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Sun Wukong Eselsohr
S Alter: 44 Beiträge: 459
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S 23.03.2013 12:34
von Sun Wukong
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Eine sehr "kleine" Verfremdung. Ein weiteres tragisches Schicksal, das für Spannung herhalten darf. Im Vergleich zum Rest für mich unteres Drittel.
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Herbert Blaser Eselsohr
Alter: 58 Beiträge: 313 Wohnort: Basel
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24.03.2013 11:50
von Herbert Blaser
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Sehr gut. Sehr ernst. Danach wird sich wirklich einiges ändern. "Imperator" finde ich einen treffenden Titel.
_________________ Wie haben wir den Mut in einer Welt zu leben, in der die Liebe durch eine Lüge provoziert wird, die aus dem Bedürfnis besteht, unsere Leiden von denen mildern zu lassen, die uns zum Leiden brachten?
Marcel Proust |
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anuphti Trostkeks
Alter: 58 Beiträge: 4320 Wohnort: Isarstrand
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24.03.2013 21:43
von anuphti
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Hallo Inko,
in dieser Geschichte finde ich keine Unstimmigkeit, sondern lediglich Angst.
Unstimmigkeit wäre für mich gewesen, wenn der Prota an sich subtil irgendwelche Symptome (da hättest Du halt einmal recherchieren müssen, was stimmig gewesen wäre) gespürt hätte, und irgendwann wahrgenommen hätte, dass etwas anders ist, und daraufhin zum Arzt geht.
So aber ist es die Geschichte einer Dummheit mit potentiell tödlichen Folgen.
Leider für mich auch sprachlich nicht überzeugend, weder in der Wortwahl, noch in der Erzählweise.
Deshalb leider nur unteres Drittel
LG
Nuff
_________________ Pronomen: sie/ihr
Learn from the mistakes of others. You don´t live long enough to make all of them yourself. (Eleanor Roosevelt)
You don´t have to fight to live as you wish; live as you wish and pay whatever price is required. (Richard Bach) |
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Hardy-Kern Kopfloser
Alter: 74 Beiträge: 4832 Wohnort: Deutschland
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25.03.2013 15:56
von Hardy-Kern
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Ein Glück, dass man nun seinen Leidensgefährten heiraten kann.
Geteiltes Leid ist halbes Leid.
Hardy
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Mardii Stiefmütterle
Alter: 64 Beiträge: 1774
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25.03.2013 16:26
von Mardii
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Das geht zielstrebig und sicher geschrieben auf die Pointe zu. Mit der Wortwahl „Imperator“ für den Arzt, hast du eine Brechung hinein gebracht, die die moralische Einstellung der Hauptfigur zusätzlich untermauert: denn eigentlich ist es das Virus, das in ihn eindringt und ihn erobert, seinen Körper unterwandert und besitzen wird. Er aber projeziert das auf den Arzt, dem er damit die Verantwortung über sein Verhalten übergibt. Für mich kommt nur die Unstimmigkeit nicht so klar heraus. Aber auch hier kann es sich um eine innere Diskrepanz der Hauptfigur handeln. Ja, so ist es wohl.
_________________ `bin ein herzen´s gutes stück blech was halt gerne ein edelmetall wäre´
Ridickully |
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Phenolphthalein Klammeraffe
Beiträge: 838
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26.03.2013 08:41 7 federn von Phenolphthalein
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Hallo Liebe/r Pokarpoler/in,
ein Text, über den ich besonders nachgedacht habe. Anfänglich dachte ich, eine solche Thematik sollte doch möglichst nahe an der Person geschrieben werden, doch dann bin ich umgeschwenkt.
Für diese Situation ist es wohl genauso gut möglich, eine gewisse Distanz aufzubauen und trotzdem am Charakter zu sein und das hast du, so finde ich, gut hinbekommen.
Nur eine Sache erscheint mir nicht plausibel.
Ich gehe nicht davon aus, dass der Arzt das Ergebnis erst mit dem Patienten in Erfahrung bringt. Ich behaupte, es gehört zu seinen Aufgaben, den Patienten so behutsam wie möglich, jedoch ohne ihn unnötig hinzuhalten, aufzuklären. Im normal Fall dürfte der Arzt den Befund also schon gelesen haben, um dann bei der Besprechung sofort das Thema in die Richtigen Bahnen zu lenken. Doch wenn das das Einzige ist, was ich zu kritisieren habe, hast du aus meiner Sicht (fast) nichts falsch gemacht.
