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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Antiquariat -> Postkartenprosa 03/2013
[2] Fassade

 
 
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Mardii
Stiefmütterle

Alter: 64
Beiträge: 1774



Beitrag25.03.2013 17:45

von Mardii
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Beim Lesen der Geschichte, kam mir dauernd so ein kleiner, pickliger Psychologe in einem abgeschabten, braunen Cordanzug mit einer rot gepunkteten Fliege um den Hals, in die Quere, der sich beim Erzählen eines schweinischen Witzes am Gemächt herum zupft und sich bei jedem dritten Wort auf den Oberschenkel klatscht. Als er fertig war, sagte ich ihm, dass mir vor allem der Schluss seines Witzes nicht gefallen hatte und ich über Oliver deswegen gar nicht lachen konnte. hmm

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`bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully
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Phenolphthalein
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 838

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Beitrag26.03.2013 09:28
5 Federn
von Phenolphthalein
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Hallo Liebe/r Pokarpoler/in!
Nun gut, über die Sprache lässt sich streiten, aber sie soll bestimmt die ‚Geilheit‘ unterstreichen, und ist für mich daher als Stilmittel in Ordnung. Was mir aber nicht ganz passt, ist, dass auch der Erzähler bewertet. Auch wenn mich das eigentlich nicht stört, kommt das nicht immer gut an.
Auch finde ich, dass sich die beidem Protas ‚Mutti‘ und ‚Sohn‘ in ihrem Wesen kaum voneinader unterscheiden. Klar, kann die Mutter in die Kerbe reinschlagen und in gewisserweise mit ihrer Wortwahl, ihren Sohn bewusst vorführen wollen, doch glaube ich das es so in den seltesten Fällen so ist. Vielleicht deshalb ein Internat?
Wie auch immer.
Der Text hat etwas, auch etwas, dass ihn ein wenig von anderen abheben lässt, aber er ist meiner Meinung nach kein Spitzenreiter und die sicherlich auch subjektiven Eindrücke, lassen ihn mich durchschnittlich erscheinen. Aber bereits in der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass ich nicht immer in der Durchschnittsmeinung liege.

Viele Grüße,

Phenolphthalein


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Nichts ist leichter, als so zu schreiben, dass kein Mensch es versteht; wie hingegen nichts schwerer, als bedeutende Gedanken so auszudrücken, dass jeder sie verstehen muss.

-Arthur Schopenhauer
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Amaryllis
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Alter: 38
Beiträge: 1380

Das goldene Stundenglas Das Silberne Pfand


Beitrag26.03.2013 13:46

von Amaryllis
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Liebe/r Inko,
 
mit deinem Text kann ich so gar nix anfangen. Inhalt, Schreibstil, das liegt mir alles nicht. Und zum Drüberstreuen versteh ich das Ende auch nicht. Wer ist die Frau und warum holt sie ihn ab? Seine Mutter jedenfalls macht nicht den Eindruck, als würde sie sich daran stoßen, dass er ihre Unterwäsche trägt. Daran kann es wohl nicht liegen.

Außerdem hast du Malheur falsch geschrieben, das man so wie eben geschrieben schreibt. Wenn du Fremdworte verwenden willst, dann schau bitte nach, wie man sie schreibt. Und was soll Pegellarium für ein Wort sein?

Eine andere Überschrift hätte ich auch nett gefunden, diese hier passt für mich nicht wirklich dazu.

