutes Leben bieten zu können. Doch es reicht einfach nicht. Ich habe Angst sie zu verlieren.
Die Straßen waren ziemlich leer. Weiter hinten saß ein alter Mann auf einer Bank. Er schien sich kurz ausruhen zu wollen. Auf der anderen Straßenseite war eine Gruppe Jugendlicher, die Bier tranken und sich lauthals unterhielten. Ich wurde langsamer. Ohne es gemerkt zu haben, lief ich bis in den wohlhaberen Teil der Stadt. Ich musste mich erst einmal kurz selbst orientieren, um zu wissen wo genau ich überhaupt war. Ich drehte mich um und machte mich wieder auf den Weg nach hause.
Plötzlich hörte ich jemanden schreien. Ich drehte mich um und sah wie der alte Mann sich gegen die Wand neben der Bank presste. Offensichtlich hatten die Jungs von der anderen Straßenseite ihre Bierflaschen nach dem alten Mann geworfen. Ich blieb wie erstarrt stehen und wusste nicht, was ich tun sollte. Die Jungengruppe fing nun an den alten Mann zu beschimpfen. "Geh zurück in dein Land, wo du herkommst, Nigga" - "Du nimmst uns hier doch nur die Arbeitsplätze weg" - "Du scheiß, schwarzer Bonze! " Dabei gingen sie über die Straße und stellten sich um den alten Mann herum. Dieser wollte versuchen zu gehen, doch sie stellten sich ihm in den weg. Sie fingen an ihn herumzuschubsen und beleidigten ihn immer weiter. Er versuchte sich zu wehren, doch es waren einfach zu viele. Ich dachte nach. Sollte ich die Polizei rufen oder selber einschreiten? Sie waren zu fünft , aber alle noch sehr jung und sie schienen nicht sehr stark zu sein. Ich fasste meinen ganzen Mut zusammen und ging los.
„Hey ihr da! Lasst ihn in Ruhe!“ – sagte ich und meine Stimme klang überraschenderweise sogar sehr stark. Alle drehten sich zu mir um und ich konnte sogar aus den Metern Entfernung erkennen, dass sie alle erschrocken waren und Angst hatten. Offensichtlich taten sie nur so, als wären sie stark und mutig. Doch eigentlich waren sie normale, betrunkene Jugendliche, die ein wenig rum pöbeln wollten. Durch diese Erkenntnis wuchs mein Mut und ich ging nun mit viel energischeren Schritten zu ihnen hinüber. Sie machten sofort Platz und ließen mich durch zu dem alten Mann, der mittlerweile zusammengesackt war. Ich half ihm hoch und zog ihn ein wenig von den anderen weg. Ich fragte ihn, ob alles in Ordnung war, und als er nickte drehte ich mich zu den Jungs um und sah sie mit ernster Miene an. „Was soll der Mist ?“ –fragte ich sie. „Fünf gegen einen alten Mann? Ist das fair?“ Einige von ihnen sahen beschämt nach unten. Offensichtlich wussten sie , dass ihre Aktion sehr dumm war. „Und dann noch solche Ausdrücke? Glaubt ihr echt ihr seid besser? Ihr solltet euch schämen. Wirklich. Und jetzt geht weg, bevor ich die Polizei rufe!“. Sie drehten sich alle um und wollten gehen, als sich der Kleinste von ihnen nochmal umdrehte und sagte: „Was soll das denn? Sie müssten uns doch eigentlich verstehen. Sie sind auch weiß. Der Nigga macht nur Ärger und wegen ihm haben wir, denen das Land gehört, weniger Geld. Soll er doch in sein Land verschwinden.“ Das brachte mich zum überkochen. Ich ging auf ihn zu, packte ihn an seinen Schultern und drückte ihn gegen die Wand. „Menschen wie du sollte man aus deinem geliebten Land werfen. Wie kannst du nur glauben du seist mehr wert als ein farbiger oder als irgendwer? Es ist total egal, welche Hautfarbe man hat. Das Innere zählt, der Charakter eines Menschen und sonst nichts! Und dein Charakter stinkt mir gewaltig, also hau endlich ab,oder ich prügel dir hier und jetzt deine geliebte weiße haut grün und blau.“ Ich ließ ihn los und er rannte sofort weg und seine Freunde hinter ihm her.
Ich schaute ihnen hinterher, bis sie um die Ecke verschwanden. Dann, langsam, beruhigte ich mich. Ich atmete einige Male tief ein und aus und verarbeitete die Situation. Dann viel mir der Mann ein und ich drehte mich zu ihm um. Er hatte sich auf die Bank gesetzt und guckte mich mit einen stolzen Ausdruck im Gesicht an. Offensichtlich bewunderte er mich für meine Tat. Ich setzte mich zu ihm und schaute ihm in die Augen.  „Alles in Ordnung mit ihnen?“ – fragte ich. Er nahm meine Hand, drückte sie fest und sagte: „Seit sie dazu gestoßen sind, geht es mir viel besser. Ich danke ihnen vielmals. Wären sie nicht dazu gestoßen, ich wüsste nicht was noch Schlimmes passiert wäre.“ Ich schüttelte den Kopf. „Nein, nein! Das war doch selbstverständlich. Das hätte jeder in meiner Situation getan.“ Ich stand auf, streckte mich und gab dem Mann noch einmal meine Hand. „ Ich muss jetzt gehen, aber falls sie mich wieder brauchen sollten, ich wohne in der Schillerstraße 6 , weiter unten in der Stadt.“ Er bedankte sich noch einmal und ich ging nach Hause.
Als ich am nächsten Tag den Briefkasten wieder öffnete, bekam ich außer der vielen Rechnungen und Mahnungen einen Brief, der nicht adressiert war. Ich öffnete ihn und zog einen Brief heraus. Es stand geschrieben:

„Von einem schwarzen Menschen an einen weißen Verbündeten.
Ich habe jahrelang hart gearbeitet und viel Geld verdient,
doch ich wusste bis jetzt nicht, für wen.
Hiermit möchte ich ihnen meine Dankbarkeit zeigen.
Ich hoffe, dass eines Tages alle Menschen so mutig und ohne Vorurteile sind,
wie sie, mein neuer Freund.“


Ich sah noch einmal in den Umschlag und zog einen Scheck heraus. Einen Scheck , mit vielen Nullen…

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Hardy-Kern
Kopfloser

Alter: 74
Beiträge: 4841
Wohnort: Deutschland


Beitrag17.05.2013 07:52
Re: "Von einem schwarzen Menschen an einen weißen Verbü
von Hardy-Kern
Antworten mit Zitat

JeanPaulus hat Folgendes geschrieben:
Hier eine kleine Kurzgeschichte, noch unbearbeitet und frisch geschrieben.
Seid gnädig ! smile

Natürlich. Beim ersten Mal kann man gnädig sein. Eigentlich solltest Du die Geschichte in die Prosawerkstatt setzen, aber das entscheide ich nicht.

Der Inhalt und die Absicht sind gut, können mich aber nicht überzeugen.
Ein Wunsch, ein Traum, mehr ist das nicht, um seine Rechnungen zu bezahlen. Das wirkt unecht, fast schon kindlich, wie bei Lillifee.
Sehr konstruiert, es fällt sofort auf.

Aber hast noch viel Zeit. Lernst es noch den Leser richtig zu verarschen, wenn du länger hier bist.Smile

Hardy
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Altair
Gänsefüßchen


Beiträge: 48



Beitrag17.05.2013 08:19

von Altair
Antworten mit Zitat

Hallo JeanPaulus,

wie gnädig?

Hattest du jemals das, wenn auch recht zweifelhafte Vergnügen, in eine solche Auseinandersetzung hinein zu geraten?
Da wird nicht in wohlgesetzten Worten 'diskutiert':

-Sie müssten uns doch eigentlich verstehen. Sie sind auch weiß.-

Alter, verpiss dich, sonst kriegste auch was ab... wäre vermutlich die realistischere Version.

Ein wenig ist es wie: Superman geht in die Stadt...