Viele Grüße,
Phenolphthalein
_________________ Nichts ist leichter, als so zu schreiben, dass kein Mensch es versteht; wie hingegen nichts schwerer, als bedeutende Gedanken so auszudrücken, dass jeder sie verstehen muss.
-Arthur Schopenhauer |
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crim sex, crim & rock'n'roll
Beiträge: 1578 Wohnort: München
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26.03.2013 11:24
von crim
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Hi,
die Thematik, da habe ich nicht das Gefühl, es sei ausreichend gut umgesetzt. Der Protagonist bleibt sehr blass. Hinterlässt bei mir einen ziemlich faden Nachgeschmack. Ich frage mich ständig, ob der Text mir etwas sagen will und wenn ja, was ... Im Vergleich leider nur zwei Federn.
LG Crim
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Ruth Klammeraffe
Alter: 43 Beiträge: 831 Wohnort: Monnem
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26.03.2013 14:22
von Ruth
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Gefallen: Der Vergleich des Arztes mit dem Imperator.
Nicht so gefallen: Einige Füllwörter könntest du getrost streichen. Den Schluss finde ich nicht so gut umgesetzt. Du beschreibst die Gefühle und Gedanken des Protagonisten vorher ausführlich, aber nach dem Untersuchungsergebnis kommt nichts mehr. Ich würde aber doch jetzt gern wissen, ob er - nun da die Wahrheit auf dem Tisch ist - wirklich noch diese Einstellung hat (dass er sich umbringen will?)
Lieblingsstelle: Nervös auf dem Stuhl hin und her rutschend beobachtete er den Imperator in Weiß …
Unstimmigkeit vorhanden: Habe lange überlegt. Ist das wirklich noch eine Unstimmigkeit (die ich mit etwas Geringerem verbinde)? Hier stimmt etwas gewaltig nicht mehr. Aber weil in der Vorgabe stand „etwas ist anders“, würde ich sagen: Thema berücksichtigt.
Federn: Ich habe zuerst alle Geschichten gelesen, meinen Kommentar dazu notiert und dann ausgehend von der, die mir am besten gefallen hat (und die volle Federzahl bekommt) befedert.
Du bekommst von mir: 5
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Schmierfink Lyroholiker
Alter: 34 Beiträge: 1172
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26.03.2013 16:29
von Schmierfink
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Erstaunlich, wie die Aufgabenstellung oft interpretiert wurde, nunja. Unglaubwürdig für mich zumindest, in so einer Situation der Verzweiflung, der äußersten Spannung, des sich die haare nur so Zeraufens, Zusammensackens und Hoffnungschöpfens, so einen fast schon albernen Vergleich zu ziehen, zu einem mit dem Daumen über Leben und Tod bestimmenden Imperator. Ansonsten, ne unalltägliche Alltagsgeschcihte mit Unhappyend.
lg
Schmierfink
_________________ "Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles seine Bemerkungen."
Heinrich Heine
"Ich gebe Zeichen von mir, Signale . . . Ich schreie aus Angst, ich singe im Dschungel der Unsagbarkeiten"
Max Frisch
"Die Leute gehen ins Feuer, wenn's von einer brennenden Punschbowle kommt!"
Georg Büchner |
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Frooplet Wortedrechsler
Alter: 35 Beiträge: 72
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26.03.2013 17:26
von Frooplet
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Interessant, dass man auf seinen eigenen Beitrag ganz anders zurückblickt, wenn man die anderen Geschichten gelesen hat.
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Akiragirl Dünnhäuterin
Alter: 33 Beiträge: 3632 Wohnort: Leipzig
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27.03.2013 11:57
von Akiragirl
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Liebe/r Teilnehmer/in!
Ich bewerte grundsätzlich anhand von folgenden Kriterien: Gesamteindruck, Originalität, Stil, Figuren, Umsetzung des Themas, Titel. Ich versuche zwar, so objektiv wie möglich zu urteilen, aber natürlich spielt mein persönlicher Geschmack auch eine große Rolle bei der Befederung.
Beim Thema ist wichtig: Handelt es sich wirklich um eine Unstimmigkeit (Mein Test für die Texte: Wäre es nachvollziehbar, wenn die Hauptfigur in dieser Situation denkt "Hmm ... Irgendetwas stimmt hier nicht."?) und geschieht diese plötzlich? Geschichten, die das Thema völlig verfehlen, bekommen 2 Federn Abzug; solche, die es für mein Empfinden nur teilweise treffen, 1 Feder Abzug.
