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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Postkartenprosa 03/2013
[1] Die Hand

 
 
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Sun Wukong
Geschlecht:männlichEselsohr
S

Alter: 44
Beiträge: 459

Podcast-Sonderpreis


S
Beitrag22.03.2013 16:48

von Sun Wukong
Antworten mit Zitat

Die Idee und die Umsetzung gefallen mir, wie sich da die Zeit dehnt und es doch nur um einen kleinen Moment, ein paar Sekunden geht. Ich erwartete zuerst, das da noch was kommt, wenn er sich umdreht, finde es so aber auch stimmig (bis auf den fehlenden Punkt, der - fast könnte man denken mit Absicht - das "Wie immer" bricht). Solche Texte sagen mir eher zu, als die epischen oder traurigen.
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Elias Struten
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 61
Beiträge: 82



Beitrag23.03.2013 03:39

von Elias Struten
Antworten mit Zitat

Zitat:
… als nähme er sie das erste Mal als das war, was sie war: Eine feine Narbe zierte den Handrücken …
Ich erwartete nach dieser Einleitung, dass Du es nach dem Doppelpunkt mit einem knalligen Begriff / einer absurd-genialen Analogie rocken lässt. Die Hand sei ein Werkzeug, besser als jede noch so komplizierte japanische Hi-tech-Feinmechanik oder aufregend sinnlich wie eine Meerjungfraudirekt nach ihrer der Verwandlung beim Landgang.

Mir gefällt Deine Satzstruktur. Du variierst sehr regelmäßig, als folgtest Du einem Muster oder einer Regel. Mir kamen rechte Winkel in den Sinn, Dinge die an der Tischkante ausgerichtet sind — ungewöhnlich, interessant und daher etwas für mich.

Bei längeren Texten —oder weniger geneigten Lesern — könnte Dein Stil weniger glänzend erscheinen.  

So langt es für 7 Federn
Elias
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Rainer Zufall
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 70
Beiträge: 801

Pokapro und Lezepo 2014


Beitrag23.03.2013 09:56

von Rainer Zufall
Antworten mit Zitat

Jo, du hast das Thema dir geschnappt und eine eher alltägliche Szene daraus ersonnen. Ich meine, das ist schon ein ziemlicher Alptraum, dass man bei der Ausführung seines Jobs vor aller Augen sich völlig verliert. Ich weiß nicht, ich fand es ein bisschen schade, dass es nicht weiter ausgebaut wurde. Anbei noch: Du schreibst schön.
Viele Grüße
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anuphti
Geschlecht:weiblichTrostkeks