Altair
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JeanPaulus
Geschlecht:weiblichErklärbär
J

Alter: 28
Beiträge: 3
Wohnort: Ganderkesee


J
Beitrag17.05.2013 10:45

von JeanPaulus
pdf-Datei Antworten mit Zitat

ICh weiß, die Geschichte ist unrealistisch, bzw das Ende.
Aber vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass sie für ein Integrations Magazin ist und man mich um eine geschichte gegen Rassismus gebeten hat.
Ob sie nun so im wahren Leben vorkommt oder nicht war unwichtig.
Hauptsache es kommt eine Botschaft bei den Lesern an.
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Nicki
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 68
Beiträge: 3613
Wohnort: Mönchengladbach
Ei 10


Beitrag17.05.2013 10:55

von Nicki
Antworten mit Zitat

Da deine Geschichte, wie du selbst erkennst, unrealistisch ist, könntest du sie vielleicht als Traum verpacken?
Wenn du mit ihr eine Botschaft vermitteln möchtest, wäre es vielleicht auch angebracht, das Ende nicht so monetär ausgehen zu lassen. Vieleicht ist der Mann auf der Parkbank Arzt und rettet ihm, oder einem der Angreifer, das Leben? Oder versorgt eine Verletzung?
oder ist der neue Direx an der Schule der Jungs?
Du kannst, wenn du die Geschichte noch überarbeiten willst, die neue Version hier einstellen und dir, bevor du sie einreichst, noch ein wenig auf Grammatik und Rechtschreibung abklopfen lassen.
Bitte einen Mod, den Text in die Werksatt zu verschieben, dort bekommst du noch mehr konstruktive Kritik.
Damit dein Text nicht nur in der Zeitung, sondern auch im rechten Licht erscheint. smile


_________________
MfG
Nicki

"Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist." Henry Ford
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*Trommelfeuer* November 2017 Eisermann Verlag
*Silvesterliebe* 30. November 2018 Eisermann Verlag
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Altair
Gänsefüßchen


Beiträge: 48



Beitrag17.05.2013 11:44

von Altair
Antworten mit Zitat

JeanPaulus hat Folgendes geschrieben:

Hauptsache es kommt eine Botschaft bei den Lesern an.


Die Botschaft die bei mir beim lesen ankommt ist: der Schwarze zahlt einen im doppelten Sinne hohen Preis für diese Freundschaft!
Damit nimmst du ihm auch noch seine Würde

Altair
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adelbo
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1830
Wohnort: Im heiligen Hafen


Beitrag17.05.2013 12:47

von adelbo
Antworten mit Zitat

Hallo JeanPaulus,

ganz ehrlich, mir gefällt der Text nicht. Er liest sich für mich sehr gestelzt und gekünstelt. Das geht in der ersten Zeile los und wenn ich den Briefkasten des Teufels lese, würde ich am liebsten aussteigen.
Sicherlich ist das überwiegend Geschmacksache, aber in meinen Augen hapert es in deinem Text auch sehr am Inhalt.

Es geht um ein ernstes Thema und ich finde, das wird von dir ein abgehandelt, fast misshandelt.

Die Einwände von Altair kann ich nachvollziehen.

Bitte nicht böse, aber meine Sache ist der Text nicht.

LG
adelbo


_________________
„Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.“

Bertrand Russell
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Altair
Gänsefüßchen


Beiträge: 48



Beitrag17.05.2013 13:30

von Altair
Antworten mit Zitat

@JeanPaulus

mit deinem Text hast du echt etwas losgetreten ;)
ich habe ihn meiner Tochter (16) gezeigt, weil an deren Schule aktuell eine Diskussion zum Thema Rassismus stattfindet.
Ihre 'Antwort', ich stelle sie mit ihrer Erlaubnis hier rein:

*Hoffentlich lassen sie mich in Ruhe.
Wenn ich jetzt aufstehe und weggehe, wird es nur schlimmer... Aber, kann es das eigentlich?
Nicht wieder diese Schmerzen beim atmen, bitte nicht noch einmal gebrochene Rippen.

Das war die erste Flasche, drei haben sie noch. Also noch dreimal aufpassen. Nicht zusammen zucken. Keine Angst zeigen.. oder nur soviel, dass die glauben, gewonnen zu haben.

Wow, was passiert denn jetzt? jemand der sich tatsächlich einmischt? dazwischengeht?
Ich kann sehen, wie er mit den Jungs redet, aber leider höre ich nicht, was er sagt.
Die stehen ja innerlich stramm vor ihm.

Oh Gott, jetzt kommt er rüber. Was soll ich tun?
Während ich mich bei ihm bedanke und ihm die Hand gebe - und mir ein Schauer über den Rücken läuft - überlege ich, ob ich das Geld wieder nach Hause schicke oder mir ein Flugticket hole.*

So unterschiedlich können Botschaften ankommen

Altair
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