Liebe Grüße,
Ama


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Mein Leben ist ein Scherbenhaufen...
Aber ich bin der Fakir.
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Ruth
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Alter: 43
Beiträge: 831
Wohnort: Monnem


Beitrag26.03.2013 15:17

von Ruth
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Der erste Satz liest sich wie ein Artikelanfang aus der Bild, aber diese Erzählstimme wird nicht konsequent durchgehalten, und darum geht das für mich nicht als ätzende Parodie auf voyeuristische Medienberichte durch.
Weiß nicht, wie ich den Text einordnen soll und wie er gemeint ist und gebe darum keine Federn.
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Sun Wukong
Geschlecht:männlichEselsohr
S

Alter: 44
Beiträge: 459

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S
Beitrag27.03.2013 00:03

von Sun Wukong
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Ich hab gerade mal wieder im Werk von F.K.Waechter geblättert, hab auch ein paar Comix von Robert Crumb hier rumfliegen. Diese Herren machen unter anderem Schweinskram auf hohem Niveau. Das ist schwieriger als es aussieht, denn sobald der Eindruck entsteht, der Autor macht das alles nur, um sich am Gedanken, gelesen zu werden, einen abzusabbern, verliert der Text.
Die letzten beiden Sätze allerdings - "Keine Angst mein Junge, wir werden auch Feten veranstalten“, meint die fette, hübsche Dame lächelnd. Mutti weint. - die haben poetische Kraft, erinnern mich sogar endlich an Lynchs "Blue Velvet", das hat sonst kein Beitrag im Thema 2 geschafft. Hier entsteht klar und schnörkellos ein interessanter Kontrast - ohne den schwachbrüstigen, affektheischenden Schwulst a la "Leistenbruch", der durch seine Überzogenheit eigentlich nichts erreicht.
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Akiragirl
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Alter: 33
Beiträge: 3632
Wohnort: Leipzig
Der goldene Spiegel - Prosa DSFo-Sponsor


Beitrag27.03.2013 12:17

von Akiragirl
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Liebe/r Teilnehmer/in!

Ich bewerte grundsätzlich anhand von folgenden Kriterien: Gesamteindruck, Originalität, Stil, Figuren, Umsetzung des Themas, Titel. Ich versuche zwar, so objektiv wie möglich zu urteilen, aber natürlich spielt mein persönlicher Geschmack auch eine große Rolle bei der Befederung.

Da für mein Empfinden beim zweiten Thema alle Texte die Vorgabe eingehalten haben, lege ich hier den Fokus nicht so stark auf diese Themenerfüllung wie bei Thema 1. Stattdessen honoriere ich bei diesem eher eng gesteckten Thema, wie originell das Bild verarbeitet wurde.

Autsch … Eigentlich dachte ich, ich würde diesmal auf die Vergabe von 1 Feder verzichten, aber dieser Text …
Irgendein anscheinend geistig zurückgebliebener Junge rennt im Schlüpfer der Mutter nach draußen und hilft beim Hereinbringen der Einkäufe. Dann wird er von einer dicken Frau abgeholt (?) und seine Mutter weint; was immer das bedeuten soll. Wird er jetzt psychologisch behandelt oder was? Das wäre bei der Mutter wohl ebenso nötig.

Sowohl der Sohn als auch die Mutter handeln dermaßen unglaubwürdig und seltsam, dass ich erst dachte, ich wäre bei einem „Unstimmigkeit“s-Text gelandet. Aber bei dieser zwanghaften Fixierung auf Sex kann ich mir schon gut denken, von wem der Text stammt und dann wundert mich eigentlich gar nichts mehr.

Sätze wie
Zitat:

und den leider angeborenen, übernatürlichen Männlichkeiten entsprechende Aufmerksamkeiten zu verschaffen.
sind so gestelzt formuliert, und der Situation völlig unangemessen. Aber sie sind keine Ausnahme in dieser Geschichte.

Der Titel ist eigentlich keiner, sondern lediglich die Themenstellung des zweiten Themas.

Da dieser Text mich einfach nur mit einem Kopfschütteln und leicht angewidert zurückgelassen hat und ich mich echt zwingen musste, ihn mir noch ein zweites Mal „anzutun“, kann ich hier nur 1 Feder vergeben. Selbst handwerklich deutlich schlechter gemachte Texte waren nicht so grauenhaft zu lesen wie das hier.

1 Feder also, sorry.
Zum Vergleich: Mein Bewertungsschnitt lag bei 4,6 Federn.

Liebe Grüße
Anne


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anuphti
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Beitrag27.03.2013 18:56

von anuphti
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Die Geschichte von Rudi Ratlos ...