Alter: 58
Beiträge: 4320
Wohnort: Isarstrand
DSFo-Sponsor Pokapro 2015


Beitrag24.03.2013 23:45
Re: [1] Die Hand
von anuphti
Antworten mit Zitat

Postkartenprosa hat Folgendes geschrieben:
Die Hand

Allmählich füllte sich der Hörsaal, routiniert begann Professor Lind seine Unterlagen zu ordnen. Diese Vorlesung für Erstsemester hatte er oft gehalten, kannte sie beinahe im Schlaf. Er wusste an welchen Stellen er Lacher ernten und an welchen er betretenes Schweigen hervorrufen würde.
Alles lag an seinem Platz, nun würde er seinen Namen auf die Tafel schreiben, sich dann umdrehen und in die erwartungsvollen Gesichter schauen, alle Blicke auf ihn gerichtet. Auf seinem Gebiet war er eine unumstrittene Autorität.  Als er mit der weißen Kreide schwungvoll Professor Lind an die Tafel schreiben wollte, stutzte er, betrachtete seine Hand, stockte und schrieb weiter. Nachdem er das d geschrieben hatte, verharrte er einen Moment, sah diese alterszerfurchte Hand, als nähme er sie das erste Mal als das war, was sie war: Eine feine Narbe zierte den Handrücken, rechts daneben befand sich ein hellbrauner Altersfleck, seine Fingernägel waren kurz geschnitten, sauber. War das seine Hand? Wie oft hatte er sie schon so genau betrachtet? Er konnte nicht widerstehen und schrieb den Namenszug noch einmal hin. Dabei beobachtete er genau, wie sich seine Finger bewegten, wie exakt sie die Kreide hielten, jeden Bogen des Schriftzuges ausführten. Es wirkte, als täte seine Hand dies selbstständig, plötzlich war diese Hand ihm fremd geworden. Gab es das? Das sich ein Körperteil verselbstständigte, ein Eigenleben entwickelte, sich von ihm distanzierte? War er seine Hand, sein Körper, sein Kopf? Wo in diesem Körper war er? War er es, der seinen Körper steuerte, oder agierte sein Körper und erweckte bei ihm die Illusion, er, Max Lind, hätte die Kontrolle? Seinen Blick konnte er nicht von dieser Hand abwenden, die sich am Ende seines (seines?) Armes befand, die Finger leicht nach innen gekrümmt, dort hing, als schliefe sie. Ein Lachen riss ihn aus seinen Gedanken, zerschnitt die Stille. Jetzt müsste er sich umdrehen, zwei Schritte zum Rednerpult, den Blick einen Moment auf seine Unterlagen richten, dann müsste er seinen Vortrag beginnen. Doch er war nicht in der Lage seinen Blick von diesem Ding zu wenden. Es zitterte. Was, wenn diese Hand und auch dieser fremde Körper ihm nicht gehorchen würden? Sein Herz begann zu rasen, Schweiß rann ihm die Achselhöhlen herunter:  Er musste sich umdrehen. Jetzt. Wie lange stand er schon so da?  Er schloss seine Augen und atmete tief ein und aus, ein und aus, ein und aus. Ruhig, bleib ruhig. Alles ist wie immer. Mit einem Ruck drehte er sich um, blickte in die Gesichter der Studenten. Es wurde still.
In diesem Moment war ihm, als fielen zwei Hälften wieder zusammen. Er und sein Körper. Er und seine Hand. Und er begann seinen Vortrag. Wie immer


Eine Unstimmigkeit durch eine Wahrnehmungsstörung- Schon fast schizophren mutet diese Szene an, wurde aber gottseidank gerade noch rechtzeitg für den Beginn der Vorlesung aufgelöst.

Gestolpert bin ich über den fett markierten Satz, weil er suggeriert, dass er "den Namen schreiben wollte, also noch nicht angefangen hatte und dann stockte und weiter schrieb". Insgesamt zeitlich nicht logisch. Korrekt wäre "als er begann seinen Namen an die Tafel zu schreiben, stutzte er ...".

Abgesehen davon war mir das ein bisschen zu wenig, zuviel Innenleben, keine Handlung, kein Humor, keine Pointe. Das klingt für mich eher wie eine wissenschaftliche Analyse einer Halluzination. Kein Unterhaltungswert

Leider nur Mittelfeld für mich.

LG
Nuff


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Learn from the mistakes of others. You don´t live long enough to make all of them yourself. (Eleanor Roosevelt)

You don´t have to fight to live as you wish; live as you wish and pay whatever price is required. (Richard Bach)
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Hardy-Kern
Kopfloser

Alter: 74
Beiträge: 4841
Wohnort: Deutschland


Beitrag25.03.2013 15:30

von Hardy-Kern
Antworten mit Zitat

Im Alter löst sich schon manchmal der Körper vom Geist.
Eine gute Beobachtung.

Hardy
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Mardii
Stiefmütterle

Alter: 64
Beiträge: 1774



Beitrag25.03.2013 16:36

von Mardii
Antworten mit Zitat

Der Alltag hat zu schnurren begonnen, dann ist da dieser Moment, als etwas auseinander fällt. Zerdehnt wie in einem Roman dargestellt, weckt er in mir Erwartungen: Was ist dahinter? Was wird daraus entstehen? Aber ein kurzer Lacher sorgt dafür, dass alles wieder in seine Ganzheit zusammen fällt. Leider wird meine geweckte Neugier nicht zufrieden gestellt. So ist das im Leben: Es war nur eine kleine Unstimmigkeit.

