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Der Schwerbeschädigten-Ausweis


 
 
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chachaturian
Wortedrechsler
C


Beiträge: 87
Wohnort: Berlin


C
Beitrag03.04.2013 21:24
Der Schwerbeschädigten-Ausweis
von chachaturian
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Der Schwerbeschädigten-Ausweis


Wir haben nette Ämter hier im Land
eins ist für die Versorgung uns bekannt
Ausweise geben sie zur Güte
doch wo der Körper nicht mehr richtig tickt
wird schnell die Sache sehr verzwickt.

Ist der Schaden leicht zu erheben
werden sie dir Prozente geben
hast du aber schlecht taxierbar
dir Besonderheiten zugezogen
wirst du behördlich gesund gebogen

Willige Gutachter sind dann am Werke
brauchst du mehr als 40, dann merke
auf 20 wirst du gleich zurückgestuft
das hat System bei diesen Bürokraten
nur schwer beweisbar sind solche Taten

Willst du laufen, dann nur an Krücken
tust du’s zuviel, plagt dich dein Rücken
Krankheitsdiagnosen gelten wenig
Schmerzkrankheit - noch nie davon gehört
der ist ein Simulant, denken sie verstört

Solang du noch feiern kannst ganz nett
womöglich tanzt auf dem Parkett
die runde Zahlenfeier deiner Mutter
mußt du absagen, ist doch klar
sonst ist der Schaden niemals wahr

So wird gepeinigt, wer den Antrag stellt
um den Ausweis für Behinderung geprellt
willst du ihn trotzdem, muß du Tausende zahlen
für Gegengutachten bei Gericht - wie schade -
das Versorgungsamt kennt keine Gnade

7/2010

gewidmet den Gutachterinnen L. Franke und G. Wagenbreth
mit "freundlicher" Unterstützung des Landesamtes für Soziales und Versorgung Brandenburg



www.umweltdebatte.de ; Idea

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Gast







Beitrag05.04.2013 19:21

von Gast
Antworten mit Zitat

moin,

die praxis ist bekannt und unterirdisch. vor kurzem gab es einen entsprechenden bericht im ersten (panorama, meine ich mich zu erinnern). so weit, so gut.

nun zur umsetzung. drei dinge:

(1) metrum !!!!
(2) verdichtung !!!
(3) originalität (und kein keifendes lamento) !!

kurz: ab in die werkstatt dafür.

lg w.
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Babella
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 61
Beiträge: 890

Das goldene Aufbruchstück Der bronzene Roboter


Beitrag05.04.2013 20:04

von Babella
Antworten mit Zitat

Sorry, aber von so was krieg ich Herzstolpern.

Lies das doch mal laut. Da ist überhaupt keine Musik drin.

Schade! Ein bisschen pointierter und gestraffter (und eben musikalischer), dann könnte das was werden.

Es grüßt

Babella
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Harald
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant

Alter: 76
Beiträge: 5104
Wohnort: Schlüchtern


Beitrag05.04.2013 20:23

von Harald
Antworten mit Zitat

Werkstatt ist fürn Po... - das Ding ist mit Sicherheit schon veröffentlicht, oder, Marco?

Ich weiß, dass es dir um die  Botschaft geht!

Lass uns bei so etwas vorher mal darüberschauen, richtig geschrieben käme es wirkungsvoller ...


_________________
Liebe Grüße vom Dichter, Denker, Taxi- Lenker

Harald

Um ein Ziel zu erreichen ist nicht der letzte Schritt ausschlaggebend, sondern der erste!
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Gast







Beitrag05.04.2013 20:30

von Gast
Antworten mit Zitat

moin harald,

nu laß ihn doch erstmal kommen, den marco, der immer alles schon veröffentlicht hat, ich weiß.  Wink

lg w.
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chachaturian
Wortedrechsler
C


Beiträge: 87
Wohnort: Berlin


C
Beitrag06.04.2013 10:41

von chachaturian
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Bitte, wer eine Zeile oder mehr besser hinbekommt, ohne das die Aussage leidet und zudem zeigt die Erfahrung, daß es immer Dinge gibt, die man Betriebsblindheit nennen kann ... Natürlich hat es schon Auflage gehabt. Aber in meinem neuen Band, ändere ich auch wenn obiges gelingt. Aber bei mir ist das ein sorgfältiges Abwägen. Ich nutze selten den Reim, aber bei ironischen Sachen scheint er noch ganz gut einsetzbar.

In Brandenburg stieg die Zahl der dazu erhobenen Klagen vor Sozialgerichten von 2007 zu 2011 von 1200 auf 1600 Fälle. Das ist schon eine ganz stattliche Zahl, neben der Steigerung. Das es überhaupt so viele Fälle gibt, ist erstaunlich und frappierend. Es scheint in der Behörde Leute zu geben, die vorsätzlich darauf aus sind, mögliche Schwerbeschädigtenfälle zu verhindern. (Quelle: Brandenburgseite nd 16.2.)
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Gast







Beitrag06.04.2013 11:05

von Gast
Antworten mit Zitat

Hallo Chachaturian!

Vom Metrum her gesehen ist der Text eigentlich recht gelungen - wenn man's als füllungsfreie Vierheber liest, geht es gut auf und hat auch einen kräftigen, kantigen Klang.

Trotzdem halte ich dieses Gedicht für wenig gelungen. Die Gründe:

- Empörung allein macht keine guten Gedichte; da muss zumindest noch etwas hinzukommen, das über die Einzel-Erfahrung hinausweist.

- Dein Gedicht ist zu lang. Das ist so, wie wenn man morgens um acht zum Bus muss und Frau Schlüter von nebenan hält einen endlos in der Haustür fest mit ihrer Klage über die Schmidts aus der Kellerwohnung ...

- Der Eindruck des "zu lang" verstärkt sich noch durch die Unmengen an Füllmaterial, das zum Beispiel aus Gründen der Reimbeschaffung - und aus keinem anderen sonst! - den Text flutet; ein besonders übles Beispiel ist das "wie schade" am Schluss.

Gruß,

Soleatus
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chachaturian
Wortedrechsler
C


Beiträge: 87
Wohnort: Berlin


C
Beitrag09.04.2013 10:23

von chachaturian
pdf-Datei Antworten mit Zitat

An den beiden Schlußzeilen habe ich damals selbst gehadert. Wer einen alternativen Vorschlag für die beiden letzten Zeilen hat, immer ran. Nur besser muß er sein. Das die zweite Strophe über den Einzelfall hinausweist, ist eigentlich offensichtlich und hat sich durch die parlamentarische Anfrage auch bestätigt. Ich sehe gerade, da fehlt noch ein t-chen. Das werden wir mal gleich im Orignial einfügen. Für die letzte Mittelzeile ist mir etwas eingefallen:

willst du ihn trotzdem, zahlst du Tausende
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