Hier komme ich nicht mit ...
Was meint Mutti mit "Genfehler"?

Ist Rippchen ein Kosename für ihr Schätzchen, und mit "Ran Rippchen" meint sie "schnapp Dir´s Tiger"?

Bisschen viele Ärsche, Titten und sonstige genitale Verbalakrobatik für meinen Geschmack.

Nicht ganz logisch. Und etwas unklares Ende. Wie gesagt, eine Geschichte für Rätselfans der herzhaften Sorte.

Leider nicht meins.

Unteres Drittel

LG
Nuff


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crim
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Beitrag28.03.2013 21:37

von crim
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Hi,
da weiß ich gar nicht so recht, wohin damit. Soll es witzig oder erschreckend sein, oder eine Art Persiflage auf ... naja, auf was? Die Sprache an sich ist ja teilweise ganz gekonnt und direkt, aber die Story ziemlich platt. Am Ende wirds mir zu undurchschaubar.  Im Vergleich kann ich leider nicht mehr als 3 Federn dalassen.
LG Crim
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Zinna
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Beitrag29.03.2013 14:22

von Zinna
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Liebe(r) Unbekannt(e),

ich fand es ganz toll, dass sich einige PokaPro-Schreiber auch mal im Lesezeichenbereich umgesehen haben, auch wenn es nicht unbedingt ihr Metier ist.
Ich habe mir die Prosa-Beiträge angesehen (42- Uff, ihr wart aber fleißig!) und zu jeder Geschichte ein Kurzfeedback geben. Befedern werde ich nicht, denn es sind Geschichten dabei, wo das Genre eigentlich so gar nicht mein Fall ist. Da bestünde die Gefahr, dass ich weniger Federn geben würde, als was die Geschichte wirklich verdient hätte. Und einige bewerten und andere nicht wäre unfair und würde das Ergebnis verfälschen.
So nur ein paar Gedanken zu jedem Beitrag. Wenn mein Geschmack und meine Gedanken sich nicht mit denen des Autors decken, bitte nicht übel nehmen, es ist immer subjektiv, wie das geschriebene Wort auf den Leser wirkt.
In Thema 1 war entschieden mehr Spielraum für die Geschichte an sich, in Thema 2 konnte man sich innerhalb des vorgegebenen Rahmens richtig austoben.
Ich kenne von keinem Schreiber den üblichen oder charakteristischen Stil, so dass ich bei keiner Geschichte ahnen könnte, wer den Stift geführt hat.


Fassade

„die fette, hübsche Dame“ als Druckableiter für den testosteronprallen Sechzehnjährigen???
Das ist nicht so meine bevorzugte Richtung von Geschichten.
Den Stil hältst du die ganze Zeit durch. Befremdlich wirkt auf mich, dass Mutti erst lacht und tralala wirkt, dann lapidar ihm sagt, dass er sich umziehen soll und am Ende weint sie…
Ach ja, was trägt sie denn für Schlüpfer??? Wenn da seine Panzerfaust drin Platz findet… Liebestöter aus Feinripp? wink

Schöne Ostergrüße
Zinna


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Wenn alle Stricke reißen, bleibt der Galgen eben leer...
(c) Zinna
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Biggi
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Alter: 52
Beiträge: 782
Wohnort: BY



Beitrag29.03.2013 16:17

von Biggi
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Liebe DSfo-Kollegin, lieber DSfo-Kollege,

das Bild ist eingearbeitet.
Die Sprache ist mir entschieden zu vulgär.
Und natürlich holt die Tante von der Jugendfürsorge ihn ab.
Das Problem scheinen sie allein nicht in den Griff zu bekommen.