Es ist immer blöd, soetwas zu schreiben, aber dies war leider einer von den Texten im Wettbewerb, die mir am wenigsten gefallen haben. Das Beste, was ich darüber sagen kann, ist, dass er recht sicher und fehlerfrei formuliert ist.
Ansonsten hat der Text bei mir keinerlei Eindruck hinterlassen. Weder baut sich Spannung ob des Ergebnisses des Tests auf (wie auch, ich kenne den Protagonisten ja gar nicht), noch fügt die Geschichte dem ganzen Thema HIV irgendeinen neuen Aspekt hinzu. HIV positiv zu sein ist schlimm; auf das Testergebnis zu warten sehr schwer – ja, mehr „sagt“ der Text mir eigentlich nicht.
Er ist in meinen Augen auch vollkommen am Thema vorbei – inwiefern ist es unstimmig, Aids zu haben? Das ist eine Krankheit von vielen und Krankheiten gehören ganz normal zur Natur und zum Leben dazu. Eine „Unstimmigkeit“ sehe ich da beim besten Wille nicht.
Sprachlich sind auch ein paar Formulierungen drin, die mir persönlich unpassend erscheinen; es handelt sich ja um einen recht modernen Text – Worte wie „wahrlich“ haben da meiner Meinung nach nichts zu suchen. Genauso überflüssig sind rhetorische Fragen a la „War es das wert gewesen?“ (offensichtlich nicht).
Die Gedanken des Protagonisten angesichts der Situation sind irgendwie recht banal und naheliegend; trotz der Kürze zieht der Text sich beim Lesen aufgrund der vielen Floskeln und Allgemeinplätze.
Das größte Manko ist aber definitiv das Verhalten des Arztes. Es ist so komplett absurd und realitätsfern. Kein Arzt der Welt würde so was sagen wie „ich hab den Befund selbst noch nicht gelesen“, „die Welt wird davon nicht untergehen“ (und der Prota empfindet das noch als gut gemeint, statt sich über so viel Ignoranz zu empören!“ oder „ihr Leben wird sich von jetzt an wohl in einigen Punkten ändern“ (Danke, Captain Obvious).
Tut mir leid, dass ich kein positiveres Feedback geben kann.
Nur 2 Federn von mir
Zum Vergleich: Mein Bewertungsschnitt lag bei 4,6 Federn.
Liebe Grüße
Anne
_________________ "Man bereut nicht, was man getan hat, sondern das, was man nicht getan hat." (Mark Aurel) |
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Biggi Klammeraffe
Alter: 52 Beiträge: 782 Wohnort: BY
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27.03.2013 15:14
von Biggi
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Liebe DSfo-Kollegin, lieber DSfo-Kollege,
Du hast das Thema an sich erfasst. Bis dahin war alles wie immer, dann kam es zu einem unerwarteten Ereignis. In dem Fall eine "unvorsichtige" Nacht mit dramatischen Folgen.
Sprachlich recht ordentlich gestaltet, ein Mann in einer Stresssituation reflektiert über Dinge, die er in einer Arztpraxis sieht und über sein Verhalten.
Abschließend zur Handlung: Richtig nahe kommst Du mir mit diesem Patienten leider nicht. Ein offenes Ende hätte mir besser gefallen.