_________________
`bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully
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Phenolphthalein
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 838

DSFo-Sponsor


Beitrag26.03.2013 08:47
5 Federn
von Phenolphthalein
Antworten mit Zitat

Hallo Liebe/r Pokarpoler/in,

Die Story finde ich okay, aber auch nicht ganz neu.
Bei diesem inneren Konflikt hätte ich wohl auch besonderen Wert auf ein Innenleben gesetzt, also mehr den Blick darauf gerichtet, was in seinem Geist, seinen Gedanken passiert. Hier hast du das ausschließlich über Fragen getan. Das ist vollkommen in Ordnung, doch wirkt es auf mich doch trotzdem leicht Extern. Absicht?
Mich hat es jedenfalls nicht so ganz mitfühlen lassen.
Trotzdem ist der Text nicht schlecht.

Viele Grüße,

Phenolphthalein


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Nichts ist leichter, als so zu schreiben, dass kein Mensch es versteht; wie hingegen nichts schwerer, als bedeutende Gedanken so auszudrücken, dass jeder sie verstehen muss.

-Arthur Schopenhauer
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crim
Geschlecht:männlichsex, crim & rock'n'roll


Beiträge: 1578
Wohnort: München
Die lange Johanne in Gold Lezepo 2015
Pokapro und Lezepo 2014 Pokapro VII & Lezepo V



Beitrag26.03.2013 11:52

von crim
Antworten mit Zitat

Hi,
gut erzählt, ohne einen großen Wurf zu landen. Mittelfeldbewertung. 5 Federn.
LG Crim
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Ruth
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 43
Beiträge: 831
Wohnort: Monnem


Beitrag26.03.2013 14:32

von Ruth
Antworten mit Zitat

Gefallen: Ich erinnere mich, dass ich solche Gedanken manchmal als Kind über meine Hände hatte. Ob das meine Bewertung nun beeinflusst oder nicht: Du hast genau beobachtet und präzise beschrieben. Man kann diese – etwas irre - Überlegung problemlos nachvollziehen. Und obwohl ich Spannung mag und dieser Text sich nur im Inneren einer Person abspielt, hat er mich voll überzeugt.
Nicht so gefallen: Da fehlt ein Punkt am Ende. Geschenkt.
Lieblingsstelle: In diesem Moment war ihm, als fielen zwei Hälften wieder zusammen.
Unstimmigkeit vorhanden: Wer hier vergeblich danach sucht, dem geht es wohl noch schlechter als dem armen Professor!
Federn: Ich habe zuerst alle Geschichten gelesen, meinen Kommentar dazu notiert und dann ausgehend von der, die mir am besten gefallen hat (und die volle Federzahl bekommt) befedert.
Du bekommst von mir: 7
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Schmierfink
Lyroholiker

Alter: 34
Beiträge: 1172



Beitrag26.03.2013 16:54

von Schmierfink
Antworten mit Zitat

Hm, schwierig. Verfremdung ist jedenfalls absolut behandelt, aber ist das glaubwürdig? Du hast ein sehr realistisches Setting gewählt, von daher machst du auch die Realität zum Richter der Grenzen deiner Fiktion. Ich glaube halt kaum, dass jemals jemand so über seine Hand dachte, für mich zumindest sehr schwer nachzuvollziehen. Sonst aber auf jeden Fall eine nette kleine schweißtreibende Episode für den Professor.

lg
Schmierfink


_________________
"Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles seine Bemerkungen."
Heinrich Heine

"Ich gebe Zeichen von mir, Signale . . . Ich schreie aus Angst, ich singe im Dschungel der Unsagbarkeiten"
Max Frisch

"Die Leute gehen ins Feuer, wenn's von einer brennenden Punschbowle kommt!"

Georg Büchner
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Akiragirl
Geschlecht:weiblichDünnhäuterin

Alter: 33
Beiträge: 3632
Wohnort: Leipzig
Der goldene Spiegel - Prosa DSFo-Sponsor


Beitrag27.03.2013 12:00

von Akiragirl
Antworten mit Zitat

Liebe/r Teilnehmer/in!

Ich bewerte grundsätzlich anhand von folgenden Kriterien: Gesamteindruck, Originalität, Stil, Figuren, Umsetzung des Themas, Titel. Ich versuche zwar, so objektiv wie möglich zu urteilen, aber natürlich spielt mein persönlicher Geschmack auch eine große Rolle bei der Befederung.