VG
Biggi
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Gast







Beitrag29.03.2013 18:32

von Gast
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Neutraler Bewertungskommentar.
Begründung im ausführlichen Kommentar wird auf besonderen Wunsch des Autors/der Autorin nachgereicht, sobald ich Zeit dazu habe.
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Jenni
Geschlecht:weiblichBücherwurm


Beiträge: 3310

Das goldene Aufbruchstück Die lange Johanne in Gold


Beitrag29.03.2013 22:41

von Jenni
Antworten mit Zitat

Interessant und ... anders. Die Idee finde ich originell. Sehr tragische Geschichte.
Erzählt ist es auch originell. Der erste Absatz gefällt mir sprachlich sehr gut, Olivers infantile Denkweise kommt hier super rüber. Der Dialog zwischen Mutter und Sohn ist mir fast schon zu abgedreht. Ich meine ...
Zitat:
„Oliver, nimm die Tüten, schaff’ sie in die Küche und drossle bitte dein Gerät in meinem Schlüpfer. Das sieht nicht vorteilhaft aus, Junge", schmunzelt sie.

schmunzelt sie?! Shocked
Mein Humor ist das nicht. Soll ja aber auch gar nicht lustig sein - sondern tragisch. Oder?

Die Mutter sagt, er wird abgeholt, aber dann soll er in Mutters Auto steigen. Und wo kommt plötzlich der Vater her? Soll mich das so verwirren, wie es das tut?
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JGuy
Geschlecht:männlichMann spricht deutsch


Beiträge: 339
Wohnort: Saarpfalz
Ei 8


Beitrag29.03.2013 23:52

von JGuy
Antworten mit Zitat

Post zur Abgabe einer Bewertung.

_________________
... on the other hand, a little knowledge and a vivid imagination can really make a person cuckoo.
-Wilson Wilson jr.-

Writer's block is a fancy term made up by whiners so they can have an excuse to drink alcohol.
-Steve Martin-
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seitenlinie
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1829

Pokapro 2015


Beitrag31.03.2013 15:56

von seitenlinie
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… den leider angeborenen, übernatürlichen Männlichkeiten – ein Zauberstab, gewissermaßen  
Sportliche Kleidung ist angesagt. So hat sich Oliver für einen bunten Schlüpfer seiner Mutti entschieden ... Warum trägt er nichts drüber?
Der Schreck und die „nette“ Lichthupe bringen Olivers Geilheit sofort zum Stehen. –
beängstigend


Olivers Geschichte ist eine traurige und der beabsichtigte schwarze Humor gelingt hier nicht.
Zudem wirken viele Formulierungen zu aufgesetzt, auch wenn sie im Ansatz nicht übel sind.

Talent ist vorhanden, und wenn irgendwann die handwerkliche Seite stimmt, wird das mal richtig gut!


3 Federn
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ceyx
Wortedrechsler
C


Beiträge: 85



C
Beitrag01.04.2013 09:06

von ceyx
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Ich war echt gespannt von wem diese Geschichte ist ... auf Hardy hätte ich wohl zuallerletzt getippt.  Very Happy
Respekt!

Also mir gefällt der Text, der flapsige Witz nach wie vor sehr gut. Wäre für mich einer der Favoriten gewesen.
Manche Kritiken kann ich nicht nachvollziehen ... das Thema ist doch perfekt umgesetzt; das Ende wohl sonnenklar, der Junge kommt in irgend eine Art "Heim".
Noch klarer kann man es ja kaum machen.

Gute Arbeit!
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Hardy-Kern
Kopfloser

Alter: 74
Beiträge: 4832
Wohnort: Deutschland


Beitrag02.04.2013 18:40

von Hardy-Kern
Antworten mit Zitat

ceyx hat Folgendes geschrieben:

Also mir gefällt der Text, der flapsige Witz nach wie vor sehr gut. Wäre für mich einer der Favoriten gewesen.
Manche Kritiken kann ich nicht nachvollziehen ... das Thema ist doch perfekt umgesetzt; das Ende wohl sonnenklar, der Junge kommt in irgend eine Art "Heim". Noch klarer kann man es ja kaum machen.

