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Luvinia Wortedrechsler
L Alter: 29 Beiträge: 71
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L 17.03.2013 20:00 [1] Tante Inge von Luvinia
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Sie drückte den Knopf. Zitternd vernahm sie die liebliche Melodie, die nun den Raum erfüllte. Sie hatte nie etwas für klassische Musik übrig gehabt, doch seit zwei Wochen verging kein Tag an dem sie nicht abgespielt wurde.
Betty wusste nicht wieso, wozu. Es trug nicht dazu bei, dass sie sich ihrer Tante näher fühlte. Eine plötzliche Wut auf sich selbst überkam sie.
Sie erinnerte sich an abfällige Bemerkungen, die sie einmal geäußert hatte.
Sie blickte sich um. So fremd erschien ihr das Zimmer nun. Und doch müsste ihr dies alles so vertraut sein wie kaum etwas anderes. Doch es war nicht dasselbe.
Sie strich voller Erfurcht und Sanftheit über die Möbel, den alten Schreibtisch und rief sich die Bilder vor Augen aus alter Zeit.
Wie oft hatte sie hier ihre Nachmittage verbracht, wie oft hatten sie gemeinsam Menschärgeredichnicht gespielt. Doch nun erschien ihr ihre Umgebung weit entfernt. Es war kein Durchkommen möglich.
"Ich habe dich lieb, Tantchen!", sagte sie in die Stille. Eine Welle der Verzweiflung überfiel sie, denn ihr war bewusst, dass sie keine Antwort erhalten würde.
Ihr Blick streifte den Kalender, der an der Wand hing. Ihre Seele fühlte sich nun wie gelähmt an. Es war der 23. Morgen würde sie wieder arbeiten. Das letzte Mal, als ihr das bewusst geworden war, war ihre Tante noch bei ihr gewesen.
Plötzlich klingelte ihr Handy. "Felix", erschien auf dem Display. Es war ein neuer Freund, den sie vergangene Woche kennen gelernt hatte..
Weitere Werke von Luvinia:
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hexsaa Reißwolf
Alter: 56 Beiträge: 1826 Wohnort: im Schneckenhaus
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18.03.2013 15:58
von hexsaa
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Die Themenvorgabe sehe ich als erfüllt. Die Idee gefällt mir gut, ist aber nichts Besonderes. Handwerklich ist der Text okay, inhaltlich hätte man noch ein wenig dran feilen können. Im ersten Abschnitt wechselt die Stimmung häufig und abrupt. Wut, Fremdheit, Verzweiflung, Traurigkeit, Ehrfurcht - das alles in wenigen Sätzen. Das irritierte mich beim Lesen. Aus diesem Grund sehe ich den Text im Mittelfeld.
Lg
hexsaa
_________________ Ich lebe in meiner eigenen Welt.
Das ist okay, man kennt mich dort. |
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holg Exposéadler
Moderator
Beiträge: 2396 Wohnort: knapp rechts von links
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18.03.2013 17:45
von holg
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gelesen
_________________ Why so testerical? |
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Paradigma Klammeraffe
Alter: 54 Beiträge: 959 Wohnort: Östlich von Westfalen
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18.03.2013 22:30
von Paradigma
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Ein wenig Trauer, Erinnerungen, die bereits in die Vergangenheit sinken. Das Leben geht weiter. Neue Menschen treten ins Leben.
Eine stille kleine Geschichte.
_________________ Schreib den ersten Satz so, dass der Leser unbedingt auch den zweiten lesen will.
William Faulkner |
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fancy Schmuddelkind
Alter: 64 Beiträge: 2758 Wohnort: Im sonnigen Süden
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19.03.2013 15:29
von fancy
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Hätte mich nicht jemand überredet, mich dem anderen Thema zu widmen, hätte ich auch über den Tod geschrieben. Später mehr.