Beim Thema ist wichtig: Handelt es sich wirklich um eine Unstimmigkeit (Mein Test für die Texte: Wäre es nachvollziehbar, wenn die Hauptfigur in dieser Situation denkt "Hmm ... Irgendetwas stimmt hier nicht."?) und geschieht diese plötzlich? Geschichten, die das Thema völlig verfehlen, bekommen 2 Federn Abzug; solche, die es für mein Empfinden nur teilweise treffen, 1 Feder Abzug.

Dies ist eine sicher geschriebene Geschichte, die das vorgegebene Thema in meinen Augen sehr gut erfüllt. Genau eine solche eher diffuse Unstimmigkeit – mehr ein Gefühl als eine echte Veränderung – hatte mir beim Lesen der Themenstellung vorgeschwebt.

Ich finde, du fängst diesen kurzen Moment, in dem etwas Alltägliches nicht mehr zusammenpasst, gut ein. Die Gedanken deines Protagonisten waren angesichts des doch etwas absurden Gefühls, seine Hand würde nicht mehr zu ihm passen, für mich nachvollziehbar und recht authentisch. Es gibt ja wirklich eine Art Krankheit, bei der Menschen glauben, eines ihrer Körperteile würde nicht mehr zu ihnen gehören, was sogar so weit gehen kann, dass diese Menschen sich Arme oder Beine amputieren lassen wollen. So weit hergeholt ist das Gedankenspiel also gar nicht.
Und viele kenne sicher das Gefühl, dass der eigene Körper einem fremd vorkommen kann, wenn man zu deutlich auf ihn achtet.

Was ich nicht mochte, war der Titel („die Hand“? Komm schon, da wäre dir doch bestimmt etwas Besseres eingefallen).
Manchmal finde ich auch den Satzbau etwas „befremdlich“, wie z.B. hier:
Zitat:
Seinen Blick konnte er nicht von dieser Hand abwenden (…)

Warum nicht: Er konnte seinen Blick nicht von dieser Hand abwenden?
Wäre in meinen Augen hier viel passender und melodischer.

Eine wirklich gute Geschichte mit kleinen Mängeln und einem langweiligen Titel.
Macht 7 Federn von mir.
Zum Vergleich: Mein Bewertungsschnitt lag bei 4,6 Federn.

Liebe Grüße
Anne


_________________
"Man bereut nicht, was man getan hat, sondern das, was man nicht getan hat." (Mark Aurel)
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Biggi
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 52
Beiträge: 782
Wohnort: BY



Beitrag27.03.2013 14:52

von Biggi
Antworten mit Zitat

Liebe DSfo-Kollegin, lieber DSfo-Kollege,

Du hast das Thema recht gut erfasst. Es ist alles wie immer, dann kommt es zu einem unerwarteten Ereignis. In dem Fall die Betrachtung einer alt gewordenen Hand.

Sprachlich ordentlich gestaltet, an manchen Stellen wäre etwas mehr Abwechslung nicht schlecht gewesen. Z.B. ließe sich „Hand“ umschreiben durch Dinge, die sie tut, das Wort „schreiben“ ließe sich umschreiben…
Manchmal stimmt die Reihenfolge Deiner niedergeschriebenen Gedanken noch nicht so ganz für mich. Ein Beispiel: Erst wenn ein Lachen die Stille durchschnitten hat, kann es ihn aus seinen Gedanken reißen, höchstens gleichzeitig, aber nicht so herum, wie Du es angeführt hast.

Abschließend zur Handlung: Wenn (m)ein Professor in der ersten Vorlesung in eine Meditation über seine Schreibhand versunken wäre (mit seinem Namensschnörkel in doppelter Ausfertigung an der Tafel), hätte er anschließend keinen leichten Stand gehabt.

Zur Nachhaltigkeit: ich habe nach Deiner Geschichte meine Hand auch mal betrachtet, wenn auch nicht vor der Frage, ob sie von mir losgelöst ist.