Hallo ceyx.
Klarer kann man und ich es kaum beschreiben. Hatte eigentlich gedacht, dass eine leichte, humoristische Darstellung eines ernsten Problems, die Handlung verständlicher macht. Ich erteile auch keine Ratschläge, erhebe nicht den Zeigefinger. Warum sollte ich auch, da es sich um einen naturgewollten Charakter handelt.
Ich wollte eigentlich nicht mitmachen, aber als ich dieses Foto sah, war die Geschichte fast fertig. Den Begriff "Bimetall" wollte ich eigentlich noch klären, nur die Wortbegrenzung hinderte mich daran. Smile

Und nun komme ich mal darauf, dass du die Kritiken am Text nicht nachvollziehen kannst. Du hattest hoch bewertet und dann kommt das.

Zitat von Akiragirl:
"Sowohl der Sohn als auch die Mutter handeln dermaßen unglaubwürdig und seltsam, dass ich erst dachte, ich wäre bei einem „Unstimmigkeit“s-Text gelandet. Aber bei dieser zwanghaften Fixierung auf Sex kann ich mir schon gut denken, von wem der Text stammt und dann wundert mich eigentlich gar nichts mehr."

Dieser, von mir, ins Kursiv gesetzte Satz, lässt mich erschaudern.
Woher weiß diese Dame, welcher User hier Sexbesessen ist und sie das nicht verwundert? Ist doch weit und breit keine Sexszene beschrieben.
Denken kann man viel, wer eine Geschichte geschrieben haben könnte. Möglichkeiten, wer der "böse" Bube oder Bübin war, gab es doch immerhin noch 41 an der Zahl. Man kann doch aus einem Verdacht heraus keine Wertungen abgeben. Man sollte eine Bewertung lassen, wenn derartige Darstellungen nicht verstanden werden und lieber mit einem Rosablüschen über den Campus streifen, die Jungen necken und singen: "Ich will doch nur spiel'n."

Das sind so die Unterschiede in den Bewertungen.
Ich finde es jedenfalls unfair. Wenn mein Text nun keinen erkennbaren Hintergrund gehabt hätte, könnte ich das verstehen.
Manchmal glaube ich ehrlich, dass es Leute gibt die in ihrem Leben wenig erlebt haben. Die tun mir echt leid.
(Übrigen beruht diese Geschichte auf einer ähnlichen wahren Begebenheit)

Ich möchte mich trotzdem bei allen bedanken, die etwas aus ihrem Federkostüm geopfert haben.
Natürlich kann jeder aus dieser Art Wettbewerb etwas für sich mitnehmen.
Aufpassen: Vermutungen sind kein Mittel für Bewertungen, Wissen ist besser.

Hardy
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holg
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Beitrag05.04.2013 09:56

von holg
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Ich denke mal, der Text hat die ganze Bandbreite der möglichen Befederungen ausgeschöpft. Bei einmal 9 und einmal 1 bin ich mir sicher.

Der Löwenanteil lag wohl im unteren Drittel. Das ist in diesem Wettbewerb bei allen Texten so, die sprachlich etwas gewagt haben.

Deine rotzige, dem Charakter, aus dessen Sicht der Text geschrieben ist, angepasste Schreibe ist vor allem wegen der vielen sexuellen Anzüglichkeiten und Anspielungen sauer aufgestoßen. Das hat - wie bei dem von dir zitierten Kommentar - wohl hauptsächlich mit den den Kommentatoren eigenen Moral- und Geschmacksvorstellungen zu tun. Dagegen gibt es kein Mittel, denn es wird nie nur der Text bewertet - immer auch die Wirkung auf den Kommentator.
Insofern könnte man sagen, dass du die Bewertung mit dem Einstellen dieses Textes so wie er ist ebenso selbst provoziert hast wie die Lesermoral. Man könnte auch argumentieren, dass die Zielgruppe einfach die falsche war. Vielleicht könntest Du die Bewertungen nach Geschlecht aufschlüsseln. Ich wette, das gäbe ein eindeutiges Ergebnis.