LG
Biggi
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Nemo Klammeraffe
Alter: 38 Beiträge: 963 Wohnort: Dresden
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27.03.2013 17:15
von Nemo
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Lieber Autor, liebe Autorin,
ob Unstimmigkeit sich einfach mit Ungewissheit gleichsetzen lässt, versetzt mich in gewisse Zweifel. Da habe ich die Vorgabe anders interpretiert. Wie dem auch sei: Der Text weist eine klare Spannungskurve auf, wie man das erwarten würde: In medias res, kurzer Rückblick zur Erklärung, Höhepunkt, Auflösung. Dramaturgisch solide, jedoch wenig erfrischend. Ebenso ist die Idee, die in der Geschichte umgesetzt wird, von einer Schicht Standardisierung überstaubt. Dieser Fall wird sich vermutlich tausendfach ziemlich genau so zugetragen haben, wie er hier geschildert wird. So tragisch diese Diagnose in das Schicksal eines jeden betroffenen Menschen platzt, so sehr gleicht sich aber auch diese Tragik. Der dargestellte Fall bringt diesbezüglich keine neue Facette, deckt nicht die Einzigartigkeit einer Lebenskatastrophe auf, die Geschichte ähnelt einem Fotoabzug, Herr Möller ist ein Sammelbegriff. Leider erzählt die Geschichte also nichts Neues, versäumt es aber auch, gerade das zum Kunstgriff zu machen und dem Leser seine Gewöhnung an die Alltäglichkeit zerstörten Lebens spiegelbildlich vor die Augen zu bringen. Das scheitert vor allem daran, dass die Geschichte nicht die Tiefen der handelnden Charaktere aufsucht. Herr Möller hat Angst vor der Diagnose, aber wie verändert ihn diese Angst? Macht sie ihn zu einem anderen Menschen? Ironischerweise weist die Aussage des Arztes:
Zitat: | Ihr Leben wird sich von jetzt an wohl in einigen Punkten ändern |
genau daraufhin, wovon die Geschichte hätte erzählen müssen. Der Text dreht sich voll und ganz um die Bekanntgabe der Diagnose, er reduziert die ganze Angst des Protagonisten auf die Dichotomie von "positiv" und "negativ", aber er lässt die Tragweite dieser Diagnose völlig außer Acht. Das ist verhängnisvoll, weil in der Tragweite das spezifisch Tragische gelegen hätte, die Individualität des Schicksals. Weil wir diese Tiefe nicht sehen dürfen, bleibt der Text oberflächlich und lässt unberührt. Das ist wirklich bitter, wenn man bedenkt, dass der Text gar nicht schlecht aufgezogen ist, dass er sogar sehr solide geschrieben ist. Wenn der Text nur seinen Protagonisten besser kennen würde, wenn er nur zuließe, dass ich ihn besser kennenlerne.
Besten Gruß
Nemo
_________________ Kunst ist Leben. Also lebe! |
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JGuy Mann spricht deutsch
Beiträge: 339 Wohnort: Saarpfalz
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29.03.2013 00:17
von JGuy
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Post zur Abgabe einer Bewertung.
_________________ ... on the other hand, a little knowledge and a vivid imagination can really make a person cuckoo.
-Wilson Wilson jr.-
Writer's block is a fancy term made up by whiners so they can have an excuse to drink alcohol.
-Steve Martin- |
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Zinna schweißt zusammen, was
Beiträge: 1551 Wohnort: zwischen Hügeln und Aue...
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29.03.2013 12:51
von Zinna
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Liebe(r) Unbekannt(e),
ich fand es ganz toll, dass sich einige PokaPro-Schreiber auch mal im Lesezeichenbereich umgesehen haben, auch wenn es nicht unbedingt ihr Metier ist.
Ich habe mir die Prosa-Beiträge angesehen (42- Uff, ihr wart aber fleißig!) und möchte zu jeder Geschichte ein Kurzfeedback geben. Befedern werde ich nicht, denn es sind Geschichten dabei, wo das Genre eigentlich so gar nicht mein Fall ist. Da bestünde die Gefahr, dass ich weniger Federn geben würde, als was die Geschichte wirklich verdient hätte. Und einige bewerten und andere nicht wäre unfair und würde das Ergebnis verfälschen.
So nur ein paar Gedanken zu jedem Beitrag. Wenn mein Geschmack und meine Gedanken sich nicht mit denen des Autors decken, bitte nicht übel nehmen, es ist immer subjektiv, wie das geschriebene Wort auf den Leser wirkt.
In Thema 1 war entschieden mehr Spielraum für die Geschichte an sich, in Thema 2 konnte man sich innerhalb des vorgegebenen Rahmens richtig austoben.
Ich kenne von keinem Schreiber den üblichen oder charakteristischen Stil, so dass ich bei keiner Geschichte ahnen könnte, wer den Stift geführt hat.
Der Imperator
Die Bezeichnung Imperator für den Doktor finde ich nicht wirklich angemessen. Er hebt oder senkt den Daumen ja nicht willkürlich, sondern verkündet nur das medizinische Ergebnis.
Routiniert geschrieben, nüchtern zu lesen, wie plötzlich das Leben fremd werden wird.
Ich komme zwar deinem Prota nicht wirklich nahe, aber was ich gut finde, du verzichtest auf Schmalz in der Geschichte.
Schöne Ostergrüße
Zinna
_________________ Wenn alle Stricke reißen, bleibt der Galgen eben leer...
(c) Zinna |
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Gast
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29.03.2013 18:15
von Gast
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Neutraler Bewertungskommentar.