LG
Biggi
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Frooplet
Geschlecht:männlichWortedrechsler

Alter: 35
Beiträge: 72



Beitrag27.03.2013 17:06

von Frooplet
Antworten mit Zitat

Schöne Geschichte, die Spaß gemacht hat zu lesen. Sicher eine der besseren Geschichten des Wettbewerbs, auch wenn ihr leider ein Schlusspunkt fehlt.  Wink
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JGuy
Geschlecht:männlichMann spricht deutsch


Beiträge: 339
Wohnort: Saarpfalz
Ei 8


Beitrag29.03.2013 00:31

von JGuy
Antworten mit Zitat

Post zur Abgabe einer Bewertung.

_________________
... on the other hand, a little knowledge and a vivid imagination can really make a person cuckoo.
-Wilson Wilson jr.-

Writer's block is a fancy term made up by whiners so they can have an excuse to drink alcohol.
-Steve Martin-
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Gast







Beitrag29.03.2013 00:49

von Gast
Antworten mit Zitat

Hallo smile

Für mich ist dieser Beitrag unter den fünf Besten. Das Thema ist perfekt getroffen, was nicht für jeden Text gilt smile
Eine Momentaufnahme, in ihren Details dargestellt, die an das filmische Kameragleiten über ein Präparat unter dem Mikroskop erinnert.
Viel kann ich jetzt gar nicht sagen; ich bin gespannt auf den Verfasser.

Grüsse von Lorraine
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Zinna
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Das Silberne Pfand Der silberne Durchblick
Lezepo 2015 Lezepo 2017
Podcast-Sonderpreis


Beitrag29.03.2013 12:57

von Zinna
Antworten mit Zitat

Liebe(r) Unbekannt(e),

ich fand es ganz toll, dass sich einige PokaPro-Schreiber auch mal im Lesezeichenbereich umgesehen haben, auch wenn es nicht unbedingt ihr Metier ist.
Ich habe mir die Prosa-Beiträge angesehen (42- Uff, ihr wart aber fleißig!) und möchte zu jeder Geschichte ein Kurzfeedback geben. Befedern werde ich nicht, denn es sind Geschichten dabei, wo das Genre eigentlich so gar nicht mein Fall ist. Da bestünde die Gefahr, dass ich weniger Federn geben würde, als was die Geschichte wirklich verdient hätte. Und einige bewerten und andere nicht wäre unfair und würde das Ergebnis verfälschen.
So nur ein paar Gedanken zu jedem Beitrag. Wenn mein Geschmack und meine Gedanken sich nicht mit denen des Autors decken, bitte nicht übel nehmen, es ist immer subjektiv, wie das geschriebene Wort auf den Leser wirkt.
In Thema 1 war entschieden mehr Spielraum für die Geschichte an sich, in Thema 2 konnte man sich innerhalb des vorgegebenen Rahmens richtig austoben.
Ich kenne von keinem Schreiber den üblichen oder charakteristischen Stil, so dass ich bei keiner Geschichte ahnen könnte, wer den Stift geführt hat.


Die Hand

Hier bleibe ich Beobachter, sehe Hand und Prota, auch wenn er mir fern bleibt.
Ein Schreibfehler hat mich irritiert, so dass ich den Satz wiederholen musste, das riss mich heraus beim ersten Lesen:
Zitat:
Nachdem er das d geschrieben hatte, verharrte er einen Moment, sah diese alterszerfurchte Hand, als nähme er sie das erste Mal als das wahr, was sie war:

Das Ende gefällt mir.
Zitat:
In diesem Moment war ihm, als fielen zwei Hälften wieder zusammen. Er und sein Körper. Er und seine Hand. Und er begann seinen Vortrag. Wie immer

Statt fielen würde auch klappen passen, dann wäre noch eine Art akustischer Faktor enthalten.
Es ist die Aufnahme eines Momentes, nach dem man nicht sagen kann, wie lange er gedauert hat. Und warum er überhaupt so da war.