Viele Kommentare dokumentieren deutlich, dass ihre Verfasser nicht kapiert haben, worum es ging (was in deinem Text jetzt echt nicht soo schwer war). Aber das haben andere Teilnehmer schon thematisiert...

Nicht nur bei Dir wurde wild herumspekuliert, von wem welcher Text nun sein könnte. Selten richtig.

LG holg


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Akiragirl
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Beitrag05.04.2013 10:22

von Akiragirl
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Irgendwie schon heftig, dass man einen Text nicht mehr einfach nur schlecht finden kann, ohne dass es gleich heißt, man habe ihn nicht verstanden oder hätte überholte Moralvorstellungen bzw. sei irgendwie frigide (das hast du jetzt so nicht geschrieben, holg, aber ein wenig kam es für mich so rüber).

Ich habe durchaus verstanden, dass der Junge wohl irgendwie geistig zurückgeblieben ist und am Ende in eine psychologische Behandlung muss (Heim, Anstalt, Pflegeeltern, was weiß ich).

Ich habe kein Problem damit, wenn Sex in Texten thematisiert wird. Ich mag einfach nur diese Art absolut nicht; sie wirkt auf mich gestelzt und auf Teufel komm raus auf "frech, locker" oder wie du formulierst "rotzig" getrimmt, nur nehme ich es dem Text trotz allem nicht ab.

Holg, du schreibst, die Ausdrucksweise sei dem Charakter angepasst, aus dessen Sicht geschrieben wurde. Aber genau das stimmt nicht und das hat mich auch so massiv gestört an dem Text. Wäre es ausschließlich aus Sicht des Jungen geschrieben, und der ist eben so drauf, dann hätte man den Stil als Charakterisierungsmittel durchgehen lassen können. Aber in dem Text gibt es eindeutig Stellen, die aus der Perspektive der Mutter geschrieben sind, und die sind eben genauso formuliert, mit genau denselben sexuellen Anspielungen und der (für mein Empfinden nunmal) "primitiven" Ausdrucksweise.
Somit zeigt sich, dass es nichts mit den Figuren zu tun hat. Es ist einfach nur der Schreibstil des Autors, der sich auch in jeder Geschichte von ihm widerfindet. Und dieser Stil gefällt mir eben absolut gar nicht. Ich habe beim Lesen die ganze Zeit das Gefühl, dass mich der Text irgendwie belästigt.

Kann sein, dass Männer das anders empfinden oder dass es eine Frage des Alters ist. Ich fand es jedenfalls abstoßend und musste mich wirklich zwingen, den Text noch einmal zu lesen.

Edit: Und ich weiß, du hast dich jetzt wahrscheinlich gar nicht konkret auf mich bezogen, aber nach der ganzen Debatte im Stillen Raum wollte ich das dann doch nochmal loswerden. Ich finde, jeder hat das Recht, einen Text schlecht zu finden. Der Autor muss halt damit klarkommen.


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Gast







Beitrag05.04.2013 10:56

von Gast
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Hardy,

du merkst gern an, du siehst zu wenig Textarbeit. Na gut, dann bekommst du itze welche.

Der Text ist - auch sprachlich - auf der Grenze dessen, was erträglich ist. Diese (aggressive) Sexualität gepaart mit ... wie sage ich das? Einfach Strukturiertheit der Mutter und des Sohnes.

Das ist schmerzhaft, das liest sich schmerzhaft - das hat damit aber ebenso eine hohen Intensität und Realität. Ich finde die Sprache unerträglich aber durchaus stark. Das legt den Finger in Wunden. Sexualtrieb und Behinderung.

Damit kann man wohl eher weniger bei einem Wettbewerb der Massenkompatibilität punkten. Aber das nur mal am Rande.

Ich lese, der Text sei einfach zu verstehen - aber ich verstehe ihn nicht.