_________________ Don't start doing things, just do them. Fang nicht an, Dinge zu tun, tu sie einfach! (Me)
Wer wenig denkt, irrt viel (Leonardo da Vinci)
Meinungsverschiedenheiten über ein Kunstwerk beweisen, dass das Werk neu, komplex und lebenswichtig ist. (Oscar Wilde)
Wenn Kritiker uneins sind, befindet sich der Künstler im Einklang mit sich selbst. (Oscar Wilde)
https//mlpaints.blogspot.com |
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Grendel Eselsohr
G Alter: 60 Beiträge: 243
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G 19.03.2013 17:15
von Grendel
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Bewerten werde ich erst ganz zum Schluss. Hier zunächst mein Eindruck von Deiner Geschichte:
Ich mag ja offene Enden. Das Deine ist mir allerdings zu offen. Das ist für mich keine abgeschlossene Geschichte. Das Thema hast Du getroffen. Es fehlen Kommas, dafür sind mehr als genug Füllworte vorhanden, die den Text zum Teil arg in seiner Wirkung beschneiden. Der neue Freund am Ende erscheint aus dem Nichts und interessiert mich als Leser auch nicht. Was ich wissen will, ist, wie die Hauptfigur weitermacht. Für das Leben nach dem PoKaPro - vielleicht den Text nochmal in die Werkstatt stellen.
Gruß
Grendel
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Berti_Baum Reißwolf
Beiträge: 1213 Wohnort: Immerheim
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19.03.2013 17:53
von Berti_Baum
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Oh je, was mache ich mit dem Text? Ich würde ja sagen, dass ich wenigstens die Geschichte verstehe aber leider ist das nicht so. Der Anfang ist soweit verständlich, zum Ende hin wird es aber ... irgendwie komisch ...
Sprachlich sind gute Ansätze da. Auf den Autor wartet aber noch ein wenig Arbeit, was das Handwerk angeht. Da krankt es mMn an vielen Stellen. Vor allem wirkt der Text zu abstrakt, zu viel Tell.
_________________ Der Junge, der Glück brachte (Jugendbuch/2013)
Das Mädchen, das Hoffnung brachte (Jugendbuch/ November 2014)
Tod und tiefer Fall (Thriller/18. Mai 2015)
Rache und roter Schnee (Thriller/Oktober 2015)
Blut und böser Mann (Thriller/März 2016)
Asche und alter Zorn (Thriller/August 2016)
Ein kleines Verbrechen (Thriller/Dezember 2016)
Blinde Krähen (Thriller/März 2017) |
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Beobachter Klammeraffe
Beiträge: 617
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19.03.2013 19:18
von Beobachter
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Ein belangloser Text, der nichts in mir auslöste als gelegentliche Irritation über die ständige Verwendung von "doch".
_________________ Stil ist die Fähigkeit, komplizierte Dinge einfach zu sagen - nicht umgekehrt.
- Jean Cocteau |
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Zauberstift Honigkuchenpferd
Alter: 44 Beiträge: 389
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20.03.2013 09:15
von Zauberstift
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Hallo Unbekannt..
wenn hier etwas Unstimmig ist, dann dein Text. Sie schaltet die Musik ein, dann spricht sie in die Stille ? Und was soll der letzte Absatz bedeuten? Sorry, da komme ich nicht mit.
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Eredor Dichter und dichter
Moderator Alter: 32 Beiträge: 3415 Wohnort: Heidelberg
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20.03.2013 10:47
von Eredor
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Mich reißt der Schluss jetzt nicht unbedingt vom Hocker. Grob geschätzt hast du die 450-Wörter-Grenze nicht ganz ausgereizt, da wären bestimmt noch um die 150 reingegangen. Ein Text kann auch mit 300 Wörtern auskommen, deiner allerdings nicht. Die klassische Musik steht nur da, sie erzeugt in mir kein Bild oder auch nur irgendein Gefühl. Die Streicher zu beschreiben, die an den Zimmerwänden abprallen und ihren Weg in das innere des Protagonisten zurückfinden, die ausgehende Harmonie, die Ruhe, das hätte sicherlich nicht geschadet. Alles in allem erscheint mir deine Geschichte platt, ich kann mich da nicht reindenken. Sie klingt, als hättest du sie erzwungen. Zumindest klangen früher einige meiner eigenen Geschichten genau so, wenn ich sie erzwungen habe. Ich verteile dir hier mal vier Federn, auch wenn ich dir sehr gerne mehr gegeben hätte.
