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Yve Schneckenpost
Alter: 29 Beiträge: 11
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29.03.2013 23:10 Glück im Unglück - Ausführliche Geschichte Teil 3 von Yve
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Abschied - Erinnerung
Ich stand auf an diesem Morgen. Wieder mit diesem Gefühl, dass etwas fehlt. Es sind ein paar Tage vergangen, seit dem plötzlichen Tod meines Dads. Jede Nacht seit diesem Tag hatte ich so einen schlimmen Albtraum.
Mum und ich stehen in einem Laden mit Holzkisten so groß, wie für einen Menschen gemacht. Ich träumte immer wieder davon, wie ich in einen dieser Kisten guckte und dort meinen toten Dad liegen sah. In meinen Träumen hatte er immer eine Art großer Nadel in der Brust, da wo das Herz ist. Er hatte die Augen zu, die Hände ineinander verschrenkt. Und immer endete der Traum, dass ich mich verabschieden musste. Mein Vater konnte mich auch in meinen Träumen nicht anschauen.
Diese Kisten aus dem Traum kannte ich von Erzählungen, man nennt sie Sarg. Ich dachte immer man legt die Menschen einfach so unter die Erde, doch als ich mal Mum fragte, erzählte Sie mir das. Und diese Nadel im Herz, ja die war da weil ich dachte, dass Dad auf diese Art starb. Weil er wegen etwas am Herzen nicht mehr bei uns sein konnte.
Aber an dem Tag musste ich wirklich Abschied nehmen. Mum legte mir wieder Sachen raus. Diesmal Alles schwarz. Nicht so bunt wie sonst. Mum, Danny und NIna waren auch schwarz angezogen. Es war leise in der Wohnung. Kein streiten, kein schreien. Selbst meine Geschwister ließen sich Alles sagen. Ich merkte, dass es ein sehr trauriger Tag werden würde.
Ich zog mich an und sollte etwas frühstücken. Doch ich hatte im Gegensatz zu sonst keinen Hunger. Aber Mum zwang mich diesmal auch nicht zumindest einmal in das Brötchen zu beißen. Ich glaubte auch sie war mit ihren Gedanken bei Dad. Als wir eine Weile einfach nur so dort saßen, sagte meine Mum, dass wir los müssten. Sie nahm mich an die Hand und meine Geschwister gingen vor uns her zum Auto. Die ganze Autofahrt war so still. Keiner sagte ein Wort, keiner hat irgendwas von sich gegeben, von keinem hörte man das Atmen, als versuchte jeder krampfhaft diese Stille nicht zu stören.
Wir kamen am Friedhof an und gingen in die Kirche. Mum setzte sich in die erste Reihe, gefolgt von uns Kindern. Es waren sehr viele Menschen in der Kirche, aber keinen davon kannte ich. Jeder war still. Ab und zu hörte man ein Schluchzen. Als der Mann in einem schwarzen Kleid oder so vorne stand und anfing zu reden, hörte ich nicht mehr zu. Ich wollte noch keinen Abschied nehmen. Ich will Dad noch nicht gehen lassen. Ich versink in meinen Gedanken. Ich liebte Dad und es tat weh loszulassen. Ich fing an zu weinen. Meine Mum nahm mich in den Arm. Versuchte mich zu trösten, doch es brachte nichts von allem dem.
Irgendwann, nach einer gefühlten Ewigkeit, war der Mann vorne fertig. Vier Männer kamen und trugen den Sarg zu der Stelle wo Dad begraben werden sollte. Auf dem Weg dort hin hörte man nur die Schritte der Menschen und den Gesang der Vögel. Vor dem ausgegrabenen Loch in der Erde blieben wir alle stehen. Der Sarg, in dem mein Vater lag, stand auf zwei dicken Holzbrettern, die quer über das Loch lagen. Der Mann im schwarzen Gewand, wie mir meine Mum erklärte, als ich fragte warum ein Mann ein Kleid trug, sagte wieder etwas, doch ich hörte kaum zu. Als Letztes sollte noch jeder eine Blume und eine Schaufel voll Erde auf den Sarg werfen und Abschied nehmen.
Dann gingen wir, Mum, Danny, Nina und ich, allein ohne Dad nach Hause. Ich vermisste ihn.
_________________ Glück ist, sich von dem Menschen, den man liebt, verstanden zu fühlen. |
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leonette marie deggendorf Gänsefüßchen
Alter: 36 Beiträge: 16 Wohnort: Berlin
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29.03.2013 23:50
von leonette marie deggendorf
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Hallo Yve,
dein Text hat mich sehr bewegt, unter anderem auch aus eigenen Erfahrungen in dieser Richtung.
Meine Frage nun wäre: Wie alt ist der Erzähler der Geschichte? Die Wortwahl und kindische Unwissenheit lassen meiner Meinung nach auf ein Alter von unter zehn Jahren schließen. Wenn das so gewollt ist, dann finde ich die Gefühle des Protas sehr gut umgesetzt. Naiv und dennoch dazu gezwungen, sich mit einem schlimmen Thema wie dem Tod auseinandersetzen zu müssen, wenn auch in einer recht kindlichen Art.