Meinereiner war - gekillt erst vom letzten Satz - auf dem Tripp, Mutti besorgt dem Kleinen eine Prostituierte, damit er aufhört in der Nachbarschaft zu spannen. (Oder schlimmeres)

Dann wiederum habe ich mir überlegt, ob Mutti nicht eher das Problem hat, dass Bübele schwul ist (christlicher Ansatz: Genfehler, Krankheit, Schwulsein als behandelbar).

Dann natürlich noch: Mutti gibt ihn, weil unkontrollierbar, ins Heim.

Große Schwäche des Textes ist: Muttis Verhalten ist zutiefst unlogisch. Nicht ihre 'Lockerheit' beim Umgang mit seiner Sexualität, dieser Pragmatismus auf der Grenze zum Simpel ist böse, aber stark - doch: sie lässt ihn die Tüten reinbringen, mit dem Hinweis: es sei ja auch für ihn.
Ist es aber gar nicht (mehr). Denn er kommt weg.

Dieser völlig ansatzlose Bruch im Verhalten und Denken der Mutter - der ist unstimmig und deswegen funktioniert der Text nicht.

*

Jetzt ist immer die Frage, wenn Texte provozieren und dieser hier provoziert volle Zwölf: Tun sie das, nur um der Provokation willen? Oder steht dahinter eine literarische Notwendigkeit?
Mir ist das Wurscht. Literatur darf mit Steinen schmeißen. Ausdrücklich. Literatur darf weh tun und Literatur darf die Grenzen des Erträgliches ausloten.

Nur ein Gefall-Guddi gibt es dafür nicht und nie. Gefällig ist das nicht und gefallen tut es mir nicht. Fünf Federn hätte ich dir gegeben - für die Provokation und für den Mut diese Sprache zu wählen. Aber letztlich bringt der Text nicht zu Ende, was er anfängt.
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Gast







Beitrag05.04.2013 11:35

von Gast
Antworten mit Zitat

holg hat Folgendes geschrieben:
Deine rotzige, dem Charakter, aus dessen Sicht der Text geschrieben ist, angepasste Schreibe ist vor allem wegen der vielen sexuellen Anzüglichkeiten und Anspielungen sauer aufgestoßen.


Hier ein Auszug aus dem Text:

Zitat:
Mit zwei Händen trägt der schlanke Bengel eine Tüte zum Haus und Mutti beobachtet seufzend sein schmales Ärschchen. Furchtbar der Junge. Einen Sack wie eine Panzerfaust, aber keinen Arsch in der Hose. Nur Ficken und Ärsche im Kopf, stöhnt die Mutti.


Spätestens hier gibt es keine definierte Perspektive mehr.

*

Die Rezeption eines Textes ist nicht von ihm zu trennen. Ein Text steht nicht in einem Vakuum. Er ist nichts ohne Leser. Der erste Leser ist der Autor. Er beeinflusst die Rezeption durch weitere Leser. Durch eine Veröffentlichung, egal in welcher Form, erklärt er sich einverstanden damit, Kritik zu erhalten.

*

Moralvorstellungen sind nicht dasselbe wie geschmackliche Vorlieben. Ich lasse mir ungern unterstellen, dass meine "Lesermoral" die Bewertung eines Textes beeinflusst, allerdings denke ich gern mal darüber nach.

Dass Frauen (und auch Mütter) anders auf diesen Text reagieren, als Männer, das mag sein, aber für welchen Text gilt das nicht??

Gruss
Lorraine
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holg
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Beitrag05.04.2013 11:44

von holg
Antworten mit Zitat

@Akiragirl
Zitat:
Edit: Und ich weiß, du hast dich jetzt wahrscheinlich gar nicht konkret auf mich bezogen

Nicht nur das nicht, sondern auch das
Zitat:
überholte Moralvorstellungen bzw. sei irgendwie frigide

habe ich weder geschrieben noch gemeint. Ich habe nicht gewertet. Das tust du, aber die Deutung liegt immer beim Empfänger.