Begründung im ausführlichen Kommentar wird auf besonderen Wunsch des Autors/der Autorin nachgereicht, sobald ich Zeit dazu habe.
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Gast
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29.03.2013 19:55
von Gast
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Hallo
Nun, fehlerfrei geschrieben, logisch aufgebaut, inhaltlich zum Einschlafen. Und ehrlich? Dieser Prota mit seinem selbstmitleidigem Gedankenmix geht mir schon ziemlich auf den Wecker, ich kann mir nur sagen: das ist so gewollt, wahrscheinlich.
Aber: wozu? Dass HIV (meines Wissens der Name für das Virus, die verursachte Krankheit nennt man AIDS - wenn schon, denn schon ...) jeden/jede treffen kann, der ungeschützten Sex hat, sollte ausgerechnet ein Schwuler oder Bisexueller nicht wissen? Oder spielst du darauf an, dass die Gefahr inzwischen wieder mehr unterschätzt wird?
Dann passt wiederum die Einschätzung nicht, dass es um sein Leben ginge, denn es wird eher darum gehen, wie er mit der Krankheit leben wird, denn er gehört zu den Betroffenen, die behandelt werden.
Das passt für mich vorn und hinten nicht, tut mir Leid.
Grüsse von Lorraine
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seitenlinie Reißwolf
Beiträge: 1829
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31.03.2013 17:46
von seitenlinie
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Ein Arzt ist kein Imperator, auch in diesem Text nicht. Die Mediziner werden ergänzen, dass HIV keine
Krankheit ist. Falls man den Beitrag als Geschichte bezeichnen will, hieße die Essenz: Eine Vermutung bestätigt sich.
3 Federn
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Frooplet Wortedrechsler
Alter: 35 Beiträge: 72
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31.03.2013 22:15
von Frooplet
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So, dann melde ich mich gleich mal zu ein paar Kommentaren zu Wort.
Erstmal danke für die vielen ausführlichen Kommentare! Es war sehr interessant zu lesen, in wie viele verschiedene Richtungen die Geschichte interpretiert wurde.
Zunächst mal zur Unstimmigkeit, die anscheinend nur ich wirklich gesehen habe: Diese bestand meines Erachtens nicht in der Diagnose selber, sondern darin, dass die mögliche Aids-Krankheit plötzlich in das Leben der Hauptperson tritt, obwohl sie für ihn unvorstellbar weit weg war. Unstimmigkeit auch aus dem Grunde, weil zwischen Infektion und Test mehrere Wochen liegen müssen, in denen die Hauptperson nichts sicher weiß, sondern nur Vermuten, Spekulieren, Hoffen und Bangen kann. Schließlich sollte auch der Umgang des Betroffenen mit der Unstimmigkeit gezeigt werden. Die Verkündung des Testergebnisses war daher auch für mich das passende Ende, weil an der Stelle der Weg von der inneren Unstimmigkeit/Ungewissheit eben zur Gewissheit wechselt.
Dann wurde öfters kritisiert, dass durch die Anonymität der Personen erschwert würde, sich mit diesen auseinanderzusetzen. Das habe ich bewusst so gemacht, um die Geschichte nicht als Einzelfall stehen zu lassen, sondern stellvertretend für viele einzelne Schicksale zu sehen. Die kritisierte Stereotypisierung hatte dabei den Hintergrund, dass solche Gedankenlosigkeiten leider in manchen Kreisen viel öfter passieren, als man gemeinhin denkt, vielleicht auch weil man die möglichen Auswirkungen wie bei einer Schwangerschaft im Falle Mann + Frau nicht so greifbar vorgeführt bekommt. Letztendlich war das also mein Versuch der Sensibilisierung für ein Thema, dass leider in vielen Fällen nur als Klischee abgetan wird, dass aber ja eh immer nur die Anderen trifft.
Dann meine ewige Krankheit: Die Füllwörter. Der Text wurde schon um etliche Füllwörter reduziert und anscheinend habe ich ein bisschen das Gefühl dafür verloren, an welchen Stellen sie sinnvoll sind und wo nicht. Also falls sich da jemand die Mühe machen würde, mir einmal alle unsinnigen Füllwörter zu markieren, wäre ich sehr dankbar!