_________________ "vielleicht ist der mensch das was man in den/ ersten sekunden in ihm sieht/ die umwege könnte man sich sparen/ auch bei sich selbst"
- Lütfiye Güzel |
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KeTam Ungeduld
Alter: 49 Beiträge: 4947
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20.03.2013 12:43
von KeTam
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Leider find ich diesen Text nicht besonders eindringlich und auch stilistisch gefällt mir das nicht so gut. V.a. der letzte Satz, ich verstehe nicht, warum du den geschrieben hast.
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Piratin Exposéadler
Alter: 58 Beiträge: 2186 Wohnort: Mallorca
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20.03.2013 18:11
von Piratin
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Hallo Inko,
gleich am Anfang des Textes bin ich irritiert, denn die Prota drückt den Knopf für die Musik und dann kommt "doch seit zwei Wochen verging kein Tag an dem sie nicht abgespielt wurde" ... dieser Wechsel von Protasicht zum Passiv reisst mich schon am Beginn raus. Die plötzliche Unstimmigkeit sehe ich leider auch nicht und dann endet der Text in meinen Augen vollkommen unvollendet mit einem Satz, der mich fragend zurücklässt.
Sorry,
LG Piratin
_________________ Das größte Hobby des Autors ist, neben dem Schreiben, das Lesen. |
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Jenni Bücherwurm
Beiträge: 3310
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20.03.2013 22:54
von Jenni
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Betty trauert um ihre Tante, vermisst sie, ist verzweifelt. Aber es gibt auch Hoffnung, neue wichtige Menschen in ihrem Leben. Das ist als Grundgedanke schön.
Aber was hat es mit der Aufgabenstellung zu tun? Ich kann keine plötzliche Unstimmigkeit erkennen.
Sprachlich finde ich es teilweise etwas unbeholfen, auf eine kindliche Art, vielleicht passt das sogar zur Betty.
Bist du noch jung? Bist du vielleicht Cheetah?
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kingkaiser Leseratte
Alter: 49 Beiträge: 123 Wohnort: Bonn
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21.03.2013 13:35
von kingkaiser
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Beim Lesen musste ich irgendwie daran denken wie ich mich letztes Jahr gefühlt habe, als meine Oma einen Schlaganfall hatte und ich dachte sie muss sterben (was sie zum Glück noch nicht gemacht hat).
Deshalb: Gar nicht so schlecht, insbesondere wegen dem Ende, das die von mir gern vertretene These bestärkt, dass Ende und Anfangm Freud und Leid unentwirrbar miteinander verknüpft sind.
_________________ "Das Leben ist eine Krankheit, die tödlich endet."
ALF |
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fancy Schmuddelkind
Alter: 64 Beiträge: 2758 Wohnort: Im sonnigen Süden
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21.03.2013 15:12
von fancy
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Intensiver wäre es wohl geworden, wenn die gestorbene Person ein Elternteil gewesen wäre, oder der Partner. Wahrscheinlich war deine Absicht, aufzuzeigen, wie nahe Freue und Leid beisammen liegen. Aber Die Trauer kommt nicht echt rüber.
Sie drückt den Knopf. Alles noch in Ordnung. Dann kommt die Musik und sie zittert? Das hättest du erklären sollen, denn es versteht sich nicht von selbst. Hier ist sie so ergriffen, im nächsten Moment fühlt sie sich der Tante nicht nah. Dann hat sie ein schlechtes Gewissen. Das läuft alles durcheinander. (Ja, man kann durch den Tod einer nahen Person durcheinander geraten, aber hier ist das wohl nicht der Fall.)
Die Sache mit dem Datum ist die richtig? Vor 14 Tagen hat sie daran gedacht, dass sie am 24. wieder arbeiten gehen muss?
Vier Federn von mir.
