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Glück im Unglück - Ausführliche Geschichte Teil 2


 
 
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Yve
Geschlecht:weiblichSchneckenpost

Alter: 30
Beiträge: 11



Beitrag19.03.2013 23:34
Glück im Unglück - Ausführliche Geschichte Teil 2
von Yve
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Verlust und Schmerz - Erinnerung 14.11.2000

Als ich aufstand um zu sehen, was passiert ist, sah ich meine Mum und meinen Dad streiten. Wie oft stand ich Nachts auf und musste mir diese Streitereien antun? Ich konnte Mum und Dad nie streiten sehen. Es tat mir weh. Mum weinte und sagte irgendetwas wegen Verantwortung und einer Krankheit von Dad. Was meinte sie bloß? Ich hatte keine Ahnung. Um mir den Streit nicht mehr antun zu müssen, ging ich einfach in das Schlafzimmer und sagte, wie in den Nächten der letzten paar Wochen, dass ich nicht mehr schlafen könne und ob ich bei Mum und Dad im Bett schlafen dürfe. Natürlich konnte Dad mir nie einen Wunsch abschlagen, denn ich war seine kleine Prinzessin. Sie hörten auf zu streiten und warteten bis ich einschlief.

Am nächsten Morgen wachte ich in meinem Bett auf. Dad hatte mich ins Bett getragen, als ich schon wieder feste schlief. Ich musste in die Schule und Mum hatte alles vorbereitet. Dad frühstückte nach langer Zeit wieder mit uns, denn sonst hatte er immer ganz früh zur Arbeit gemusst. Mum wollte pünktlich raus, weil Dad zum Arzt musste. Wegen irgendeiner Kontrolle. Ich wusste immer noch nicht was Dad hatte. Ich wusste nur, dass er sich täglich in den Finger stach, um sein Blut auf irgendeinem Gerät zu tun um sich dann zu spritzen. Aber was das genau war wusste ich einfach nicht. Ich war sechs Jahre alt. Aber ich habe mich an diese Spritzen gewöhnt und habe nicht mehr nachgefragt.

Nach dem Frühstück brachte Mum uns Kinder in die Schulen. Ein ganz normaler Schultag. Dachte ich.

Die Schule war zu Ende und ich wartete auf meine Mum. Sie kam nicht. Stattdessen kam eine sehr gute Freundin von ihr, die ich sehr mochte. Ich dachte mir nichts, vielleicht musste Mum kurz im Restaurant von einer anderen Freundin aushelfen. Bis ich Zuhause ankam. Mum weinte und konnte kein Wort reden. Nina und Danny waren in ihren Zimmern und nicht wie sonst draußen. Auch sie weinten. Ich dachte sie hätten sich gestritten, so wie Mum und Dad am Abend davor. Doch wo war Dad? Die Freundin von meiner Mum setzte sich mit mir in mein Kinderzimmer und wollte mir was erzählen. Mein Dad würde nicht mehr wieder kommen, er würde an einem schönen Ort sein und er würde mich weiter lieben und in meinem Herzen sein. Ich verstand erst einmal gar nichts. Dad kommt nie wieder? Wieso? Was ist passiert?

Ich hatte schon einmal etwas vom Tod gehört. Dort würde man in den Himmel kommen, nachdem man den Menschen unter die Erde legte. Dort im Himmel wäre es schön. Und plötzlich wurde mir klar:
Mein Dad ist tot. Nun weinte auch ich. Weinte. Konnte nicht mehr. Rannte zu Mama und fragte ob das wahr sei. Sie nickte nur, konnte nichts sagen und fing noch mehr zu weinen an.

Mein Dad, der liebste Mensch in meinem Leben, der mir am meisten Liebe schenkte, kam nie wieder. Er würde nur noch in meinem Herzen sein und vom Himmel aus auf mich achten. Nie wieder könnte er mich in den Arm nehmen, nie wieder mit mir spielen, nie wieder mich ins Bett bringen.

An diesem Tag entstand ein großes Loch in meinem Leben und vieles änderte sich für mich.

Was soll ich nur ohne meinen Dad machen?



_________________
Glück ist, sich von dem Menschen, den man liebt, verstanden zu fühlen.
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Gamone
Geschlecht:weiblichEselsohr
G

Alter: 46
Beiträge: 360
Wohnort: NRW


G
Beitrag20.03.2013 10:31
Re: Glück im Unglück - Ausführliche Geschichte Teil 2
von Gamone
Antworten mit Zitat

Guten Morgen!

Dieser Teil gefällt mir sehr gut. Auch wenn ich ein Paar kleine "Abers" habe:
Yve hat Folgendes geschrieben:

Ich war sechs Jahre alt. Aber ich habe mich an diese Spritzen gewöhnt und habe nicht mehr nachgefragt.