Zitat:
Aber in dem Text gibt es eindeutig Stellen, die aus der Perspektive der Mutter geschrieben sind,

Da finde ich diese:
"Mit zwei Händen trägt der schlanke Bengel eine Tüte zum Haus und Mutti beobachtet seufzend sein schmales Ärschchen. Furchtbar der Junge. Einen Sack wie eine Panzerfaust, aber keinen Arsch in der Hose. Nur Ficken und Ärsche im Kopf, stöhnt die Mutti."
Und da frage ich mich (eben wegen der Sprache), ob das wirklich aus der Sicht der Mutter beschrieben ist oder das wiedergibt, was Olli denkt, das Mutter denkt. Falls tatsächlich Muttersicht, ziehe ich nachträglich ne Feder ab.

und diese:
"Sie sieht in den Kühlschrank und stellt fest, dass der Junge am Selleriesalat genascht hat und das bei seinem Genfehler."
Die ist ein echter Bruch, wobei hier "Genfehler" steht und nicht "Riesengemächt" (oder ähnliches), was ich wieder dem Jungen zuordnen würde - insofern unterscheidet sich hier die Sprache schon, wenn auch in Nuancen.

 
Zitat:
der sich auch in jeder Geschichte von ihm widerfindet.
Wenn du ihn tatsächlich erkannt hast und - wie du durchscheinen lässt - wenig Sympathien hegst, wäre es dann nicht fairer play gewesen, diesen Text nicht zu befedern?

LG holg


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Beitrag05.04.2013 11:55

von Akiragirl
Antworten mit Zitat

holg hat Folgendes geschrieben:
Wenn du ihn tatsächlich erkannt hast und - wie du durchscheinen lässt - wenig Sympathien hegst, wäre es dann nicht fairer play gewesen, diesen Text nicht zu befedern?

Das sehe ich nicht so. Ich habe einige Leute in diesem Wettbewerb erkannt, u.a. sleepless, dürüm und eben Hardy. Bei anderen hatte ich zumindest Vermutungen. Man kann das auch gar nicht abschalten; manche User haben eben so einen deutlichen Wiedererkennungswert, dass man ihre Texte praktisch gar nicht jemand anderem zuordnen könnte. Ich glaube, ich war nicht die einzige, die genau wusste, von wem der Text stammt (andere Kommentare deuteten ebenfalls darauf hin).

Nur: Ich mag dürüm, trotzdem fand ich, dass er auch schon Besseres abgeliefert hat und habe seinem Text keine Höchstwertung gegeben. Ich meine, soviel Objektivität kann man mir schon zutrauen, dass ich den Text und nicht den Autor bewerte. Nur, bei Hardy-kern ist das schwer zu trennen, da er eben einen Stil schreibt, den ich generell nicht so mag. Wenn ich bei ihm nicht bewerte müsste ich das auch bei Texten von Leuten, die ich ebenfalls am Stil erkenne, aber deren Stil ich sehr gerne mag. Wo führt das hin?
Ich bin mir sicher, fast jeder, der im Wettbewerb befedert hat, hat den einen oder anderen am Stil wiedererkannt. Sollten die dann alle nicht befedern? Finde ich doch ein bisschen übertrieben. Zumal - der Text ist drittletzter geworden; somit ist meine niedrige Wertung ja offenbar nicht nur meiner Haltung gegenüber dem Autor geschuldet, sondern entspricht ja auch der Meinung vieler anderer (?)

Ich habe in deine Aussage wahrscheinlich wirklich zuviel hineininterpretiert. Aber ich sehe es immer noch so, dass es nichts mit "Moral"vorstellungen zu tun hat, wenn ich diesen Text nicht mag. Wie Lorraine schon schrieb; Moral und Geschmack sind zwei verschiedene paar Stiefel.

Der Perspektivwechsel zur Mutter war für mich eindeutig; ein geistig zurückgebliebener Sohn wird sich sicherlich nicht auf diese Weise in die Gedanken- und Gefühlswelt seiner Mutter hineinversetzen.


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Emmasrose Werkstatt 13 25.08.2013 19:12 Letzten Beitrag anzeigen

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