_________________ Don't start doing things, just do them. Fang nicht an, Dinge zu tun, tu sie einfach! (Me)
Wer wenig denkt, irrt viel (Leonardo da Vinci)
Meinungsverschiedenheiten über ein Kunstwerk beweisen, dass das Werk neu, komplex und lebenswichtig ist. (Oscar Wilde)
Wenn Kritiker uneins sind, befindet sich der Künstler im Einklang mit sich selbst. (Oscar Wilde)
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Cheetah Baby Forenkätzchen
Alter: 23 Beiträge: 396
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21.03.2013 21:16
von Cheetah Baby
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Huhu,
Im Großen und Ganzen eine schön geschriebene Geschichte.
Der Schreibstil ist gut, aber ich finde die Idee der Geschichte
könnte noch einmal überarbeitet werden.
Von mir 5 Federn.
LG Chee
_________________ "Schreiben ist leicht, man muss nur die falschen Wörter weglassen."
~ Mark Twain |
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adelbo Reißwolf
Beiträge: 1830 Wohnort: Im heiligen Hafen
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22.03.2013 14:29
von adelbo
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Jemand vermisst seine Tante. Das ist traurig. Sie findet keinen Bezug mehr zu der Wohnung der Tante, alles ist fremd.
Das ist wohl die Verfremdung. Das Ereignis, das sie sich in der Wohnung nicht mehr glücklich fühlt.
Und wie sie damit umgeht, ihr neuer Freund kommt.
Das ist für mich nicht genug, das ist mir zu einfach gestrickt.
Sauber geschrieben, aber der Text gefällt mir persönlich nicht so gut.
_________________ „Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.“
Bertrand Russell |
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Sun Wukong Eselsohr
S Alter: 44 Beiträge: 459
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S 22.03.2013 16:33
von Sun Wukong
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Eine Verfremdung kann ich hier leider nicht ausmachen, nur eine Beschwörung von Verlust und Traurigkeit, die am Ende sanft aufgelöst wird. Ragt für mich im Vergleich zu den anderen Textideen nicht heraus.
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Elias Struten Wortedrechsler
Alter: 61 Beiträge: 82
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23.03.2013 04:05
von Elias Struten
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Die Tante ist gestorben. Ist das Unstimmigkeit genug? Mir ist nicht wohl dabei, dies so als Thema darzustellen. Das gefällt mir nicht. Wenn es Dir zur Aufarbeitung eigenen Erlebens geholfen hat, dann mag es richtig und gut gewesen sein, diesen Text zu schreiben. In dem Fall danke ich Dir für Dein Vertrauen, mich diesen Text lesen zu lassen
Elias
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_narrative Eselsohr
Beiträge: 210 Wohnort: Augsburg
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24.03.2013 00:04
von _narrative
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Inhalt: Erinnerungen an eine verstorbene Angehörige - gut. Das Verhältnis zwischen Prota und der Tante wird nicht klar. Haben sie sich gemocht? Welche Rolle spielen die "abfälligen Bemerkungen"?
Was für absolut nicht gelungen halte ist das Ende. Damit kann ich nichts anfangen. Rein gar nichts. Wer ist Felix?
Würde mich über Erklärung freuen.
Umsetzung des Themas: Nicht sehr gelungen.
Stil: Da könntest du eindeutig mehr daraus machen, gute Ansätze sind da.
Fazit: Weder das Thema noch der Stil hat mich vom Hocker gerissen. Deshalb
2 Federn.
Grüße,
n
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Hardy-Kern Kopfloser
Alter: 74 Beiträge: 4832 Wohnort: Deutschland
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24.03.2013 16:47
von Hardy-Kern
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Es kann schon passieren (meistens ist das so), dass man einen Menschen schmerzlich vermisst wenn er verstorben ist. Auch merkt man dann erst
so richtig was er einem bedeutet hat und sogar seine kleinen "Marotten" mit der klassischen Musik lieben lernt. Das ist so und auch nichts Schlimmes dabei.
Schade um die Idee, da ist mehr rauszuholen.
Hardy
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Rainer Zufall Klammeraffe
Alter: 70 Beiträge: 801
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25.03.2013 09:47
von Rainer Zufall
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Ich weuß leider nicht, lieber Autor, was du mit dieser Geschichte eigentlih erzählen willst. Was ist das Neue, der Blick, den du auf eine fremde Situation richtest. Ich finde, da geht mehr.
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