Schöne Ostergrüße
Zinna


_________________
Wenn alle Stricke reißen, bleibt der Galgen eben leer...
(c) Zinna
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Gast







Beitrag29.03.2013 18:17

von Gast
Antworten mit Zitat

Neutraler Bewertungskommentar.
Begründung im ausführlichen Kommentar wird auf besonderen Wunsch des Autors/der Autorin nachgereicht, sobald ich Zeit dazu habe.
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seitenlinie
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1829

Pokapro 2015


Beitrag31.03.2013 17:35

von seitenlinie
Antworten mit Zitat

Der Text zeigt, dass man selbst aus einer kurzen Sinnestäuschung eine Geschichte machen kann.
Vom Stoff her etwas trivial, handwerklich o.k.


6 Federn
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Nemo
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 38
Beiträge: 963
Wohnort: Dresden
Pokapro 2016 Pokapro III & Lezepo I
Postkartenprosa II


Beitrag31.03.2013 18:31

von Nemo
Antworten mit Zitat

Lieber Autor, liebe Autorin,

dieser Text ist einer der wenigen, der im klassischem Verständnis nach eine Kurzgeschichte ist - darüber hinaus ist es für mich einer der gelungendsten Texte. Man kommt diesem Professor tatsächlich nahe, der Charakter entfaltet Tiefe. Obendrein ist das Thema sehr gut umgesetzt: Ein plötzlicher Moment, in dem einen die schleichende Veränderung seinerselbst bewusst wird, zerbricht das Selbstbild, doch sogleich macht sich der Alltag daran, die Scherben zusammenzukleben. Aber wir ahnen, dass die Risse bleiben werden und irgendwann zerspringt das Selbstbild ganz, irgendwann. Sprachlich ist der Text manchmal etwas redundant, stilistisch ist der Erzählstil nicht ganz mein Fall, manchmal zu umständlich und gespreizt (Bspw.: "es wirkte, als täte seine Hand dies selbstständig"), aber insgesamt gefällt mir der Text gut.

Beste Grüße
Nemo


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Kunst ist Leben. Also lebe!
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KeTam
Geschlecht:weiblichUngeduld

Alter: 49
Beiträge: 4952

Das goldene Gleis Ei 1
Ei 10 Ei 8
Pokapro und Lezepo 2014


Beitrag31.03.2013 21:48

von KeTam
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Hallo ihr Lieben,

vielen Dank für die vielen Federn! Ich kanns kaum glauben und freue mich wahnsinnig über die gute Platzierung.

Ich hab hier noch kurz einen Link. Darum gings:

http://de.wikipedia.org/wiki/Depersonalisation

Lg, KeTam.
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hexsaa
Geschlecht:weiblichReißwolf

Alter: 56
Beiträge: 1826
Wohnort: im Schneckenhaus
Ei 6 Extrem Süßes!


Beitrag01.04.2013 11:25

von hexsaa
Antworten mit Zitat

Herzlichen Glückwunsch KeTam. Den Text hätte ich dir niemals zugeordnet, aber ich liege sowieso meistens falsch. Auf jedem Fall hat er mir gefallen, weil er die Themenvorgabe toll umgesetzt hat und trotz, dass wenig passiert keine Sekunde langweilig war. Ein paar Absätze haben mir gefehlt, sonst hätte ich noch eine Feder draufgepackt.

LG
hexsaa


_________________
Ich lebe in meiner eigenen Welt.
Das ist okay, man kennt mich dort.
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KeTam
Geschlecht:weiblichUngeduld

Alter: 49
Beiträge: 4952

Das goldene Gleis Ei 1
Ei 10 Ei 8
Pokapro und Lezepo 2014


Beitrag01.04.2013 12:20

von KeTam
Antworten mit Zitat

Hallo hexsaa,

ich bin immer noch überrascht, dass der Text so gut bewertet wurde.
Mir gefiel die Vorgabe und ich hatte einfach Lust frei aus dem Bauch zu schreiben und mich nur an meine persönlichen Vorlieben zu halten.
Ich erwartete eher, dass die meisten den Text stilistisch zu "steril" und inhaltlich eher zu langweilig fänden.
Dass ich mit einem Text, den ich so geschrieben habe, wie es mir gefällt, eine so tolle Platzierung erreicht habe, macht mich glücklich und bestärkt mich darin noch mehr auf mein "Schreibgefühl" zu hören.

Lg, KeTam.
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