Und noch zuletzt zum Arzt: Meiner Erfahrung nach gibt es zwei Sorten von Ärzten: Die einen, die in einem Behandlungszimmer sitzen und dort die Patienten der Reihe nach empfangen, und die anderen, welche die Patienten auf mehrere Behandlungszimmer verteilen und von Zimmer zu Zimmer wechseln. Erstere haben vor dem Zimmerwechsel die Möglichkeit, in ihrem Computer etc die Daten einzusehen, letztere machen das oftmals erst im Beisein des Patienten. Der Arzt in der Geschichte war daher einer aus der zweiten Kategorie.
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KeTam Ungeduld
Alter: 49 Beiträge: 4947
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03.04.2013 14:46 Re: [1] Der Imperator von KeTam
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Hallo Frooplet,
ich markiere dir mal alle Dinge, die m.M.n. überflüssig sind in Rot.
Frooplet hat Folgendes geschrieben: | Angespannt saß er nun im Behandlungszimmer und wartete auf den Arzt, der ihm gleich den lange erwarteten Befund liefern würde. Es ging um nicht weniger als sein Leben, so viel war ihm bewusst, und der Arzt würde ähnlich einem Imperator seinen Daumen heben oder senken und damit sein weiteres Schicksal besiegeln. Nein, ein Leben mit dieser Krankheit konnte er sich wahrlich nicht vorstellen.
Nervös knetete er seine Hände und betrachtete die medizinischen Poster an der Wand.
HIV, das war so weit weg von ihm. Das war eine Krankheit für Menschen in Afrika oder Junkies, aber dass er eines Tages davon betroffen sein könnte, hatte er sich selbst in seinen schlimmsten Träumen nicht ausgemalt.
Kurz dachte er noch einmal zurück an die verhängnisvolle Nacht vor etwa einem Monat, als er den netten Mann auf der Party kennen gelernt hatte und anschließend, betrunken wie sie beide waren, mit nach Hause genommen hatte. An Kondome hatte in diesem Moment keiner gedacht. War es das wert gewesen?
Durch Zufall hatte er ein paar Tage später erfahren, dass seine nächtliche Affäre HIV-positiv war, und seine Welt wurde mit einem Schlag ins Wanken gebracht. Unendlich lange Wochen voller Hoffen und Bangen hatte er durchstehen müssen, bis vor einigen Tagen endlich der Test gemacht werden konnte, der ihm nun endlich Gewissheit bringen sollte. Er hatte versucht sich vorzubereiten und für den Moment gewappnet zu sein, wenn der Arzt ihm die Hiobsbotschaft überbringen würde, aber auch genauso oft daran gedacht, wie erleichtert er sein würde, falls der Imperator den Daumen heben würde.
Als sich die Tür öffnete, waren seine Hände klitschnass. Freundlich begrüßte der Arzt ihn, ehe er sich ihm gegenüber an den großen Tisch setzte.
"Herr Möller, ich habe hier Ihren Befund. Ich habe ihn selber noch nicht gelesen, also lassen Sie uns mal einen Blick hinein werfen. Egal wie er lautet, die Welt wird davon jedoch nicht untergehen."
Die gut gemeinten Worte des Arztes konnten ihn nicht wirklich beruhigen. Nervös auf dem Stuhl hin und her rutschend beobachtete er den Imperator in Weiß, wie er langsam den Brief öffnete und schier endlos lange das Blatt Papier zu studieren schien. Gleich musste der Daumen kommen. Hoch oder runter.
Mit einem kritischen Blick schaute ihm der Arzt direkt ins Gesicht und nickte ihm mit zusammengekniffenen Lippen zu.
"Positiv. Ihr Leben wird sich von jetzt an wohl in einigen Punkten ändern." |
Das ist jetzt das, was ich persönlich als überflüssig sehe. Teilweise müsstest du die Sätze auch umstellen. Einige WWs sind auch vorhanden.
Lg, KeTam.
Moment: Wie der Arzt ihm das sagt, dass er nicht vorbereitet ist usw. finde ich glaubhaft. Nicht alle Ärzte haben bei so was das nötige Feingefühl. Sind halt auch nur Menschen ...
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KeTam Ungeduld
Alter: 49 Beiträge: 4947
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03.04.2013 14:46 Re: [1] Der Imperator von KeTam
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Doppelt gepostet ...
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Frooplet Wortedrechsler
Alter: 35 Beiträge: 72
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04.04.2013 21:13
von Frooplet
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Vielen Dank, KeTam!
Dann werde ich den Text in einem ruhigen Moment nochmal durchgehen und an den roten Stellen ausprobieren, welche Formulierungen wohl besser gepasst hätten.
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