Ich persönlich würde das Schicksal vielleicht nicht im ersten Satz vorweg nehmen, sondern den Traum als kindliche Vorahnung verbuchen und anschließend mit der Realität beginnen.
Lg,
Leo
_________________ They say of me, and so they should,
It's doubtful if I come to good.
(Dorothy Parker) |
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G.T. Klammeraffe
G Alter: 38 Beiträge: 680
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G 30.03.2013 00:12
von G.T.
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Tach, Yve!
Nur mal zur Info: Dein Vorgehen halte ich für wenig sinnvoll. Bisher hast du eigentlich nur Teile deines Werkes gepostet, auf die Antworten bist du aber nicht eingegangen. Gerade in der Werkstatt geht es aber um intensive Textarbeit, und die Leute, die sich die Mühe machen, deine Texte zu kommentieren, haben auf Dauer sicher mehr Lust darauf, wenn du entsprechend reagierst und an den Texten arbeitest - nicht schweigst und den nächsten einstellst.
Der Auszug hier ist auf jeden Fall überarbeitungsbedürftig. Ich weiß ja nicht, in welchem Land du gerade bist und für welche Leserschaft die Geschichte gedacht ist, "Mum" und "Dad" nerven mich aber, klingt etwas gezwungen amerikanisiert.
Rechtschreibung muss überarbeitet werden.
Einige Formulierungen sind recht ungelenk. Z.B. "im Gegensatz zu sonst", das ist sehr mundartlich.
Zeitfehler, z.B.: "Als wir eine Weile einfach nur so dort saßen", richtig: "gesessen hatten".
etc. pp Mehr schreibe ich mal nicht dazu, weil ich zunächst hoffe, dass du auf die bereits geposteten Kritiken zu deinen anderen Auszügen eingehst, sonst macht die Arbeit hier ja keinen Sinn und wir reden nur aneinander vorbei.
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Yve Schneckenpost
Alter: 29 Beiträge: 11
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31.03.2013 11:46
von Yve
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Hallo G.T oder wie auch immer du heißt...
Erstens wusste ich nicht, dass man Alles sofort überarbeiten muss. Sorry Anfängerfehler anscheinend. Und zweitens hatte ich vor Alles zu überarbeiten, aber erst wenn der ganze Text im gesamten kritisiert wurde (ob schlecht oder gut), damit dass nicht noch mehr Arbeit wird als es nötig ist.
Aber danke für deine Kritik. Jedoch liest sich deine Kritik recht unfreundlich meiner Meinung nach.
Liebe Leo,
der Text ist eine Erinnerung an einen Tag, den das Mädchen im Alter von sechs Jahren erlebt hat.
Auch dir danke für deine Kritik
_________________ Glück ist, sich von dem Menschen, den man liebt, verstanden zu fühlen. |
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G.T. Klammeraffe
G Alter: 38 Beiträge: 680
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Ivy Ashby Wortedrechsler
I
Beiträge: 67 Wohnort: Wiesbaden
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I 31.03.2013 22:03
von Ivy Ashby
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@ G.T. Deine Kritik zu den Worten "Mum" und "Dad" kann ich verstehen, aber nicht unterstützen. Klar, es mag den ein oder anderen nerven. Aber manches (insbesondere diese Kleinigkeiten) muss man einfach beim Lesen hinnehmen. Zumal: Ich nenne meine Eltern seit meiner Kindheit ebenfalls "Mum" und "Dad". Habe es sogar tättoowiert;) Das hat für mich nichts mit Amerikanisierung zu tun. Denglisch ist ein umstrittenes Thema. Ich empfinde diese Formulierungen nicht als störend.
Zum Text: Für die Gedanken und Gefühle einer 6-jährigen ist der Text super umgesetzt. Immer schön weiter schreiben, jeder Teil von dir wird besser. Nur ein bisschen auf "dass" und "das" achten, Schatzi:)
Inspiration gibt es in München!
_________________ Deep into that darkness peering, long I stood there wondering, fearing,
Doubting, dreaming dreams no mortal ever dared to dream before;
But the silence was unbroken, and the darkness gave no token,
And the only word there spoken was the whispered word, `Lenore!'
This I whispered, and an echo murmured back the word, `Lenore!'
Merely this and nothing more. |
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Loewe Gänsefüßchen
Alter: 47 Beiträge: 47 Wohnort: Frankfurt
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16.04.2013 14:03
von Loewe
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Wow, ein bewegender Text. Hast du das erlebt? Das würde ich niemandem wünschen. Das ist aus der Sicht einer 6-jährigen geschrieben? Oder sind es die heutigen Erinnerungen?
Die Wörter "Mum" und "Dad" finde ich auch nicht störend. Manche Kinder nennen ihre Eltern so.
Schön gemacht, geht es weiter?
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