Ich war sechs Jahre alt und diese Spritzen begleiteten mich seit Jahren, so dass sie zum Alltag gehörten. Oder so etwas in der Art. Denn wenn sie nicht mehr nachfragt, hat sie doch mal nachgefragt und keine Antwort bekommen? Klingt für mich auf jeden Fall seltsam.


Yve hat Folgendes geschrieben:
Die Freundin von meiner Mum setzte sich mit mir in mein Kinderzimmer und wollte mir was erzählen. Mein Dad würde nicht mehr wieder kommen, er würde an einem schönen Ort sein und er würde mich weiter lieben und in meinem Herzen sein. Ich verstand erst einmal gar nichts. Dad kommt nie wieder? Wieso? Was ist passiert?

Wollte sie etwas erzählen oder hat sie ihr erklärt, was passiert ist?

Das war's auch schon. Sonst gefällt es mir und ich bin auf die Fortsetzung gespannt.
(Weißt Du übrigens, dass einen Fortsetzungs-Button gibt? Dann musst Du nicht für jedenTeil ein neues Thema eröffnen)


_________________
Gut ist besser als schlecht!
*H.S.*

***

... du solltest öfters vom Dach springen ...
*Lapidar*
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Ivy Ashby
Geschlecht:weiblichWortedrechsler
I


Beiträge: 67
Wohnort: Wiesbaden


I
Beitrag25.03.2013 15:13

von Ivy Ashby
Antworten mit Zitat

Ich finde das wirklich toll, wie du die Gefühle und Erinnerungen rüber bringst. Mann kann sich schön in die Geschichte einfühlen und sich  noch seinen eigenen Teil dazu denken. Für einen Außenstehenden sind solche Situationen sowieso immer sehr schwer nachzuvollziehen und zu verstehen schob gar nicht! Du hast das toll umgesetzte. Möchte mehr lesen:)

_________________
Deep into that darkness peering, long I stood there wondering, fearing,
Doubting, dreaming dreams no mortal ever dared to dream before;
But the silence was unbroken, and the darkness gave no token,
And the only word there spoken was the whispered word, `Lenore!'
This I whispered, and an echo murmured back the word, `Lenore!'
Merely this and nothing more.
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Vincent Vice.
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 33
Beiträge: 428
Wohnort: Heute


Beitrag25.03.2013 15:51

von Vincent Vice.
Antworten mit Zitat

Hi,

mir hat die Geschichte gut gefallen. Einige Dinge hätte ich vll etwas anders geschrieben.
Wenn du das alles wirklich so wieder gibst, wie du es vll sogar selbst erlebt hast, dann ist meine Kritik (besonders im zweiten Punkt) wohl hinfällig.
Andernfalls hab ich folgende Gedanken zu dem Text:

Ich hätte die Geschichte etwas anders begonnen. So wirkt es, als wäre man direkt mitten drin. Vielleicht war das ja deine Absicht, aber ich lese mich gern erst einmal ein paar Sätze lang ein, bevor es losgeht.

Das Gespräch, welches die Eltern hinter dem Rücken des Kindes halten gibt sehr viele Informationen preis. Für den Leser wäre es spannender, wenn man nicht gleich wüsste, dass der Vater eine Krankheit hat, sondern nur einen Streit mitbekommt. So ist dem Leser nämlich schon nach wenigen Zeilen klar worauf das Ganze hinaus läuft.

Ansonsten ist der Schreibstil ein wenig plump. Das passt aber hier ganz gut hinein, weil es ja auch aus der Sicht eines Kindes geschrieben ist. Wenn das deine Absicht war, würde ich es ein bisschen offensichtlicher darstellen. Vielleicht indem das Kind sich an seinen Lieblingsteddy klammert und die Gedanken in der Geschichte an diesen Teddy richtet, oder so ähnlich.

Wie gesagt: Wenn das auf eigenen Erfahrungen basiert, dann ist es am Realistischsten, so wie es ist. Ich habe nur geschrieben wie ich als Leser es aufgefasst habe.


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Wenn der scheiß Berg nicht zum Propheten kommt, fahr ich halt ans Meer.
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Vincent Vice.
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 33
Beiträge: 428
Wohnort: Heute


Beitrag25.03.2013 16:05

von Vincent Vice.
Antworten mit Zitat

Sorry, hab jetzt erst gesehen, dass das der zweite Teil war^^
Das mit der Perspektive funktioniert viel besser, wenn man den ersten Teil kennt.
Allerdings bin ich beim letzten Satz des ersten Teils zwiegespalten.

Auf der einen Seite erzeugt er nämlich Spannung, weil man wissen will, warum das Mädchen es nicht hätte tun sollen. Auf der anderen Seite würde sich ein kleines Kind so nicht ausdrücken.

Die anderen Anmerkungen, welche ich geschrieben habe, bitte ich trotzdem zu berücksichtigen.  Wink


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