[Schlechteste Geschichte] GENESIS ... Wie es wirklich war

[Mogmeier]

GENESIS ... Wie es wirklich war


Als den lieben Gott die Langeweile plagte, beschloss er mithilfe des Daumensprungs das Universum zu vermessen. Leider hatte er in den vielen Jahren seiner Amtszeit vergessen, wie man diesen Paralaxen-Hickhack richtig anwendet. So nahm er denn statt des Daumens seinen Mittelfinger und streckte diesen dem Universum entgegen, das zu dem Zeitpunkt noch recht leer war; um nicht zu sagen vollkommen leer. Das tut aber nichts zur Sache.
Das Universum fand diese Geste überhaupt nicht schön und war deshalb sehr gekränkt. Es war so dermaßen gekränkt aber irgendwie auch eingeschüchtert, sodass es sich zu einen winzigen Punkt zusammenzog. In diesem winzigen Punkte nun staute sich alles Mögliche an, was in der Leere zu finden war ...und das war vor allem ›nichts‹.
Da kam der Punkt auf den Punkt und machte einen Punkt. Denn wenn er nichts beinhaltet und sich das äußere Drumherum in ihm selbst befindet, das zudem auch inhaltslos ist, kann er ja selbst nicht existieren. Aber er war da und beinhaltete etwas, und zwar das Nichts, von dem er auch umgeben war, und das ihm in dem Augenblick recht seltsam vorkam. Denn wenn nichts vorhanden ist, dürfte ja auch das Nichts nicht vorhanden sein. Andererseits ist das Nichts vorhanden wenn nichts existiert. Also existiert das Nichts im Nichtvorhandensein ...sozusagen sei alles Existierende nicht existent.
Diese Erkenntnis gefiel dem Punkt. Er wollte den Jubel darüber am liebsten herausschreien. Dumm nur, dass keiner da war, der das eventuell hören könnte.
Der Punkt grübelte deshalb noch etwas intensiver nach. – Klarer Fall! Er musste ein Zeichen setzen von dem man in 13,5 Milliarden Jahren oder so noch erzählen möge.
Und wie er so darüber nachdachte, formten sich zwei Gedanken, die parallel zueinander gedacht wurden, denn so viel Grütze passt nicht in einen hinein. Daraus bildete sich ein Strudel und die zwei Gedanken, die gleichpolig waren, kamen sich dabei immer näher. Sie kamen sich so nahe, dass sie sogar die Coulomb-Barriere überwunden hatten, deren Entdecker noch gar nicht existierte, aber diese Kraft trotzdem grad mal anwesend war, denn man weiß ja nie für was das mal gut sein kann.
... Und plötzlich wurde Licht!

[meerenblau]

Und im Mittelteil richtig philosophisch ...

[Harald]

[Mogmeier]

Es hat leider nur für eine schlechte Geschichte gereicht.

Die ganze Nacht dachte ich sprichwörtlich über nichts nach (was ja im Grunde nicht schwer ist). Da aber das Nichts ein Paradoxon der aller ersten Güte ist, wurde mir umso schwindliger, je mehr ich darüber nachdachte; und das, obwohl ich ein sehr ausgeprägtes mehrdimensionales Denken besitze. Aber was nützen die vielen Dimensionen, wenn man das Nichts nicht einmal in einer einzigen Dimension (negativ wie positiv) dingfest machen kann.
Der Ausgangspunkt meiner Gedanken war die kosmologische Singularität, die entgegen aller Kausaltäten keinen nachweislichen Ursprung (Anfang/Ursache) aufweist und somit dem Paradoxon des Nichts sehr nahekommt bzw. dem Nichts entsprungen sein muss. (Mit Theorien, in denen behauptet wird, die kosmologische Singularität sei das Produkt eines Intervalls, gebe ich mich nicht zufrieden, denn auch ein Intervall benötigt einen Anfang.)

Vor Jahren las ich mal ein Sachbuch, in dem erörtert wurde, wie man jedes erdenkliche Paradoxon widerlegen kann; angewandt auf das Nichts will das aber irgendwie nicht funktionieren.

[TET]

Ich mag dieses Gedankenspiel.  Wie sagt man bei einer schlechtesten Geschichte: Gar nicht mal  so gut .

[Mogmeier]

Ich muss grad mal wieder hier reinschneien, und danke euch allen für eure Kommentare, denn irgendwie habt ihr es alle geschnallt, worauf ich eigentlich hinaus wollte. Demnach habe ich natürlich das Thema [schlechteste Geschichte] verfehlt!
  Aber trotzdem ... Ich habe die Thematik der kosmologischen Singularität mit diesem Text wirklich schäbig dargestellt. – Es war nur ein Hilferuf, da ich bei der Erklärung eines etwaigen Nullpunktes des Seins nicht mehr vorankam.
  Die geläufige Mathematik reicht nicht dazu aus, um die Weltformel zu vervollständigen, denn das Nichts (da einberechnend mit vorhanden) entspricht nicht dem Wert 0, sondern 1.
Und nun komme ich mit meinem lächerlichen Durchschnitts-IQ von 120 und versuche die Welt zu erklären ... Und dabei kommt es wohlmöglich nicht einmal auf den IQ an, sondern nur auf das Verständnis, die Einfachheit der Dinge in ihrer Natur zu erkennen; das zumindest erklärte schon ein gewisser Ockham in Form eines Rasiermessers. Und mit diesem Rasiermesser habe ich zumindest dem lieben Gott seinen Bart abrasiert.